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Gleichstellung & Diversity in der ‚exzellenten, unternehmerischen Hochschule‘. Zur (Un-)Sichtbarkeit neuer Wissensordnungen auf visueller Ebene

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Abstract

Dieser Beitrag befasst sich vor dem Hintergrund der Debatten um Diversity im Bildungswesen (Fereidooni und Zeoli 2015) mit der visuellen Darstellung von Personen auf der Internetpräsenz einer großen deutschen Hochschule, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Da die DHBW eigens produzierte, großformatige Fotos zur Vermittlung ihres Hochschulprofils – i.S. eines Corporate Image – einsetzt, wurde sie gewählt, um anhand ausgewählter Bildbeispiele den diskurstheoretischen Ansatz einer Analyse von Sichtbarkeiten im Anschluss an Foucault zu illustrieren. Ausgehend von der zunehmenden, nicht unumstrittenen Bedeutung von Diversity an deutschen Hochschulen, wird gefragt, ob und wie die DHBW die neue, von Diversity1 geprägte Sicht auf Studierende und Beschäftigte, auf ihrer zentralen Homepage visuell (re-)konstruiert. Welche Körper in welchen Settings auf welche Weise gezeigt bzw. nicht gezeigt werden, veranschaulicht am Merkmal Geschlecht, dass normative Konzeptionen von Weiblichkeit, Männlichkeit und Heterosexualität auch in der ‚unternehmerischen Hochschule‘ des 21. Jahrhunderts präsent sind.

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... While economic organizations in Germany had already been implementing DiM and reaping the financial benefits since the 1990s, universities did not start until the Bologna Reform at the end of the 1990s, the Excellence Initiative starting in 2006, and the passing of the General Equal Treatment Act (AGG) in 2006. These developments resulted in universities in Germany having to cope with an irreconcilable contradiction: The social justice perspective and "new logics and requirements in governance" [3]. In this regard, universities hope for advantages by specifically using the potential of the diversity of their employees, students as well as academics, but, in contrast to companies, at the same time emphasize the goal of social justice. ...
Conference Paper
This Research Full Paper deals with the institutionalization of diversity management in German universities, which only started after the Bologna Reform at the end of the 1990s, the Excellence Initiative starting in 2006 and the passing of the General Equal Treatment Act (AGG) in 2006. The aim is to explore the motives of universities behind the implementation of diversity management and identify isomorphic mechanisms in the process of the implementation. Further, the paper conducts a first stocktaking of practical anti- discrimination work at German universities carried out through the organizational practice to identify further connecting factors and problematic situations. To answer the research questions, five expert interviews were conducted with diversity officers from two universities and three engineering universities in five different German states. Among other things, it was found that the interviewees rejected the term diversity management due to its underlying economic logic and preferred the more current term diversity policies. Moreover, from a university perspective, a total of eight different motives for implementing diversity policies were identified: Anti-discrimination, external effectiveness, acquisition of external funding, legislation, favorable investment compared to other measures, intrinsic motivation, potential approach, and exemplary function. Thus, universities initially try to appear diverse externally to meet the rationality expectations of their environment and only supplement this external effect with the appropriate measures and structures over time, while the motivation of diversity officers is intrinsic. This is also related to the fact that voting rounds slowed down processes, but universities would have to position themselves on current discourses, such as in the summer of 2020 after the racially motivated murder of George Floyd. Accordingly, it could be highlighted that the motives of diversity officers and their universities are not automatically congruent.
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Wie ist es zu erklären, dass der Bologna-Prozess das traditionelle liberale Selbstverständnis der deutschen Universitäten innerhalb kürzester Zeit aufgelöst hat? Jens Maeße geht dieser Frage aus diskursanalytischer und poststrukturalistischer Sicht nach und zeigt, wie ausgehend von Texten, Reden und Interviews politische Handlungsträgerschaft hergestellt wird. Fazit: Nicht die vielbeschworene Unumkehrbarkeit macht den Bologna-Prozess so effizient, sondern das diskursive Unsichtbarmachen von politischer Verantwortlichkeit und konkreter Reformprogrammatik in einem technokratischen Konsensdiskurs.
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This article highlights how a gender perspective can be performed by design as critical practice. Two common household appliances - a drill and a hand blender - were used as a starting point. Inspired by Derrida's term deconstruction, the product language of the tools was analysed and then switched in two new prototypes: the hand blender Mega Hurricane Mixer and the drill Dolphia. The prototypes were shown at exhibitions and lectures. The comments by the audience show that a switching of product language entails that their relationship to the artifact itself also changes. Overall, the elements, which previously had been perceived as 'lacking transparency', were now visible. For example, the drill was identified as a "drill for women" and considered inadequate for drilling, and the mixer revealed needs and functions that the traditional mixer did not satisfy. This implies that design should not only be seen as 'final products' but as a part of a social process that takes place between the user, the artifact and the norms of society. By switching the product languages it was possible to highlight how gender values are connected to each design and each artifact. This means that the design of the artifacts around us is not fixed, but can be renegotiated and situated in time, place, and context.
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»Ökonomisierung« ist in aller Munde. Die systemtheoretische Perspektive auf das vermeintlich vertraute Phänomen stellt eine doppelte Herausforderung dar. Um Ökonomisierungsprozesse rekonstruieren zu können, muss die Systemtheorie ihre Möglichkeiten der Darstellung von System-System-Beziehungen erweitern und Ökonomisierung zu einem Paradoxieproblem werden lassen. Diese Studie liefert Impulse zur Theorieerweiterung im Bereich der Nebencodierung und zeigt an verschiedenen Beispielen, dass Ökonomisierung nicht wirtschaftlich instruiert, sondern funktionssystem-intern selbst ausgebildet wird.
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Klassische Medien wie Rundfunk, Film und Fernsehen sind ebenso wie die „Neuen Medien“ Internet oder Computerspiele längst Gegenstand der Geschlechterforschung. Dieses Lehrbuch macht mit Begriffen, Theorien und Problemen des Feldes vertraut und befähigt Studierende, dies auf aktuelle Phänomene anzuwenden. Die Autorinnen stellen theoretische Modelle der Geschlechterforschung vor und beschreiben ihre Anwendung in der Medienforschung. Zentrale Begriffe werden erläutert und Fragen zur methodischen Anlage von Gender Media Studies diskutiert. Zahlreiche Fallbeispiele verdeutlichen den spezifischen Ertrag der Geschlechterforschung für die Medien- und Kommunikationswissenschaften. Zugleich liefern sie Material, um die konkrete Umsetzung von Forschungsfragen in eigene empirische Arbeiten zu erproben. Wie wandeln sich Geschlechterverhältnisse in Journalismus und PR? Wie lassen sich Medientexte in Zeitung, Fernsehen oder Internet analysieren? Das Buch integriert sowohl sozial- als auch kulturwissenschaftliche Perspektiven zum Verständnis von Geschlecht im gesamten Spektrum der Medienkommunikation.
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Während Behinderung mittlerweile nicht nur in den interdisziplinären Disability Studies selbstverständlich als soziokulturelle Kategorie gefasst wird, finden Anschlüsse an die Visual Culture bislang nur vereinzelt statt. In diese Forschungslücke schreiben sich die Beiträge des Sammelbandes ein: Beispielhaft werden Bilder aus Literatur, Kunst, Archivfotografie und Dokumentarfilm vorgestellt und detaillierten Analysen unterzogen. Gibt es medienspezifische Inszenierungsstrategien, die ein kulturell erlerntes Sehen oder Übersehen von Behinderung bestätigen oder irritieren? Inwieweit wird die Konstruktion der Bilder sichtbar? Und besteht die Möglichkeit, Bilder jenseits der Dichotomie von Behinderung und Nicht-Behinderung zu produzieren?
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Das Interesse an einer gleichberechtigten Teilhabe im Design hat von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart zu einer Reihe produktiver Gestaltungspraktiken und Theorien geführt. Heute stellt sich jedoch die Frage, ob das Leitbild der partizipatorischen Gestaltung nicht auf einem idealisierenden Verständnis von Demokratie und sozialer Beteiligung gründet. Der Band unternimmt eine kritische Bestandsaufnahme der partizipatorischen Gestaltung, ihrer Entwicklung und der gegenwärtigen Theoriebildung. Die Beiträge, u.a. von Gilbert Cockton, Pelle Ehn, Jesko Fezer, Richard Herriott, Claudia Mareis und Elizabeth Sanders, prüfen den Stellenwert von Partizipation in der praxisbasierten Designforschung und fragen kurzum: Wer gestaltet die Gestaltung?
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Das zweibändige Handbuch zur interdisziplinären Diskursforschung gibt einen systematischen und umfassenden Überblick über das neue Feld der Diskursforschung. Der erste Band versammelt nationale und internationale Tendenzen, Entwicklungen und Fragen der Diskursforschung. Der zweite Band stellt wichtige diskursanalytische Methoden am Beispiel des Diskurses über die neoliberalen Hochschulreformen vor. Mit seinem Schwerpunkt auf theoretischen Modellen und Strategien der diskursanalytischen Forschungspraxis im disziplinären und interdisziplinären Kontext richtet sich dieses Referenzwerk der Gruppe DiskursNetz an forschungsorientierte Studierende und alle Diskursforschenden, die sich für den Zusammenhang von Sprache und Gesellschaft interessieren.
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Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts. Am Beispiel des Konzepts ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ wird untersucht, wie ein politischer Impuls, der auf nationaler Ebene gesetzt wird, zu einem bedeutsamen Ereignis auf der Landes- und der lokalen Ebene werden kann. Untersucht wurde der Transfer des Konzepts ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘. Vorgestellt werden die Hintergründe der gewählten Methoden und die jeweiligen Befunde, die zwecks Rekonstruktion des Governance-Regimes des Transfers von Bildung für nachhaltige Entwicklung trianguliert wurden. Der Inhalt • Triangulative Rekonstruktion von Governance-Regimen • Transfer von Bildung für nachhaltige Entwicklung • Inhaltsanalytisch-prozessuale Mechanismenanalyse • Grounded Theory • Wissenssoziologische Diskursanalyse • Objektive Hermeneutik • Soziale Netzwerkanalyse Die Zielgruppen< • Fachwissenschaftler/-innen und Studierende der Erziehungswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft • Verantwortliche in Bildungseinrichtungen und -administration • bildungspolitische Entscheidungsträger/-innen in Bund, Ländern und Kommunen Die Herausgeber/-innen Dr. Inka Bormann ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Freien Universität Berlin. Steffen Hamborg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Dr. Martin Heinrich ist Professor für Erziehungswissenschaft und Leiter der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld.
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Wer von einer Ökonomisierung gesellschaftlicher Teilbereiche wie z. B. der Hochschulen oder des Gesundheitswesens oder gar von einer Ökonomisierung der Gesellschaft insgesamt spricht, tut dies zumeist in einer kritischen Haltung. Er beklagt, dass ökonomische Gesichtspunkte die Oberhand über universitäre Bildung oder medizinische Notwendigkeiten bzw. Möglichkeiten gewinnen – anders gesagt: dass die Lehre oder die Versorgung von Kranken zumindest keine dauerhaften wirtschaftlichen Verluste einfahren darf, vielleicht gar Gewinne erwirtschaften muss.
Gender und Design - zum vergeschlechtlichten Umgang mit dem gestalteten Alltag
  • U Brandes
  • S Metz-Göckel
Herausforderungen hochschulischer Diversity-Politik. Für einen reflexiven, differenz- und ungleichheitssensiblen Umgang mit einem deutungsoffenen Phänomen
  • V Eickhoff
  • L Schmitt
Balanceakte: Spannungsfelder aktueller Gleichstellungspolitik an Hochschulen
  • B Dahmen
The World Institutionalization of Education
  • J Meyer
  • F Ramirez
Neue Arrangements und alte Reputationsregime der Hochschulgovernance: Optionen und Restriktionen für die Geschlechterpolitik
  • D Simon
Die Wiederkehr der Bilder
  • G Boehm
»Zeppelin-University«: Bilder einer Hochschule
  • S Maasen
  • F Böhler