Design Thinking ist ein Modebegriff: Der Anglizismus verbindet auf eine lässige Weise Bildung, Führung, wirtschaftliches Denken und Marketing und ist deswegen sehr breit einsetzbar. Weshalb erhält das Konzept so viel Aufmerksamkeit? Sie liegt u. a. an einer Bildungs- und Führungskrise: Die starre Vorgabe von relevanten Inhalten und feste Hierarchien erweisen sich als zunehmend untauglich, um
... [Show full abstract] komplexen gesellschaftlichen Problemen zu begegnen. Design Thinking bedeutet Nutzerzentrierung. Abläufe und Organisation werden von den Akteuren aus verstanden.
Das lässt sich am Beispiel der Schule gut zeigen: Was eine gute Schule ist, ist zunächst durch die Erwartungen verschiedener Anspruchsgruppen bestimmt – Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrkräfte, weiterführende Schulen, Wirtschaft, Politik. Die Vorstellungen dieser Gruppen unterscheiden sich nicht nur, sie sind auch innerhalb der Gruppen enorm heterogen. Dazu kommen weitere Faktoren. Eine gute Schule verfügt über entsprechende Ressourcen: Ein zeitgemäßes Schulhaus, technische Infrastruktur, gut ausgebildete, motivierte Lehrkräfte, Angestellte für administrative und unterstützende Arbeiten, ein ergänzendes Betreuungsangebot usw. Sie muss zudem in der Lage sein, für ihre Anliegen zu lobbyieren und die Qualität ihrer Arbeit zu kommunizieren.