Zusammenfassung
Hintergrund Das Projekt „Gesunde Südstadt“ hat den Schwerpunkt Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune. Es wurde im Rahmen des „Präventionsgesetzes“ (SGB V §20a) initiiert und zielt ab auf die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit in der Stadt Nürnberg. Die Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Ernährung wurden durch eine externe multiperspektivische, multimethodische Prozess- und Ergebnisevaluation begleitend untersucht.
Methoden 55 Maßnahmenberichte, 8 Interviews mit Teilnehmenden sowie 3 Interviews mit Maßnahmendurchführenden wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Eine Teilnehmendenbefragung (n=35) mittels Fragebögen wurde quantitativ-statistisch ausgewertet.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheitsförderungsmaßnahmen durch die Teilnehmenden eine hohe Akzeptanz erfuhren und ein ausgeprägtes Maß an Partizipation ermöglicht wurde. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die Maßnahmen die interaktive sowie die funktionale Gesundheitskompetenz förderten. Ein empirisches Pfadmodell für kommunale Gesundheitsförderungsprojekte wurde abgeleitet.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse belegen gesundheitsförderliche Effekte eines verhältnis- und verhaltensbasierten, kommunalen Ansatzes zur Gesundheitsförderung bei Teilnehmenden an Maßnahmen im Handlungsfeld Ernährung. Das Projekt „Gesunde Südstadt“ stellt einen systematischen, lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar. Methodische Einschränkungen, wie das Querschnittsdesign der Studie, werden diskutiert.