Es wird häufig davon ausgegangen, dass sich das globale Sozialleben erst normalisieren wird, wenn ein effizienter Impfstoff gegen SARS-CoV2, den Erreger von COVID-19, zur Verfügung steht. Unter den Impfstoffkandidaten, die bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) registriert wurden, befindet sich mit Stand Juni 2020 ein signifikanter Anteil genetischer Impfstoffe (62 von 132 = 47 %), das heißt: Impfstoffe, die auf der Transduktion von Nukleinsäuren (DNA oder RNA) in die menschlichen Zielzellen basieren. Dieser Diskussionsbeitrag erläutert die biotechnologischen Grundlagen genetischer Impfstoffe und stellt deren spezifische Gesundheitsrisiken wie beispielsweise inflammatorische Autoimmunreaktionen und (im Fall der DNA-Plattform) potenzielle Aktivierung von Onkogenen dar. Es wird argumentiert, dass Vereinfachungen und Verkürzungen von Zulassungsverfahren, wie sie gegenwärtig diskutiert werden, einen Verstoß gegen das Vorsorgeprinzip darstellen würden.