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Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Ernährung – Evaluation des Projekts „Gesunde Südstadt“ der Stadt Nürnberg

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Zusammenfassung Hintergrund Das Projekt „Gesunde Südstadt“ hat den Schwerpunkt Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune. Es wurde im Rahmen des „Präventionsgesetzes“ (SGB V §20a) initiiert und zielt ab auf die Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit in der Stadt Nürnberg. Die Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Ernährung wurden durch eine externe multiperspektivische, multimethodische Prozess- und Ergebnisevaluation begleitend untersucht. Methoden 55 Maßnahmenberichte, 8 Interviews mit Teilnehmenden sowie 3 Interviews mit Maßnahmendurchführenden wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Eine Teilnehmendenbefragung (n=35) mittels Fragebögen wurde quantitativ-statistisch ausgewertet. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheitsförderungsmaßnahmen durch die Teilnehmenden eine hohe Akzeptanz erfuhren und ein ausgeprägtes Maß an Partizipation ermöglicht wurde. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die Maßnahmen die interaktive sowie die funktionale Gesundheitskompetenz förderten. Ein empirisches Pfadmodell für kommunale Gesundheitsförderungsprojekte wurde abgeleitet. Schlussfolgerung Die Ergebnisse belegen gesundheitsförderliche Effekte eines verhältnis- und verhaltensbasierten, kommunalen Ansatzes zur Gesundheitsförderung bei Teilnehmenden an Maßnahmen im Handlungsfeld Ernährung. Das Projekt „Gesunde Südstadt“ stellt einen systematischen, lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar. Methodische Einschränkungen, wie das Querschnittsdesign der Studie, werden diskutiert.

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... Dieser Ansatz wurde von der Stadt Nürnberg in Kooperation mit der AOK Bayern bereits kurz nach Veröffentlichung des PrävG aufgegriffen. Von Mai 2016 bis April 2020 wurde das Projekt "Gesunde Südstadt", das ebenfalls extern evaluiert wurde, durchgeführt [32] und kurz danach, von Mai 2017 bis Oktober 2022 (verlängert um den pandemiebedingt pausierten Zeitraum) wurde das Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil" umgesetzt. Im Rahmen des Projekts wurde in vier, nach Kriterien sozioökonomischer Benachteiligung ausgewählten, Projektgebieten jeweils eine Gesundheitskoordination eingerichtet. ...
... Ein weiteres Nürnberger Projekt, das extern evaluiert wurde, ist das Projekt "Gesunde Südstadt". Hier konnte gezeigt werden, dass niedrigschwellige Ernährungsangebote soziale Integration und die funktionale Gesundheitskompetenz sozial benachteiligter Zielgruppen fördern [32]. Zukünftige Evaluationsforschung in der kommunalen Gesundheitsförderung sollte nach Möglichkeit verstärkt längsschnittliche Untersuchungsdesigns unter Verwendung digitaler Erhebungsmethoden [55] einsetzen, um kausale Beziehungen und zeitliche Veränderungen zu erfassen. ...
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Zusammenfassung Hintergrund Das Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“ wurde in Nürnberg von Mai 2017 bis Oktober 2022 im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (PrävG – Präventionsgesetz, SGB V §20a) mit Fördermitteln der AOK Bayern umgesetzt. Das Ziel war es, durch dezentrale Gesundheitsförderung in vier deprivierten Stadtteilen gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen und so vor Ort eine Verbesserung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit zu bewirken. Durch eine externe Evaluierung wurden unter anderem die Programmtreue, die Projektreichweite und -akzeptanz, Zielgruppenverhalten und Wohlbefinden, sowie die Etablierung dauerhafter Strukturen bewertet. Methodik Im Rahmen der Evaluation wurden eine quantitative Paper-Pencil-Befragung mit Daten aus den Feedbackbögen der Maßnahmen (n=580), vier qualitative Fokusgruppeninterviews mit Akteur*innen des Projekts (n=20) sowie eine vertiefende teilstandardisierte, überwiegend quantitative Onlinebefragung von Akteur*innen und Kursleiter*innen aus den Stadtteilen (n=67) durchgeführt und ausgewertet. Ergebnisse Frauen, Senior*innen und Personen mit Migrationshintergrund konnten durch die Angebote gut erreicht werden. Die sehr hohe Zufriedenheit mit den Maßnahmen und der gute Alltagstransfer der Maßnahmeninhalte zeigen die Chancen einer lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung in Bezug auf deprivierte Zielgruppen. Die Vorgaben des Leitfadens Prävention des GKV-Spitzenverbandes stellen eine Hürde für die langfristige Etablierung der Maßnahmen in den Stadtteilen dar. Fazit Das Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“ stellt einen lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar und ist dazu geeignet, deprivierte Zielgruppen mit gesundheitsfördernden Maßnahmen zu erreichen. Anpassungen des Leitfadens Prävention könnten dabei helfen, in breiterem Umfang dauerhafte Strukturen zu schaffen.
... In der Folge des Präventionsgesetzes (PrävG) wurden in den letzten Jahren bundesweit Projekte zur kommunalen Gesundheitsförderung vorrangig in Städten initiiert und deren gesundheitsförderliche Wirkung empirisch belegt [2]. Bislang liegen nur wenige Studien vor, die Zugänge von Schwangeren/jungen Familien zu Maßnahmen der primären Prävention und Gesundheitsförderung (Präv/GF-Maßnahmen) in Landkreisen systematisch erheben [3] Um den erfolgreichen Zugang zu Präv/GF-Maßnahmen in der Bevölkerung genauer zu untersuchen, wurden die Gespräche in Anlehnung an das Backward Mapping (vgl. ...
... Dennoch formulieren wir die Hypothese, dass je nach Präv/GF-Maßnahme für Schwangeren/ jungen Familien in Regionen wie dem Landkreis Fürth eine der drei Ebenen dominant ist (siehe ▶abb. [2]. ...
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Zusammenfassung Hintergrund Der Landkreis Fürth hat im Rahmen der GesundheitsregionPlus (https://www.gesundheitsregionenplus.bayern.de/) eine Bedarfserhebung zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention bei Schwangeren und jungen Familien durchgeführt. Basierend auf qualitativem Interviewmaterial der Bedarfserhebung wird in diesem Beitrag ein gegenstandsorientiertes, theoretisches Modell von Zugangswegen zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth abgeleitet. Methoden Es wurden insgesamt sieben Expertinnen und Experten sowie insgesamt elf Schwangere bzw. Mütter interviewt. Um den Zugang zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und primären Prävention in der Bevölkerung genauer zu untersuchen, wurden die Gespräche in Anlehnung an das Backward Mapping strukturiert. Die Daten wurden im Rahmen einer qualitativen, strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse und Schlussfolgerung Es können insgesamt drei Ebenen des Zugangs im Hinblick auf die Randbedingungen unterscheiden werden, welche dazu führen, dass Schwangere und junge Familien an einer Maßnahme der primären Prävention & Gesundheitsförderung (Präv/GF-Maßnahme) in der GesundheitsregionPlus Landkreis Fürth teilnehmen: Ein erster Zugangsweg erfolgt über Enkulturation, ein zweiter erfolgt über Motivation und ein dritter Zugangsweg erfolgt über Empfehlungen. Abhängig von Randbedingungen wie z. B. einer spezifischen Gesundheitsförderungsmaßnahme kann eine der drei Zugangsebenen den dominanten Zugang darstellen.
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Background German students are a vulnerable group that is particularly burdened by psychological strains. Therefore, interventions to reduce psychological strains—especially innovative approaches—are becoming increasingly important. Objectives This partially randomized study with three intervention groups and one control group investigated if the mobile app “AOK Relax”, a mindfulness-based stress management course or a combination of both is capable to reduce psychological strains and to strengthen mindfulness and well-being in students of Coburg University. Methods At the beginning (T1) and end (T2) of the intervention period (winter semester 2016/17) participants’ mindfulness (Freiburg Mindfulness Inventory, FMI‑13), well-being (Well-being-index, WHO-D5) and psychological distress (Perceived Stress Questionnaire, PSQ) were measured. Wilcoxon test and Cohens d were calculated to analyze changes during the study period. Results Students solely using the app (n = 17) showed an increase in mindfulness (p = not significant [n. s.], d = 0.43). Students participating in the course (n = 12) also showed increased mindfulness (p < 0.01, d = 1.10), well-being (p < 0.05, d = 0.79) and a decrease in psychological distress (p < 0.05, d = 0.54). The combination of the course and the app (n = 8) results in an increase of mindfulness (p = n. s., d = 0.55) and well-being (p = n. s., d = 0.46) plus a decrease in psychological distress (p = n. s., d = 0.31). In contrast, increased distress (p < 0.05, d = 0.19) was determined in the control group (n = 57). Conclusion Apps that are easy to implement and use may have the potential to prevent increase in student distress over the course of the semester. However, the mindfulness-based stress management course and particularly the combination of both seem to be a promising and feasible intervention to not only reduce distress but actually improve mental health-related parameters such as mindfulness.
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Die AOK Bayern hat das Seminar »Think Positive – Wie Gedanken unsere Stimmung beeinflussen« als verhaltensbasierte Maßnahme des kognitiven Stressmanagements für Betriebe entwickelt. Ziel des Seminars ist es, funktionale und dysfunktionale Denkmuster wahrzunehmen, zu reflektieren und bei Bedarf zu modifizieren. Im Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Begleitstudie vorgestellt. In dieser wurde untersucht, ob das Seminar »Think Positive – Wie Gedanken unsere Stimmung beeinflussen« bei Mitarbeitern und Führungskräften die Reflexion von individuellen und gemeinsamen Denkmustern unterstützt und welcher konkrete Nutzen für den beruflichen Alltag erwartet wird. Die Ergebnisse der Befragung von insgesamt 50 Personen zeigen, dass das Seminar dazu beitragen kann, Stress zu reduzieren und individuelle Ressourcen zu aktivieren. In der abschließenden Diskussion wird dargestellt, dass verhaltensbasierte Maßnahmen des kognitiven Stressmanagements zu einer achtsamen Unternehmenskultur beitragen können, wenn sie in einen umfassenden Prozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagements eingebettet sind.
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Older adults are expected to better differentiate functional from dysfunctional ways of dealing with unavoidable loss. We examined whether age-differential effects of strategies on affect could be found in a simulation task concerning unavoidable loss management. In an experimental study, we confronted 83 healthy young, middle-aged, and old adults with video vignettes of a person suffering from multiple sclerosis. Participants engaged in a thinking-aloud task on managing their life after learning about the fictitious diagnosis. Only the older participants' striving for improvement was associated with an increase in negative affect after the thinking-aloud task, whereas their reorientation strategies led to enhanced affective well-being. Findings revealed age-differential effects of mentally simulating unavoidable loss.
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Die Annahme, dass Partizipation - verstanden als Entscheidungsteilhabe - sich positiv auf gesundheitsrelevante Ressourcen von Individuen und Gruppen auswirkt, prägt bereits heute das Vorgehen in vielen gesellschaftlichen Praxisfeldern wie z.B. in der Gesundheitsförderung und zum Teil auch in der Krankenversorgung. Den Mangel an Erklärungsansätzen für diese zumeist positiv besetzte Annahme ist der Anlass für eine Suche nach Erklärungsmodellen und empirischen Befunden, die sich auf gesundheitliche Wirkungen von Partizipation beziehen. Auf eine Einleitung und die Benennung der Rolle von Entscheidungsteilhabe folgt der dritte Teil des Papers mit der Begriffsklärung von Partizipation im Verhältnis zu bzw. in Abgrenzung von sozialer Teilhabe, control, Selbstbestimmung und Empowerment. Anhand von Primär- und Sekundärliteratur wird im vierten Teil geprüft, ob und wie Partizipation in diesem Sinne in den gebräuchlichen Theorien und Konzepten zu Gesundheitsressourcen eine Rolle spielt. Untersucht werden dazu Einflussüberzeugung/perceived control und locus of control, Selbstwirksamkeit/self efficacy, Kohärenzgefühl/sense of coherence und Gesund-heitskompetenz/health literacy. Deutlich wird dabei, dass in all diesen Konzepten und auch in der Literatur dazu zwar implizite aber kaum explizite Erklärungen dafür vorliegen, dass und wie Entscheidungsteilhabe auf die individuelle Gesundheit einwirken kann. So erscheint die Annahme, dass mehr Entscheidungsteilhabe zu mehr Gesundheitschancen führt, zwar auch im Kontext dieser Konzepte als hoch plausibel, zu ihrer weiteren Erhärtung bedarf es jedoch weiterer Forschung. -- The assumption that participation - understood as involvement in decision-making - impacts positively on health-relevant resources already shapes approaches in many fields of social practice, certainly in health promotion and to some extent even in medical treatment. There is, however, a lack of explanatory theory behind this generally positively connotated assumption: good reason to conduct a search for explanatory models and empirical evidence relating to the health effects of participation. Following an introduction and an outline of the role of decision-making participation, the third section of the paper defines the term participation in relation to and distinction from social involvement, control, self-determination and empowerment. The fourth section uses primary and secondary literature to examine whether and how participation plays a role in customary theories and concepts of health resources, investigating to this end perceived control and locus of control, self efficacy, sense of coherence and health literacy. It becomes clear that although all these concepts and the literature about them involve implicit explanations, explicit ones are sorely lacking, also for how decision-making participation can affect individual health. The assumption that more decision-making participation leads to greater health opportunities may indeed appear highly plau-sible in the context of these concepts, but requires further research to harden it up.
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Health literacy is a relatively new concept in health promotion. It is a composite term to describe a range of outcomes to health education and communication activities. From this perspective, health education is directed towards improving health literacy. This paper identifies the failings of past educational programs to address social and economic determinants of health, and traces the subsequent reduction in the role of health education in contemporary health promotion. These perceived failings may have led to significant underestimation of the potential role of health education in addressing the social determinants of health. A ‘health outcome model’ is presented. This model highlights health literacy as a key outcome from health education. Examination of the concept of health literacy identifies distinctions between functional health literacy, interactive health literacy and critical health literacy. Through this analysis, improving health literacy meant more than transmitting information, and developing skills to be able to read pamphlets and successfully make appointments. By improving people's access to health information and their capacity to use it effectively, it is argued that improved health literacy is critical to empowerment. The implications for the content and method of contemporary health education and communication are then considered. Emphasis is given to more personal forms of communication, and community-based educational outreach, as well as the political content of health education, focussed on better equipping people to overcome structural barriers to health.
Conference Paper
Einleitung: Das Projekt „Gesunde Südstadt“ hat den Schwerpunkt Gesundheitsförderung in den Lebenswelten. Es wurde im Rahmen des Programms „Gesunde Kommune“ der AOK Bayern initiiert und zielt auf einen Beitrag zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit im sozioökonomisch benachteiligten südlichen Bezirk der Stadt Nürnberg ab. Es werden bedarfsgerechte Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen mit sozial benachteiligten Zielgruppen (Migranten, Geflüchtete, Erwerbslose) entwickelt und umgesetzt. Die Maßnahmen des Projekts orientieren sich an den Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung und Stressmanagement des Leitfadens Prävention. Die Wirksamkeit des Projekts wird durch eine externe multiperspektivische, multimethodische Prozess- und Ergebnisevaluation untersucht. Methoden: 97 Maßnahmendokumente, acht Interviews mit Teilnehmenden, drei Interviews mit Durchführenden sowie vier Beobachtungen der Maßnahmen wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse standardisiert ausgewertet. Eine TN-Befragung (n = 35) mittels Fragebögen (Wong-Baker-Face-Scales; F-SozU-K6; WHO-5; PSQ 20) wurde standardisiert deskriptiv und inferenzstatistisch ausgewertet. Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass die Maßnahmen durch die Teilnehmenden eine hohe Akzeptanz erfahren und den Teilnehmenden ein ausgeprägtes Maß an Partizipation ermöglicht wird. Weiterhin stellen die Maßnahmen eine Möglichkeit zur sozialen Integration für vulnerable Personengruppen, insbesondere für Personen mit Migrationshintergrund, dar. Mit der Stärkung sozialer Netzwerke wird eine wichtige Gesundheitsdeterminante positiv beeinflusst. Daneben scheinen die sozialintegrativen Aspekte der Maßnahmen eine Voraussetzung für die Verbesserung von Gesundheitskompetenz zu sein. Ein empirisches Modell zu Wirkfaktoren in kommunalen Gesundheitsförderungsprojekten wurde abgeleitet. Diskussion: Die Evaluationsstudie belegt die Wirksamkeit eines verhältnisbasieren Ansatzes zur Gesundheitsförderung in Kommunen. Das Projekt „Gesunde Südstadt“ stellt einen wirksamen, lebensweltrelevanten und niedrigschwelligen Ansatz der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung im kommunalen Setting dar. Die Evaluationsstudie trägt zu einem besseren Verständnis der empirischen Wirkfaktoren in kommunalen Gesundheitsförderungsprojekten bei.
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In diesem Beitrag werden die Herausforderungen der Evaluation komplexer Interventionen zur Gesundheitsförderung in kommunalen Settings dargelegt. Anhand von zwei Beispielen – dem Präventionsnetzwerk Ortenaukreis und dem Projekt „Lenzgesund“ Hamburg – werden empirische Umgehensweisen und Lösungen beschrieben. Dabei wurden projektübergreifend fünf zentrale Grundprinzipien extrahiert, die grundlegend für eine gegenstandsangemessene Evaluation sind und die es erlauben, Wirkungszusammenhänge jenseits der RCT-Designs herauszuarbeiten: 1) detaillierte Beschreibung der jeweiligen Intervention und ihrer Ziele, 2) möglichst Verbindung von Konzept‑, Struktur‑, Prozess- und Ergebnisevaluation, 3) multimethodales und multimodales Vorgehen, 4) Partizipation und 5) Analyse von summativen Evaluationsdaten und Implementationsfaktoren.
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Municipalities have an overarching structure in health promotion. Due to the right to self-government, municipalities are in charge of both voluntary and obligatory tasks. Some of the original and fundamental tasks can be summarized as "services to the public". Current common definitions do not include the term "health promotion". In the present study, a sub-target of a joint project, legal acts, requirements and recommendations were researched and analyzed. The results show substantive cornerstones of health promotion in various regulations of different disciplines. Based on these findings, health promotion can be interpreted as being part of services to the public. Currently the regulations for education, social tasks, environmental and consumer protection constitute the legal framework for community health promotion, but also include constitutions. They range from public international law to municipal resolutions. Quality management and also quality development are already an integral part in some communal departments. The management of structures, processes and results arises from commitments or measurable targets. In contrast, quality management for health promotion is not based on binding requirements. Specifications of other neighboring sectors (e. g. education, social sector) demonstrate the potential and effectiveness of legal policy guidelines, seen as a frame. A transparent communication about the current regulations is indispensable for formulating future guidelines. The German National Prevention Act opens opportunities for municipalities. However, its interpretation and local engagement will still guide the practice of communal health promotion. © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.
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Methods for systematically following up and auditing health promotion have been in demand for a considerable period of time. Quality assurance as an auditing method has opened up new opportunities in this area. On the basis of Donabedian's ‘triad’ of structure, process and outcome, the theoretical preconditions for and implementation of a number of successful health promotion programmes/ projects have been analysed with regard to their common characteristics. These characteristics have been generalized and then transformed into indicators of a successful health promotion programme/project. To ensure the practical applicability of the quality indicators, they were operationalized in what we call a ‘question pro-forma’. Any negative response to a question on the pro-forma indicates quality defects in a programme, and any positive response the opposite. The ‘template’ can be employed for both the planning and auditing for quality assurance on health promotion programmes and projects. The question pro-forma has been tested successfully on a number of programmes and projects. The results from one study are shown in the article.
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Die intrinsische Verbindung von Empowerment und Partizipation wird in der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung deutlich: Um Autonomie und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsbelange zu erlangen (Empowerment), müssen Bürger die Möglichkeit haben, einen Einfluss auf ihre Umwelt zu nehmen (Partizipation). Dies impliziert, dass die Entscheidungsmacht über wesentliche Faktoren, die mit dem Gesundheitszustand zusammenhängen, oft nicht in den Händen der Bürger liegt. Es stellt sich die Frage: Wie kann diese Macht so (um)verteilt werden, dass Bürger mehr selbst bestimmen können? Diese Frage ist nicht nur auf höchster politischer Ebene relevant, sondern auch im Rahmen der konkreten Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren, denn hier werden wesentliche Entscheidungen über die Ausrichtung und Ausstattung gesundheitsfördernder Maßnahmen getroffen. Vor Ort kann ein zentraler Beitrag zur Stärkung von Nachbarschaften und Gemeinden und damit zu lebensweltorientierter Gesundheitsförderung realisiert werden. In diesem Artikel wird die Methode „Kreise der Entscheidung” vorgestellt, die dazu dient, den Grad der erreichten Partizipation verschiedener Akteure an der Gesundheitsförderung zu überprüfen. Diese Methode basiert auf dem Ansatz der Partizipativen Qualitätsentwicklung, der von den Autoren und ihren Praxispartnern konzipiert wurde. Auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses von Partizipation als Entwicklungsprozess wird der Aufbau partizipativer Formen der Zusammenarbeit erleichtert – zum einen, weil die verschiedenen Ausprägungen der Partizipation konkretisiert werden, und zum anderen, weil die Möglichkeit zur Überprüfung der eigenen Zusammenarbeit nach dem aktuellen und erwünschten Stand der Partizipation besteht. Dadurch wird die Diskussion über Partizipation transparenter und für die Beteiligten handhabbar.
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Die bundesweite Datenbank „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten” (http://www.gesundheitliche-chancengleichheit. de) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) enthält ca. 2700 Angebote, Projekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte, u. a. auch Angebote für Migrantinnen und Migranten. Der vorliegende Beitrag basiert auf einer leitfadengestützten Befragung 6 ausgewählter Angebote, die sich an die Zielgruppe sozial benachteiligter Menschen mit Migrationshintergrund wenden. Auf der Basis qualitativer Interviews mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren der Projekte und Maßnahmen werden grundlegende adäquate Ansätze der Zielgruppenerreichung herausgearbeitet, insbesondere niedrigschwellige und lebensweltbezogene Strategien, die auf die aktive Partizipation der Zielgruppe sowie die Einbindung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren setzen. The nationwide database „Health Promotion for the Socially Disadvantaged“ (http:// www.gesundheitliche-chancengleichheit. de), set up by Federal Centre for Health Education (BZgA), includes about 2,700 projects, and amongst other activities also interventions for migrants living under socially disadvantaged circumstances. Based on qualitative interviews with the co-ordinators of some selected interventions, this contribution presents basic strategies and methods for reaching the target group.
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Community-based health promotion (CBHP) aims at mobilising citizens for health-related issues in their environment, and at implementing health-promoting projects on the community level. Whereas recent political decisions support this approach, scientific studies dealing with theories and consequences of CBHP are scarce in Germany. Evaluation of CBHP could help identify (in)effective factors and elements of community programmes and thus improve future planning. In Germany, however, there is a deficit in systematic concepts and recommendations for the evaluation of CBHP. This work outlines basic ideas and core principles of CBHP and deduces implications for the assessment of health-promoting community projects. Based on different international models and studies and on discussions with health promotion professionals, we developed a framework for the evaluation of CBHP. The proposed framework includes a guideline for CBHP programme planning. Its strategic and operational criteria can serve as a basis for a strategy evaluation. In terms of process evaluation, indicators for the dimensions (1) programme implementation and service delivery, (2) capacity building, and (3) reach of and acceptability in the target group were developed. In addition, we present different areas of OUTCOME EVALUATION; it is advisable to distinguish between measurement on the individual and on the community level. The framework further proposes strategies for the evaluation of the core principles empowerment and participation. The presented framework can serve as a basis for the development of flexible and individual instruments for the evaluation of CBHP, which should not ignore the perspective of the citizens, or complex aspects like changes on the community level. Some aspects, e.g., the potential evaluation of further targets of CBHP (improvement of quality of life, reduction of social and health inequalities), the responsibility of evaluation or the effects of financial constraints, are important questions to be addressed in the future.
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This p aper i s a n a ttempt t o d escribe a nd evaluate current methods for assessing the quality of medical care and to suggest some directions for further study. It is concerned with methods rather than findings, and with an evaluation of methodology in general, rather than a detailed critique of methods in specific studies. This is not an exhaustive review of the pertinent literature. Certain key studies, of course, have been included. Other papers have been selected only as illustrative examples. Those omitted are not, for that reason, less worthy of note. This paper deals almost exclusively with the evaluation of the medical care process at the level of physician-patient interaction. It excludes, therefore, processes primarily related to the effective delivery of medical care at the community level. Moreover, this paper is not concerned with the administrative aspects of quality control. Many of the studies reviewed here have arisen out of the urgent need to evaluate and control the quality of care in organized programs of medical care. Nevertheless, these studies will be discussed only in terms of their contribution to methods of assessment and not in terms of their broader social goals. The author has remained, by and large, in the familiar territory of care provided by physicians and has avoided incursions into other types of
Das Quartier als Setting zur Förderung sozialer Integration und Gesundheitskompetenz: das kommunale Gesundheitsförderungsprojekt
  • C Röhrich
  • V Karl
  • G Pfeifer
Röhrich C, Karl V, Pfeifer G et al. Das Quartier als Setting zur Förderung sozialer Integration und Gesundheitskompetenz: das kommunale Gesundheitsförderungsprojekt "Gesunde Südstadt". Das. Gesundheitswesen 2019; 81: 5H-4
  • C Bunge
  • M Meyer-Nürnberger
  • Kilian H Gesundheitsfördernde
Bunge C, Meyer-Nürnberger M, Kilian H. Gesundheitsfördernde Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. Bundesgesundheitsblatt -Gesundheitsforschung -Gesundheitsschutz 2006; 49: 893-897
Qualitativ-empirische Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • M Meuser
  • U Nagel
  • D Garz
  • K Kraimer
  • Hrsg
Meuser M, Nagel U. Expertlnneninterviews -vielfach erprobt, wenig bedacht. In: Garz D, Kraimer K, Hrsg. Qualitativ-empirische Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Wiesbaden; 1991: S 441-S 471
  • P Qualitative Mayring
  • Inhaltsanalyse
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz; Weinheim: 2015
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und Gesundheitsförderung
  • Mds Gkv-Spitzenverband
GKV-Spitzenverband MDS, Hrsg. Präventionsbericht 2018. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2017, Berlin
  • U Igel
  • R Gausche
  • M Lück
Igel U, Gausche R, Lück M et al. GRÜNAU BEWEGT sich. Kinder-und Jugendmedizin 2019; 19: 30-40
Gesundheitsförderung konkret -Ein forschungsgeleitetes Lehrbuch für die Praxis
  • E Gollner
  • B Szabo
  • F Schnabel
Gollner E, Szabo B, Schnabel F et al. Gesundheitsförderung konkret -Ein forschungsgeleitetes Lehrbuch für die Praxis. Holzhausen Verlag; 2018
Gemeindenahe Gesundheitsförderung -Herausforderung an die Evaluation
  • J Loss
  • C Eichhorn
  • J Gehlert
Loss J, Eichhorn C, Gehlert J et al. Gemeindenahe Gesundheitsförderung -Herausforderung an die Evaluation. Das Gesundheitswesen 2007; 69: 77-87
  • T Abel