Sowohl Peter Brook als auch Akira Kurosawa haben ihre filmischen Möglichkeiten genutzt, um King Lear zu adaptieren und dabei eine jeweils sehr eigene Interpretation der Tragödie erschaffen. Die vorliegende Magisterarbeit beschäftigt sich mit Brooks King Lear (1971) und Kurosawas Ran (1985) und untersucht diese einerseits hinsichtlich ihrer Auseinandersetzung mit der literarischen Vorlage, andererseits im Vergleich miteinander. Unterschiede in den filmischen Umsetzungen sind bereits durch die unterschiedlichen Voraussetzungen, die beide Filmemacher mitbringen, zu erwarten: Während der englische Regisseur Brook als Theaterexperte gilt, ist der Japaner Kurosawa eher dem Kino zuzuordnen , auch wenn er sich vom japanischen Nôh-Theater inspirieren ließ. Die betroffenen Kulturräume erstrecken sich demnach bis in die medialen Umsetzungsformen Theater und Film.