Videotherapie und Videosupervision: Praxishandbuch für Psychotherapie und Beratung online
Abstract
Dieses Manual für Psychotherapeuten und Supervisoren zeigt, wie Sprechstunde und Supervision per Video gelingen – einem Medium, dem in der Beratungsbeziehung oft das Etikett der zweiten Wahl anhaftet. Richtig genutzt bietet die Videotherapie jedoch Möglichkeiten, die über die Face-to-Face-Interaktion hinausgehen. Exposition, Rollenspiel und Entspannung – das alles funktioniert online. Die Videobehandlung erleichtert die Umsetzung von Interventionen, stärkt die professionelle Interaktion und fördert so therapeutische Effekte. Hierfür muss eine hohe Vertrautheit mit dem Medium und der Kommunikation innerhalb des Mediums vorhanden sein sowie eine Sensibilität für die Grenzen des Einsatzes. Neben rechtlichen und technischen Grundlagen vermittelt das Praxishandbuch daher Gesprächsstrategien und Adaptionen der wesentlichen therapeutischen und supervisorischen Vorgehensweisen.
Aus dem Inhalt
Technische und rechtliche Grundlagen – Vorbehalte – Sitzungsorganisation – Struktur und Ablauf – Interventionen – Dos and Don'ts. Geschrieben für Psychotherapeuten und Supervisoren und zudem alle Berater, die Video nutzen, um mit ihren Klienten zu kommunizieren.
Über die Autorin
Susanna Hartmann-Strauss ist Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Supervisorin. Sie arbeitet kassenzugelassen in eigener Praxis, ist seit mehr als 15 Jahren in der Weiterbildung tätig und begeisterte Onlinetherapeutin.
... Über die Bedingungen, Chancen und Grenzen der Online-Supervision wird aktuell und bedingt durch die Pandemieerfahrungen viel publiziert (u. a. Rohr 2022; Baur und Pattmöller 2022;Walpuski 2020;Walpuski und Bredemann 2021;Kühne und Hintenberger 2020;Hartmann-Strauss 2020), allerdings mit sehr unterschiedlichen Foki zwischen Umsetzungsanleitungen, Praxistipps und theoretischer Verortung. Dieser Beitrag fokussiert nicht die Phänomene der Online-Supervision im Allgemeinen, sondern nimmt sehr spezifisch die Besonderheiten anhand der Kollaborationssoftware mit Videokonferenzfunktion Microsoft Skype for Business ® (im Folgenden: SfB) in Gruppensupervisionen im behördlichen Kontext in den Blick. ...
Zusammenfassung
Dieser Beitrag reflektiert kritisch Erfahrungen mit der spezifischen Kollaborationssoftware mit Videokonferenzfunktion Microsoft Skype for Business® in Gruppensupervisionen im behördlichen Kontext. Darin werden Besonderheiten sowohl der Software als auch der organisationalen Setzungen sowie der Dominanz der IT für das supervisorische Setting herausgearbeitet. Im Ergebnis zeigt sich, wie diese organisationalen Setzungen wesentlich stärker als in präsenten Settings die Supervision beeinflussen und die Supervisionsgruppe – sowohl Supervisor wie Supervisand:innen – depotenzieren. Zudem wird ein erheblicher Mehraufwand an Kontraktierung erkennbar.
This research is about the experiences of players with sexual harassment in online games and corresponding help systems. For this purpose, the study examines how the existing offers and measures of the game manufacturers as well as external counseling and help systems are experienced by affected players. At the same time, the role of the social environment is examined and the requirements for the development of help offers resulting from these experiences are elaborated. To answer the research question, seven players who had already experienced sexual harassment in online multiplayer games were questioned in semi-structured interviews. The interviews were analyzed using qualitative content analysis by Mayring. The study results provide insights into gamersʼ perceptions of existing help systems in multiplayer online games. Moreover, a contribution for further development of existing help systems in online worlds as well as for the expansion of additional prevention, support and counseling options is given. In particular, this study shows there is still a great need for action with regard to preventive activities. However, there is a need for more action on the part of stakeholders such as game manufacturers and politicians, which also requires further studies to be conducted.
Der Beitrag versucht, das derzeit in starker Veränderung befindliche Feld digitaler Beratung unter einer adressat/innenbezogenen Perspektive zu vermessen. Hierzu werden ein kurzer zeitgeschichtlicher Abriss digitaler Beratung im deutschsprachigen Raum skizziert, ein Überblick zu empirischen Befunden zu Adressat/innen und Adressierung dargestellt und in einem Ausblick auf Basis einer Heuristik zum Verständnis digitaler Beratungspraktiken adressat/innen- und adressierungsspezifische Herausforderungen im Kontext digitaler Beratung formuliert.
Der vorliegende Leitfaden besteht aus zwei Teilen: Teil I vermittelt zunächst eine allgemeine fachwissenschaftliche Einordnung, es geht um zentrale Begriffe und Gesichtspunkte, die im Zusammenhang mit der videogestützten Beratung diskutiert werden. Darauf aufbauend beschreibt Teil II konkrete Ansatzpunkte für die professionelle Gestaltung von Beratungsgesprächen im Videoformat. Es geht um Fragen wie Vorbereitung und Troubleshooting, Beziehung und Kommunikation, Tools und Gestaltungsmöglichkeiten, Methoden und Techniken.
Zusammenfassung Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Videoberatung in zahlreichen Handlungsfeldern personenbezogener Beratung an Bedeutung gewonnen. Viele Beratungseinrichtungen führten zum ersten Mal ein Beratungsangebot per Video ein, es wurden kurzfristig neue Zugänge erprobt, Erfahrungen gesammelt und Lösungen gefunden. Inzwischen wird die Praxis der Videoberatung von einer wachsenden Fachöffentlichkeit und wissenschaftlichen Reflexion begleitet. In diesen Prozess zunehmender Professionalisierung reiht sich der vorliegende Beitrag ein und möchte zur begrifflichen Schärfung und methodischen Weiterentwicklung der Videoberatung beitragen. Neben einschlägiger Fachliteratur wird dabei auf Feldbeobachtungen in der Berufs-und Beschäftigungsberatung der Bundesagentur für Arbeit (Deutschland) zurückgegriffen. Im ersten Teil werden zunächst neun zentrale Gesichtspunkte der Videoberatung umrissen. Im zweiten Teil werden vor dem Hintergrund ihrer weiteren Spezialisierung konkrete, vornehmlich methodische Fragen und Ansatzpunkte für das Handlungsfeld der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung behandelt. In einem kurzen Ausblick werden schließlich mögliche Entwicklungs-und Forschungsperspektiven angesprochen.
Since the beginning of the Corona pandemic, video counseling has gained importance in numerous fields of personal counseling. Many counseling institutions introduced video counseling services for the first time. New approaches were tested at short notice, experience gained, and solutions found. In the meantime, the practice of video counseling is accompanied by a growing professional community and scientific reflection. This article is part of this process of increasing professionalization and contributes to the further conceptual clarification and methodological development of video counseling. In addition to relevant literature, this work draws on field observations in the career and employment counseling service of the Federal Employment Agency (Germany). In the first part, nine key aspects of video counseling are outlined. The second part discusses concrete, primarily methodological questions and approaches for counseling in education, career and employment. Finally, in a short outlook, possible development and research perspectives are addressed.
Zusammenfassung
Der Artikel liefert Einblicke in das Erfahrungswissen und methodische Vorgehen von online tätigen Supervisor:innen, deren Expertise vor allem die kreativen Zugänge sind. Hierfür wurden Interviews mit Expert:innen zu folgender Fragestellung geführt: Wie gestalten online tätige Kolleg:innen den videobasierten Supervisionsprozess mittels kreativer, handlungsorientierter und erlebnisaktivierender Methoden? Was sind Gelingensbedingungen supervisorischer Prozesse in diesem methodischen Segment? Der Fokus richtet sich auf die Anwendung verschiedener Beratungsmethoden. Ziel ist es, interessierten Kolleg:innen Anregungen für die Gestaltung eigener Online-Supervisionen zu bieten. Es zeigte sich, dass ganzheitliches Arbeiten auch im virtuellen Raum möglich ist.
This article in the Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie is about online supervision for people who work with their clients in presence. After a definition of supervision and the format setting of supervision online, the aim is to show in a comparison of online and face-to-face settings that both worlds have their advantages and qualities, but also their limitations. Short examples illustrate the scenic-systemic approach in the online setting.
Background
In the course of the pandemic triggered by the coronavirus disease 2019 (COVID-19), video-based treatment (VBT) has undergone a trend reversal. It must be assumed that the abrupt switch from traditional psychotherapy to the video setting (VS) has an impact on the therapeutic relationship and thus on the therapeutic process. This study examined how the switch from traditional treatment to VBT (and back again) during the COVID-19 pandemic was experienced by patients and therapists with respect to the therapeutic relationship and the therapeutic process.Methods
Group-specific, semi-structured interviews with therapists (n = 8), therapists in training (n = 6), and patients (n = 9).ResultsThe results show that the majority of participants, both therapists as well as patients, experienced the therapeutic situation in VS as more permeable and less predictable. Although the VS contributes to maintenance of the therapeutic situation, the interaction was described as shallow and less oriented. Furthermore, every setting change was associated with a process of habituation. Therefore, the therapeutic work can only be carried out with the highest possible intensity after several sessions within each setting.Conclusion
The possibility of maintaining the therapeutic relationship using VBT can lead to a strengthening of the therapeutic alliance. Although the VS is associated with uncertainties, shame-ridden topics can be addressed more freely. Anxiety patients, in particular, could engage in a more intense therapeutic process after a universally observed phase of habituation.
Anknüpfend an den 2017 im e-beratungsjournal erschienenen Artikel zur „Einführung in die Onlineberatung per Video“ (Engelhardt & Gerner), möchte der vorliegende Artikel nun etwas tiefer in die methodischen Aspekte der Videoberatung eintauchen. Neben einem kurzen Überblick über die Bedeutung und Besonderheiten der Videokommunikation stellt der Artikel vor allem konkrete methodische Interventionen vor. Es werden die verschiedenen Phasen eines Videoberatungsgesprächs vorgestellt und konkrete Handlungsmöglichkeiten beschrieben. Abschließend diskutiert der Artikel Implikationen für den Einsatz der Videoberatung – auch fernab der durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen.
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