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Digitalität und Digitalisierung in der psychosozialen Beratung. Überlegungen zum digitalen Wandel der Beratungskultur (in: Sozialmagazin, 5. Sonderband)

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Abstract: Der Artikel entfaltet in der Differenz zwischen Digitalität und Digitalisierung eine heuristische Perspektive für die Analyse der Nutzung digitaler Medien in der psychosozialen Beratung. Beleuchtet werden dabei Fragen der Funktion digitaler Medien, der resultierenden Beratungskonzepte sowie Fragen der Form und Vermittlung digitaler Professionalität. Einleitung: Der vorliegende Artikel greift mit dem Thema Digitalität und Digitalisierung ein Topos für Beratung auf, dessen Bezug zu üblichen Beratungsdiskursen, die sich an Methoden oder Arbeitsfeldern ausrichten, durch Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten geprägt ist. Einerseits sind digitale Formate Schwerpunkt im dritten Band des einschlägigen Handbuchs der Beratung (Nestmann/Engel/Sickendiek 2013), andererseits galten bis zur Corona-Pandemie die dort skizzierten digitalen „neuen Beratungswelten“ aus Sicht der etablierten Beratungstheorien- und praxen als wenig relevantes Terrain. So lässt sich erklären, dass der deutschsprachige Diskurs zu digitalen Beratungsformaten mit unterschiedlich prononcierten Begriffen (Internetberatung, Onlineberatung, mediatisierte Beratung, digitale Beratung, jeweils mit Schnittstellen zu E-Mental-Health/Telemedizin etc.) nach innen reichhaltig differenziert ist, bereits über eine Tradition empirischer Forschung (van Well 2000; Siekmeier 2006; Westphal 2007; Weinhardt 2009; Vey 2016; Dzeyk 2012; Koparan 2013), akademisch kodifiziertes Lehrbuchwissen (Janssen 1998; Kühne/Hintenberger 2009; Geißler/Metz 2012; Eichenberg/Kühne 2014; Zuehlke 2014; Benke 2014; Justen-Horsten/Paschen 2016; Knaevelsrud/Wagner/Böttche 2016; Engelhardt 2018; Rietmann/Sawatzki/Berg 2019) und ein Periodikum (e-beratungsjournal.net) verfügt, aber meist unverbunden mit zentralen Theorien und Konzepten Sozialer Arbeit bleibt.
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... Zurück in die Korbsessel bei etwas verstärkter Nutzung digitaler Ergänzungen, das erscheint derzeit als die unwahrscheinlichste aller Entwicklungen im Beratungswesen. Denn aus der deutlich zweigeteilten Beratungswelt mit einer dominierenden Sphäre der klassischen Beratung mit Primat der Kopräsenz und einer nachgelagerten, überwiegend als Ergänzung und Erweiterung verstandenen Sphäre digitaler Beratung ist ein von Widersprüchen, Ungleichzeitigkeiten und Herausforderungen geprägtes Ausgangsterrain entstanden, auf dessen Basis Grundsatzfragen der Beratung neu gestellt werden (Weinhardt, 2021b(Weinhardt, , 2022. Es muss zukünftigen Texten überlassen bleiben zu entscheiden, ob die Pandemie diesen Verlust der Ordnungskraft einer Zweiteilung in digitale und präsente Beratung hervorgebracht oder nur forciert hat. ...
... Mayr, 2019;Schönauer, Schneiders, Hoose, 2021) verhandelt werden, als auch die organisationale Verfasstheit und Inszenierung von Beratung (Reindl u. Engelhardt, 2021 1 Die Abschnitte 2-4 basieren in Ausschnitten auf stark gekürzten und aktualisierten Teilen bereits publizierter Artikel (Weinhardt, 2021b(Weinhardt, , c, 2022 (Weinhardt, 2020b) ersichtlich, dass digitale Beratung rasch eine eigene Sphäre bildete, die zu wenig mit zentralen theoretischen und praktischen Beratungskerndiskursen verbunden war und paradoxerweise auch dem technologischen Fortschritt nicht immer gefolgt ist. Das wohl prägnanteste Beispiel hierfür ist das nun altmodisch wirkende, einseitige Abstellen auf textbasierte Beratungsformate (Weinhardt, 2021c), die sich vielfach nicht mehr mit den digitalen Praktiken von Adressat/innen decken. ...
Article
Der Beitrag versucht, das derzeit in starker Veränderung befindliche Feld digitaler Beratung unter einer adressat/innenbezogenen Perspektive zu vermessen. Hierzu werden ein kurzer zeitgeschichtlicher Abriss digitaler Beratung im deutschsprachigen Raum skizziert, ein Überblick zu empirischen Befunden zu Adressat/innen und Adressierung dargestellt und in einem Ausblick auf Basis einer Heuristik zum Verständnis digitaler Beratungspraktiken adressat/innen- und adressierungsspezifische Herausforderungen im Kontext digitaler Beratung formuliert.
... Teile des Textes enthalten hier stark gestraffte, bereits ausführlich publizierte Texte(Weinhardt, 2022b(Weinhardt, , 2022a(Weinhardt, , 2023aGraßhoff & Weinhardt, 2023;Weinhardt, 2020Weinhardt, , 2021a). 3 Gerade weil Mollenhauer 1973 selbst im Vorwort zur Erweiterung des aus 1964 stammenden Textes schreibt, dass aus seiner Sicht viele aktuelle Entwicklungen der Jugendhilfe nicht mehr erfasst werden können, gibt der Text pointiert Auskunft zu sozialpädagogischen Grundproblemen, deren Struktur sich im sozialpädagogischen Boom seit den 1970er Jahren kaum gewandelt haben. ...
Chapter
Ratgeber eroberten im 20. Jahrhundert ‚neue‘ Medien, wie Radio und Fernsehen. Die Omnipräsenz und Allzugänglichkeit des Internets hat mediale Erscheinungsformen des Ratgebens und Ratnehmens im 21. Jahrhundert einmal mehr diversifiziert. Der Sammelband widmet sich daher Ratgebermedien aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Perspektiven und beleuchtet sowohl die Produktion und das Angebot als auch die Inanspruchnahme von Ratgebern für Eltern, Lehrkräfte, frühpädagogische Fachkräfte sowie für Kinder und Jugendliche. Er entstand im Arbeitszusammenhang des DFG-Netzwerks „Ratgeben und Ratnehmen zwischen Selbst- und Fremdoptimierung. Empirische Rekonstruktionen zur Produktion und Rezeption von Ratgebermedien“, das von 2021 bis 2024 existierte. (DIPF/Orig.)
... Teile des Textes enthalten hier stark gestraffte, bereits ausführlich publizierte Texte(Weinhardt, 2022b(Weinhardt, , 2022a(Weinhardt, , 2023aGraßhoff & Weinhardt, 2023;Weinhardt, 2020Weinhardt, , 2021a). 3 Gerade weil Mollenhauer 1973 selbst im Vorwort zur Erweiterung des aus 1964 stammenden Textes schreibt, dass aus seiner Sicht viele aktuelle Entwicklungen der Jugendhilfe nicht mehr erfasst werden können, gibt der Text pointiert Auskunft zu sozialpädagogischen Grundproblemen, deren Struktur sich im sozialpädagogischen Boom seit den 1970er Jahren kaum gewandelt haben. ...
Book
Ratgeber eroberten im 20. Jahrhundert ‚neue‘ Medien, wie Radio und Fernsehen. Die Omnipräsenz und Allzugänglichkeit des Internets hat mediale Erscheinungsformen des Ratgebens und Ratnehmens im 21. Jahrhundert einmal mehr diversifiziert. Der Sammelband widmet sich daher Ratgebermedien aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Perspektiven und beleuchtet sowohl die Produktion und das Angebot als auch die Inanspruchnahme von Ratgebern für Eltern, Lehrkräfte, frühpädagogische Fachkräfte sowie für Kinder und Jugendliche. Er entstand im Arbeitszusammenhang des DFG-Netzwerks „Ratgeben und Ratnehmen zwischen Selbst- und Fremdoptimierung. Empirische Rekonstruktionen zur Produktion und Rezeption von Ratgebermedien“, das von 2021 bis 2024 existierte.
Article
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Die Pandemie geht weiter, und damit die Intensivierung von Praxen, die angesichts der Coronakrise Angebote Sozialer Arbeit mit und durch digitale Medien zugänglich machen. Dabei kommt aus meiner Sicht einiges zu kurz und geht auch kunterbunt durcheinander. Dieser Blogbeitrag hat deshalb eine gewollt kritische Perspektive auf das, was gerade mit der Digitalität von Bildung und Bewältigung geschieht. Besonders betroffen ist dabei die Hilfeform Beratung, an der man exemplarisch Vieles zeigen kann, über das sich sozialpädagogisch nachzudenken lohnt.
Article
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Importance Nearly 6 million children are reported as allegedly experiencing abuse or neglect in the US annually. Child protection agencies are increasingly turning to automated predictive risk models (PRMs) that mine information found in routinely collected administrative data and estimate a likelihood that an individual will experience some future adverse outcome. Objective To test if a PRM used at the time of referral for alleged maltreatment, which automatically generates a risk stratification score indicating the relative likelihood of future foster care placement, is also predictive of injury hospitalization data. Design, Setting, and Participants This retrospective cohort study based on a probabilistic association between child protection and hospital encounter data was conducted in Allegheny County, Pennsylvania, and at Children’s Hospital of Pittsburgh (Pittsburgh, Pennsylvania). Participants included children referred for alleged neglect or abuse in Allegheny County between April 1, 2010, and May 4, 2016. Exposures Risk score generated from the PRM. Main Outcomes and Measures Medical encounters (emergency department and inpatient hospitalizations) for any-cause injuries, suicide or self-inflicted harm injuries, and abuse injuries between 2002 and 2015 for children classified by the PRM to different risk levels at the time of a maltreatment referral. Cancer encounters were used as a placebo test. Results Of 47 305 participants, 23 601 (49.9%) were girls, the mean (SD) age at referral was 8 (5.7) years, 28 211 (59.6%) were black, and 19 094 (40.4%) were nonblack. Children who scored in the highest 5% risk group by the PRM were more likely to have a medical encounter for an injury during the follow-up period than low-risk children (ie, those in the bottom 50% of risk). Specifically, among children referred for maltreatment and classified as highest risk, the rate of experiencing an any-cause injury encounter was 14.5 (95% CI, 13.1-15.9) per 1000 compared with children who scored as low risk who had an any-cause injury encounter rate of 4.9 (95% CI, 4.7-5.2) per 1000. For abuse-associated injury encounters, the rate for high-risk children was 2.0 (95% CI, 1.5-2.6) per 1000 and that of low-risk children was 0.2 (95% CI, 0.2-0.3) per 1000; for suicide and self-harm, the high-risk encounter rate was 1.0 (95% CI, 0.6-1.4) per 1000 and that of low-risk children was 0.1 (95% CI, 0.1-0.1) per 1000. There was no association between risk scores and cancer encounters. Conclusions and Relevance Findings confirm that children reported for having experienced alleged maltreatment and classified by a PRM tool to be at high risk of foster care placement are also at increased risk of emergency department and in-patient hospitalizations for injuries.
Article
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Adjustment Disorder (AjD) represents a healthcare paradox. On the one hand, it is one of the most diagnosed mental disorders worldwide. On the other hand, AjD and its possible treatment options remain a severely neglected field of research. In this context, we developed a self-guided online intervention for adjustment problems, named ZIEL, and tested its efficacy. It is based on and extends a bibliotherapeutic treatment approach for symptoms of AjD. In our study, a total of 98 individuals who had experienced a life event in the last two years, were randomly assigned to care as usual (CAU) or an online intervention group (CAU + online intervention). The primary endpoint was AjD symptom severity measured by Adjustment Disorder–New Module 20 (ADNM-20). Secondary endpoints were depressive symptoms, quality of life and other variables such as satisfaction and usability. Both the intervention and the control group improved comparably well regarding the severity of adjustment disorder symptoms post-treatment. However, participants in the intervention group showed significantly fewer depressive symptoms and a significantly higher quality of life (Cohen’s d: 0.89 (BDI) and −0.49 (SF-12)). The intervention was well-received by users with an above average usability rating. Overall, the results suggest that the ZIEL intervention has the promise to contribute to the treatment of AjD and reduce symptom burden by means of a scalable low-barrier approach.
Conference Paper
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Algorithmic decision-making systems are increasingly being adopted by government public service agencies. Researchers, policy experts, and civil rights groups have all voiced concerns that such systems are being deployed without adequate consideration of potential harms, disparate impacts, and public accountability practices. Yet little is known about the concerns of those most likely to be affected by these systems. We report on workshops conducted to learn about the concerns of affected communities in the context of child welfare services. The workshops involved 83 study participants including families involved in the child welfare system, employees of child welfare agencies, and service providers. Our findings indicate that general distrust in the existing system contributes significantly to low comfort in algorithmic decision-making. We identify strategies for improving comfort through greater transparency and improved communication strategies. We discuss the implications of our study for accountable algorithm design for child welfare applications.
Article
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Objectives Internet‐ and mobile‐based interventions (IMIs) offer the opportunity to deliver mental health treatments on a large scale. This randomized controlled trial evaluated the efficacy of an unguided IMI (StudiCare SAD) for university students with social anxiety disorder (SAD). Methods University students (N = 200) diagnosed with SAD were randomly assigned to an IMI or a waitlist control group (WLC) with full access to treatment as usual. StudiCare SAD consists of nine sessions. The primary outcome was SAD symptoms at posttreatment (10 weeks), assessed via the Social Phobia Scale (SPS) and the Social Interaction Anxiety Scale (SIAS). Secondary outcomes included depression, quality of life, fear of positive evaluation, general psychopathology, and interpersonal problems. Results Results indicated moderate to large effect sizes in favor of StudiCare SAD compared with WLC for SAD at posttest for the primary outcomes (SPS: d = 0.76; SIAS: d = 0.55, p < 0.001). Effects on all secondary outcomes were significant and in favor of the intervention group. Conclusion StudiCare SAD has proven effective in reducing SAD symptoms in university students. Providing IMIs may be a promising way to reach university students with SAD at an early stage with an effective treatment.
Article
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Zusammenfassung Der Beitrag behandelt die Relevanz der Digitalisierung für die Soziale Arbeit auf der Basis aktueller Theoriediskurse. Dabei werden gesellschaftliche Entwicklungen, ökonomische Bestrebungen sowie rezipientenbezogene Wirkungen mit konkreten fachinternen Diskursen (wie z. B. der exzessiven Internet- und Onlinespielnutzung) verknüpft. Dadurch wird deutlich, dass die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit nicht umhin kann, diese Entwicklungen in Forschung und Lehre aufzugreifen, um den Herausforderungen der Digitalisierung konstruktiv zu begegnen.
Book
Der Band gibt einen Überblick über praxistheoretische Arbeiten im Bereich der Medienpädagogik. Anhand theoretischer und empirischer Beiträge wird das Feld praxistheoretischer Positionen vor dem Hintergrund medienpädagogischer Fragestellungen ausgeleuchtet. Die Beiträge nehmen Bezug auf aktuelle praxeologische Diskurse und Ansätze und stellen das Potenzial dieser Zugänge heraus. An verschiedenen Beispielen werden die vorgestellten praxistheoretischen Positionen hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Erschließung von erziehungswissenschaftlich relevanten Phänomenen im Kontext der Digitalisierung veranschaulicht. Die Herausgeber Patrick Bettinger forscht und lehrt als Juniorprofessor für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung an der Universität zu Köln. Kai-Uwe Hugger forscht und lehrt als Professor für Medienpädagogik und Mediendidaktik an der Universität zu Köln.
Chapter
Mit dem Konzept des medialen Habitus wurde in der Vergangenheit eine individuelle Perspektive auf das Medienhandeln eingenommen. Der Beitrag greift dies auf und erweitert diese Betrachtung um die Feldtheorie und die Begrifflichkeiten Digitalisierung und Digitalität. Am Beispiel Digitaler Bildung in der Schule wird erläutert, in welchen Bereichen dieses komplexe Konstrukt Anwendung finden kann und worin die Vorteile liegen.
Chapter
Digitalisierung ist ein gesellschaftlicher Großtrend, der zunehmend alle Lebensbereiche verändert. In diesem Beitrag werden mögliche Folgen dieser Entwicklung für professionelle Beratung in Form von Hypothesen und Denkangeboten diskutiert. Postuliert werden Veränderungen insbesondere im Selbstbild von Menschen, in der Art Beziehungen zu gestalten, in der Konfliktkultur und der Weise, wie wir Zeit gestalten.
Chapter
Der Beitrag behandelt die Frage der Professionalisierung von Fachkräften in der Sozialen Arbeit im Kontext von Digitalisierung. Am Beispiel der Hilfeform Internetberatung lässt sich zeigen, dass derzeit noch unklar ist, wie Kompetenzen für eine gelingende Soziale Arbeit im Internet beschrieben und wie und wo diese vermittelt werden können. Feststellbar ist, dass sich im aktuellen Diskurs ein einseitiger Schwerpunkt in der Frage der methodisch-technischen Handhabung von Internetberatung zeigt und Aspekte digitaler Selbst- und Systemkompetenz wenig thematisiert werden.
Book
Klappentext: Wie werde ich eine kompetente, systemisch handelnde Fachkraft? Es gibt unendlich viele und im Detail unterschiedliche Lern- und Bildungswege. Trotzdem ist das Beratungslernen an Voraussetzungen, Gelingensfaktoren und bestimmte Entwicklungsgesetze gebunden. Über die gezielte Herstellung und den Einsatz solcher Voraussetzungen und Gelingens- faktoren – in der Sozialwissenschaft als Professiona- lisierung bezeichnet – berichtet Marc Weinhardt. Die Lesenden werden angeregt, ihren eigenen Lern- und Bildungsprozess in den Blick zu nehmen und das eigene Lernen zum Fall zu machen. Denn oftmals sind Klientinnen und Klienten eine viel größere Intervention für die Beratenden als umgekehrt.
Article
Objective The role of internet therapy programs for mental disorders is growing. Those programs employing human support yield better outcomes than do those with no such support. Therapeutic alliance may be a critical element in this support. Currently, the significance of therapeutic alliance in guided, internet-delivered cognitive behavioral therapy programs (iCBT) remains unknown. This review aims to determine whether the therapeutic alliance influences outcome of iCBTs and if it does, what plausible factors underlie this association. Method Towards that goal searches were made in PubMed, PsycINFO, SCOPUS, The Cochrane Library and CINAHL in May 2016 and January 2017. Results From the 1658 relevant studies, only six studied the relationship of therapeutic alliance and outcome. All six studies showed a high level of client-therapist alliance; in the three most recent studies, the alliance was directly associated with outcome. No studies reported alliance-adherence associations. Conclusions Alliance research in iCBT for mental disorders is scarce. Therapeutic alliance seems to associate with outcomes. More studies are necessary to define the optimal support to strengthen alliance. iCBT is a feasible environment for alliance research both practically and theoretically. The impact of alliance on adherence to iCBT requires study.
Chapter
Während die Mediatisierungsforschung bislang vor allem weniger institutionalisierte Alltagskontexte in den Blick nimmt und die Mediensozialisationsforschung den Blick auf die Sozialisation durch und mit Medien richtet, fokussiert dieser Beitrag einen institutionalisierten Bereich, der alltagsweltliche Praktiken von Adressat_innen und Professionellen in Zusammenhang mit berufl ichen Vollzügen im Kontext der Mediatisierung Sozialer Arbeit betrachtet und diskutiert, welche methodologischen und methodischen Zugänge geeignet sein könnten, das komplexe Zusammenspiel menschlicher Akteure und digitaler Artefakte in den medienbezogenen Praktiken zu erfassen.
Chapter
Beobachtet man die Kultursoziologie des 20. Jahrhunderts darauf, ob sie ein Interesse für Pissoirs ausbilden konnte, dann geraten fast ausschließlich Analysen zu Duchamps Readymade aus dem Jahr 1917 in den Blick. Lernen konnte man daraus dann beispielsweise, dass das Original nur noch im Medium der Reproduzierbarkeit, nämlich als Fotografie, existiert. Für eine Kultursoziologie des 21. Jahrhunderts hingegen könnte das Pissoir auf ganz andere Weise in den Fokus rücken, nämlich in der Betrachtung und Analyse der auf die Keramik geklebten Fliege. Diese mittlerweile oft adaptierte » Erfindung « aus den späten 1990er Jahren soll die Trefferquote um bis zu 80 Prozent steigern.
Book
Das Lehrbuch zur kompakten Einführung in praxisnahe Methoden der Onlineberatung und -therapie ist didaktisch bestens aufbereitet. In der psychosozialen Beratung und Therapie sind digitale Medien auf dem Vormarsch. Diese Einführung in Onlineberatung und -therapie stellt Forschung und Praxis in den drei Feldern klinisch-psychologischer Intervention im Internetsetting (Information, Beratung, Therapie) mit deren Chancen und Grenzen vor. Erläutert werden Wirksamkeit, mediale Veränderung der therapeutischen Beziehung sowie klinisch relevante Auswirkungen der Internetnutzung. Praxisnahe Methoden, Fragen zu jedem Kapitel und weiterführende Links machen dieses Buch zur unverzichtbaren Ausbildungsgrundlage in der Onlineberatung und -therapie.
Article
Die Transformation des Wohlfahrtstaats führt offenbar zu einer Veränderung der beruflichen Profile in der Sozialarbeit, wie besonders deutlich in den arbeitsmarktbezogenen sozialen Dienstleistungen wird, die nach dem SGB geregelt sind. Dies zeigt sich u. a. in Tendenzen der Deprofessionalisierung, etwa in der Form einer (Wieder-)Unterordnung sozialarbeitsspezifischer Berufsrollen und Tätigkeiten unter die Logiken des Marktes, der Verwaltung oder fremder Professionen oder in einer Substitution von handlungsstrukturgebundener – also „intern“ erzeugter – Professionalität durch „extern“ generierte Verfahren und Manuale. Gleichzeitig finden sich Hinweise dafür, dass die durch den erwähnten Strukturwandel hervorgerufenen Steigerungen der Komplexität sozialer Risiken erweiterte Wissens- und Kompetenzstrukturen erforderlich machen, die in den bisher gehandelten Varianten sozialarbeitsspezifischer Professionalität nicht in ausreichendem Maße entfaltet sind. Vor diesem Hintergrund diskutiert dieser Beitrag Risiken des Strukturwandels und Fragen nach Begründungen, Voraussetzungen und Grenzen zukunftsfähiger Formen reflexiver Professionalität von Sozialarbeit, die im Focus ihres Handelns auf die Relationierung differenter Wissensformen verwiesen sind.
Article
Against the background of the recent diagnosis of a "practice turn" in social theory and cultural analysis, this article works out basic elements of what a "practice theory" can be in contrast to alternative social and cultural theories. Three features are of particular relevance for a theory of social practices: the "informal," tacit logic of practices and the location of the social in practical understanding and know-how-techniques; the materiality of practices as dependent on bodies and artefacts; finally, the tension between routinization and basic incalculabilities of social practices.
A case study of algorithm-assisted decision making in child maltreatment hotline screening decisions
  • A Chouldechova
  • E Putnam-Hornstein
  • D Benavides-Prado
  • O Fialko
  • R Vaithianathan
Chouldechova, A./Putnam-Hornstein, E./Benavides-Prado, D./Fialko, O./Vaithianathan, R. (2018): A case study of algorithm-assisted decision making in child maltreatment hotline screening decisions. In: Proceedings of Machine Learning Research, S. 1-15.
Peer-to-Peer-E-Mail-Beratung. Eine empirische Untersuchung am Bei spiel von Youngavenue.de
  • I Koparan
Koparan, I. (2013): Peer-to-Peer-E-Mail-Beratung. Eine empirische Untersuchung am Bei spiel von Youngavenue.de. Hamburg: Kovaä.
Digital und professionell!? Implikationen der Digitalisierung für fachli che Logiken in der Sozialen Arbeit
  • N Kutscher
Kutscher, N. (2018): Digital und professionell!? Implikationen der Digitalisierung für fachli che Logiken in der Sozialen Arbeit. In: Sozial extra: Zeitschrift für Soziale Arbeit 42, H. 3, S. 6-7.
  • W Stadler
Stadler, W. (Hrsg.) (2018): Mehr als Algorithmen. Digitalisierung in Gesellschaft und Sozialer Arbeit. Weinheim: Beltz.
  • M Weinhardt
Weinhardt, M. (2018b): Beratungskompetenzerwerb im Studium: Lern-und Bildungspro zesse im Horizont subjektorientierter Professionalisierung. In: Dörner, O./Iller, C./Schüßler, I./Maier-Gutheil, C./Schiersmann, C. (Hrsg.): Beratung im Kontext des Lebenslangen Lernens. Konzepte, Organisation, Politik, Spannungsfelder. Leverkusen: Budrich. S. 143-156.
Sozialpädagogische Digitalität: neues Forschungsprojekl STellaR
  • M Weinhardt
Weinhardt, M. "Sozialpädagogische Digitalität: neues Forschungsprojekl STellaR". https:// marcweinhardt.de/?p=3736 (Abfrage 02.01.2020).
Sozialpädagogische Paarberatung im Internet. Eine Evaluation der Potentiale und Grenzen von pädagogischer Online-Paarberatung
  • A Westphal
Westphal, A. (2007): Sozialpädagogische Paarberatung im Internet. Eine Evaluation der Potentiale und Grenzen von pädagogischer Online-Paarberatung. Saarbrücken: VDM.
ist seit 2020 Professor für Sozialpädagogik an der
  • Marc Weinhardt
  • Prof Dr
Marc Weinhardt, Prof. Dr., ist seit 2020 Professor für Sozialpädagogik an der Universität Trier. E-Mail: weinhardt@uni-trier.de
  • A Nassehi
Nassehi, A. (2019): Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft. München: Beck. Nestmann, F./Engel, F./Sickendiek, U. (Hrsg.) (2013): Das Handbuch der Beratung. Neue Beratungswelten. Tübingen; DGVT.
Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerli chen Moderne zur Postmoderne
  • A Reckwitz
Reckwitz, A. (2010): Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerli chen Moderne zur Postmoderne. Weilerswist: Velbrück.
Lebensweltorientierte soziale Arbeit -revisited. Grundlagen und Per spektiven
  • H Thiersch
Thiersch, H. (2020): Lebensweltorientierte soziale Arbeit -revisited. Grundlagen und Per spektiven. Weinheim: Beltz.
Eine Gebrauchsan weisung für die eigene Professionalisierung
  • M Weinhardt
Weinhardt, M. (2018c): Kompetenzorientiert systemisch beraten lernen. Eine Gebrauchsan weisung für die eigene Professionalisierung. Heidelberg: Vandenhoeck & Ruprecht.
Mediatisierung als Perspektive Sozialer Arbeit. Ein Systematisierungsver such
  • M Witzei
Witzei, M. (2014): Mediatisierung als Perspektive Sozialer Arbeit. Ein Systematisierungsver such. In: Sozial extra: Zeitschrift für Soziale Arbeit, H. 4, S. 47-50.
Haltung bewahren -Anforderungen an Fachkräfte im Kontext von Digita lisierung
  • M Witzei
Witzei, M. (2018): Haltung bewahren -Anforderungen an Fachkräfte im Kontext von Digita lisierung. In: TUP -Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, S. 88-96.