Content uploaded by Benjamin Ditzel
Author content
All content in this area was uploaded by Benjamin Ditzel on Mar 10, 2021
Content may be subject to copyright.
WIE SICH DIE
‚STIMMEN DER PRAXIS‘
FÜR WIRKUNGS BETRACHTUNGEN
NUTZBARMACHEN LASSEN
Reexionsangebote einer interpretativen
Wirkungsforschung für das Projekt ‚Lehre lotsen‘
Benjamin Ditzel
Aus einer Forschungsperspektive stellt ein Projekt
wie ‚Lehre lotsen‘ ein komplexes Interaktionsge-
schehen dar. Die Frage, welche Wirkung ein solches
Projekt und die damit verbundenen Interventionen
in das Handlungsgeschehen von Studium und Lehre
haben, ist nicht leicht zu beantworten. Das wird in
diesem Beitrag ausgehend von Herausforderun-
gen gezeigt, vor denen Analysen der Evaluations-
und Wirkungsforschung grundsätzlich stehen.
Ausgehend von einer qualitativ-interpretativen
Forschungsperspektive und basierend auf einem
multiperspektivischen Forschungsdesign wird
am Beispiel des Forschungsprojekts WirQung und
exemplarisch für den Gegenstandsbereich des
Qualitätsmanagements von Studium und Lehre
herausgearbeitet, zu welchen Einsichten eine Wir-
kungsbetrachtung komplexer Interaktionsgesche-
hen kommen kann, wenn die ‚Stimmen der Praxis‘,
die Perspektiven der lokal handelnden Akteure zum
Ausgangspunkt einer wissenschaftlich fundierten
Wirkungsbetrachtung gemacht werden. Der Fokus
einer solchen Wirkungsbetrachtung richtet sich auf
das Rekonstruieren unterschiedlicher Bedeutungs-
zuschreibungen und wie diese zustande kommen.
Darüber lässt sich ein Verständnis dafür entwickeln,
wie Interventionen in komplexen Interaktionsge-
schehen wirken.
Die HAW Hamburg hat neben StuFHe (siehe Beitrag
-
jekt kooperiert: dem Projekt
Lehre. Ausgehend von den Hochschulreformen und
-
Forschungsprojekt und die darauf aufbauenden For-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Bereich Studium und Lehre vorzustellen. Dabei
wird ein besonderer Fokus darauf gerichtet, welche
-
Basis gewonnenen Forschungserkenntnisse (vgl.
lotsen‘ der HAW Hamburg. Da das Forschungsprojekt
nicht darauf abzielte, das QM der HAW Hamburg
im Sinne einer klassischen Wirkungsbetrachtung zu
analysieren, sondern allgemeiner zum Verstehen der
komplexen Wirkungsweise von Steuerungsinterven-
tionen am Beispiel des QM von Studium und Lehre
gehen, einen möglichen Beitrag einer interpretativen
Forschungsperspektive für eine Wirkungsbetrachtung
lotsen‘ zu thematisieren.
-
-
tionen – als die ein komplexes Vorhaben wie das Pro-
jekt ‚Lehre lotsen‘ aus einer Forschungsperspektive
interpretativen Perspektive in den Blick zu nehmen.
Ausgangspunkt dafür ist ein kursorischer Blick auf
Herausforderungen einer klassischen Wirkungs-
interpretativen Forschungsperspektive für Wirkungs-
-
tiv-explorative Forschungsdesign sowie wesentliche
Erkenntnisse des Forschungsprojekts hinsichtlich
der Wirkung, Wirkungsweise und Wirksamkeit von
Studium und Lehre am Beispiel von QM vorgestellt.
-
tativen Wirkungsforschung und die Erkenntnisse aus
dem Projekt WirQung für eine Auseinandersetzung
mit der Wirkung von ‚Lehre lotsen‘ haben könnte.
schungsarbeiten des Autors damit auseinander, wie
-
sationalen Praxis manifestieren, also wie sie auf das
Denken und Handeln der Akteure in den Hochschulen
wirken. Dies wird am Beispiel des QM von Studium
und Lehre in den Blick genommen, wie es im Rahmen
des Qualitätspakts Lehre an zahlreichen Hochschu-
len – so auch an der HAW Hamburg – gefördert und
ausgebaut wurde. Das Forschungsprojekt wurde von
Universität Hamburg durchgeführt und vom Bundes-
ministerium für Bildung und Forschung im Rahmen
des Programms ‚Begleitforschung zum Qualitätspakt
Lehre‘ gefördert.
-
durchgeführt. Befragt wurden Mitarbeiter*innen des
zentralen und dezentralen QM, der Hochschuldi-
daktik, Akteure der Hochschul- und Fakultätsleitung
sowie Lehrende in unterschiedlichen Funktionen.
Darüber hinaus haben sowohl Akteure des QM wie
auch Lehrende – gemeinsam mit Personen anderer
Hochschulen – an sogenannten Fokusgruppen-Work-
shops teilgenommen (vgl. zum Forschungsdesign
-
burg in zwei Workshops vorgestellt und diskutiert.
Abstrahiert vom exemplarischen Untersuchungsge-
genstand des QM als Steuerungspraxis richtet sich
das Erkenntnisinteresse des Forschungsprojekts
-
sondern auch, wie dabei methodisch vorgegangen
werden kann, um der Komplexität und Ambiguität
begegnen.
Gegenstand dieses Beitrags ist es, das Forschungs-
projekt WirQung, seinen Forschungszugang sowie
ausgewählte empirische und theoretische Erkennt-
nisse hinsichtlich der Wirkung, Wirkungsweise und
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
tionen zuzuordnen, in der Literatur wird auch von
grundsätzliche Erkenntnisinteresse und die wesent-
lichen Dimensionen der Evaluations- und Wirkungs-
forschung schematisch in Form eines generischen
Wirkmodells zusammengefasst.
Dabei zeigen sich, insbesondere in der Auseinan-
und Lehre, unterschiedliche Herausforderungen,
vor denen Wirkungsanalysen insgesamt stehen.
Diese beziehen sich erstens auf das Ermitteln von
-
Veränderungen der sozialen Handlungspraxis bewir-
2.1 Bezugspunkte der Bewertung
von Wirkung und Wirksamkeit
Eine erste methodisch-erkenntnistheoretische Her-
2 THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN
ZU HERAUSFORDERUNGEN
EINER WIRKUNGSANALYSE
-
onen analysieren lassen. Den primären Bezugspunkt
für eine solche Betrachtung liefert die Evaluations-
und Wirkungsforschung. Deren Erkenntnisinteresse
richtet sich darauf,
erreicht werden (
-
Ergebnisseite wird in der Regel zwischen erbrachten
-
allgemeiner von Wirkung gesprochen werden, wenn
-
kungsanalyse darum – zumindest aus der Perspektive
-
zweiten Schritt der Wirkungsanalyse geht es darum,
-
Erkenntnisinteresse und Dimensionen der Evaluations- und Wirkungsforschung,
eigene Darstellung
ABB. 1
Interventionen Zusammenhang
Ermitteln von
Ursache-Wirkungszusammenhängen
bzw. kausale Rekonstruktion
-
renden Programme, Projekte,
Ermitteln intendierter und
Berücksichtigen der Ausgangssituation & Rahmenbedingungen
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
eines zuvor festgelegten Bewertungskriteriums
.
gesucht . Für eine Bewertung
dazu auf unterschiedliche Formen des Vergleichs
Vergleiche zwischen Zielsetzung und Zielerreichung,
Vergleiche mit normativen Standards oder Vergleiche
-
ten .
Dabei gilt, dass es einer normativen Setzung bedarf,
wer diese Bewertung vornimmt, anhand welcher
an den genannten Vergleichsrahmen orientieren
-
ren, bleiben sie in der Regel innerhalb der Denklo-
gik der untersuchten Systeme bzw. der beteiligten
Akteure verhaftet. Die Perspektive der handelnden
-
sichtigt bzw. wird über standardisierte Erhebungen
in der Logik der Auftraggebenden bzw. Beobachten-
den erhoben. Dabei müssen Ziele und Standards als
Bezugspunkte der Bewertung und als die Wirkungs-
analyse leitende Grundannahmen nicht mit denen
der ‚Beforschten‘ übereinstimmen.
-
müssen (
der Literatur zur Evaluations- und Wirkungsforschung
ein normativer Bias zu beobachten, bei dem „grund-
sätzlich von der Sinnhaftigkeit und entsprechend positi-
, so
geraten (Aspekte jenseits der
Ansätze, die bereits zum Zeitpunkt der Konzeption
von Erhebungsverfahren ein fundiertes Wissen
über den Untersuchungsgegenstand erfordern. Die
müssen sich präzise beschreiben lassen, damit sie
mit standardisierten Methoden/Fragebögen erhoben
werden können. Doch können diese Anforderungen
-
geschehen wie dem Bereich Studium und Lehre als
erfüllt angesehen werden?
wird diese Frage kontrovers diskutiert. Denn bereits
die Qualität der Lehre stellt ein multiperspektivisches,
komplexes Konstrukt dar (
, das für eine empirische Abbildung
ist
Abbildung bedeutet eine Abstraktion, Verdichtung
und Komplexitätsreduktion . Dadurch
bestimmte Dinge hervorhebt und andere im Verbor-
genen lässt . Und
noch schwieriger verhält es sich mit dem Ermitteln
insbesondere solche, die sich jenseits formaler
Strukturen und Prozesse auf eine Veränderung des
Denkens und Handelns der Akteure beziehen. Denn
aus sozial-konstruktivistischer Perspektive existiert
organisationale Wirklichkeit nicht jenseits subjekti-
ver Wirklichkeitskonstruktionen (ob individuell oder
-
prämissen . Damit
auf das Denken und Handeln der Akteure – mehr
noch als für die Qualität selbst –, dass sie sich nur
-
len lassen.
Wenn sich aber der Untersuchungsgegenstand, die
Kontextbedingungen und die zu untersuchenden
die Frage, woher die für die Wirkungsanalyse erfor-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Die Frage, inwieweit sich beobachtete Veränderungen
-
-
luations- und Wirkungsforschung auch als ‚attribution
problem‘ diskutiert (Eine
-
ansätzen, die den Weg über einen Vergleich mit dem
aufwändiges Forschungsdesign mit Kontrollgruppen
und Vorher-Nachher-Vergleichen geht es darum, ob
eingetreten wäreDie Qualität
der Methoden und der erhobenen Daten wird damit
zur (
kommen für Programmevaluationen im Hochschul-
kontext, wie sie sich beispielsweise auf den Qualitäts-
pakt Lehre beziehen, zu dem Schluss, dass derartige
Forschungsdesigns nicht zu realisieren sind und eine
unmöglich erscheint“
welche Ursache-Wirkungszusammenhänge zugrunde
.
Eine Möglichkeit, dem ‚attribution problem‘ zu begeg-
nen und den Blick stärker in die der Wir-
gesehen, zumindest
und deren Plausibilisierung“ anzustreben (
Eine solche Wirkungsannäherung könne – ausge-
hend von Überlegungen zu einer ‚theoriegeleiteten
Evaluation‘
entwickelt, die ‚Multikausalität‘ des Handlungskontex-
tes berücksichtigt und unterschiedliche methodische
Zugänge gewählt werden
-
wobei sie im Sinne einer ‚theoriegeleiteten Evaluation‘
insbesondere dazu dienen, den Ausgangspunkt für
einer interpretativen Perspektive befürwortet. Wie für
-
dass insbesondere kritischere Sichtweisen selten zu
-
stäbe bleiben somit unhinterfragt
Doch was bedeuten diese Erkenntnisse für die For-
schungsmethodik? Wenn für eine Wirkungsanalyse
die subjektive Perspektive der handelnden Akteure
Handlungsmuster als das Handeln der Akteure beein-
,
dann sind es genau diese unterschiedlichen Perspek-
tiven, die ‚Stimmen der Praxis‘, die es mit geeigneten
Methoden einzufangen, zu analysieren, zu systema-
tisieren und zu abstrahieren gilt. Methodisch leitet
-
rativen Forschungsdesigns ab, wie es am Beispiel des
-
risch vorgestellt wird. Ein solches erlaubt einen tiefen
Einblick, wie die handelnden Akteure mit den imple-
mentierten Systemen, Strukturen, Prozessen und
vielfältigen Sichtweisen unterschiedlicher Akteure und
-
auch
als Sensemaking bezeichnen lassen.
2.2 Verstehen der Wirkungsweise
zweitens eine weitere methodisch-erkenntnisthe-
Ursache-Wirkungsbeziehungen zuzuordnen. Denn
-
onen und Faktoren gleichzeitig, so dass sich der Ein-
-
rieren lässt, wie in der Literatur beispielsweise für
Praktiken des QM festgestellt wird (
Auch scheint es
nicht immer möglich, Ursache und Wirkung, insbe-
sondere bezogen auf organisationale Dynamiken,
eindeutig auseinander zu halten, weswegen eher
von zirkulären Ursache-Wirkungszusammenhängen
bzw. von ‚Kausalschleifen‘ auszugehen ist (
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
erkenntnistheoretischer Perspektive die Frage, was
einer objektiven Feststellung bedeuten und wie sub-
jektive Zuschreibungen der handelnden Akteure zu
theoretisierend einzuordnen sind, um damit ein Ver-
-
tionen zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund werden
-
forschung stammenden Sensemaking-Ansatz (
Eckpunkte einer interpretativen
Forschungsperspektive für Wirkungsbetrachtungen
vorgestellt, mit der sich subjektive Perspektiven auf
Wirkung und Wirksamkeit als Wirksamkeitszuschrei-
bungen konzeptualisieren und die Bedingungen für
deren Entstehen untersuchen lassen.
2.3 Möglichkeiten und Grenzen von
gezielten Interventionen
Drittens wird aus einer konzeptionell-theoretischen
Perspektive der Blick auf die grundsätzlichen Mög-
im Kontext von Studium und Lehre im Besonderen
Allgemeinen gerichtet. Während es mit den beiden
zuvor thematisierten Herausforderungen darum
-
nun darum, inwiefern überhaupt davon ausgegangen
ist ein Aspekt, auf den in der Evaluations- und Wir-
kungsforschung bislang wenig eingegangen wird.
Überlegungen hierzu werden seit den ersten Versu-
übertragen bzw. die Hochschulpraxis gezielt zu verän-
dern, in der Literatur zum Hochschulmanagement the-
‚Hochschule‘ bzw. ‚Qualität von Studium und Lehre‘
existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen darü-
-
nierte Ziele zu erreichen und das Handeln der Akteure
pretationen und damit die Subjektivität der Wirklich-
keitskonstruktionen in den Blick zu nehmen. Für einen
solchen Forschungszugang spricht
von. Ziel sei es, Kausal-
zusammenhänge
situativen Gegebenheiten und Handlungen“ (
(Mayntz
gesucht. Eine solche Analyse setzt nicht nur
und -auswertung voraus, sondern erfordert auch, die
Aufmerksamkeit eher auf den Einzelfall zu richten und
(
zu erlangen. An die Stelle von Kausalanalysen zur
Ermittlung von Ursache-Wirkungszusammenhängen
die ‚kausale Rekonstruktion‘ eines komplexen Wirkge-
schehens. Damit richtet sich die Aufmerksamkeit stär-
ker auf die Wirkungsweise, also die Art und Weise, wie
entstehen und welche Wirkannahmen dem Handeln
Erkenntnisse einer ‚interpretativen‘ Wirkungsfor-
schung weisen am Beispiel des QM an Hochschulen
darauf hin, dass durch unterschiedliche Akteure und
Akteursgruppen mitunter sehr vielfältige Sichtweisen
auf Qualität, auf deren Sicherung bzw. Weiterent-
existieren -
unterschiedlich interpretiert und damit aus- und
umgedeutet werden und
dass damit die Wirkung und Wirksamkeit nicht nur
unterschiedlich eingeschätzt wird, sondern dass dabei
auch sehr unterschiedliche Denkmodelle zu den
spielen Für die Forschungsmethodologie
einer Wirkungsanalyse bedeuten diese Erkenntnisse,
-
schungsdesigns deutlich wurde, eine grundlegende
Bezugnahme auf die subjektiven Zuschreibungen
durch die handelnden Akteurean Bedeu-
tung gewinnt. Gleichzeitig stellt sich aus methodisch-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Organisationsforschung dazu, Zweifel zu artikulieren,
inwiefern sich managerielle Steuerungsideen tatsäch-
lich realisieren lassen
wie sich Hochschulen steuern lassen
ohne dass sich bisher ein
allgemein anerkanntes Verständnis für ‚hochschul-
Arbeiten der Governance-Forschung zeigen, dass die
ausfallen als erwartet, ganz ausbleiben oder dass
beobachten lassen
steht angesichts konzeptioneller Betrachtungen
bis heute weniger die Wirksamkeit als vielmehr die
(-
ventionen im Fokus.
Auch hier stellt sich die Frage, was die vorange-
gangenen Überlegungen für Wirkungsbetrach-
tungen bedeuten. Während die oben diskutierten
methodisch-erkenntnistheoretischen Herausfor-
derungen deutlich gemacht haben, dass es erstens
Rekonstruktion subjektiver Handlungstheorien (vgl.
einordnenden interpretativen Forschungsperspektive
theoretischen Herausforderungen der Blick dafür
auf das Handeln der in der Hochschule agierenden
Akteure genommen werden kann. Es geht also nicht
nur darum, wie die Wirkung, Wirkungsweise und
die Ergebnisse interpretiert werden können, sondern
-
ventionen überhaupt entfalten kann. Dazu braucht
es ein Verständnis von Organisation, Steuerung und
-
lungskontext sowie die Bedeutung von Selbstorgani-
und die sich daraus ergebenden Themen und Frage-
stellungen noch einmal zusammengefasst.
Auf der einen Seite wird im Narrativ des Reform-
Diskurses davon ausgegangen, dass die Hochschulen
die Verantwortung für die Entstehung von Qualität
stärker selbst übernehmen müssen, um handlungs-
institutionellen Autonomie werden die Hochschulen
der erbrachten bzw. zu erbringenden Leistungen und
bezüglich der Verwendung von Ressourcen. Dies wird
(wird mit einem gewissen Steuerungs-
optimismus davon ausgegangen, dass die Hochschu-
bzw. steuern können – und müssen. Unter dem
einer ‚gesteuerten Hochschule‘ herausgebildet. Übli-
cherweise wird aus dieser manageriellen Perspektive
, die den Blick auf die Autonomie der
Expert*innendie lose
Kopplung der Organisationseinheiten
sowie das ‚eigentümliche‘ Entscheidungsverhalten
-
sen. Diese ‚Eigenarten‘ gelte es durch das Etablieren
von Managementpraktiken und -instrumenten im
Sinne einer ‚complete organization‘ (
zu überwinden.
Was aus der gestalterischen Perspektive der Hoch-
schulsteuerung als wünschenswert erscheint, stellt
sich mit Blick auf Erkenntnisse der Hochschul- sowie
der Organisations- und Managementforschung als
-
Auseinandersetzung mit den genannten Organisa-
tionsmetaphern wesentlich dazu beigetragen, ein
Verständnis dafür zu entwickeln, wie Organisieren
unter Aspekten von Komplexität, Unsicherheit und
Ambiguität möglich ist (
-
ministischen Steuerung (
-
der Steuerungspraktiken
-
management führt die Bezugnahme auf Arbeiten der
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
plexität umgehen. Um den kontinuierlichen Ereig-
reduzieren, bringen sie, so die Annahme, Ordnung
in das Chaos. Aus der Fülle kontingenter, beob-
achtbarer Ereignisse werden einzelne als relevant
erscheinende Eindrücke, Hinweise, Aspekte – Weick
spricht von – als ‚Rohdaten‘ für sinnprozes-
sierende Prozesse des Organisierens bzw. Sense-
auf diese Daten gerichtet und sie werden in eigene
und Lernens eingeklammert. Ziel ist es, die Umwelt
und das eigene Handeln in dieser Umwelt ver-
stehbar zu machen und damit Handlungsfähigkeit
angesichts von Mehrdeutigkeit, Unsicherheit und
Komplexität herzustellen. Die einzelnen Phasen des
Organisierens/Sensemaking werden nachfolgend
kurz beschrieben und sind schematisch in Abbil-
3 ECKPUNKTE DER
FORSCHUNGSMETHODOLOGIE
EINER INTERPRETATIVEN
WIRKUNGSFORSCHUNG
Ausgehend von den Überlegungen zu grundlegen-
den methodisch-erkenntnistheoretischen sowie
konzeptionell-theoretischen Herausforderungen
diesem Abschnitt Eckpunkte einer interpretativen
Forschungsperspektive vorgestellt. Als theoretisch-
methodologischer Ausgangspunkt wird dazu auf
einen in der interpretativen Organisationsforschung
Sensemaking-Perspektive (
-
making‘ geht Weick zunächst der Frage nach, wie
-
benden Mehrdeutigkeit, Unsicherheit und Kom-
Herausforderungen einer Wirkungsanalyse komplexer Interventionen, eigene Darstellung
ABB. 2
Interventionen Zusammenhang
Herausforderung 1: Bezugspunkte der Bewertung von Wirkung & Wirksamkeit
Fokussierung auf die ‚blinden Flecken‘ geschlossener Referenzrahmen
» Berücksichtigung unterschiedlicher Sichtweisen
»
Herausforderung 2: Verstehen der Wirkungsweise
» Verstehen des Entstehens unterschiedlicher Bedeutungszuschreibungen
» interpretative Forschungsperspektive
Möglichkeiten und Grenzen von gezielten Interventionen
Blick auf das komplexe Wirkgeschehen
» -
tionsprozessen
Was bedeuten Wirkung und
Wirksamkeit jenseits einer
‚objektiven‘ Feststellung?
Wie kommen subjektive
Bedeutungszuschreibungen
zustande? Was bedeutet das
für die Wirkungsweise von
Wie lassen sich die Erkenntnisse
zu Wirkung, Wirkungsweise und
Wirksamkeit theoretisierend
einordnen?
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
bewährt haben. Diese stellen das (implizit oder expli-
gesetzt werden, mit Frames als zur Verfügung stehen-
Auf diese Weise werden Bezugsrahmen gefunden,
innerhalb derer beobachtete Ereignisse bzw. Daten
eine Bedeutung erhalten.
Lernen/Retention: Die dritte, von Weick als -
tion bezeichnete Phase dient dazu, die gefundenen
Wirklichkeitskonstruktionen für zukünftiges Handeln
verfügbar zu machen, was sich auch als Lernen
bezeichnen lässt. Das auf diese Weise verfügbar
gemachte Wissen dient in Form von Sinnkonstruktio-
nen der Orientierung des eigenen Handelns. Gleich-
zeitig wirkt es auf zukünftige Prozesse des Beobach-
das Beobachten von Daten im Sinne eines Wahr-
verfügbarem Wissen zu neuen Sinnkonstruktionen
-
Beobachten/Enactment: Der Prozess des Bemer-
kens und Einklammerns, den Weick als
bezeichnet und der sich auch als Beobachten des
Handlungsgeschehens verstehen lässt, führt dazu,
dass Umwelt nicht etwas ist, das objektiv, unabhängig
von der Beobachterin oder vom Beobachter gegeben
konstruieren sich die handelnden Akteure ihr eigenes
Bild, indem sie einzelne Aspekte als relevant erachten,
andere nicht. Damit zwingen sie dem Ereignisstrom
eine eigene Ordnung auf. Dies erlaubt es, die Mehr-
deutigkeit und Komplexität der Umwelt zu reduzieren,
-
pretationsschablonen zu verarbeiten und als Basis
weiterer Handlungen zu verwenden, die als plausibel
erscheinen.
Interpretieren/Selektion: Es folgen Prozesse des
Selek-
tion bezeichnet. Es wird versucht, den bemerkten
Aspekten einen Sinn aufzuerlegen. Dabei spielen
kognitive Denkmuster, sogenannte Frames eine
-
ter gespeichert sind, die sich in der Vergangenheit
Zirkulärer Prozess des Organisierens bzw. Sensemaking, eigene Darstellung in Anlehnung
ABB. 3
Beobachten
kontinuierlicher Strom mehrdeutiger, unsicherer und komplexer Ereignisse
Transformation von Daten in plausible Umweltkonstruktionen (Sinn) als Orientierungspunkte des Handelns
Interpretieren
Lernen
Daten
beobachtete
Umweltereignisse
als Rohdaten
Sinn
plausible
Umwelt-
konstruktion
Wissen
verfügbare
Prozess des
Organisierens
bzw. Sense-
making
sinnvolle
Verknüpfung
Frames als
Wahrneh-
Frames als
muster
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Umständen zu mehrdeutigen Aussagen führen
2. Die Sensemaking-Perspektive weist durch das
-
ten Wirkbedingungen nicht nur auf die Gren-
zen klassischer Wirkungsbetrachtungen hin.
Vielmehr weist sie mit ihrem für kognitive und
soziale Prozesse des Organisierens sensiblen
Blick auch einen Weg aus dem Messbarkeitsdi-
der Sensemaking-Perspektive besteht daher
gerade darin, den Blick zu lösen von einer
-
keitsurteilen und die Aufmerksamkeit auf die
Dynamiken kognitiver und sozialer Prozesse des
organisationalen Geschehens zu richten. Denn
es geht darum, den Prozess der Bedeutungszu-
schreibung zu verstehen und damit nicht nur
die organisationalen oder auch individuellen Zu-
schreibungsmuster zu rekonstruieren, sondern
auch auf die Faktoren zu fokussieren, welche
Mit (
die ‚impliziten Werthaltungen‘, die den ‚expli-
ziten Bewertungen‘ zugrunde liegen. Der Blick
auf den Zuschreibungsprozess verspricht neben
einem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn
hinsichtlich des Verstehens der Wirkungsweise
Erkenntnisse darüber, in welcher Form auf die
werden kann.
-
entierungspunkte einer methodischen Heuristik
-
ter aus dem empirischen Material zu rekonstru-
ieren: und Frames
dass sich die Sinnkonstruktion im Sinne Weicks
insbesondere darauf bezieht, dass sogenannte
als relevante Daten aus der Vielzahl mögli-
-
zum Ausgangspunkt der
Den Sensemaking-Ansatz als Forschungsperspektive
für die epistemologische Betrachtung des empiri-
einer darauf gerichteten Wirkungsanalyse:
1. Erstens lassen sich ausgehend von den in
aus epistemologischer Perspektive zentrale
als soziale Konstruktion (
konzeptualisieren. Nach einem solchen Verständ-
nis existieren Konstrukte wie ‚Qualität‘, die den
und Denkmodelle, aber auch ‚Wirkung‘ oder
‚Wirksamkeit‘ nicht per se in einer eindeutig und
objektiv darstellbaren Form. Vielmehr werden
handelnden Akteure kognitiv und sozial konstru-
geschieht dies in einem ersten Schritt durch das
werden einzelne ‚Rohdaten‘ als subjektiv bedeut-
plausibel erscheinende Umweltkonstruktionen.
Wirkung und Wirksamkeit lassen sich auf diese
Weise interpretieren als Bedeutungszuschrei-
bung durch die handelnden Akteure. Damit wird
der Blick geschärft auf das, was in der Wirkungs-
forschung vielfach als ‚Wirkungseinschätzung‘
oder als ‚perceived impact‘ erhoben wird und das
sich mit (
Bewertung‘ bezeichnen lässt. Diese werden als
Konstruktionen und keine objektiven ‚Evidenzen‘
oder ‚Messungen‘. Was wirksam ist und was
nicht, ist sozial konstruiert. Es geht also weniger
um das Feststellen von Wirkung und Wirksam-
keit, sondern vielmehr um das Rekonstruieren
von Sinnzuschreibungen, verstanden als Sense-
Rekonstruktion subjektiver Wirksamkeitszuschrei-
bungen statt (
Schritt wird eine solche Analyse – der subjektiven
Betrachtungsperspektive und den (unterschiedli-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
forschung orientiert. Dieses Wirkmodell dient als
Ausgangspunkt für die Auswertung von Ergebnissen
4 AUSGEWÄHLTE ERGEBNISSE
AUS DER EMPIRISCHEN ANALYSE
DES PROJEKTS WIRQUNG
Erkenntnisinteresse des Forschungsprojekts WirQung
am Beispiel des QM von Studium und Lehre und aus
der Perspektive der Organisations- und Manage-
mentforschung auf die Analyse der Wirkungsweise
und Wirksamkeit von QM als Steuerungspraxis. Dem
Projekt lag eine interpretative Forschungsperspektive
Ausgangspunkt für eine solche Wirkungsbetrachtung
triangulierendes Forschungsdesign gewählt, das es
ermöglicht, unterschiedliche Perspektiven auf das zu
untersuchende Phänomen einzufangen:
Erstens erfolgte eine Fallstudienanalyse an zwei
deutschen Hochschulen (einer Universität und einer
Betrachtung von Bedeutungszuschreibungen
gemacht. Der nächste Analyseschritt besteht da-
rin, zu untersuchen, in welcher Form die Akteure
versuchen, den eingeklammerten einen
Sinn zu verleihen. Dabei geht es weniger darum,
die Sinnzuschreibung in prozessualer Form zu
rekonstruieren. Vielmehr kann durch das Rekon-
den Zuschreibungsprozess haben, ein Verständ-
nis dafür entwickelt werden, welche kognitiven
-
tierungsmuster (Frames
Rolle spielen. Auf diese Weise lassen sich die
‚impliziten Werthaltungen‘ bzw. die Handlungs-
theorien, die
zur Wirkung, Wirkungsweise und Wirksamkeit
auszugehen ist, dass ihnen eine handlungslei-
tende Funktion zukommt.
Sensemaking-Ansatz orientierten interpretativen
Wirkungsanalyse dargestellt. Diese Fragen werden in
ein generisches Wirkmodell eingeordnet, das sich an
den Wirkdimensionen der Evaluations- und Wirkungs-
Generisches Wirkmodell und empirisch zu klärende Forschungsfragen, eigene Darstellung
ABB. 4
Intervention
Wirksamkeitszuschreibung
Wirkungserwartungen als
erfüllt angesehen?
Wirkungserwartungen &
beobachtete Wirkungen
Wie wird die zu untersuchende
praxis konstruiert?
Welche Aspekte werden als
bedeutsam beschrieben?
Welche Wirkungserwartungen
richten die handelnden Akteure
Welche intendierten und nicht-
relevant beschrieben?
Wirkungsweise
• Welche impliziten Wirkannahmen liegen dem Sensemaking der handelnden Akteure zugrunde?
•
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
spektive von Wirkungsanalysen lesen. Denn auf
der Grundlage der Analyse kann der potentielle
Erkenntnisbeitrag einer interpretativen For-
schungsperspektive veranschaulicht werden, die
den Sensemaking-Ansatz als organisationstheore-
tische Rahmung zugrunde legt.
-
lyse bezogen auf diese drei Abstraktionsebenen wird
4.1 Auswertung der Delphi-Studie: Bedingte
Wirksamkeit von QM als Steuerungspraxis
-
ver Aussagen unterschiedliche Sichtweisen auf QM,
Steuerung sowie deren Wirkung, Wirkungsweise und
Wirksamkeit herausgearbeitet. Ausgehend von einem
Frage im Vordergrund, wie Expertinnen und Experten
des Feldes – zur Erinnerung: Akteure aus Hochschul-
forschung, -politik, -beratung, Akkreditierung, QM
und Hochschuldidaktik –
beschreiben, welche sie an das
QM richten, inwiefern diese Wirkungserwartungen –
im Sinne von – als erfüllt
angesehen werden und welche (im
-
schreibungen zugrunde liegen.
Wie die interpretative Forschungsperspektive sowie
der multiperspektivische Forschungszugang erwarten
lassen, führt diese Auswertung auf der Makroebene
des Diskurses zu QM an und Steuerung von Hochschu-
len zu einem vielschichtigen und ambiguen Bild. Auf die
Frage nach der Wirkung, Wirkungsweise und Wirksam-
-
gemeingültige und eindeutige Antwort. Vielmehr zeigen
sich unterschiedliche, sich teilweise widersprechende
Konstruktionen von QM, Steuerung, intendierten Wir-
kungen und damit einhergehend sehr unterschiedliche
Wirksamkeitszuschreibungen. Dies manifestiert sich in
unterschiedlichen Positionen, nach denen die Hoch-
schule als steuerbar/nicht-steuerbar und nach denen
ein formales QM als wirksam/nicht-wirksam angesehen
wird. Die Rekonstruktion von QM als ‚bedingt wirk-
-
(Hochschulleitung, QM zentral/dezentral, Hoch-
Diskussionsimpuls genutzt für insgesamt zehn Fokus-
gruppen-Workshops (-
mit QM-Akteuren, mit Lehrenden und
in gemischter Zusammensetzung. Dadurch wurde die
Forschungsperspektive auf Akteure weiterer Universi-
täten und Fachhochschulen ausgedehnt. Um die Ana-
lyse in den übergeordneten Diskurs zur Steuerbarkeit
von Hochschulen einzubetten und die Erkenntnisse
im Hinblick auf relevante Themenfelder zu strukturie-
den Bereichen Hochschulforschung, -politik, -bera-
tung, Akkreditierung, QM und Hochschuldidaktik.
hinsichtlich der Wirkung, Wirkungsweise und Wirk-
samkeit von QM als Steuerungspraxis vorgestellt, wie
sie aus einer interpretativen Perspektive und auf der
-
signs herausarbeiten wurden. Dabei lassen sich die
Erkenntnisse auf drei Abstraktionsebenen lesen:
• Bezogen auf den untersuchten Gegenstands-
bereich des QM von Studium und Lehre lassen
sich Erkenntnisse hinsichtlich der Wirkung und
Wirkungsweise der QM-Praxis sowie der Wirk-
samkeit unterschiedlicher Ausgestaltungsformen
ableiten. Den primären Bezugspunkt zur HAW
Hamburg bildet dabei das Teilprojekt Qualitäts-
management aus dem ‚Lehre lotsen‘-Projekt
• Darüber hinaus lassen sich Erkenntnisse auf
-
ventionen in den Bereich Studium und Lehre‘. QM
als Steuerungspraxis steht dabei exemplarisch
und Lehre gerichtet sind. Damit lässt sich der
-
nen weiten.
•
einer methodisch-erkenntnistheoretischen Per-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
unterschiedlicher, sich mitunter widersprechender
Sichtweisen auf Qualität, Hochschule, QM und Steue-
-
ren, die sich als Bezugspunkte für das Sensemaking
der Expertinnen und Experten verstehen lassen und
die gleichzeitig den Ausgangspunkt für die Rekonst-
ruktion der ‚Bedingtheit‘ der Bedeutungszuschreibun-
gen darstellen.
zeigen sich zunächst zwei voneinander verschiedene,
aber gleichzeitig eng aufeinander bezogene Muster
des Sensemaking. Auf der einen Seite stehen Deu-
tungsmuster, die als optimistische Sichtweisen
rekonstruiert werden. Dabei wird davon ausgegangen,
dass Steuerung von Hochschulen einerseits notwen-
Steuerung, die hier zum Tragen kommen, orientieren
sich eher an externen Anforderungen zur Steuerung
und Rechenschaftslegung sowie an Vorstellungen, wie
mentalem Modell aufeinander bezogener Steuerungs-
praktiken, lässt sich dabei ein recht konkretes Bild
einer manageriellen Ausgestaltung der QM-Praxis
herausarbeiten. Aus der Problematisierung von
Steuerung in skeptischen Einschätzungen ergibt sich
zudem ein recht klares Bild managerieller Steuerungs-
verständnisse, verstanden als direkte Formen der
sowie einem deterministischen Wirkungsverständnis.
Bezüge zur Leitidee der ‚gesteuerten Hochschule‘, wie es
sich als übergeordnetes Deutungsmuster der Mana-
die als skeptische Sichtweisen rekonstruiert wer-
den. Mit Bezugnahme auf die Hochschule als ‚spezi-
und Lehre als komplexes Wirkgeschehen erfolgt hier
eine von QM
und Steuerung. Das mündet in der Forderung einer
-
sam‘ (steht für dieses vielschichtige Bild,
sich mitunter widersprechender Einschätzungen. Auf
den ersten Blick ergibt sich daraus ein erstes Fazit:
kommt darauf an‘. Die Wirksamkeitszuschreibungen der
QM, Steuerung und intendierten Wirkungen als Refe-
renzpunkt der Wirksamkeitsbeurteilung dienen. Dieser
Befund ist für sich genommen nicht neu und korres-
pondiert mit einer skeptischen Betrachtung manage-
rieller Steuerungsanliegen an Hochschulen (Hechler/
Die Analyse muss allerdings nicht bei einer derart
vagen Aussage stehen bleiben. Vielmehr lässt sich
durch die Rekonstruktion der ‚Bedingtheit‘ der Wirk-
samkeitszuschreibungen gerade ein tieferes Verständ-
-
haben und wie es zu den, sich teilweise widersprechen-
-
ten Schritt der empirischen Analyse stand daher die
Frage im Vordergrund, wie sich die unterschiedlichen
Sichtweisen und Wirksamkeitszuschreibungen erklären
lassen. Dabei geht es nicht so sehr um die Frage, ob
QM als wirksam angesehen wird oder nicht, sondern
es rückt die Frage in den Vordergrund, unter welchen
Bedingungen dies geschieht. Aus der Feststellung
kommt darauf an!‘ wird die Frage .
demnach, die für die Bedeutung von QM als Steue-
rungspraxis relevanten Theorien des Feldes im Sinne
von Frames (bzw. theories-in-use (
-
ter Muster des Sensemaking – nachzuvollziehen, wie
diese durch die Expertinnen und Experten zueinander
in Relation gesetzt werden, um sich QM als Steue-
rungspraxis auf der Diskursebene verstehbar bzw.
zu eigen zu machen. Aus dieser Analyse wurde ein
Modell herausgearbeitet, mit dem sich die Annahmen
der Expertinnen und Experten hinsichtlich der Wir-
kungsweise und Wirksamkeit von QM als Steuerungs-
Auf einer übergeordneten Ebene sind insbesondere
der Akteure bewegt sich in einem Spannungsfeld
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Für optimistische Sichtweisen dienen managerielle
notwendiger, geeigneter und wirksamer Formen von
QM als Steuerungspraxis. Für skeptische Sichtweisen
-
lie‘, vor deren Hintergrund alternative Ausgestaltungs-
formen und Steuerungsverständnisse als potenziell
wirksamer beschrieben werden.
Folglich dienen diese Extrempositionen optimisti-
scher Einschätzungen und managerieller Deutungs-
muster auf der einen sowie skeptischer Einschät-
zungen und auf den lokalen Handlungskontext
bezogener Deutungsmuster auf der anderen Seite
weniger dazu, das Sensemaking der handelnden
Akteure zu beschreiben, als vielmehr als analytisches
Konstrukt, den Blick für die Unterschiedlichkeit im
Sensemaking der Akteure zu schärfen und darüber
QM-, Steuerungs- und Wirkungskonstruktionen und
damit einhergehende Wirksamkeitszuschreibungen
tät von Studium und Lehre und das darauf gerichtete
Handeln der Akteure im Sinne einer pessimistischen
Auseinandersetzung mit den Restriktionen des spezi-
-
making der Expertinnen und Experten Umdeutungen
und Veränderungen gegenüber den manageriellen
-
Bei beiden Positionen – einer manageriellen und einer
-
rungspraxis – handelt es sich nicht um klar umrissene
deutlich klarer konturieren als ‚kontextualisierte‘.
Vor allem aber lässt sich die eine Position nicht
ohne die andere denken, da sich gerade ‚kontextu-
Theoretisches Modell der ‚bedingten‘ Wirksamkeit
von QM als Steuerungspraxis, eigene Darstellung
QM als Steuerungspraxis
eher wirksam
bedingt wirksam
eher nicht wirksam
Wirkungen
managerielle
Interpretationen
formen und Steuerungsverständnissen
‚kontextualisierte‘
Interpretationen
divergierende
Wirkungserwartungenen
•
•
•
nicht-intendierte und
Problematisierung der Wirkungsweise von QM als Steuerungspraxis
•
• individuelle Autonomie der Lehrenden
optimistische Sichtweisen Leitidee der ‚gesteuerten Hochschule‘
Leitidee der ‚spezischen Organisation‘
skeptische Sichtweisen
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
ausgestaltet sind und andererseits darauf, welche
Vorstellungen von Steuerung diesen Ausgestal-
tungsformen zugrunde liegen.
Problematisierung der Wirkungsweise: Erstens
-
lungskontext, in Übereinstimmung mit konzeptionel-
len Arbeiten, in denen die (Seyfried/
von QM an Hochschulen hervor-
gehoben wird, zu einer Problematisierung mana-
Organisationsform der Hochschule als Expertenor-
-
dium und Lehre stehen aufgrund der ‚Freiheit von
Forschung und Lehre‘ weder wirksame Leistungsan-
reize noch Sanktionsmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Lehrenden verfügen über eine hohe individuelle
Autonomie und orientierten sich in erster Linie an
den Werten, Normen und Qualitätsverständnissen
der eigenen Fachdisziplin. Zum anderen stellt sich
objektive Messung der Qualität von Studium und
Lehre aufgrund der Komplexität der zugrundelie-
genden Wirkzusammenhänge und der teils wider-
sprüchlichen Perspektiven auf Qualität als schwierig
dar. Die handelnden Akteure müssen mit ihrem
Sensemaking zwar nicht im Sinne einer ‚Unwirksam-
keit‘ scheitern. Für sie leitet sich daraus allerdings die
agieren was sich in ‚kontextua-
lisierten‘ Ausgestaltungsformen und Steuerungsver-
ständnissen manifestiert.
Ausgestaltungsformen von QM: Zweitens hängt
die Zuschreibung von Wirksamkeit von QM als Steu-
erungspraxis von deren konkreten Ausgestaltung
‚Hochschule‘ bzw. ‚Qualität von Studium und Lehre‘
und eine daraus abgeleitete Problematisierung
von Steuerung werden von den Expertinnen und
die sich mal mehr und mal weniger deutlich von
Die Beschreibung der QM-Praxis vollzieht sich damit
in einem Spannungsfeld zwischen manageriellen
-
herauszuarbeiten. Deutlich wird dabei, dass die
Grenzen zwischen den dichotomen Positionen des
Steuerungsoptimismus einerseits und der Steue-
rungsskepsis andererseits, wie sie lange Zeit prägend
waren für den Diskurs zur Steuerung von Hochschu-
len, verschwimmen. Es entsteht ein vielschichtiges
Bild unterschiedlicher Schattierungen dazwischen.
Diese Erkenntnis korrespondiert mit Erkenntnis-
sen aus der Governance-Forschung, wonach es zu
verschiedenen Überlagerungen bzw. Vermischungen
kommt, bei denen professionsbezogene und mana-
gerielle Formen der Steuerung koexistieren (
sich Hochschulen als ‚multiple hybrid organizations‘
(bezeichnet, weil sie sich gleichsam
als ‚klassische‘ bzw. ‚vollständige‘ (
Organisation präsentieren.
optimistischer und skeptischer Sichtweisen lassen
-
tationsmustern herausarbeiten, die das Spannungs-
feld unterschiedlicher Sinnkonstruktionen bzw.
Wirksamkeitszuschreibung näher charakterisieren.
Dabei steht die ‚Bedingtheit‘ nicht für eindeutige
Faktoren, welche die Wirksamkeit begrenzen oder
bedingen. Vielmehr entfaltet sich unter diesem
Feld unterschiedlicher, ambiguer Vorstellungen
dessen, wie QM – aus der Perspektive der Expertin-
nen und Experten des Feldes – Wirksamkeit ent-
nachspürt, kann ein tieferes Verständnis für die
entwickelt werden. Die Einschätzungen zur Steuer-
barkeit der Hochschule und zur Wirksamkeit von
QM als Steuerungspraxis hängen demnach von
einer Problematisierung der von QM
-
pretationen von sowie von
divergierenden ab. Die soziale
Konstruktion von QM als Steuerungspraxis vollzieht
sich dabei im Spannungsfeld zwischen formal-mana-
Diese beziehen sich wiederum einerseits darauf, wie
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
auch von ‚Qualitätsbedingungsmanagement‘ (Paster-
als ‚dezentrale Kontextsteuerung‘ konzep-
tualisieren. Eine wesentliche Funktion von QM besteht
und die dafür notwendigen Orte, Anlässe und Daten
bereitzustellen (
-
nistischen Wirkungserwartung ungewiss.
Divergierende Wirkungserwartungen: Viertens
hängen die Wirksamkeitszuschreibungen der Exper-
tinnen und Experten nicht nur davon ab, was als
QM-Praxis hinsichtlich der Ausgestaltungsformen
und zugrunde liegender Steuerungsverständnisse
beschrieben wird, sondern auch, welche -
erwartungen der sozialen Konstruktion von QM als
Steuerungspraxis zugrunde liegen. Dabei zeigt sich,
-
tationen als eher wirksam gelten, in der Regel konfor-
mitäts- und legitimationsbezogene Wirkungserwar-
tungen zugrunde liegen. Derartige Wirksamkeitszu-
und Experten, die eher eine skeptische Einschätzung
Referenzpunkt skeptischer Zuschreibungen bilden
in der Regel veränderungs- und lernorientierte
eine höhere Wirksamkeit zugeschrieben. Die Wirk-
samkeitseinschätzung im Hinblick auf eine evidenz-
Beschreibungen der Ausgestaltung von QM, bei
denen ein hoher Wert auf die methodische Qualität
der Erhebungsinstrumente und der bereitgestellten
Daten gelegt wird und mit Steuerungsverständnissen,
bei denen eine gewisse Notwendigkeit der Steue-
rung gesehen und gleichzeitig die Steuerbarkeit der
Hochschule prinzipiell für möglich und entsprechende
-
textes als überwindbar angesehen werden.
-
chen Beschreibungsdimensionen managerieller und
-
QM dienen als Referenzpunkt, um diesen ‚kontextu-
alisierte‘ Steuerungspraktiken gegenüberzustellen.
Hinsichtlich einer ‚kontextualisierten‘ Ausgestaltung
lokalen Handlungskontext und die damit verbun-
denen Sinnbezüge lokaler Akteure als wesentliches
Gestaltungselement der QM-Praxis heraus. Dies
lässt sich anhand der Beschreibungskategorien
des Mitwirkens bzw. Beteiligens der handelnden
Akteure, einer dezentralen Verortung der QM-Praxis
sowie einer engen Bezugnahme zum Wissenschafts-
betrieb beschreiben. Dabei zeigt sich innerhalb
dieser Beschreibungsdimensionen wiederum ein
Spannungsfeld unterschiedlicher Schattierungen. So
kann sich eine Beteiligung der handelnden Akteure
-
tionsprozesse oder aber auch auf eine partizipative
-
rumenten beziehen.
Zugrunde liegende Steuerungsverständnisse: Drit-
tens zeigt sich, dass die Einschätzung der Wirksamkeit
von QM als Steuerungspraxis davon abhängt, welches
Verständnis von Steuerung zugrunde liegt. Angesichts
einer eingeschränkten Messbarkeit der Qualität und
unklarer Technologien der Leistungserstellung (
, erscheinen Formen einer handlungs- oder
ergebnisbezogenen und auf Praktiken des Planens,
Bewertens und Sanktionierens beruhenden Steue-
rung – die für managerielle
direktiven und direkten Steuerungskonzeptionen
sowie deterministischen Wirkungserwartungen zeich-
net sich eine verstärkte Bezugnahme auf alternative
Steuerungsmodelle ab, die angesichts der Restriktio-
nen des Steuerungskontextes als potenziell wirksamer
werden als geeigneter angesehen, das Handeln von
solche ‚indirekte‘ Steuerung bezieht sich darauf, dass
nicht versucht wird, die Handlungsweisen der Akteure
-
gungen oder über Wertvorstellungen bzw. Normen
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
zeigt sich, in welchen Spannungsfeldern sich die
QM bewegt. Der Blick auf die Ebene der organisa-
unterschiedlichen Schattierungen managerieller und
aus der Analyse der Delphi-Studie herausherausgear-
beitet wurden, darstellen.
Dabei wird der Blick noch einmal stärker auf den
und Steuerung fokussiert. Mit (-
chen verschiebt sich der Beobachtungsfokus auf das
die Rekonstruktion unterschiedlicher Steuerungs-
verständnisse. Anhand der Steuerungsverständnisse
lässt sich exemplarisch beschreiben, wie managerielle
Handlungskontext bezogen werden.
Die Auswertung der Delphi-Studien hat bereits
Steuerung einen wesentlichen Bezugspunkt für das
Sensemaking zu QM als Steuerungspraxis darstellen.
Auf der Grundlage der Fallstudienanalyse lassen
sich managerielle Formen der Steuerung nun klarer
benennen. Ein wesentlicher Aspekt besteht drin,
erungspraxis dargestellt. Diese beziehen sich jeweils
auf die Ausgestaltungsformen und die zugrunde
liegenden Steuerungsverständnisse.
4.2 Auswertung der Fallstudienanalyse:
Enactment managerieller Ideen von Steuerung
empirischen Analyse von der Diskursebene auf die
Ebene der organisationalen Handlungspraxis und den
und Handeln der in den Hochschulen agierenden
Akteure verschoben. Die empirische Grundlage dafür
bildet die Fallstudienanalyse an zwei deutschen
Hochschulen und die darauf aufbauenden Fokusgrup-
pen-Workshops mit QM-Akteuren und Lehrenden.
Sensemaking der Expertinnen und Experten hin-
sichtlich der Handlungstheorien des Feldes bezieht,
richtet sich das Erkenntnisinteresse dieses Abschnitts
auf das Sensemaking der handelnden Akteure, also
entsprechend des methodischen Forschungszugangs
der in den Hochschulen agierenden Lehrenden sowie
Akteuren der Hochschulleitung, des QM und der
Hochschuldidaktik.
Anknüpfend an die Analyse auf der Diskursebene
werden wesentliche Bezugspunkte des Sensemaking
der handelnden Akteure herausgearbeitet. Dabei
Soziale Konstruktion von QM zwischen manageriellen und ‚kontextualisierten‘
Interpretationen, eigene Darstellung
Ausgestaltungs-
formen
managerielle Interpretationen ‚kontextualisierte‘ Interpretationen
Steuerungs-
verständnisse
Qualitätsregelkreis
Beteiligen der handelnden Akteure
dezentrale Verortung
enger Wissenschaftsbezug
partizipatives Führungsverständnis
nicht-deterministisches Wirkungsverständnis
direktives Führungsverständnis
deterministisches Wirkungsverständnis
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
ausgehend von politischen und rechtlichen Vor-
gaben formale Aspekte der Studiengestaltung im
-
gehend der Kriterien möglicher Leistungsbewer-
tungen im Spannungsfeld zwischen konkreten/
eindeutigen und vagen/mehrdeutigen Zielen oder
Kriterien.
• Angesichts unterschiedlicher Informationsin-
teressen
evaluativer Praktiken ein ‚objektives‘ Bild von der
Qualität in Studium und Lehre zu zeichnen. Aus
einer legitimationsbezogenen Perspektive stehen
externe Anforderungen der Rechenschaftsle-
gung im Vordergrund. Aus einer manageriellen
-
se stärker auf ‚verlässliche‘ Daten als Grundlage
für Entscheidungsprozesse einer ‚evidenzbasier-
ten‘ Steuerung. Aus lokaler Perspektive wird ein
möglichst konkreter Bezug zur Handlungspraxis
Fragestellungen gewünscht. Die für evaluative
Praktiken erforderlichen Erhebungsinstrumente
-
essen bedienen. Damit aber geraten manageri-
elle Vorstellungen hochschulweit einheitlicher
Erhebungsinstrumente und des Bereitstellens
‚objektiver‘ Daten in die Defensive. Die Ausgestal-
tung der QM-Praxis bewegt sich folglich in einem
Spannungsfeld zwischen hochschulweit einheitli-
-
ten sowie zwischen dem Erheben und Auswerten
• Angesichts unterschiedlicher Handlungslogiken
erscheint es schwierig, das Handeln der Akteure
über incentivierende Praktiken zu determinieren.
Wie bereits die Analyse der Delphi-Studie gezeigt
hat, zeichnet sich der Bereich Studium und Lehre
durch eine hohe individuelle Autonomie der Leh-
die eigene Lehre und Forschung dar. Dabei domi-
niert eine durch wissenschaftliche Sozialisations-
über Befragungsinstrumente, Peer Reviews sowie die
Auswertung von Statistiken Daten bereitzustellen, mit
denen Aussagen zur Qualität von Studium und Lehre
möglich sind. Ein wesentliches Moment einer mana-
Daten für Diskussions- und Entscheidungsprozesse
bereitgestellt werden und managerielles Anschluss-
sprechen von Steuerung
. Aus steuerungstheoretischer Perspek-
tive lässt sich von ergebnisbezogenen Formen der
Steuerung sprechen (Dabei wer-
den Daten erhoben, um die Qualität im Hinblick auf
Handeln der Akteure auf organisationale Ziele hin zu
orientieren. Dazu bedarf es planerischer Praktiken, mit
denen wünschenswerte Leistungen bzw. eine wün-
schenswerte Qualität und damit der Referenzpunkt
eva-
luative Praktiken werden Daten zur Leistung/Qualität
erhoben. Eine Leistungsbewertung erfolgt im Sinne
-
ten und erhobenen Leistungsdaten. Durch incentivie-
rende Praktiken wird die Konformität mit den Zielvor-
gaben belohnt, Abweichungen werden sanktioniert.
Die empirische Analyse zeigt nun, dass sich die
handelnden Akteure in der Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert
sehen. Diese Herausforderungen lassen sich entlang
der steuerungstheoretischen Kategorisierung von
planerischen, evaluativen und incentivierenden Steue-
rungspraktiken beschreiben:
• Angesichts unterschiedlicher Qualitätsver-
ständnisse erscheint es als schwierig, über
planerische Praktiken hochschulweit einheitliche
-
schiedlichen Akteursperspektiven und deren Re-
stehen fachlich-inhaltliche Aspekte im Vorder-
-
schuldidaktik richten die Aufmerksamkeit stärker
auf methodisch-didaktische Qualitätsaspekte.
Für Akteure des institutionalisierten QM stehen
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
auch der Hochschuldidaktik als möglich angesehen
werden. Dabei wird in unterschiedlichem Umfang
und auf unterschiedliche Weise Bezug genommen
von Steuerung. Entlang der steuerungstheoretischen
Kategorien planerischer, evaluativer und incentivie-
render Praktiken lassen sich drei unterschiedliche
• ‚forma-
les Controlling‘ bezeichnen. Diese Form der
QM und der Hochschulsteuerung beschrieben.
-
-
essen, die darauf gerichtet sind zu erkennen, wie
sich die Qualität von Studium und Lehre darstellt.
Dabei wird auf solche Qualitätsaspekte fokus-
prozesse herausgebildete Handlungslogik, so dass
-
aus dem QM oder Beratungsangebote aus der
Hochschuldidaktik – erst einmal den ‚wissenschaft-
wahrgenommen zu werden. Dabei entscheiden die
handelnden Akteure selbst, ob und wie sie darauf
Daten aus der Lehrveranstaltungsevaluation er-
-
des Belohnens oder Sanktionierens laufen da-
durch weitgehend ins Leere. Aus QM-Perspektive
erscheint es schwierig, den sogenannten Qualitäts-
Ausgehend von diesen unterschiedlichen Perspek-
tiven auf managerielle Formen von QM bzw. Steue-
rung, zeigen sich in den Ausführungen der handeln-
Unterschiedliche Steuerungsverständnisse als Enactment managerieller Ideen
von Steuerung, eigene Darstellung
ABB. 7
manageriellen
Interpretation
von Steuerung
formales
Controlling
‚kontextualisierte‘ Interpretationen von Steuerung
managerielle Informationsinteressen lokale Informationsinteressen
pragmatische
Steuerung
diskursive
Steuerung
planerische Praktiken
eindeutiger Ziele bzw. Standards
Fokus auf formale,
aus lokaler Perspektive
relevante Aspekte
Fokussierung auf
„Lehrende, die richtig
Lust dazu haben“
diskursive
Auseinandersetzung
steht im Vordergrund
Aushandeln von Zielen
und Kriterien
erhobene Daten als
Qualitätsprobleme
erhobene Daten als Ausgangspunkt für Diskussions-
Einfordern eines formalen
Follow-up
evaluative Praktiken
Überprüfen der Zielerfüllung
bzw. Regelkonformität
incentivierende Praktiken
Belohnen bzw. Sanktionieren des
Erfüllens/Nicht-Erfüllens von Zielen
tight control loose control
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
vermehrt bei Akteuren des dezentralen QM, die
an der Schnittstelle sitzen zwischen institutiona-
lisiertem QM bzw. Hochschulleitung einerseits
und den Fächern und den vor Ort handelnden
Lehrenden andererseits.
•
Vorstellungen, die sich als
‚diskursive Steuerung‘
bezeichnen lassen. Welche Ziele und Standards
wird in diskursiven Aushandlungsprozessen in
der Regel auf der Ebene eines Faches, Depart-
hierarchisches Verhältnis, sondern das sachliche
Argument, das über den Ausgang entscheidet.
Anders als bei der pragmatischen Steuerung
erhebt die diskursive Steuerung durchaus den
‚Willigen‘ zu erreichen, sondern die handelnden
Akteure im Kollektiv. Die Entkopplung von ma-
am stärksten darin, dass zwar eine diskursive
-
nistischen Wirkungsverständnisses bleibt aber
Akteure an gemeinsame Verabredungen halten.
Diese Form der Steuerung beruht weitgehend
auf in einer Gemeinschaft geteilten Werten,
sich mit (,
‚wertbezogene Steuerung‘ bezeichnen lassen.
Diese geteilten kognitiven Orientierungen werden
durch Sozialisationsprozesse herausgebildet und
sorgen für – beispielsweise entlang fachlicher
Themen, methodischer Standards oder wissen-
schaftlicher Wertvorstellungen – weitgehend
kongruente Ziele und Sichtweisen.
Steuerungsverständnisse lässt sich anschaulich
vermitteln, wie die handelnden Akteure angesichts
der damit verbundenen Relevanzstrukturen zu jeweils
eigenen Deutungen von QM als Steuerungspraxis
gelangen. Deutlich wird dabei, dass managerielle
siert, die insbesondere aus der Perspektive exter-
ner Anforderungen der Rechenschaftslegung als
relevant angesehen werden und die sich formal
Daten werden als mehr oder weniger verlässliche
-
tätsprobleme hindeuten. Diese Qualitätsproble-
me gilt es in weiterer Folge zu bearbeiten. Zum
-
gen manifestiert. Das Steuerungsverständnis des
formalen Controlling orientiert sich weitgehend
gewisser Grad der Entkopplung zeigt sich, indem
sich planerische und evaluative Praktiken nicht
auf die Qualität in ihrer Gesamtheit beziehen,
-
zierbare Aspekte.
•
sich als
‚pragmatische Steuerung‘
bezeichnen
-
tes‘ Bestreben, durch QM etwas zu bewirken.
Gleichzeitig wird jedoch eingestanden, dass
eine Veränderung der Handlungspraxis nur
durch die handelnden Akteure selbst erfolgen
kann und auf intrinsischer Motivation und
Praktiken wird eine hohe Bedeutung beige-
messen. Allerdings richtet sich der Fokus von
Erhebungsinstrumenten entsprechend eines
aus lokaler Perspektive als relevant angesehene
Qualitätsaspekte. Die auf diese Weise erhobe-
nen Daten werden als Ausgangspunkt genutzt
stehen die bereitgestellten Daten weniger als
Kontext erst noch zu bewerten, ob es sich um
ein Qualitätsproblem handelt. Eine sehr deut-
liche Entkopplung gegenüber manageriellen
fokussiert, „die richtig Lust dazu haben“. Eine der-
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
HINSICHTLICH EINER
WIRKUNGSBETRACHTUNG
VON ‚LEHRE LOTSEN‘
Bislang erfolgte die Auseinandersetzung mit Wir-
einer allgemeinen Ebene und wurde exemplarisch für
das QM im Bereich Studium und Lehre betrachtet.
-
schiedliche Herausforderungen gerichtet, vor denen
eine Wirkungsanalyse allgemein steht. Dabei wurde
-
ten und das Attribuieren von Ursache und Wirkung
aus einer methodischen Perspektive als schwierig
erweisen. Vielmehr wurde auch deutlich, dass es
bedarf, um das Problem fester Referenzpunkte der
Bewertung zu umgehen und auf die Rekonstruktion
subjektiver Wirklichkeitskonstruktionen umzustellen
sowie gleichzeitig den Blick jenseits einer Feststellung
von Wirkung und Wirksamkeit auf das Verstehen
Ansatz eine mögliche Forschungsperspektive für
eine interpretative Wirkungsbetrachtung vorgestellt.
Studium und Lehre verdeutlicht, zu welchen Erkennt-
nissen eine derartige Analyse führen kann.
-
arbeitet werden, welche Erkenntnisse sich aus diesen
theoretischen Überlegungen und empirischen Befun-
den für eine Wirkungsbetrachtung des Qualitätspakt-
Lehre-Projekts der HAW Hamburg ergeben können.
welche Erkenntnisse sich hinsichtlich des Verstehens
Handlungsgeschehen ableiten lassen. Wie bereits
Ergebnisse der empirischen Analyse auf unterschied-
lichen Abstraktionsebenen lesen, mit entsprechenden
-
nen und das Qualitätspakt-Lehre-Projekt der HAW
-
, dass aber vielfältige Umdeutungen zu
beobachten sind, um das, was QM oder Steuerung
bedeutet, in Übereinstimmung zu bringen mit dem
Bild, das die Akteure von ihrem Handlungskontext
haben. Denn die ‚reine Lehre‘ einer manageriel-
von Steuerung/QM von manageriellen Leitideen zu
dar, determinieren jedoch nicht, was von den han-
delnden Akteuren als QM/Steuerung verstanden wird.
Gleichzeitig vermitteln die drei Steuerungsverständ-
nisse einen Eindruck dafür, welche unterschiedlichen
Schattierungen sich entfalten im Spannungsfeld zwi-
Sichtweise einerseits und dem Handlungskontext
und einer skeptischen Sichtweise andererseits. Dabei
kann die Bezugnahme auf feste und lose Formen der
Kopplung (
Steuerungsverständnissen im Spannungsfeld zwi-
schen ‚tight control‘ und ‚loose control‘ zu verorten. Auf
diese Weise wird nicht nur beispielhaft für die Steue-
rungsverständnisse gezeigt, zu welchen Umdeutungen
verbundenen Denkmuster es kommt. Vielmehr lässt
sich auch nachzeichnen, wie die Akteure zu diesen
Umdeutungen gelangen und dass diese – zumindest
aus der jeweiligen Akteursperspektive – durchaus
-
haupt auf den eigenen Handlungskontext anwenden
zu können und zu passenden Deutungen zu gelangen.
Die Rekonstruktion unterschiedlicher Steuerungsver-
ständnisse entlang der Beschreibungskategorien von
‚tight control‘ und ‚loose control‘ erlaubt einen tieferen
Einblick in die Überlagerung unterschiedlicher Steu-
erungskonzeptionen im Sinne hybrider Formen der
Hochschulsteuerung.
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
kommen. Vielmehr zeigen sich
vielfältige Abstufungen zwischen diesen beiden
Polen. Diese Schattierungen unterschiedlicher
QM als Steuerungspraxis und andererseits entlang
des
Form von Steuerungsverständnissen beschreiben.
-
zusammengefasst.
Bezogen auf die HAW Hamburg und das Teilprojekt
QM liefert diese allgemeine Analyse zu QM als Steu-
erungspraxis in gewisser Weise eine Bestätigung der
These einer dezentralen Verankerung von Prozessen
des QM. Denn deutlich geworden ist, wie bedeutsam
eine enge Bezugnahme auf den Handlungskon-
text durch eine Beteiligung lokaler Akteure an der
Ausgestaltung des QM, eine dezentrale Verankerung
der Verantwortlichkeit für die Qualität sowie eine
Orientierung an der wissenschaftlichen Handlungslo-
gik ist, um an den Relevanzstrukturen der in Studium
und Lehre handelnden Akteure anzuknüpfen und auf
diese Weise im Hinblick auf eine Veränderung der
Handlungspraxis Wirksamkeit zu entfalten. Gleichzei-
tig zeigt die Analyse aber auch, dass die Einschätzung
der Wirksamkeit und der Blick der in Studium und
Lehre agierenden Akteure wesentlich abhängt von
der konkreten Ausgestaltung der Strukturen, Pro-
liegenden Steuerungsverständnis. Vor diesem Hin-
tergrund stellt sich die Frage, wie weitreichend eine
partizipative, dezentrale und wissenschaftsbezogene
Ausgestaltung der QM-Praxis ist. Eine fundierte Ana-
lyse der Praxis an der HAW Hamburg liegt dazu nicht
-
-
mente sowie der zugrunde liegenden Denkmodelle
herangezogen werden.
Je nachdem, welche Wirkungserwartungen einer
Bewertung des QM-Systems der HAW Hamburg
zugrunde gelegt werden, kann die Beurteilung
aus der interpretativen Forschungsperspektive (vgl.
-
-
präzisiert, indem der Blick stärker auf unterschiedli-
che Formen der Wirkungsbetrachtung gerichtet wird.
Dabei werden unterschiedliche Stufen der Wirkungs-
können durchaus auch herangezogen werden, um
die Beiträge in diesem Band hinsichtlich des Abstrak-
einem Erkenntnisgewinn zum Verstehen der Wirkung,
Wirkungsweise und Wirksamkeit des Projekts ‚Lehre
lotsen‘ einzuordnen.
5.1 Verstehen der Wirkungsweise von Interven-
tionen in komplexe Handlungsgeschehen
Zunächst sei der Blick auf die Wirkung, Wirkungs-
weise und Wirksamkeit von QM in Studium und Lehre
gerichtet. Zwar erlauben die Forschungsergebnisse
keine Evaluation des QM-Systems der HAW Hamburg
und damit des dazugehörigen Teilprojekts. Doch
durch die exemplarische Analyse von Steuerungsin-
terventionen am Beispiel des QM von Studium und
Lehre lassen sich für den Handlungsbereich des QM
die konkretesten Rückschlüsse ziehen.
Dabei gilt ganz grundsätzlich, dass klassisch-
Steuerung als wenig geeignet angesehen werden
für den Handlungskontext von Studium und Lehre.
Vielmehr deuten sich vielfältige Anpassungs- bzw.
Umdeutungsstrategien an, die als ‚kontextualisierte‘
und Steuerungsverständnissen herausgearbeitet
wurden. Das Sensemaking der Akteure zu QM als
Steuerungspraxis vollzieht sich entlang unterschiedli-
cher Beschreibungskategorien in einem Spannungs-
feld zwischen manageriellen und auf den Kontext
Wirkung, Wirkungsweise und Wirksamkeit von QM
als Steuerungspraxis lässt sich dabei weder eindeu-
tig aus einer steuerungsoptimistischen Perspektive
beschreiben, noch muss die Analyse zu einem allzu
pessimistischen Fazit der (Seyfried/
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
-
ventionen dabei zugeschrieben wird.
Die Ergebnisse zu QM als Steuerungspraxis lassen
sich darüber hinaus auch auf einer abstrakteren
Ebene lesen. Dabei steht QM nur stellvertretend für
-
nahme‘ bezeichnet wurde. Überall dort, wo in der vor-
angegangenen Analyse von ‚QM als Steuerungspraxis‘
gesprochen wurde, lässt sich als Platzhalter jede
eine Veränderung der Handlungspraxis abzielt. Denn
von Studium und Lehre bzw. das darauf gerichtete
Denken und Handeln der Akteure – ob Lehrende,
Studierenden oder unterstützende Bereiche – zu
-
unterschiedlich ausfallen. Mit Blick auf eine mana-
gerielle Sichtweise kann die Wirksamkeitszuschrei-
bung davon abhängen, inwieweit es gelingt, externe
Anforderungen der Rechenschaftslegung in die
Hochschule zu tragen und deren Erfüllung nach
Akkreditierung von Studienprogrammen oder des
-
den, inwieweit das gelingt. Mit Blick auf lokale bzw.
-
weise können die Wirksamkeitseinschätzungen bei-
spielsweise davon abhängen, inwieweit es gelingt,
-
den, die handelnden Akteure an der Gestaltung von
bzw. dies gar in ihre Verantwortung zu legen oder
-
-
weise gewertet werden, inwiefern Diskussions- und
Dimensionen der Kontextualisierung von QM als Steuerungspraxis, eigene Darstellung
Beteiligung
der Akteure
Gestaltungsdimensionen managerielle
Interpretationen
‚kontextualisierte‘
Interpretationen
Instrumente
und Kriterien
Organisationale
Verankerung
Führungsverständnis
Ausgestaltung der Instrumente
Verortung der QM-Praxis
Formen der Teilnahme
Formen der Datenerhebung
Formen der Regeln/Ziele
Funktion von QM
Rolle von QM-Akteuren
direktiv partizipativ
freiwillig
zentral dezentral
Kontrolle/Qualitätssicherung
Feedback/Qualitätsentwicklung
Kontrolle Beratung/Unterstützung
einheitlich
konkret/eindeutig vage/mehrdeutig
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
daraufhin zu befragen, welchen Erkenntnisbeitrag
-
analyse leisten kann. Hierin bestand ja gerade das
Erkenntnisinteresse dieses Textes: „einen möglichen
-
projektes wie ‚Lehre lotsen‘ zu thematisieren“. Darauf
-
forderungen nachfolgend eingegangen werden. Ganz
allgemein lässt sich dieser Text als Plädoyer lesen
für einen fundierten Blick auf die Wirkung, Wirkungs-
Handlungsgeschehen von Studium und Lehre.
1. Als eine erste methodisch-erkenntnistheoretische
Herausforderung von Wirkungsbetrachtungen
thematisiert. Um die ‚blinden Flecken‘ geschlosse-
ner Referenzrahmen zu überwinden, wurde eine
Fokussierung auf die subjektiven Perspektiven
der handelnden Akteure und eine Rekonstruktion
deren Wirklichkeitskonstruktionen vorgeschla-
gen. Wirkungsanalysen beziehen sich vielfach auf
die Einschätzung der Wirkung/Wirksamkeit von
Aus der Sensemaking-Perspektive sind das wich-
tige Befunde, weil sie deutlich machen, welche
Bedeutungszuschreibungen die handelnden Ak-
teure vornehmen. Aber erstens ist wichtig, diese
Bedeutungszuschreibungen aus der Perspektive
der jeweiligen Akteure zu rekonstruieren und
nicht entlang der Referenzpunkte der zu unter-
-
net. Und zweitens sollten diese ‚wahrgenomme-
sind: soziale Konstruktionen. Damit begründet
sich eine Abkehr vom ‚objektivistischen‘ Anspruch
einer Wirkungsfeststellung.
auf die Bedeutungszuschreibungen der handeln-
den Akteure – wenig überraschend – zu einem
ambiguen, vielschichtigen Bild der Wirksamkeits-
verstehen. Dabei müssen nicht Strukturen, Prozesse,
stehen, sondern es kann sich um vielfältige andere
-
Unterstützungsangebote handeln, um noch einmal
Bezug auf das Projekt ‚Lehre lotsen‘ zu nehmen.
gewissen Skepsis bezüglich der Möglichkeiten einer
-
nahme auf das Denken und Handeln beispielsweise
von Lehrenden und Studierenden in ähnlicher Weise.
-
nen auch hier auf den Handlungskontext bezogene,
die Perspektive der handelnden Akteure einbezie-
hende Handlungsstrategien als potentiell wirksamer
angesehen werden. Gerade auch Überlegungen zur
-
schuldidaktikern als lokale Prozesse begleitende und
unterstützende Akteure scheinen sich für eine Übertra-
gung der herausgearbeiteten Erkenntnisse anzubieten.
dass die Ziele, Kriterien und Denkmodelle, die mit einer
-
rung durch die handelnden Akteure möglicherweise
umgedeutet werden. Dies lässt sich, um bei dem Bei-
auf Denkmodelle wie kompetenzorientiertes Lehren,
Lernen und Prüfen übertragen. Mit Umdeutungen
zu rechnen und sie nicht als dysfunktionale, nicht-
Studierenden zu verstehen und einzuordnen sowie
nach Möglichkeiten zu suchen, auf diese Umdeutungen
Wirkungsanalyse lassen sich zudem die Umstände ver-
stehen, die zu diesen Umdeutungen möglicherweise
führen oder zumindest beitragen.
5.2 Möglicher Erkenntnisbeitrag einer
interpretativen Wirkungsanalyse
Eine andere Lesart der empirischen Ergebnisse
besteht aus einer methodischen Perspektive darin,
die präsentierten Befunde in exemplarischer Form
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
-
bene Frage bearbeiten: .
Weil dabei die Bedeutungszuschreibungen von
unterschiedlichen Akteursperspektiven und spe-
eine Ausdeutung der abstrakten und mehrdeuti-
gen (in diesem Beitrag nur kursorisch angedeute-
-
genstand für den jeweiligen konkreten Kontext,
um aus den entwickelten Forschungsergebnissen
entwickeln.
Eine solche Wirkungsanalyse kann sich bei-
spielsweise folgenden Fragen widmen: Welche
Denkmuster herrschen in der Handlungspraxis
Lernen aus der Sicht unterschiedlicher Akteure
unterstützt werden? Was sehen die Lehrenden
als ihre Rolle? Welche Vorstellungen von Qualität
werden mit Erhebungsinstrumenten oder mit
Überprüfungsmechanismen des QM transpor-
tiert? Welche Qualitätsaspekte stehen in QM-Pro-
zessen im Vordergrund? Welche Vorstellungen
von Lehren und Lernen liegen hochschuldidak-
diese Denkmodelle zusammen? Oder anders:
dazu beitragen, tradierte Denkmuster der Hand-
lungspraxis aufzubrechen?
3. Eine dritte Herausforderung von Wirkungsbe-
trachtungen wurde aus einer konzeptionell-theo-
retischen Perspektive hinsichtlich der grundsätz-
lichen Möglichkeiten und Grenzen von gezielten
-
len sowie einer Konzeptualisierung von Organi-
inwiefern sich das Denken und Handeln von Ak-
Ausgehend von Überlegungen zum Sensema-
king lässt sich ein Verständnis dafür entwickeln,
zuschreibungen geführt. Das lässt sich zunächst
auf den Nenner bringen:
-
chen Wirksamkeitszuschreibungen – das Kon-
strukt der ‚bedingten Wirksamkeit‘ steht dafür
stellvertretend – wird deutlich: Die Wirksamkeits-
einschätzung hängt von der jeweiligen Betrach-
tungsperspektive und den zugrunde liegenden
Befunde für die Praxis gilt vor allem, dass zu be-
achten ist, aus welcher Perspektive die Befunde
gelesen werden und vor dem Hintergrund wel-
cher Kontextbedingungen dies erfolgt.
2. Eine zweite methodisch-erkenntnistheoretische
Herausforderung von Wirkungsbetrachtungen
bezieht sich auf die Attribution von Ursachen
und Wirkungen. Dabei stellt sich eine eindeutige
Zuordnung nicht nur wegen sich überlagernder
von Zeit und Beobachter*in als schwierig dar.
Darüber hinaus ermöglichen klassische, insbe-
-
cherweise nicht, den Blick in die
-
-
pretativer Zugänge. Es geht dann nicht um eine
‚kausale Rekonstruktion‘. Diese ermöglicht es,
die Aufmerksamkeit auf die Dynamiken kogniti-
ver und sozialer Prozesse des organisationalen
Geschehens zu richten. Der Forschungsfokus
verschiebt sich von der Beobachtung von Wir-
kung und Wirksamkeit als ‚explizite Bewertun-
gen‘ zum Verstehen der Wirkungsweise durch die
Rekonstruktion ‚impliziter Werthaltungen‘. Die
Bedeutungszuschreibungen und die zugrunde
liegenden Prozesse der Bedeutungszuschreibung
-
ventionen zu verstehen.
Delphi-Studie anhand der ‚bedingten Wirksam-
keit‘ und den herausgearbeiteten Handlungsthe-
orien (‚theories-in-use‘-
analyse anhand der Typologie unterschiedlicher
Steuerungsverständnisse gezeigt werden. Damit
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Wirkungsanalysen spielen dabei nicht nur eine wich-
-
mehr werden Wirkungsanalysen überhaupt zu einem
-
-
tik. Vor diesem Hintergrund wurde an anderer Stelle
bereits vorgeschlagen, jede Form der manageriellen
Handlungspraxis‘ zu verstehen (
forschender Praxis einer Wirkungsanalyse würden bei
5.3 Ebenen einer wirkungsbezogenen
Reflexion der Handlungspraxis
Auch wenn mit der in diesem Beitrag vorgestellten
interpretativen Forschungsperspektive hohe wissen-
schaftliche Ansprüche an das Forschungsdesign und
die theoretische Einbettung der empirischen Befunde
gelegt werden, so lassen sich aus den Überlegungen
auch niederschwelligere Zugänge der Wirkungsbe-
ohne aufwändige Forschungsinfrastruktur vielleicht
Stufen der Wirkungsbetrachtung bzw. Wirkungs-
unterschiedliche Grade der kritischen Distanz zur
untersuchten Praxis sowie der wissenschaftlichen
Fundierung der empirischen Erhebung und Auswer-
tung zum Ausdruck:
Eine erste Stufe der Wirkungsbe-
und den Handlungskontext, in dem diese wirken sol-
len, näher zu beschreiben. Denn ein erster wichtiger
Schritt der Wirkungsanalyse besteht darin, zu verste-
dezentraler Strukturen des QM, die Begleitung von
Prozessen der Studiengangsentwicklung, das Mento-
ring von Absolvent*innen oder die Beratung zum Ein-
satz von Medien in der Lehre etc. – ausmacht, welche
-
charakterisieren lässt. Das erlaubt es, zumindest
-
wortlichen Akteure, zugrunde liegende Wirklichkeits-
wirksam nur bezeichnen, was von den handeln-
den Akteuren kognitiv verarbeitet wird und über
-
on einhergehenden Konzepte, Denkmodelle,
bereitgestellte Daten beispielsweise zur Qualität
von Studium und Lehre gehen durch den ‚Filter‘
ihr Handeln selbst auf der Grundlage der ihnen
verfügbaren und als plausibel empfundenen
Sinnkonstruktionen. Externe Steuerungsimpul-
se können, sofern sie als in Prozesse des
Sensemaking eingeklammert und nicht ‚ignoriert‘
-
theoretischer Perspektive können die autonomen
Selbststeuerungsprozesse sozialer Systeme
bestenfalls ‚irritiert‘ werden (
, determinieren aber nicht, was daraus
erwächst.
Organisationale wie auch individuelle Lern- und
Veränderungsprozesse lassen sich folglich in erster
Linie als Veränderungsprozesse bezogen auf mentale
Modelle verstehen
wesentlicher Ansatz der Veränderung darin bestehen,
und aufzubrechen. Der Beitrag einer interpretativen
Forschung für die Praxis kann vor diesem Hintergrund
im Wesentlichen darin gesehen werden, Orientierun-
Ansätzen, Praktiken und Denkmodellen (bezogen auf
Die in Form von Forschungsergebnissen bereitge-
‚theories-in-use‘ (zu machen, die das
Handeln der Praktiker*innen bestimmen. Auf dieser
Grundlage können die handelnden Akteure – ob Leh-
rende, Studierende, Akteure der zentralen und dezen-
tralen Leitung oder unterstützender Aufgabenberei-
che wie QM, Hochschuldidaktik, Studienberatung etc.
– auf ihrem Weg hin zu (Schön
begleitet werden. Die Auseinandersetzungen mit
Erkenntnissen der Wirkungsanalyse können somit zu
beitragen.
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
zu wissenschaftlich anspruchsvoller Evaluation bzw.
Wirkungsforschung als dritter bzw. vierter Stufe der
Wirkungsbetrachtung.
Interpretative Evaluation der Handlungspraxis:
Als dritte Stufe der Wirkungsbetrachtung, die sich
zwischen einer generellen Berücksichtigung der Pers-
pektive der handelnden Akteure und einer anspruchs-
vollen Wirkungsforschung verorten lässt, kann eine
wissenschaftlich fundierte Evaluation der Handlungs-
praxis bezeichnet werden. Darunter sind Evaluati-
onsvorhaben zu verstehen, die ausgehend von einer
interpretativen Forschungsperspektive und auf der
-
-
chen. Das Erkenntnisinteresse ist zwar, ähnlich einer
aufwändigeren Wirkungsforschung, auf das Verste-
hen von komplexen Wirkgeschehen gerichtet, dabei
aber im Sinne des Lern- bzw. Entwicklungsparadig-
mas eng gekoppelt an den Anspruch, die Handlungs-
praxis weiterzuentwickeln und dafür Ansatzpunkte
für derartige Evaluationsvorhaben lässt sich ausge-
hend vom Konzept des ‚Scholarship of Teaching and
Learning‘ (
verstehen, die eigene Lehrpraxis und das Lernen der
Studierenden zum Gegenstand einer forschungsge-
sich ein interpretativer Evaluationsansatz zu klassi-
insbesondere durch drei Merkmale. Erstens erlauben
Gruppendiskussionen, bislang nicht bekannte Wirk-
Kontextfaktoren zu entdecken. Zweitens erlaubt
ein solcher Zugang die Rekonstruktion subjektiver
Bewertungen. Und drittens erlauben insbesondere
vergleichende, typenbildende Auswertungsmethoden
hinter die Fassade expliziter Wirksamkeitszuschrei-
bungen zu schauen, indem ‚implizite Werthaltungen‘
als deren Referenzpunkte rekonstruiert werden. Das
-
gen zur Wirksamkeit ist dann kein Desiderat des
Erkenntnisbeitrags, sondern der Ausgangspunkt, das
Zustandekommen von Wirksamkeitseinschätzungen
zu erklären und damit zum Verstehen der Wirkungs-
weise aus Akteursperspektive beizutragen.
zugrunde liegenden Wirkannahmen und Wirkungs-
erwartungen zu explizieren. Damit sind sie für eine
-
prozesse verfügbar. Die ‚blinden Flecken‘ einer derar-
-
verantwortenden Akteure erfolgt und damit innerhalb
liegenden Denkmodelle verhaftet bleibt.
Berücksichtigung der ‚Stimmen der Praxis‘: Eine
zweite Stufe der Wirkungsbetrachtung kann darin
bestehen, unterschiedliche Sichtweisen auf das
sichtbar zu machen. Denn wie die bisherigen Aus-
führungen gezeigt haben, ist es für das Verstehen
der Wirkung, Wirkungsweise und Wirksamkeit von
möglicherweise divergierenden – Sichtweisen der
-
gen – darauf macht die Sensemaking-Perspektive
Handeln der Akteure ihre Wirkung. Zu verstehen, wie
ihr Denken und Handeln einschätzen, liefert daher
nicht nur Aussagen über subjektive Wirksamkeitszu-
schreibungen, sondern auch wichtige Hinweise zum
Jede Form, die Sichtweise der handelnden Akteure
zur Sprache zu bringen, kann dabei zu wichtigen
Einsichten führen. Gegenüber der ersten Stufe einer
-
betrachtung nicht nur ggf. kritischere Sichtweisen
wie diese Sichtweisen zustande kommen. Ohne eine
wissenschaftlich fundierte Datenerhebung, Auswer-
solche, auf die ‚Stimmen der Praxis‘ fokussierte Wir-
kungsbetrachtung eher anekdotischen, veranschauli-
chenden Charakter. Das mindert nicht die Bedeutung
einer solchen Perspektive, markiert aber die Grenze
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Einsicht könnte für eine wissenschaftsgeleitete Her-
Handlungspraxis sensibilisieren (,
bei der das Handeln weniger von Gewissheiten als
von einer fragenden Haltung geprägt ist.
LITERATUR
Wirkungsannäherung im Kontext der Evaluation von
komplexen Förderprogrammen im Hochschulbereich.
Methoden der Organisationsforschung: Quantitative
und Qualitative Methoden. Wiesbaden: VS Verlag für
Practice. Reading, Massachusetts: Addision-Wesley
Publishing Company.
Organisation und Management. Aufsätze. Frankfurt
am Main: Suhrkamp.
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit:
Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt am
Main: Fischer.
Qualitative Evaluation und Handlungspraxis –
Grundlagen dokumentarischer Evaluationsforschung.
study.
Interpretative Wirkungsforschung: Eine vierte Stufe
der Wirkungsbetrachtung lässt sich – im Sinne der
in diesem Beitrag skizzierten interpretativen For-
-
designs – als interpretative Wirkungsforschung
bezeichnen. Bewertung als ein zentrales Charakte-
ristikum von Evaluation steht dabei nicht mehr so
deutlich im Vordergrund, vielmehr verschwimmen die
Grenzen zu sozialwissenschaftlicher Organisations-,
Hochschul-, bzw. Lehr-Lern-Forschung. Eine solche
in der Regel ein aufwändiges Forschungsdesign, das
eine kausale Rekonstruktion von Wirkungs- und Wirk-
samkeitszuschreibungen und der dahinter liegenden
Deutungsprozesse erlaubt. Diese kausale Rekons-
truktion richtet sich nicht nur auf ‚explizite Bewer-
tungen‘, sondern auch und vor allem auf ‚implizite
Werthaltungen‘. Auf diese Weise kann, wie dieser Text
zeigen wollte, eine solche wissenschaftlich fundierte
Wirkungsanalyse zu neuen Erkenntnissen gerade
-
xen Handlungsgeschehen beitragen. Damit wird es
möglich, ‚blinde Flecken‘ der Praxis auszuleuchten, zur
Theoriebildung zum untersuchten Gegenstandsbe-
mit diesem Beitrag vorgelegte für die Handlungspra-
xis anzubieten. Je stärker sich eine solche Wirkungs-
forschung im Sinne des Forschungsparadigmas am
wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt und weniger
an praktischen Handlungs- und Lernpotentialen (vgl.
-
sprechender Forschungskapazitäten bedürfen.
Gleichzeitig ist wichtig zu erkennen, dass – ganz im
Sinne eines wissenschaftsgeleiteten, interpretativen
Forschungszugangs – jede Erkenntnis als Evidenz
im Sinne eines Hinweises zu werten ist, die als
Puzzlestück zu einem Bild hinsichtlich der Wirkung,
beitragen kann. Es wird immer unterschiedliche,
mitunter auch sich widersprechende Erkenntnisse
informieren, können aber keine objektiven, letztgül-
tigen Antworten liefern. Mit neuen Wirkungsbetrach-
tungen, neuen Betrachtungsperspektiven, zu anderen
Zeitpunkten können neue Erkenntnisse hervortreten,
die bisherige Erkenntnisse bestätigen oder diesen
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Die Steuerungslogik des Qualitätsmanagements von
Studium und Lehre.
-
Forschungsgeleitete Steuerung der Qualität von Studi-
-
tion divergierender Handlungs- und Steuerungslogiken?
Wirksamkeitsfeststellung und Sinnzuschreibung: Sen-
semaking als Forschungsperspektive und Methodologie
Qualitätsmanagement an Hochschulen: Theoretische Pers-
Umgang mit Daten zur Qualität von Studium und Lehre
zwischen Leistungsbewertung und Erkenntnisinteresse.
Eckpunkte einer wissenschaftsgeleiteten Qualitätsent-
wicklung.
mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Qualität von
Studium und Lehre.
-
Constructing Organizations: The Example of Public
Sector Reform.
Rigorose Wirkungsevaluation – methodische und
konzeptionelle Ansätze der Wirkungsmessung in der
Entwicklungszusammenarbeit.
Higher Education.
Evaluating With Sense: The Theory-Driven Approach.
A Garbage Can Model of Organizational Choice.
Qualitätsmanagement als Kontextsteuerung:
Überlegungen zu den Möglichkeiten und Grenzen
Bedingte Wirksamkeit von QM in Studium und Lehre:
Ergebnisse einer Delphi-Studie.
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Hochschulen. Fragestellungen, Ergebnisse und
Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Hochschul-
forschung. Wiesbaden: Springer.
Focus groups.
Evaluationsforschung.
organizations.
„Der Ball muss dezentral gefangen werden.“ –
Organisationssoziologische Überlegungen zu den
Möglichkeiten und Grenzen hochschulinterner
Steuerungsprozesse am Beispiel der Qualitäts-
sicherung in der Lehre.
-
Qualität und Evaluation im System Hochschule.
Grundlagen und ausgewählte Forschungsfelder.
Lässt sich Wissenschaft managen?
Focus groups: a practical guide for applied research.
Los Angeles: Sage.
We See and What We Dont.
Facultas.WUV.
Delphi-Befragungen. Ein Arbeitsbuch. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Hochschulorganisationsanalyse zwischen Forschung
-
A Public Management for All Seasons?
The new public management in the 1980s. Variations
on a theme.
Accounting and Organisation Change.
Scholarship of Teaching and Learning. Konzept,
Geschichte, Formen, Entwicklungsaufgaben.
Fach. Scholarship of Teaching and Learning in
174 Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Musselin, C. (2007)
Are Universities Specic Organisations?
In: Krücken, G. et. al. (Hrsg.): Towards a multiversity?
Universities between global trends and national traditions.
Bielefeld: Transcript, S.63–84.
Musselin, C. (2013)
How peer review empowers the academic profession
and university managers. Changes in relationships bet-
ween the state, universities and the professoriate.
In: Research Policy 42, 2013, 5, S.1165–1173.
Newton, J. (2002)
Views from Below: Academics coping with quality.
In: Quality in Higher Education 8, 2002, 1, S.39–61.
Ouchi, W. G. (1977)
The Relationship Between Organizational Structure and
Organizational Control.
In: Administrative Science Quarterly 22, 1977, 1, S.95–113.
Ouchi, W. G. (1979)
A Conceptual Framework for the Design of
Organizational Control Mechanisms.
In: Management Science 25, 1979, 9, S.833–848.
Ouchi, W. G. (1980)
Markets, Bureaucracies, and Clans.
In: Administrative Science Quarterly 25, 1980, 1,
S.129–141.
Pasternack, P.; Schneider, S.; Trautwein, P.; Zierold, S.
(2017)
Ausleuchtung einer Blackbox. Die organisatorischen
Kontexte der Lehrqualität an Hochschulen. Halle-Wit-
tenberg: Institut für Hochschulforschung (HoF) an der
Martin-Luther-Universität.
Patzelt, W. J. (2012)
Regeln und die soziale Konstruktion von
Organisationswirklichkeit in ethnomethodologischer
Perspektive.
In: Duschek, S. et. al. (Hrsg.): Organisationen regeln:
Die Wirkmacht korporativer Akteure. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften, S.31–58.
Laske, S.; Meister-Scheytt, C. (2003)
Wer glaubt, dass Universitätsmanager Universitäten
managen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen
falten.
In: Lüthje, J. (Hrsg.): Universitätsentwicklung. Strategien,
Erfahrungen, Reexionen. Frankfurt am Main: Lang,
S.163–187.
Luhmann, N. (2000)
Organisation und Entscheidung: VS Verlag für Sozial-
wissenschaften.
Mayntz, R. (2002)
Zur Theoriefähigkeit makro-sozialer Analysen.
In: Mayntz, R. (Hrsg.): Akteure – Mechanismen – Modelle:
zur Theoriefähigkeit makro-sozialer Analysen. Frankfurt:
Campus, S.7–43.
Mayntz, R. (2009)
Sozialwissenschaftliches Erklären. Probleme der
Theoriebildung und Methodologie. Frankfurt/Main:
Campus-Verlag.
Messner, M.; Scheytt, T.; Becker, A. (2007)
Messen und Managen: Controlling und die (Un-)Bere-
chenbarkeit des Managements.
In: Mennicken, A. et. al. (Hrsg.): Zahlenwerk. Kalkulation,
Organisation und Gesellschaft: VS Verlag für Sozialwis-
senschaften, S.87–104.
Miller, P. (1994)
Accounting as social and institutional practice.
An introduction.
In: Hopwood, A. G. et. al. (Hrsg.): Accounting as Social
and Institutional Practice. New York: Cambridge
University Press, S.1–39.
Minssen, H.; Wilkesmann, U. (2003)
Lassen Hochschulen sich steuern?
In: Soziale Welt: Zeitschrift für sozialwissenschaftliche
Forschung und Praxis 54, 2003, 2, S.123–143.
Mintzberg, H. (1983)
Structure in Fives: Designing Eective Organizations.
Englewood Clis/New Jersey: Prentice Hall
International.
HAW_LehreLotsen_Bd2.indd 174HAW_LehreLotsen_Bd2.indd 174 22.02.21 18:1722.02.21 18:17
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
Trance, Transparency and Transformation: The
education.
Evaluation. Eine Einführung. Opladen: Barbara
Budrich.
Allgemeiner Teil.
Volkshochschul-Verband.
Beyond the Robbins trap: reconceptualising academic
No short cuts in Quality Assurance – Theses from a
sensemaking perspective.
Einführung. Opladen: Budrich.
Wirkmodelle zur Unterstützung der Evaluation
komplexer Hochschulprojekte.
Educational Organizations as Loosely Coupled
Systems.
Die Universität als Organisation. Die Kunst, Experten
zu managen. Wien, Graz: Böhlau.
sicherung von Lehre und Studium. Bielefeld: UVW,
Univ.-Verl. Webler.
Anmerkungen zum Stand der Qualitätssicherung im
deutschen Hochschulsystem.
-
action. New York: Basic Books.
Der Managementprozess – neu gesehen.
der Erwachsenenbildung. Kritische Analysen und
empirische Befunde.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Qualitätsma-
nagement als weiches Disziplinierungsinstrument?
Wie sich die ‚Stimmen der Praxis‘ für Wirkungs betrachtungen nutzbarmachen lassen
DANKSAGUNG
durch Teilnahme an den Fokusgruppen oder durch
die Organisation der Kooperation an dem For-
schungsprojekt WirQung beteiligt und damit einen
wichtigen Beitrag zum Erkenntnisfortschritt geleistet
haben. Aus Gründen der Anonymität können sie an
dieser Stelle nicht namentlich genannt werden. Für
die Forschungsperspektive war es sehr wichtig und
hilfreich, einen Einblick in unterschiedliche Sichtwei-
sen der handelnden Akteure zu erhalten.
Der Prozess des Organisierens. Frankfurt am Main:
Suhrkamp.
Sensemaking in Organizations. Thousand Oaks: Sage.
Organization. West Sussex: Wiley.
Organizing and the Process of Sensemaking.
Lines of Change in the Discourse on Quality
Assurance: An Overview of Some Studies into What
Controlling als Kontextsteuerung – zum Problem
dezentralen Entscheidens in vernetzten
Organisationen.
-
Evaluation, Kausalität und Validität. Wissenschaft liches