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Die Bedeutung der Philosophie von John O‘Donohue für eine Pädagogik,
die (junge) Menschen in emotionaler und sozialer Hinsicht begleitet
No. 23: Deepest Identity, Own Nature, and True Self
Joachim Bröcher, Europa-Universität Flensburg, https://bröcher.de/
John O‘Donohue war ein irischer Philosoph. Er wurde 1956 im County Clare, Westirland, geboren. Sein Vater war Steinmetz von Beruf,
seine Mutter war Hausfrau. O‘Donohue starb 2008, im französischen Avignon, während einer Reise, im Alter von 52 Jahren. Er studierte
Literatur, Theologie und Philosophie und war 19 Jahre lang als Priester in Irland tätig. Zu Forschungszwecken hielt er sich an der Univer-
sität Tübingen auf. Er beschäftigte sich insbesondere mit den Werken von Meister Eckhart und Hegel sowie mit keltischen Überlieferun-
gen. Seit Mitte der 1990er Jahre lebte O‘Donohue in Connemara. Seine bedeutendsten Bücher sind „Anam Cara“ und „Eternal Echoes“.
Die in dieser Serie von hochschuldidaktischen Postern vorgestellten und diskutierten Ideen, Konzepte und Überlegungen entstammen die-
sen, auch ins Deutsche übersetzten, Büchern. John O‘Donohue geht es in seinen Texten um die Dinge hinter den Dingen, um Imagination
und Spiritualität, um die großen Lebensthemen und die ungelösten Fragen unserer Existenz. Dabei kommt der Landschaft Westirlands ein
ganz besonderer Stellenwert zu. Auf der Internetseite https://onbeing.org/ findet sich ein sehr hörenswertes Interview mit John
O‘Donohue, das Krista Tippett kurz vor seinem Tod mit ihm geführt hat.
Literatur zum vertieften Lesen und ein inspirierender Audiobeitrag
O’Donohue, John (1997).
Anam cara. Spiritual wisdom from the Celtic world
. London, New York: Bantam (AC)
O’Donohue, John (1998).
Eternal echoes. Exploring our hunger to belong
. London, New York: Bantam (EE)
Tippett, Krista und O‘Donohue, John (2008).
The inner landscape of beauty
(28. Februar 2008); Link
https://onbeing.org/programs/john-odonohue-the-inner-landscape-of-beauty-aug2017/
„The gateway to our deepest identity is not through
mechanical analysis. We need to listen to the soul
and articulate its wisdom in a poetic and mystical
form“ (AC, 1997, p. 139).
„Each of us is... involved in deciphering who we
actually are. There is no other who can answer that
question for you. ‚Who are you?‘ is a surface
question which has a vast, intricate rootage. Who
are you behind your mask, your role? Who are you
behind your words? Who are you when you are
alone with yourself? In the middle of the night,
when you awake, who are you then?“(EE, 1998, p.
145).
„There are no manuals for the construction of the
individual you would like to become. You are the
only one who can decide this and take up the
lifetime of work that it demands“ (EE, 1998, p.
146).
„A person who is really spiritual has developed a
sense of the depth of his own invisible nature. Your
invisible nature holds qualities and treasures that
time can never damage. They belong absolutely to
you. You do not need to grasp them, earn them or
protect them. These treasures are yours“ (AC,
1997, p. 269).
„One of the most sacred duties of one‘s destiny is
the duty to be yourself. When you come to accept
yourself and like yourself, you learn not to be
afraid of your own nature. At that moment you co-
me into rhythm with your soul and then you are on
your own ground“. You are sure and poised. You
are balanced“ (AC, 1997, p. 247).
„This process of self-discovery is not easy; it may
involve suffering, doubt, dismay. But we must not
shrink from the fullness of our being in order to
reduce the pain“ (AC, 1997, p. 186).
Wollen Sie sich einmal
der Herausforderung
stellen, zu sagen, wer Sie
wirklich sind? Was
ziehen Sie da zur
Beschreibung oder zur
Definition heran? Und,
ist es wirklich das, was
Sie im tiefsten Innern
wollen? Leben Sie Ihre
Vision? Welche Rolle
spielt bei alldem die
„Neue Steuerung“ in den
Bildungssystemen?
Warum kommen wir
nicht mit mechanischer
Analyse weiter, wenn wir
unsere tiefste Identität
ergründen und ein Gefühl
für die Tiefe der eigenen,
unsichtbaren Natur
entwickeln wollen? Und,
wie kann das dann
gelingen? Gibt es eine
Verbindung zur Psycho-
analyse oder zur Humani-
stischen Psychologie,
etwa der Gestalttherapie?
Haben Sie sich schon
einmal gefragt, wer Sie
eigentlich sind, jenseits
ihrer sozialen Rollen und
eingespielten Verhaltens-
weisen? Tragen Sie auch
manchmal eine Maske
im Alltagsleben? Sogar
vor sich selbst?
Was bedeutet all dies nun
für die pädagogischen
Felder? Können sich hier
nicht alle Beteiligten die-
selben Fragen stellen, die
Pädagog_innen wie auch
diejenigen, die mit ihnen
arbeiten? Stehen wir nicht
alle vor denselben,
oftmals ungelösten
Fragen? Was wäre zu tun?