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Mehr Evidenz statt Eminenz. 3. anonyme online-Umfrage zu COVID-19 von Expert*innen aus dem Bereich Virologie, Intensivmedizin und Innere Medizin -Bericht an die Expert*innen und die unterstützenden Verbände

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Abstract

Bericht - bitte lesen Sie das angehängte pdf-Dokument Mit dem Wissen wächst der Zweifel (Goethe) Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, anliegend senden wir Ihnen die Auswertung (Beginn/erste Teilnahme: 8.1.2021; Abschluss der Datenerhebung: 27.1.2021, 17 Uhr) unserer mittlerweile dritten anonymen online-Befragung zur Einschätzung der COVID-19-Lage von Expert*innen (v.a. Ärzt*innen), die sich unmittelbar mit COVID-19 in Forschung und Behandlung befassen. Wir bedanken uns abermals herzlich bei der Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV), deren Aufruf zu einer breiten Resonanz geführt hat, ebenso wie die Aufrufe der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), so dass wir die Stichprobengrößen der Vorbefragungen mit 300 finalen Datensätzen weit übertreffen konnten (finale Stichproben: 1.4.2020 – N =197; 6.5.2020 – N = 178). Die dritte Befragung fand anders als die Erstbefragung am 1.4.2020 im Kontext eines sichtbar aufgeheizten gesellschaftlichen Klimas statt. Zunehmend ist aus unserer Sicht ein Phänomen zu beklagen, welches in der Psychologe als kompensatorische Überzeugung bezeichnet wird. So führt Unsicherheit zu einer paradoxen Verhärtung von Meinungen und Überzeugungen; Skeptiker werden zu Feinden. Während Kritiker der COVID-19 Maßnahmen gerade in den sozialen Medien gelegentlich mit teilweise antisemitischer Unterstellung verunglimpft werden (Corona-Leugner, „Aluhut-Träger“, Verschwörungstheoretiker), werden die Regierung, ihre Vertreter und ihre Institutionen teilweise als weltfremde oder aber gesteuerte Akteure dargestellt („Wandlitz“, „Politbüro“, Parteien außer AfD als „Blockflöten“). Die Zerrissenheit in der Gesellschaft spiegelt sich auch im Antwortverhalten der Expert*innen und hier v.a. den Freitextkommentaren am Ende wider (von „Totaler lockdown bis in den Sommer“ bis „Don‘t lauterbach this country“). Wissenschaft ist langsam, und eine Studie ist wie keine Studie, so dass man infolge der Dynamik des Geschehens, was der Forschung deutlich vorauseilt, manchmal den Eindruck gewinnt, dass apodiktisch klingende Eminenz die Stelle von Evidenz eingenommen hat. Dabei ist festzuhalten, wie wir gleich näher ausführen werden, dass ein Großteil der befragten Expert*innen die aktuellen Maßnahmen befürwortet und die überwiegende Mehrheit sich z.B. selbst impfen lassen würde. Gleichzeitig ist ein Unbehagen spürbar, was sich u.a. niederschlägt in der Sorge über die Meinungsfreiheit und dass stets dieselben Expert*innen in den Medien zu Wort kommen. Die Gründe auf die mediale Verengung auf wenige Personen sind vielfältig und nicht zuletzt im Wissenschaftssystem selbst zu suchen. Wir Wissenschaftler haben gelernt, unsere Erkenntnisse in 20 Minuten Powerpoint-Präsentationen vor Peers gebündelt mit 10-minütiger Anschlussdiskussion zu referieren, aber den Wenigsten von uns ist beigebracht worden, wie man mit den Medien kommuniziert und was dabei zu beachten ist (v.a. Bestehen auf Freigabe wörtlicher Texte, ohne Editierung; Kontextualisierung des Gesagten). Der Eindruck, dass sowohl Wissenschaftler mit kontroversen Positionen wie Prof. Sucharit Bakhdi als auch Wissenschaftler, die die aktuellen Maßnahmen konstruktiv-kritisch begleitet haben wie Prof. Alexander Kekulé, Prof. Jonas Schmidt-Chanasit oder Prof. Hendrik Streeck („Anti-Drosten“) gleichermaßen medial überaus hart angegangen wurden (siehe u.a. Artikel von Velten Schäfer: „Die Zerstörung von Streeck und Kekulé“) hat viele Kolleg*innen offenbar verschreckt. Deutschland leistet sich eine Vielzahl von Universitäten und hat weiterhin eine Menge brillanter Köpfe. Einen Teil dieser Schwarmintelligenz zu hören, war unsere Absicht bei der aktuellen Studie. Ziel und Vorgehen Ziel der Befragung war es abermals zu erheben, wie Expert*innen, die unmittelbar mit COVID-19 in Forschung und Behandlung konfrontiert sind, die aktuelle Gefahrenlage und die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie einschätzen. Die deskriptiven Statistiken sind diesem Schreiben beigefügt. Gerne stellen wir Expert*innen die anonymisierten Daten (d.h. ohne Alter, Geschlecht und akademische Titel oder Freitextantworten) für unabhängige Auswertungen zur Verfügung. Uns ist es gelungen, eine Vielzahl von Kolleg*innen für die Befragung zu gewinnen, wovon nach ergebnisblinder Validitätsprüfung noch 300 Datensätze auswertbar waren (Kriterien siehe unten). Wie bereits in unseren vorigen Berichten betont, halten wir Replikationsstudien für wünschenswert und notwendig, um eine breite Debatte unter Expert*innen weiter zu befruchten. Wir halten das Instrument der anonymen Expert*innenbefragung für mächtig, um innerhalb kurzer Zeit einen Überblick zu gewinnen. Wir raten der Politik, dieses Instrument standardmäßig zu nutzen, z.B. mit von den Fachgesellschaften bestimmten größeren ständigen Panels namhafter Fachvertreter. Einerseits können so Mehrheitsströmungen jenseits einzelner Eminenz schnell ermittelt aber auch neue Entwicklungen/Innovationen aufgegriffen werden. Zukünftige Studien sollten weitere Berufsgruppen über die Ärzteschaft hinaus einbeziehen, denn letztendlich unterliegen die meisten Forscher und Kliniker der Verzerrung, v.a. die Nöte und Bedürfnisse der eigene Patientengruppe zu betonen – nicht weil man sie für per se schützenswerter als andere Gruppen hält, sondern weil man sie besser kennt. Der Pädiater ist in der Pandemie v.a. mit dem Leid der Kinder konfrontiert (u.a. verstärkte Gewalt/Missbrauch, lückenhafte Beschulung), der Psychiater sieht fast tagtäglich, wie psychische Störungen auch Teile der Normalbevölkerung erfassen und der Geriater sieht das Leid der älteren Menschen, während der Onkologe zu Recht darüber klagen wird, dass einige Krebsbehandlungen während der Pandemie nicht lege artis durchgeführt werden konnten. Diese und viele andere Patientengruppen sind jedoch in den Schatten gestellt durch COVID-19 Patienten, die auch durch die mediale Präsenz von Virolog*innen eine unglaubliche Aufmerksamkeit erhalten – trotz vergleichsweise geringer Mortalität (dazu später mehr). Entsprechend stimmt ca. die Hälfte der Teilnehmer (50,7%) der folgenden Aussage zu: „Es sterben täglich Menschen an einer Vielzahl von übertragbaren und nicht-übertragbaren Erkrankungen, die auch vermeidbar wären und deren Schicksal offensichtlich weniger wiegt als der Tod durch COVID-19“. Erneut waren wir bemüht, biases (Verzerrungen) klein zu halten, was uns auch diesmal nicht voll gelungen sein wird, auch daher der Appell nach Replikation. In diesem Zusammenhang möchten wir erneut betonen, dass keine Studie oder Befragung gegen Limitationen absolut gefeit ist (viele Fachzeitschriften fordern daher, Einschränkungen der eigenen Arbeit sowohl in Abstract wie Diskussion einzuräumen). Von einigen wenigen Teilnehmern (insg. 9 Teilnehmer) ist uns vorgeworfen worden, tendenziöse oder missverständliche Antwortalternativen vorgegeben zu haben. Dies war teilweise sogar unsere Absicht (einige Items sind jedoch in der Tat nicht optimal formuliert), da wir bewusst die gesamte Breite der Diskussion abbilden wollten. Schreiben Sie uns Ihre Kritik und Verbesserungsvorschläge gerne an moritz@uke.de Über den Aufruf verschiedener Verteiler von Fachorganisationen ist es uns erneut gelungen, einen breiten Kreis von Expert*innen zu erreichen. Cookies bei der Teilnahme sollten Mehrfachteilnahmen unterbinden. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass sich einige Teilnehmer*innen mehrfach eingeloggt haben. IP-Adressen wurden von der verwendeten Software erneut nicht gespeichert, aber mithilfe anderer Informationen, die keinen Schluss auf die Identität der Personen zulassen, konnte überprüft werden, ob die gleichen Geräte benutzt wurden (z.B. Windows/Apple/Linux; spezielle Version Chrome/Safari/Firefox). Nach möglichen Doppeleinträgen wurde aktiv gesucht, aber keine eindeutigen Hinweise auf Auffälligkeiten gefunden. Des Weiteren haben wir eine Validitätsprüfung vorgenommen (s.u.) Stichprobe Insgesamt 601 Personen loggten sich für die Umfrage ein und machten wenigstens eine Angabe; 243 Proband*innen brachen die Befragung im Verlauf (meist früh) ab; 31 Proband*innen bestanden den Wissenstest nicht (s.u.). 22 Personen wurden ausgeschlossen, weil sie entweder kein/e Arzt/Ärztin oder nicht promoviert waren. Der Rest der Ausschlüsse (n = 5) fiel auf unplausible Antworten (z.B. Alter 100 Jahre, n = 3) und eine versehentliche Datenlöschung von 2 Teilnehmern bei der Erstellung der Tabellen. Die finale Stichprobe umfasste damit 300 Teilnehmer*innen (mittleres Alter: 48,5 Jahre (6.5.2020: 48,6); davon 102 Frauen (34%; 6.5.2020: 36%); 75 Teilnehmer*innen besaßen einen Professortitel oder waren habilitiert (25,0%); 57% hatten einen Doktortitel als höchsten akademischen Grad; 18% andere (v.a. Diplom und Master); die größte Gruppe umfasste Teilnehmer*innen (v.a. Fachärzt*innen) aus dem Bereich Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie (44,7%), gefolgte von der Intensivmedizin (33,0%) und der Inneren Medizin (17,0%); die Minderheit gab eine andere Fachrichtung an (5,3%; v.a. Allgemeinmedizin). Am Ende der Erhebung wurden, wie erwähnt, Fachfragen zur Virologie bzw. Infektiologie sowie Intensivmedizin (letztere wurden nur Intensivmediziner*innen vorgegeben) gestellt, die nur Fachleute schnell beantworten können. Dies stellte ein weiteres, zentrales Teilnahmekriterium dar. Teilnehmer*innen mit mehr als einer Falschantwort wurden erneut ausgeschlossen ebenso wie Teilnehmer*innen, die für ihre Antworten mehr als 10 Sekunden benötigten, da Antworten auf die Fragen möglicherweise parallel recherchiert wurden. Ergebnisse Die Ergebnisse sind im beiliegenden Dokument zusammengefasst. Unten finden Sie die aus unserer Sicht wichtigsten Ergebnisse (dies ist eine Auswahl und dem interessierten Leser steht es frei, anhand der Tabellen zu anderen Schlüssen zu gelangen). Bei der Vielzahl von Variablen, die anhand anderer Variablen wie akademischer Status und Facharztrichtung vielfach neu gebrochen werden können, ist es unmöglich, alle Daten narrativ dazustellen. Wir aggregieren die Daten, indem wir Antwortalternativen „stimme voll“ zu bis „stimme eher zu“ zu „Zustimmung“ bündeln, wobei z.B. 60% Zustimmung nicht automatisch 40% Ablehnung bedeutet angesichts mancher Fragen, die auch eine neutrale/weder noch Kategorie erlaubten. Frage zu relativ konstanter Belegung auf den Intensivstationen seit Mai 2020 (rechte Graphik, grau) laut Intensivregister bei zeitweise starkem Anstieg des Anteils von COVID-19 Patienten (linke Graphik) und sinkendem Anteil von gemeldeten freien Betten (rechte Graphik: blau; Daten aus dem DIVI/RKI Intensivregister). Die Resultate sind widersprüchlich aus unserer Sicht. Während 75,2% zunächst keinen Widerspruch in den Graphiken sehen, stimmen immerhin 43,6% der folgenden Aussage zu (Intensivmediziner: 53,6%): „Angesichts der linken Kurve hätte ich erwartet, dass die Anzahl der belegten Intensivbetten stark zunimmt über die Zeit.“ Eine Mehrheit macht Personalmangel und das Wegbleiben von Patienten ohne COVID-19 für den Verlauf verantwortlich (63,3%; 75,6%). Fehlanreize aufgrund höhere Entschädigungen für Krankenhäuser bei knappen Kapazitäten nehmen 17,7% an (Intensivmediziner: 21,5%). Befürwortung von Maßnahmen Wie schon bei den vorherigen Befragungen befürwortet die Mehrheit (64,7%) die aktuellen Maßnahmen (Stand 6.1.2021: u.a. starke Kontaktbeschränkungen, Schließen von Schulen und Geschäften, Mundschutzpflicht, Begrenzung des Bewegungsradius). Eine knappe Minderheit von 49,0% spricht sich gegen eine Verlängerung und Verschärfung der Maßnahmen über den 31.1.2021 hinaus aus (allerdings nur 25% aus der Kategorie „andere“, die v.a. Allgemeinmediziner umfasst), die zwischenzeitlich jedoch bereits beschlossen wurden. Der Empfehlung „Quarantäne und besonderer Schutz nur von Risikopersonen (z.B. ältere Menschen), ansonsten sollte das öffentliche und wirtschaftliche Leben zurückkehren“ stimmt etwa jeder Vierte zu (24,7%). Berichterstattung/Meinungsfreiheit Die mediale Berichterstattung wird als größtenteils sachlich und angemessen wahrgenommen (66,0%), was jedoch einem starken Rückgang gegenüber der Erstbefragung entspricht (1.4.2020: 79,7%). Wie bei der Vorbefragung wird von vielen bemängelt, dass eine sachliche Expertendebatte fehlt, in der unterschiedliche Einschätzungen gegenübergestellt werden (49,3%; 1.4.2020: 46.2%; 6.5.2020: 62.9%). Eine Minderheit von immerhin 5-10% bejaht, dass an ihrer/seiner Universität/Arbeitgeber Kolleg*innen oder sie selbst angehalten wurden, sich nicht zu COVID-19 zu äußern. Insgesamt 29,7% sehen die freie Meinungsäußerung in der Wissenschaft aktuell bedroht (Vorbefragung 6.5.2020: 33,1%). Querdenker/Corona-Demos Bezüglich Querdenken ist die Einstellung ebenfalls widersprüchlich. Einerseits wird der Aussage „Die Querdenker-Demos sind v.a. von Antisemiten, Reichsbürgern und Rechtsextremisten gelenkt“ mit großer Mehrheit zugestimmt (67,0%); die Aussage „Es ist richtig, dass solche Demonstrationen verboten werden“ erhält eine knappe Mehrheit (51,0%). Anderseits hält es ca. ein Drittel (36,7%) für legitim, auf „Demonstrationen zu gehen, selbst wenn dort Extremisten – egal welchen politischen Lagers – sein könnten (so wie es z.B. regelmäßig bei 1. Mai Demos oder Demos zum G20 Gipfel zu Gewaltausschreitungen bestimmter Gruppen kam).“ Verständnis, dass Menschen sich den Querdenkern anschließen haben 30,3% der Befragten. Die überwiegende Mehrheit (86,3%) findet, dass unsere demokratische Grundordnung es aushalten muss, dass Menschen, wie die Querdenker, Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie kritisieren. Sterblichkeit von 0,27% sowie 0,05% bei den unter 70 jährigen COVID-19 laut Meta-Analyse. Die von Prof. John Ioannidis berichteten meta-analytisch gewonnenen Zahlen werden größtenteils nicht in Zweifel gezogen (41,7% denken, dass die realen Zahlen höher sind). Der Aussage „Es sterben täglich Menschen an einer Vielzahl von übertragbaren und nicht-übertragbaren Erkrankungen, die auch vermeidbar wären und deren Schicksal offensichtlich weniger wiegt als der Tod durch COVID-19“ stimmen etwa die Hälfte zu (50,7%). Eine große Mehrheit lehnt einen Vergleich von COVID-19 mit einer Grippe ab (Zustimmung: 8,7%), ein Vergleich mit einer schweren Grippe ziehen nur 26,0% Auf die Frage bezüglich der möglicherweise geänderten WHO-Definition von Herdenimmunität möchten wir in diesem Zusammenhang nicht näher eingehen und bitten die Leser*innen sich anhand der Tabellen selbst ein Bild zu machen. Hier folgt möglicherweise eine weitere Befragung. Langzeitschäden Circa ein Drittel (32,2%) stimmt der Aussage zu, dass der Preis, den wir für die Pandemiebekämpfung zahlen, zu hoch ist angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Belastungen. Dass die vom Ifo-Institut geschätzten Langzeitfolgen von bis zu 729 Milliarden Euro realistisch sind, denken ca. 2/3 der Teilnehmer (67,5%). Mehr Kolleginnen halten die jetzigen Maßnahmen für nicht ausreichend (54,9%) als übertrieben (20,7%). Impfbereitschaft Die überwiegende Mehrheit würde sich selbst impfen lassen (88,3%). Weniger als jeder Fünfte (17,8%) ist beunruhigt über die Schnelligkeit mit der ein neuer RNA-basierter Impfstoff die bedingte Markzulassung erhalten hat. Eine Impf-Pflicht wird von den meisten abgelehnt (Zustimmung bei 17,4%), aber praktisch die Hälfte der Befragten (49,7%) stimmt der Aussage zu, dass Geimpfte Privilegien gegenüber nicht Geimpften erhalten sollten (z.B. Restaurantbesuche etc…). Die Wichtigkeit der Inzidenzzahl unter 50, damit die Kontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter wieder möglich wird, wird von fast drei Viertel der Befragten (72,2%) aktiv für richtig gehalten. Gleichzeitig und vergleichsweise paradox, halten 43,6% es für unrealistisch, eine Infektion per Kontaktnachverfolgung eindämmen zu wollen, bei der ein signifikanter Anteil der Krankheitsverläufe asymptomatisch verläuft (wie bei COVID-19). Maßnahmen Die AHA Regeln werden von der überwiegenden Mehrheit weiter befürwortet, „auch wenn dadurch die 2te Welle nicht verhindert werden konnte.“ (75,6%). Dass die Epidemiologie von COVID-19 einem saisonalen Verlauf folgt, der wahrscheinlich nur minimal durch die getroffenen Maßnahmen beeinflusst werden kann, stimmen 25,3% zu. Insgesamt 65% gehen davon aus, dass sich die Neuinfektionen im Frühjahr aufgrund der Saisonalität (ab Mai) wieder auf einem niedrigen Niveau einpendeln werden. Wir möchten uns abschließend bei vielen Menschen bedanken, die uns während der Erhebung sehr geholfen haben. Wir danken zahlreichen Virolog*innen für ihre Ratschläge und Kritik sowie der Gesellschaft für Virologie, der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin für ihre Unterstützung. Für Rückfragen und weitere Auswertungswünsche von Fachleuten stehen wir gerne zur Verfügung. Mit kollegialen Grüßen, Prof. Dr. Michael Schindler Universität Tübingen Medizinische Fakultät Institut für Med. Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten Prof. Dr. Steffen Moritz Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Dr. Michael Reininger Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Prof. Dr. Jürgen Gallinat Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin
Appendix, Ergebnisdarstellung (N = 300)
Notstand bei den Intensivbetten
Das Robert Koch-Institut (RKI) betreibt gemeinsam mit der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin das DIVI-Intensivregister
(https://www.intensivregister.de). Dieses Register erfasst die freien und belegten
Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern in
Deutschland. Auf der Seite https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen
befindet sich unter anderem eine Grafik über die Anzahl gemeldeter intensivmedizinisch
behandelter COVID-19-Fälle (unten links aufgetragen) sowie die Gesamtzahl gemeldeter
Intensivbetten (betreibbare Betten und Notfallreserve) (rechts aufgetragen).
Frage: Bitte geben Sie Ihre Einschätzung zu den Graphiken ab (Leerlassung möglich)
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral/weder-
noch (4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht zu
(7)
Gesamt
Missing*
A
B
Mir erscheinen die
Informationen der beiden
Grafiken grundsätzlich
miteinander vereinbar.
37.06%
(106)
25.17%
(72)
12.94%
(37)
10.14%
(29)
6.29%
(18)
3.85%
(11)
4.55%
(13)
286
0
14
Mich wundert, dass die
Belegung auf den
Intensivstationen konstant
ist, aber die Anzahl freier
Betten abnimmt.
16.43%
(46)
16.79%
(47)
10.36%
(29)
12.86%
(36)
8.57%
(24)
18.57%
(52)
16.43%
(46)
280
0
20
Angesichts der linken
Kurve hätte ich erwartet,
dass die Anzahl der
belegten Intensivbetten
stark zunimmt über die
Zeit.
13.99%
(40)
22.03%
(63)
16.43%
(47)
11.54%
(33)
6.64%
(19)
17.48%
(50)
11.89%
(34)
286
0
14
Die Zahlen sind erklärbar
durch den hohen
Personalkrankenstand bzw.
Personalmangel.
19.78%
(55)
29.50%
(82)
14.03%
(39)
16.19%
(45)
6.12%
(17)
7.91%
(22)
6.47%
(18)
278
0
22
Die konstante Belegung ist
erklärbar durch die hohe
Anzahl von Patienten ohne
COVID-19, die jetzt
wegbleiben.
19.79%
(56)
34.98%
(99)
20.85%
(59)
9.19%
(26)
4.59%
(13)
6.71%
(19)
3.89%
(11)
283
0
17
Die seit 1.10.2020
exponentiell steigende
Kurve bei den COVID-19
Fällen (linke Grafik) ist auf
Fehlanreize zurückzuführen
(z.B. extra Vergütung für
COVID-19-Patient seit dem
1.10.2020).
2.12%
(6)
3.89%
(11)
5.65%
(16)
14.13%
(40)
8.13%
(23)
20.85%
(59)
45.23%
(128)
283
0
17
Die sinkende Anzahl freier
Betten ist v.a. darauf
3.97%
(11)
4.69%
(13)
9.03%
(25)
28.16%
(78)
9.39%
(26)
18.41%
(51)
26.35%
(73)
277
0
23
zurückzuführen, dass die
Krankenhäuser höhere
Entschädigungen erhalten
bei knappen Kapazitäten
(Fehlanreiz).
Die Graphik zeigt, dass es
aktuell keine
Bettenknappheit auf den
Intensivstationen gibt.
8.74%
(25)
12.59%
(36)
7.34%
(21)
9.44%
(27)
13.99%
(40)
25.17%
(72)
22.73%
(65)
286
0
14
Welche Maßnahmen fänden Sie am sinnvollsten? (Mehrfachantworten möglich)
Anzahl
Prozent
Aktuelle Maßnahmen (Stand 6.1.2021): u.a. starke Kontaktbeschränkungen, Schließen von Schulen und Geschäften,
Mundschutzpflicht, Begrenzung des Bewegungsradius
194
64.67%
Quarantäne und besonderer Schutz nur von Risikopersonen (z.B. ältere Menschen), ansonsten sollte das öffentliche
und wirtschaftliche Leben zurückkehren
74
24.67%
Wir sollten weiterleben wie vorher auch, um schnell eine „Herdenimmunität“ zu erreichen
7
2.33%
Wir sollten das öffentliche und wirtschaftliche Leben wiederherstellen, im Alltag jedoch weitestgehend Atemmasken
aufsetzen
46
15.33%
Die Maßnahmen sollten verschärft und verlängert werden (über den 31.1.2021 hinaus)
153
51.00%
Welchen Aussagen zur medialen Berichterstattung stimmen Sie zu?
Stimme
voll zu (1)
Stimme
eher zu
(2)
Stimme
eher nicht
zu (3)
Stimme
absolut
nicht zu (4)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Ich sehe die freie Meinungsäußerung in der
Wissenschaft aktuell bedroht, da bestimmte
Meinungen nicht opportun sind
11.67%
(35)
18.00%
(54)
35.33%
(106)
35.00%
(105)
300
2.94
0
0
Die mediale Berichterstattung ist größtenteils
sachlich und angemessen
15.00%
(45)
51.00%
(153)
26.33%
(79)
7.67%
(23)
300
2.27
0
0
Ich vermisse eine sachliche Expertendebatte, in
der unterschiedliche Einschätzungen
gegenübergestellt werden
22.33%
(67)
27.00%
(81)
41.00%
(123)
9.67%
(29)
300
2.38
0
0
Die Verantwortung, eine öffentliche
Expertenmeinung abzugeben, ist mir persönlich
zu hoch
23.67%
(71)
33.00%
(99)
26.67%
(80)
16.67%
(50)
300
2.36
0
0
Es wird Panikmache betrieben
10.00%
(30)
15.33%
(46)
34.33%
(103)
40.33%
(121)
300
3.05
0
0
Die Lage wird eher verharmlost
4.00%
(12)
17.33%
(52)
41.67%
(125)
37.00%
(111)
300
3.12
0
0
Es werden immer dieselben Experten befragt
24.00%
(72)
46.67%
(140)
21.33%
(64)
8.00%
(24)
300
2.13
0
0
Ich hätte Angst, berufliche Nachteile zu erleiden,
da meine Meinung nicht der medialen
„Mehrheitsmeinung“ entspricht
6.67%
(20)
11.67%
(35)
23.67%
(71)
58.00%
(174)
300
3.33
0
0
Kritische Stimmen, die Panikmache vorwerfen,
werden zu selten gehört oder fertig gemacht
9.67%
(29)
12.33%
(37)
36.33%
(109)
41.67%
(125)
300
3.10
0
0
„Spinnern“ wird in der Berichterstattung zu viel
Raum gegeben
17.67%
(53)
34.00%
(102)
38.33%
(115)
10.00%
(30)
300
2.41
0
0
Ich wurde von meiner Universität/Arbeitgeber
angehalten, mich nicht zu Covid-19 zu äußern
3.33%
(10)
5.33%
(16)
7.33%
(22)
84.00%
(252)
300
3.72
0
0
Ich habe mitbekommen, dass KollegInnen von
ihrer Universität/Arbeitgeber angehalten wurden,
sich nicht zu Covid-19/SARS-2 zu äußern
4.00%
(12)
5.33%
(16)
10.00%
(30)
80.67%
(242)
300
3.67
0
0
Die folgenden Aussagen beziehen sich auf die sogenannte Querdenker-Bewegung. Bitte
bewerten Sie folgende Aussagen:
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral/weder-
noch (4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht
zu (7)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Die Querdenker-Demos
sind v.a. von Antisemiten,
Reichsbürgern und
Rechtsextremisten gelenkt.
19.67%
(59)
31.00%
(93)
16.33%
(49)
16.33%
(49)
6.33%
(19)
4.33%
(13)
6.00%
(18)
300
2.96
0
0
Bei den Querdenker-
Demonstrationen
beteiligen sich v.a.
Menschen, die berechtigte
Sorgen haben gegenüber
den Corona-Maßnahmen.
3.67%
(11)
7.67%
(23)
12.67%
(38)
15.00%
(45)
16.00%
(48)
26.33%
(79)
18.67%
(56)
300
4.86
0
0
Es ist nicht legitim, sich an
einer Demonstration zu
beteiligen, an der auch
Rechtsextremisten
teilnehmen könnten.
30.00%
(90)
14.00%
(42)
10.00%
(30)
16.00%
(48)
6.67%
(20)
12.33%
(37)
11.00%
(33)
300
3.36
0
0
Es ist legitim, auf
Demonstrationen zu
gehen, selbst wenn dort
Extremisten egal
welchen politischen
Lagers sein könnten (so
wie es z.B. regelmäßig bei
1. Mai Demos oder Demos
zum G20 Gipfel zu
Gewaltausschreitungen
bestimmter Gruppen kam).
8.33%
(25)
16.67%
(50)
11.67%
(35)
14.00%
(42)
7.67%
(23)
17.67%
(53)
24.00%
(72)
300
4.45
0
0
Es ist richtig, dass solche
Demonstrationen verboten
werden.
20.33%
(61)
20.33%
(61)
10.33%
(31)
11.00%
(33)
11.00%
(33)
13.33%
(40)
13.67%
(41)
300
3.67
0
0
Das Verbot solcher
Demonstrationen mit
Verweis auf das
Infektionsschutzgesetz
empfinde ich als Eingriff
in die freiheitlich-
demokratische
Grundordnung.
6.67%
(20)
6.00%
(18)
7.67%
(23)
4.67%
(14)
7.67%
(23)
22.00%
(66)
45.33%
(136)
300
5.48
0
0
Die Querdenker-Demos
sind ein eigenes
Geschäftsmodell und keine
politische Bewegung.
12.00%
(36)
18.00%
(54)
18.67%
(56)
28.33%
(85)
7.33%
(22)
9.67%
(29)
6.00%
(18)
300
3.54
0
0
Unsere demokratische
Grundordnung muss es
aushalten, dass Menschen,
wie die Querdenker,
Maßnahmen zur
Eindämmung der COVID-
19-Pandemie kritisieren.
38.67%
(116)
30.33%
(91)
17.33%
(52)
5.00%
(15)
1.67%
(5)
3.00%
(9)
4.00%
(12)
300
2.26
0
0
Es scheint in der
Gesellschaft Gruppen zu
geben, die nicht mehr
durch Aufklärung und
Vernunft ansprechbar sind.
67.00%
(201)
23.33%
(70)
6.00%
(18)
1.67%
(5)
0.00%
(0)
1.67%
(5)
0.33%
(1)
300
1.51
0
0
Ich kann verstehen, warum
sich Personen den
Querdenkern anschließen.
5.67%
(17)
10.67%
(32)
14.00%
(42)
7.00%
(21)
6.67%
(20)
22.67%
(68)
33.33%
(100)
300
5.00
0
0
Der amerikanische Statistiker John Ioannidis (Professor für Medizin und Professor für
Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit an der Stanford University) stellt in seiner
Meta-Analyse „Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“
(https://www.who.int/bulletin/online_first/BLT.20.265892.pdf) fest, dass die Todesrate bei
Infektion mit COVID-19 je nach Studie zwischen 0 und 1.63% schwankt (korrigiert: 0-
1.54%). Der Median der Todesrate bei Infektion liegt bei 0.27% (korrigiert: 0.23%) und für
die unter 70-jährigen bei 0.05%..Wie ist Ihre Einschätzung zu diesen Zahlen?
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral
(4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht zu
(7)
Gesamt
Missing*
A
B
Das kann ich nicht glauben. Die
Todesrate ist viel höher
8.67%
(26)
16.33%
(49)
16.67%
(50)
23.00%
(69)
9.00%
(27)
12.67%
(38)
13.67%
(41)
300
0
0
Wir haben die Gefährlichkeit des
Corona-Virus überschätzt und uns
von einer Panikmache anstecken
lassen
4.67%
(14)
3.00%
(9)
6.33%
(19)
6.67%
(20)
7.33%
(22)
29.33%
(88)
42.67%
(128)
300
0
0
Jede/r Tote ist eine/r zu viel und
jede Anstrengung, Leben zu
retten daher gerechtfertigt mit
welchem finanziellen Aufwand
auch immer
11.33%
(34)
20.67%
(62)
18.67%
(56)
13.00%
(39)
11.33%
(34)
14.00%
(42)
11.00%
(33)
300
0
0
Es sterben täglich Menschen an
einer Vielzahl von übertragbaren
und nicht-übertragbaren
Erkrankungen, die auch
vermeidbar wären und deren
Schicksal offensichtlich weniger
wiegt als der Tod durch COVID-
19
13.67%
(41)
18.67%
(56)
18.33%
(55)
13.00%
(39)
7.33%
(22)
15.00%
(45)
14.00%
(42)
300
0
0
COVID-19 ist vergleichbar mit
einer Grippe
1.67%
(5)
0.33%
(1)
6.67%
(20)
4.33%
(13)
9.33%
(28)
18.33%
(55)
59.33%
(178)
300
0
0
COVID-19 ist vergleichbar mit
einer schweren Grippe
3.67%
(11)
11.67%
(35)
10.67%
(32)
6.33%
(19)
11.00%
(33)
25.00%
(75)
31.67%
(95)
300
0
0
Jeder Vergleich zwischen
COVID-19 und einer Grippe ist
verharmlosend
25.00%
(75)
24.00%
(72)
11.67%
(35)
11.33%
(34)
11.00%
(33)
8.00%
(24)
9.00%
(27)
300
0
0
WHO-Definition von Herden-Immunität
Der Mediziner und SPD-Politiker Dr. Wolfgang Wodarg behauptet auf seiner
Seite www.wodarg.com (Stand: 4.1.2021), dass die WHO die Definition von Herden-
Immunität geändert habe (alt: Herden-Immunität kann durch Impfung erlangt werden oder
vorige Infektion; neu: Herden-Immunität kann (nur) durch Impfung erreicht werden). Er
bezieht sich dabei auf ein Pressebriefing der WHO vom 12. Oktober 2020:
https://www.who.int/director-general/speeches/detail/who-director-general-s-opening-
remarks-at-the-media-briefing-on-covid-19---12-october-2020. Die aktuelle offizielle WHO-
Definition finden Sie hier: https://www.who.int/news-room/q-a-detail/herd-immunity-
lockdowns-and-covid-19. Unten links sehen Sie die alte Definition laut wodarg.com, rechts
die neue.
Bitte teilen Sie Ihre Einschätzung zu den folgenden Fragen auf einer 7-stufigen Antwortskala
(Nichtantworten möglich)
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral
(4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht zu
(7)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Die „neue“ Definition (rechts) war
schon immer die geläufige Definition
5.40%
(15)
6.47%
(18)
4.68%
(13)
29.14%
(81)
5.40%
(15)
19.06%
(53)
29.86%
(83)
278
4.99
0
22
Die „alte“ Definition (links) war
schon immer die geläufige Definition
28.88%
(80)
22.74%
(63)
6.14%
(17)
31.05%
(86)
3.25%
(9)
5.05%
(14)
2.89%
(8)
277
2.84
0
23
Fake News von Dr. Wolfgang
Wodarg! Die Definition war niemals
wie von ihm gezeigt sondern
entspricht der aktuellen Definition
auf der WHO-Seite
https://www.who.int/news-room/q-a-
detail/herd-immunity-lockdowns-
and-covid-19
17.19%
(44)
7.42%
(19)
4.69%
(12)
57.42%
(147)
3.12%
(8)
3.52%
(9)
6.64%
(17)
256
3.59
0
44
Die WHO hat die Definition
offensichtlich überarbeitet, wodurch
die Impfbereitschaft erhöht werden
soll.
8.58%
(23)
13.06%
(35)
16.79%
(45)
36.19%
(97)
4.10%
(11)
7.46%
(20)
13.81%
(37)
268
3.92
0
32
Die WHO hat die Definition
offensichtlich überarbeitet, da diese
nicht mehr zeitgemäß war.
5.17%
(14)
14.02%
(38)
15.50%
(42)
36.90%
(100)
4.80%
(13)
9.23%
(25)
14.39%
(39)
271
4.07
0
29
Schon im März 2020 befürchtete das Ifo-Institut, dass die Folgen der Corona-Pandemie
Deutschland bis zu 729 Milliarden Euro kosten könnten; die Pandemie wird damit „alles
übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen bekannt ist“. Zudem seien
die physischen und psychischen Belastungen und Langzeitfolgen für z.B. Kinder,
Alleinstehende, Rentner, Pflegebedürftige und Kranke nicht absehbar.
Bitte geben Sie erneut auf einer 7 stufigen Skala (4 = neutral) an, welcher Aussage Sie
zustimmen [Leerlassung möglich]
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral/weder-
noch (4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht zu
(7)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Der Preis, den wir für die
Pandemiebekämpfung
zahlen, ist zu hoch
angesichts der
wirtschaftlichen und
sozialen Belastungen.
12.42%
(37)
10.40%
(31)
9.40%
(28)
14.09%
(42)
12.75%
(38)
19.80%
(59)
21.14%
(63)
298
4.48
0
2
Die geschätzten Zahlen
und befürchteten
Langzeitschäden sind
übertrieben.
1.69%
(5)
4.75%
(14)
10.51%
(31)
16.95%
(50)
19.32%
(57)
24.07%
(71)
22.71%
(67)
295
5.11
0
5
Die geschätzten Zahlen
und befürchteten
Langzeitschäden sind
realistisch.
15.41%
(45)
25.00%
(73)
27.05%
(79)
18.49%
(54)
8.90%
(26)
3.77%
(11)
1.37%
(4)
292
2.97
0
8
Die geschätzten Zahlen
und befürchteten
Langzeitschäden sind
untertrieben.
1.73%
(5)
5.54%
(16)
8.65%
(25)
30.45%
(88)
21.80%
(63)
21.11%
(61)
10.73%
(31)
289
4.71
0
11
Der Kampf um
Menschenleben ist das
wert!
21.36%
(63)
29.83%
(88)
17.97%
(53)
13.22%
(39)
8.47%
(25)
7.80%
(23)
1.36%
(4)
295
2.86
0
5
Die Gefährlichkeit von
COVID-19 wird stark
unterschätzt.
11.19%
(33)
18.31%
(54)
20.34%
(60)
13.22%
(39)
13.90%
(41)
13.90%
(41)
9.15%
(27)
295
3.79
0
5
Die Gefährlichkeit von
COVID-19 wird stark
überschätzt.
3.40%
(10)
6.12%
(18)
9.18%
(27)
11.22%
(33)
18.03%
(53)
25.85%
(76)
26.19%
(77)
294
5.17
0
6
Die jetzt getroffenen
Pandemie-Maßnahmen
sind nicht ausreichend.
14.92%
(44)
21.36%
(63)
18.64%
(55)
13.22%
(39)
13.22%
(39)
10.51%
(31)
8.14%
(24)
295
3.53
0
5
Die jetzt getroffenen
Pandemie-Maßnahmen
sind übertrieben.
7.12%
(21)
7.12%
(21)
6.44%
(19)
6.78%
(20)
11.53%
(34)
22.03%
(65)
38.98%
(115)
295
5.31
0
5
COVID19-Impfung
Am 22.12.2020 hat der mRNA-basierte Impfstoff von Biontech/Pfizer die bedingte
Marktzulassung in der EU erhalten und am 6.1.20221 der ebenfalls mRNA-basierte
Impfstoff von Moderna. Voraussichtlich werden in Kürze weitere Impfstoffe wie z.B, der
von Astrazeneca (mod. Schimpansenadenovirus) zugelassen.
Bitte schätzen Sie die folgenden Aussagen ein.
stimme
voll zu
(1)
(2)
(3)
neutral
(4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht
zu (7)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Ich hätte keinerlei
Bedenken, mich mit
einem dieser Impfstoffe
impfen zu lassen.
62.54%
(187)
19.06%
(57)
6.69%
(20)
3.01%
(9)
3.01%
(9)
2.34%
(7)
3.34%
(10)
299
1.85
0
1
Ich würde die Impfung
auch empfehlen, selbst
wenn diese bisher nur
eine bedingte
Marktzulassung haben
und auf kleiner
Studienbasis beruhen.
27.00%
(81)
21.33%
(64)
14.67%
(44)
11.00%
(33)
8.33%
(25)
11.33%
(34)
6.33%
(19)
300
3.12
0
0
Dass in dieser
Schnelligkeit ein neuer
RNA-basierter Impfstoff
die bedingte
Markzulassung erhalten
hat, finde ich aufgrund
der unklaren
Langezeitwirkungen
beunruhigend.
3.36%
(10)
6.04%
(18)
8.39%
(25)
8.72%
(26)
11.41%
(34)
28.19%
(84)
33.89%
(101)
298
5.39
0
2
Risikogruppen (ältere
70+ und Bürger mit
schweren
Vorerkrankungen)
sollten zuerst geimpft
werden.
48.67%
(146)
27.00%
(81)
8.67%
(26)
5.33%
(16)
4.67%
(14)
2.00%
(6)
3.67%
(11)
300
2.11
0
0
Krankenhauspersonal,
Ärzte und Personal von
Pflegeeinrichtungen
sollten bei der Impfung
priorisiert werden.
69.23%
(207)
20.74%
(62)
5.02%
(15)
2.34%
(7)
0.67%
(2)
0.67%
(2)
1.34%
(4)
299
1.52
0
1
Es sollte eine
Impfpflicht für alle
Bürger geben.
3.69%
(11)
7.38%
(22)
6.38%
(19)
10.74%
(32)
8.72%
(26)
19.13%
(57)
43.96%
(131)
298
5.47
0
2
Die Impfung sollte
weiter freiwillig sein,
aber Geimpfte sollten
Privilegien gegenüber
nicht Geimpften erhalten
(z.B. Restaurantbesuche
etc…).
15.10%
(45)
15.77%
(47)
18.79%
(56)
8.72%
(26)
7.05%
(21)
9.40%
(28)
25.17%
(75)
298
4.06
0
2
Es sollte ein Impfregister
geben, auf das
medizinische
Einrichtungen zugreifen
können: Menschen, die
ein Impfangebot
abgelehnt haben, sollten
mit Nachteilen rechnen
müssen gegenüber
Geimpften (z.B. keine
Behandlung im Fall
einer COVID-19
Erkrankung etc…).
5.00%
(15)
3.67%
(11)
9.00%
(27)
9.00%
(27)
6.67%
(20)
17.00%
(51)
49.67%
(149)
300
5.58
0
0
Die Impfung sollte
freiwillig sein, und es
29.77%
(89)
13.04%
(39)
6.02%
(18)
14.05%
(42)
13.38%
(40)
12.71%
(38)
11.04%
(33)
299
3.51
0
1
sollte keinerlei
Restriktionen/Nachteile
für Nicht-Geimpfte bzw.
Privilegien für Geimpfte
geben.
Nachdem Risikogruppen
geimpft sind, können
sämtliche
Kontaktbeschränkungen
und Restriktionen
zurückgenommen
werden.
4.68%
(14)
5.35%
(16)
9.70%
(29)
6.69%
(20)
17.06%
(51)
25.75%
(77)
30.77%
(92)
299
5.26
0
1
Auch nach der Impfung
von Risikogruppen
sollten die Restriktionen
aufrechterhalten werden,
um hohe Inzidenzen in
jüngeren Altersgruppen
zu verhindern.
21.00%
(63)
27.00%
(81)
21.33%
(64)
7.67%
(23)
9.67%
(29)
7.00%
(21)
6.33%
(19)
300
3.04
0
0
Schon bei der ersten Welle führten viele Kritiker der AHA-Regeln ins Feld, dass die
Inzidenzen bereits vor der Einführung von Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht
zurück gingen. Die 2te Welle entwickelte sich vor dem Hintergrund der fortgeführten AHA
Regeln. Der Lockdown-light zeigte nach Meinung vieler Experten wenig Wirkung und auch
die Effizienz des harten Lockdowns über die Weihnachtsfeiertage ist noch ungewiss. Wie
bewerten Sie folgende Aussagen:
stimme voll
zu (1)
(2)
(3)
neutral
(4)
(5)
(6)
stimme
absolut
nicht
zu (7)
Gesamt
Mittelwert
Missing*
A
B
Die AHA-Regeln sind
auf jeden Fall sinnvoll,
auch wenn dadurch die
2te Welle nicht
verhindert werden
konnte.
70.90%
(212)
16.72%
(50)
5.02%
(15)
3.68%
(11)
1.34%
(4)
0.67%
(2)
1.67%
(5)
299
1.57
0
1
Die 2te Welle
entwickelte sich
aufgrund der
Vernachlässigung der
AHA Regeln durch die
Bevölkerung und
aufgrund der Lockerung
der Beschränkungen
(bzgl. Reisen und
Gastronomie im
Sommer).
29.77%
(89)
30.43%
(91)
15.38%
(46)
5.69%
(17)
6.69%
(20)
7.02%
(21)
5.02%
(15)
299
2.70
0
1
Als im Sommer und
Frühherbst in
Deutschland die
Neuinfektionen niedrig
waren, hätten die
Grenzen geschlossen
werden müssen, um
Neuinfektionen aus dem
Ausland zu verhindern.
4.05%
(12)
4.39%
(13)
11.15%
(33)
12.16%
(36)
13.18%
(39)
23.31%
(69)
31.76%
(94)
296
5.23
0
4
Es ist wichtig, die
Inzidenzen unter 50 pro
100.000 oder noch
niedriger zu drücken, so
dass die
Kontaktverfolgung
durch die
Gesundheitsämter
wieder möglich wird.
38.46%
(115)
19.73%
(59)
14.05%
(42)
9.03%
(27)
4.01%
(12)
6.02%
(18)
8.70%
(26)
299
2.73
0
1
Bei einer Infektion, bei
der ein signifikanter
Anteil der
Krankheitsverläufe
asymptomatisch verläuft
(wie bei COVID-19), ist
es unrealistisch, die
Ausbreitung über
Kontaktverfolgung
eindämmen zu wollen.
15.20%
(45)
12.84%
(38)
15.54%
(46)
8.78%
(26)
13.51%
(40)
20.61%
(61)
13.51%
(40)
296
4.08
0
4
Die Epidemiologie von
COVID-19 folgt einem
saisonalen Verlauf, der
wahrscheinlich nur
minimal durch die
getroffenen Maßnahmen
beeinflusst werden kann.
4.05%
(12)
10.14%
(30)
11.15%
(33)
11.49%
(34)
11.15%
(33)
29.39%
(87)
22.64%
(67)
296
4.94
0
4
Im Frühjahr werden sich
die Neuinfektionen
aufgrund der Saisonalität
(ab Mai) wieder auf
einem niedrigen Niveau
einpendeln.
11.11%
(33)
25.59%
(76)
28.28%
(84)
14.81%
(44)
8.08%
(24)
6.06%
(18)
6.06%
(18)
297
3.26
0
3
Nur wenn der harte
Lockdown weiter
geführt wird und die
Kontaktverfolgung
durch die
Gesundheitsämter
wieder möglich wird
sowie parallel die
Risikogruppen geimpft
werden können wir im
Frühjahr mit einer
Erholung rechnen.
22.82%
(68)
26.51%
(79)
17.45%
(52)
8.05%
(24)
8.39%
(25)
8.72%
(26)
8.05%
(24)
298
3.11
0
2
Eine weitere
Verschärfung der
Maßnahmen wie z.B.
Einschränkungen des
Bewegungsradius halte
ich für richtig.
17.79%
(53)
20.47%
(61)
13.42%
(40)
9.40%
(28)
9.40%
(28)
9.40%
(28)
20.13%
(60)
298
3.81
0
2
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