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Entwicklung einer Software zum
Interpretieren von Zeugnisnoten für
Oberstufenschüler
Julian Fietkau
13. Januar 2014
Bachelorarbeit
Zur Erlangung des akademischen Grades
Bachelor of Science. (B.Sc.)
Erstbetreuer: Dr. Martin Christof Kindsmüller
Zweitbetreuer: Dr. Axel Schmolitzky
Fachbereich Informatik
Universität Hamburg
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 6
1.1. ZieledieserArbeit ............................... 6
1.2. ÄhnlicheProjekte ............................... 7
1.2.1. Der Große Abirechner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2.2. AbiGrade: Der neue Abiturrechner für Niedersachsen . . . . . . . . 9
1.3. Vorgehen .................................... 9
2. Analyse 13
2.1. Problem- und Aufgabenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.1.1. Hintergrundinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.1.2. Kernproblem .............................. 14
2.1.3. Aufgabenmodell ............................ 15
2.2. Benutzeranalyse ................................ 16
2.2.1. Unterschiede je nach Schulleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.2.2. Beratungspersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2.3. Personas................................. 19
2.3. Kontextanalyse ................................. 22
2.3.1. Technischer Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.3.2. SozialerKontext ............................ 23
2.3.3. Organisatorischer Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.4. UseCases .................................... 25
3. Konzeption 28
3.1. Priorisierung der Features . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.2. Benutzungsschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
3.2.1. Anforderungen ............................. 31
3.2.2. Bestandteile und Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
3.3. Papierprototypen-Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.3.1. Ergebnisse................................ 35
3.4. Systemarchitektur ............................... 36
3.4.1. Events in JavaScript . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
3.4.2. Abstraktion der Berechnungsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3.5. NamederAnwendung ............................. 37
4. Realisierung 39
4.1. Technische Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
4.1.1. Nutzungsschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
4.1.2. Persistierung .............................. 41
4.2. Entwurfsentscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
4.2.1. Visueller Minimalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
4.2.2. Kurze oder lange Fachbezeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
4.2.3. Gestaltung der Auswahlmenüs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
2
4.3. Rückblick auf die Feature-Liste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
4.4. Nutzerfeedback während der Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
5. Dialogbeispiele 47
6. Evaluation 51
6.1. Evaluation anhand von Kriterien der Dialoggestaltung . . . . . . . . . . . 51
6.2. Evaluation anhand der Personas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
7. Zusammenfassung und Ausblick 55
7.1. Zusammenfassung ............................... 55
7.2. OffenePunkte.................................. 55
7.3. Ausblick..................................... 56
Literatur 58
Anhang 59
A. Vorgespräch Oberstufenkoordinator 59
B. Online-Umfrage 60
B.1.Fragebogen ................................... 61
B.2.StatistischeDaten ............................... 72
B.3.Rohdaten .................................... 79
C. Papierprototypen 89
C.1.Skizzen ..................................... 89
C.2.Prototypen ................................... 90
C.2.1. PC-Prototyp .............................. 90
C.2.2. Mobil-Prototyp............................. 92
C.3.Szenario..................................... 94
C.4.Testprotokolle.................................. 95
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
3
Zusammenfassung
Gegen Ende der Schullaufbahn stellt sich bei vielen Schülern verstärkt das Be-
wusstsein ein, dass die Zeugnisnoten (insbesondere der Abiturschnitt) einen
starken Einfluss auf ihre Karrieremöglichkeiten haben. Die Gesetze und Re-
geln, nach denen die Punktzahlen miteinander verrechnet werden, sind jedoch
komplex und für viele Schüler undurchsichtig. Insbesondere ist es schwierig,
bei einem noch nicht abgeschlossenen Abitur die bereits vorhandenen Noten
zu interpretieren und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird zur Unterstützung der Beratung an
einer ausgewählten Schule ein System umgesetzt, das den Schülern bei dieser
Aufgabe unter die Arme greift. Aus partiell vorliegenden Noten werden mög-
lichst viele relevante Informationen gewonnen, aufbereitet und den Schülern
dargestellt. Für diese Aufgabe findet ein Entwicklungsprozess gemäß User
Centered Design statt.
Stichwörter: User Centered Design, mobile Interfaces, Schulen, Schüler
4
Abstract
During the final years at the gymnasium – Germany’s highest tier of sec-
ondary education – many students become increasingly aware of the extent
that their grades (particularly the final Abitur grade) influence their career
opportunities. Unfortunately, the laws and regulations concerning the aggre-
gation of all the different grades are complex, sometimes even prohibitively
opaque. In particular, it is difficult to interpret the existing grades and detect
potential problems while the Abitur is still in progress.
In this bachelor’s thesis, an effort is made to support the student consul-
tation at one German school by implementing a system that is capable of
assisting students with this task. Relevant information is drawn from par-
tially available grades, processed and presented to the students. To that end,
a development process in accordance with User Centered Design takes place.
Keywords: User Centered Design, mobile interfaces, schools, students
5
1. Einleitung
Der organisatorische Ablauf der gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen ist durch recht-
liche Rahmenbedingungen grob strukturiert und durch das Unterrichtsangebot der je-
weiligen Schule ausgestaltet. Die Schülerinnen1belegen über vier Halbjahre eine gewisse
Anzahl benoteter Kurse, aus denen sich am Ende zusammen mit den Abiturprüfungen
die Abiturnote ergibt.
Gerade im letzten Teil der Schulzeit bildet sich bei vielen von ihnen ein verstärktes
Bewusstsein für die Relevanz ihrer schulischen Leistung für ihre zukünftige Laufbahn.
Die Kriterien zur Berechnung der Abiturnote sind jedoch sehr komplex. Deshalb bietet
das Gymnasium Johanneum in Lüneburg eine Beratung an. Typische dort besprochene
Fragen sind etwa folgender Art:
•Ich habe drei von vier Halbjahren abgeschlossen. Was wäre meine Abiturnote auf
der Grundlage der bisherigen Leistung, und was ist die beste noch erreichbare
Note? Wie stehen meine Chancen, an meiner Wunsch-Uni (NC: 1,6) zugelassen zu
werden?
•Ich bin schon durch zwei Kurse gefallen. Worauf muss ich achten, um nicht meine
Zulassung zum Abitur zu verpassen? Erfülle ich bereits die Kriterien der Fach-
hochschulreife?
Die Beratung erfolgt durch den Oberstufenkoordinator, der in den betreffenden Sach-
zusammenhängen geschult ist. Weil der Aufwand dieser Betreuung hoch ist und der
Betreuer noch zahlreiche andere Aufgaben hat, ist die Motivation auf Seiten der Schule
groß, Teile der Beratung durch ein technisches System zu unterstützen und zu automati-
sieren. Weiterhin besteht die Hoffnung, dass damit Schülerinnen zur Selbstreflexion und
-organisation angeregt werden können, die die Beratung vor Ort nicht nutzen, etwa weil
sie ihre persönliche Situation nicht dem Schulpersonal offenlegen möchten.
Für den Autor dieser Arbeit ergibt sich dadurch die Chance, ein gebrauchstaugliches
interaktives System mit überschaubarem Funktionsumfang zu entwerfen, zu testen und
zu entwickeln.
1.1. Ziele dieser Arbeit
Vorrangiges Ziel der Arbeit ist die Konzeption und Entwicklung eines Systems zur Be-
ratung von Oberstufenschülerinnen auf Basis ihrer bisherigen Noten. Die Schülerinnen
sollen ihre bisher vorliegenden Zeugnisnoten eintragen können, und das System soll diese
interpretieren und relevante Hinweise geben. Diese können z.B. sein: aktueller Noten-
schnitt, best- und schlechtestmögliche Abiturnote, Fachhochschulreife bzw. Abiturzulas-
sung bereits erlangt/noch erreichbar/nicht mehr erreichbar.
1Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Text auf die gleichzeitige Verwendung männlicher
und weiblicher Sprachformen verzichtet; in der Regel wird die weibliche Schreibweise verwendet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten grundsätzlich für Personen jedweden Geschlechts.
6
Der Einsatzkontext des Systems ist einerseits die Beratung der Schülerinnen durch
Schulpersonal vor Ort, andererseits aber auch die Nutzung durch Schülerinnen in Ei-
geninitiative. In der Beratung werden die nötigen Berechnungen und Schlussfolgerungen
bisher jedes Mal von Hand durchgeführt, so dass die Anwendung zu effizienterer Abwick-
lung und Reduktion von Fehlern führen kann. Die selbständige Nutzung ohne Anleitung
kann hoffentlich die Bereitschaft zur Selbstreflexion steigern, indem die Hemmschwelle
der persönlichen Beratung nicht länger den ersten Schritt verhindert.
1.2. Ähnliche Projekte
Die Idee, die Berechnung der Abiturnote zu automatisieren, ist nicht neu. Es existieren
diverse Webseiten und Tools, die ebenfalls versuchen, dieses Problem zu lösen. Leider
sind viele davon veraltet und nicht an die aktuell gültigen Regeln angepasst. Durch die
regionale Begrenztheit des Marktes, der sich auf das Land Niedersachsen beschränkt,
gibt es keine Produkte von namhaften Herstellern. Stattdessen handelt es sich fast aus-
schließlich um Hobbyprojekte von einzelnen Entwicklern, die mitunter selbst noch im
Schulalter sind. Auffällig aber bei näherer Betrachtung nicht überraschend ist, dass alle
untersuchten Produkte kostenfrei verfügbar sind.
Es gibt zu dieser Produktklasse dementsprechend auch keine Marktanalysen oder Un-
tersuchungen zur Bekanntheit verschiedener Produkte, weshalb eine Einschätzung der
Bekanntheit nicht empirisch untermauert werden kann. Trotzdem werden in diesem Ab-
schnitt zwei konkrete Angebote genauer beschrieben, welche subjektiv betrachtet recht
schnell und häufig genannt werden, wenn man nach einem Abiturnoten-Rechner sucht.
1.2.1. Der Große Abirechner
Der Große Abirechner wurde bzw. wird von Ulrich Große entwickelt und steht auf dessen
Webseite (Große, 2004–2014) zum Download bereit (vgl. Abbildung 1, S. 8).
Diese Implementation liegt als Datei im Microsoft Excel-Format vor. Damit ist der
Rechner auf allen Plattformen lauffähig, auf denen Excel verfügbar ist, womit die meis-
ten PCs abgedeckt sind. Die Unterstützung von Tabellenkalkulationen auf Mobilgeräten
ist bisher nur unzureichend und die Nutzungsschnittstelle dieses Rechners ist nicht auf
Touch-Bedienung oder kleine Bildschirme ausgelegt, somit ist eine nutzergerechte Hand-
habung des Rechners auf einem mobilen Gerät derzeit nicht möglich.
Das Tool beachtet Belegungsverpflichtungen und weist auf Mindestpunktzahlen hin.
Optional werden auch die Mindestwochenstunden überprüft. Mit unvollständigen Daten
kann es nur begrenzt umgehen: Liegen einige Noten noch nicht vor, muss die Nutzerin
entweder plausible Werte erfinden oder überall die Mindestpunktzahl eingeben, wobei
dadurch in beiden Fällen jeweils unterschiedliche Verfälschungen im Ergebnis entstehen.
Die Ergebnisse können mit der Speicherfunktion von Excel gesichert werden. Eine
nachträgliche Anpassung ist nur eingeschränkt möglich. Das Tool bringt dazu den Hin-
weis an, im Zweifel lieber mit einer neuen Kopie des leeren Formulars von vorne zu
beginnen.
Der Große Abirechner beherrscht in der aktuellen Version die Berechnungsregeln für
7
Abbildung 1: Gesamtansicht des Excel-basierten Tools „Der Große Abirechner“ (Große, 2004–2014). Zu sehen sind ein Ein-
gabeblock für persönliche Daten, für Fächerwahl sowie Zeugnisnoten, eine Zwischenzusammenfassung, ein wei-
terer Block für Prüfungsnoten sowie eine Gesamtzusammenfassung und rechts im Bild einige tabellarische
Hintergrundinformationen.
8
das Abitur in Niedersachsen seit der Abitur-Reform 2011. Es steht ein Regelsatz für die
Regelungen bis einschließlich 2013 und einer für die ab 2014 zur Verfügung.
1.2.2. AbiGrade: Der neue Abiturrechner für Niedersachsen
Unter dem Namen AbiGrade wurde 2009 eine weitere Anwendung zur Berechnung der
Abiturnote in Niedersachsen veröffentlicht (vgl. Abbildung 2, S. 10). Die dazugehörige
Webseite ist inzwischen nicht mehr verfügbar (Autor unbekannt, 2009–2010), AbiGrade
kann jedoch weiterhin an diversen Stellen im Web gefunden und heruntergeladen werden.
Leider ist zu der Anwendung kein Autor namentlich genannt. In Anbetracht der nicht
mehr vorhandenen Webseite und der alten Programmversion liegt der Schluss nahe, dass
das Projekt inzwischen verwaist ist und nicht mehr gepflegt wird.
AbiGrade basiert auf dem .NET -Framework von Microsoft und ist damit unter allen
modernen Versionen von Microsoft Windows lauffähig, abgesehen von den Versionen für
Smartphones und einige Tablets. Eine Nutzung auf mobilen Geräten ist nicht vorgesehen.
Jedoch ist die Schnittstelle visuell und interaktiv so gestaltet, dass eine Umsetzung in
ähnlicher Form auf modernen Tablets wohl durchaus nutzergerecht möglich gewesen
wäre, wenn die unterliegenden Technologien durch Alternativen ausgetauscht würden,
welche die Verwendung von mobilen Geräten erlauben.
In AbiGrade gibt es zwei Hauptansichten: eine Eingabemaske für alle Zeugnisnoten
der Oberstufe sowie die Prüfungsnoten, auf der auch gleich die wichtigsten Ergebnisse
angezeigt werden, und einer zweiten Ansicht mit einer großen Umrechnungstabelle für
Abiturnoten sowie eine Möglichkeit zur Berechnung der noch zu erbringenden Punktzahl
für eine Wunsch-Abiturnote.
Das Tool bietet eine Speicherfunktion, welche allerdings lediglich einen Screenshot des
Programms und der Rechenergebnisse erzeugt und als Grafik abspeichert. Eine nach-
trägliche Veränderung oder Ergänzung von gespeicherten Daten ist nicht möglich.
Die Anwendung beherrscht lediglich die 2010 noch gültigen Regelungen für die gym-
nasiale Oberstufe, so ist z.B. noch eine Schulzeit von 13 Jahren vorgesehen und das
Punktesystem funktioniert anders. Damit hat AbiGrade für den heute relevanten Nut-
zerkreis faktisch keinen Wert mehr.
1.3. Vorgehen
Für die Konzeption der Anwendung wird ein Prozess gewählt, der an User Centered
Design (Norman & Draper, 1986) angelehnt ist. Dabei werden die späteren Nutzer in
den Gestaltungsprozess frühzeitig empirisch eingebunden, damit gewährleistet ist, dass
die fertige Anwendung tatsächlich nützlich ist und den realen Anforderungen entspricht.
Zur Organisation der konstruktiven Umsetzung des Systems wird eine schlanke Varian-
te des Feature Driven Development (Palmer & Felsing, 2002) genutzt, in deren Zentrum
die Orientierung an und Priorisierung von einzelnen Funktionalitäten (statt z.B. Archi-
tekturbausteinen) steht. Auch dies soll die Konzentration auf die Perspektive der Nutzer
erleichtern und dazu führen, dass zügig Programmversionen entstehen, die ausprobiert
und eingesetzt werden können.
9
Abbildung 2: Die zwei Hauptansichten der Anwendung „AbiGrade“ (Autor unbekannt,
2009–2010). (a) In der Standardansicht werden sämtliche Noten einge-
tragen und das Gesamtergebnis angezeigt. (b) In der zweiten Ansicht ist
eine Umrechnungstabelle für Zeugnispunkte und Abiturnoten aufgeführt.
Außerdem gibt es dort die Möglichkeit, zu einer Wunschnote die noch feh-
lenden Punkte auszurechnen.
10
Die beiden Vorgehensmodelle lassen sich sehr gut miteinander zu einem Gesamtmodell
(vgl. Abbildung 3, S. 12) kombinieren.
Der erste Schritt ist eine empirische Erhebung per Online-Fragebogen, um die techni-
schen Voraussetzungen bei den Schülern zu klären (z.B. wie viele Schüler tatsächlich im
Alltag mit Smartphones umgehen, wie viele mit Desktop-Rechnern etc.) und Anforde-
rungen an den Funktionsumfang zu ermitteln. Dies dient der Benutzer- und Kontextana-
lyse des UCD, deren Ziel es ist, ein realitätsnahes Bild sowohl von den Wünschen und
Arbeitsgewohnheiten des Nutzerkreises als auch vom organisatorischen und technischen
Kontext zu gewinnen. Diese empirischen Ergebnisse dienen gemeinsam mit den Erkennt-
nissen aus einem persönlichen Gespräch mit dem Oberstufenkoordinator als Grundlage
zur Erstellung mehrerer Personas in Anlehnung an Cooper (1999).
Danach wird eine Planung für den Funktionsumfang des Systems durchgeführt. Ein
Gesamtmodell und eine Feature-Liste werden entwickelt, die Features werden priorisiert.
Diese Schritte gehören zum FDD. Aufbauend auf den empirischen Erkenntnissen wird ein
Plan für die zeitliche Struktur der Entwicklung erstellt. Ausgehend vom Gesamtmodell
und der Feature-Liste kann die Nutzungsschnittstelle konzipiert werden.
Die Schnittstelle des Systems soll dann zunächst prototypisch entworfen und im Ge-
spräch mit einzelnen Schülerinnen der relevanten Altersgruppe auf ihre Eignung getestet
werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Papierprototypen und ist wiederum Bestandteil
des UCD.
Nach Auswertung dieser Tests soll die Anwendung iterativ umgesetzt werden, wobei
die Programmierung der Berechnungslogik durchaus bereits beginnen kann, bevor die
Nutzertests für die Schnittstelle abgeschlossen sind. Generell geschieht die Orientierung
jedoch anhand der priorisierten Feature-Liste gemäß FDD.
Wenn einige Features einsatzfähig sind, kann Feedback von einzelnen Nutzerinnen
eingeholt werden. Dies geschieht jedoch anders als die Prototypen-Tests nicht mehr in
einem örtlich festgelegten Rahmen, sondern durch asynchrone Kommunikation (z.B. E-
Mail).
Ein ausführlicher Praxistest einschließlich empirischer Evaluation wäre nach Abschluss
der Implementation sinnvoll, wird jedoch aus zeitlichen Gründen innerhalb dieser Ab-
schlussarbeit nicht angestrebt.
In Kapitel 2 wird eine ausführliche Anforderungsanalyse beschrieben, in deren Rah-
men die fachlichen Aufgaben sowie die Zielgruppe und der Nutzungskontext explizit
untersucht werden. Im darauf folgenden Kapitel wird der Entwurf und die Planung für
die Realisierung der Anwendung vorgestellt. In Kapitel 4 wird das erstellte System be-
schrieben und danach in Kapitel 5 mit Hilfe einer Reihe grafischer Dialogbeispielen aus
der Anwendung veranschaulicht. Kapitel 6 beinhaltet eine kurze Evaluation, bei der auf
die Ergebnisse der vorigen Kapitel zurückgegriffen wird. Schließlich wird in Kapitel 7 ei-
ne Zusammenfassung der Arbeit einschließlich offener Punkte gegeben und ein Ausblick
auf mögliches Entwicklungspotenzial gewagt.
11
UCD
1. Benutzer- &
Kontextanalyse 2. Gesamtmodell
entwickeln
3. Feature-Sets
und Feature-Liste
erstellen
4. Feature-Sets
priorisieren
5. Papierprototyp
entwerfen & testen
6. Feature-Set
umsetzen
7. Nutzerfeedback
einholen
8. Abschluss
FDD
6
5
4
3
2
1
Feature-Liste
durchlaufen
Abbildung 3: Dieses Vorgehensmodell verbindet Schritte aus UCD und FDD miteinander
und stellt den organisatorischen Ablauf des Projekts dar. Die Darstellung
ist angelehnt an Roenspieß (2009, S. 20).
12
2. Analyse
Damit die Konzeption des Systems den real vorhandenen Anforderungen möglichst genau
entspricht, müssen eine Reihe von Analysen durchgeführt werden.
Eine Analyse des Grundproblems und der sich daraus ergebenden Aufgaben bildet die
Grundlage für die Festlegung der Funktionalität der Anwendung. Die Personen, die spä-
ter von ihr profitieren sollen, werden im darauf folgenden Abschnitt genau analysiert und
es werden Personas (Cooper, 1999) erstellt, die ihre Anforderungen geeignet zusammen-
fassen. In Abschnitt 2.3 werden die Einbettung in den sozialen und organisatorischen
Kontext sowie die technischen Rahmenbedingungen beschrieben. Schließlich wird eine
Reihe von Use Cases beschrieben, die darstellen, welche Aufgaben mit der Anwendung
erfüllbar sein sollen.
Die Ergebnisse dieses Kapitels basieren auf zwei zentralen Quellen. Ein Vorgespräch
mit dem Oberstufenkoordinator (siehe Anhang A, S. 59) brachte einen ersten Einblick
in die Problemstellung und lieferte Erfahrungen aus der Sicht des Beraters. Eine Online-
Umfrage unter Schülern des Johanneums (detailliert wiedergegeben in Anhang B, S. 60)
diente der Erkenntnisgewinnung über die Vorstellungen und Wünsche der Schülerinnen,
über ihre fachlich relevanten Gewohnheiten und Eigenschaften sowie über ihre Nutzungs-
gewohnheiten hinsichtlich PCs und Smartphones. Die Umfrage wurde gegenwärtigen und
ehemaligen Oberstufenschülerinnen und -schülern des Johanneums zugänglich gemacht,
von denen insgesamt 26 sie vollständig beantwortet haben. Die verschiedenen Ergebnisse
dieser Umfrage finden sich in allen Analysekategorien dieses Kapitels wieder.
2.1. Problem- und Aufgabenanalyse
In diesem Abschnitt wird die Grundproblematik erarbeitet, bei der die Anwendung Un-
terstützung leisten soll. Dazu sind zunächst relevante Hintergrundinformationen zusam-
mengetragen. Weiterhin wird dargestellt, welchen Stellenwert die relevanten Aufgaben
für die beteiligten Akteure haben und welche Ziele sie damit verfolgen (die Benutzerana-
lyse wird dann in Abschnitt 2.2 detaillierter beschrieben). Aus dem fachlichen Grund-
problem wird ein schematisches Aufgabenmodell extrahiert, das als wichtigster Anhalts-
punkt für die Struktur der Programmabläufe in der fertigen Anwendung dient.
2.1.1. Hintergrundinformationen
Das Schulsystem wird am Beispiel des Johanneums beschrieben, die Gesetze und Rah-
menbedingungen gelten jedoch in der Regel auch für andere Schulen in Niedersachsen.
Die detaillierten rechtlichen Rahmenbedingungen sind in der Verordnung über die gym-
nasiale Oberstufe (Niedersächsisches Kultusministerium, 2011) dargestellt.
Ein Abiturjahrgang am Johanneum Lüneburg umfasst ca. 80–100 Personen. Die meis-
ten von ihnen besuchen das Johanneum seit der fünften Klasse, einige wechseln auch
von einer anderen Schule dorthin. In den allermeisten Fällen wird die Oberstufe – also
die 11. und 12. Klasse, nach dem G8-Modell – komplett am Johanneum absolviert, da
thematische und organisatorische Zusammenhänge einen Schulwechsel innerhalb dieser
Phase sehr schwierig gestalten.
13
Die Oberstufe besteht aus vier Halbjahren, die oft mit 11-1, 11-2, 12-1 und 12-2
gekennzeichnet werden. In jedem Halbjahr werden Kurse belegt, wobei ein Kurs einem
Schulfach entspricht. Zu Beginn der Oberstufe werden fünf Prüfungsfächer gewählt. Drei
davon sind vierstündige Kurse (d.h. vier Schulstunden pro Woche) auf erhöhtem Niveau
(entspricht in etwa den früheren Leistungskursen), die zwei weiteren sind vierstündi-
ge Kurse auf grundlegendem Niveau. Diese fünf Prüfungsfächer werden mit P1 bis P5
abgekürzt. Die fünf Prüfungsfächer bleiben i.d.R. für die gesamte Oberstufe konstant.
Die Abiturprüfungen am Ende der 12. Klasse finden in diesen fünf Fächern statt. Ei-
ne bestimmte Menge erfolgreich abgeschlossener Kurse bescheinigt die sog. Fachhoch-
schulreife, eine weitere, größere Menge erlaubt die Zulassung zu den Abiturprüfungen
(„Abiturzulassung“).
Zusätzlich zu den Prüfungsfächern werden diverse weitere Kurse belegt, die zumeist
zweistündig durchgeführt werden. Weiterhin gibt es ein Seminarfach, welches durch sei-
nen Fokus auf wissenschaftliche Methodenkompetenz einen Sonderstatus innehat. Die
Wahl der Prüfungsfächer und der restlichen Kurse erfolgt nicht völlig frei, sondern ist
an eine große Menge Regeln und Einschränkungen gebunden, die eine ausgewogene All-
gemeinbildung sichern sollen. So gibt es für die Wahl der Prüfungsfächer vorgefertigte
Schwerpunkte, die z.B. dafür sorgen, dass sowohl Deutsch als auch Mathematik aus-
nahmslos durchgehend belegt werden.
Am Ende jedes Halbjahres bekommt die Schülerin für jeden Kurs eine Note auf einer
Skala von 0 bis 15 Punkten, welche sich in Schulnoten umrechnen lassen (vgl. Tabelle
1). Mit einer Punktzahl von 5 oder mehr ist ein Kurs bzw. eine Prüfung bestanden, bei
4 Punkten oder weniger ist man durchgefallen, was für Abiturprüfungen genau so gilt
wie für ganze Kurse und einzelne Klausuren. Im Fall eines Kurses, der mit weniger als 5
Punkten abgeschlossen wird, spricht man auch von einem Unterkurs.
Unmittelbar nach dem vierten Halbjahr finden die Abiturprüfungen in den fünf Prü-
fungsfächern statt, welche gesondert mit je einer Note versehen werden.
Die Abiturnote ergibt sich aus den Zeugnisnoten aller vier Halbjahre und den fünf
Prüfungsnoten. Die Punktzahlen werden zunächst gewichtet und addiert, danach wird
die resultierende Gesamtpunktzahl gemäß eines Notenschlüssels in die endgültige Abi-
turnote umgerechnet.
2.1.2. Kernproblem
Die endgültige Abiturnote steht erst nach Abschluss der letzten Prüfung fest. Dennoch
ist bereits lange vorher interessant, welche Schlüsse sich aus den bereits vorhandenen
Prüfungs- und Zeugnisnoten ziehen lassen. Die Berechnung des Notendurchschnitts auf
Basis eines Halbjahreszeugnisses ist beispielsweise sehr verbreitet (vgl. Tabelle 11, S. 73).
Theoretisch könnte der Einfluss von teilweise vorhandenen Zeugnisnoten (z.B. nur die
der ersten zwei Halbjahre) auf die zukünftige Abiturnote analysiert werden. Aufgrund
der Komplexität der involvierten Verordnungen ist dies jedoch von Hand kaum zu be-
werkstelligen.
Ein naheliegender Anwendungsfall ist der Ziel-Abiturschnitt. Manche Schülerinnen
möchten bspw. an das Abitur ein Hochschulstudium anschließen und müssen dafür einen
14
Noten sehr gut gut befriedigend
+ 1 - + 2 - + 3 -
Punkte 15 14 13 12 11 10 9 8 7
Noten ausreichend mangelhaft ungenügend
+ 4 - + 5 - 6
Punkte 6 5 4 3 2 1 0
Tabelle 1: Das Notensystem in der gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen funktio-
niert so, dass Punktzahlen zwischen 0 und 15 vergeben werden. Diese lassen
sich in klassische Schulnoten umrechnen. Eine Punktzahl von unter 5 gilt als
durchgefallen.
bestimmten Numerus clausus erreichen (vgl. Tabellen 15–17, S. 74). Mit geeigneter tech-
nischer Unterstützung wäre feststellbar, ob das Ziel mit den bisher vorhandenen Noten
noch erreichbar ist.
Dies ist nur eine von vielen Situationen, in denen aus teilweise vorhandenen Noten
relevante Informationen gewonnen werden könnten. Weitere werden in Abschnitt 2.4
ausführlich beschrieben. Der einzige große Hinderungsgrund ist die Komplexität der
Rechenvorschriften. An diesem Punkt soll die technische Unterstützung ansetzen. In die
Anwendung soll eine unvollständige Menge an vorhandenen Noten eingegeben werden
können, aus welcher dann automatisiert möglichst viele nützliche Informationen in Form
von Kennzahlen (z.B. beste erreichbare Endnote) sowie auch textuellen Hinweisen (z.B.
Hinweis auf kritische Kurse, welche unbedingt bestanden werden müssen) extrahiert
werden sollen.
2.1.3. Aufgabenmodell
Abgesehen davon, dass das fachliche Kernproblem gelöst wird, soll die Anwendung auch
nutzergerecht gestaltet sein. Neben der visuellen Gestaltung und der Umsetzung der
Interaktion spielt hierbei auch die Frage der Persistierung eine wichtige Rolle: Wenn die
Daten nicht bei jeder Anwendung komplett neu eingegeben werden sollen, müssen die
eingegebenen Noten speicherbar sein. Dies sollte jedoch nur in Kontexten geschehen, in
denen ein solches Verhalten auch erwünscht ist, z.B. auf dem Smartphone einer Schülerin,
jedoch nicht auf dem PC des Beraters, der ständig wechselnde Einzelfälle analysieren und
dabei nicht mit dem Datenschutz in Konflikt kommen möchte.
Die Interaktion mit dem System ist im Wesentlichen immer gleich: Es werden vorlie-
gende Zeugnis- und Prüfungsnoten eingetragen und das Ergebnis der Analyse wird zur
Kenntnis genommen. Je nach Intention können unterschiedliche Teilergebnisse für die
Nutzerin relevant sein. Das Ziel ist, aus den vorliegenden Noten möglichst viele Erkennt-
nisse zu extrahieren und zu präsentieren.
Ausgehend von dieser allgemeinen Vorstellung und den Erkenntnissen aus dem Vorge-
spräch (vgl. Anhang A, S. 59) wurde ein Feature-Brainstorming durchgeführt. Die dabei
15
entstandene Liste möglicher Features bildet die Grundlage für die spätere Empirie (vgl.
Tabellen 20–27, ab S. 75):
•Berechnung der aktuellen Durchschnittsnote
•Berechnung der besten noch erreichbaren Abiturnote
•Berechnung der schlechtesten noch erreichbaren Abiturnote
•Hinweis auf Erreichung der Abiturzulassung
•Hinweis auf Erreichung der Fachhochschulreife
•Hinweis auf verpflichtende Kursbelegungen
•Hinweis auf kritische Kurse, die unbedingt bestanden werden müssen
•Überwachung der Einhaltung der Mindestwochenstunden
Alle diese möglichen Features sind auf Basis der Verordnungen theoretisch umsetzbar.
Im folgenden Abschnitt wird eine ausführliche Analyse der verschiedenen Nutzergruppen
beschrieben, die zur weiteren Erläuterung und Strukturierung möglicher Features führen
und dieses erste Feature-Brainstorming genauer ordnen wird.
2.2. Benutzeranalyse
Der potenzielle Nutzerkreis für die Anwendung umfasst alle Schülerinnen und Schüler
der gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen. Die Empirie ist jedoch konkret auf das
Johanneum Lüneburg beschränkt, weshalb eine starke Fokussierung auf die dortigen
Umstände und Personen stattfindet und andere niedersächsische Gymnasien in dieser
Arbeit weitgehend unberücksichtigt bleiben.
Aus dem Vorgespräch mit dem Oberstufenkoordinator (vgl. Anhang A, S. 59), der
aktuell für die Beratung der Oberstufenschülerinnen und -schüler verantwortlich ist,
gingen einige Hypothesen über den Nutzerkreis hervor.
Zwar sind viele Oberstufenschülerinnen interessiert an Reflektionsmöglichkeiten und
Leistungseinschätzungen wie z.B. ihrem Notendurchschnitt, dies gilt jedoch nicht für
alle – manche haben schlicht keinen Bedarf oder kein Interesse. Im Rahmen dieses Pro-
jektes war es nicht sinnvoll, diese Schülerinnen in die Zielgruppe aufzunehmen, da die
Anwendung für sie nicht relevant ist. Das Ziel ist nicht eine möglichst weite Verbreitung
der Anwendung, sondern die bestmögliche Unterstützung derer, die sich Unterstützung
wünschen.
Hinsichtlich der Verwendung moderner Technik gibt es in dieser Zielgruppe kaum
Probleme. Bei der Online-Umfrage gaben von den 26 Teilnehmenden nur jeweils zwei
an, keinen PC bzw. kein Smartphone zu besitzen (wobei der Begriff „Besitz“ im Fra-
gebogen bewusst eher weit gefasst wurde, vgl. Anhang B.1, S. 61); alle anderen gaben
an, sowohl einen PC als auch ein Smartphone zu besitzen. Dabei ist zu bedenken, dass
die Umfragemethode evtl. in dieser Hinsicht die Stichprobe verfälscht haben könnte, da
16
22
PC und
Smartphone
2
nur
PC
2
nur
Smartphone
Abbildung 4: In diesem Venn-Diagramm ist dargestellt, wie viele Schülerinnen und Schü-
ler in der Umfrage angegeben haben, einen PC bzw. ein Smartphone zu
besitzen.
versierte Nutzerinnen von Computern und Smartphones ggf. eher bereit sind, an einer
Online-Umfrage teilzunehmen. Die Anzahlen der PC- und Smartphone-Besitzer in der
Stichprobe sind in Abbildung 4 dargestellt.
Es liegt nahe, dass die Feature-Anforderungen sich im Laufe der Zeit wandeln. Die
Frage nach kritischen Kursen und Belegungsverpflichtungen ist höchstens so lange in-
teressant, wie es noch Wahl- und Wechselmöglichkeiten gibt oder noch die Gefahr des
Nichtbestehens gegeben ist. Stehen die Abiturprüfungen unmittelbar bevor, werden da-
gegen Hinweise bezüglich der Abiturnote wertvoller. Da jedoch an der Umfrage im We-
sentlichen Personen aus dem aktuellen Abiturjahrgang teilgenommen haben, die sich also
zeitlich an der gleichen Stelle befinden, lassen sich solche Aussagen mit den vorliegenden
empirischen Daten nicht belegen.
Im vorigen Abschnitt wurde bereits eine erste Liste möglicher Features dargestellt.
In der Online-Umfrage wurden die Oberstufenschülerinnen darum gebeten, die Features
hinsichtlich ihrer Wichtigkeit zu bewerten (vgl. Tabellen 20–27, ab S. 75). Diese Priori-
sierung bietet wertvolle Hinweise darauf, welche Features für große Teile der Zielgruppe
besonders interessant sind. Die zusammengefassten Ergebnisse sind deshalb in Tabelle 2
(S. 18) dargestellt.
2.2.1. Unterschiede je nach Schulleistung
Laut Aussage des Oberstufenkoordinators fallen diejenigen, die aus eigenem Antrieb die
Beratung aufsuchen, in zwei distinktive Gruppen: Einige bewegen sich an der Leistungs-
spitze und sind interessiert an Optimierungspotenzialen und Möglichkeiten zur weiteren
Steigerung, andere bewegen sich eher im unteren Bewertungsbereich und sorgen sich z.B.
um die Abiturzulassung. Dies ist zunächst ein subjektiver Eindruck.
Zusätzlich zu den im vorigen Abschnitt thematisierten Fragen zur Wichtigkeit der
Features wurden die Teilnehmenden der Online-Umfrage nach einer groben Selbstein-
schätzung hinsichtlich ihrer eigenen Leistung gefragt (vgl. Tabelle 19, S. 75). Interpretiert
man die zwei Skalen als intervallskalierte numerische Variablen, lässt sich die Korrelation
zwischen der Wichtigkeitsbewertung verschiedener Features und der Selbsteinschätzung
17
Priorität Feature-Beschreibung ¯x(W)s(W)
1. Berechnung der aktuellen Durchschnittsnote 5,3 0,7
2. Berechnung der besten noch erreichbaren Abiturnote 4,8 0,9
3. Hinweis auf kritische Kurse, die unbedingt bestanden wer-
den müssen
4,2 1,0
4. Hinweis auf Erreichung der Abiturzulassung 4,0 0,9
5. Hinweis auf Erreichung der Fachhochschulreife 3,3 1,0
6. Hinweis auf verpflichtende Kursbelegungen 3,2 1,2
7. Berechnung der schlechtesten noch erreichbaren Abitur-
note
2,9 0,8
8. Überwachung der Einhaltung der Mindestwochenstunden 2,5 0,8
Tabelle 2: Diese möglichen Features wurden in der Online-Umfrage (vgl. Anhang B,
S. 60) zur Bewertung gestellt und hier gemäß der Mittelwerte der jeweiligen
Wichtigkeitsbewertungen priorisiert (vgl. Tabellen 20–27, ab S. 75). Neben
dem arithmetischen Mittel (¯x) der Wichtigkeitsbewertung ist jeweils auch die
Standardabweichung (s) – beides bezogen auf die Stichprobe – angegeben. Die
Antwortmöglichkeiten wurden hierfür einer Skala von 1 (sehr unwichtig) bis
6 (sehr wichtig) zugeordnet. Der Umfang der Datenbasis für diese Frage liegt
bei n= 22.
statistisch untersuchen.
Tatsächlich ist auf Basis der vorliegenden Daten bei einigen Features ein Zusammen-
hang nachweisbar (vgl. Tabelle 3, S. 19): Für leistungsstärkere Schülerinnen ist die bes-
te noch zu erreichende Abiturnote ein plausibles Ziel und deshalb relevant, während
die schlechteste erreichbare Note und Dinge wie die Erreichung der Fachhochschulreife
gedanklich kaum eine Rolle spielen. Dagegen ist für leistungsschwächere Schülerinnen
die bestmögliche Note unrealistisch und deshalb uninteressant, wogegen die Fachhoch-
schulreife ein wichtiger Meilenstein sein kann und kritische Kurse durchaus öfter geistig
präsent sind.
2.2.2. Beratungspersonal
Eine Nutzergruppe, die sich von den Schülerinnen klar abgrenzen lässt, ist die des Bera-
tungspersonals. Derzeit ist der Oberstufenkoordinator der einzige, der die Beratung für
Oberstufenschülerinnen und -schüler durchführt, dies könnte sich allerdings theoretisch
zukünftig ändern, weshalb in diesem Abschnitt ganz allgemein vom Beratungspersonal
gesprochen wird.
Im Gegensatz zu den Schülerinnen würde das Beratungspersonal die Anwendung nicht
für den Eigenbedarf verwenden, sondern zum Zweck der persönlichen Beratung. In die-
sem Kontext findet die Verwendung höchstwahrscheinlich nicht auf einem Mobilgerät
statt, sondern auf einem festen PC mit großem Bildschirm, der für mehrere Personen
gleichzeitig einsehbar ist.
Für das Beratungspersonal ist ein schneller Überblick wertvoll. Sie sind darin geschult,
18
Feature-Beschreibung cor(W,S)
Berechnung der besten noch erreichbaren Abiturnote 0,49 *
Berechnung der aktuellen Durchschnittsnote 0,29
Überwachung der Einhaltung der Mindestwochenstunden -0,31
Hinweis auf verpflichtende Kursbelegungen -0,34
Hinweis auf Erreichung der Abiturzulassung -0,40
Hinweis auf Erreichung der Fachhochschulreife -0,51 *
Hinweis auf kritische Kurse, die unbedingt bestanden werden müssen -0,51 *
Berechnung der schlechtesten noch erreichbaren Abiturnote -0,68 **
Tabelle 3: Hier ist die jeweilige statistische Korrelation zwischen der Wichtigkeitsbewer-
tung einzelner Features (W) und der Selbsteinschätzung (S) aufgetragen. Es
ist deutlich erkennbar, dass einige Features eher für sich leistungsstärker ein-
schätzende Schülerinnen von Interesse sind und andere eher für sich schwä-
cher einschätzende. Zu beachten ist, dass der Zusammenhang zwischen der
Selbsteinschätzung und der faktischen Notenlage nicht untersucht wurde. Sie-
he Anhang B, S. 60 für die Rohdaten. Der Umfang der Datenbasis für diese
Frage liegt bei n= 22.
* signifikant nach t-Test mit p < 0,05; ** signifikant nach t-Test mit p < 0,01
mögliche Probleme auch eigenständig ohne technische Unterstützung zu erkennen. Des-
halb ist es für sie nicht nötig, die dargestellten Informationen mit einsteigerfreundlichen
Erklärungen zu versehen. Stattdessen dürfen Hinweistexte potenziell detaillierter sein
und können Bezug zu Verordnungen und anderen externen Texten nehmen, soweit für
die Beratung hilfreich.
Auf den von Beratungspersonal genutzten Rechnern sollten möglichst keine perso-
nenbezogenen Daten gespeichert werden und ein mal eingegebene Zeugnisnoten sollten
nicht versehentlich der nächsten zu beratenden Person zugänglich gemacht werden. Eine
Persistierung der Eingabedaten ist nur selten sinnvoll. Ein gesonderter Modus für das
Beratungspersonal wäre hinsichtlich dieser Anforderungen denkbar.
2.2.3. Personas
In diesem Abschnitt werden drei Personas (Cooper, 1999) entwickelt, die auf den oben
dargestellten Nutzergruppen basieren und möglichst viele repräsentative Eigenschaften
widerspiegeln. Sie dienen dazu, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer greifbarer und
leichter vorstellbar zu machen. Dazu werden zwei Personas aus der Gruppe der Schülerin-
nen und Schüler sowie eine Persona aus dem Bereich des Beratungspersonals entworfen.
Miriam Schütz
Name: Schütz
Vorname: Miriam
Alter: 17
Tätigkeit: Schülerin
Miriam besucht die elfte Klasse des Johanneums in Lüneburg.
Sie hat sich zu Beginn der Oberstufe für den naturwissen-
schaftlichen Schwerpunkt entschieden, da sie schon lange sehr
interessiert an Chemie ist und nach dem Abitur ein Studium in
Lebensmittelchemie absolvieren möchte. Am liebsten möchte
19
sie dazu an die Uni Münster, obwohl es dort jedes Jahr eine große Anzahl Bewerber gibt
und sie ein sehr gutes Abitur erreichen muss, um sofort zugelassen zu werden.
Sie ist eine disziplinierte und ehrgeizige Person, kann sich aber auch ihre Zeit so orga-
nisieren, dass sie am Wochenende auch mal mit Freunden feiern gehen kann. Ansonsten
reist sie in den Ferien gerne um die Welt und ist während der Schulzeit oft damit beschäf-
tigt, in ihrer Freizeit noch weitere Fremdsprachen zu lernen – zuletzt hat sie sich in ein
Russisch-Lehrbuch gestürzt. Sie kommt aus einer Familie, in der viel Wert auf Leistung
und Erfolg gelegt wird, weshalb sie schon früh in ihrem Ambitionen unterstützt wurde.
Sie tritt forsch auf und neigt so manchmal dazu, andere Menschen zu überrumpeln.
Technik ist für sie ein Bestandteil des modernen Lebens, aber selten mehr als ein
Mittel zum Zweck. Sie besitzt ein iPhone und einen Acer-Laptop mit Windows 7. Sie
ist mit beiden Geräten gut genug vertraut, um ihre E-Mails und soziale Netzwerke stets
griffbereit zu haben. Wenn mal etwas kaputt geht, dann bastelt sie jedoch nicht lange
sondern überlässt die Reperatur einem technisch versierteren Freund oder gleich den
Profis im Fachgeschäft.
Miriam hat stets ein Auge auf ihre Zeugnisnoten und ärgert sich, dass das Berech-
nungssystem für die Abiturnote so kompliziert ist. Sie hat sogar schon ein mal begonnen,
die Regelungen zu recherchieren, hat aber nach einer Stunde genervt aufgegeben. Eine
technische Unterstützung zur Selbstreflexion anhand ihrer Noten würde sie regelmäßig
nutzen. Insbesondere interessiert sie natürlich, wie ihre Chancen stehen, mit ihrem Abi
die Zugangsvoraussetzung für Münster zu erfüllen.
Thomas Möller
Name: Möller
Vorname: Thomas
Alter: 18
Tätigkeit: Schüler
Thomas besucht die zwölfte Klasse des Johanneums in Lüne-
burg. Er hat sich damals zu Beginn der Oberstufe für einen
sprachlichen Schwerpunkt entschieden, da ihm Englisch ziem-
lich gut liegt und er in Deutsch irgendwie schon immer gute
Noten hatte, obwohl es ihn gar nicht so sehr interessiert. Ge-
gen Ende des elften Schuljahres hat er in Erwägung gezogen, vorzeitig von der Schule
abzugehen und eine Ausbildung als Tischler zu beginnen, auf Anraten seiner Lehrer und
seiner Familie hin möchte er nun aber doch das Abitur abschließen. In den Unterrichtsdis-
kussionen ist er meist besser als in Klausuren, deshalb machen ihm die Abiturprüfungen
große Sorgen.
Er lebt gerne in den Tag hinein und packt oft spontane Gelegenheiten beim Schopf. In
der Freizeit genießt er öfters gutes Essen und guten Alkohol. Er macht zwar keinen orga-
nisierten Sport, ist aber sehr viel zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Seine Freizeit
verbringt er gerne mit Freunden, allerdings zieht es ihn auch immer mal wieder in die
Schreinerwerkstatt seines Onkels, wo er mit Holz arbeitet und diverse kleine Skulpturen
oder Möbel herstellt. Er hat einen großen Freundeskreis und eine noch größere Menge
an Leuten, die ihn nicht wirklich kennen aber trotzdem sympathisch finden.
Obwohl es sie schon einige Jahre gibt, ist er sich noch nicht so sicher, was er von
Smartphones halten soll. Bisher reicht ihm sein altes Nokia-Handy, unterwegs braucht
er keinen Internetzugang. Zuhause hat er einen PC, den er mal selbst aus Komponenten
20
zusammengebaut hat, der aber inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist. Er benutzt
ihn für Schularbeiten und spielt gelegentlich ein paar ältere Spiele darauf.
Thomas ist sich eigentlich recht sicher, dass er das Abitur schaffen sollte. Er hat aller-
dings noch nie versucht nachzurechnen, seine Abinote erfährt er schließlich früh genug
und er gibt so oder so sein Bestes. Allerdings kommt er nicht so richtig mit seinem Ma-
thelehrer klar und hätte schon einmal fast den Kurs in den Sand gesetzt. Er erinnert sich
dunkel, dass man Mathe im Abi nicht loswerden kann, und hat deshalb ein wenig Angst.
Diese verbannt er jedoch meistens in seinen Hinterkopf. Wenn er die Möglichkeit hätte,
ohne riesigen Aufwand und ohne die bohrenden Blicke des Schulpersonals mal seinen
aktuellen Stand zu überprüfen, würde er sie bestimmt nutzen. Besonders das mit Mathe
würde ihn interessieren, was denn wohl passieren würde wenn er da tatsächlich durch-
fällt. Aber auch sonst wäre es bestimmt mal spannend, eine Rückmeldung zu bekommen,
worauf er achten sollte.
Gunda Steinbiss
Name: Steinbiss
Vorname: Gunda
Alter: 39
Tätigkeit: Lehrerin
Gunda ist Lehrerin für Physik und Sport am Johanneum, von
ihren Schülern wird sie „Frau Steinbiss“ genannt. Der Name ist
an dieser Stelle kein Programm, denn Gunda ist eine sehr so-
ziale und lockere Lehrkraft, die viel lacht und ihre Schützlinge
mit ihrem mütterlichen Charme motiviert. Sie ist direkt nach
ihrem Referendariat ans Johanneum gekommen und fühlt sich auch sehr wohl. Dass sie
nun zusätzlich zu ihrem Unterricht noch die Beratung der Oberstufenschülerinnen und
-schüler übernehmen sollte, das fand sie zwar zu Anfang lästig, inzwischen hat sie aber
Gefallen daran gefunden und die Tätigkeit erfolgreich in ihren Arbeitsalltag integriert.
Sie hat recht schnell festgestellt, dass sich eine offene Sprechstunde zeitlich nicht lohnt,
auch weil die Stundenpläne gerade in der Oberstufe sehr individuell sind. Stattdessen
gibt sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, über das Sekretariat einen Ter-
min bei ihr zu machen. Sie trifft sich dann in ihrem Büro mit der Person und spricht
alle wichtigen Details durch. Die meisten Leute, die zu ihr kommen, haben eine oder
zwei konkrete Fragen. Trotzdem verläuft das Gespräch oft so, dass sie sich gemeinsam
die Zeugnisnoten ansehen und durchsprechen, welche Kurse welche Relevanz haben und
wie die Noten miteinander verrechnet werden. Sie ärgert sich insgeheim, dass die Kultus-
minister ständig am Schulsystem herumreformieren müssen, ist aber ihren Schützlingen
zuliebe immer auf dem neuesten Stand.
Sie besitzt ein Android-Smartphone von Samsung und ein Sony-Laptop, mit denen
sie insgesamt gut zurechtkommt. Sie weiß wie man Programme installiert und hört viel
Musik, sowohl daheim als auch unterwegs. Auf der Arbeit hat sie einen Büro-Rechner
mit eingeschränkten Berechtigungen (das weiß sie, weil die Administratoren ihr verboten
haben, ihren Media Player zu installieren). Sie ist nicht allzu passioniert was Technik an
sich angeht, hält es aber für wichtig, mitzubekommen was die Jugendlichen im Alltag so
bewegt.
Für ihre Beratungstätigkeit würde sie sich freuen, wenn sie weniger von Hand rechnen
und vergleichen müsste. Sie hat zwar noch nie etwas sehr Wichtiges vergessen oder
21
übersehen, hat aber große Ehrfurcht vor dieser Gefahr, weil sie weiß, dass man sich auf
ihre Kompetenz verlässt. Sie ist routiniert, hätte aber nichts dagegen, sich einen Teil der
Routinetätigkeiten abnehmen zu lassen. Jede gesparte Zeit käme dann schließlich wieder
ihrem eigentlichen Beruf zugute.
2.3. Kontextanalyse
Neben den individuellen Eigenschaften der Nutzer ist auch der technische, soziale und or-
ganisatorische Kontext entscheidend für die gelungene Gestaltung einer Software-Lösung.
Alle drei genannten Facetten werden in diesem Abschnitt nacheinander untersucht.
2.3.1. Technischer Kontext
Wie bereits in Abschnitt 2.2 festgestellt wurde, ist die große Mehrheit der Zielgruppe
sowohl mit PCs2als auch mit Smartphones vertraut. Auch hinsichtlich der schwer ein-
schätzbaren Zukunft der Computer wäre eine Anwendung ideal, die auf einer möglichst
großen Vielfalt an Geräten lauffähig ist.
Zwischen PCs und Mobilgeräten gibt es schon von Seiten der Hardware ergonomische
Unterschiede. Eine gute Nutzungsschnittstelle für ein Smartphone-Display mit Touch-
Funktion ist anders gestaltet als eine nutzergerechte Schnittstelle für einen PC (Nielsen
& Budiu, 2012).
Für Anwendungen, die auf verschiedenen Geräteklassen lauffähig sein sollen, ist nicht
nur die Schnittstelle relevant, sondern auch der technische Unterbau. Moderne Geräte
enthalten die verschiedensten Prozessoren und sonstige Hardware, so dass nicht einfach
der selbe Binärcode überall ausgeführt werden kann. Neben der Möglichkeit, verschie-
dene Binärcodes zu pflegen, ist die Wahl einer geeigneten plattformunabhängigen Lauf-
zeitumgebung eine attraktive Möglichkeit. Über viele Jahre hat Java (heute Eigentum
von Oracle Inc.) diese Funktion sehr gut erfüllt (Hamilton, 1996). In den letzten Jahren
und bis heute haben sich allerdings auch Bestrebungen entwickelt, Web-Technologien
(HTML, CSS, JavaScript usw.) als Basis für plattformunabhängige Anwendungen nutz-
bar zu machen.
Web-Technologien erlauben bedingt durch ihren eigentlichen Einsatzzweck – die Dar-
stellung von Hypertext-Dokumenten im World Wide Web – eine sehr detaillierte und
trotzdem flexible visuelle Gestaltung. Die Möglichkeiten zur Dynamik und Interaktion
sind in der jüngeren Vergangenheit extrem vielfältig geworden (vgl. Benedetti & Cr-
anley, 2011). Gerade für den konzeptuell vergleichsweise einfachen Einsatzzweck dieser
Arbeit eignen sich moderne Web-Technologien exzellent.
Viele moderne Web-Anwendungen sind als Client-Server-Architekturen umgesetzt.
Der Web-Browser auf dem lokalen Gerät verbindet sich mit einem geographisch po-
tenziell weit entfernten Server, welcher für die Datenpersistierung und alle wichtigen
2Mit dem Sammelbegriff Personal Computer sind hier sämtliche Arten von Desktop-PCs sowie auch
großer und kleiner Laptops gemeint. In einigen portablen Geräteklassen verschwimmt die Abgrenzung
zu den Mobilgeräten. Insofern als dass eine klare Definition nötig ist, eignet sich evtl. der (per Maus
oder Touchpad bediente) Mauscursor als heuristisches Abgrenzungsmerkmal. Letztlich ist die harte
Unterscheidung aber für diese Arbeit gar nicht besonders wichtig.
22
Teile der Anwendungslogik verantwortlich ist. Auf dem Client findet dann im Wesentli-
chen nur noch die Darstellung und die Interaktion statt. Solche Anwendungen sind ohne
Internetverbindung nicht nutzbar.
Damit die Anwendung auch bspw. in einem Gebiet mit ungenügender Netzabdeckung
nutzbar ist, muss sie vollständig lokal lauffähig sein. Dies ist für Web-Anwendungen
seltener als die Alternative, aber nicht unmöglich. Der konzeptuell überschaubare Funk-
tionsumfang und die geringe grundlegende Komplexität des Anwendungsproblems, ma-
chen es möglich, die Anwendung als vollständig lokal gespeicherte Web-App auch auf
leistungsschwächeren modernen Mobilgeräten lauffähig zu machen. Dadurch, dass nach
der einmaligen Installation keine Datenübertragung mehr über das Internet stattfindet,
fallen damit auch gleich eine Reihe von Datenschutzproblemen weg: Lediglich das Aus-
lesen gespeicherter Daten durch unbefugte Software und die Gefahr des Diebstahls oder
Verlustes des Geräts an sich bleiben als Datenschutzgefahr bestehen.
Zusammengefasst ergibt sich, dass aus den Technik-Nutzungsgewohnheiten der Ziel-
gruppe der Bedarf hervorgeht, unterschiedliche Geräteklassen von Smartphones und an-
deren Mobilgeräten bis zu Laptops und Desktop-Rechnern nutzbar zu machen. Moder-
ne Web-Technologien bieten dafür einen guten Kompromiss zwischen Portabilität und
Funktionalität, der für diese Anwendung mehr als ausreicht.
2.3.2. Sozialer Kontext
Der Einsatzzweck dieser Anwendung ist primär auf einzelne Nutzerinnen ausgelegt. Es
gibt weder Bedarf noch wesentlichen Spielraum für vernetzte oder kollaborative Funk-
tionalitäten. Viele Nutzerinnen werden die Inhalte als privat werten.
Dennoch kommt es auch vor, dass Leute untereinander ihren Notendurchschnitt auf
freiwilliger Basis vergleichen. Das ist ein Hinweis darauf, dass der soziale Kontext nicht
von vornherein ausgeblendet werden sollte. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit eine
technische Unterstützung an dieser Stelle sinnvoll ist.
Unabhängig davon, ob zur Berechnung eine Software verwendet worden ist, lassen sich
Notendurchschnitte und Abiturprognosen im direkten persönlichen Gespräch mitteilen
und vergleichen. Eine technische Unterstützung könnte darin bestehen, zwischen zwei
lokal verbundenen Geräten die relevanten Daten auszutauschen und automatisiert zu
vergleichen. Weiter gedacht könnte sich die Anwendung auch mit sozialen Netzwerken
verbinden und die Möglichkeit bieten, das Ergebnis der Analyse dort Freunden und
Verwandten mitzuteilen. Sogar eine Vergleichs- und Wettstreit-Plattform im Sinne von
Gamification (Deterding, Dixon, Khaled & Nacke, 2011) wäre theoretisch denkbar.
Ideen dieser Art bringen wiederum eigene Probleme hinsichtlich Konnektivität und
Datenschutz mit. Zudem wäre der technische Aufwand der Umsetzung signifikant. Aus
diesen Hinderungsgründen und weil soziale Funktionalitäten dieser Art nicht zum Kern-
konzept gehören, werden sie im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter verfolgt (in Abschnitt
7.2 wird die Idee allerdings noch mal aufgegriffen).
Eine weitere Problemstellung des sozialen Kontextes sind geteilte Geräte, d.h. PCs
oder Smartphones, die von mehreren Personen zu verschiedenen Zeitpunkten verwendet
werden.
23
Die grundsätzliche Annahme der Anwendung ist, dass ein Gerät einer Nutzerin ent-
spricht. Viele Geräte haben sog. Multi-User -Fähigkeiten, sorgen also eigenständig dafür,
dass verschiedenen Personen jeweils eigene Nutzungskontexte zur Verfügung stehen. Ob-
wohl eine Anwendung in der Regel trotzdem nur ein mal auf dem Gerät installiert sein
muss, können verschiedene Nutzerinnen sie unabhängig voneinander verwenden und ha-
ben dabei jeweils nur Zugriff auf ihre eigenen Daten.
Mitunter werden auch Geräte geteilt, die nicht über diese Fähigkeit verfügen, oder
sie wird nicht genutzt. Dann gibt es keine technische Möglichkeit, zwischen den ver-
schiedenen Nutzerinnen zu differenzieren. Für diese Anwendung wäre hier die fälschli-
che oder versehentliche Persistierung der eingegebenen Daten ein potenzielles Problem.
Möglichkeiten zur externen Lagerung der Daten (etwa per Import/Export von einem
Speichermedium) oder zur Zugangsbeschränkung (z.B. Passwortschutz) könnten hier
Abhilfe schaffen. In Anbetracht der vermutlich eher kleinen Zielgruppe mit diesem Pro-
blem werden allerdings auch diese Funktionen so niedrig priorisiert, dass eine Umsetzung
im Rahmen dieser Arbeit pragmatisch betrachtet ausgeschlossen ist.
2.3.3. Organisatorischer Kontext
Der Kontext „Schule“ bietet einige organisatorische Rahmenbedingungen, die evtl. rele-
vant für dieses Projekt sind. Das ergibt sich schon allein daraus, dass die Schule offiziell
die Noten vergibt und verkündet, die die Anwendung verarbeiten soll.
Am Ende jedes Halbjahres erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zeugnis, in dem
ihre Kurse und deren Noten aufgelistet sind. Zur Verwaltung dieser Daten hat die Schule
ein bestehendes IT-System. Eine Anbindung an vorhandene Komponenten könnte be-
deuten, dass Noten einfach auf Basis eines Namens automatisch geladen werden könnten,
so dass die langwierige Eingabe wegfallen würde.
Eine Anbindung an bestehende IT-Systeme wurde jedoch bereits früh in der Entwurfs-
phase dieser Anwendung ausgeschlossen (vgl. auch Anhang A, S. 59). Gründe hierfür
sind einerseits technischer Natur – Programmierschnittstellen für Import und Export
von Daten sind gerade bei hochspezialisierter Software wie solcher zur Verwaltung von
Schulen oftmals unterspezifiziert oder überhaupt nicht vorhanden – und andererseits
auch rechtlich ggf. schwierig, da personenbezogene Daten grundsätzlich vor unbefugten
Zugriffen geschützt werden müssen. Die rechtlichen Hürden wurden für diese Arbeit zwar
nicht detailliert recherchiert, aber es ist trotzdem schnell offensichtlich gewesen, dass eine
Anbindung an vorhandene IT den Aufwand nicht rechtfertigt.
Es ist auch die Schule, die den Rahmen für die bereits mehrfach thematisierte Bera-
tung stellt. Letztlich ist es auch wieder die Schule, die profitiert, wenn bei der Beratung
durch die Automatisierung von Arbeitsschritten Zeit eingespart wird. Die Entscheidung,
welche Auswirkungen das haben soll, ob deshalb die Beratungszeit knapper gestaltet,
gleich behalten oder sogar ausgebaut werden soll, fällt abstrakt betrachtet der Schu-
le zu. So oder so stellt die technische Unterstützung von Routinetätigkeiten für das
Beratungspersonal eine Entlastung und Zeitersparnis dar. Die Entscheidung, wie damit
umgegangen werden soll, liegt jedoch außerhalb der Fragestellung dieser Arbeit und wird
deshalb nicht weiter thematisiert.
24
2.4. Use Cases
Die unabhängig vom späteren konkreten Design der Anwendung formulierten Use Cases
basieren auf den vorhergegangenen Analysen. Sie beschreiben eine Auswahl möglicher
zielgerichteter Handlungen, welche die Nutzerinnen der Anwendung durchführen können
(Jacobson, Christerson, Jonsson & Övergaard, 1992). Diese Liste umfasst deshalb nicht
die gesamte Funktionalität der späteren Anwendung (so werden z.B. keine Interaktionen
aufgeführt, welche nicht bewusst oder geplant durchgeführt werden), soll jedoch den
Anspruch erfüllen, alle wichtigen zentralen Aspekte zu enthalten.
Diese Use Cases basieren unter Anderem auf dem Feature-Brainstorming, das in Ab-
schnitt 2.1 beschrieben wurde. Zwei der acht möglichen Features (vgl. Nr. 6 und Nr. 8
in Tabelle 2, S. 18) werden hier nicht mehr aufgegriffen, da sie nach der genaueren Ana-
lyse nicht mehr ins Konzept passen: Der „Hinweis auf verpflichtende Kursbelegungen“
ist nur vor Beginn der Oberstufe relevant, wenn die Kurse gewählt werden, und der aus
der Komplexität der entsprechenden Regelungen hervorgehende Aufwand wiegt mehr als
der zeitlich zweifelhafte Nutzen. Die „Überwachung der Einhaltung der Mindestwochen-
stunden“ hat sich mit der Wahl der Kurse ebenfalls weitgehend erledigt. Ausgehend von
dem Standpunkt, dass die Anwendung zur Leistungsreflexion dient und nicht zur Kurs-
wahl, passen diese zwei Punkte nicht ins Konzept. Dass sie in der Umfrage zu den am
unwichtigsten bewerteten Features gehören (siehe Tabelle 2, S. 18, vgl. auch Tabellen 25
und 27, ab S. 77), erleichtert die Entscheidung.
Alle verbleibenden Use Cases haben Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Interaktion.
Egal wofür die Anwendung verwendet wird, in jedem Fall werden alle vorhandenen abi-
turrelevanten Noten eingetragen und das Analyse-Ergebnis gelesen. Die Unterschiede
liegen in den Zielen.
Use Case 1: Herausfinden des voraussichtlichen Abiturschnitts
Sobald mindestens eine Note eingetragen ist, kann die Anwendung den Durchschnitt
der vorhandenen Noten in die Zukunft extrapolieren und angeben, welche Abiturnote
entsteht, falls die Noten im Schnitt konstant bleiben. So erhält man eine nützliche Zu-
sammenfassung der bisherigen Leistung.
Use Case 2: Herausfinden der besten noch möglichen Abiturnote
Die beste erreichbare Abiturnote ergibt sich, indem für alle noch nicht vorliegenden
Noten das höchste Ergebnis angenommen wird. Diese theoretische Bestnote kann als
Motivation dienen, sich weiterhin anzustrengen.
Use Case 3: Herausfinden der schlechtesten noch möglichen Abiturnote
Die schlechteste erreichbare Abiturnote errechnet sich analog zur besten. In einigen Fäl-
len mag diese Zahl als Maß dafür, welches Mindestergebnis bereits gesichert ist (sofern
das Abitur nicht vorzeitig abgebrochen wird), interessant sein. Erwähnenswerterweise
25
wurde dieses Feature jedoch in der Umfrage am zweit-unwichtigsten bewertet (vgl. Ta-
belle 2, S. 18), was darauf hindeutet, dass der Nutzen in der Realität evtl. gering ist.
Use Case 4: Herausfinden, welche Kurse unbedingt bestanden werden müssen
In manchen Kursen ist es für den Abschluss vertretbar (wenn auch trotzdem ärgerlich),
weniger als fünf Punkte zu erzielen. Andere müssen auf jeden Fall bestanden werden,
insbesondere wenn bereits Unterkurse vorliegen. Dies sollten Schülerinnen so früh wie
möglich erfahren, nicht wenn es bereits zu spät ist.
Use Case 5: Prüfen ob ein bestimmter NC erreicht werden kann
Der Numerus clausus bezeichnet die Mindestnote, die in einem bestimmten Jahr für die
Zulassung zu einem Studienfach an einer konkreten Universität benötigt wird. Für die
Zukunftsplanung sind diese Zahlen sehr wichtig und viele Schülerinnen fragen sich oft,
ob sie eine Chance haben, an ihrer Wunsch-Universität angenommen zu werden. Die
Antwort dazu ergibt sich aus der bestmöglichen Abiturnote aus Use Case 2. Ist diese
besser als der entsprechende NC, kann dieser noch erreicht werden.
Use Case 6: Prüfen ob Abiturzulassung erreicht ist
Zur Abiturprüfung wird zugelassen, wer (vereinfacht zusammengefasst) die nötige An-
zahl Kurse erfolgreich absolviert hat. Dieser Meilenstein hat die Bedeutung, dass nur
noch das Bestehen der Abiturprüfungen nötig ist, um den Abschluss zu erreichen.
Use Case 7: Prüfen ob Abiturzulassung noch erreicht werden kann
Falls bereits zu viele Unterkurse vorliegen, die nicht mehr kompensiert werden können,
ist die Zulassung zu den Abiturprüfungen unter Umständen nicht mehr erreichbar. Wenn
man sich dessen möglichst früh bewusst wird, gibt es noch am meisten Möglichkeiten,
den weiteren Ablauf neu zu planen.
Use Case 8: Prüfen ob Fachhochschulreife erreicht ist
Die Fachhochschulreife (eigentlich: der schulische Teil der Fachhochschulreife) berechtigt
zum Studium an einer Fachhochschule. Man erreicht sie im Laufe der Oberstufe, ähnlich
wie die Abiturzulassung, durch die Erfüllung bestimmter Leistungsauflagen. Wenn das
Abitur nicht bestanden oder vor dem Abschluss abgebrochen wird, bietet die Fachhoch-
schulreife evtl. eine Zukunftsperspektive. Wenn sie bereits erreicht ist, dann ist dieser
Schritt in jedem Fall möglich.
Use Case 9: Prüfen ob Fachhochschulreife noch erreicht werden kann
Falls die Voraussetzungen für die Fachhochschulreife nicht mehr erfüllt werden können,
muss ggf. die Planung für den weiteren Verlauf der Oberstufe angepasst werden. In jedem
26
Fall möchte sich niemand umsonst um ein unerreichbares Ziel bemühen, weshalb auch
diese Information möglichst früh erkannt werden sollte.
Use Case 10: Offene Informationsabfrage
Wie oben bereits beschrieben wurde, ist die Interaktion mit der Anwendung eigentlich
für alle Use Cases gleich: Die vorhandenen Noten werden eingegeben und man bekommt
alle relevanten Analyseergebnise als Rückmeldung ausgegeben. Dies geht natürlich auch,
wenn man gar keine konkrete Frage hat, sondern einfach mal schauen möchte, welche
Informationen die Anwendung liefern kann.
Use Case 11: Beratung
Für die persönliche Beratung sind, wie in Abschnitt 2.2.2 beschrieben, einige Umstände
relevant, die in der Nutzung nach dem Prinzip „Ein Nutzer, ein Gerät“ nicht gelten. Die
Beratung und gemeinsame Betrachtung ist jedoch ebenfalls ein relevanter Use Case.
27
3. Konzeption
Ausgehend von der durchgeführten Analyse soll als nächstes ein Konzept für die Anwen-
dung entstehen.
Die Priorisierung der Features ist der erste Planungsschritt. Dabei wird erneut auf alle
empirischen Datenquellen und die bisherigen Analyseergebnisse zurückgegriffen. Insbe-
sondere soll danach auch die Struktur und der Aufbau der Benutzungsschnittstelle ge-
plant werden. Mit einem prototypischen Entwurf ist dann ein Test durch Mitglieder der
zukünftigen Nutzergruppe möglich, dessen Ergebnisse zur weiteren Verfeinerung dienen
können. Weiterhin wird die geplante softwaretechnische Architektur des Systems darge-
stellt und in einem kurzen Abschnitt die Benennung der Anwendung thematisiert, bevor
Kapitel 4 die tatsächliche Umsetzung beleuchtet.
Zusammengefasst hat die Anwendung vier übergreifende Aufgabenbereiche. Drei da-
von sind sequenziell: Erstens muss die Eingabe von vorhandenen Noten problemlos und
nutzergerecht möglich sein, hierbei wird Nutzerwissen in eine maschinell verarbeitbare
Form gebracht. Zweitens muss die Anwendung aus diesen Noten korrekte und relevan-
te Erkenntnisse extrahieren können, dies ist als deterministische Funktion vorstellbar
und beinhaltet keine Interaktion mit der Nutzerin. Drittens müssen diese Erkenntnisse
verständlich dargestellt werden, also in eine menschenlesbare Form gebracht und visuell
aufbereitet werden. Der vierte Aufgabenbereich umfasst die übergreifende Interaktions-
gestaltung und Persistierung, hier wird geregelt, wann bzw. auf welches Signal hin der
Algorithmus gestartet wird und wie die Eingabewerte sitzungsübergreifend behandelt
werden. Dieses Modell ist in Abbildung 5 (S. 29) visualisiert.
3.1. Priorisierung der Features
Für die endgültige Priorisierung der Features wird insbesondere auf die Ergebnisse aus
den Abschnitten 2.1.3 und 2.4 zurückgegriffen, aber auch den Abschnitten 2.2 und 2.3
kommt weiterhin eine große Bedeutung zu.
Zwar sollen die Use Cases aus Abschnitt 2.4 den gesamten benötigten Funktions-
umfang abbilden, sie eignen sich jedoch nicht dafür, als Feature-Liste übernommen zu
werden. Dafür gibt es zwei vorrangige Gründe: Erstens kann es zwischen Features lo-
gische Abhängigkeiten geben, welche einen Einfluss auf die zeitliche Anordnung in der
Realisierung haben. Zweitens tauchen einige Randfunktionen in den Use Cases nicht auf,
wie z.B. das Abspeichern der eingegeben Daten zur späteren erneuten Nutzung.
Vorab ist anzumerken, dass sich nicht in jeder Feature-Liste im Sinne des FDD die
Ein- und Ausgabe wiederfindet, da die Erstellung einer Nutzungsschnittstelle in vielen
Fällen keinen großen Programmieraufwand bedeutet und bis dahin ggf. auch mit sta-
tisch vorgegebenen Daten gearbeitet werden kann. In diesem Projekt soll jedoch viel
Aufmerksamkeit in die Entwicklung des Eingabesystems fließen. Eine gelungene Gestal-
tung der Eingabeschnittstelle auch hinsichtlich des Verhaltens auf verschiedenartigen
Endgeräten ist mit einigem Entwicklungsaufwand verbunden; der gewünschte Fokus auf
einen hohen Grad an Interaktivität zur Förderung von explorativer Nutzung hängt von
einer entsprechend darauf ausgerichteten Implementation ab. Aus diesen Gründen wird
28
Verarbeitung:
deterministischer
Algorithmus
Eingabe:
ca. 12 Kurse
à 4 Halbjahre
+
5 Prüfungsnoten
Ausgabe:
Kennzahlen,
Hinweise
Übergreifende Interaktionsgestaltung:
Eingaben sichern,
auf Veränderungen reagieren,
Kern-Algorithmus steuern
Abbildung 5: Dies ist eine schematische Darstellung der Aufgabenbereiche der Anwen-
dung. Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe sind jeweils gekapselt und bil-
den eine klare Sequenz. Übergreifende Aspekte der Interaktionsgestaltung
werden gesondert behandelt. Hierbei handelt es sich um eine Visualisie-
rung der verschiedenen technischen Aufgaben der Anwendung, nicht um
ein Modell für die Nutzer-Interaktion – letztere wird im Abschnitt 3.2
beschrieben (siehe insbesondere Abbildung 6).
29
das Eingabesystem nicht nur explizit in die Feature-Liste aufgenommen, sondern sogar
vergleichsweise hoch priorisiert.
Im Folgenden wird nun die Feature-Liste erstellt, welche die zu entwickelnden Features
in Gruppen zusammenfasst und gemäß ihres geschätzten Wertes für die Zielgruppe priori-
siert. Dieses Vorgehen ermöglicht es, dass die Anwendung am Ende der Entwicklungszeit
höchstwahrscheinlich nutzbar und nützlich ist, selbst wenn aus zeitlichen Gründen nicht
alle Features umgesetzt werden.
Feature Set 1
•Eingabe von Zeugnis- und Prüfungsnoten (alle UCs)
Feature Set 2
•Berechnung der aktuellen Durchschnittsnote (UC 1)
•Berechnung der bestmöglichen Abiturnote (UC 2 & 5)
•Berechnung der schlechtestmöglichen Abiturnote3(UC 3)
Feature Set 3
•Sichern der Eingabedaten über mehrere Sessions hinweg (alle UCs)
•Löschen der erstellten Sicherung (alle UCs)
Feature Set 4
•Erkennen und Darstellen von kritischen Kursen (UC 4)
Feature Set 5
•Erfüllung der Kriterien zur Abiturzulassung erkennen (UC 6 & 7)
Feature Set 6
•Erfüllung der Kriterien zur Fachhochschulreife erkennen (UC 8 & 9)
Feature Set 7
•Beratungs-Modus mit anders gestalteten Hinweisen (UC 11)
3Die schlechtestmögliche Abiturnote wird nur deshalb trotz ihrer niedrigen Priorisierung durch die
Umfrageteilnehmenden (vgl. Tabelle 2, S. 18) hier so früh aufgeführt, weil die berechtigte Annahme
besteht, dass die Implementation analog zur bestmöglichen Note sehr schnell möglich ist. Sollte sich
diese Annahme als falsch erweisen, kann das Feature nach hinten verschoben werden.
30
Die Feature-Liste ist eingeteilt in insgesamt sieben Feature Sets, die in ihrer Reihen-
folge absteigend priorisiert sind. Feature Set 1 ist grundlegende Voraussetzung für alle
danach folgenden Features. Zwar führt die ausschließliche Realisierung von diesem Fea-
ture Set noch nicht zu einer nützlichen Anwendung, aber trotzdem wurde die Möglichkeit
zur Noteneingabe der Klarheit wegen gesondert aufgeführt. Feature Set 2 enthält erste
Analyseergebnisse. Dabei handelt es sich zunächst um einige der von den Umfrageteil-
nehmenden tendenziell hoch priorisierten Features (vgl. Tabelle 2, S. 18), die trotzdem
von den geplanten Features voraussichtlich eher leicht zu implementieren sind. Feature
Set 3 beschreibt Hilfsfunktionen, die für die Kernfunktionalität keine Rolle spielen, aber
trotzdem eine Rolle für die Benutzbarkeit der Anwendung spielen und nicht zu spät
durchdacht werden sollten. Feature Sets 4 bis 6 drehen sich um weitere Kernfunktionen,
die in dieser Reihenfolge priorisiert wurden und das Analyseergebnis weiter anreichern.
Feature Set 7 thematisiert das Beratungspersonal und die mit diesem Kontext verbun-
denen Besonderheiten. Weil alle vorherigen Features einen großen inhaltlichen Nutzen
sowohl für die eigenmotivierte Nutzung als auch für die Beratung haben, sind diese Be-
sonderheiten sehr niedrig priorisiert und werden nur umgesetzt, sofern die Zeit ausreicht.
3.2. Benutzungsschnittstelle
Um die Anwendung nutzbar zu machen, benötigt sie eine grafische Nutzungsschnitt-
stelle, welche in diesem Abschnitt konzeptuell erarbeitet werden soll. Zunächst werden
die allgemeinen Anforderungen an die Schnittstelle zusammengefasst, welche sich haupt-
sächlich aus den Analysen aus Kapitel 2 ergeben. Danach werden der Gesamtaufbau und
die einzelnen Bestandteile beschrieben.
3.2.1. Anforderungen
Der Einsatzzweck für die Anwendung bringt den Umstand mit sich, dass die Nutzerin-
nen sie vermutlich nur sporadisch einsetzen. Es gibt über die zwei Jahre der Oberstufe
verteilt lediglich vier Zeugnisse und einen Prüfungsblock, so dass zwischen zwei Verwen-
dungsgelegenheiten mehrere Monate liegen können. Außer für die Gruppe des Beratungs-
personals ist es deshalb nicht sinnvoll, eine Schnittstelle zu entwerfen, die in hohem Maße
auf Lernvorgänge, intensive Beschäftigung und Gewohnheitsbildung angewiesen ist.
Stattdessen sollten typische Kriterien im Vordergrund stehen, die schon von gelegent-
licher Nutzung profitieren. Dazu gehört Übersichtlichkeit und Selbstbeschreibungsfähig-
keit bis hin zum Minimalismus, aber auch die Vermeidung unnötiger modaler Abläufe,
welche das Arbeitsgedächtnis beanspruchen und vom Inhalt ablenken (Raskin, 2000).
Weiterhin sollte für die Verwendung nicht mehr Spezialwissen benötigt werden als
unbedingt nötig. Bei der Nutzergruppe ist das Wissen darüber vorauszusetzen, wie Kurse
in der Oberstufe grundlegend funktionieren und was für Noten es gibt. Darüber hinaus
sollte ein Minimum an Wissen über die Hintergründe vorausgesetzt werden, damit die
Anwendung einem möglichst großen Nutzerkreis zugänglich ist.
Ein erklärtes Ziel für die Verwendung der Anwendung ist die stetige Bereitstellung
von sofortigem Feedback. Es soll bei der Verwendung nicht das Gefühl aufkommen, dass
31
Ergebnis-Update
Note eingeben
häufige
und kurze
Feedback-
zyklen
Abbildung 6: Dieses Diagramm veranschaulicht den geplanten Ablauf der Nutzung der
Anwendung. Mit jeder eingegebenen Note wird sofort ein aktualisiertes
Ergebnis eingeblendet, ohne dass dies gesondert angefordert werden muss.
Dieses Verhalten soll zum Experimentieren verleiten und die explorative
Nutzung fördern.
zuerst sämtliche Daten eingegeben werden müssen, bevor einmalig ein Auswertungspro-
zess in Gang gebracht wird, der dann das Ergebnis liefert. Stattdessen soll – sofern
hinsichtlich der Performanz keine gravierenden Probleme auftreten – mit jeder einzelnen
Eingabe das Ergebnis sofort und „live“ aktualisiert werden. Diese Art der Interaktion soll
dazu ermuntern, den Möglichkeitsraum spielerisch-explorativ zu erkunden, statt über-
mäßige Ehrfurcht vor dem Prozess zu haben. Dafür sind kurze, häufige Feedbackzyklen
das Mittel der Wahl (vgl. Abbildung 6).
3.2.2. Bestandteile und Aufbau
Die wesentlichen zwei Aufgaben der Schnittstelle sind die Eingabe der Noten und die
Ausgabe des Ergebnisses der Analyse. Die Eingabe lässt sich sinnvoll weiter unterteilen
in die Eingabe der Kursfächer und der dazugehörigen Zeugnisnoten sowie die der Prü-
fungsnoten. Die Ausgabe erfolgt als Liste von Fakten und bedarf deshalb keiner weiteren
Unterteilung.
Es gibt je eine Zeugnisnote pro Kurs und Halbjahr. In jedem Fall gibt es vier Halb-
jahre. Für die Zahl der Kurse gibt es an sich kein festes Maximum, allerdings ergeben
sich aus der maximalen Wochenstundenzahl und den Einschränkungen bei der Kurswahl
pragmatisch betrachtet eine maximale Anzahl an Kursen, die bei ca. 12–14 liegt. Für
die Eingabe der Fächer und der Zeugnisnoten wäre ein stark lenkendes Eingabesystem
denkbar, bspw. ein Assistent, der die Daten in einer festen Reihenfolge abfragt. Aller-
dings besteht hier die Gefahr einer übermäßigen Modalisierung und Regulierung eines
Prozesses, der vermutlich gar nicht so viel mentaler Unterstützung bedarf.
32
Stattdessen erscheint eine 5×12-Tabelle mit geeigneten Spaltenüberschriften (eine
Spalte für die Fächerwahl, vier für die entsprechenden Halbjahre) übersichtlicher und
verständlicher. Sie ist noch klein genug, um selbst auf einem Mobilgerät annähernd Platz
zu finden, und unterstützt besser darin, die vorhandenen Informationen einzugeben.
Ähnliches gilt für die Eingabe der fünf Prüfungsnoten P1–P5. Die entsprechenden fünf
Auswahlfelder nehmen nicht viel Platz ein und sollten deshalb zu jedem Zeitpunkt alle
gleichwertig angezeigt werden.
Die Ausgabe wird zunächst so geplant, dass das Ergebnis der Analyse als Liste von
Fakten textuell präsentiert wird. Ausgehend von der Feature-Liste lässt sich schätzen,
dass die Anzahl der ausgegebenen kurzen Sätze mit hoher Wahrscheinlichkeit im einstelli-
gen Bereich liegen wird, weshalb auch hierfür eine überschaubare Menge Platz ausreicht,
die ggf. bei Bedarf vergrößert wird.
Die drei Hauptelemente sind zwar unterschiedlich groß, liegen aber alle in dem Bereich,
indem sie zumindest auf einem PC immer noch innerhalb eines Anwendungsfensters
angezeigt werden können. Auf mobilen Geräten, insbesondere kleineren Smartphones,
muss die Anordnung so angepasst werden, dass alle Elemente ausreichend groß sind, um
per Touch-Bedienung nutzergerecht manövriert werden zu können. Ein Entwurf für den
Gesamtaufbau sowohl für PCs als auch für Mobilgeräte ist in Abbildung 7 zu finden.
Dieser Aufbau ermöglicht auf allen Ziel-Geräteklassen eine Verwendung weitgehend
frei von Modi im Sinne von Raskin (2000), welche eine größere mentale Beanspruchung
nach sich ziehen würden. Stattdessen bleibt zu jedem Zeitpunkt die Übersicht gewahrt
und es gibt nur eine Ansicht auf die Daten.
3.3. Papierprototypen-Tests
Die Konzeption der Nutzungsschnittstelle aus dem vorigen Abschnitt wurde in Form von
Papierprototypen Nutzertests unterzogen (für detaillierte Informationen siehe Anhang C,
S. 89). Für die PC- und Mobil-Variante der Schnittstelle wurde jeweils ein Prototyp
umgesetzt (vgl. Abbildung 8, S. 35), mit denen Schülerinnen und Schüler des Johanneums
(geplant waren n= 4, aus terminlichen Gründen wurden es n= 3) nach einer kurzen
Einweisung in die Methodik und einer Anleitung zum Thinking Aloud4(Lewis, 1982) ein
Nutzerszenario durchgespielt haben.
Das Szenario umfasste die Eingabe einiger Zeugnisnoten, die tabellarisch vorgegeben
wurden, sowie das Lesen und Verstehen der Ausgabe. Die Eingabe der Noten wurde nur
für die ersten zwei Kurse Schritt für Schritt durchgeführt, danach wurde der Prozess
durch den Versuchsleiter abgekürzt, da der Ablauf prinzipiell immer gleich ist und der
Nutzen für die investierte Zeit nach zwei abgeschlossenen Kursen nicht mehr gegeben
gewesen wäre.
4Unter Thinking Aloud versteht man eine Methode, bei der Probanden gebeten werden, ihre Gedan-
ken laut auszusprechen, während sie eine zu evaluierende Nutzungsschnittstelle verwenden. Das Ziel
dabei ist, möglichst detaillierte Informationen zu den Problemen und Entscheidungsvorgängen des
Probanden zu bekommen. Siehe auch Lewis (1982).
33
Zeugnis-
Noten
Prüfungs-
Noten
Fächer-Auswahl
Ergebnisse
Fächer-Auswahl
Zeugnis-
Noten
Prüfungs-
Noten
Ergebnisse
Abbildung 7: Hier ist der Gesamtaufbau der Nutzungsschnittstelle visualisiert. (a) Der
Aufbau für PCs und andere Geräte mit großen Bildschirmen ordnet die
Elemente zweispaltig an und erreicht eine rechteckige Darstellung in ei-
nem typischen Anwendungsfenster. (b) Der Aufbau für mobile Geräte ist
einspaltig, damit alle Elemente groß genug sind um komfortabel bedient
zu werden. Zur Navigation zwischen den Bereichen wird gescrollt.
34
Abbildung 8: Dies sind beispielhafte Ansichten der zwei Papierprototypen für die PC-
bzw. Mobil-Variante der Nutzungsschnittstelle. Für weitere Bilder siehe
Anhang C.2, S. 90.
3.3.1. Ergebnisse
Der Verlauf der Tests war insgesamt sehr erfreulich (vgl. Anhang C.4, S. 95). Die Pro-
banden konnten bereits nach kurzer Zeit mit den Prototypen umgehen und das Szenario
durchspielen, ohne dass Probleme aufgetreten wären, die ein Eingreifen des Versuchs-
leiters nötig gemacht hätten. Entsprechend ist das konstruktive Feedback der Proban-
den auf einem detaillierten Niveau und kann zur weiteren Verbesserung der Details der
Schnittstelle genutzt werden.
•Römische Zahlen: Ein wiederkehrendes Problem waren die römischen Zahlen,
die im Entwurf zur Kennzeichnung der Eingabeblöcke verwendet wurden. Tat-
sächlich ist Block 1 die offizielle Bezeichnung für die Zeugnisnoten und Block 2 die
für die Prüfungsnoten, dieser Umstand ist jedoch in der Zielgruppe nicht allgemein
bekannt. Deshalb, und weil sie in den Prototypen vermutlich visuell übermäßig do-
minant gestaltet waren, trugen die Ziffern immer wieder zur Verwirrung bei. Auch
im Sinne der Übersichtlichkeit erscheint es sinnvoll, sie in der weiteren Realisierung
der Anwendung schlicht wegzulassen.
•Elemente außerhalb des Bildschirms beim Mobil-Prototyp: Ein Proband
äußerte Bedenken, ob auf dem Mobilgerät ersichtlich sei, dass man nach unten
scrollen muss. Tatsächlich fehlt auf heutigen Mobilgeräten normalerweise die ste-
tig sichtbare Scroll-Leiste, die auf Desktop-Systemen unter Anderem dazu dient,
dies zu verdeutlichen. Vielleicht gibt es eine geeignete visuelle Kennzeichnung (z.B.
einen sanften Verlauf nach schwarz am unteren Bildschirmrand) um zu signalisie-
ren, dass die Ansicht unter dem Rand noch fortgeführt ist.
35
•Der Sinn des Ergebnisbereichs ist nicht erkennbar, solange noch keine
Eingaben vorgenommen wurden: In den Prototypen ist der Ergebnisbereich
bis auf das „Informationen“-Symbol komplett leer. Dies führte zu Verwirrung dar-
über, wozu der Bereich dient. Dies könnte z.B. durch einen textuellen Platzhalter
behoben werden. Er könnte etwa lauten wie folgt: „Hier stehen später die Ergeb-
nisse.“ Zwar geht diese Veränderung gegen den visuellen Minimalismus, aber in
Anbetracht des Testergebnisses scheint das ein sinnvoller Kompromiss zu sein.
•Speichermöglichkeit: Die Prototypen enthielten keine Möglichkeit zum zielge-
richteten Abspeichern der eingegebenen Daten. Für das Szenario war das zwar
nicht nötig, aber ein Proband fragte trotzdem danach, wohl auch im Hinblick auf
die wiederkehrende Verwendung der Anwendung bei neuen Noten. Das Konzept
zur Persistierung verdient in jedem Fall weitere Aufmerksamkeit.
•Spekulative Noten: Ein Proband sprach die Möglichkeit an, Noten einzugeben,
die noch nicht feststehen. Es scheint bei einigen Schülerinnen und Schülern so
zu sein, dass Noten gerne schon vor der offiziellen Bekanntgabe geschätzt werden
(z.B. anhand der Klausurnoten aus dem entsprechenden Halbjahr) und mit diesen
Schätzungen schon mal die Konsequenzen exploriert werden. Unklar ist, ob das
häufig genug vorkommt, um den Implementationsaufwand zu rechtfertigen. Die
Idee ist aufgenommen, es wird jedoch dafür in Anbetracht der ohnehin kurzen
Entwicklungszeit keine Anpassung der Feature-Liste vorgenommen.
3.4. Systemarchitektur
In Abschnitt 2.3.1 wurde bereits begründet, weshalb zur Umsetzung der Anwendung
Web-Technologien verwendet werden. In diesem Kontext spielt die Wahl eines geeigneten
Frameworks eine wichtige Rolle für die spätere Struktur des Programmcodes.
jQuery Mobile (Reid, 2011) ist ein weit verbreitetes, umfangreiches und gut unterstütz-
tes JavaScript-Framework, das auf die Umsetzung von plattformübergreifenden Anwen-
dungen ausgelegt ist, welche nicht nur auf traditionellen Geräten funktionieren, sondern
auch auf modernen mobilen Geräten den Erwartungen gerecht werden. Primär erleich-
tert jQuery Mobile die Implementation von grafischen Nutzungsschnittstellen. Durch die
unterliegende Basis von jQuery ist zusätzlich noch eine große Menge weiterer Funktio-
nalität vorhanden, die nahtlos genutzt werden kann.
3.4.1. Events in JavaScript
Widgets und beliebige andere Elemente der Nutzungsschnittstelle können statisch im
HTML-Code spezifiziert und üblicherweise mit einer eindeutigen ID versehen werden.
Da die Anwendung vollständig auf dem Client läuft und keine Interaktion mit einem
etwaigen Server stattfindet, werden die Daten anders als in HTML ansonsten üblich
nicht per „Absenden“-Button als HTTP-Anfrage verschickt. Stattdessen werden alle für
die Interaktion relevanten Elemente nach ihrer Initialisierung im JavaScript-Code mit
einem sogenannten Event Handler verknüpft.
36
Die UI-Elemente – wie auch noch weitere Komponenten der Anwendung – haben eine
standardisierte Schnittstelle für die Bereitstellung und Verarbeitung von Events (World
Wide Web Consortium, 1997–2005). Bei der Initialisierung kann im Anwendungscode
eine Funktion spezifiziert werden, welche dann an ein bestimmtes Objekt und einen
passenden Event Handler gebunden wird. So ist es z.B. möglich, dass ein bestimmter
fachlicher Code-Abschnitt jedes Mal ausgeführt wird, wenn sich der Inhalt eines Aus-
wahlmenüs ändert. jQuery erleichtert den Umgang mit Events noch weiter und gestattet
bspw. die komfortable Zuweisung eines einzigen Event Handlers an eine bestimmte Men-
ge von UI-Elementen gemäß beliebig spezifizierbarer Kriterien.
Dank dieses Ansatzes entfällt die manuelle Überwachung der Eingabeelemente. Nö-
tig ist lediglich die initiale Bindung der Event Handler, danach kann die Anwendung
automatisch mit jeder Dateneingabe die Ergebnisse neu berechnen und anzeigen.
3.4.2. Abstraktion der Berechnungsregeln
Die Regeln, nach denen Noten vergeben und letztlich zur Abiturnote verrechnet werden,
bilden den fachlichen Kern der Anwendung und verdienen besondere Aufmerksamkeit
hinsichtlich der Architektur.
Einerseits sind sie zu komplex, um sie in einem simplen Datenformat oder einer einfa-
chen deklarativen Sprache angeben zu können. Im Zuge der Berechnung müssen vielerlei
Zahlen und Listen geführt und auf verschiedene Weisen verglichen, sortiert und ausge-
wertet werden. Dafür ist die Komplexität einer vollwertigen Programmiersprache nötig.
Statt ohne gute Gründe eine weitere Programmiersprache in das System aufzunehmen,
bietet sich die Lösung an, die Regeln direkt ebenfalls in JavaScript umzusetzen.
Andererseits muss dabei beachtet werden, dass die fachlichen Berechnungsregeln nicht
unstrukturiert an verschiedenen Punkten im Programmcode verteilt sein sollten. Von
Jahr zu Jahr und teilweise sogar von Schule zu Schule gibt es ggf. Veränderungen, die
dazu führen, dass für verschiedene Schülerinnen verschiedene Regelsätze gelten.
Die Minimalanforderung ist zwar nur der aktuelle Regelsatz für das Johanneum Lü-
neburg, aber langfristig muss die Möglichkeit bedacht werden, verschiedene Regelsätze
zur Auswahl anzubieten. Daraus ergibt sich, dass die Regeln klar von der sonstigen
Programmlogik gekapselt werden müssen, idealerweise in einer eigenen Datei. In einem
solchen Regelsatz wird dann spezifiziert, welche und wie viele Kurse bzw. Prüfungen
absolviert werden müssen, wie diese benotet werden können und wie sich aus diesen
Einzelnoten die Abiturnote ergibt. Wenn das in dieser Form gelingt, kann der Regelsatz
zumindest recht einfach durch das Ersetzen einer Datei ausgetauscht werden, selbst wenn
die Nutzungsschnittstelle darauf noch nicht ausgerichtet ist.
3.5. Name der Anwendung
In den bisherigen Abschnitten wurde die Benennung der Anwendung nicht thematisiert.
Für die Programmierung muss der endgültige Name nicht zwingend bekannt sein, aber
für die Veröffentlichung sollte ein prägnanter und leicht zu merkender Name vorhan-
den sein, um es den Nutzerinnen zu erleichtern, über die Anwendung zu sprechen. Für
37
dieses Projekt gibt es zwar kein Werbe-Budget und kein starkes Bestreben nach mög-
lichst großer Öffentlichkeitswirksamkeit, aber trotzdem sollte der Name nicht unbedacht
gewählt werden.
Idealerweise transportiert der Name bereits die wichtigsten Informationen zum Ver-
wendungszweck der Anwendung. Aus ihm sollte hervorgehen, dass sie sich an Abiturien-
ten richtet und dass es sich um ein Werkzeug zur Planung und Selbstreflexion handelt.
Für ähnliche Projekte (vgl. Abschnitt 1.2) scheint sich „Abi-Rechner“ als Sammelbe-
griff eingebürgert zu haben, weshalb dieser Begriff als Eigenname eher ungeeignet ist.
Das größte Abgrenzungsmerkmal dieser Anwendung von anderen Projekten ähnlicher
Natur ist die Ausrichtung auf frühzeitige Analyse und den Blick in die Zukunft statt auf
rückblickende Verifikation. Deshalb wird unter Erhalt des „Abi“-Präfixes Abi-Planer
als Name für die Anwendung gewählt. Zu diesem Namen ist bisher kein anderes Projekt
auffindbar.
Der Name mag etwas fantasielos wirken, zeichnet sich dafür jedoch durch ein hohes
Maß an Selbstbeschreibungsfähigkeit aus. Er ist nicht auf das Johanneum Lüneburg be-
schränkt und lässt deshalb Raum für langfristig denkbare Erweiterungen der Zielgruppe
(vgl. Abschnitt 7.3).
38
4. Realisierung
Dieses Kapitel beschreibt die Realisierung des Konzepts aus Kapitel 3. Dazu werden
zunächst interessante Aspekte der technischen Umsetzung beschrieben, wobei jeweils
gesondert auf die Nutzungsschnittstelle und die Persistierung eingegangen wird. Da-
nach werden in Abschnitt 4.2 Details benannt, die sich erst im Laufe der praktischen
Umsetzung ergeben haben, aber trotzdem erwähnenswert sind. Abschließend folgt dann
noch ein Rückblick auf die Feature-Liste und eine kurze Zusammenfassung der Situation
hinsichtlich des Nutzerfeedbacks während der Umsetzung.
4.1. Technische Umsetzung
Die technologische Basis einer modernen Web-Anwendung ist zunächst eine traditio-
nelle Webseite. Bei der Entwicklung für das Web gilt normalerweise das Prinzip des
Progressive Enhancement: Bedingt durch die heterogenen technischen Fähigkeiten ver-
schiedener Endgeräte soll eine Webseite so strukturiert werden, dass sie auch auf älteren
Geräten noch nutzbar ist, auch wenn das Gerät nicht die volle Nutzung aller neuen
Technologien erlaubt. Deshalb gibt es in den meisten Web-Standards diverse sog. Fall-
back-Möglichkeiten, die einen differenzierten Verzicht auf bestimmte moderne Funktio-
nalitäten erlauben, wenn das Gerät sie nicht unterstützt.
Ein Beispiel dafür ist das <noscript>-Element. In Browsern, die kein JavaScript un-
terstützen oder in denen es aus Sicherheitsgründen deaktiviert ist, wird stattdessen der
Inhalt des <noscript>-Elements angezeigt. Bei diesem soll es sich um einen funktionalen
Ersatz für die Teile der Seite handeln, die ohne JavaScript nicht funktionieren.
Im HTML-Hauptdokument des Abi-Planers befindet sich aus dem genannten Grund
ein solches <noscript>-Element. Weil die clientseitige Berechnungslogik allerdings oh-
ne eine vollwertige Skriptsprache wie JavaScript nicht realisierbar ist, befindet sich im
<noscript>-Bereich lediglich ein Hinweis, dass der Abi-Planer nur mit aktiviertem Ja-
vaScript funktionsfähig ist.
Ansonsten enthält das statische HTML-Dokument (index.html) nur ein Minimum an
übergeordneten Angaben zur Dokumentdarstellung und zu nachzuladenden Dateien. Der
Hauptteil der Programmlogik findet sich in der JavaScript-Datei main.js, welche auch
weitgehend den Aufbau der Nutzungsschnittstelle steuert.
In main.js wird gleich zu Beginn der mitgelieferte Regelsatz für die aktuell gülti-
gen Vorschriften (rules-johanneum-2014.js) geladen. Auf dessen Basis wird dann die
Nutzungsschnittstelle dargestellt und sonstige Inhalte (z.B. Dialogfenster) werden im
Hintergrund generiert. Danach steht die Schnittstelle für Nutzereingaben zur Verfügung.
Der Regelsatz spezifiziert ein GradeState-Objekt, welches ein Modell der eingegebenen
Noten hält. Außerdem verfügt es über Methoden, um seinen aktuellen Zustand in eine
Zeichenkette zu serialisieren bzw. den Zustand aus einer zuvor erzeugten Zeichenkette
auszulesen. Dies ist hinsichtlich der Persistierung von großer Bedeutung und wird im
Abschnitt 4.1.2 aufgegriffen.
Die Zusammenhänge zwischen den wichtigsten Dateien des Systems ist in Abbildung 9
dargestellt.
39
Einstiegspunkt
benutzt
style.css
Grafik-
Dateien
index.html
jQuery, jQuery Mobile
JS / CSS
main.js
rules-
johanneum-
2014.js
Abbildung 9: Dieses Diagramm beschreibt die Abhängigkeiten der verschiedenen Sys-
temkomponenten. index.html bildet den Einstiegspunkt und verweist auf
style.css sowie main.js. Der fachliche Regelsatz ist in rules-johanneum-
2014.js gekapselt und wird nur von main.js referenziert. jQuery und
jQuery Mobile bestehen aus mehreren JS- und CSS-Dateien, welche von
index.html eingebunden und in main.js verwendet werden.
40
4.1.1. Nutzungsschnittstelle
Die Umsetzung der Nutzungsschnittstelle erfolgte nah an dem in Abschnitt 3.2 aufge-
stellten Entwurf. Abbildung 10 (S. 42) gibt einen Gesamteindruck.
Die Strukturelemente der Schnittstelle werden im JavaScript-Code dynamisch anhand
des Regelsatzes generiert und dem HTML-Dokument hinzugefügt. Für die visuelle Ge-
staltung wird hauptsächlich CSS verwendet. Die zwei Icons oben rechts werden als Bild-
dateien im SVG-Format eingebunden.
Im Bereich des Webdesigns hat sich das sog. Responsive Webdesign (Marcotte, 2010)
als Ansatz für den Umgang mit verschiedenen Geräteklassen etabliert. Dabei wird in
den CSS-Angaben z.B. die Bildschirmbreite abgefragt und die Darstellung der Elemente
wird entsprechend angepasst. jQuery Mobile unterstützt Responsive Webdesign sehr gut
(The jQuery Foundation, 2013–2014). Dank der mitgelieferten Responsive Grids konnten
die zwei Spalten, die sich an die Bildschirmgröße anpassen, sehr leicht umgesetzt werden.
Bei Klick bzw. Berührung eines der zwei Icons oben rechts öffnet sich ein Popup. Das
Zahnrad-Icon öffnet ein Einstellungen-Dialog, in dem die persistente Datenspeicherung
aktiviert oder deaktiviert werden kann sowie ein Link zur Weitergabe der eingegebenen
Daten erzeugt werden kann (ausführlichere Erläuterungen zu diesen Aspekten folgen im
nächsten Abschnitt). Das Information-Icon öffnet ein Dialogfenster mit Kontaktdaten
und sonstigen Informationen über Abi-Planer.
Wie schon in der Entwurfsphase geplant, gibt es keinen „Auswerten“-Button oder ein
sonstiges Signal, das den Analysevorgang startet. Stattdessen wird mit jeder Nutzerein-
gabe eine Analyse durchgeführt und ich Echtzeit angezeigt. So erhalten die Nutzerinnen
jederzeit Feedback.
4.1.2. Persistierung
In Kapitel 3 wurden bereits viele Gedanken und Ideen zum Thema Persistierung gesam-
melt. In diesem Abschnit wird beschrieben, wie die Grundfrage, wie die eingegebenen
Daten vor versehentlichem Verlust (oder versehentlicher Speicherung) geschützt werden
können, in der fertigen Anwendung beantwortet ist.
Bei jeder Eingabe einer Note wird das interne Modell entsprechend aktualisiert. An-
schließend wird der komplette Zustand serialisiert und im Fragmentbezeichner der URL
abgelegt. Angenommen, der Abi-Planer sei im Web unter der Adresse http://abi.exam
ple.com/ gehostet. Dann könnte die Adresszeile des Browsers nach einigen Eingaben
z.B. den Inhalt http://abi.example.com/#zcUBAHi3AwA= haben.
Der ursprüngliche Sinn des Fragmentbezeichners besteht darin, URLs erzeugen zu
können, die auf einen bestimmten Punkt innerhalb des Dokuments verweisen. Moderne
Web-Anwendungen nutzen ihn teilweise für den Navigationszustand. Der Grund, warum
er dafür geeignet ist, liegt im Verhalten der Browser: Wird bspw. ein Lesezeichen erzeugt
oder die aktuelle Seite anderweitig gespeichert, bleibt der Fragmentbezeichner erhalten
und der Zustand kann wiederhergestellt werden. Statt eines bestimmten Orts in einem
Dokument wird er vom Abi-Planer für den Erhalt der eingegebenen Daten genutzt.
Über ein Lesezeichen oder über eine textuelle Sicherung der URL kann die Nutzerin
41
Abbildung 10: Dies ist das Aussehen der fertigen Nutzungsschnittstelle. (a) Für Geräte
mit ausreichen großen Bildschirmen wurde der zweispaltige rechteckige
Aufbau umgesetzt. (b) Für Geräte mit kleinen Bildschirmen wandert die
zweite Spalte unter die erste. Außerdem werden die meisten Widgets zur
Erleichterung der Touch-Nutzung vergrößert dargestellt.
42
die Eingabedaten nicht nur für sich selbst sichern, sondern auch komfortabel auf andere
Geräte übertragen oder anderen Personen zur Verfügung stellen. Dies ist insbesondere
für die Beratung von Bedeutung, da auf diese Weise ein bereits ausgefülltes Formular
komfortabel „mitgebracht“ werden kann, ohne dass die Gefahr einer versehentlichen
persistenten Speicherung besteht.
Der Link kann aus der Adresszeile des Browsers oder aus einem dafür vorgesehenen
Textfeld im Einstellungen-Dialog kopiert werden. Dort gibt es auch die Möglichkeit, zu
der URL einen QR-Code zu erzeugen, der dann ebenfalls zur Übertragung auf andere
Geräte dienen kann. Wird der Fragmentbezeichner von der URL entfernt und die Seite
neu geladen, sind die Eingabefelder wieder im Ausgangszustand.
Standardmäßig erfolgt keine persistente Speicherung der Daten. Dies ist eine bewusste
Entscheidung, die darauf beruht, dass Formulardaten im Web normalerweise nicht auto-
matisch abgespeichert werden. Mit dieser Konvention sollte eine Web-Anwendung nicht
ohne gute Gründe brechen, insbesondere wenn es um potenziell vertrauliche Daten geht.
Im Einstellungen-Dialog gibt es eine Checkbox für die persistente Speicherung der
Daten, welche standardmäßig nicht aktiviert ist. Wird diese Checkbox von der Nutzerin
aktiviert, werden die eingegebenen Noten mit sofortiger Wirkung persistent gespeichert.
Auch nach einem Neustart des Browsers oder des Geräts werden sie automatisch wieder
geladen. Ist die persistente Speicherung aktiviert, wird der Zustand nicht länger im
Fragmentbezeichner gespeichert. Dies dient einerseits als zusätzlicher visueller Indikator,
dass der Zustand nicht mehr von der URL abhängt, und schützt andererseits vor einer
möglichen versehentlichen Weitergabe der Daten.
Für die persistente Speicherung wird die standardisierte Schnittstelle für Web Storage
verwendet. Diese erlaubt eine persistente Speicherung von geringen Datenmengen im
Browser, welche vor Zugriffsversuchen durch Skripte auf anderen Domains geschützt
sind. Außerhalb der Interaktion mit dem Abi-Planer muss dafür keine explizite Erlaubnis
eingeholt werden und es gibt keine irritierenden Warnhinweise.
4.2. Entwurfsentscheidungen
Im Laufe der Umsetzung sind diverse Entwurfsentscheidungen getroffen worden, die
zum Zeitpunkt der Konzeption noch nicht bedacht wurden. In diesem Abschnitt werden
einzelne interessante Entscheidungen aufgeführt und begründet.
4.2.1. Visueller Minimalismus
Die in den Nutzertests mehrfach kritisierten römischen Zahlen in den Papierprototypen
(vgl. Anhang C.4, S. 95) sind ein Beispiel für ein zwar nicht falsches, aber auch nicht hilf-
reiches visuelles Element. Im Sinne der in Abschnitt 3.2.1 bereits genannten Fokussierung
auf gelegentliche Nutzung und Einsteigerfreundlichkeit wurde die Nutzungsschnittstelle
in der Entwicklung ausgehend von den Prototypen bewusst minimalistisch gestaltet.
Die visuelle Gestaltung verzichtet auf unnötige Linien und ablenkende Details und
setzt stattdessen auf Negativraum und prägnante Darstellung. Ein gutes Beispiel dafür
ist die zeitliche Entwicklung des Prüfungsblocks (vgl. Abbildung 11, S. 44).
43
14P1: Mathematik
P2: Deutsch
P3
14
P1
P2
P3
14
P2
P3
Abbildung 11: Dieses Bild zeigt schematisch die visuelle Gestaltung des Prüfungsbe-
reichs über die Zeit. Zu Beginn gab es noch zu jeder Prüfung die Prü-
fungsnummer, das Fach und ein zunächst leeres Auswahlmenü für die
Note. Im Laufe der Entwicklung wurden zunächst die Fächerbezeichnun-
gen entfernt und schließlich die Prüfungsnummer mit dem Auswahlmenü
kombiniert.
Zu Beginn gab es zu jeder Prüfung sowohl ein Auswahlmenü für die Note als auch ein
dazugehöriges Textelement bestehend aus der Prüfungsnummer und dem Fach, sofern
im Zeugnisnoten-Block bereits angegeben. Das Fach wurde als erstes entfernt, da es sich
dabei um eine doppelt vorhandene Information handelte. Die Zuordnung von Prüfungs-
fächern erfolgt im ersten Block und normalerweise ändern sie sich im Lauf der Oberstufe
nicht, weshalb eine zusätzliche textuelle Erinnerung unnötig ist.
In einem zweiten Schritt wurden das Auswahlmenü und die Prüfungsnummer zusam-
mengelegt. Die Prüfungsnummer ist nun der Standard-Inhalt des noch leeren Auswahl-
menüs. Dass die Prüfungsnummer nicht mehr zu sehen ist, sobald eine Note eingetragen
ist, ist potenziell ein kleiner Nachteil für die Selbstbeschreibungsfähigkeit. Allerdings
ist die Anzahl der Prüfungsnoten so klein, dass sie in aller Regel noch immer schnell
abgezählt werden können. Auf der anderen Seite gewinnt die Übersichtlichkeit und die
Nutzergerechtheit auf sehr kleinen Bildschirmen, weshalb die Entwicklung insgesamt als
Gewinn gewertet wird.
4.2.2. Kurze oder lange Fachbezeichnungen
Die Fächer-Auswahl in der linken Spalte erfolgt wie auch die Noten-Auswahl über einfa-
che Auswahlmenüs. Für Geräte mit hinreichend großen Bildschirmen ist es kein Problem,
die Fächer dort mit ihren vollen Namen (z.B. „Mathematik“) aufzulisten. Auf kleineren
Geräten ist die Situation ggf. anders, es gibt für jedes Auswahl-Widget weniger horizon-
talen Platz. Aus dieser Situation heraus ergab sich die Idee, statt der ausgeschriebenen
Fächer die offiziellen Abkürzungen (z.B. „Mathematik“ →„Ma“) anzugeben.
Bei dem Versuch der Implementation dieser Idee zeigte sich, dass die technischen Mittel
des Responsive Webdesign (vgl. Abschnitt 4.1.1) innerhalb der Auswahl-Widgets nicht
verwendet werden können. Eine dynamische Anpassung des Widget-Inhalts hätte deshalb
unter größerem Implementationsaufwand mit einem Resize-Event verbunden und im
44
JavaScript-Code umgesetzt werden müssen. Bei einem Probelauf wurde das zusätzliche
Problem offenbar, dass in einem solchen Fall nicht nur der aktuell dargestellte Inhalt
des Widgets abgekürzt würde, sondern auch die Auswahl-Optionen bei Nutzung des
Widgets.
Letztlich wurde die Entscheidung getroffen, in den Auswahlmenüs grundsätzlich die
ausgeschriebenen Fächer anzugeben. Zwar werden die Bezeichnungen auf kleinen Bild-
schirmen teilweise abgeschnitten, sie sind aber dann immer noch recht gut unterscheid-
bar. Der Nutzbarkeits-Gewinn durch die ausgeschriebenen Fächer in den Auswahlmenüs
überwiegt das geringere Problem der abgeschnittenen Fach-Bezeichnungen.
4.2.3. Gestaltung der Auswahlmenüs
In den Papierprototypen wurden die Auswahlmenüs jeweils unterschiedlich umgesetzt:
Im PC-Prototyp wurden sie als traditionelle Drop-Down-Menüs präsentiert, im Mobil-
Prototyp wurden stattdessen modale Dialoge mit größeren Buttons genutzt (vgl. An-
hang C.2, S. 90).
Für die endgültige Umsetzung wurde davon abgesehen, das Aussehen der Auswahl-
menüs vorzuschreiben. Stattdessen werden sie als HTML-Elemente auf einem hohen
Abstraktionsniveau spezifiziert und es wird dem Endgerät bzw. dem Browser überlas-
sen, wie die Auswahl konkret präsentiert wird. In allen modernen PC-Browsern geschieht
dies letztlich dann ohnehin als Drop-Down-Menü. In Smartphone-Browsern wird übli-
cherweise eine Auswahl-Liste im Vollbildformat präsentiert.
Dadurch, dass dieses Entwurfsdetail dem Gerät überlassen werden kann, ist einerseits
Entwicklungsaufwand gespart worden und andererseits ein höheres Maß an Zukunftssi-
cherheit erhalten geblieben.
4.3. Rückblick auf die Feature-Liste
In Abschnitt 3.1 wurde eine Feature-Liste aufgestellt, welche die geplanten Features zu
Feature Sets zusammengefasst und in ihrer Reihenfolge priorisiert hat. Die Entwick-
lungszeit reichte zwar nicht, um alle Feature Sets umzusetzen, aber ein großer Teil der
Liste konnte abgearbeitet werden:
Feature Set 1 3
•Eingabe von Zeugnis- und Prüfungsnoten 3
Feature Set 2 3
•Berechnung der aktuellen Durchschnittsnote 3
•Berechnung der bestmöglichen Abiturnote 3
•Berechnung der schlechtestmöglichen Abiturnote 3
45
Feature Set 3 3
•Sichern der Eingabedaten über mehrere Sessions hinweg 3
•Löschen der erstellten Sicherung 3
Feature Set 4 3
•Erkennen und Darstellen von kritischen Kursen 35
Feature Set 5 3
•Erfüllung der Kriterien zur Abiturzulassung erkennen 3
Feature Set 6 7
•Erfüllung der Kriterien zur Fachhochschulreife erkennen 7
Feature Set 7 7
•Beratungs-Modus mit anders gestalteten Hinweisen 7
Lediglich die letzten zwei Feature Sets wurden nicht umgesetzt. Die Feststellung der
Erreichung der Fachhochschulreife erwies sich als überraschend komplex, diese Anfor-
derung sollte jedoch mit weiterer Investition von Entwicklungszeit lösbar sein. Der
Beratungs-Modus aus Feature Set 7 wurde nicht weiter verfolgt.
4.4. Nutzerfeedback während der Umsetzung
In Abschnitt 1.3 wurde in Aussicht gestellt, dass während der Umsetzungsphase informell
Feedback von einzelnen Nutzerinnen eingeholt werden würde. Dafür wurde kein formaler
Prozess eingesetzt, sondern es gab die Hoffnung, mit den Teilnehmenden der Nutzertests
in Kontakt zu bleiben.
Bereits in den Nutzertests war eine Testperson ausgefallen (vgl. Anhang C.4, S. 95),
eine weitere Probandin verneinte die Frage, ob weiterer Kontakt per E-Mail möglich
wäre. Somit war die Gruppe der potenziellen Feedback-Gebenden von Beginn an sehr
klein. Die verbleibenden zwei Probanden wurden in unregelmäßigen Abständen per E-
Mail über den Stand der Entwicklung informiert und hatten jederzeit Zugriff auf eine
aktuelle Version des Abi-Planers. Leider gab es von ihnen kein selbst-initiiertes Feedback
und auch auf Rückfragen keine verwertbare konstruktive Kritik. Den zwei Probanden
soll hieraus kein Vorwurf gemacht werden – schließlich war die Teilnahme freiwillig und
unvergütet – aber für den UCD-Teil des Entwicklungsprozesses ist es bedauerlich. Für
ähnliche zukünftige Projekte muss hier ein besserer Ansatz gefunden werden.
5Bei genauerem Studium der relevanten Verordnung ergab sich die Erkenntnis, dass es nur sehr selten
isolierte kritische Kurse gibt. Stattdessen gibt es Bereiche, in denen nur eine gewisse Anzahl Kurse
mit weniger als 5 Punkten abgeschlossen werden darf. Die Anwendung trägt dem Rechnung.
46
5. Dialogbeispiele
In diesem Kapitel wird anhand des lauffähigen Abi-Planers ein typischer Programmab-
lauf demonstriert und mit einer Reihe von Screenshots der Anwendung veranschaulicht.
In diesem Beispiel liegen der Nutzerin die Zeugnisnoten für die ersten drei Halbjahre der
Oberstufe vor und sie möchte einen Zwischenstand erfahren. Wir gehen von der Nut-
zung eines Desktop-PCs aus, die Dialoge in der Mobil-Version sind bis auf die einspaltige
Anordnung und kleine ergonomische Anpassungen identisch.
Beim Start des Abi-Planers ist das Eingabeformular komplett leer (vgl. Abbildung 12).
Links sind die fünf Prüfungsfächer und die Ergänzungskurse wählbar, im Rest der linken
Programmhälfte können Zeugnisnoten eingetragen werden. Im Beispielszenario liegen
noch keine Prüfungsnoten vor, deshalb wird der Block oben rechts leer bleiben. Auch
der Ergebnis-Block ist zu Beginn noch leer.
Abbildung 12: Dieses Bild zeigt die Start-Ansicht des Abi-Planers. Es wurden noch keine
Daten eingegeben.
Die Reihenfolge, in der die Daten eingegeben werden, spielt für das Ergebnis keine
Rolle. Es liegt nahe, Zeugnis für Zeugnis durchzugehen und die Noten somit spalten-
weise einzutragen, jede andere Methode funktioniert jedoch genau so gut. Mit jeder
Eingabe verändert sich das angezeigte Ergebnis (vgl. Abbildung 13, S. 48). Die beste
bzw. schlechteste erreichbare Note startet bei 1,0 bzw. 4,0 und nähert sich mit jeder
47
Abbildung 13: In diesem Bild sind die Kurse und die bisher bekannten Noten eingetragen
worden. Mittig rechts wird das Ergebnis angezeigt.
eingetragenen Note mehr an die gewichtete Durchschnittsnote an.
Die Analyseergebnisse sind vielfältig. Die gewichtete Durchschnittsnote zeigt eine Pro-
gnose der Abiturnote, ebenso sind die beste und schlechteste noch erreichbare Note ange-
geben. Es werden die Einbringungsverpflichtungen aufgezählt, die im vierten Oberstufen-
semester mindestens noch erfüllt werden müssen, um zum Abitur zugelassen zu werden.
Da bisher alle Ergänzungskurse bestanden wurden, fehlt nur noch eine Ergänzungskurs-
Note für das Mindestmaß der Abiturzulassung. Der Hinweis, dass in den Prüfungen noch
nicht ausreichend Punkte absolviert worden sind, ist in Anbetracht der noch fehlenden
Prüfungsnoten nicht verwunderlich.
Dieses Analyseergebnis soll nun abgespeichert und per E-Mail an weitere Personen
übermittelt werden – etwa an eine gute Freundin oder an die Eltern. Beides funktioniert
über den Einstellungen-Dialog, der über das Zahnrad-Icon in der oberen rechten Ecke er-
reicht werden kann (vgl. Abbildung 14). Dort kann zunächst das Häkchen gesetzt werden,
welches bewirkt, dass die eingegebenen Noten bei der nächsten Verwendung automatisch
wieder zur Verfügung stehen. Diese Einstellung ist sofort wirksam und erfordert keine
weitere Bestätigung.
Danach kann der Link aus der Textzeile am unteren Rand des Dialogs kopiert werden.
Er wird beim Klicken auf die Zeile automatisch markiert und kann sofort kopiert werden,
48
Abbildung 14: Hier ist der Einstellungen-Dialog zu sehen, in dem die eingegebenen Daten
persistiert oder weitergegeben werden können.
sei es per Drag & Drop, per Rechtsklick-Kontextmenü oder per Tastaturkürzel. Das
Dialogfenster kann danach per Klick auf das „ד oben rechts geschlossen werden.
Der Abi-Planer bietet außerdem die Möglichkeit, den Link direkt in einen QR-Code
umzuwandeln um ihn z.B. von einem PC auf ein Smartphone zu übertragen. Diese
Möglichkeit wird im Beispielszenario nicht genutzt, wäre aber nur einen Klick entfernt.
Abschließend kann mittels eines Klicks auf das „i“-Icon ein Informationsfenster aufge-
rufen werden (vgl. Abbildung 15). Dieses Fenster zeigt zunächst den Programmnamen
und den verwendeten Regelsatz (derzeit noch nicht nutzerseitig wählbar). Es folgt ein
Warnhinweis, dass die Entwicklung der Anwendung noch nicht abgeschlossen ist und
dass Fehler enthalten sein können, für die keine Haftung übernommen werden kann. Als
Urheberrechtshinweis wird eine Kopie der MIT/X11-Lizenz mitgeliefert.
Damit ist bereits der komplette Funktionsumfang dargestellt. Auf Mobilgeräten funk-
tioniert der Abi-Planer bis auf kleine Gestaltungsunterschiede identisch. Alle zentralen
fachlichen Funktionen ergeben sich aus der Hauptansicht heraus, die jederzeit übersicht-
lich bleibt.
49
Abbildung 15: Dieses Bild zeigt den Info-Dialog, der rechtliche und sonstige Hinweise
enthält.
50
6. Evaluation
Der UCD-Prozess fordert eine primäre Ausrichtung auf die Wünsche und Vorstellun-
gen der Zielgruppe. In der Analyse- und der Konzeptionsphase wurden die empirischen
Ergebnisse aus dem Vorgespräch (vgl. Anhang A, S. 59) und der Online-Umfrage (vgl.
Anhang B, S. 60) umfassend ausgewertet und für die Sicherstellung einer hohen Ge-
brauchstauglichkeit eingesetzt.
In Abschnitt 1.3 wurde bereits erläutert, dass eine empirische Evaluation der ferti-
gen Anwendung mit Sicherheit ebenfalls sinnvoll wäre, jedoch aus Zeitgründen nicht
im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt wird. Stattdessen wird in diesem Kapitel eine
kurze analytische Evaluation vorgenommen6. Zunächst wird die Anwendung anhand der
Kriterien aus der DIN EN ISO 9241-110 (Grundsätze der Dialoggestaltung) untersucht,
danach wird ein Rückgriff zu den Personas aus Abschnitt 2.2.3 gemacht und die Nutzung
aus deren jeweiliger Sicht beschrieben.
6.1. Evaluation anhand von Kriterien der Dialoggestaltung
Die ISO-Norm 9241-110 definiert sieben Kriterien für nutzergerechte Gestaltung von
Dialogsystemen. Im Folgenden wird zu jedem dieser Kriterien beschrieben, wie gut die
implementierte Version des Abi-Planers es erfüllt und in welcher Hinsicht ggf. noch Raum
für Verbesserungen besteht.
Aufgabenangemessenheit
Die ISO-Norm verordnet für dieses Kriterium einen möglichst genauen Zuschnitt der
Funktionalität auf die fachliche Aufgabe und eine Minimierung von aus Nutzersicht
unnötigen Interaktionen. Der Abi-Planer wurde anhand der Wünsche der Zielgruppe ge-
nau auf die Aufgabe der Noten-Auswertung zugeschnitten, im normalen Nutzungsfluss
der Anwendung gibt es keinerlei Interaktionen, die nicht konkret diesem Ziel dienen.
Weiterführende Aktionen (Persistierung etc.) sind vorhanden, blockieren jedoch nie die
Kernaufgabe. Insgesamt kann dem Abi-Planer ein sehr hohes Maß an Aufgabenange-
messenheit zugeschrieben werden.
Selbstbeschreibungsfähigkeit
Den Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe sind die Grundzüge des No-
tensystems – welche Noten es gibt und wann man sie bekommt – hoffentlich vertraut.
Ein grundlegendes Verständnis ist für die Verwendung des Abi-Planers vermutlich unver-
zichtbar. Die Anwendung hat glücklicherweise nur wenige Abläufe, die über das Auswäh-
len in klassischen Auswahlmenüs hinausgehen, weshalb nur ein Minimum an technischen
6Idealerweise wäre eine Evaluation dieser Art von einer Person zu erstellen, die nicht selbst an der
Entwicklung der Anwendung beteiligt war. Leider bietet die Bachelorarbeit dafür allerdings nicht
den richtigen Rahmen, so dass auch die Evaluation vom Autor durchgeführt wird – natürlich mit
größtmöglicher emotionaler Distanz.
51
Kenntnissen vorausgesetzt wird. Die Noteneingabe ist mit großem Abstand die Inter-
aktionsmöglichkeit, die (im Vergleich mit den zwei Icons oben rechts) am meisten ins
Auge fällt und deshalb zum Ausprobieren einlädt. Darauf folgt direkt die Rückmeldung
des Zwischenergebnisses durch die Anwendung. Somit sind alle Voraussetzungen für eine
gelungene explorative erste Nutzung ohne Anleitung gegeben. Die Selbstbeschreibungs-
fähigkeit wäre ggf. durch ein explizites Tutorial und weitere schriftliche Erklärungen und
Hilfestellungen zum Ablauf der Nutzung noch zu steigern.
Lernförderlichkeit
Ein Ziel der Anwendungsentwicklung sollte sein, den Lernaufwand möglichst gering zu
halten, der der produktiven und effizienten Nutzung der Anwendung vorangeht. Dabei
können Hilfesysteme eine Rolle spielen, die komplexe und nicht auf Anhieb ersichtliche
Prozesse verständlich erklären und kontextrelevante Unterstützungen bieten. Bis auf die
zwei kurzen erläuternden Texte im Einstellungen-Dialog enthält der Abi-Planer derzeit
keinerlei Hilfesysteme oder Tutorials. Der geringe Funktionsumfang und die Übersicht-
lichkeit der Anwendung sorgen dafür, dass diese Schwäche nicht sehr ins Gewicht fällt,
aber gemessen an diesem Gestaltungskriterium hat die Anwendung deutlich erkennbares
Verbesserungspotenzial.
Die Berechnungsregeln für die Abiturnote spielen in der Anwendung eine zentrale
Rolle. Derzeit ist bei der Nutzung nur das Ergebnis der Berechnungen zu sehen. Es wäre
denkbar, stattdessen auch die zugrundeliegenden Regeln aufzubereiten und verständlich
darzustellen, um dem Anwenderkreis die Möglichkeit zur Weiterbildung zu geben. Im
Sinne der Lernförderlichkeit wäre das ein lohnenswertes Ziel.
Steuerbarkeit
Die umfassende Steuerbarkeit des Dialogs ist eine große Stärke des Abi-Planers. Jede
mögliche Aktion der Anwendung ist eine Reaktion auf eine Nutzereingabe, es gibt keine
geführten Abläufe und nur sehr wenige modale Dialoge. Es ist zu erwarten, dass die An-
wendung das Gefühl auf Nutzerseite, die Kontrolle zu haben und den Dialog zu steuern,
nur minimal beeinträchtigt.
Erwartungskonformität
Die Erwartungskonformität beschreibt die Nähe des Verhaltens der Anwendung zum
inneren Modell des Nutzers sowie die interne Konsistenz und Widerspruchsfreiheit der
Anwendung. Da der Abi-Planer kein bestehendes technisches System ersetzt, gibt es
auf der technischen Ebene keine Erwartungshaltungen. Die Anwendung orientiert sich
grob an bestehenden Papierformularen, was das Umdenken erleichtern sollte. Bei der
Entwicklung wurde darauf Wert gelegt, dass das Verhalten der Anwendung stets mög-
lichst wenig überraschend ist. Zwar können Erwartungen subjektiv sehr verschieden sein,
aber generell betrachtet dürfte der Abi-Planer hinsichtlich Konsistenz mit vorhandenen
Strukturen und Modellen auf einem guten Weg sein.
52
Individualisierbarkeit
Im Einstellungen-Dialog kann die Entscheidung getroffen werden, ob die eingegebenen
Daten auf dem jeweiligen Gerät dauerhaft gespeichert werden sollen, um beim nächs-
ten Zugriff wieder zur Verfügung zu stehen. Das ist derzeit die einzige Möglichkeit zur
Individualisierung des Abi-Planers. Es wären durchaus weitere Features denkbar, die
Individualisierung sinnvoll nutzen, bspw. könnten persönliche Ziele gesetzt und später
überprüft werden, oder es könnte Möglichkeiten zur visuellen Anpassung der Anwendung
geben, was auch der Barrierefreiheit zugute käme. Im Hinblick auf Individualisierbarkeit
gibt es viel Spielraum für Verbesserungen.
Fehlertoleranz
Dank der Gestaltung der Interaktion mit Auswahlmenüs ist es im Abi-Planer nicht mög-
lich, durch syntaktisch falsche Eingaben Fehler zu verursachen. Jede technisch mögliche
Eingabe ist auch plausibel. Das bedeutet nicht, dass bei der Eingabe der Daten keine
Fehler passieren können, z.B. könnte durch ein Verrutschen im Menü eine 9 statt einer 8
eingetragen werden. In solchen Fällen kann eine Korrektur sofort erfolgen oder auf später
verschoben werden, so oder so kann in der Folge nichts verloren gehen oder beeinträchtigt
werden. Hinsichtlich der Fehlertoleranz gibt es am Abi-Planer nichts auszusetzen.
6.2. Evaluation anhand der Personas
Die Personas aus Abschnitt 2.2.3 dienen in diesem Abschnitt als Vertreter für ihre je-
weiligen Nutzergruppen. Im Folgenden wird beschrieben, wie sie mit dem Abi-Planer
zurechtkommen und in welchen Aspekten evtl. Probleme auftreten. Auf diese Weise
wird die Gebrauchstauglichkeit der Anwendung für die entsprechende Nutzergruppe un-
tersucht.
Miriam Schütz
Miriam hat keine Schwierigkeiten, den Link zum Abi-Planer auf ihrem Smartphone oder
ihrem Laptop zu öffnen. Dadurch, dass sie viel Erfahrung mit dem World Wide Web
hat, findet sie sich sofort zurecht.
Sie ist begeistert von den Prognosen und Analyseergebnissen der Anwendung. End-
lich hat sie etwas mehr Gewissheit über die Entwicklung ihres Abiturs. Nachdem sie
alle bisherigen Noten eingegeben hat, sucht sie nach einer Möglichkeit, die Daten abzu-
speichern. Nach einer kurzen Suche wird sie fündig und speichert ihre Daten auf ihrem
Smartphone ab. Schnell findet sie auch den Weg, sie auf ihren Laptop zu übertragen.
Ihr einziger offener Wunsch wäre eine Unterstützung dabei, die Daten auf den beiden
Geräten synchron zu halten.
Thomas Möller
Das Spannende an diesem Abi-Planer ist für Thomas die Möglichkeit, Gewissheit über
seine bevorstehende Abiturzulassung und die Wichtigkeit der Mathe-Noten zu bekom-
53
men. Er ist überrascht, wie schnell und flüssig die Anwendung auf seinem PC läuft,
obwohl seine Internetverbindung ziemlich langsam ist. Nachdem er ein paar Noten ein-
getragen hat, fällt ihm die Auflistung der Einbringungsverpflichtungen auf. Auch weist
ihn der Abi-Planer darauf hin, dass er innerhalb der Prüfungskurse 1 bis 3 keinen wei-
teren Unterkurs haben darf – gut zu wissen! Er erfährt auch, dass er alle vier Halbjahre
seines Mathe-Kurses ins Abitur einbringen muss, weshalb er sich keine groben Fehltritte
erlauben darf.
Nachdem er diese Dinge erfahren hat, schließt er den Abi-Planer wieder. Über das
Speichern seiner Daten hat er sich keine Gedanken gemacht, aber es ist für ihn auch
nicht nötig, da jetzt alle seine Fragen beantwortet sind. Falls er seinen PC demnächst
verkauft, besteht keine Gefahr, dass seine Zeugnisnoten der falschen Person in die Hände
fallen.
Thomas denkt nach der einmaligen Nutzung nicht mehr an den Abi-Planer. Er hat
seine Aufgabe schnell und zuverlässig erfüllt.
Gunda Steinbiss
Für Gunda ist der Abi-Planer ein Geschenk. Sie erkennt sofort die Möglichkeiten, in
ihrer Beratungstätigkeit jede Menge Zeit zu sparen. Bevor sie sich auf die Anwendung
verlässt, wird sie noch genauer überprüfen müssen, ob die Ergebnisse auch tatsächlich
immer korrekt sind. Zunächst spielt sie aber nur ein wenig damit und erfreut sich an der
blitzschnellen Auswertung.
Sie braucht eine Weile, um das mit den in der Web-Adresse gespeicherten Noten zu
verstehen, aber nachdem sie das verinnerlicht hat, sieht sie schnell die Vorteile für ihre
Arbeit: Ihre Schützlinge könnten damit das in der Beratung erstellte Ergebnis komfor-
tabel mit nach Hause nehmen, oder sie könnten bereits eines zur Beratung mitbringen.
Gunda selbst könnte sich eine Datenbank von archetypischen Fällen anlegen um bei
Bedarf ein passendes Beispiel griffbereit zu haben.
Sie ist sehr erfreut über diese Möglichkeit zur Arbeitserleichterung. Dummerweise
funktioniert der Abi-Planer aufgrund der Sicherheitsbestimmungen noch nicht auf ihrem
Büro-Rechner, aber dieses Problem sollte sich durch ein Gespräch mit den Administra-
toren schnell klären lassen.
54
7. Zusammenfassung und Ausblick
In diesem Kapitel wird zunächst eine Zusammenfassung darüber gegeben, wie die Ent-
wicklung des Abi-Planers verlaufen ist und welche Ziele erreicht bzw. nicht erreicht wor-
den sind. Danach werden offene Punkte beschrieben, die nicht im Laufe dieser Arbeit
geklärt worden sind. Am Ende wird ein Ausblick gegeben, der eine mögliche Zukunfts-
perspektive für den Abi-Planer beschreibt.
7.1. Zusammenfassung
In dieser Arbeit wurde eine Anwendung entwickelt, die es Schülerinnen und Schülern der
gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen ermöglicht, ihre bisher vorliegenden Zeugnis-
und Prüfungsnoten zu analysieren und diverse Erkenntnisse daraus zu ziehen. Der Abi-
Planer grenzt sich vor allem durch seinen Fokus auf zukunftsgerichtete Interpretation
und Prognosen von anderen vergleichbaren Produkten ab.
Die Entwicklung erfolgte nach einem Prozess, der Anleihen beim User Centered Design
(Norman & Draper, 1986) und beim Feature Driven Development (Palmer & Felsing,
2002) macht. Bereits in der Analyse- und der Konzeptionsphase wurde ein hoher Grad
der Nutzerzentrierung angestrebt. Dazu wurden ein Vorgespräch mit einem Experten
sowie eine Online-Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Beide
Methoden lieferten viele wertvolle Impulse für die Konzeption.
Auf Basis der aus den Analyseergebnissen entwickelten Use Cases wurde eine priori-
sierte Feature-Liste erstellt und ein Gesamtkonzept entworfen. Die Nutzungsschnittstelle
wurde als Papier-Prototyp mit einigen Probanden aus der späteren Zielgruppe getestet.
Die Ergebnisse dieser Testläufe trugen weiter zur Verbesserung des Konzepts bei.
In der Entwicklungsphase konnten fünf der geplanten sieben Feature Sets umgesetzt
werden. Die Anwendung ist in HTML und JavaScript implementiert, nutzt die Vorteile
von Responsive Webdesign und weist auf Smartphones sowie auch auf PCs und anderen
Endgeräten eine hohe Gebrauchstauglichkeit auf.
Aus Zeitgründen wurde keine empirische summative Evaluation durchgeführt. Statt-
dessen erfolgte eine analytische Evaluation anhand der DIN EN ISO 9241-110 sowie
anhand von drei zuvor erstellten Personas. Die Ergebnisse dieser Evaluation sind insge-
samt als positiv zu werten.
Im Rahmen dieser Arbeit konnte nicht jeder Idee nachgegangen und nicht jede Frage
restlos geklärt werden. Entsprechend gibt es diverse offene Punkte, welche im folgenden
Abschnitt thematisiert werden. Trotzdem ist das Endergebnis hinsichtlich der Benutz-
barkeit und des Funktionsumfangs zufriedenstellend und lässt darauf hoffen, dass die
Anwendung den Schülerinnen und Schülern eine nützliche Hilfestellung sein wird.
7.2. Offene Punkte
In diesem Abschnitt werden einige Themen aufgegriffen, die in der Arbeit aus zeitlichen
Gründen bzw. wegen ihrer niedrigen Priorität oder wegen ihrer Entfernung vom Thema
der Arbeit nicht behandelt wurden. Im Unterschied zu den nicht erfüllten Feature Sets
55
aus dem vorigen Abschnitt handelt es sich hier um Punkte, die schon bei der Planung
als für diese Arbeit nicht zielführend eingestuft wurden.
Derzeit ist der einzige unterstützte Regelsatz der für das aktuelle Abitur (Jahrgang
2014 und später, bis zur nächsten Änderung der entsprechenden Verordnung) am Jo-
hanneum Lüneburg. Die Kapselung des Regelsatzes ist zwar gegeben, es fehlt jedoch
die Wahlmöglichkeit auf Nutzerseite. Für die Erweiterung auf andere niedersächsische
Schulen oder sogar andere Bundesländer wurde im Rahmen dieser Arbeit keine Zeit
eingeplant. Die minimale Zielsetzung der Arbeit ist damit erfüllt, aber dennoch wird
dieses Thema in absehbarer Zukunft bearbeitet werden müssen, wenn der Abi-Planer
langfristig nutzbar sein soll.
Im Abschnitt 2.3.2 wurden einige Ideen für soziale Funktionen aufgezählt, z.B. die
technische Unterstützung des Notenvergleichs mit anderen Nutzerinnen oder die Anbin-
dung an soziale Netzwerke. Die wesentlichen Gründe dafür, auf eine nähere Betrachtung
des Themenblocks in Rahmen dieser Arbeit zu verzichten, lagen im Entwicklungsauf-
wand sowie in der Datenschutzproblematik, die sich bei der Netzwerkübertragung der
Eingabedaten stellt. Eine genauere Untersuchung dieser Funktionen wäre sicher trotz-
dem interessant. Besonders im Hinblick auf das Datenschutzbewusstsein der Zielgruppe,
den Drang zu Wettstreit und Selbstdarstellung sowie andere psychologische Aspekte
wären mit hoher Wahrscheinlichkeit interessante Antworten zu erwarten.
Ein weiterer Punkt, der bei der Entwicklung bewusst nicht verfolgt wurde, ist die Mög-
lichkeit zur Nutzung verschiedener Sprachen in der Schnittstelle des Abi-Planers. Zwar
haben alle technischen Komponenten, auf denen die Anwendung aufbaut, gute Unter-
stützung für die verschiedensten Sprachen, aber die Implementation geht derzeit naiv
davon aus, dass die Kommunikation ausschließlich auf deutsch erfolgt. Der Hauptgrund
dafür ist die regionale Begrenztheit der Zielgruppe: Die Unterrichtssprache am Johan-
neum Lüneburg ist in der Regel Deutsch, weswegen generell davon ausgegangen werden
kann, dass die Nutzerinnen deutsch sprechen. Selbst bei einer Ausweitung der Zielgruppe
auf andere niedersächsische Schulen wäre der Anteil der potenziellen Nutzerinnen, die
nicht deutsch sprechen, vermutlich immer noch verschwindend gering. Nichtsdestotrotz
handelt es sich hierbei um eine Limitation der Anwendung, auch wenn sie in der Praxis
derzeit nicht ins Gewicht fällt.
Die implementierte Version des Abi-Planers läuft derzeit über das Web. Sie ist so pro-
grammiert, dass auch eine lokale Kopie lauffähig wäre und somit auch ohne Verbindung
zum Internet verwendet werden könnte. Dafür gibt es allerdings noch keinen nutzerge-
rechten Mechanismus. Es wäre möglich, den Abi-Planer als installierbare App für mobile
Betriebssysteme oder als Installationspaket für PCs anzubieten, diese Möglichkeit wurde
jedoch bisher nicht verfolgt.
7.3. Ausblick
Das Ziel dieser Arbeit, eine funktionierende Anwendung für die Beratung und Selbst-
reflexion von Oberstufenschülerinnen und -schülern umzusetzen, ist erfüllt worden. Die
nächste Frage ist, wie und in welcher Form sie am Johanneum Lüneburg tatsächlich zum
Einsatz kommen wird. Um diese Frage auszuloten, wird erneut der Kontakt zum Ober-
56
stufenkoordinator gesucht werden. Das wird allerdings außerhalb des zeitlichen Rahmens
dieser Arbeit stattfinden, weshalb an dieser Stelle noch nicht davon berichtet werden
kann.
Angenommen, dass der Abi-Planer eine Zukunftsperspektive in der Praxis hat, sollte
weitere Energie in die noch nicht umgesetzten Features investiert werden. Aus Rückmel-
dungen von Nutzerinnen und Nutzern werden sich mit Sicherheit weitere Verbesserungs-
und Verfeinerungsmöglichkeiten ergeben, die dann ebenfalls nach und nach umgesetzt
werden könnten.
Langfristig steht weiterhin die Möglichkeit im Raum, den Abi-Planer für andere nie-
dersächsische Schulen nutzbar zu machen. Die Übereinstimmung der Berechnungsregeln
ist so groß, dass dies kein allzu schwieriges Unterfangen wäre. Die Übertragung auf ande-
re Bundesländer wäre im Vergleich ein deutlich größeres Problem, sollte aber ebenfalls in
Betracht gezogen werden, falls der Abi-Planer von der kleineren Zielgruppe positiv be-
wertet wird. Prinzipiell wäre es erstrebenswert, einer größeren Zielgruppe die Möglichkeit
zu geben, von den Ergebnissen dieser Arbeit zu profitieren.
57
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58
A. Vorgespräch Oberstufenkoordinator
Nach einem ersten kurzen Kontakt per E-Mail setzte dieses Gespräch mit dem Ober-
stufenkoordinator des Johanneums an der Feststellung an, dass eine softwarebasierte
Unterstützung der Beratung und Leistungsanalyse von Oberstufenschülern grundsätz-
lich interessant sei. Bei einem Gespräch unter vier Augen sollte in Erfahrung gebracht
werden, welche fachlichen Umstände für den Entwurf relevant sind und wo die Technik
zu einer Arbeitserleichterung führen kann.
Das Gespräch fand am 10. April 2013 von 10:00 Uhr bis ca. 10:30 Uhr im Büro des
Oberstufenkoordinators statt. Dies sind die Protokoll-Notizen, die als Grundlage für die
weitere Arbeit dienten.
•Durchschnittsnote, beste/schlechteste
•Abi-Zulassung, Fachhochschulreife – Anforderungen
•Hintergrundwissen zur Berechnung darstellen – wo sind noch Unterkurse
erlaubt, wo fatal?
•Beratung oft der Art „hier stehe ich, was kann ich erreichen?“
•Kurswahlkonflikte aufzeigen: niedrige Priorität, da Kurswahl zu Beginn
der Oberstufe bereits erfolgt
•keine Anbindung an Schul-IT, eher standalone (Sicherheit & Daten-
schutz, aber auch allein schon rechtlich)
•webbasiert (plattformübergreifend), rich client?
•Änderungen am Regelsatz in geringem Maße von Jahr zu Jahr möglich
–immer aktuell oder Regelsatz wählbar?
•kleine Abweichungen am Johanneum vom allgemeinen niedersächsischen
Rahmen, z.B. Latein 2 Jahre 2 Stunden statt 1 Jahr 4 Stunden
59
B. Online-Umfrage
Die Umfrage zur Nutzererhebung wurde online durchgeführt. Die folgende Darstellung
des Fragebogens gibt alle Fragen vollständig wieder. Das Umfragesystem sorgte während
des Ausfüllens automatisch dafür, dass die Vorbedingungen für die Fragen 2, 3, 5, 6, 9,
10, 11, 12 und 13 automatisiert überprüft und entsprechend herausgefallene Fragen gar
nicht erst eingeblendet wurden.
Diesem Umstand ist auch die auffällige Ähnlichkeit der Fragen 9 und 12 sowie 11
und 13 geschuldet. In diesen zwei Fragenpaaren sind lediglich einige Formulierungen an
die zeitlichen Unterschiede zwischen einem abgeschlossenen und einem noch laufenden
Abitur angepasst. Die Einblendung der jeweiligen Frage richtet sich nach der Antwort
auf Frage 7. Die Antworten sind ansonsten inhaltlich identisch und wurden deshalb bei
der Auswertung zusammengefasst.
Von den 29 vorhandenen Datensätzen sind drei unvollständig. Es handelt sich höchst-
wahrscheinlich um Teilnehmer, die das Ausfüllen des Fragebogens abgebrochen haben.
Diese unvollständigen Datensätze sind in den Rohdaten im Interesse der Vollständig-
keit mit angegeben (id ∈ {16,23,26}), wurden jedoch vor der weiteren Auswertung aus
der Datenmenge entfernt. Aus diesem Grund ergibt sich für die gesamte Auswertung in
dieser Arbeit ein Stichprobenumfang von n= 26 (statt n= 29).
60
B.1. Fragebogen
Schülerumfrage zum Abiturnoten-Rechner
Umfrage zur Erhebung der Rahmenbedingungen für ein Abiturnoten-Rechner-Projekt am Johanneum Lüneburg, gerichtet an
Oberstufenschüler und Alumni.
Hallo und herzlich Willkommen!
Diese Umfrage dient der Vorbereitung eines Projektes, in dem eine Notenrechner-Software entwickelt werden soll, voraussichtlich als
Smartphone-App. Diese soll es Abiturienten z.B. ermöglichen, ihren aktuellen Notenschnitt zu berechnen, sowie auch die beste (und
schlechteste) Note, die sie erreichen können. Außerdem soll die Software anzeigen können, welche Noten in welchen Kursen erreicht
werden müssen, um das Abitur/die Abiturzulassung/die Fachhochschulreife zu erlangen.
Vielen Dank, dass du dir ein paar Minuten Zeit nimmst, uns deine Wünsche und Vorstellungen mitzuteilen. Außerdem interessiert
uns, was für ein Handy bzw. was für einen PC du besitzt.
Die Beantwortung der Umfrage sollte insgesamt nicht mehr als zehn Minuten deiner Zeit beanspruchen. Sämtliche Angaben sind
komplett anonym.
Diese Umfrage enthält 17 Fragen.
Fragen zur Technik
In diesen Fragen geht es um deine Nutzungsgewohnheiten mit Computern und Smartphones. Die Antworten helfen uns bei der
Entscheidung, auf welche Nutzungsweisen wir besonders achten müssen.
[1] Besitzt du ein Smartphone?
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Ja
Nein
Unter "Smartphone" verstehen wir alle modernen Handys mit Touchscreen, mit denen man im Internet surfen und auf denen
man Apps installieren kann (unabhängig davon, ob du persönlich das auch tust).
[2] Was für ein Smartphone hast du? (Falls du mehrere besitzt: Antworte bitte für
das, welches du im Alltag am häufigsten benutzt.)
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war 'Ja' bei Frage 1 (Besitzt du ein Smartphone?)
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
iOS (Apple iPhone)
Android
Windows Phone
Sonstige
Weiß nicht
61
[3] Bitte nenne dein Smartphone-Modell möglichst genau. Du musst nicht extra
nachschlagen, aber falls du den Namen deines Smartphone-Modells oder die
installierte Betriebssystem-Version kennst, kann uns das sehr weiterhelfen. Siehe
unten für Beispiele. (Falls du mehrere besitzt: Antworte bitte für das, welches du im
Alltag am häufigsten benutzt.)
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war 'Ja' bei Frage 1 (Besitzt du ein Smartphone?)
Bitte gib hier Deine Antwort ein:
Beispiele:
"Apple iPhone 4S"
"Samsung Galaxy Ace mit Android 2.3"
"HTC One X, Android 4.1 mit HTC Sense 4"
"Apple iPhone 4, jailbreak"
"HTC Evo 4G; root; CyanogenMod 10.1.3"
[4] Besitzt du einen PC, mobil (Laptop/Notebook) oder stationär?
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Ja
Nein
Falls der PC dir nicht offiziell gehört, aber du ihn alleine benutzt und Programme darauf installieren darfst, kannst du hier
ebenfalls mit "Ja" antworten.
62
[5] Welches Betriebssystem läuft auf deinem PC?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war 'Ja' bei Frage 4 (Besitzt du einen PC, mobil (Laptop/Notebook) oder stationär?)
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Microsoft Windows 8
Microsoft Windows 7
Microsoft Windows Vista
Microsoft Windows XP
Microsoft Windows: Sonstige Version
Apple MacOS X
Linux
Sonstiges Betriebssystem
Weiß nicht
[6] Welchen Web-Browser benutzt du auf dem PC, um im Internet zu surfen? (Falls
du mehrere benutzt: Wähle bitte den, den du im Alltag am häufigsten nutzt.)
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war 'Ja' bei Frage 4 (Besitzt du einen PC, mobil (Laptop/Notebook) oder stationär?)
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Microsoft Internet Explorer
Mozilla Firefox
Google Chrome
Apple Safari
Opera
Sonstiger Browser
Weiß nicht
63
Fragen zum Inhalt
Diese Fragen drehen sich um dich und deinen Umgang mit deinem Abitur. Denk daran: Es ist alles anonym, du musst uns nichts
beweisen und dies ist kein Test. Bitte antworte einfach ganz ehrlich.
[7] Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
2012 oder früher
2013
2014
2015 oder später
[8] An welcher Schule wirst du voraussichtlich dein Abitur machen bzw. hast du
dein Abitur gemacht?
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Johanneum Lüneburg
Anderes Gymnasium in Niedersachsen
Gymnasium in einem anderen Bundesland
Sonstiges
[9] Welche der folgenden Aussagen treffen auf dich zu?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war '2014' oder '2015 oder später' bei Frage 7 (Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?)
Bitte wähle die zutreffende Antwort aus:
Ja Unsicher Nein
Ich habe schon mal meinen Notendurchschnitt berechnet.
Ich wüsste gerne jetzt schon, in welchem Bereich meine Abiturnote voraussichtlich
liegen wird.
Ich habe mich eigenständig mit Belegungsverpflichtungen, Kurseinbringungen etc.
beschäftigt.
Ich habe schon mal ein Beratungsgespräch mit Schulpersonal zu meinen
bisherigen Leistungen gemacht.
Ich habe bereits eine sichere Vorstellung davon, was ich nach dem Schulabschluss
machen werde.
Ich möchte studieren, und ich habe ein Wunsch-Studienfach sowie eine Wunsch-
Universität.
Ich habe mich bereits damit beschäftigt, welchen Abiturschnitt ich für mein
Wunsch-Ziel (z.B. numerus clausus an einer bestimmten Uni) brauchen werde.
Ich würde mir mehr Unterstützung bei der Einschätzung meiner bisherigen
Schulleistung wünschen.
64
[10] Welcher der folgenden Sätze entspricht am ehesten deiner Selbsteinschätzung?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war '2014' oder '2015 oder später' bei Frage 7 (Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?)
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - "Hauptsache durch".
Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich auch schon mit der Fachhochschulreife
zufrieden.
Ich erwäge die Möglichkeit, die Oberstufe noch vor dem Abschluss abzubrechen und langfristig den zweiten
Bildungsweg einzuschlagen (z.B. Abendschule).
Ich erwäge die Möglichkeit, die Oberstufe noch vor dem Abschluss abzubrechen, und plane keinen weiteren
Bildungsweg.
65
[11] Angenommen, es gäbe eine Software, die dich bei der Einschätzung deiner
eigenen schulischen Leistung unterstützen und dir die damit verbundene
Rechenarbeit abnehmen soll. Welche Fähigkeiten sollte diese Software haben und
wie wichtig sind sie dir jeweils?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war '2014' oder '2015 oder später' bei Frage 7 (Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?)
Bitte wähle die zutreffende Antwort aus:
sehr
wichtig,
würde
ich
nutzen
schon
wichtig,
würde ich
gelegentlich
nutzen
halbwegs
wichtig,
würde ich
mir wohl
mal
anschauen
eher
unwichtig,
weiß
nicht ob
ich es
nutzen
würde
ziemlich
unwichtig,
glaube
nicht
dass ich
etwas
davon
hätte
völlig
unwichtig, für
mich
komplett
uninteressant
Berechnung meiner
aktuellen
Durchschnittsnote
Berechnung der besten
noch erreichbaren
Abiturnote
Berechnung der
schlechtesten noch
erreichbaren Abiturnote
Hinweis auf Erreichung
der Abiturzulassung
(schon erreicht, was ist
noch nötig...)
Hinweis auf Erreichung
der Fachhochschulreife
(schon erreicht, was ist
noch nötig...)
Hinweis auf
verpflichtende
Kursbelegungen
Hinweis auf kritische
Kurse, die unbedingt
bestanden werden
müssen
Überwachung der
Einhaltung der
Mindestwochenstunden
66
[12] Welche der folgenden Aussagen treffen auf dich zu?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war '2013' oder '2012 oder früher' bei Frage 7 (Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?)
Bitte wähle die zutreffende Antwort aus:
Ja Unsicher Nein
Ich habe im Vorfeld des Abiturs bereits selbständig meinen Notendurchschnitt
berechnet.
Ich hätte gerne schon früher gewusst, in welchem Bereich meine Abiturnote
voraussichtlich liegen würde.
Ich habe mich eigenständig mit Belegungsverpflichtungen, Kurseinbringungen etc.
beschäftigt.
Ich habe vor dem Abitur ein Beratungsgespräch mit Schulpersonal zu meiner
bisherigen Leistung gemacht.
Ich hatte schon vor dem Abitur eine sichere Vorstellung von meiner Zukunft.
Ich wusste schon vor dem Abitur, dass ich studieren möchte, welches Fach es sein
soll und welche Universität.
Ich habe mich bereits vor dem Abitur damit beschäftigt, welchen Abiturschnitt ich
für mein Wunsch-Ziel (z.B. numerus clausus an einer bestimmten Uni) brauchen
würde.
Ich hätte mir mehr Unterstützung bei der Einschätzung meiner Schulleistung
gewünscht.
67
[13] Angenommen, es hätte zu deiner Schulzeit eine Software gegeben, die dich bei
der Einschätzung deiner eigenen schulischen Leistung unterstützen und dir die
damit verbundene Rechenarbeit abnehmen soll. Welche Fähigkeiten sollte diese
Software haben und wie wichtig sind sie dir jeweils?
Beantworte diese Frage nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Antwort war '2013' oder '2012 oder früher' bei Frage 7 (Welches Jahr ist dein (ggf. voraussichtliches) Abitur-Abschlussjahr?)
Bitte wähle die zutreffende Antwort aus:
sehr
wichtig,
hätte
ich
genutzt
schon
wichtig,
hätte ich
gelegentlich
genutzt
halbwegs
wichtig,
hätte ich
mir wohl
mal
angeschaut
eher
unwichtig,
weiß
nicht ob
ich es
genutzt
hätte
ziemlich
unwichtig,
glaube
nicht
dass ich
etwas
davon
gehabt
hätte
völlig
unwichtig, für
mich
komplett
uninteressant
Berechnung meiner
aktuellen
Durchschnittsnote
Berechnung der besten
noch erreichbaren
Abiturnote
Berechnung der
schlechtesten noch
erreichbaren Abiturnote
Hinweis auf Erreichung
der Abiturzulassung
(schon erreicht, was ist
noch nötig...)
Hinweis auf Erreichung
der Fachhochschulreife
(schon erreicht, was ist
noch nötig...)
Hinweis auf
verpflichtende
Kursbelegungen
Hinweis auf kritische
Kurse, die unbedingt
bestanden werden
müssen
Überwachung der
Einhaltung der
Mindestwochenstunden
68
Demographische Angaben
Diese Angaben sind nützlich für die statistische Auswertung und helfen uns, unsere Software besser auf die Bedürfnisse der
zukünftigen Nutzer einzustellen. Natürlich sind weiterhin alle Angaben anonym.
[14] Alter:
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
jünger als 16
16 - 17
18 - 19
20 - 22
23 - 26
älter als 26
[15] Geschlecht:
Bitte wähle nur eine der folgenden Antworten aus:
Weiblich
Männlich
69
Zusätzliche Bemerkungen
Hier hast du noch die Möglichkeit, Dinge zu schreiben, die bisher untergegangen sind.
[16] Gibt es noch etwas, was du uns mitteilen möchtest, und was bisher zu keiner
Frage passte? Weitere Wünsche, Anmerkungen?
Bitte gib hier Deine Antwort ein:
[17] Gab es etwas an diesem Fragebogen, was schlecht gelungen war oder was du
nicht verstanden hast? Falls du beim Ausfüllen an irgendeiner Stelle Schwierigkeiten
hattest, bitte beschreibe uns das Problem.
Bitte gib hier Deine Antwort ein:
70
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! Deine Antworten werden uns eine große Hilfe bei dem Projekt sein. Falls du gerne
über den weiteren Verlauf und später über das Projektergebnis informiert werden möchtest, schick einfach eine Mail an [E-Mail-
Adresse entfernt] und wir melden uns bei dir.
Absenden der Umfrage.
Vielen Dank für die Beantwortung des Fragebogens.
71
B.2. Statistische Daten
Ja 24
Nein 2
Tabelle 4: Ausprägungshäufigkeiten: Smartphone-Besitz
iOS 6
Android 14
Windows Phone 3
Sonstige 0
Weiß nicht 1
Keine Angabe 2
Tabelle 5: Ausprägungshäufigkeiten: Smartphone-Betriebssystem
Ja 24
Nein 2
Tabelle 6: Ausprägungshäufigkeiten: PC-Besitz
Microsoft Windows 8 5
Microsoft Windows 7 9
Microsoft Windows Vista 5
Microsoft Windows XP 2
Microsoft Windows: Sonstige Version 0
Apple MacOS X 3
Linux 0
Sonstiges Betriebssystem 0
Keine Angabe 2
Tabelle 7: Ausprägungshäufigkeiten: PC-Betriebssystem
72
Microsoft Internet Explorer 6
Mozilla Firefox 7
Google Chrome 10
Apple Safari 1
Opera 0
Sonstiger Browser 0
Weiß nicht 0
Keine Angabe 2
Tabelle 8: Ausprägungshäufigkeiten: PC-Browser
2012 oder früher 1
2013 3
2014 22
2015 oder später 0
Tabelle 9: Ausprägungshäufigkeiten: Abiturjahr
Johanneum Lüneburg 26
Anderes Gymnasium in Niedersachsen 0
Gymnasium in einem anderen Bundesland 0
Sonstiges 0
Tabelle 10: Ausprägungshäufigkeiten: Schule
Ja 23
Unsicher 2
Nein 1
Tabelle 11: Ausprägungshäufigkeiten: Ich habe schon mal meinen Notendurchschnitt
berechnet.
Ja 22
Unsicher 4
Nein 0
Tabelle 12: Ausprägungshäufigkeiten: Ich wüsste gerne jetzt schon, in welchem Bereich
meine Abiturnote voraussichtlich liegen wird.
Ja 4
Unsicher 10
Nein 12
Tabelle 13: Ausprägungshäufigkeiten: Ich habe mich eigenständig mit Belegungsver-
pflichtungen, Kurseinbringungen etc. beschäftigt.
73
Ja 1
Unsicher 1
Nein 24
Tabelle 14: Ausprägungshäufigkeiten: Ich habe schon mal ein Beratungsgespräch mit
Schulpersonal zu meinen bisherigen Leistungen gemacht.
Ja 10
Unsicher 15
Nein 1
Tabelle 15: Ausprägungshäufigkeiten: Ich habe bereits eine sichere Vorstellung davon,
was ich nach dem Schulabschluss machen werde.
Ja 6
Unsicher 9
Nein 11
Tabelle 16: Ausprägungshäufigkeiten: Ich möchte studieren, und ich habe ein Wunsch-
Studienfach sowie eine Wunsch-Universität.
Ja 5
Unsicher 0
Nein 20
Keine Angabe 1
Tabelle 17: Ausprägungshäufigkeiten: Ich habe mich bereits damit beschäftigt, welchen
Abiturschnitt ich für mein Wunsch-Ziel (z.B. Numerus clausus an einer be-
stimmten Uni) brauchen werde.
Ja 6
Unsicher 20
Nein 0
Tabelle 18: Ausprägungshäufigkeiten: Ich würde mir mehr Unterstützung bei der Ein-
schätzung meiner bisherigen Schulleistung wünschen.
74
Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin. (5) 8
Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten
- "Hauptsache durch". (4)
10
Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich
auch schon mit der Fachhochschulreife zufrieden. (3)
4
Ich erwäge die Möglichkeit, die Oberstufe noch vor dem Ab-
schluss abzubrechen und langfristig den zweiten Bildungs-
weg einzuschlagen (z.B. Abendschule). (2)
0
Ich erwäge die Möglichkeit, die Oberstufe noch vor dem Ab-
schluss abzubrechen, und plane keinen weiteren Bildungs-
weg. (1)
0
Entfallen * 4
Mittelwert 4,182
Standardabweichung 0,7327
Tabelle 19: Ausprägungshäufigkeiten: Selbsteinschätzung
* Diese Frage wurde nur Probanden mit Abiturjahr ≥2014 gestellt.
sehr wichtig (6) 10
schon wichtig (5) 13
halbwegs wichtig (4) 4
eher unwichtig (3) 0
ziemlich unwichtig (2) 0
völlig unwichtig (1) 0
Mittelwert 5,269
Standardabweichung 0,6668
Tabelle 20: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Berechnung meiner aktuel-
len Durchschnittsnote
75
sehr wichtig (6) 7
schon wichtig (5) 7
halbwegs wichtig (4) 11
eher unwichtig (3) 1
ziemlich unwichtig (2) 0
völlig unwichtig (1) 0
Mittelwert 4,769
Standardabweichung 0,9081
Tabelle 21: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Berechnung der besten noch
erreichbaren Abiturnote
sehr wichtig (6) 0
schon wichtig (5) 0
halbwegs wichtig (4) 7
eher unwichtig (3) 11
ziemlich unwichtig (2) 7
völlig unwichtig (1) 1
Mittelwert 2,923
Standardabweichung 0,8449
Tabelle 22: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Berechnung der schlechtes-
ten noch erreichbaren Abiturnote
sehr wichtig (6) 0
schon wichtig (5) 6
halbwegs wichtig (4) 17
eher unwichtig (3) 1
ziemlich unwichtig (2) 1
völlig unwichtig (1) 1
Mittelwert 4,000
Standardabweichung 0,8944
Tabelle 23: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Hinweis auf Erreichung der
Abiturzulassung (schon erreicht, was ist noch nötig. . . )
76
sehr wichtig (6) 0
schon wichtig (5) 2
halbwegs wichtig (4) 8
eher unwichtig (3) 13
ziemlich unwichtig (2) 1
völlig unwichtig (1) 2
Mittelwert 3,269
Standardabweichung 0,9616
Tabelle 24: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Hinweis auf Erreichung der
Fachhochschulreife (schon erreicht, was ist noch nötig.. .)
sehr wichtig (6) 0
schon wichtig (5) 3
halbwegs wichtig (4) 10
eher unwichtig (3) 6
ziemlich unwichtig (2) 4
völlig unwichtig (1) 3
Mittelwert 3,231
Standardabweichung 1,210
Tabelle 25: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Hinweis auf verpflichtende
Kursbelegungen
sehr wichtig (6) 2
schon wichtig (5) 8
halbwegs wichtig (4) 9
eher unwichtig (3) 6
ziemlich unwichtig (2) 1
völlig unwichtig (1) 0
Mittelwert 4,154
Standardabweichung 1,008
Tabelle 26: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Hinweis auf kritische Kurse,
die unbedingt bestanden werden müssen
77
sehr wichtig (6) 0
schon wichtig (5) 0
halbwegs wichtig (4) 1
eher unwichtig (3) 14
ziemlich unwichtig (2) 8
völlig unwichtig (1) 3
Mittelwert 2,500
Standardabweichung 0,7616
Tabelle 27: Ausprägungshäufigkeiten: Feature-Wichtigkeit – Überwachung der Einhal-
tung der Mindestwochenstunden
jünger als 16 0
16 – 17 16
18 – 19 9
20 – 22 1
23 – 26 0
älter als 26 0
Tabelle 28: Ausprägungshäufigkeiten: Alter
männlich 11
weiblich 15
Tabelle 29: Ausprägungshäufigkeiten: Geschlecht
78
B.3. Rohdaten
id Smartphone Smartphone-
Betriebssystem
Smartphone-Modell
1 Ja Android Sony xperia
2 Ja Android Samsung Galaxy Ace
3 Ja iOS (Apple iPhone) Apple iPhone 4S
4 Ja iOS (Apple iPhone) Apple iPhone 5
5 Ja Android HTC One
6 Ja Android Sony Xperia Z
7 Nein
8 Ja iOS (Apple iPhone) iPhone 4s
9 Ja Android Samsung Galaxy s3
10 Ja Android LG
11 Ja Windows Phone Nokia Lumia
12 Ja Android Samsung Galaxy Ace
13 Ja Windows Phone Nokia Lumia 520
14 Ja Android Samsung Galaxy Ace
15 Ja iOS (Apple iPhone) iphone 3gs
16 Ja iOS (Apple iPhone) iPhone 4
17 Ja Android Samsung Galaxy S3
18 Ja iOS (Apple iPhone) iPhone 5
19 Ja Android HTC One X
20 Ja Android Samsung Galaxy Ace
2 mit Android
21 Ja iOS (Apple iPhone) iPhone 4s
22 Ja Android Samsung Galaxy S3
23 Ja
24 Ja Android HTC
25 Ja Windows Phone Nokia Lumia
26 Nein
27 Nein
28 Ja Weiß nicht Nokia
29 Ja Android Android 4.2
79
id PC PC-Betriebssystem PC-Browser
1 Ja Microsoft Windows 7 Google Chrome
2 Ja Microsoft Windows Vista Microsoft Internet Explorer
3 Ja Microsoft Windows 8 Google Chrome
4 Ja Microsoft Windows 7 Google Chrome
5 Ja Microsoft Windows 7 Mozilla Firefox
6 Ja Apple MacOS X Google Chrome
7 Ja Microsoft Windows XP Microsoft Internet Explorer
8 Ja Microsoft Windows 8 Microsoft Internet Explorer
9 Ja Microsoft Windows 7 Mozilla Firefox
10 Nein
11 Ja Microsoft Windows 7 Google Chrome
12 Ja Microsoft Windows 7 Mozilla Firefox
13 Ja Microsoft Windows 7 Microsoft Internet Explorer
14 Ja Microsoft Windows 7 Mozilla Firefox
15 Ja Microsoft Windows Vista Google Chrome
16 Ja Microsoft Windows 7 Microsoft Internet Explorer
17 Ja Microsoft Windows Vista Google Chrome
18 Ja Apple MacOS X Apple Safari
19 Ja Microsoft Windows 7 Mozilla Firefox
20 Ja Microsoft Windows 8 Mozilla Firefox
21 Ja Apple MacOS X Google Chrome
22 Ja Microsoft Windows 8 Google Chrome
23 Nein
24 Nein
25 Ja Microsoft Windows Vista Microsoft Internet Explorer
26 Nein
27 Ja Microsoft Windows Vista Mozilla Firefox
28 Ja Microsoft Windows XP Microsoft Internet Explorer
29 Ja Microsoft Windows 8 Google Chrome
80
id Abiturjahr Schule
1 2014 Johanneum Lüneburg
2 2014 Johanneum Lüneburg
3 2014 Johanneum Lüneburg
4 2014 Johanneum Lüneburg
5 2014 Johanneum Lüneburg
6 2014 Johanneum Lüneburg
7 2014 Johanneum Lüneburg
8 2013 Johanneum Lüneburg
9 2013 Johanneum Lüneburg
10 2013 Johanneum Lüneburg
11 2014 Johanneum Lüneburg
12 2014 Johanneum Lüneburg
13 2014 Johanneum Lüneburg
14 2014 Johanneum Lüneburg
15 2014 Johanneum Lüneburg
16 2014 Johanneum Lüneburg
17 2012 oder früher Johanneum Lüneburg
18 2014 Johanneum Lüneburg
19 2014 Johanneum Lüneburg
20 2014 Johanneum Lüneburg
21 2014 Johanneum Lüneburg
22 2014 Johanneum Lüneburg
23 2014 Johanneum Lüneburg
24 2014 Johanneum Lüneburg
25 2014 Johanneum Lüneburg
26 2014 Johanneum Lüneburg
27 2014 Johanneum Lüneburg
28 2014 Johanneum Lüneburg
29 2014 Johanneum Lüneburg
81
id Ich habe schon
mal meinen No-
tendurchschnitt
berechnet.
Ich wüsste gerne
jetzt schon, in
welchem Bereich
meine
Abiturnote
voraussichtlich
liegen wird.
Ich habe mich
eigenständig mit
Belegungsver-
pflichtungen
Kurseinbringun-
gen etc.
beschäftigt.
Ich habe schon
mal ein Bera-
tungsgespräch
mit
Schulpersonal zu
meinen
bisherigen
Leistungen
gemacht.
1 Ja Ja Unsicher Nein
2 Ja Ja Ja Nein
3 Ja Ja Unsicher Nein
4 Ja Unsicher Nein Nein
5 Ja Ja Nein Nein
6 Ja Ja Nein Nein
7 Ja Ja Unsicher Nein
8 Ja Ja Unsicher Nein
9 Ja Ja Nein Nein
10 Ja Unsicher Nein Nein
11 Ja Ja Unsicher Nein
12 Ja Ja Unsicher Nein
13 Unsicher Ja Nein Ja
14 Ja Ja Nein Nein
15 Ja Ja Ja Nein
16
17 Ja Ja Unsicher Nein
18 Ja Unsicher Nein Nein
19 Ja Ja Ja Nein
20 Ja Ja Nein Nein
21 Ja Ja Unsicher Unsicher
22 Nein Ja Nein Nein
23
24 Ja Ja Unsicher Nein
25 Ja Ja Unsicher Nein
26 Ja
27 Ja Ja Ja Nein
28 Ja Ja Nein Nein
29 Unsicher Unsicher Nein Nein
82
id Ich habe bereits
eine sichere
Vorstellung
davon, was ich
nach dem
Schulabschluss
machen werde.
Ich möchte
studieren, und
ich habe ein
Wunsch-
Studienfach
sowie eine
Wunsch-
Universität.
Ich habe mich
bereits damit
beschäftigt,
welchen
Abiturschnitt ich
für mein
Wunsch-Ziel
(z.B. Numerus
clausus an einer
bestimmten Uni)
brauchen werde.
Ich würde mir
mehr
Unterstützung
bei der
Einschätzung
meiner bisherigen
Schulleistung
wünschen.
1 Ja Unsicher Nein Ja
2 Ja Ja Ja Unsicher
3 Unsicher Nein Nein Unsicher
4 Unsicher Unsicher Nein Unsicher
5 Unsicher Nein Nein Unsicher
6 Ja Nein Nein Ja
7 Unsicher Unsicher Nein Ja
8 Ja Ja Ja Unsicher
9 Unsicher Nein Nein Unsicher
10 Ja Unsicher Nein Ja
11 Unsicher Nein Nein Unsicher
12 Unsicher Unsicher Nein Unsicher
13 Nein Nein Nein Unsicher
14 Unsicher Nein Nein Unsicher
15 Ja Ja Ja Ja
16
17 Ja Ja Nein Unsicher
18 Unsicher Unsicher Nein Unsicher
19 Ja Ja Ja Ja
20 Ja Unsicher Nein Unsicher
21 Ja Ja Ja Unsicher
22 Unsicher Nein Nein Unsicher
23
24 Unsicher Nein Nein Unsicher
25 Unsicher Unsicher Nein Unsicher
26
27 Unsicher Nein Nein Unsicher
28 Unsicher Nein Unsicher
29 Unsicher Unsicher Nein Unsicher
83
id Selbsteinschätzung
1Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
2Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
3Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
4Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
5Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
6Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
7Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
8
9
10
11 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
12 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
13 Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich auch schon mit der
Fachhochschulreife zufrieden.
14 Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich auch schon mit der
Fachhochschulreife zufrieden.
15 Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
16
17
18 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
19 Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
20 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
21 Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
22 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
23
24 Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich auch schon mit der
Fachhochschulreife zufrieden.
25 Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
26
27 Falls ich meine Abiturzulassung nicht schaffe, gebe ich mich auch schon mit der
Fachhochschulreife zufrieden.
28 Ich mache mein Abitur fertig, erwarte aber keine Bestnoten - Hauptsache durch.
29 Ich arbeite auf eine gute bis sehr gute Abiturnote hin.
84
id Berechnung meiner
aktuellen
Durchschnittsnote
Berechnung der
besten noch
erreichbaren
Abiturnote
Berechnung der
schlechtesten noch
erreichbaren
Abiturnote
1 sehr wichtig schon wichtig ziemlich unwichtig
2 schon wichtig sehr wichtig eher unwichtig
3 sehr wichtig sehr wichtig ziemlich unwichtig
4 halbwegs wichtig eher unwichtig ziemlich unwichtig
5 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
6 sehr wichtig sehr wichtig ziemlich unwichtig
7 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
8 sehr wichtig sehr wichtig eher unwichtig
9 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
10 schon wichtig schon wichtig ziemlich unwichtig
11 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
12 schon wichtig schon wichtig eher unwichtig
13 halbwegs wichtig schon wichtig halbwegs wichtig
14 sehr wichtig schon wichtig halbwegs wichtig
15 sehr wichtig sehr wichtig ziemlich unwichtig
16
17 sehr wichtig schon wichtig ziemlich unwichtig
18 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
19 sehr wichtig sehr wichtig völlig unwichtig
20 sehr wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
21 sehr wichtig sehr wichtig eher unwichtig
22 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
23
24 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
25 halbwegs wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
26
27 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
28 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
29 schon wichtig schon wichtig eher unwichtig
85
id Hinweis auf
Erreichung der
Abiturzulassung
(schon erreicht, was
ist noch nötig...)
Hinweis auf
Erreichung der
Fachhochschulreife
(schon erreicht, was
ist noch nötig...)
Hinweis auf
verpflichtende
Kursbelegungen
1 eher unwichtig ziemlich unwichtig halbwegs wichtig
2 halbwegs wichtig eher unwichtig ziemlich unwichtig
3 halbwegs wichtig eher unwichtig völlig unwichtig
4 halbwegs wichtig eher unwichtig halbwegs wichtig
5 halbwegs wichtig eher unwichtig schon wichtig
6 völlig unwichtig völlig unwichtig völlig unwichtig
7 schon wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
8 halbwegs wichtig eher unwichtig eher unwichtig
9 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
10 halbwegs wichtig eher unwichtig halbwegs wichtig
11 schon wichtig eher unwichtig eher unwichtig
12 halbwegs wichtig eher unwichtig halbwegs wichtig
13 schon wichtig schon wichtig halbwegs wichtig
14 halbwegs wichtig halbwegs wichtig schon wichtig
15 halbwegs wichtig halbwegs wichtig schon wichtig
16
17 halbwegs wichtig eher unwichtig halbwegs wichtig
18 halbwegs wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
19 ziemlich unwichtig völlig unwichtig völlig unwichtig
20 halbwegs wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
21 halbwegs wichtig halbwegs wichtig halbwegs wichtig
22 halbwegs wichtig eher unwichtig ziemlich unwichtig
23
24 schon wichtig halbwegs wichtig eher unwichtig
25 halbwegs wichtig eher unwichtig ziemlich unwichtig
26
27 schon wichtig schon wichtig eher unwichtig
28 halbwegs wichtig eher unwichtig eher unwichtig
29 halbwegs wichtig eher unwichtig ziemlich unwichtig
86
id Hinweis auf kritische
Kurse, die
unbedingt
bestanden werden
müssen
Überwachung der
Einhaltung der
Mindestwochen-
stunden
Alter Geschlecht
1 halbwegs wichtig eher unwichtig 18 - 19 Weiblich
2 halbwegs wichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
3 eher unwichtig völlig unwichtig 16 - 17 Weiblich
4 schon wichtig eher unwichtig 18 - 19 Männlich
5 schon wichtig halbwegs wichtig 16 - 17 Männlich
6 schon wichtig völlig unwichtig 16 - 17 Männlich
7 schon wichtig eher unwichtig 18 - 19 Weiblich
8 halbwegs wichtig ziemlich unwichtig 18 - 19 Weiblich
9 schon wichtig eher unwichtig 18 - 19 Männlich
10 halbwegs wichtig eher unwichtig 18 - 19 Weiblich
11 halbwegs wichtig eher unwichtig 18 - 19 Männlich
12 schon wichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Männlich
13 sehr wichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
14 sehr wichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
15 eher unwichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
16
17 halbwegs wichtig eher unwichtig 20 - 22 Männlich
18 schon wichtig eher unwichtig 16 - 17 Männlich
19 ziemlich unwichtig völlig unwichtig 18 - 19 Weiblich
20 schon wichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
21 halbwegs wichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Männlich
22 halbwegs wichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Weiblich
23
24 eher unwichtig eher unwichtig 16 - 17 Weiblich
25 eher unwichtig ziemlich unwichtig 18 - 19 Weiblich
26
27 eher unwichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Weiblich
28 halbwegs wichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Männlich
29 eher unwichtig ziemlich unwichtig 16 - 17 Männlich
87
id Anmerkungen Fragebogen-
Verständnisprobleme
1
2 Welche
Mindestwochenstundenzahl ist
gemeint? Gibt es sowas?
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15 find ich toll, sollte es unbedingt
geben!
16
17
18
19
20
21 Zählen Gespräche mit dem
Tutor als Beratungsgespräch?
Falls nicht ist bei der Frage nein
gemeint.
22
23
24
25
26
27
28
29
88
C. Papierprototypen
C.1. Skizzen
Abbildung 16: Diese Entwurfsskizzen waren die ersten Visualisierungen des Konzepts für
die Nutzungsschnittstelle. Sie bilden die Vorstufe der Papierprototypen
und wurden nicht für Tests eingesetzt.
89
C.2. Prototypen
C.2.1. PC-Prototyp
Abbildung 17: Dies sind alle Bestandteile des PC-Papierprototypen.
90
Abbildung 18: Dies ist ein beispielhafter Szenariodurchlauf anhand des PC-Prototypen,
zu lesen von oben links nach unten rechts. (a) Startansicht (b) Ein Kurs
wurde angewählt, Fach-Auswahl wird angezeigt. (c) Ein Fach wurde aus-
gewählt. (d) Ein weiterer Kurs wurde angewählt, Fach-Auswahl wird er-
neut angezeigt. (e) Zwei Fächer wurden bestätigt. (f) Ein Kurssemester
wurde angewählt, Noten-Auswahl wird angezeigt. (g) Die entsprechen-
de Zeugnisnote wurde eingegeben. (h) Alle Noten für 11-1 bis 12-1 für
die zwei Kurse wurden bestätigt. (i) Das Eintragen der restlichen Kurse
und Noten funktioniert analog, wird aus Zeitgründen vom Versuchsleiter
abgekürzt. (j) Prüfungsnoten liegen noch nicht vor, Analyseergebnisse
werden rechts angezeigt.
91
C.2.2. Mobil-Prototyp
Abbildung 19: Dies sind alle Bestandteile des Mobil-Papierprototypen.
92
Abbildung 20: Dies ist ein Beispiel für einen Szenariodurchlauf anhand des Mobil-
Prototypen, zu lesen von oben links nach unten rechts. (a) Startan-
sicht (b) Ein Kurs wurde angewählt, Fach-Auswahl wird angezeigt. (c)
Zwei Fächer wurden bestätigt, ein Kurssemester wurde angewählt, Noten-
Auswahl wird angezeigt. (d) Alle Noten für 11-1 bis 12-1 für die zwei Kur-
se wurden bestätigt. (e) Das Eintragen der restlichen Kurse und Noten
funktioniert analog, wird aus Zeitgründen vom Versuchsleiter abgekürzt.
(f) Nach unten scrollen, Prüfungsnoten liegen noch nicht vor, Analyseer-
gebnisse werden unten angezeigt.
93
C.3. Szenario
Das Szenario war für beide Prototypen identisch. Der Text und der Notenvordruck wur-
den den Probanden schriftlich vorgelegt.
Du besuchst die zwölfte Klasse am Johanneum Lüneburg und bist neugierig, was
deinen aktuellen Leistungsstand angeht. Deshalb hast du deine Zeugnisse aus 11-1,
11-2 und 12-1 zusammengesucht und möchtest nun ein paar Dinge erfahren: deinen
aktuellen Notendurchschnitt und die bestmögliche Note, die du theoretisch noch
erreichen kannst, und ob du noch auf dein Medizinstudium hoffen darfst (Numerus
clausus 2013: 1,2). Falls es über deine bisherige Leistung noch mehr Informationen
gibt, freust du dich auch über weitere Hinweise.
11-1 11-2 12-1
P1: Chemie 12 12 13
P2: Biologie 14 13 14
P3: Englisch 14 15 15
P4: Geschichte 12 13 11
P5: Mathematik 10 13 15
Deutsch 9 10 9
Religion 11 10 9
Darstellendes Spiel 10 12 –
Politik 9 13 –
Sport 14 15 8
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C.4. Testprotokolle
Proband A
Proband A testete den Mobil-Prototyp.
Proband betrachtet Prototyp für einige Sekunden.
Berührt P1-Auswahlmenü. Wählt sofort das korrekte Fach.
Berührt P2-Menü und wählt Biologie (auch korrekt).
Will P3 auswählen, Versuchsleiter muss grünes Fach-Schnipselchen vorbereiten.
Die restlichen Kurse verlaufen zügig, Verzögerungen nur beim VL.
Proband berührt Menü für P1/11-1, Notenauswahl erscheint.
Wählt korrekte Note, diese wird eingesetzt.
Trägt Noten zeilenweise ein. Nach P2 kürzt VL ab, gibt restliche Noten als Block.
Proband zunächst unsicher. Scrollt nach einigen Sekunden nach unten und findet
Ergebnisse.
Vergleicht Ergebnisse mit Szenario, kann alle Fragen beantworten.
Anmerkungen des Probanden (paraphrasiert):
„Ohne das Papier unten hätte ich nicht gewusst, dass man scrollen muss.“
„Wozu dienen die römischen Zahlen? Wirkten ablenkend.“
Proband B
Proband B testete den PC-Prototyp.
Proband schaut sich Prototyp an, liest erneut das Szenario.
Klickt auf P1-Auswahlmenü. Versuchsleiter bringt Fachwahlmenü ein.
Wählt das korrekte Fach aus. VL trägt es ein.
Klickt auf das P1/11-1-Menü. VL bringt Noten-Menü ein.
Proband klickt auf die korrekte Note. VL trägt sie ein.
Weitere Noten verlaufen zügig analog.
P2 samt Noten geht ebenfalls schnell.
Restliche Kurse und Noten werden vom VL als Block eingebracht.
Ergebnisse erscheinen rechts (vom VL eingebracht).
Proband liest Ergebnisse, beendet Test, ist zufrieden und kann die Fragen aus dem
Szenario beantworten.
Anmerkungen des Probanden (paraphrasiert):
„Anfangs leerer Info-Bereich ist etwas irritierend.“
„Kann man das Ergebnis speichern?“
„Alle Zeugnisnoten manuell eintragen ist ziemlich mühsam.“
95
Proband C
Proband C testete den Mobil-Prototyp.
Proband betrachtet Prototyp. Fragt nach römischer 1. Versuchsleiter weist darauf
hin, dass während des Tests keine Fragen beantwortet werden.
Proband berührt P1-Auswahlmenü. Fachwahl-Dialog erscheint.
Proband wählt korrektes Fach, es wird im Menü eingeblendet.
Klickt auf P1/11-1-Feld, Noten-Wahlmenü wird geöffnet.
Wählt korrekte Note, sie wird nun im Feld angezeigt.
Weitere Noten für P1 verlaufen analog, es geht schnell.
Für P2 wiederholt sich die Prozedur.
VL gibt restliche Kurse und Noten als Block vor.
Proband scrollt nach unten, findet Ergebnisse vor.
Proband beendet den Test, fühlt sich sicher, alle Fragen aus dem Szenario beantwor-
ten zu können.
Anmerkungen des Probanden (paraphrasiert):
„Römische Zahlen sind unverständlich und visuell zu dominant.“
„Evtl. wäre spannend, spekulative Noten einbringen (und kennzeichnen) zu können.“
Proband D
Proband D hätte den PC-Prototyp testen sollen. Leider musste die Testdurchführung
mit Proband D allerdings aus terminlichen Gründen kurzfristig ausfallen.
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