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KonzeptsfürdenBetriebeinesDoradensmitperso-
nalfreienÖnungszeitenimHarz
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NichtseltenverlierenwenigermobileSeniorinnenundSeniorenmitder
SchließungderletztenlokalenVerkaufsstellefürWarendestäglichenBe-
darfsnichtnureinewichtigeEinkaufsmöglichkeit,sondernaucheinenOrt
derBegegnung,derwesentlichzursozialenKohäsioneinerDorfgemein-
schaft beiträgt.
1
Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen
ländlichen und urbanen/suburbanen Wohngegendenist – obwohl vor-
nehmliches Ziel der Raumordnung – unter diesen Bedingungen nicht
mehrgegeben.
InstrukturarmenRegionenbietensichdurchdieDigita-
lisierungaber auchChancenzurSchaunggenerationengerechterVer-
sorgungsinfrastrukturen.NichtseltenscheiternallerdingsDoräden,mit
denenengagierteBürgerinnenundBürgerdieVersorgungslückenschlie-
ßenwollen,schlichtanihrerWirtschaftlichkeit:Beieinemengbegrenzten
KundenklientellassensichoftwedereinattraktivesWarenangebotnoch
akzeptableÖnungszeitenaufrechterhalten.Derweit-gehendpersonal-
freieBetriebvonMärkten,indenendieKundinnenundKundendieWare
eigenständigabrechnen,isteinevieldiskutierte,inderPraxisbisdatoje-
dochkaumumgesetzteAlternativezumklassischenDoraden.
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ImRahmendesLEADER-nanziertenProjekts„DigiShop“willderTECLA
e.V.amBeispielvonOrtschaftenimBereichderLEADER-Aktionsgruppe
Harz ermitteln, unter welchen technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen
undwarenlogistischenBedingungenein„Doraden2.0“ineinerRegion
wiedemHarzerfolgreichbetriebenwerdenkönnte.DastechnischeKon-
zeptentstehtdabeiamFachbereichAutomatisierungundInformatikder
Hoch-schuleHarz.
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Wesentliche,durchdieHochschulezubearbeitendeFragestellungensind:
•WiekönnenderZugangzumGebäudesowiedieKundenidentikation
sichergestelltwer-den?(z.B.Chipkarten-System,eID).
•WiekanndieDiebstahlsicherungaufangemesseneunddatenschutz-
konformeArtundWeiserealisiertwerden?(z.B.Zugangsbeschrän-
kung,Videoüberwachung,elektronischeDiebstahlsicherung,soziale
Kontrolle,VerzichtaufkritischeWarengruppen)
•WelcherAufwandwäremiteinemeigensfürdasProjektzuentwickeln-
denBezahlsystem(z.B.Genossenschafts-IDinKombinationmiteiner
Geldkarte)verbunden?Gibtesmarkt-verfügbareKartensysteme,auf
dieaufgebautwerdenkönnte?
•WirdbereitseineausreichendeAnzahlvonWarenmitinderVerpa-
ckungintegriertemRFID-ChipzutragbarenKonditionenangeboten,
sodasseinRFID-basiertesKassen-undAbrechnungssystemnutzbar
wäre?
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DastechnischeKonzeptwirdbisJuni2019vorliegen,dieMachbarkeits-
studie einschließlich Standortanalyse sowie Betrachtung der wirtschaft-
lichen und rechtlichen Rahmenbedingungen wird bis Oktober 2019
abgeschlossenundOpenAccessveröentlicht.ParallelzurKonzeptent-
wicklungndenbereitsGesprächemitinteressiertenDoradenbetreibern
inderRegionstatt,umalsvielversprechendidentizierteLösungsansätze
imRahmeneinesNachfolgeprojektstestenzukönnen.
DasProjekt„DigiShopHarz“wirdunterderZD-Nummer158853700039
im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum des
LandesSachsen-Anhalt2014–2020gemäßderMaßnahme„Unterstüt-
zung für die lokale Entwicklung LEADER“ und im Schwerpunktbereich
„FörderungderlokalenEntwicklunginländlichenGebieten“ausMitteln
desEuropäischenLandwirtschaftsfondsunddesLandesSachsen-Anhalt
gefördert.
/LWHDWDQDEHQ
Meessen,Stefan;Trienes,Marco;Jenniches,Simon(2012):„Convenience“aufdemDorf?In:
Standort36(4),S.177–186.
Quiring,Lisa(2014):MachbarkeitsstudiezueinemDoradenimOrtsteilWelschensteinach
derGemeindeSteinachimKinzigtal,Bachelorarbeit,Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg.
(QGQRWHQ
1vgl.Quiring(2014),S.15
2vgl.Meessenetal.(2012),S.177