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Erstnachweis der Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) in der Dresdner Heide (Neuroptera)

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Abstract

Sächsische Entomologische Zeitschrift 10 (2020) Zusammenfassung. Im Juli und August 2019 wurden erstmals in einem Sekundärhabitat auf dem Gebiet der Dresdner Heide adulte Männchen und Larven der Dünen-Ameisenjungfer (Myrmeleon bore) gefunden. Die weitere Suche in der Umgebung ergab noch mehrere Fundorte im Bereich der eiszeitlichen Sandablagerungen, vor allem im Bereich der Sandtagebaue. Die gesamte Population dürfte mehrere hundert Individuen betragen und macht M. bore zur zweithäufigsten Ameisenjungfer-Art in Dresden. Abstract. First record of Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) in the Dresdner Heide (Neuroptera). – In July and August 2019, adult males and larvae of the antlion Myrmeleon bore were recorded for the time in a secondary habitat in the area of the Dresdner Heide. The further search in the area revealed several sites in the area of the glacial sand deposits, especially in the field of sand quarrying. The entire population should amount to several hundred individuals and makes M. bore the second most common antlion species in Dresden.
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Sächsische Entomologische Zeitschri 10 (2020)
Erstnachweis der Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon bore (Tjeder,
1941) in der Dresdner Heide (Neuroptera)
Michael Kurth
Spezielle Zoologie und Parasitologie, Technische Universität Dresden, Zellescher Weg 20b, 01217
Dresden; kurth.michael@googlemail.com
Zusammenfassung. Im Juli und August 2019 wurden erstmals in einem Sekundärhabitat
auf dem Gebiet der Dresdner Heide adulte Männchen und Larven der Dünen-Ameisenjungfer
(Myrmeleon bore) gefunden. Die weitere Suche in der Umgebung ergab noch mehrere
Fundorte im Bereich der eiszeitlichen Sandablagerungen, vor allem im Bereich der
Sandtagebaue. Die gesamte Population düre mehrere hundert Individuen betragen und
macht M. bore zur zweithäufigsten Ameisenjungfer-Art in Dresden.
Abstract. First record of Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) in the Dresdner Heide (Neuroptera).
In July and August 2019, adult males and larvae of the antlion Myrmeleon bore were
recorded for the time in a secondary habitat in the area of the Dresdner Heide. The further
search in the area revealed several sites in the area of the glacial sand deposits, especially
in the field of sand quarrying. The entire population should amount to several hundred
individuals and makes M. bore the second most common antlion species in Dresden.
Einleitung
Ameisenlöwen haben wegen ihrer hochspezialisierten Beutefangtechnik einen relativ
hohen Bekanntheitsgrad und gelten als die am besten untersuchten Netzflügler
(Neuroptera). Wenn auch die Wenigsten einen Ameisenlöwen zu Gesicht bekommen, so
düren zumindest die Fangtrichter jedem Naturinteressierten bekannt sein. Im Jahr 2010
war der Ameisenlöwe (Myrmeleon formicarius Linnaeus, 1767) „Insekt des Jahres“ (Rausch
& Gepp 2009). Tatsächlich handelt es sich beim Begri ´Ameisenlöwe´ weniger um eine
konkrete Art, sondern ist als Sammelbegri für die Larven verschiedener Arten von trichter-
bauenden Ameisenjungfern (Myrmeleontidae) zu verstehen. Deutschlandweit, wie auch in
Sachsen gelten die Geflecktflügelige Ameisenjungfer (Euroleon nostras (Fourcroy 1785))
und die Gewöhnliche Ameisenjungfer Myrmeleon formicarius als weit verbreitet und sind z.
T. recht häufig. Daneben gibt es noch eine dritte Art, die Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon
bore (Tjeder, 1941). In Sachsen ist diese Art bislang aus den Sandgebieten der Oberlausitz
(Franke 1994) und der Region um Leipzig bekannt (Röhricht 1995, 1998; Klaus 2001, 2002).
Für die entomologisch gut erforschte Dresdner Heide sind bislang nur M. formicarius und
E. nostras erwähnt (Both et al. 2006). Im Juli und August 2019 konnte nun auch M. bore
in der Dresdner Heide an mehreren Fundorten in Dresden-Albertstadt und auf dem Heller
nachgewiesen werden.
72 Michael Kurth: Dünen-Ameisenjungfer in der Dresdner Heide
Abb. 1: Dünen-Ameisenjungfer (Myrmeleon bore)
auf Birkenblatt ruhend. Foto: Michael Kurth
Abb. 3: Terminalia des Abdomens einer männ-
lichen Dünen-Ameisenjungfer. Neben weiteren
Unterschieden ist vor allem Sternit 9 deutlich
kürzer als bei M. formicarius.
Foto: Michael Kurth
Abb. 2: Pronotum des Adultus. Die helle Randfärbung
des ist vor allem im vorderen Teil recht breit, im
hinteren Teil dagegen schmaler. Foto: M ichael Ku rth
Abb. 4: In Kombination mit dem männlichen
Geschlecht findet sich bei M. bore an der Basis
der Hinterflügel die Axillarpelotte, welche bei M.
formicarius fehlt. Foto: Michael Kurth
Sächsische Entomologische Zeitschri 10 (2019) 73
Abb. 5: Zum Lebensraum von Myrmeleon bore
gehören vegetationsfreie, feinsandige, unge-
schützte Bereiche, vor allem im nordwestlichen
Teil der Sandfläche. Auf ca. 9 m2 fanden sich ca.
30 Trichter. Foto: Michael Kurth
Abb. 7: Mittels Sieb aus dem Sandtrichter extra-
hierte L3-Larve. Foto: Michael Kurth
Abb. 6: Fangtrichter und Kriechspuren von
Myrmeleon bore. Foto: Michael Kurth
Abb. 8: Ventralseite des Kopfes einer L3-Larve mit
den für M. bore typischen zwei dunklen Flecken.
M. formicarius und E. nostras zeigen ein anderes
Muster auf der Kopfunterseite, M. formicarius be-
sitzt zudem dunkle Flecken auf den Hinterbeinen,
die M. bore fehlen (vgl. Gepp 2010). E. nostras
baut seine Trichter zudem nur an geschützten
Stellen (Yassari et al. 1997). Foto: Michael Kurth
74 Michael Kurth: Dünen-Ameisenjungfer in der Dresdner Heide
Nachweise von Myrmeleon bore (Tjeder 1941) in Dresden
Bei einem abendlichen Rundgang am 18.07.2019 auf der Sandfläche, unweit des
Nordfriedhofes (Dresden-Albertstadt, bei 51°05‘01.9“N 13°46‘53.8“O, Fundort 1) wurde
gegen 20:30 Uhr ein libellenartiges Fluginsekt gesichtet, welches sich auf einer Birke nie-
derließ und sofort als Netzflügler aus der Familie der Myrmeleontidae identifiziert werden
konnte (Abb. 1). Da die Flügel keine dunklen Flecken aufwiesen, konnte die weit verbreitete
und relativ häufige E. nostras ausgeschlossen werden. Die weitere Identifikation erfolgte
unter Zuhilfenahme von Literaturangaben. Die Vorderflügellänge des hellbraunen Tieres
betrug 28 mm und ließ damit auf die Dünen-Ameisenjungfer (M. bore) schließen. Die
Vorderflügellänge beträgt bei dieser Art nach Dobosz (1993) maximal 35,4 mm (Weibchen)
bzw. 30,1 mm (Männchen), bei M. formicarius liegt sie immer bei über 35 mm (Aspöck
et al. 1980). Der helle Rand des Pronotums (Abb. 2) erschien allerdings recht breit, was
wiederum als Merkmal für M. formicarius gilt (Wachmann 1997). Dobosz (1993) beschreibt
die Pronotumfärbung bei M. bore jedoch als recht variabel, vor allem bei sehr hellen Tieren,
wie dem vorliegenden Exemplar. Der Vergleich des hinteren Abdomens (Abb. 3) mit den
Zeichnungen von Sekimoto (2014) bestätigte eine männliche Dünen-Ameisenjungfer.
Männliche M. bore haben zu M. formicarius noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, die
Axillarpelotten (Kleinsteuber & Röhricht 2011). Das auch als Eltringham´s Organ bezeich-
nete, nach hinten gerichtete, pilzförmige Organ befindet sich an der Basis der Hinterflügel
(Abb. 4). Vermutlich spielt dieses Organ eine Rolle bei einer pheromonbasierten repro-
duktiven Abgrenzung zu anderen syntop vorkommenden Myrmeleontidae, v. a. Euroleon
nostras (Lofqvist & Bergström 1980). Am 20.07. und 24.07.2019 in der Zeit zwischen 20:00
und 21:00 Uhr konnte am gleichen Ort (Fundort 1) je ein weiteres adultes Exemplar von M.
bore entdeckt werden. Die Flügellänge betrug 26 mm bzw. 30 mm.
Larven und Fangtrichter
Auf der freien Sandfläche (ca. 450 m x 65 m groß, Fundort 1) befanden sich an mehreren
Stellen oene, ungeschützte Sandtrichter. Die Trichter schienen in Gruppen bzw. Kolonien
aufzutreten. So fanden sich zwei Tage nach einem starken Gewitter zwei Stellen mit 30 (Abb.
5 und 6) bzw. 10 neu angelegten Trichtern. Nach weiteren vier Tagen wurden noch weitere
‚Kolonien‘ mit bis zu 10 Fangtrichtern an drei anderen oenen Stellen der Sandfläche,
auällig vor allem durch die vorhandenen typischen Suchgänge im Sand, gefunden.
Die meisten ‚Kolonien‘ befanden sich in der nordöstlichen Häle der Sandfläche und waren
nur wenige Quadratmeter groß (4–9 m2). Die Abstände zwischen den Trichterkolonien
betrugen 20–50 m, entlang einer Gesamtstrecke von ca. 170 m. Gelegentlich fanden sich
einzelne Trichter mit gelähmten Ameisen (Formicinae), welche von den Greifzangen der
Larven (Ameisenlöwen) festgehalten worden waren. Mit einem Sieb (Maschenweite 1
mm) wurde der Sand im Bereich des Trichters ausgehoben und die feinen Bestandteile
ausgesiebt (Abb 7.) Die Larven wurden im Feld fotografiert und am Ort des Fanges wieder
freigelassen. Es fanden sich alle drei Larvenstadien von M. bore, die Drittlarven zeigten am
deutlichsten die für M. bore typischen zwei dunklen Flecken auf der Kopfunterseite (Abb 8;
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Sächsische Entomologische Zeitschri 10 (2020)
vgl. Klaus 2001, Gepp 2010) und auch das
Abdominalsternit zeigte die für M. bore art-
spezifische Anordnung der Borsten (Abb. 9,
vgl. Aldini 2007 und Badano & Pantaleoni
2014).
Weitere Vorkommen in der Umgebung
Auf Lubildern wurden weitere poten-
tielle Habitate in der näheren Umgebung
gesucht. Eine nördlich vom Erstfundort
gelegene Auorstungsfläche in der Nähe
des Manfred von Ardenne-Rings versprach
Sandflächen, die sich dann aber vor Ort
als sehr kleinräumig und recht grob-
sandig erwiesen. Hier konnten keine
Myrmeleontidae gefunden werden.
Vielversprechend sah auch das Gebiet
im Bereich der Hellerberge aus. Besucht
wurde dort am 26.07.2019 zunächst der
zur Nordecke der Sandgrube angrenzende Bereich, da es hier Kiefernbestände, durchsetzt
mit freien Sandflächen, gab. Hier fanden sich keine Fangtrichter.
Fundort 2: Auf der freien Sandfläche am Sandgrubenrand (51°05‘29.5“N 13°46‘44.6“E)
konnte dann zunächst eine Ansammlung von ca. 15 freien Trichtern entdeckt werden.
Aus einem der Fangtrichter wurde eine Larve entnommen, die sich als M. bore erwies.
Westlich und südöstlich des Fundortes auf dem Heller wurden stichprobenartig noch
weitere Einzeltrichter und Trichterkolonien (meist um die 10 Einzeltrichter) auf Larven hin
untersucht und in allen Fällen wurde M. bore gefunden. Insgesamt waren die Fangtrichter
viel weiträumiger und weniger dicht verteilt als beim Erstfundort auf der Sandfläche
in Dresden-Albertstadt. Am Rande der Sandgrube fanden sich auch zahlreiche Trichter
mit E. nostras, immer und typischerweise im Sand unter wettergeschützten Stellen wie
Wurzelüberhängen oder unter Blättern von Bäumen.
Fundort 3: Auf östlich der Sandgrube gelegenen Sandflächen auf dem Heller (51°05‘44.3“N
13°45‘38.4“O und 51°05‘49.7“N 13°45‘15.0“O) konnten am 16.08.2019 ebenfalls mehrere
Trichterkolonien von M. bore gefunden werden, unter einem Wurzelüberhang auch eine
kleine Kolonie von E. nostras unweit einer M. bore Trichterkolonie. Ein scheinbar idealer
Teilbereich bei 51°05‘48.9“N 13°45‘25.5“O war ohne Trichter.
Fundort 4: Die in der Nähe des Erstfundortes gelegene Sandfläche am Nordrand der
Sandgrube Kannenhenkelweg in Dresden Albertstadt (51°05‘29.1“N 13°46‘50.0“O) wurde
am 28.07.2019 begangen. Dabei fanden sich Fangtrichter im Nordteil, während der
Nordostteil stark zertreten war und keine ungestörten Sandflächen aufwies. Larven von
M. bore wurden aus Trichtern in oenen Bereichen extrahiert. In durch die unmittelbare
Abb. 9: Terminalborsten einer L3-Larve in der am
häufigsten auretenden Variante (2(asymm.)/4/8).
M. formicarius und E. nostras fehlen die asymme-
trisch stehenden Terminalborsten (Pfeil, vgl. Aldini
2007 und Badano & Pantaleoni 2014).
Foto: Michael Kurth
76 Michael Kurth: Dünen-Ameisenjungfer in der Dresdner Heide
Nähe von Kiefern teilweise geschützten Trichtern, wurden allerdings auch die Larven
der Gemeinen Ameisenjungfer, M. formicarius, gefunden. In den oeneren und weniger
geschützten Bereichen zwischen den jungen Kiefern fanden sich jedoch ausschließlich M.
bore, in Baumnähe öers auch M. formicarius.
Fundort 5: Auf einer kleinen im Wald liegenden Sandfläche (51°05‘06.6“N 13°47‘05.4“O)
nordöstlich des Erstfundortes fanden sich am 18.08. zahlreiche oen liegende Trichter,
welche M. bore zugeordnet werden konnten. Der Trichtergröße nach zu urteilen, waren
es überwiegend L1 und L2 und nur wenige L3 Larven. Unter einem Wurzelüberhang am
Nordrand fand sich auch E. nostras. Auf einem sandigen Abhang wenige Meter nördlich
der Sandfläche fanden sich wenige freie Trichter, in denen sich Larven von M. formicarius
befanden. Dieser untersuchte Bereich war damit der einzige, bei dem drei verschiedene
Ameisenjungfern in unmittelbarer Nachbarscha auf einer Fläche von ca. 1200 m2 gefunden
werden konnten.
Bereiche mit potentiell geeigneten Habitaten (unbeschattetete, freie Sandflächen) im
Norden der Dresdner Heide und weiter östlich des Erstfundortes blieben ohne weitere
Funde von M. bore. Hier konnten nur E. nostras, teils als Massenvorkommen mit hunderten
Fangtrichtern, und M. formicarius mit wenigen Individuen bzw. Fangtrichtern (n <10)
festgestellt werden. Auf dem Gebiet der Dresdner Heide konnten keine weiteren, für M.
bore geeigneten, Habitate auf Lubildern identifiziert werden. Dies entspricht auch den
geologischen Gegebenheiten, da der größte Teil der Dresdner Heide zur Lausitzer Platte
gehört und nur im Osten die Heidesandterrasse zu Tage tritt. Weitere Vorkommen, östlich
des Sandtagebaus im Bereich der Jungen Heide, sind aber durchaus möglich. In Abb. 10
sind die Fundorte der verschiedenen Ameisenjungfern dargestellt.
Diskussion
Myrmeleon bore (syn. Grocus bore) wurde 1941 von Tjeder beschrieben und erst ab
1959 in Deutschland zunächst in Niedersachsen (Rosenbohm 1959) und Schleswig-
Holstein (Weiss 1959) nachgewiesen. In den 1960er Jahren gab es dann auch Belege
aus den südlicheren Binnendünen in Hessen, Bayern, sowie aus Berlin und vom Darß
(Ohm 1965; Ohm & Remane 1968; Hölzel 1964; Kleinsteuber 1969). Röhricht (1995) gibt,
basierend auf intensiver Nachsuche, die Märkischen und Niederlausitzer Sandgebiete
als Verbreitungsschwerpunkte an. Die ersten Funde in Sachsen wurden ab 1992 in der
Oberlausitz gemacht (Franke 1994), in Westsachsen (Dübener Heide) ab 1995 (Röhricht
1995) und ab 1999 in der Braunkohlen-Bergbaufolgelandscha südlich von Leipzig (Klaus
2001). In Sachsen-Anhalt und Thüringen ist M. bore ebenfalls vertreten (Röhricht 1996;
Jessat 2000; Köhler & Creutzburg 2016). Zu den Vorkommen in der Lausitz und der Leipziger
Region lässt sich mit den neuerlichen Nachweisen in der Dresdner Heide eine weitere
Region in Sachsen hinzufügen, in der die Dünen-Ameisenjungfer vorkommt. Der Erstfundort
ist die Sandfläche im Südwesten der Dresdner Heide, welche seit dem 19. bis weit ins 20.
Jahrhundert durch Nutzung als Schießplatz weitgehend oen gehalten wurde. Sie ist als
Sonderstandort herpetologisch, entomologisch und damit auch naturschutzfachlich von
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Sächsische Entomologische Zeitschri 10 (2020)
besonderem Interesse. So kommen hier Zauneidechse (Lacerta agilis) und Schlingnatter
(Coronella austriaca) sowie Kreiselwespe (Bembix rostrata), Heuschreckensandwespe
(Sphex funerarius), Borstige Dolchwespe (Scolia hirta), Sand-Steppenrüssler (Coniocleonus
hollbergii), Dünen- Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida), Blauflügelige Ödlandschrecke
(Oedipoda caerulescens) und die Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus) vor. Alle
heutigen Fundgebiete von M. bore waren ehemals mit Kiefernwald bedeckt und wurden
erst im Zuge der militärischen Nutzung gerodet und waren damit wahrscheinlich erst ab ca.
1830 als Habitat für M. bore geeignet. Nach dem Ende der militärischen Nutzung befinden
sich die Fundstellen heute auf den noch verbliebenen oenen Sandflächen des ehemaligen
Militärgebietes oder im Bereich der beiden Sandtagebaue. Die Fundorte entsprechen dabei
dem für M. bore typischen Habitat der Binnendüne und sind im Bereich der pleistozänen
Sande zu finden, die sich südlich des Lausitzer Granodioritkomplexes, zu dem der nordöst-
liche Teil der Dresdner Heide gehört, abgelagert haben und damit die südlichste Grenze des
fennoskandischen Eisschildes der Saalekaltzeit darstellen (Bastian 2003).
Myrmelon bore gilt als die seltenste der drei Trichter bauenden Ameisenjungfern in Sachsen.
Dabei ist sie in den untersuchten Gebieten der Dresdner Heide deutlich häufiger und zahl-
reicher anzutreen als die Gemeine Ameisenjungfer (M. formicarius). Lediglich die Gefleckte
Abb. 10: Untersuchte Flächen und Fundorte (FO) von Myrmeleon bore in der Dresdner Heide. Beifunde
anderer Ameisenjungfern wie Myrmeleon formicarius und Euroleon nostras sind ebenfalls mit aufge-
führt. Kartenlayer: openstreetmap.com und Mitwirkende
78 Michael Kurth: Dünen-Ameisenjungfer in der Dresdner Heide
Ameisenjungfer (Euroleon nostras) düre noch häufiger sein, da die Trichter in dem sehr
kleinräumigen Habitat in hoher Dichte zueinander angelegt werden (Yassari 1997). Anhand
der Fangtrichter geschätzt, leben insgesamt sicher mehrere hundert Individuen von M.
bore in den untersuchten Habitaten. Die Population düre derzeit auch als stabil gelten,
da Larven aller Altersklassen gefunden wurden, sich die Gesamtpopulation über mehrere
Standorte erstreckt und alle geeigneten Habitate in Dresden als besiedelt gelten können.
M. bore ist daher wahrscheinlich auch schon länger in der Dresdner Heide anwesend und
wurde wohl bislang nur übersehen, zumindest im Zeitraum der letzten 25 Jahre.
Wie von Rudnik (2004) bemerkt, reicht wohl den meisten Entomologen schon das
Vorhandensein der Trichter für den Nachweis von Ameisenjungfern (Myrmeleontidae) aus.
Dass es dabei zwei Arten gibt, die ihre Trichter auf freien Sandflächen anlegen, düre wohl
bislang weniger bekannt sein. M. bore, als expansives sibirisches Faunenelement geltend
(Rausch & Gepp 2009), ist u. a. schon länger aus Spanien (Letardi 1997) und Italien (Aspöck
& Aspöck 1969) bekannt. Es ist daher äußerst unwahrscheinlich, dass die Dresdner Gebiete
erst kürzlich besiedelt wurden.
Aus der anthropogenen Habitatnutzung und Habitatdynamik ergeben sich dennoch
Gefährdungen für diese Art in Dresden. Zwei Standorte im Bereich von Sandtagebauen
(Fundorte 2 und 4) könnten durch zukünigen Sandabbau gefährdet sein, im östlichen Teil
des Habitats an der Sandgrube Kannenhenkelweg (Fundort 4) ist eine starke Trittbelastung
festzustellen, die zwar eventuell langfristig zur Oenhaltung beiträgt, kurzfristig aber auch
die Trichter zerstört. In diesem Bereich waren tatsächlich auch keine Trichter festzustellen.
Im westlichen Teil ist seit einigen Jahren zunehmender Kiefernaufwuchs zu beobachten,
der sich für M. formicarius als vorteilha erweisen düre, jedoch die für M. bore benötigten
freien, komplett unbeschatteten Sandflächen verringert. Das Habitat der Population am
Erstfundort (Fundort 1) wird ebenfalls durch Tritt und Geländeradfahrer gestört, hier düre
aber auch der zunehmende Aufwuchs von Robinien (Robinia pseudoacacia) problematisch
für M. bore werden. In den letzten Jahren erfuhr dieses Gebiet zudem naturschutzfachliche
Eingrie, die mit der Errichtung von Steinhaufen v. a. als Eidechsenhabitat einhergingen.
Die Anzahl der freien Sandflächen wurde damit reduziert, da sich in solchen Bereichen nun
z. T. großflächige Steinhaufen befinden. Auch durch die Arbeiten selbst wurde der Boden
mitunter erheblich gestört, was zur Veränderung des Bewuchses führte. Verschwunden
sind in einigen Bereichen Heidekraut (Calluna vulgaris) und Grasnelke (Armeria maritima),
stattdessen fanden sich dort aktuell große Bestände vom Natternkopf (Echium vulgare). Auf
dem Gebiet des Hellers (Fundort 3, außerhalb des Sandtagebaus) war auf einer größeren
freien Sandfläche mit Binnendünencharakter kein einziger Fangtrichter feststellbar, da
oensichtlich die Trittbelastung oder Nutzung durch Geländeradfahrer zu hoch war. Auf
zwei kleineren Sandflächen ohne Trittbelastung, waren hingegen Trichter zu finden.
Da, mit dieser Arbeit nun Kenntnis über das Vorkommen von Myrmeleon bore im Stadtgebiet
Dresden herrscht, lassen sich dazu auch geeignete Maßnahmen ableiten, die zum Schutz
dieser Art beitragen.
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Sächsische Entomologische Zeitschri 10 (2020)
Danksagung
Für das Lesen des Manuskriptes und die überaus nützlichen Anmerkungen und Hinweise
gilt mein besonderer Dank Klaus Reinhardt. Ebenso danke ich Stefanie Wiedmer für das
Korrekturlesen des Manuskriptes.
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Online-Veröentlichung am 14.12.2020
... Zusammenfassung Nach dem Erstnachweis der Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) auf Sandflächen der Dresdner Heide (Kurth 2020) wurde hier die Größe einer Population abgeschätzt und deren Dichte in verschiedenen Habitaten ermittelt. M. bore kam bevorzugt in offenen, lockeren Sandflächen mit direkter Sonneneinstrahlung vor, die nach der Größe der Vegetationseinheiten gewichtete Populationsdichte der Untersuchungsfläche betrug 0,177 Larven/m 2 . ...
... Summary Population size, pit density and habitat preference of the antlion Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) in the Dresdner Heide area, Saxony (Neuroptera). -Following the first record of Myrmeleon bore in the Dresdner Heide area in 2019 (Kurth 2020), the population size and density of the species was determined. M. bore was mainly found in open, sparsely vegetated, sandy areas directly exposed to sunlight. ...
... Sie betreffen Lößgebiete, Binnendünen oder andere offene Sandflächen. In der an offenen Sandflächen ebenfalls reichen Dresdner Heide wurde neben M. formicarius und E. nostras im Jahre 2019 erstmalig das Vorkommen von Myrmeleon bore gemeldet (Kurth 2020). Da es sich, wie oben erwähnt, um eine seltene und geschützte Art handelt -sie wird zum Beispiel auf den Roten Listen von Berlin und Sachsen-Anhalt geführt (Saure 2005) und in Bayern gar als vom Aussterben bedroht gesehen (Pröse & Gruppe 2003) -scheinen Untersuchungen zur Populationsgröße und Habitat-präferenz nicht nur aus biologischem Interesse angebracht, sondern auch um der gesetzlichen Verpflichtung zum Schutz Genüge zu tun. ...
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Following the first record of Myrmeleon bore in the Dresd- ner Heide area in 2019 (Kurth 2020), the population size and density of the species was determined. M. bore was mainly found in open, sparsely vegetated, sandy areas directly exposed to sunlight. The area-weighted density of the entire study site (4.05 hectares) was 0.177 larvae/m2. Population size estimates based on random quadrat counts lead to a figure of 4000-7000 individuals - the largest known population of this species. The positive correlation between larval size and pit diameter known for this species from laboratory trials was confirmed at our study site. This correlation may allow researchers to estimate the age structure of wild populations. The special responsibility of Germany for the protection of this species and the size of the population justify priority protection of the site over other protected species found in the area.
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Japanese species of the family Myrmeleontidae are revised. The following 17 species are recognized: Myrmeleon formicarius Linnaeus, M. bore (Tjeder), M. solers Walker, M. taiwanensis Miller & Stange (new record from Japan), Baliga micans (McLachlan), Dendroleon pupillaris (Gerstaecker), Gatzara jezoensis (Okamoto), Epacanthaclisis moiwana (Okamoto), Distoleon nigricans (Okamoto), Di. contubernalis (McLachlan), Di. bistrigatus (Rambur), Di. boninensis Adams, Neuroleon parvulus (Okamoto) n. comb., Paraglenurus japonicus (McLachlan), Pa. okinawensis (Okamoto), Pseudoformicaleo nubecula (Gerstaecker) and Synclisis japonica (McLachlan). The male of Di. boninensis is recorded for the first time. All Japanese species of Myrmeleontidae are redescribed and illustrated, except for M. taiwanensis for which detailed male and female terminal structures were recently illustrated. A key to the tribes, genera and species of Japanese antlions is provided. In appendix, three new combinations are proposed for three Chinese species, Baliga angustala (Bao et al.), B. coalita (Yang) and B. guangxiensis (Bao et al.): all were formerly assigned to the genus Hagenomyia Banks. © 2014 Graduate School of Agriculture, Hokkaido University. All rights reserved.
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The larvae of the European Myrmeleontidae are reviewed with the aim to ease their identification, covering 15 genera and 28 species. Diagnostic characters and illustrations are given for each taxon. Larvae of the genera Nemoleon and Macronemurus are described for the first time while Megistopus, Neuroleon and Myrmeleon are revised. The larvae of Dendroleon pantherinus (Fabricius), Macronemurus appendiculatus (Latreille), Megistopus lucasi (Navás), Nemoleon notatus (Rambur), Neuroleon arenarius (Navás), Neuroleon assimilis (Navás), Neuroleon nemausiensis (Borkhausen), Cueta lineosa (Rambur) and Myrmeleon gerlindae (Hölzel) are described or accurately depicted for the first time.
Neuroptera: Myrmeleontidae) and its life cycle in the Po Valley (northern Italy). -Annali del Muse o Civico di Storia Naturale di Ferrara
  • N R Aldini
Aldini, N. R. 2007: Observations on the larval morphology of the antlion Myrmeleon bore (Tjeder, 1941) (Neuroptera: Myrmeleontidae) and its life cycle in the Po Valley (northern Italy). -Annali del Muse o Civico di Storia Naturale di Ferrara 8: 59-66.
Erstnachweis des Dünen-Ameisenlöwen (Myrmeleon bore (Tjeder, 1941)) (Neuroptera, Myrmeleontidae) für Thüringen
  • M Jessat
Jessat, M. 2000: Erstnachweis des Dünen-Ameisenlöwen (Myrmeleon bore (Tjeder, 1941)) (Neuroptera, Myrmeleontidae) für Thüringen. -Mauritiana 17 (3): 484.
  • D Klaus
Klaus, D. 2002: Nachtrag zu Nachweisen der Dünen-Ameisenjungfer Myrmeleon bore Tjeder, 1941 in der Braunkohlen-Bergbaufolgelandschaft NW-Sachsens (Insecta Neuropterida Myrmeleontidae). -Mauritiana 182: 327-328.
  • P Ohm
Ohm, P. 1965: Zur Kenntnis von Grocus bore Tjeder (Neuroptera, Myrmeleontidae). -Nachrichtenblatt Bayerischer Entomologen 14: 17-24.
  • W Röhricht
Röhricht, W. 1998: Distribution of Myrmeleon (Morter) bore (Tjeder 1941). -Acta Zoologica Fennica 209: 221-225.
  • A Rosenbohm
Rosenbohm, A. 1959: Neuroptera, Planipennia. -Bombus 2: 55-56.