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Studien zur Wirksamkeit von klinischer Hypnose und Hypnotherapie im Jahr 2019

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Abstract

Im Auftrag der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (M.E.G.) erfolgt jährlich eine Literatursuche zu randomisierten kontrollierten Studien (randomized controlled trials; RCTs) und zu Meta-Analysen, die sich mit der Wirksamkeit von klinischer Hypnose und Hypnotherapie befassen. Im Jahr 2019 wurden 13 neu publizierte randomisierte Studien mit klinischen Stichproben gefunden, die den Einsatz von Hypnose mit einer Kontrollgruppe verglichen haben. Es gibt generell kaum RCTs zu psychischen Störungen, im Jahr 2019 fand sich nur ein einziger. Der Mangel an Studien zu den meisten Indikationen schlägt sich zum Teil in den Meta-Analysen nieder, die häufig relativ unterschiedliche Studien in die Auswertung einschließen, was zu heterogenen und damit klinisch nur schwer interpretierbaren aggregierten Effektstärken führen kann. Die meisten RCTs werden zur Behandlung von körperlichen Beschwerden publiziert, z. B. bei funktionellen Störungen und/oder bei chronischen Schmerzen oder zu Hypnose bei medizinischen Eingriffen. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren fortsetzen, wie die Neuanmeldungen der RCTs in einem internationalen Trialsregister zeigen. Möglicherweise wird als eine der Folgen der Pandemie im Jahr 2020 zukünftig vermehrt zu Interventionsmöglichkeiten geforscht, die sich online durchführen lassen, ein Vorgehen, das bisher bei Hypnotherapie kaum evaluiert wurde. Schlüsselwörter: Hypnose, Hypnotherapie, Wirksamkeit, Psychotherapieforschung, randomisierte kontrollierte Studien, RCT, Meta-Analyse, Übersichtsarbeit. Efficacy and effectiveness research in the field of clinical hypnosis in 2019 An annual literature search that is funded by the Milton Erickson Society of Clinical Hypnosis in Germany (M.E.G.) resulted in 13 randomized controlled trials (RCTs) that evaluated clinical hypnosis in comparison to a control group and were newly published in 2019. Also, several meta-analyses that included primary studies with hypnosis as intervention were identified. In general, few RCTs target mental disorders; in 2019, only one was found. Altogether, there is a lack of studies regarding most indications. Hence, meta-analyses often include relatively different studies, a fact that may result in heterogeneity of overall effect sizes, which makes interpretation of findings and clinical decision-making difficult. Most RCTs that are published target somatic complaints, e. g., functional disorders and/or chronic pain, or hypnosis was used as adjunct to standard care in medical procedures. The newly registered RCTs in an international trial register show that this trend can be expected to continue over the coming years. In the aftermath of the pandemic in 2020, future research might focus some more on the possibility of delivering hypnotherapy as online treatment, an option that was scarcely evaluated so far. Keywords: Hypnosis, hypnotherapy, efficacy, effectiveness, psychotherapy research, randomized controlled trials, RCT, meta-analysis, review.
Hintergrund und Vorgehen
Im Auftrag der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (M.E.G.) werden
jährlich die neu publizierten randomisierten kontrollierten Studien (randomized con-
trolled trials RCTs) zur Wirksamkeit der klinischen Hypnose gesichtet, außerdem
entsprechende Meta-Analysen. So ergibt sich über die Jahre ein kontinuierlicher
Über blick zur wissenschaftlichen Evidenz der klinischen Anwendung von Hypnose.
Die Literatursuche zu deutsch- und englischsprachigen Publikationen des Jahres
2019 wurde im März 2020 in den folgenden Datenbanken durchgeführt: MEDLINE,
APA PsycINFO, Embase und PSYNDEX, außerdem in den Datenbanken der Coch ra -
ne Collaboration (Central und CDSR). Zusätzlich wurde im Suchportal der von der
WHO geführten International Clinical Trials Registry Platform1zu neu angemeldeten
RCTs recherchiert. Die so identifizierten RCTs und Meta-Analysen werden in den fol-
genden beiden Tabellen aufgelistet, darunter auch solche Artikel, die bereits 2018
online erschienen waren, aber 2019 gedruckt publiziert wurden, und solche, die 2019
nur online erhältlich waren und ihr endgültiges Publikationsdatum im Jahr 2020 oder
später haben.
Es werden im Folgenden bevorzugt solche Studien beschrieben, deren Ergebnisse
transparent und gemäß der heutigen Berichtsstandards, z. B. CONSORT (Conso lida -
ted Standards of Reporting Trials Statement; Boutron, Altman, Moher et al., 2017)
bzw. PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Ana ly -
ses; Moher, Liberati, Tetzlaff et al., 2009) dargestellt sind. Neben einem Ausblick auf
die laufende Forschung gemäß der Meldungen im Portal der WHO wird auf mögliche
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Interventionsforschung eingegangen
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und Hypnotherapie im Jahr 2019
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Studien zur Wirksamkeit von klinischer Hypnose und Hypnotherapie
im Jahr 2019
Im Auftrag der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (M.E.G.) erfolgt jähr-
lich eine Literatursuche zu randomisierten kontrollierten Studien (randomized controlled tri-
als; RCTs) und zu Meta-Analysen, die sich mit der Wirksamkeit von klinischer Hypnose und
Hyp no therapie befassen. Im Jahr 2019 wurden 13 neu publizierte randomisierte Studien mit
klinischen Stichproben gefunden, die den Einsatz von Hypnose mit einer Kontrollgruppe ver-
glichen haben. Es gibt generell kaum RCTs zu psychischen Störungen, im Jahr 2019 fand sich
nur ein einziger. Der Mangel an Studien zu den meisten Indikationen schlägt sich zum Teil in
den Me ta-Analysen nieder, die häufig relativ unterschiedliche Studien in die Auswertung ein -
schließen, was zu heterogenen und damit klinisch nur schwer interpretierbaren aggregierten
Effekt stär ken führen kann. Die meisten RCTs werden zur Behandlung von körperlichen Be -
schwer den publiziert, z. B. bei funktionellen Störungen und/oder bei chronischen Schmerzen
oder zu Hyp nose bei medizinischen Eingriffen. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jah -
ren fortsetzen, wie die Neuanmeldungen der RCTs in einem internationalen Trialsregister zei-
gen. Mög li cher weise wird als eine der Folgen der Pandemie im Jahr 2020 zukünftig vermehrt
zu Interven ti ons möglichkeiten geforscht, die sich online durchführen lassen, ein Vorgehen, das
bisher bei Hypnotherapie kaum evaluiert wurde.
Schlüsselwörter: Hypnose, Hypnotherapie, Wirksamkeit, Psychotherapieforschung, rando-
misierte kontrollierte Studien, RCT, Meta-Analyse, Übersichtsarbeit.
Efficacy and effectiveness research in the field of clinical hypnosis in 2019
An annual literature search that is funded by the Milton Erickson Society of Clinical
Hypnosis in Germany (M.E.G.) resulted in 13 randomized controlled trials (RCTs) that eva-
luated clinical hypnosis in comparison to a control group and were newly published in 2019.
Also, several meta-analyses that included primary studies with hypnosis as intervention were
identified. In general, few RCTs target mental disorders; in 2019, only one was found. Al to ge -
ther, there is a lack of studies regarding most indications. Hence, meta-analyses often include
relatively different studies, a fact that may result in heterogeneity of overall effect sizes, which
makes interpretation of findings and clinical decision-making difficult. Most RCTs that are
published target somatic complaints, e. g., functional disorders and/or chronic pain, or hypno -
sis was used as adjunct to standard care in medical procedures. The newly registered RCTs in
an international trial register show that this trend can be expected to continue over the coming
years. In the aftermath of the pandemic in 2020, future research might focus some more on the
possibility of delivering hypnotherapy as online treatment, an option that was scarcely evalua-
ted so far.
Keywords: Hypnosis, hypnotherapy, efficacy, effectiveness, psychotherapy research, rando-
mized controlled trials, RCT, meta-analysis, review.
Dr. Maria Hagl, Dipl.-Psych.
Augsburgerstr. 12, 80337 München
maria.hagl@gmx.net
erhalten: 14.5.2020 akzeptiert: 18.6.2020
und auf bisherige Ergebnisse aus dem Bereich der Online-Therapie. Abschließend
erfolgt ein kurzes Fazit zu Trends und dem aktuellen Stand der Forschung im Bereich
der klinischen Hypnose.
Randomisierte kontrollierte Studien zu klinischer Hypnose
im Jahr 2019
Für das Jahr 2019 wurden in der systematischen Literatursuche 13 RCTs mit klini-
schen Stichproben gefunden, die zumindest prinzipiell Aussagen zur Wirksamkeit von
Hypnose im Vergleich zu einer Kontrollgruppe erlauben (siehe Tabelle 1).2Anders als
in den Vorjahren überwiegen 2019 nicht die Studien zu Hypnose als Adjunkt bei medi-
zinischen Eingriffen (oberer Abschnitt von Tabelle 1), sondern solche zu chronischen
Beschwerden (unterer Abschnitt), die meisten Indikationen kommen aus dem Bereich
der funktionellen Störungen. Nicht zuletzt deshalb überwiegt jedoch – und das durch-
aus wie in den Vorjahren – in einigen Studien der Frauenanteil deutlich, z. B. bei Flik,
Laan, Zuithoff et al. (2019) zur Behandlung des Reizdarmsyndroms und bei Flynn
(2019) zur Behandlung der Migräne. Auch in der Studie von Jong, Boers, van Wiet -
mar schen et al. (2019) wurden mehr Mädchen behandelt. Dieser methodisch sehr
sorgfältig durchgeführte RCT zur hypnotherapeutischen Behandlung von Kopf schmer -
zen bei Kindern und Jugendlichen in sechs Sitzungen war 2018 online erhältlich und
wurde deshalb bereits im letztjährigen Bericht vorgestellt. Vier weitere Studien inklu-
dieren ausschließlich Frauen, die Indikationen gehören zum Teil in den Fachbereich
der Gynäkologie. Im Gegensatz dazu finden sich nur zwei kleinere Studien, die aus-
schließlich Männer inkludieren und schließlich eine Studie mit überwiegend Männern
(Shestopal & Bramness, 2019).
Der RCT von Shestopal und Bramness (2019) ist außerdem der einzige, der sich
mit einer genuin psychischen Diagnose befasst, nämlich der Alkoholerkrankung (nicht
unterschieden nach Missbrauch oder Abhängigkeit). Die Autor/innen evaluierten die
Wirkung von fünf Sitzungen Ericksonscher Hypnose bei 16 alkoholkranken Patient/
in nen in einem sechswöchigen stationären Behandlungsprogramm ein Jahr nach Ab -
schluss der Behandlung. Die 15 Patient/innen der Kontrollgruppe bekamen den in die-
ser Einrichtung sonst üblichen Behandlungsbaustein der so genannten motivierenden
Gesprächsführung („motivational interviewing“), ein in der Suchttherapie etablierter
Beratungsansatz. Damit erlaubt das Design keine Aussage über die Wirksamkeit von
Hypnose bei Alkoholmissbrauch bzw. -abhängigkeit, weil die in dieser Studie erziel-
ten Erfolge auf einem ganzen Behandlungspaket beruhten, das unter anderem Grup -
pen therapie und familientherapeutische Sitzungen beinhaltete. Der zusätzliche Wirk -
an teil von Hypnose als Adjunkt ist jedoch durch den Vergleich mit der motivierenden
Gesprächsführung kontrolliert. Die Evaluation ein Jahr nach Abschluss der Be hand -
lung ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Bedingungen – was ange-
sichts des langen Zeitraums und der kleinen Stichprobe nicht überrascht. Immerhin ist
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Wirksamkeitsstudien 2019
Tabelle 1: Im Jahr 2019 publizierte randomisierte kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von kli-
nischer Hypnose, nach Indikationsbereich
Anmerkungen:
Angegeben wird jeweils das N der Randomisierung. Weil in den meisten Studien keine klassische Intention-
to-treat-Analyse zur Anwendung kam, war die ausgewertete Stichprobe meist kleiner.
a) Quasi-randomisierte Zuteilung zu den Gruppen.
b) Ein Drop-out in der Experimentalgruppe wurde nachträglich der Kontrollgruppe zugeordnet.
dies aber eine der wenigen empirischen Studien, die zeigt, dass sich Hypnotherapie
mit alkoholkranken Patient/innen durchführen lässt, wenn sie auch nicht für alle in
Frage kommen dürfte: Vier Patient/innen zogen sich vor oder nach der ersten Sitzung
Hypnose aus der Bedingung zurück. Die Autor/innen dieser norwegischen Pilotstudie
er wähnen außerdem, dass sie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung hatten, weil viele
Patient/innen gegenüber der vorgeschlagenen „neuen“ Therapiemethode skeptisch
waren.
Dieses Problem dürften die Forscher/innen in der groß angelegten niederländi-
schen multizentrischen Studie zur Behandlung des Reizdarmsyndroms eher weniger
gehabt haben, weil die Wirksamkeit der „Bauchhypnose“ schon häufiger positiv eva-
luiert wurde (Meta-Analysen dazu: Ford, Lacy, Harris et al., 2019; Schaefert, Klose,
Moser et al., 2014). Dabei hatten bisherige Studien jedoch in der Regel ausschließlich
Patient/innen mit so genanntem therapierefraktären Reizdarmsyndrom inkludiert (z.B.
Moser, Trägner, Gajowniczek et al., 2013). Flik et al. (2019) ging es nun darum, ein
breiteres Klientel aus der ärztlichen Grundversorgung zu erfassen: Das entscheidende
Einschlusskriterium war die Diagnose eines Reizdarmsyndroms, ohne das ge fordert
war, dass bereits allgemeinmedizinische Behandlungsversuche unternommen worden
waren. Ziel der Studie war einerseits der Nachweis der Überlegenheit von Bauch -
hypnose im Einzelsetting (sechs Sitzungen à 45 Min.) gegenüber einer Pa tient -
enschulung in Kleingruppen mit psychoedukativen und supportiven Elementen (sechs
Sitzungen à 45 Min.). Andererseits sollte die Gleichwertigkeit von Bauchhypnose im
Gruppensetting (sechs Gruppensitzungen à 60 Min.) gezeigt werden letzteres also
im non-inferiority-Design. Primäres Outcome war die von den Studienteil neh mer/in -
nen dichotom eingeschätzte erfolgreiche Symptomreduktion („Did you have adequate
relief of IBS related abdominal pain or discomfort in the past week?”). Als klinisch
relevante „Response“ wurde gewertet, wenn Teilnehmende die Frage zu mindestens
drei von vier Gelegenheiten im Monat nach Behandlungsschluss bejahten. Von denen,
die die Behandlung abschlossen und Angaben machten, erreichten 40 % in der Hyp -
no sebedingung im Einzelsetting, 35 % im Gruppensetting und 17 % in der Kontroll -
be dingung eine für sie ausreichende Symptomreduktion. Neun Monate später bejah-
ten dies von den noch erreichten Personen 42 % und 40 % in den Hypnose be -
dingungen und 23 % in der Kontrollbedingung. Im statistischen Vergleich waren die
bei den Hypnosebedingungen zusammen der Patientenschulung sowohl zu drei Mona -
ten als auch einem Jahr nach Behandlungsstart signifikant überlegen, während sich
die beiden Settings der Bauchhypnose nicht um mehr als die zuvor festgelegten 15 %
im Erfolg unterschieden. Daraus schließen die Autor/innen, dass das Gruppenformat
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weitere Anmerkungen zu Tabelle 1:
c) Das Vorgehen bei der Randomisierung oder bzgl. einer verdeckten Allokation ist nicht ausreichend
beschrieben.
d) Randomisierung bei den zwei experimentellen Bedingungen, jedoch nicht bei der Kontrollgruppe, die
aus einer anderen Studie herangezogen wurde.
der Einzeltherapie nicht unterlegen ist. Die klinische Erfolgsrate ist mit bis zu 40 %
zum Behandlungsabschluss im Vergleich zu früheren Studien niedriger, trotzdem neh-
men Flik et al. ihre Ergebnisse zum Anlass, Hypnotherapie als geeignete Methode für
alle Formen des Reizdarmsyndroms unabhängig von der Symptomschwere zu emp-
fehlen.
Dieser optimistische Schluss wird von einem anderen Forscher aus diesem Feld
noch im selben Heft kritisiert (Palsson, 2019) – gerade aufgrund der moderaten Er -
folgsrate trotz pauschaler Selbstbeurteilung, aber auch, weil sich weder in Bezug auf
Symptomschwere noch bei anderen Outcomes (z. B. krankheitsbezogene Le bens qua -
li tät und Kosten durch Arztbesuche und Arbeitsausfall) eine signifikante Überlegen -
heit der Hypnosebedingungen im Vergleich zur Patientenschulung gezeigt hatte. Tat -
sächlich ist die Entscheidung, das primäre (und damit für die Beantwortung der Stu -
dien hypothesen entscheidende) Outcome mit einer einzigen Frage zur wahrgenomme-
nen Verbesserung zu erheben, statt ein anerkanntes Maß zu verwenden (wie z. B. bei
Moser et al., 2013), nur schwer nachzuvollziehen. Dabei sollte allerdings berücksich-
tigt werden, dass die Studie schon früh geplant und gestartet wurde (Studienprotokoll:
Flik, van Rood, Laan et al., 2011).
Ebenfalls einem non-inferiority-Design folgt der RCT aus der US-amerikanischen
Arbeitsgruppe um Yuko Komesu zur Behandlung der Dranginkontinenz bei Frauen
(Komesu, Schrader, Rogers et al., 2020; 2019 online veröffentlicht). Er ist Teil eines
stringent angelegten Forschungsprojekts: Ausgehend von einer älteren Fallserie mit
guten Ergebnissen (Freeman & Baxby, 1982) hatten Komesu, Sapien, Rogers et al.
(2011) zunächst eine Pilotstudie mit 20 Frauen mit dem Syndrom einer überaktiven
Blase durchgeführt. Dabei war ein schon als wirksam belegter Ansatz (verhaltensthe-
rapeutisch orientierte Patientenschulung) mit drei hypnotherapeutischen Sitzungen
ergänzt worden, was zu einer signifikant höheren globalen Einschätzung der
Verbesserung führte als nach alleiniger Patientenschulung. Ein solches Ergebnis lässt
sich im Prinzip schon durch den Erwartungseffekt auf Seiten der Teilnehmerinnen
erklären, die mehr und auch „spannendere“ Intervention erhielten. Aber durch diese
Ergebnisse bestärkt und ebenso durch die Effekte von Hypnotherapie bei anderen
funk tionellen Störungen, vor allem beim Reizdarmsyndrom, plante die Arbeitsgruppe
einen größer angelegten RCT (Studienprotokoll: Komesu, Rogers, Sapien et al.,
2017). Es sollte gezeigt werden, dass Hypnotherapie einer bereits als wirksam beleg-
ten Intervention nicht unterlegen ist, was in dieser Studie als höchstens 5 % weniger
Verbesserung im Vergleich zur Kontrollbedingung definiert war. Die Randomisierung
von insgesamt 152 Frauen mit Dranginkontinenz erfolgte in zwei Gruppen: Entweder
acht wöchentliche einstündige Sitzungen Hypnotherapie („bladder-directed“) im Ein -
zelsetting, zusammen mit Audios zum weiteren Üben zu Hause und einer auffri-
schenden Sitzung zwischen dem 6- und 12-Monats-Follow-up oder eines von zwei
möglichen anticholinergen Medikamenten, zusammen mit acht wöchentlichen Be ra -
tungsterminen, die auch telefonisch stattfinden konnten. Primäres Outcome war die
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Wirksamkeitsstudien 2019
prozentuale Reduktion von unfreiwilligen Blasenentleerungen, per Tagebuch doku-
mentiert. Zum Ende der Behandlung nach zwei Monaten verfehlte die Hypnotherapie
das relativ strenge Äquivalenzkriterium. Die Teilnehmerinnen in der Hypno se be ding -
ung berichteten im Durchschnitt eine Verbesserung um 73 %, während die Tei lneh -
merinnen mit Medikation eine Verbesserung von 89 % angaben. Sechs und zwölf Mo -
nate nach Studienbeginn erwies sich Hypnotherapie (Verbesserung jeweils um 86 %)
jedoch der Medikation (83 % bzw. 80 %) als gleichwertig, in beiden Bedingungen lag
die durchschnittliche Zahl von unfreiwilligen Harnabgängen bei jeweils einem Vor -
fall. Das heißt, in beiden Bedingungen wurden klinisch relevante Verbesserungen er -
zielt, die langfristig bestehen blieben (wobei etwa 75 % der Teilnehmerinnen im Falle
der Hypnosebedingung die Therapie als Selbsthypnose weiterführten und 66 % der
Teilnehmerinnen in der medikamentösen Bedingung weiter Medikamente nahmen).
Als Fazit schließen die Autor/innen, dass die Verbesserungen in der Hypnose be ding -
ung zwar später auftraten, aber mindestens so anhaltend waren. Diese Ein schätzung
wur de auch dadurch gestützt, dass sich auch bei der weiteren Fragebogenbatterie zur
Symp tomatik keinerlei signifikanten Unterschiede zwischen den Bedingungen erga-
ben.
Mit acht Sitzungen Hypnotherapie ist die Studie von Komesu et al. (2020) zu -
gleich die mit der größten Interventionsdosis. In den meisten der im unteren Abschnitt
von Tabelle 1 gelisteten Studien kamen nur drei oder vier Sitzungen Hypnose zum
Einsatz. In zwei Studien wurden lediglich Audios zur Selbsthypnose eingesetzt: Wäh -
rend bei Vargay, Józsa, Pájer et al. (2019) jedoch ein/e Hypnotherapeut/in anwesend
war, handelt es sich bei der Studie von Flynn (2019) um ein reines Selbsthilfeangebot.
Die Teilnehmenden konnten sich jeweils wöchentlich vier MP3-Dateien zum Umgang
mit und Bewältigung von Migräne aus dem Internet herunterladen. Weil es sich bei
der Kontrollgruppe um eine reine Warteliste handelte, sind die wenigen signifikanten
Ergebnisse (z. B. hinsichtlich Beeinträchtigung durch den Kopfschmerz und bezüg-
lich katastrophisierender Schmerzwahrnehmung) jedoch nur beschränkt aussagekräf-
tig. Um den Erwartungseffekt der Teilnehmenden wenigstens ansatzweise zu kontrol-
lieren, wäre es gut gewesen, wenn auch die Kontrollgruppe Tipps zur Bewältigung
und regelmäßige Aufgaben erhalten hätte (z. B. die eigene Lieblingsmusik zu hören).
Meta-Analysen und Übersichtsarbeiten zu Hypnose im Jahr 2019
Insgesamt wurden für das Jahr 2019 sieben Publikationen mit meta-analytischen
Auswertungen zur Wirksamkeit von klinischer Hypnose gefunden (siehe Tabelle 2).
Davon waren zwei bereits 2018 online erschienen und deshalb schon im letztjährigen
Bericht beschrieben, nämlich Ford et al. (2019) zur Behandlung des Reizdarm syn -
droms und Eason und Parris (2019) zur Wirksamkeit von Selbsthypnose generell.
Letz tere ist nicht in Tabelle 2 eingeordnet, weil die Autor/innen die unterschiedlich-
sten Indikationen in einer Auswertung zusammenfassen.
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Zwei im Jahr 2019 publizierte Meta-Analysen sind aus psychotherapeutischer
Sicht besonders interessant, nämlich das Update der Cochrane-Analyse zur Wirksam -
keit von Hypnose bei der Raucherentwöhnung (Barnes, McRobbie, Dong et al., 2019)
und die Meta-Analyse zur Angstreduktion von Valentine, Milling, Clark et al. (2019).
Allerdings sind die Ergebnisse der neuesten Meta-Analyse aus der Arbeitsgruppe um
Leonhard Milling nur bedingt aussagekräftig, weil in die Auswertung sowohl Studien
zur Reduktion akuter Ängste als auch solche zur Behandlung chronischer Ängste in -
kludiert wurden. Die Bandbreite reicht damit von einmaliger Hypnose über Kopfhörer
während einer Zahnextraktion bei nicht nach Ängstlichkeit ausgelesenen Patient/in -
nen einer Zahnarztpraxis (Glaesmer, Geupel & Haak, 2015) bis hin zu fünf in Klein -
gruppen durchgeführten Doppelstunden von mit Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT)
kombinierter Hypnose bei Studienteilnehmer/innen mit klinisch relevanter Vortrags -
angst (Schoenberger, Kirsch, Gearan et al., 1997). Die sich ergebende Effektstärke
über alle Studien hinweg ist zwar signifikant, aber auch signifikant heterogen und es
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Wirksamkeitsstudien 2019
a) Es wurden allgemein psychosoziale (und im Falle von Ford et al., 2019, pharmakologische) Inter ven tio -
nen untersucht, aber getrennt nach Interventionsmethode ausgewertet. In der Tabelle werden jeweils die
Zahl und das N der Studien mit Hypnose angegeben.
b) Es wurde eine nicht-randomisierte kontrollierte Studie zu „Visualisierung“ inkludiert.
c) Es wurden auch Studien in die Auswertung inkludiert, bei denen kognitiv-behaviorale und hypnothera-
peutische Elemente kombiniert eingesetzt wurden.
Tabelle 2: Im Jahr 2019 publizierte Meta-Analysen zur Wirksamkeit von klinischer Hypnose,
nach Indikationsbereich
lässt sich nicht sagen, für welche Populationen/Indikationen und Interventionsformate
sie tatsächlich gilt. Valentine et al. (2019) geben zwar auch aggregierte Effektstärken
je nach Indikation an (z. B. zu den immerhin sieben Studien zu Interventionen bei
Testängstlichkeit/performanzbezogenen Ängsten), machen dann allerdings keine An -
ga ben bezüglich Heterogenität.
Eben wegen zu unterschiedlicher Designs in den Studien (z. B. hinsichtlich der
Kon trollgruppen) entschlossen sich Barnes et al. (2019) in ihrer methodisch strengen
Cochrane-Analyse gegen eine meta-analytische Zusammenfassung. In ihrer qualitati-
ven Übersicht der inkludierten RCTs kommen die Autor/innen zum Schluss, dass die
bisherige Datenbasis noch zu klein ist, um zu entscheiden, ob Hypnose beim Rauch -
stopp tatsächlich wirksamer ist als z. B. Psychoedukation oder keine Unterstützung.
Da bei konnten Barnes et al. (2019) seit ihrer letzten Analyse (Barnes, Dong, Mc Rob -
bie et al., 2010) drei neue und groß angelegte Studien mit zusammen über 700 Teil -
nehmer/innen einschließen, darunter Daten aus der noch nicht veröffentlichten Studie
der Arbeitsgruppe um Anil Batra (NCT01129999). Letztere bietet laut Barnes et al.
(2019) aber Hinweise darauf, dass die durchgeführte Hypnotherapie im Grup pen -
format nicht weniger wirksam war als eine ebensolche KVT – und letztere ist in ihrer
Wirksamkeit bereits belegt (Stead, Carroll & Lancaster, 2017).
Drei weitere im Jahr 2019 publizierte Meta-Analysen befassen sich mit Hypnose
als adjunktiver Intervention bei Schmerzen. Dabei kann die von Jong, Boers, van
Wiet marschen et al. (2020; 2019 online erschienen) vorgenommene meta-analytische
Auswertung speziell zu Hypnose zum Schmerzmanagement bei Kindern und Ju gend -
lichen mit Krebserkrankungen insofern keine neuen Erkenntnisse liefern, als die vier
inkludierten Studien zu Hypnose schon von anderen Arbeitsgruppen zusammenge -
fasst wurden, z. B. von Birnie, Noel, Chambers et al. (2018), die sich mit dem
erfolgrei chen Einsatz von Hypnose bei schmerzhaften Punktionen befasst hatten.
Interessant ist aber der andere Blickwinkel der Autor/innen, deren Ziel es war, Eltern
von krebskranken Kindern eine Entscheidungshilfe hinsichtlich komplementärer
Behandlungs me thoden („complementary and alternative medicine“; CAM) zu geben.
Dabei war der vorliegende Review solcher Methoden nur ein Baustein, neben einer
Umfrage bei betroffenen Eltern und Gesprächen mit Expert/innen. Bezeichnend war,
dass die Eltern vom Einsatz komplementärer Methoden berichteten, es aber kaum
Studien zu deren Effektivität gibt. Die Autor/innen konzentrierten sich auf
Schmerzmanagement und fanden für diesen wichtigen Bereich insgesamt nur elf
RCTs (neben den fünf zu Hypnose vor allem zu Massage), von denen sich wiederum
zehn mit Eingriffen wie Punktionen befassten.
Einen anderen Fokus als frühere Meta-Analysen setzen auch Noergaard, Håkon -
sen, Bjerrum et al. (2019), indem sie ihre Auswertung zu Hypnose als Adjunkt bei
Eingriffen auf solche Studien beschränkten, bei denen diese minimalinvasiv unter
lokaler Betäubung durchgeführt wurden (z. B. im Gegensatz zu Tefikow, Barth, Mai -
chrowitz et al., 2013, bei denen Studien mit Eingriffen unter Vollnarkose mit solchen
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mit Eingriffen bei lokaler Betäubung zusammengefasst wurden). Weil jedoch die typi-
schen primären Outcomes wie Schmerzintensität oder Menge der Schmerzmedikation
in den inkludierten Studien zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen wurden, wer-
teten die Autor/innen diese Ergebnisse nicht meta-analytisch aus. Lediglich für die
durchschnittliche Länge der Prozeduren konnten Noergaard et al. (2019) einen homo-
genen, kleinen Effekt auf der Basis von sieben Studien errechnen, in dem Sinne, dass
der Einsatz von Hypnose die Dauer des Eingriffs leicht verkürzte.
Garland, Brintz, Hanley et al. (2020; 2019 online erschienen) konzentrieren sich
in ihrer Meta-Analyse auf komplementäre Methoden („mind-body therapies“) als
Adjunkt im Schmerzmanagement speziell bei solchen Patient/innen, die mit Opioiden
behandelt werden. Hintergrund sind die besonders in den Vereinigten Staaten hohen
Zahlen nicht nur bei der Verschreibung von Opioiden, sondern auch von Missbrauch
und Abhängigkeit sowie von Todesfällen in diesem Zusammenhang. Dabei fassen die
Autor/innen allerdings relativ unterschiedliche Studien zusammen, z. B. zur präope-
rativen Hypnose bei Eingriffen am Herzen, Hypnose über Kopfhörer während Zahn -
extraktion sowie Hypnose zum Schmerzmanagement bei der Versorgung von Ver -
brennungsopfern. So war der durch Hypnose erzielte Effekt bei der Schmerzreduktion
(Intensität oder Belastung, meist im Vergleich zum Standardvorgehen) signifikant
heterogen, es ist also unklar, für welche Populationen, Indikationen oder Settings er
gilt. Immerhin kam es bei knapp zwei Drittel der Hypnose-Studien, die dazu Er geb -
nis se berichteten, entweder zu einer signifikanten Reduktion der Medikation oder des
Wunsches nach einer Gabe von Opioiden oder sie wurden später eingesetzt.
Ausblick auf die laufende Forschung
Für einen Ausblick auf kommende Publikationen und Forschungsergebnisse wurde
unter anderem zu angemeldeten RCTs im International Clinical Trials Registry der
WHO recherchiert: Dabei wurden 2019 insgesamt 29 neu gemeldete RCTs zu Hyp no -
se mit klinischen Stichproben gefunden, mit zusammen über 2500 Studienteilnehmer/
innen. Dabei war allerdings die Hälfte retrospektiv angemeldet, also nach dem Rekru -
tie rungsstart. Das galt z. B. für fast alle Studien aus dem Iran, dem Land, aus dem die
meisten Studien angemeldet wurden. In den letzten Jahren insgesamt noch stärker ver-
treten war nur Frankreich, aus dem 2019 immerhin sechs RCTs angemeldet wurden,
alle vor Rekrutierungsbeginn.
Nur drei der angemeldeten RCTs befassen sich explizit mit Kindern, einige weite-
re schließen Kinder bzw. Jugendliche zusätzlich zu Erwachsenen ein. Zum Beispiel
inkludiert eine groß angelegte niederländische Studie zur Behandlung des Reizdarm -
syn droms mit Hypnose entweder in Einzeltherapie oder als Online-Therapie Teil neh -
men de ab 16 Jahren (NCT03899779). Insgesamt behandeln wieder die meisten der
an ge meldeten RCTs medizinische Indikationen, das am häufigsten genannte primäre
Outcome ist „Schmerz“, gefolgt von „Ängstlichkeit“ (fast ausschließlich bezogen auf
Eingriffe). Dabei evaluieren zwei Studien aus Belgien die Wirksamkeit von Hypnose,
© www.MEG-Stiftung.de, Konradstr. 16, D-80801 München
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Wirksamkeitsstudien 2019
wenn sie über eine Virtual-Reality-Brille vermittelt wird (NCT03924908; NCT
04024904). Fünf weitere RCTs befassen sich mit „traditioneller“ Hypnose bei Ein -
griffen. Zwei groß angelegte US-amerikanische RCTs befassen sich mit der Behand -
lung von chronischen Schmerzen nach überstandener Krebserkrankung (NCT
03867760) bzw. nach Rückenmarksverletzungen (NCT03857672). Eine genuin psy-
chische Diagnose als Einschlusskriterium nennt nur ein einziger RCT, nämlich eine
chinesische Studie (ChiCTR1900023538) zur Behandlung der Depression, bei der
allerdings der Anmeldungstext einige methodische Fragen aufwirft (es scheint acht
Behandlungsarme zu geben und in die Studie werden sowohl Erwachsene als auch
Kinder ab 7 Jahren aufgenommen).
Auch bei den über die Datenbank Embase gefundenen Kongressberichten zu
jüngst abgeschlossenen RCTs handelt es sich bis auf eine Ausnahme um Studien zu
medizinischen Indikationen: Bellini (2019) stellte eine kurze Gruppenintervention für
Studierende im Ausland vor, die eine Anpassungsstörung erleben. Eine weitere
wenn auch nicht randomisierte – Studie mit Studierenden wurde von Hammer, Scholz,
Bischofsberger et al. (2019) präsentiert. Die Arbeitsgruppe um Michael Scholz (Fried -
rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) befasst sich schon länger mit dem im
Laufe des Studiums zunehmenden Stress bei Medizinstudierenden (Scholz, Neumann,
Steinmann et al., 2015) und publizierte bereits die Pilotevaluation eines einsemestri-
gen Seminars, in dem die Studierenden Progressive Muskelentspannung, Autogenes
Training und Grundlegendes zur medizinischen Hypnose lernen konnten (Scholz,
Neu mann, Wild et al., 2016). In der neuen Studie evaluierten sie nun Hypnose als In -
ter vention bei besonders testängstlichen Studierenden im ersten Jahr. Stressreduktion
bei Medizinstudierenden – wer hätte Anfang des Jahres gedacht, wie besonders rele-
vant dieser ohnehin wichtige Aspekt professioneller Psychohygiene noch werden
würde?
Interventionsforschung in Zeiten einer Pandemie und zu Therapie
„auf Abstand“
Bezüglich der neu angemeldeten und im Prinzip bei allen laufenden Interven tions stu -
dien ist fraglich, ob sie im Jahr 2020 im vollen Ausmaß weitergeführt werden konnten.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie kam es in Deutschland im März zu einer Schließung
der Universitäten und Universitätskliniken für Publikumsverkehr und damit vorüber-
gehend auch zu einem eingeschränkten Betrieb in den psychotherapeutischen und
psychiatrischen Ambulanzen.3Gerade in den Kliniken wurden außerdem Arbeits- und
auch Forschungskapazitäten umgelenkt, um den Anforderungen dieser Krise zu be -
geg nen. Während davon auszugehen ist, dass die in dieser Zeit an einer Psychothe ra -
pie studie teilnehmenden Patient/innen weiterbehandelt wurden, unter Umständen
fern mündlich oder durch eine Umstellung auf Videotherapie, kam es in den meisten
Studien sehr wahrscheinlich zum Stocken der Rekrutierungen bzw. zu Auf nah me -
Hypnose-ZHH, 15 (1+2), Oktober 2020 99
Maria Hagl
stopps.4Dies dürfte auch für viele auf medizinische Indikationen ausgerichtete Stu -
dien zu klinischer Hypnose gelten, insofern nicht notwendige Eingriffe in dieser Zeit
verschoben wurden. Einige in der Hypnoseforschung besonders aktive Länder wie
Frankreich, der Iran und die Vereinigten Staaten wurden von der ersten Infek tions -
welle sehr hart getroffen, die Anpassung an die gegebenen Umstände dürfte für die
dortigen Forschungsprojekte schwierig gewesen sein.
Durch die Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig das Vorhalten von therapeuti-
schen Online-Angeboten sein kann, nämlich spätestens dann, wenn der „normale“
therapeutische Kontakt „face to face“ nicht mehr möglich ist. Ob sich eine Psycho the -
ra pie prinzipiell ohne Effizienzverlust per digitaler Kommunikation absolvieren lässt,
z. B. in Form von Videotherapie, ist in der Forschung noch nicht ausreichend geklärt
(und ebenso wenig eventuelle Risiken bei fehlendem Direktkontakt; Noack & Weid -
ner, 2018).5Für die KVT gibt es bereits relativ viele Interventionsstudien, vor allem
im Bereich von Depression und Angststörungen. Eine aktuelle Meta-Analyse kommt
zum Schluss, dass beide Settings gleich effektiv sind, wobei hier 20 Studien zu ver-
schiedenen Indikationen inkludiert wurden, bei denen über das Internet angeleitete
KVT jeweils mit im klassischen Setting stattfindender Einzel- oder Gruppen-KVT
verglichen wurde (Carlbring, Andersson, Cuijpers et al., 2018). Bei der Einschätzung
von Umsetzbarkeit und Effektivität muss unterschieden werden, um welche Form von
„telemedizinischer“ oder „internetbasierter“ Intervention es sich handelt (Übersichten
bei Hautzinger & Fuhr, 2018; Klein, Knaevelsrud, Bohus et al., 2018): Bezüglich des
Ausmaßes an therapeutischem Kontakt geht die Bandbreite von keinerlei Kontakt bei
reinen Selbsthilfeangeboten bis hin zu Videotherapie, bei der sich die Therapie nur
dadurch unterscheidet, dass Patient/in und Therapeut/in sich nicht am gleichen Ort
befinden. Dazwischen liegen Formate wie therapeutisch angeleitete Selbsthilfe, bei
der die Kommunikation nicht synchron erfolgt (sondern z. B. zeitversetzt per E-Mail)
und gemischte Ansätze, bei denen Therapie im direkten Kontakt mit computergestütz-
ten Maßnahmen (z. B. Virtual Reality oder Tagebuch-Apps) und/oder internetbasierter
Kommunikation zwischen Patient/in und Therapeut/in ergänzt werden.
Für Hypnose und Hypnotherapie ist die ganze Bandbreite denkbar, jedoch kaum
erforscht (für eine Übersicht zur Digitalisierung in der Psychotherapie – auch in der
Hypnose – siehe Revenstorf, 2018). Selbst Studien, die sich mit reinen Selbsthilfe an -
ge boten befassen, sind selten (und hier ist es im Prinzip sekundär, ob ein Audio bzw.
Video im Internet heruntergeladen wurde oder anderweitig erworben). Neben der
aktuellen, oben schon genannten Studie von Flynn (2019) gibt es zwei weitere Pub li -
kationen zu Pilot-RCTs aus dem Jahr 2010: Ein kurzer Bericht von Graham, Vettraino,
Seifeldin et al. (2010) zum Einsatz von „virtueller Hypnose“ am Computer bei 16
testängstlichen Medizinstudierenden im Vergleich zu didaktischen Vorträgen; außer-
dem die Studie von Farrell-Carnahan, Ritterband, Bailey et al. (2010) zum Einsatz
eines webbasierten Programms zur Selbsthypnose bei 28 Patient/innen mit Schlaf stö -
run gen nach einer Krebserkrankung im Vergleich zu einer Warteliste. In beiden Stu -
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100
Wirksamkeitsstudien 2019
dien fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen, was aber
zum Teil den sehr kleinen Stichproben geschuldet sein mag.
Zwei Studien zu begrenztem therapeutischen Direktkontakt gibt es zur hypnothe-
rapeutischen Behandlung des Reizdarmsyndroms: Rutten, Vlieger, Frankenhuis et al.
(2017) hatten in einem groß angelegten RCT mit 250 Kindern und Jugendlichen im
non-inferiority-Design zeigen können, dass sich Bauchhypnose auch als Selbsthilfe
per CD durchführen ließ, und zwar zumindest auf lange Sicht (1-Jahres-Follow-up)
ohne große Abstriche in der Wirksamkeit. (Bei Behandlungsende war die Selbst hil fe -
be dingung der Therapie mit Therapeut oder Therapeutin noch statistisch unterlegen
ge wesen.) Der Gebrauch der CD zum täglichen Üben war bei einem Hausbesuch ein-
geführt und durch Anrufe nach 4 und 8 Wochen unterstützt worden. Inzwischen gibt
es positive erste Ergebnisse zum 5-Jahres-Follow-up (siehe den Konferenzbericht von
Rexwinkel, Vlieger, Bovendeert et al., 2019). Und Hasan, Pearson, Morris et al.
(2019) liefern erste Hinweise zur Wirksamkeit von Videotherapie aus einer unkontrol-
lierten Studie: Dazu wurden 20 konsekutiven Patient/innen mit Reizdarmsyndrom, die
sich nicht in der Lage sahen, für eine Therapie anzureisen, nach einer ersten Sitzung
im Behandlungszentrum elf weitere Sitzungen Bauchhypnose über Skype angeboten.
Die Ergebnisse bei der Symptomreduktion waren vielversprechend und unterschieden
sich statistisch – bei einem Vergleich im Sinne von Benchmarking – nicht von denen
einer größer angelegten Studie mit zwölf Sitzungen Bauchhypnose im klassischen
Setting (Miller, Carruthers, Morris et al., 2015).
Fazit zur Studienlage 2019
Weil das Publizieren von Studienergebnissen zum Teil mit einer erheblichen Zeit ver -
gerung stattfindet, wird sich eine mögliche Verzögerung in der Durchführung von
laufenden Forschungsprojekten vermutlich so sehr auf das kommende Jahrzehnt ver-
teilen, dass sie ohnehin nicht sichtbar wird. Bloß als Beispiel: Zu den 22 RCTs mit
Hypnose als Intervention, die sich im WHO-Portal als Anmeldung im Jahr 2015 fin-
den lassen, fanden sich bis Ende April 2020 nur sechs Publikationen. Und drei der in
Tabelle 1 aufgelisteten RCTs waren vor mehr als sechs Jahren angemeldet worden
(Flik et al., 2019; Jong et al., 2019; Komesu et al., 2020). Aber möglicherweise ist eine
Folge der Pandemie, dass zukünftige Forschungstätigkeit mehr als bisher die Eva lua -
tion von Video- bzw. Online-Therapie in den Blick nehmen wird.
Für das Jahr 2019 lassen sich keine von den Vorjahren abweichende Trends erken-
nen. Der Frauenanteil in den Stichproben der RCTs ist weiter deutlich erhöht, was
zum Teil an den Indikationen liegt (funktionelle Störungen, außerdem häufig In di ka -
tionen aus dem gynäkologischen Bereich). Dass 2019 nur drei Studien zu Hypnose als
Adjunkt bei medizinischen Eingriffen publiziert wurden, dürfte eher Zufall sein, wie
die Übersicht auf die bei der WHO neu gemeldeten Trials zeigt. Weiterhin gibt es
kaum Studien, die sich mit psychischen Diagnosen befassen, d. h., mit ihrer
Pilotstudie zum Einsatz von Hypnose im Zuge eines stationären Behandlungspro -
Hypnose-ZHH, 15 (1+2), Oktober 2020 101
Maria Hagl
gramms bei Alkoholerkrankungen sind Shestopal und Bramness (2019) eine willkom-
mene Ausnahme. Gerade bei den medizinischen Indikationen überwiegen kurze
Interventionen, z. B. drei oder vier Sitzungen Hypnose, in manchen Fällen vielleicht
zu kurz für eine ausreichende Symptomreduktion. Dies war auch einer der weiteren
Kritikpunkte von Palsson (2019) an der Studie von Flik et al. (2019), die statt der sonst
üblichen zwölf Sitzungen nur sechs Sitzungen Bauchhypnose veranschlagt hatten.
Betrachtet man die Qualität der RCTs hinsichtlich Methodik und Berichterstattung
lässt sich wie schon in den vergangenen Jahren konstatieren, dass nur gut die Hälfte
der Studien ausreichend transparent und weitgehend gemäß CONSORT berichtet
sind. Nur bei vier Studien ließ sich eine prospektive Anmeldung bei einem internatio-
nal zugänglichen Trialsregister bestätigen (Barton, Brooks, Cieslak et al., 2019;
Heydarpour & Dehghan, 2019; Jong et al., 2019; Komesu et al., 2020); bei Flik et al.
(2019; ISRCTN22888906) wird im Register eine retrospektive Anmeldung angege-
ben, aber sie fand in der Zeit um den Rekrutierungsbeginn statt, also ausreichend früh.
Entscheidend ist die Festlegung eines primären Outcomes vor ersten Eindrücken aus
einer laufenden Studie und natürlich vor deren Auswertung und ein Blick in die
Anmeldedaten eines Trials hilft, dies zu überprüfen. So hatten Heydarpour und
Dehghan (2019; IRCT20151208025433N4) in ihrer Anmeldung sowohl als anvisierte
Indikation als auch beim primären Outcome Depression bei prämenstruellen Be -
schwer den bzw. ein Maß speziell zur depressiven Symptomatik angegeben, während
in der Publikation von 2019 keine Ergebnisse zu depressiver Symptomatik (bzw. de -
ren Erhebung) erwähnt werden und als Studienziel die Symptomreduktion der Be -
schwer den eines prämenstruellen Syndroms genannt wird. Diese Form von reporting
bias führt dazu, dass die Wirksamkeit einer Intervention überschätzt wird, weil der
Fokus zu sehr auf das gelegt wird, was tatsächlich gefunden wurde (statt auf Hypo -
the senprüfung) und vermutlich nicht-signifikante Ergebnisse nicht berichtet werden.
Grundsätzlich ist es gut, auch sekundäre oder rein explorativ erhobene Outcomes zu
berichten, dies sollte aber im Gesamtkontext der Auswertung so geschehen, dass die
Zahl der statistischen Tests kontrolliert wird (z. B. durch eine so genannte Bonferroni-
Korrektur) und alle Outcomes zumindest erwähnt werden.
Was nun die Ergebnisse im Jahr 2019 angeht, dürfte der 2019 online erschienene
RCT von Komesu et al. (2020) der interessanteste Beitrag sein, weil hier mit der hyp-
notherapeutischen Behandlung der Dranginkontinenz bei Frauen eine relativ häufige
Diagnose adressiert wurde, bei der laut Autor/innen die Behandlung mit Medikation
oft nur eine mäßige Compliance erreicht. Die vielversprechenden Ergebnisse zur
Gleich wertigkeit der Hypnotherapie bedürfen nun der Bestätigung durch eine andere
Arbeitsgruppe, wirken aber schon allein aufgrund der strikten Methodik der Studie
robust.
Bei den publizierten Meta-Analysen zeigt sich einmal mehr das „Äpfel und Bir -
nen“-Problem, insofern meta-analytisch errechnete Effektstärken, die sich aus der
Zusammenfassung von zu unterschiedlichen Studien ergeben, schwer interpretierbar
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Wirksamkeitsstudien 2019
sind (vgl. Kriston, 2013; Weckmann, Chenot & Reber, 2015). Rein statistisch ergibt
sich in solchen Fällen ein signifikantes Testergebnis „auf Heterogenität“. Bezüglich
der Interpretation bleibt dann unklar, für welche Art von Studien die errechnete Ef -
fekt stärke tatsächlich gilt, d. h. konkret für welche Settings, Interventionsformate/-do -
sen oder auch Indikationen/Populationen. Manchmal lässt sich eine derartige Hetero -
ge nität auflösen, indem nach Subgruppen innerhalb eines Datensatzes von Stu dien -
ergebnissen gesucht wird – was dann wiederum sehr interessant sein kann. Es braucht
also im Vorfeld einer Meta-Analyse immer sowohl methodentheoretisch als auch kli-
nisch fundierte Entscheidungen, welche Studien inkludiert werden sollten, und über
solche Entscheidungen lässt sich durchaus streiten. So erscheint bei der Me ta-Analyse
von Valentine et al. (2019) die Zusammenfassung von 15 Studien zu so wohl akuter
Angst bei Eingriffen als auch zu eher chronischen Ängsten zu weit gegriffen, so dass
die Ergebnisse der von den Autor/innen durchgeführten Moderato ren ana ly sen (wie-
derum über die Breite der Indikationen hinweg) ebenfalls schwer zu interpretieren
sind. Bei Garland et al. (2020) zu Hypnose im Schmerzmanagement speziell bei sol-
chen Patient/innen, die auch Opioide erhalten, wirken die 23 inkludierten Stu dien mit
Hypnose von den Indikationen her weniger heterogen (es handelte sich je weils um
akute Schmerzen, fast immer im Zusammenhang mit Eingriffen oder einer
Wundversorgung). Trotzdem ergibt sich eine signifikante Heterogenität der aggregier-
ten Effektstärke. Hier wären jedoch Moderatorenanalysen durchaus interessant gewe-
sen.
Damit lässt sich aus den 2019 publizierten Meta-Analysen vor allem etwas heraus-
lesen, das wir bereits vorher geahnt haben, um nicht zu sagen, wissen: Hypnose eignet
sich dazu, Ängste zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Trotzdem ist allein schon
die qualitative Zusammenschau der Primärstudien durchaus sehr sinnvoll, weil sie
zeigt, wo grundsätzlich mehr geforscht werden muss (klinisch relevante Angst stö run -
gen!) und wo in den einzelnen Forschungsfeldern eine Einigung auf die Erfassung
bestimmter Outcomes sinnvoll sein kann, um den Vergleich von Studienergebnissen
in Zukunft zu erleichtern.
Anmerkungen
1 apps.who.int/trialsearch [letzter Abruf am 01.05.2020].
2 Zwei über die Datenbank Embase identifizierte – vermutliche – RCTs sind nicht in Tabelle 1 aufgelistet,
weil sich diese Übersicht auf englisch- und deutschsprachige Publikationen beschränkt: Eine Studie in per-
sischer Sprache zu Hypnotherapie zum Schmerzmanagement bei akuter myeloischer Leukämie (Fathi,
Janbabai & Pourasghar, 2019) und eine italienische Studie zu Hypnose bei transösophagealer Echo kar -
diographie (Montis, Sirigu, Marini et al., 2019).
3 Bei den klinisch-psychologischen Hochschulambulanzen in Deutschland, wie sie auf den Seiten der Fach -
gruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs (https://www.klinische-psychologie-psycho-
therapie.de/index.php/hochschulambulanzen-fuer-psychotherapie; letzter Abruf am 01.05.2020) gelistet
sind, war der Stand Ende April, dass etwa 40 % keine zusätzlichen Informationen auf ihrer Website anboten,
so dass davon auszugehen ist, dass sie (wieder) ihr reguläres Angebot zu Verfügung stellten. Die Mehrheit
bot Informationen zu einem – dann oft räumlich eingeschränkten – Betrieb während der Pandemie, davon
machte wiederum mehr als die Hälfte zusätzliche Angebote, z. B. ein eigens eingerichtetes Krisentelefon
Hypnose-ZHH, 15 (1+2), Oktober 2020 103
Maria Hagl
oder die Möglichkeit der Videotherapie.
4 Bei der von der M.E.G. geförderten Studie zur hypnotherapeutischen Behandlung von Agoraphobie
(„Wiki-A“) war die Rekrutierung Anfang 2020 soweit abgeschlossen, dass sich die vorübergehende
Schließung des Tübinger Universitätsklinikums für ambulante Behandlungen nicht negativ auf die Studie
auswirkte, einige noch laufende Therapien konnten auf Videotherapie umgestellt werden. Die Ab -
schlusserhebungen fanden ebenfalls zum Teil online bzw. fernmündlich statt. Eine Nachfrage bei einem
anderen laufenden Forschungsprojekt mit behavioralen Einzelinterventionen ergab, dass auch dort
Patient/innen per Videotherapie weiterbehandelt wurden, die weitere Rekrutierung war zunächst eingestellt
worden.
5 Die Arbeitsgruppe um Wolfgang Lutz an der Universität Trier startet – vermutlich nicht als einzige – ein
Forschungsprojekt zu den Auswirkungen der Pandemie und der damit zusammenhängenden Maßnahmen
und speziell zu den Folgen des Übergangs von face-to-face-Therapiesitzungen auf Videotherapie:
https://www.uni-trier.de/index.php?id=73225 [letzter Abruf am 01.05.2020].
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Wirksamkeitsstudien 2019
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Maria Hagl
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Wissenschaftsförderpreis der M.E.G.
Die Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (M.E.G.) stiftet einen
Preis zur Förderung der Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses im
Bereich der Klinischen Hypnose und Hypnotherapie.
Dieser Wissenschaftspreis wird jährlich für hervorragende wissenschaftliche
Ar beiten verliehen. Die Arbeit sollte empirisch oder experimentell ausgerichtet
sein und entweder ein grundlagen- oder ein anwendungsbezogenes Thema behan-
deln. Der Aufruf richtet sich somit insbesondere im Rahmen einer Weiter qua li fi ka -
tion (Bachelor mit Zulassung zum Master, Master, Diplom, Promotion, Habilita -
tion) an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Abfassung soll bei der Be wer -
bung nicht mehr als zwei Jahre zurückliegen. Es wird nur eine Arbeit prämiert.
Der Preis besteht aus
einer Urkunde
einem Preisgeld in Höhe von 1.000 und
der Publikation der Laudatio in einem Organ der M.E.G.
Bewerbungen für den Nachwuchsförderpreis 2021 müssen bis zum 30. Novem -
ber 2020 an die Geschäftsstelle der M.E.G. gesandt werden. Es können Arbeiten in
deutscher und englischer Sprache eingereicht werden.
Die Bewerberin oder der Bewerber soll persönlich und schriftlich
darlegen, warum sie oder er sich um den Preis bewirbt,
die Arbeit in dreifacher Ausfertigung (Papierform) mit Lebenslauf und
wissenschaftlichem Werdegang (oder beides digital) vorlegen,
eine separate Zusammenfassung der Arbeit in fünffacher Ausfertigung
(oder digital)
nur eine Arbeit/Publikation pro Ausschreibung einreichen,
die Arbeit bisher nicht bei einer anderen Institution etc. zur Prämierung
vorgelegt haben.
Über die Preiswürdigkeit eingereichter Arbeiten befindet der M.E.G.-Vorstand
im Benehmen mit seinem Wissenschaftlichen Beirat auf der Grundlage zweier
Fach gutachten.
Bewerbungen mit allen genannten Unterlagen sind zu richten an:
Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose e.V.
Waisenhausstraße 55, 80637 München, oder
kontakt@meg-hypnose.de
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Article
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Test anxiety of 625 medical students was assessed at semester start and two days prior to two oral exams with the PAF questionnaire [Prüfungsangstfragebogen]. Global and subscale scores for the categories emotionality, worry, interference, and lack of confidence were obtained at three time points. The first assessment was used to identify those participants (n = 104) who showed the highest PAF scores. Medical hypnosis against test anxiety was performed with one half ten days before the first exam. The other half served as a matched, untreated control group. The mean global PAF scores and the emotionality and lack of confidence scores showed a statistically significant reduction from assessment to assessment within the hypnosis group, but not in the control group. Interference increased significantly in the control group but not in the hypnosis group. In conclusion, medical hypnosis seems to be beneficial and effective in helping students reduce test anxiety.
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Objective: Premenstrual syndrome (PMS) is a mental, neural, and glandular disorder and triggers changes in personal and behavioral characteristics. It affects considerably one’s ability to work and perform daily tasks. The effects of relaxation using hypnotherapy and virtual reality (VR) technology on alleviation of the symptoms of PMS were examined. Methods: A clinical trial with control group was carried out in the academic year 2017–18 in the dormitories of Kermanshah University of Medical Sciences. The participants were 90 girl students randomly grouped into three groups of hypnotherapy (n = 30), VR (n = 30), and control (n = 30). The data gathering tools were a demographics form and postmenstrual screening tool. The relaxation program using VR and hypnotism was implemented in three sessions in the experiment groups. Three months after the last session, the participants filled out the tools once more (posttest). The collected data were analyzed using paired t-test, ANOVA, and Tukey’s post hoc test. Results: The results of ANOVA showed that there was no significant difference in the control group before and after the intervention in terms of PMS (P > 0.05). This difference was significant in the experiment groups (P < 0.5). Conclusions: Relaxation using VR technology and hypnotism in the girls with PMS alleviated the symptoms.
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Importance Mind-body therapies (MBTs) are emerging as potential tools for addressing the opioid crisis. Knowing whether mind-body therapies may benefit patients treated with opioids for acute, procedural, and chronic pain conditions may be useful for prescribers, payers, policy makers, and patients. Objective To evaluate the association of MBTs with pain and opioid dose reduction in a diverse adult population with clinical pain. Data Sources For this systematic review and meta-analysis, the MEDLINE, Embase, Emcare, CINAHL, PsycINFO, and Cochrane Library databases were searched for English-language randomized clinical trials and systematic reviews from date of inception to March 2018. Search logic included (pain OR analgesia OR opioids) AND mind-body therapies. The gray literature, ClinicalTrials.gov, and relevant bibliographies were also searched. Study Selection Randomized clinical trials that evaluated the use of MBTs for symptom management in adults also prescribed opioids for clinical pain. Data Extraction and Synthesis Independent reviewers screened citations, extracted data, and assessed risk of bias. Meta-analyses were conducted using standardized mean differences in pain and opioid dose to obtain aggregate estimates of effect size with 95% CIs. Main Outcomes and Measures The primary outcome was pain intensity. The secondary outcomes were opioid dose, opioid misuse, opioid craving, disability, or function. Results Of 4212 citations reviewed, 60 reports with 6404 participants were included in the meta-analysis. Overall, MBTs were associated with pain reduction (Cohen d = −0.51; 95% CI, −0.76 to −0.26) and reduced opioid dose (Cohen d = −0.26; 95% CI, −0.44 to −0.08). Studies tested meditation (n = 5), hypnosis (n = 25), relaxation (n = 14), guided imagery (n = 7), therapeutic suggestion (n = 6), and cognitive behavioral therapy (n = 7) interventions. Moderate to large effect size improvements in pain outcomes were found for meditation (Cohen d = −0.70), hypnosis (Cohen d = −0.54), suggestion (Cohen d = −0.68), and cognitive behavioral therapy (Cohen d = −0.43) but not for other MBTs. Although most meditation (n = 4 [80%]), cognitive-behavioral therapy (n = 4 [57%]), and hypnosis (n = 12 [63%]) studies found improved opioid-related outcomes, fewer studies of suggestion, guided imagery, and relaxation reported such improvements. Most MBT studies used active or placebo controls and were judged to be at low risk of bias. Conclusions and Relevance The findings suggest that MBTs are associated with moderate improvements in pain and small reductions in opioid dose and may be associated with therapeutic benefits for opioid-related problems, such as opioid craving and misuse. Future studies should carefully quantify opioid dosing variables to determine the association of mind-body therapies with opioid-related outcomes.
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Joint deterioration and associated chronic pain are common among people with haemophilia (PWH), having an impact on quality-of-life. Though non-pharmacological strategies are recommended, psychological interventions to promote pain control and quality-of-life have scarcely been tested in haemophilia. This randomised controlled pilot trial aimed to assess feasibility, acceptability and effectiveness of hypnosis for pain management and promotion of health-related quality-of-life (HRQoL) among PWH. Twenty adults were randomised either to four weekly hypnosis sessions plus treatment-as-usual (experimental group; EG) or treatment-as-usual only (control group; CG). Participants completed sociodemographic and clinical assessment, measures of pain, HRQoL and emotional distress before (T1) and after (T2) intervention. Changes were analysed by calculating the differences between T1 and T2, and the groups were compared through independent-sample t tests (or chi-squared). Retention rates (90%) and analysis of patient satisfaction showed good acceptability and feasibility of the intervention. The EG (n = 8) had a higher reduction on pain interference than the CG (n = 10) (d = −0.267). A higher improvement on HRQoL (EQ-5D index: d = 0.334; EQ-5D VAS: d = 1.437) and a tendency towards better haemophilia-related quality-of-life (A36-Hemofilia QoL) were also evident in the EG. This is the first study showing the effectiveness of hypnosis to reduce pain interference and promote HRQoL among PWH.
Article
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Purpose To develop an evidence-based decision aid for parents of children with cancer and to help guide them in the use of complementary and alternative medicine (CAM) for cancer care. Methods This study had a mixed research design. The needs of parents were investigated by survey and focus group. A systematic review and meta-analysis were performed on the effectiveness of CAM using Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation (GRADE). Clinical experts were interviewed and a decision aid on CAM treatment for pain was developed. Results Parents emphasized the importance of reliable information on CAM, focusing primarily on communication and a broad spectrum of complaints related to cancer treatment. The decision aid on CAM for pain included five modalities based on 11 randomized control trials (RCTs): hypnotherapy, mind-body techniques, massage, healing touch, and music therapy. Meta-analysis could be performed on hypnotherapy, which significantly reduced cancer-related procedural pain compared with standard care (MD, − 1.37; 95% CI, − 1.60, − 1.15; P < 0.00001) and attention control (MD, − 1.13; 95% CI, − 1.34, − 0.94; P < 0.00001), and massage, demonstrating no effect on pain compared with standard care (MD, − 0.77; 95% CI, − 1.82, 0.28; P = 0.15). Research evidence and supplementary information from clinical practice and patient were incorporated in a website-based decision aid. Conclusions An evidence-based decision aid was developed to support parents of children with cancer in making decisions about CAM for pain management. Next steps will be to expand the website to include additional childhood cancer-related complaints and to evaluate its use in practice.
Article
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Background Sexual dysfunction, fueled by body image stress, is prevalent in women with a history of breast or gynecologic cancer. Preliminary data support that mind–body connections may improve sexual health outcomes through improving body image. Objective This randomized controlled trial compared hypnosis to progressive muscle relaxation (PMR). The primary outcome was body image at week 6 as measured by the Impact of Treatment Scale for women who have or have had breast or gynecologic cancer. Interventions/Methods Consented participants were randomized 2:1 to hypnosis or PMR. Both arms consisted of three face-to-face sessions delivered by a trained therapist. Sessions were every 2 weeks for 6 weeks; participants practiced at home between sessions using an audio recording. Results Eighty-seven women were randomized, 59 to hypnosis and 28 to PMR. Both groups reported significant improvements on body image over time (within group effect size Cohen’s d = 0.49–0.75) with no significant difference between groups (p = 0.15). Secondary outcomes were not significantly different between groups. The hypnosis group improved more in sexual satisfaction and sexual interest while the PMR group improved more in positive affect. Conclusions Interventions facilitating mind–body connections such as hypnosis and PMR may help to improve body image. This study suggests that stress relieving strategies of hypnosis and PMR may contribute to providing a re-connection to one’s body, improved positive affect, and overall better sexual health.
Article
Background: Urgency urinary incontinence afflicts many adults, and most commonly affects women. Medications, a standard treatment, may be poorly tolerated, with poor adherence. This warrants investigation of alternative interventions. Mind-body therapies such as hypnotherapy may offer additional treatment options for individuals with urgency urinary incontinence. Objective: To evaluate hypnotherapy's efficacy compared to medications in treating women with urgency urinary incontinence. Materials and methods: This investigator-masked, noninferiority trial compared hypnotherapy to medications at an academic center in the southwestern United States, and randomized women with non-neurogenic urgency urinary incontinence to weekly hypnotherapy sessions for 2 months (and continued self-hypnosis thereafter) or to medication and weekly counseling for 2 months (and medication alone thereafter). The primary outcome was the between-group comparison of percent change in urgency incontinence on a 3-day bladder diary at 2 months. Important secondary outcomes were between-group comparisons of percent change in urgency incontinence at 6 and 12 months. Outcomes were analyzed based on noninferiority margins of 5% for between group differences (P < 0.025) (that is, for between group difference in percentage change in urgency incontinence, if the lower bound of the 95% confidence interval was greater than -5%, noninferiority would be proved). Results: A total of 152 women were randomized to treatment between April 2013 and October 2016. Of these women, 142 (70 hypnotherapy, 72 medications) had 3-day diary information at 2 months and were included in the primary outcome analysis. Secondary outcomes were analyzed for women with diary data at the 6-month and then 12-month time points (138 women [67 hypnotherapy, 71 medications] at 6 months, 140 women [69 hypnotherapy, 71 medications] at 12 months. There were no differences between groups' urgency incontinence episodes at baseline: median (quartile 1, quartile 3) for hypnotherapy was 8 (4, 14) and medication was 7 (4, 11) (P = .165). For the primary outcome, although both interventions showed improvement, hypnotherapy did not prove noninferior to medication at 2 months. Hypnotherapy's median percent improvement was 73.0% (95% confidence interval, 60.0-88˖9%), whereas medication's improvement was 88.6% (95% confidence interval, 78.6-100.0%). The median difference in percent change between groups was 0% (95% confidence interval, -16.7% to 0.0%); because the lower margin of the confidence interval did not meet the predetermined noninferiority margin of greater than -5%, hypnotherapy did not prove noninferior to medication. In contrast, hypnotherapy was noninferior to medication for the secondary outcomes at 6 months (hypnotherapy, 85.7% improvement, 95% confidence interval, 75.0-100%; medications, 83.3% improvement, 95% confidence interval, 64.7-100%; median difference in percent change between groups of 0%, 95% confidence interval, 0.0-6.7%) and 12 months (hypnotherapy, 85.7% improvement, 95% confidence interval, 66.7-94.4%; medications, 80% improvement, 95% confidence interval, 54.5-100%; median difference in percent change between groups of 0%, 95% confidence interval, -4.2% to -9.5%). Conclusion: Both hypnotherapy and medications were associated with substantially improved urgency urinary incontinence at all follow-up. The study did not prove the noninferiority of hypnotherapy compared to medications at 2 months, the study's primary outcome. Hypnotherapy proved noninferior to medications at longer-term follow-up of 6 and 12 months. Hypnotherapy is a promising, alternative treatment for women with UUI.
Article
Introduction: Patients undergoing minimally invasive procedures under a light conscious sedation perceive pain and anxiety. Hypnosis used together with analgesics has been investigated in numerous studies. Aims and methods: This systematic review aimed to assess the effectiveness of hypnotic analgesia in management of pain, anxiety, analgesic consumption, procedure length and adverse events in adults undergoing minimally invasive procedures. Clinical controlled trials in which hypnosis was used together with pharmacological analgesia compared to pharmacological analgesia alone during invasive procedures were included. Seven databases were searched. The methodological quality of the studies was assessed by two reviewers using a standardized instrument for critical appraisal from Joanna Briggs Institute, "Meta-Analysis of statistics assessment and review Instrument". Meta-analyses using the review manager version 5.3 software were conducted on procedure length and adverse events. Results for pain, anxiety and analgesics were synthesized in narrative summaries. Conduction of the review adheres to the PRISMA checklist. Results: Ten studies comprising 1365 participants were included. A reduction in the consumption of pain medication was found between 21% and 86% without aggravating pain intensity and anxiety. In few studies significant reduction in pain intensity and anxiety was found. Meta-analysis including seven studies revealed a small beneficial effect on reducing procedure length. A meta-analysis on adverse events showed no significant reduction. Statistical heterogeneity was found among the studies included. Conclusion: For patients undergoing invasive procedures hypnotic analgesia was effective in reducing consumption of analgesics. Only a slight effect was however found on experienced anxiety and pain intensity. It did not prolong the procedure and was safe to provide. Relevance to clinical practice: Hypnosis is recommended as pain-management for adults during invasive procedures. A reduced consumption of pain medication potentially has a major impact on monitoring and observation of patients following the procedure, thus improving patient safety and reducing resource consumption.
Article
This prospective, randomized study investigated the effects of preoperative hypnosis on hemorrhage and pain in open septorhinoplasty (SRP). Twenty-two patients undergoing SRP under general anesthesia were included and equally divided into two groups. Patients in the hypnosis group (HG) received a total of three sessions of hypnotic induction. The first two sessions occurred 3 days and 1 day prior to surgery, respectively, and the last session was in the hospital the day of surgery. The other 11 patients constituted the control group (CG). Compared with the CG, the HG’s intraoperative use of total remifentanil and the visual analog scale scores at the 2nd and 3rd postoperative hours were significantly lower (p < .05). Hypnosis did not affect the quality of the surgical field. However, preoperative use of hypnosis decreased intraoperative remifentanil requirements and postoperative pain.
Article
This study examined the development and effect of an online hypnosis program for the treatment of migraines. Forty-three participants were randomly assigned to a wait-list control or a treatment group. The treatment group received hypnosis mp3s developed for the study. Pain catastrophizing (PCS), headache disability (HDI), migraine frequency, duration, severity, and medication usage were measured. There was a 48% reduction in mean HDI score in the treatment group and 2% reduction in the control group. There was a 60% reduction in mean PCS score in the treatment group. There were no significant between-group differences in the proportion of subjects experiencing decreased frequency or severity of migraines. There was a significant between-group difference in the change in migraine duration. This study demonstrated that a hypnosis intervention delivered online was effective in reducing headache symptoms in migraine sufferers.