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Politische Bildung im Kontext von Wählen mit 16: Zur Praxis schulischer Demokratiebildung

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Abstract

Die qualitative Studie untersucht die Vorstellungen von Lehrpersonen und Schüler*innen an zwei verschiedenen Schultypen und bietet damit einen bisweilen raren empirischen Einblick in den Status quo des Politikunterrichts in Österreich. Vor dem Hintergrund der Herausforderung Wählen mit 16 eröffnen abweichende schulische Strukturen der Politischen Bildung unterschiedliche Handlungsräume, die Lehrpersonen mit unterschiedlicher Professionalität und Passion zu nutzen wissen. Aus der Perspektive der Lernenden erscheint indessen eine schüler*innenorientierte Didaktik als Grundvoraussetzung, damit die schulischen Angebote zur Auseinandersetzung mit Fragen des Politischen auch angenommen werden. Die Studie stellt einen Beitrag zur domänenbezogenen Erforschung von Lehrer*innenprofessionalität dar und formuliert zudem Vorschläge für eine wirkungsvollere Verankerung und Umsetzung Politischer Bildung. Der Autor Thomas Stornig ist Mitarbeiter der Pädagogischen Hochschule Tirol am Institut für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Forschung und Entwicklung. Er lehrt und forscht im Bereich der Politischen Bildung/Politikdidaktik an der PH Tirol und der Universität Innsbruck.
... A major change impacting the status of Citizenship Education in schools was the lowering of the voting age from 18 to 16 in 2007. Concerns on the maturity of young voters caused many to advocate for stronger efforts in preparing students for their roles as citizens in a democratic society (Stornig, 2021). Therefore, a combined subject of History and Social Studies / Citizenship Education (Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung) was introduced in 2008 along with a competence model developed by a government-ordered commission of scientists (Kramer et al., 2008). ...
Research
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This study addresses the field of civic education, focusing on Service-Learning (S-L) practices in Germany, Greece, Romania, Portugal, and Austria. The research aims to explain the integration of S-L into formal education systems and highlight models and frameworks that promote the development of democratic competences. The research addresses the integration of S-L methods into educational policies and curricula, focusing on the optimal contexts and topics for effective implementation. Educators face several challenges when integrating S-L into formal education, and these obstacles are reviewed in the study. The intersection of civic education and S-L is analyzed, highlighting its role in promoting civic responsibility and community engagement. Furthermore, the study considers the transformative potential of S-L beyond Civic Education and recognizes its broader impact. The analysis makes the case for a framework that is adaptable, tailored to individual educational contexts, and examines different Service-Learning approaches. The research explores the identification of effective settings within formal education, considering school structures and the optimal topics for S-L initiatives. The research addresses challenges for educators and emphasizes empowerment, resilience, and adaptability in curriculum integration. The research involves desktop research conducted by all partners to collect and analyze literature and official publications related to the development of democratic competencies and SL in lower secondary school systems as country-specific studies. Cross-curricular integration and cross-country curriculum connections are highlighted to show the versatility of S-L and promote civic engagement and a deep understanding of democratic principles across Europe. This approach emphasizes the importance of service learning and contributes to the wider discourse on civic education and the promotion of a deeper understanding of democratic values in the context of S-L.
... Zur Beantwortung dieser Fragen werden im Folgenden Daten aus einem Projekt herangezogen, für das anlässlich von "Wählen mit 16" Lehrende und Lernende zur Praxis des Politikunterrichts in Österreich befragt wurden (Stornig, 2021). Die Basis bilden 39 semistrukturierte Gruppeninterviews mit insgesamt 214 Schülerinnen und Schülern der 9. Schulstufe aus zwei sehr verschiedenen Schultypen -Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und Polytechnischen Schulen (PTS) (Zeitraum Mai 2015 bis Juni 2016). ...
Article
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Die Selbstdarstellung von Politikerinnen und Politikern über Bilder ist aus der zeitgenössischen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Für die Erziehung zur politischen Mündigkeit, so die These dieses Artikels, kann auf visuelle Kompetenz und damit im schulischen Zusammenhang insbesondere auf die Bildnerische Erziehung (BE) nicht verzichtet werden. Vor allem die Bilder der Neuen Rechten stellen eine Herausforderung für die Schule dar, da junge Mitglieder dieser Gruppierung auf den für junge Menschen attraktiven sozialen Medien besonders aktiv sind. Deswegen werden in diesem Artikel anhand eines typischen Instagram-Accounts einer Neuen Rechten die Funktionsweise und Wirkmächtigkeit solcher Bilder analysiert. Vor diesem Hintergrund wird umrissen, wie solche Bilder im BE-Unterricht zum Einsatz kommen können. Letztlich geht es in dem Artikel auch darum, die Potentiale der BE im Kontext politischer Mündigkeit herauszuarbeiten und sie innerhalb eines fächerübergreifenden Unterrichts stark zu machen.
... Zur Beantwortung dieser Fragen werden im Folgenden Daten aus einem Projekt herangezogen, für das anlässlich von "Wählen mit 16" Lehrende und Lernende zur Praxis des Politikunterrichts in Österreich befragt wurden (Stornig, 2021). Die Basis bilden 39 semistrukturierte Gruppeninterviews mit insgesamt 214 Schülerinnen und Schülern der 9. Schulstufe aus zwei sehr verschiedenen Schultypen -Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und Polytechnischen Schulen (PTS) (Zeitraum Mai 2015 bis Juni 2016). ...
Article
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Die Frage nach der Form der politischen Bildung im Rahmen von Schulunterricht hat in Österreich sehr lange Tradition und steht immer wieder zur Debatte – etwa ob sie ein Schulfach oder ein Unterrichtsprinzip sein soll. Unabhängig von einer entsprechen-den Festlegung aber sind die Fragen nach den Methoden der Gestaltung eines entspre-chenden Prozesses und nach dem Ergebnis des Lernprozesses (kognitive und soziale Kompetenzen) aufrecht geblieben. Der Referenzrahmen des Europarates für Demokra-tiekompetenzen (Council of Europe, 2018) enthält das Modell „Competences for De-mocratic Culture (DCD)“ als Leitfaden für zeitgemäße Reformen und Entwicklungen von Lehrplänen: Werte und deren kritisches Verständnis, Einstellungen, Fertigkeiten und Wissen werden als miteinander verbunden angesehen. Der Lernprozess richtet sich auf die Erweiterung bzw. Verbesserung von Handlungsmöglichkeiten der Lernenden („can do“, S.14), nicht allein auf Kenntnisse und Verhaltensweisen. Als Methode wird die „ex-emplarische Annäherung an Problemfälle des Politischen unter Berücksichtigung der Lebens- und Erfahrungswelt der Lernenden“ empfohlen (BMBWF, 2020). Der VaKE-An-satz (Values and Knowledge Education, z.B. Patry et al., 2013; Weyringer et al., 2021), ein didaktisches Modell der Kombination von Moral- und Werterziehung auf konstruktivis-tischer Grundlage, nimmt für sich in Anspruch, den Vorstellungen des DCD-Modells zu entsprechen und dieses sowohl als Unterrichtsprinzip als auch im Rahmen eines Schul-faches umsetzen zu können. Der Beitrag stellt den VaKE-Ansatz vor und analysiert unter Einbeziehung von Studienergebnissen und praktischen Erfahrungen, inwieweit dieser Anspruch gerechtfertigt ist.
Chapter
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Geschichte und Politische Bildung haben Weltbegegnung, gesellschaftliches Lernen und Orientierung in der eigenen Lebenswelt zum Ziel. Gesellschaft soll von den Heranwachsenden als gestaltet und gestaltbar wahrgenommen werden. Dies erfordert einerseits die Auseinandersetzung mit der Entwicklung und Gestalt gesellschaftlicher Phänomene, Ordnungen und Werte und andererseits sollen Partizipations- und Handlungsmöglichkeiten sichtbar werden. Übergeordnetes Ziel ist politische bzw. gesellschaftliche Mündigkeit, Geschichts- und Demokratiebewusstsein.
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