Wähler und Wählerinnen unterscheiden sich in der Sicherheit ihres politischen Urteils. Unterschiedlich sichere Urteile über Parteipositionen auf vorgegebenen Issue- und Ideologie-Skalen haben nach der Entscheidungstheorie unter Risiko Folgen für die Wahlentscheidung nach der Policy- oder ideologischen Nähe zu den Parteien. So wird eine risikoaverse Wählerin von zwei Parteien, die sie als gleich nahe zu ihrer Idealposition wahrnimmt, die Partei wählen, über deren Position sie sich ein sichereres Urteil zutraut. Wir stellen ein innovatives Verfahren zur Messung der themenbezogenen Wählerunsicherheiten beim Urteil über Parteipositionen vor und wenden es auf die Links-Rechts-Skala und die sozioökonomische, Umweltschutz- und Migrationsfragen des Vorwahlquerschnitts der GLES 2017 an.