Die Klimaberichterstattung umfasst nach h.M. mittlerweile nicht nur die bloße Offenlegung klimarelevanter Unternehmensdaten, wie etwa CO2-Emissionen. Vielmehr soll die
Klimaberichterstattung von Unternehmen aussagekräftige Informationen zur Verfügung stellen, wie der Klimawandel sowie die damit einhergehenden Maßnahmen zu seiner Begrenzung und zur Vermeidung von Treibhausgasemission sowohl die finanzielle als auch die nichtfinanzielle Performance, die Unternehmensstrategie und somit auch den unternehmerischen Erfolg in der Zukunft beeinflussen (werden). Dieser weitreichende Anspruch an die Unternehmensberichterstattung hat sich in den vergangenen Jahren als ein Teil der Initiativen zur Bekämpfung der Erderwärmung, die hierfür Unternehmen als wesentliche Mitverursacher in die Pflicht nehmen, herausgebildet. Vor diesem Hintergrund und den daraus abgeleiteten Implikationen – und insb. dem erwartbaren weiteren Bedeutungsgewinn der Rechnungslegung über Klimabelange durch Unternehmen in der EU – widmet sich der vorliegende Beitrag dem aktuellen Stand der Klimaberichterstattung als eigenständige Rechnungslegungskonzeption, die sich zunehmend von der nichtfinanziellen bzw. Nachhaltigkeitsberichterstattung loszulösen und sich zu einem Berichtskonzept sui
generis zu entwickeln scheint. Dazu werden zunächst aktuelle Entwicklungsfelder der klimarelevanten Berichterstattung im EU-Raum kurz vorgestellt. Im Anschluss daran werden
grundlegende Leitlinien, welche für die Klimaberichterstattung infrage kommen, näher beleuchtet. Abschließend soll die Klimaberichterstattung in der EU als zunehmend isoliert
anzusehendes Berichtsformat kritisch gewürdigt werden.