Die primäre Intention besteht darin zu rekonstruieren, welche Normativität(en) auf verschiedene Ebenen im- und explizit sichtbar und sagbar sind (und welche nicht) und wie sich diese wechselseitig bedingen und als symbolische Steuerungsmomente wiederum für die und in der wissenschaftliche(n) Praxis fungieren. Zu diesem Zwecke realisieren wir in Form einer systematischen Bestandsaufnahme auf Basis diskursrelevanter Beiträge zur interdisziplinären Inklusionsforschung (u.a. in der DGfE-AG Inklusionsforschung präsenter Wissenschaftler*innen), bildungspolitischer Papiere von Bund und Ländern (BMBF 2018, KMK 2011), Erklärungen erziehungswissenschaftlicher Akteur*innen (DGfE 2017) sowie soziopolitischer Akteur*innen (GEW 2012), die primär die pädagogische schulische Praxis adressieren. Mithin explorieren wir - im Sinne einer Mehrebenen-Analyse - die (Kor-)Relation von wissenschaftlicher Theoriebildung, empirischer Forschung, bildungspolitischer Agenda und pädagogischer Praxis im Hinblick auf das Problem, in welcher Anwendungsdomäne welche normativen Konzepte und Programmatiken wie dominieren und ebenenübergreifend wirksam werden. Zu diesem Zweck integrieren wir neben sozialtheoretischen (Luhmann 1988, 1992,1997) und diskurstheoretischen (Foucault 1981,1997a, 1997b, 2005; Laclau/Mouffe 2012) Ansätzen auch die erziehungswissenschaftliche Governance-Perspektive (Langer 2008, Altrichter/Maag Merki 2016) auf Steuerungsprozesse im schulischen Bildungsbereich.