Die theoretische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Wandel, der als Begriff 1922 erstmals von William F. Ogburn in seinem Werk “Social Change” verwendet wurde,1 zeigt deutlich auf, wie schwierig es ist, der Komplexität dieses Phänomens gerecht zu werden. Schon 1979 formulierten Randall und Strasser: „Das Gebiet des sozialen Wandels ist zur Zeit gekennzeichnet durch einen Reichtum an
... [Show full abstract] Theorien, die sich entweder mit breit angelegten, allgemeinen Aspekten des Wandels oder mit eng eingegrenzten Details, aber selten mit beiden befassen.“(Randall/Strasser 1979, 227) Auch eine definitorische Eingrenzung ist aufgrund der Vielschichtigkeit der Thematik kaum möglich und fällt jeweils spezifisch nach Ansätzen aus. In der Soziologie wird der Begriff des „sozialen Wandels“ als „inflationierter Begriff“ gesehen, dessen Theorien so „vielfältig wie das Spektrum moderner Sozialwissenschaften“ sind. (vgl. Zapf 31971, 18) Als eine sehr allgemein gehaltene Begriffsdefinition führt Wolfgang Zapf neben anderen jene von Peter Heintz an, die schon Ende der fünfziger Jahre (im Fischer Lexikon Soziologie) sozialen Wandel als die „Gesamtheit der in einem Zeitabschnitt erfolgten Veränderungen in der Struktur einer Gesellschaft“ beschreibt (Heintz zit. in Zapf 31971, 13)