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Postpartale Depression und Posttraumatische Belastungsstörung im Kontext von Kaiserschnitt, vaginal-operativer und vaginaler Entbindung

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Abstract

Kernidee dieser Studie ist eine differenzierte Unterteilung der Entbindungsmodi (EM), durch deren bisherige uneinheitliche Unterteilung existieren inkonsistente Vorbefunde bezüglich des Zusammenhanges von EM und postpartalen psychischen Erkrankungen. Diskussion Die Studie macht den Einfluss der Entbindungsmodi auf die psychische Gesundheit von postpartalen Müttern deutlich. Dabei beeinflussen verschiedene Modi verschiedene postpartale Störungen in unterschiedlicher Art und Weise. Es scheinen große Unterschiede zwischen den Kaiserschnittmodi zu existieren. Somit sollte zukünftig eine differenzierte Unterteilung des KS verwendet werden.
Psychologische Hochschule Berlin + Am Köllnischen Park 2 + 10179 Berlin + www.psychologische-hochschule.de
PCL-5, Cut-Off ≥ 33
EPDS, Cut-Off 10
n
n
%
n Gesamt
Gesamt
97
395
32.30%
1223
vaginal
30
207
29.45%
703
VO
19
43
29.66%
145
ePKS
0
8
30.77%
26
mPKS
6
43
32.82%
119
SKS
13
40
33.61%
131
nSKS
29
54
54.55%
99
Postpartale Depression und Posttraumatische Belastungsstörung im Kontext von
Kaiserschnitt, vaginal-operativer und vaginaler Entbindung
theoretischer Hintergrund
Empirische Evidenz zeigt, dass 1-2% aller Frauen eine postpartale posttraumatische Belastungsstörung (PP-PTBS) und ca.10-15% eine
postpartale Depression (PPD) entwickeln. Diese Studie untersucht PP-PTBS und PPD im Kontext des Entbindungsmodus. Der Fokus liegt
auf 4 verschiedenen Kaiserschnittmodi- elektiver primärer (ePKS), medizinisch indizierter primärer (mPKS), sekundärer aus relativer
Indikation (SKS) und notfallmäßiger sekundärer Kaiserschnitt (nSKS) - im Vergleich zur vaginalen und vaginal operativen Entbindung.
Weiterhin soll die Genese der PPD anhand von 11 Prädiktoren untersucht werden.
Kernidee dieser Studie ist eine differenzierte Unterteilung der Entbindungsmodi (EM), durch deren bisherige uneinheitliche Unterteilung
existieren inkonsistente Vorbefunde bezüglich des Zusammenhanges von EM und postpartalen psychischen Erkrankungen.
Diskussion
Die Studie macht den Einfluss der Entbindungsmodi auf die psychische Gesundheit von postpartalen Müttern deutlich. Dabei beeinflussen
verschiedene Modi verschiedene postpartale Störungen in unterschiedlicher Art und Weise. Es scheinen große Unterschiede zwischen den
Kaiserschnittmodi zu existieren. Somit sollte zukünftig eine differenzierte Unterteilung des KS verwendet werden.
Limitation: Die Geburt wurde als traumatisches Ereignis vorausgesetzt, vorherige Traumata wurden nicht erhoben. Die Definition der Geburtsart
wurde subjektiv benannt und nicht zusätzlich medizinisch abgesichert.
Hypothesen
Hypothese 1: Der EPDS-Score unterscheidet sich zwischen den EM.
Hypothese 2: Der PCL-5-Score unterscheidet sich zwischen den EM.
Hypothese 3: Die Entwicklung einer PPD lässt sich durch Prädiktoren
vorhersagen. Es werden elf Prädiktoren untersucht.
Methode
Stichprobe:
1223 Frauen (Ausschluss: 99), 18 46 Jahre (M= 29.98, SD = 4.37)
zw. 2 Wochen und 2 Jahren postpartal
anonymen Online-Fragebogen, Verbreitung über Social Media
Ergebnisse I - ANOVA
Für beide psychischen Erkrankungen ergaben sich mittels einfaktorieller
ANOVA signifikante Unterschiede:
Anzahl aller Probandinnen mit einem PCL-5 Cut-Off 33 oder EPDS Cut-Off-
Wert 10 gesamt und pro Entbindungsmodus, prozentualer Anteil dieser
Probandinnen in Relation zur Gesamtanzahl des Entbindungsmodus innerhalb
der Stichprobe:
Ergebnisse II - Regressionsanalyse
Kontakt: Franziska Marie Lea Beck-Hiestermann
Literatur: [1] Cox, J. L., Holden, J. M., & Sagovsky, R. (1987). Detection of postnatal depression: development of the 10-item Edinburgh Postnatal Depression Scale. The British journal of psychiatry, 150(6), 782-786. [2] Dorn, A., & Mautner, C. (2018). Postpartale Depression. Der Gynäkologe, 51, 94-101. doi:
10.1007/s00129-017-4183-3, [3] Grekin, R., & O’Hara, M. W. (2014). Prevalence and risk factors of postpartum posttraumatic stress disorder: A meta-analysis. Clinical Psychology Review, 34(5), 389401. doi:10.1016/j.cpr.2014.05.003 [4] Royal College of Obstetricians and Gynaecologists. (2010). Classification of
Urgency of Caesarean SectionA Continuum of Risk (Good Practice no. 11). [5] Weathers, F. W., Litz, B. T., Keane, T. M., Palmieri, P. A., Marx, B. P., & Schnurr, P. P. (2013). The PTSD checklist for DSM-5 (PCL-5). Scale available from the National Center for PTSD at www. ptsd. va. gov,10.
F.M.L. Beck-Hiestermann¹,², K. Hackspiel ¹, N. Richert ¹, S. Miethe-Kolkenbrock ¹, S. Wiegand-Grefe ¹, 3
1 Psychologische Hochschule Berlin, 2Medical School Hamburg, 3UKE Hamburg-Eppendorf
+ Vaginal
+ Vaginal operativ
PPD:schwache Effekte (F(5, 1217) =
6.552,p< .001,ƞp² = .026.)
Post-Hoc: ePKS, mSKS, SKS, nSKS =
EPDS-Wert
PP-PTBS: starke Effekte (F(5, 1217) =
28.99,p< .001,ƞp² = .11)
Post-Hoc: VO, SKS, nSKS = PCL-5-Wert
Operationalisierung EM:
Messinstrumente:
Demografische +gynäkologische
Daten
PPD: Edinburgh Postnatal
Depression Scale (EPDS; Cox et
al., 1987)
PP-PTBS: PTSD Checklist for
DSM-5 (PCL-5, Weathers et al.,
2013)
Ausgeschlossen wurden folgende Prädiktoren:
Bundesland (β= .01, p= .727)
Anwesenheit Bezugsperson (β= .05, p= .090)
strukturelle Wohnumgebung (β= -.01, p= .709)
Risikoschwangerschaft (β= -.03, p= .308)
Das Modell hat mit einem = .121
(korrigiertes R² = .116) eine mittlere
Anpassungsgüte (Cohen, 1988). Demnach
erklären die sieben Prädiktoren 11,6% der
Varianz.
Regressionsgewichte der eingeschlossenen sieben Prädiktoren
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