Book

Dokumentarisches Interpretieren als reflexive Forschungspraxis Erträge einer dokumentarischen Arbeitsgruppe: Erträge einer dokumentarischen Arbeitsgruppe

Authors:

Abstract

Der Sammelband fokussiert im ersten Teil Genese und Funktion der Arbeitsgruppe Dokumentarische Methode (AG DM), die Elemente einer Forschungswerkstatt und Interpretationsgruppe ineinander vereint. Dabei geht es neben Aspekten „klassischer“ Interpretationspraxis vor allem auch um Fragen der Aushandlung geteilter Grundannahmen im methodologischen Denken und Analysieren. Der zweite Teil speist sich aus methodologisch-methodischen Einzelbeiträgen rund um die Dokumentarische Methode, deren jeweilige Problemstellungen aus dem kollektiven Austausch innerhalb der AG DM resultierten. Damit leistet das Buch nicht nur einen Beitrag zum methodologischen-methodischen Diskurs, sondern hebt anhand handfester Beispiele den Mehrwert von einschlägigen qualitativen Arbeitsgruppen hervor. Die Herausgeber Katharina Graalmann: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück, Abteilung Schulpädagogik, Fachgebiet Allgemeine Didaktik. Sylvia Jäde: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Osnabrück, Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft, Sozialpädagogik und Frühe Bildung, Fachgebiet Allgemeine Pädagogik. Nora Katenbrink: Akademische Rätin auf Zeit an der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld, AG 5 – Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik. Daniel Schiller: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften an der Universität Osnabrück, Arbeitsbereich Sport und Erziehung
Article
Full-text available
Zusammenfassung Physik ist auf vielfältige Weise verknüpft mit technischer Entwicklung, gesellschaftlichen Implikationen und ethischen Fragen von Verantwortung. Ein Verständnis dieser Beziehungen als zentrales Element von Socioscientific Issues, Nature of Science, Bewertungskompetenz und von Bildung für nachhaltige Entwicklung ist von hoher fachdidaktischer Relevanz. In der vorgestellten Studie werden handlungsleitende, implizite Orientierungen von Lehrpersonen zu der Trias Physik-Technik-Verantwortung rekonstruiert. Dazu wurden Interviews mit 14 Physiklehrkräften mit Hilfe der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Eine mehrdimensionale Typologie aus grundlegenden und aus fachbezogenen Orientierungen mit jeweils unterschiedlichen Reichweiten wird als sinnvolle fachdidaktische Weiterentwicklung der Dokumentarischen Methode konzipiert. Die rekonstruierten grundlegenden Orientierungen sind in drei Typiken systematisiert: das eigene Gestaltungspotential, die Konstruktion der relevanten Anderen und die Bewertung individueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Die rekonstruierte fachbezogene Typik bildet ab, welches spezifische Weltverhältnis die Lehrkräfte konstruieren, welches Bildungsideal sie anstreben und wie dieses unterrichtlich realisiert werden kann. Der Typus Universalist*in z. B. orientiert sich optimistisch an einem emanzipatorischen Ideal des Physikunterrichts, zeigt systemkritische Züge und betont gesamtgesellschaftliche, globale Zusammenhänge. In der Analyse wird dieser mit den weiteren Typen Erklärer*in, Praktiker*in und Fatalist*in kontrastiert. Der Beitrag stellt die Typologie an vier Eckfällen dar und diskutiert fachdidaktische Implikationen im Hinblick auf die Rolle der Trias Physik-Technik-Verantwortung im Unterricht.
Chapter
Qualitative Forschung muss sich auf sich selbst wenden, sich mit sich selbst beschäftigen, sich ihre eigene Mache zum Gegenstand machen. Ein solcher Reflexivitätsanspruch wird für qualitative Forschung vielfach ausgewiesen und bildet auch den Ausgangspunkt für das Vorhaben des vorliegenden Sammelbandes, Beiträge zu einer reflexiven Methodologie des qualitativen Forschens in der Sportpädagogik zu leisten. In diesem einführenden Beitrag wird der angesprochene Reflexivitätsanspruch zunächst im Sinne eines Problemaufrisses in den komplexen Gemengelagen einer konstruktivistischen Sicht auf qualitatives Forschen verortet. Folgend werden relevante Entwicklungen im sportpädagogischen Diskurs markiert, dann eine Systematik zur Idee einer reflexiven Methodologie vorgeschlagen und schließlich ein Überblick über die Beiträge und die Struktur des Buches gegeben.
ResearchGate has not been able to resolve any references for this publication.