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Sonderdruck aus
Archäologisches
Korrespondenzblatt
Jahrgang 50 · 2020 · Heft 1
Herausgegeben vom
Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz
Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
REDAKTORINNEN UND REDAKTOREN
Paläolithikum, Mesolithikum: Martina Barth · Harald Floss
Neolithikum: Doris Mischka · Johannes Müller
Bronzezeit: Christoph Huth · Stefan Wirth
Hallstattzeit: Markus Egg · Dirk Krausse
Latènezeit: Rupert Gebhard · Sabine Hornung · Martin Schönfelder
Römische Kaiserzeit im Barbaricum: Matthias Becker · Claus von Carnap-Bornheim
Provinzialrömische Archäologie: Peter Henrich · Gabriele Seitz
Frühmittelalter: Brigitte Haas-Gebhard · Dieter Quast
Wikingerzeit, Hochmittelalter: Hauke Jöns · Bernd Päffgen
Archäologie und Naturwissenschaften: Felix Bittmann · Corina Knipper · Thomas Stöllner
Die Redaktorinnen und Redaktoren begutachten als Fachredaktion die Beiträge (peer review).
Das Archäologische Korrespondenzblatt wird im Arts & Humanities Citation Index®
sowie im Current Contents® / Arts & Humanities von Clarivate Analytics aufgeführt.
Beiträge werden erbeten an den Verlag des Römisch-Germanischen Zentral museums,
Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz, korrespondenzblatt@rgzm.de
Die mit Abbildungen, einer kurzen Zusammenfassung und der Anschrift der Autorinnen und Autoren
versehenen Manuskripte dürfen im Druck 20 Seiten nicht überschreiten. Die Redaktion bittet um eine
allgemein verständ liche Zitierweise (naturwissenschaftlich oder in Endnoten) und verweist dazu auf
folgende Richtlinien: http://web.rgzm.de/publikationen/verlagsprogramm/zeitschriften/archaeologisches-
korrespondenzblatt.html
Die Beiträge des Archäologischen Korrespondenzblatts sind dank einer Kooperation mit der Universitäts-
bibliothek Heidelberg unter folgendem Link abrufbar: http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ak/
issue/archive
ISSN 0342-734X
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
© 2020 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Redaktion und Satz: Michael Braun, Claudia Nickel, Marie Reiter
Englisch- bzw. französischsprachige Korrekturen: Clive Bridger, Xanten; Yves Gautier, Brüssel
Herstellung: AC medienhaus GmbH, Wiesbaden
Das für diese Publikation verwendete Papier ist alterungsbeständig im Sinne der ISO 9706.
77Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
JULIA RABITSCH
»EIN NIEDLICHER LÖWE MIT STARKER MÄHNE« –
ZU EINER LÖWENFIBEL MIT RHOMBISCHER BÜGELPLATTE UND
KURZEM SCHMALEN FUSS AUS BRIGANTIUM / BREGENZ
Im Jahr 1889 wurde bei Ausgrabungen in Brigantium / Bregenz (A), geleitet vom damaligen Landeskon-
servator Samuel Jenny, im Bereich des römischen Tempels 1 eine Löwenbel gefunden. Ihre für die Region
einzigartige Gestalt veranlasste den Ausgräber dazu, sie nicht nur in seinem Bericht über die »baulichen
Überreste« zu erwähnen, sondern auch eine maßstabsgetreue Zeichnung dieser anzufertigen und der Pu-
blikation beizufügen 2. Die genauen Fundzusammenhänge fehlen jedoch, nur die Information »Kleinfunde
beim Tempel« verweist grob auf den Gebäudekomplex, bei dem jene zutage kam. Dies ist zum einen dem
Umstand der Grabungsmethode des 19. Jahrhunderts geschuldet, bei der lediglich schmale Streifen entlang
der Steinmauern freigelegt wurden, um die Grundrisse der Gebäude zu erfassen. Nur gelegentlich wurden
einzelne Räume großächiger untersucht, um einen etwaigen Fußboden, ein Hypokaustum oder gar einen
Keller zu dokumentieren. Zum anderen sind abgesehen von detaillierten (georeferenzierten) Plänen, die
in der Studiensammlung des vorarlberg museum eingesehen werden können, keine Unterlagen des Aus-
gräbers vorhanden. So wie nahezu das gesamte Wissen über die römische Siedlung von Bregenz, das von
S.Jenny erlangt und aufgezeichnet wurde, geriet auch die besagte Fibel in Vergessenheit. In den letzten
Jahrzehnten wurde die Erforschung von Brigantium wieder aufgenommen 3, wobei neben neuen Grabungs-
ergebnissen auch sukzessive Altgrabungen neu bewertet und im Rahmen des Möglichen aufgearbeitet
werden. Im Zuge der Untersuchung des nordöstlichen Siedlungsrandes des römischen Bregenz 4, bei der
auch die Altgrabungen des 19. Jahrhunderts berücksichtigt wurden, gelangte die Löwenbel erneut in das
Bewusstsein der Forschung. Auch wenn der Versuch, die Fibel zur Bearbeitung in der Studiensammlung des
vorarlberg museum aufzunden, erfolglos blieb, lohnt es sich dennoch anhand der detaillierten Zeichnun-
gen und Beschreibungen Jennys, diesen besonderen Fibeltyp näher zu betrachten.
DIE BREGENZER LÖWENFIBEL: SONDERFORM ODER EIGENER TYP?
»Charnierbel aus Bronze; ein niedlicher Löwe mit starker Mähne stützt sich mit den Hinterfüßen auf die
Kopfstange der Fibel, indessen seine Pratzen, die eine Beute halten (als Fell angedeutet) auf dem rhombi-
schen, schwach gewölbten Blatt ruhen« 5. Anhand dieser zwar malerischen, dennoch akkuraten Beschrei-
bung der 4 cm großen Fibel von S. Jenny sowie der zugehörigen, detaillierten Zeichnung dieser in zwei An-
sichten (Abb. 1) lässt sich die Bregenzer Löwenbel wie folgt charakterisieren: Fibelkopf und -bogen werden
von einem vollplastischen Löwen gebildet, der mit seinen Hinterbeinen auf der Scharnierhülse der Verschluss-
konstruktion steht. Die Vorderbeine hingegen ruhen zentral auf einer rhombischen Platte, die von einem
perlstabartigen Muster umrahmt ist. Zwischen den Vorderbeinen des Löwen bendet sich ein kleiner qua-
dratischer Gegenstand, der von S.Jenny als Beute bzw. durch Fell angedeutete Beute des Löwen interpretiert
wird. Da dieser Vorschlag durchaus überzeugend ist, wird er hier übernommen. Der Löwe selbst ist realistisch
geformt: Das Maul ist geöffnet, die Ohren sind leicht abstehend gestaltet und die Mähne ist durch geschwun-
78 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
gene Rillen wiedergegeben. Die weit aufgerissenen
Augen dürften, auch wenn es aus der Zeichnung
nicht eindeutig hervorgeht, mit (evtl. farbigen) Einla-
gen versehen gewesen sein 6. Als Besonderheit dieses
Typs ist die leicht gewölbte, rhombische Platte her-
vorzuheben, die an der Vorderseite stabförmig ver-
längert und durch eine leichte Prolierung mit einem
knopfartigen Abschluss verziert ist. Die Vorderbeine
des Löwen, der gemeinsam mit der Scharnierhülse
gefertigt ist, sind auf der Bügelplatte, die wiederum
zusammen mit dem Fuß gegossen wurde, xiert,
wahrscheinlich angelötet. Nadelhalter und Nadel sind
abgebrochen; am Kopf ist jedoch zu erkennen, dass
es sich um eine Hülsenscharnierbel handelt.
WEITERE LÖWENFIBELN MIT RHOMBISCHER BÜGELPLATTE
UND KURZEM SCHMALEN FUSS (LISTE A)
Bis dato konnten nur drei weitere Fibeln dieses Typs ausgemacht werden (Abb. 2). Sie entsprechen jedoch
anhand ihrer formalen Kriterien dem Bregenzer Stück dermaßen, dass von einer gemeinsamen Werkstatt
ausgegangen werden muss. Das Aussehen des Löwen ist derart markant, dass man ihn, selbst wenn Bügel-
platte und Fuß abgebrochen sind, eindeutig diesem Typus zuweisen kann 7.
Die einzige vollständig erhaltene Löwenbel mit rhombischer Bügelplatte und kurzem schmalen Fuß –
lediglich die eingelegten Augen sind nicht mehr vorhanden – befand sich vormals in der Sammlung Leo
Mildenbergs (Abb. 3) 8. Man vermutet, dass die Fibel ursprünglich in Carnuntum / Bad Deutsch-Altenburg
(Bez. Bruck a. d. Leitha / A) entdeckt wurde und aus dem 2. oder 3. Jahrhundert stammt 9. Die genauen
Fundzusammenhänge sind heute nicht mehr bekannt. In Aussehen und Abmessungen (3,9 cm) entspricht
die Fibel der aus Bregenz nahezu vollkommen.
Ein weiteres Exemplar stammt aus Saint-Romain-Le-Puy (dép. Loire / F), wurde von Michel Feugère im Rah-
men seiner Mémoire de Maîtrise 10 an der Universität Lyon II vorgelegt und ist heute in der Artefacts-Daten-
bank zugänglich 11. Auch dieses Stück ist nahezu ident in Größe und Aussehen, die eingelegten Augen sind
wiederum nicht vorhanden und auch Nadel und Nadelhalter sind abgebrochen. Die kleinen, abstehenden
Ohren sind an diesem Exemplar besonders gut erhalten. Für diese Fibel wird eine Datierung in das 1. Jahr-
hundert vorgeschlagen.
Das dritte Vergleichsstück stammt aus Saint-Bazeille (dép. Lot-et-Garonne / F) und bendet sich im Museum
vor Ort 12. Die Fibel greift ebenso den gleichen Typ auf. Auch wenn die Oberäche stärker in Mitleidenschaft
gezogen ist als bei den bereits erwähnten Löwenbeln, lassen sich dennoch ähnlich markante Züge erken-
nen.
Das einheitliche Aussehen der Fibeln lässt, wie bereits erwähnt, vermutlich auf eine einzelne Werkstatt
schließen. Aufgrund fehlender Fundumstände der Fibel aus Carnuntum muss die Datierung dieser hinter-
fragt werden. Trotz der Angabe für das Carnuntiner Exemplar mit 2.-3. Jahrhundert, dürfte die Datierung
analog zu den im Folgenden vorgestellten, weitaus häugeren Löwenbeln im 1. Jahrhundert anzusetzen
sein.
Abb. 1 Löwenbel mit rhombischer Bügelplatte und kurzem
schmalen Fuß aus Brigantium / Bregenz (A). – (Nach Jenny 1891,
Abb. 26). – M. 1:1.
79Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
BEKANNTE TYPEN VON
FIBELN MIT VOLLPLASTISCHEN
LÖWENDARSTELLUNGEN
Vor allem im gallo-römischen Raum kommen Fibeln
mit vollplastischen Löwendarstellungen vermehrt
vor, wobei diese grob in zwei große Gruppen un-
terteilt werden können: Distelbeln mit zoomor-
phem Bügel und Löwenbeln mit trapezoidem Fuß.
Scheiben- bzw. Emailscheibenbeln in Löwengestalt
werden aufgrund der geringen Vergleichbarkeit, der
großen Bandbreite an Darstellungsmöglichkeiten sowie des ebenso großen Verbreitungsgebiets bei der
Betrachtung nicht berücksichtigt 13. Die beiden Typen mit vollplastischen Löwendarstellungen werden in der
gängigen Literatur zuweilen zu einem großen Übertyp zusammen gefasst– u. a. bules à queue de paon 14
(Fibeln mit Pfauenschwanz) – oder auch als zwei getrennte Typen betrachtet 15. Ein weiterer Typus, die Lö-
wenbel mit lunulaförmigem Fuß, der zwar durchaus seltener auftritt, jedoch nicht minder interessant ist,
da sich Parallelen zu den beiden Gruppen nden, darf auch nicht außer Acht gelassen werden. Als kurze
Reexion des Forschungsstandes werden im Folgenden die bekannten Typen unter Einbeziehung der gülti-
gen Typologien vorgestellt. Diese Fibeln bilden auch die Basis der Überlegungen zur Bregenzer Löwenbel.
Abb. 2 Verbreitung der Löwenbeln mit rhombischer Bügelplatte und kurzem schmalen Fuß. Fundstellen und Nach-
weise s. ListeA. – (Grak J. Rabitsch).
Abb. 3 Löwenbel mit rhombischer Bügelplatte, vermutlich aus
Carnuntum / Bad Deutsch-Altenburg (Bez. Bruck a. d. Leitha / A). –
(Nach Walker 1996, 112 Abb. 170). – o. M.
80 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
Distelbeln mit zoomorphem Bügel (Listen B und C)
(Dollfus IIG; Ettlinger 26; Feugère 19c / e / f; Riha 4.5.7)
Als erster Typ ist hier die Sonderform der Distelbel anzuführen. Dieser zeichnet sich durch einen trapez-
förmigen Fuß, eine mit Pressblechauagen verzierte Bügelscheibe sowie einen hochgewölbten Bügel aus,
der in Form eines vollplastischen Löwen ausgestaltet ist. Seine Hinterbeine ruhen auf der Spiralhülse der
Fibel und bilden somit den Fibelkopf, die Vorderbeine liegen auf der Bügelscheibe. Der Löwe und die Spiral-
Abb. 4 Variationen der Distelbel mit zoomorphem Bügel: a Forét de Compiègne. – b Musée Rolin, Autun. – c Museum Zürich. – (a nach
Feugère 1985, 290 Abb. 34, 3; b nach Feugère 1985, 291 Abb. 34; c nach Joffroy 1964, 13 Abb. 3, 1).
Abb. 5 Verbreitung der Distelbeln mit zoomorphem Bügel. Fundstellen und Nachweise s. Listen B und C. – (Grak
J. Rabitsch).
a b c
81Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
hülse sind in einem Stück gegossen und anschließend auf der Platte bzw. dem Fuß montiert worden. Dieser
Typ wird von M. Feugère in zwei Varianten untergliedert (Abb. 4a-b): eine Fibel mit runder Bügelplatte
(Feugère 19c) sowie eine mit rhombischer Bügelplatte (Feugère 19e, Dollfus IIG) 16. Emilie Riha sieht diesen
Typ als eine Variante der Distelbeln mit gewölbtem Bügel (Riha 4.5.7), Elisabeth Ettlinger zählt sie hingegen
zu den achen Distelbeln (Ettlinger 26). Beide merken an, dass vor allem, oder beinahe ausschließlich, die
Variante mit rhombischer Bügelplatte vorkommt 17. Der Löwe kann realistisch bis stark stilisiert bzw. weniger
detailliert ausgestaltet sein, wobei die realistischeren Löwen häuger auf Fibeln mit runden als auf jenen
mit rhombischen Bügelplatten zu nden sind 18. In seltenen Fällen ist der Bügel nicht durch einen Löwen,
sondern durch zwei Löwenprotomen gebildet (Abb. 4c). Diese sind antithetisch ausgerichtet, jeweils mit
ihren Vorderpfoten auf der rhombischen Bügelplatte bzw. der Spiralhülse stehend und in der Körpermitte
miteinander verbunden (Feugère 19f) 19. Der Verwendungs- und Produktionszeitraum dieser Fibeln kann
anhand stratizierter Funde aus Roanne (dép. Loire / F), Saint-Marcel (dép. Indre / F), Augst (Kt. Basel-Land-
schaft / CH), Windisch (Kt. Aargau / CH) und Minden (Kr. Minden-Lübbecke / D) in das 1. Jahrhundert datiert
werden 20. Anhand dieser Fundstellen zeichnet sich bereits das Verbreitungsgebiet der Distelbeln mit zoo-
morphem Bügel ab – sie kommen vor allem in den gallischen und germanischen Provinzen vor, wobei auch
vereinzelte Exemplare in Raetien, Pannonien oder Britannien nachgewiesen sind 21. Das Hauptverbreitungs-
gebiet lässt sich jedoch grob mit dem gallo-römischen Raum umreißen (Abb. 5). René Joffroy konnte in
seiner Arbeit, die bis dato die einzige vollständige Zusammenstellung von Löwenbeltypen ist, Parallelen zu
etruskischen Vorbildern u. a. aus Caere (Rom; Latium / I) aufzeigen, deren Datierung im 6. Jahrhundert v. Chr.
jedoch derart früh ist, dass ein direkter Einuss dieser nahezu unmöglich scheint 22.
Löwenbel mit trapezoidem Fuß (Listen D, E und F)
(Ettlinger 27; Feugère 18b1-4; Riha 4.6)
Oft mit den Distelbeln mit zoomorphem Bügel in Zusammenhang gebracht wird eine Fibel, die im Aufbau
der vorher beschriebenen ähnelt, jedoch ohne die Bügelplatte auskommt. Der gesamte Bügel wird somit
von einem vollplastischen Löwen gebildet, an dessen Pfoten der trapezoide Fuß anschließt. Auch wenn die
stilistische Ausführung des Löwen variieren kann, haben alle bekannten Stücke bestimmte Charakteristika
gemein (Abb. 6a): Der hintere Teil des Löwen ist proportional kleiner ausgeführt als der mit einer mächtigen
Mähne betonte vordere Teil, und auch die Taille fällt bemerkenswert schmal aus. Das Maul kann sowohl
geöffnet als auch geschlossen dargestellt sein und die Augen sind aus andersfarbigem Material eingelegt.
Es nden sich neben Exemplaren mit Spiralhülse auch solche mit Scharnierkonstruktion, wobei letztere ten-
denziell jünger sind 23. Während E.Riha und E.Ettlinger alle Fibeln dieses Typs zu einem zusammenfassen
(Riha 4.6, Ettlinger 27 24), unterteilt M.Feugère sie in weitere Varianten, basierend auf ihren Attributen: Als
Typ18b1 beschreibt er die einfache, eben angeführte Variante und als Typ 18b2 die gleiche Variante ergänzt
durch einen Rinderkopf zwischen den Vorderbeinen des Löwen. Typ 18b3 ist vergleichbar mit der vorab
beschriebenen Sonderform der Distelbel, deren Bügel mit zwei Löwenprotomen gebildet wird (Abb. 6b).
Feugère 18b4 stellt wiederum eine Sonderform der letzteren dar: Der zum Fuß gerichtete Löwe stützt sich
hierbei nicht auf eine trapezoide bis rechteckige Platte, sondern auf eine Platte, die als überlanger, stilisierter
menschlicher Kopf ausgeführt ist 25.
Als eine Variante von Feugère 18b4 oder gar eine Weiterentwicklung könnte man eine Gruppe von Fibeln
bezeichnen (Abb. 6c), die im Großen und Ganzen dem Typ entsprechen, mit Ausnahme des Fußes, der stark
verkürzt ausfällt und entweder in Form eines kleinen Schädels vorliegt oder gar in einer Querstange endet,
auf der die Pranken des Löwen ruhen. Diese Form konnte bis dato vor allem in Frankreich und Großbritannien
82 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
nachgewiesen werden. E. Riha zieht in Erwägung,
dass der kleine, separat angesetzte Rinderschädel
(Stierkopf), der von M.Feugère als Charakteristikum
des Untertyps 18b2 gesehen wird, ursprünglich an
jeder dieser Fibeln angebracht war, nur bei vielen
Exemplaren einfach nicht mehr erhalten ist 26. Auf-
grund der Ähnlichkeit der Löwen als auch der Fibeln
an sich wird immer wieder angedacht, dass sie in
den gleichen Werkstätten wie die Distelbeln mit
löwengestaltigem Bügel produziert wurden 27. Dafür
sprechen mitunter auch das annähernd identische
Verbreitungsgebiet (Frankreich, Westdeutschland,
Schweiz 28 [Abb. 7]) sowie der gleiche Datierungs-
zeitraum, der grob ins 1. Jahrhundert gesetzt werden
kann 29. Einer der Produktionsorte ist mit Bibracte
(dép. Saône-et-Loire / F) nachgewiesen, wo die einfa-
che Variante 18b1 in der Zeit zwischen 20/15 und
10/5 v. Chr. hergestellt wurde 30.
Eine enge Verwandtschaft dieser zoomorphen Fi-
bel mit trapezoidem Fuß wird der Hülsenspiral-
bel mit trapezoidem Fuß zugeschrieben (Riha 4.8,
Feugère18a2, Dollfus IIH) 31, deren massiver Bügel in der Regel durch zwei Querrippen gegliedert ist. In
ihrem Aufbau und Aussehen gleicht sie derart den vorher beschriebenen Löwenbeln, dass E.Riha darin
eine stilisierte Form derselben erkennen möchte 32. Die gleiche Meinung vertritt bereits R.Joffroy, der auch
mögliche Übergangsformen publiziert, bei denen der Löwe immer reduzierter und stilisierter ausfällt, bis
schlussendlich nur mehr zwei Querrippen vorhanden sind, die Kopf und Gesäß des Löwen andeuten sol-
len 33. Zusätzlich zu den formalen und technischen Gemeinsamkeiten der beiden Typen fällt wiederum das
annähernd identische Verbreitungsgebiet – der gallo-römische Raum– auf 34.
Löwenbel mit lunulaförmigem Fuß (Liste G)
(Erice 17.3; Löwenbeln Var. 4a)
Ähnlich dem eben beschriebenen Typ ist die Variante der Löwenbeln mit lunulaförmigem Fuß (Abb. 8),
deren einziger Unterschied in der Gestaltung des Fußes liegt. Dieser ist halbmondförmig ausgeführt, wobei
die Vorderbeine des Löwen den gebogenen Mittelteil nur am Rand berühren und jeweils die in Voluten
auslaufenden Enden des Mondes den Abschluss des Fibelfußes bilden. Im Zentrum der Lunula bendet
sich ein kleiner Knopf (zuweilen auch ein Niet), der mit Glaseinlagen versehen ist. Stil und Form des Fußes
erinnern stark an die lunula- bzw. peltaförmigen Scheibenbeln mit Glaseinlage (Ettlinger 41, Riha 7.5), die
vor allem in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts datieren 35. Der vollplastische Löwe kann sowohl realistisch
ausgestaltet als auch stark stilisiert sein. Als Verschlusskonstruktion kommen Backen- und Hülsenscharniere
vor. Bei dieser Fibel handelt es sich um einen eher seltenen Typ, der bislang hauptsächlich in Pannonien
nachgewiesen (Abb. 9) und erstmals von Johann Matouschek und Heinz Nowak als Variante 4a der Lö-
wenbeln beschrieben wurde 36. Einzelne Exemplare konnten bis dato auch in Kroatien, Frankreich, Spanien
oder der Schweiz dokumentiert werden 37. Maurizio Buora möchte in diesen Fibeln keinen eigenen Typus
Abb. 6 Die zwei Hauptformen der Löwenbeln mit trapezoidem
Fuß sowie der Sonderform Feugère 18b4: a Aargau. – b Forét de
Compiègne. – c Roanne. – (a nach Ettlinger 1973, Taf. 7, 14; b nach
Joffroy 1964, 9 Abb. 1, 3; c nach Feugère 1977, 383 Abb. 1). –
M.1:1.
a
b
c
83Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
erkennen. Er denkt vielmehr an lokale Varianten der
Löwenbeln Feugère 18b 38. Das Vorkommen dieser
Löwenbel in mehreren Provinzen spricht jedoch
mehr für einen – wenn auch nicht allzu häugen –
eigenen Fibeltyp, der eng mit den Löwenbeln mit
trapezoidem Fuß verwandt sein dürfte. Mangels
ausreichender Parallelen und gesicherter, datierter
Fundkomplexe ist die Zeitstellung dieses Fibeltyps
unklar. Aufgrund der Ähnlichkeiten mit den bisher
beschriebenen Löwenbeln erscheint eine Datierung
in das 1. Jahrhundert durchaus plausibel.
FAZIT
Die Löwenbel mit rhombischer Bügelplatte und kurzem schmalen Fuß steht in enger Verwandtschaft zu
den zuvor angeführten, besser bekannten Typen. Die rhombische Bügelplatte erinnert stark an die Son-
derform der Distelbel mit zoomorphem Bügel, die vermehrt mit rhombischer Bügelplatte vorkommt. Im
Gegensatz zu dieser hat die vorliegende Fibel jedoch keine Pressblechauage auf der Bügelplatte, sondern
ist mit einem perlstabartigen Rahmen versehen. Auch der kurze schmale Fuß unterscheidet sie stark von
dieser. Es wirkt, als wäre dieser Fibeltyp eine Art Gegenstück zur Löwenbel mit trapezoidem Fuß: Beide
Abb. 7 Verbreitung der Löwenbeln mit trapezoidem Bügel. Fundstellen und Nachweise s. Listen D und E. – (Grak
J. Rabitsch).
Abb. 8 Löwenbel mit lunulaförmigem Fuß. – (Nach Matou-
schek / Nowak 1985/1986, 210 Nr. 6).– M.1:1.
84 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
nehmen die einzelnen Elemente der Distelbel mit zoomorphem Fuß auf – den trapezoiden Fuß und die
rhombische Bügelplatte – und lassen das jeweilige andere Charakteristikum weg. Da jedoch eher von einer
parallelen Entwicklung sämtlicher Löwenbeln ausgegangen werden kann, dürfte es sich nicht um Weiter-
entwicklungen der Distelbel mit zoomorphem Bügel handeln, sondern um separate Formen, die aufgrund
des gleichen räumlichen und zeitlichen Umfelds gemeinsame Elemente aufweisen. Der Forschungsstand zu
Fibeln des Typs mit rhombischer Bügelplatte, wie er in Bregenz vorkommt, ist momentan ähnlich schlecht
wie der zu den Löwenbeln mit lunulaförmigem Fuß, da vergleichsweise wenige Exemplare der jeweiligen
Typen vorliegen. Im Gegensatz zu den anderen Löwenbeln, die wahrscheinlich in mehreren Produktions-
stätten im gallischen Raum hergestellt wurden, kann beim Typ mit rhombischer Bügelplatte und kurzem
schmalen Fuß aufgrund des nahezu identischen Aussehens der einzelnen Fibeln von einer einzigen Werk-
bzw. Produktionsstätte ausgegangen werden. Diese ist allerdings aufgrund der weit gestreuten Verbreitung
und der geringen Anzahl bekannter Exemplare nicht zu lokalisieren. Denkbar wäre, analog zur Entwicklung
der restlichen Fibeln mit vollplastischem Löwenbügel, ihre Verortung im gallischen Raum.
Abb. 9 Verbreitung der selteneren Löwenbeln. Fundstellen und Nachweise s. Listen F und G. – (Grak J. Rabitsch).
85Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
LISTE A: LÖWENFIBEL MIT RHOMBISCHER BÜGELPLATTE UND KURZEM SCHMALEN FUSS
A1 Brigantium / Bregenz (Bez. Bregenz / A), Siedlung (Jen -
ny 1891, Abb. 20; Rabitsch 2018a, 82 Abb. 87).
A2 Carnuntum / Bad Deutsch-Altenburg (Bez. Bruck a. d.
Leitha / A), Fundkontext nicht bekannt (Walker 1996, 112
Nr. 170).
A3 Saint-Romain-Le-Puy (dép. Loire / F), Villa (Feugère
1978, Taf. 21, 152).
A4 Saint-Bazeille (dép. Lot-et-Garonne / F), Fundkontext
nicht bekannt (www.archeo-marmandais.fr/cache/widget
kit/gallery/2/10_fibule_leontomorphe-f6875b7a7a.jpg
[11.3.2020]).
LISTE B: DISTELFIBEL MIT VOLLPLASTISCHEM LÖWENBÜGEL
B1 Vindonissa / Windisch (Kt. Aargau / CH), Siedlung (Sou-
tou 1964, Taf. 53, 4).
B2 Augusta Raurica / Augst (Kt. Basel-Landschaft / CH),
Siedlung (Riha 1979, Taf. 21, 547-548; 1994, Taf. 16,
2148. 2151-2152).
B3 Lausanne-Vidy (Kt. Waadt / CH), Siedlung (Ettlinger
1973, Taf. 7, 13; 25, 5).
B4 Minden (Kr. Minden-Lübbecke / D), Grab (Leifeld
2007, Taf. 44,5c).
B5 Dangstetten (Lkr. Waldshut / D), Fundkontext nicht
bekannt (Fingerlin 1986, Taf. 106, 8).
B6 Colonia Ulpia Traiana / Xanten (Kr. Wesel / D), Sied-
lung (Boelicke 2012, Taf. 35, 766-767).
B7 Fundort unbekannt (DK), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, Abb. 34).
B8 Château-Porcien (dép. Ardennes / F), Fundkontext
nicht bekannt (Joffroy 1964, 13).
B9 Fundort unbekannt (dép. Doubs / F), Fundkontext
nicht bekannt (Joffroy 1964, 12).
B10 Berthouville (dép. Eure / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Joffroy 1964, Taf. 3, 4; Dollfus 1975, Taf. 21, 188-
189).
B11 Saint-Jean-Trolimon (dép. Finistère / F), Siedlung
(Joff roy 1964, Taf. 3, 5).
B12 Saint-Bertrand-de-Comminges (dép. Haute-Garonne /
F), Fundkontext nicht bekannt (Feugère 1985, 289).
B13 Roquefort (dép. Landes / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Feugère 1985, 289).
B14 Fundort unbekannt (dép. Meuse / F), Fundkontext
nicht bekannt (Joffroy 1964, 13).
B15 Metz (dép. Moselle / F), Fundkontext nicht bekannt
(FIB-4085 [artefacts.mom.fr]).
B16 Champlieu (dép. Oise / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Joffroy 1964, Taf. 3, 7; Feugère 1985, Abb. 34).
B17 Venduil-Caply (dép. Oise / F), Heiligtum (Piton / Dilly
1985, Abb. 26, 64).
B18 Autun (dép. Saône-et-Loire / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, Abb. 35).
B19 Féricy (dép. Seine-et-Marne / F), Fundkontext nicht
bekannt (Philippe 1999, Nr. 165).
B20 Meaux (dép. Seine-et-Marne / F), Fundkontext nicht
bekannt (Philippe 1999, Nr. 166).
B21 Caudebec-lès-Elbeuf (dép. Seine-Maritime / F), Grab
(Dollfus 1975, Taf. 21, 191).
B22 Dieppe (dép. Seine-Maritime / F), Fundkontext nicht
bekannt (Dollfus 1975, 126).
B23 Grand-Couronne (dép. Seine-Maritime / F), Heilig-
tum (Dollfus 1975, Taf. 21, 190).
B24 Amiens (dép. Somme / F), Fundkontext nicht be-
kannt (FIB-4085 [artefacts.mom.fr]).
B25 Oakley (Hampshire / GB), Fundkontext nicht be-
kannt (KENT-92FE41 [https://nds.org.uk/]).
B26 Haddenham (Buckinghamshire / GB), Fundkontext
nicht bekannt (BERK-F6F4D9 [https://nds.org.uk/]).
B27 Cholchester (Essex / GB), Fundkontext nicht bekannt
(Mackreth 2011, Taf. 17, 5917).
B28 Fundort unbekannt (Essex / GB), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, Abb. 34).
B29 Leicester (Leicestershire / GB), Fundkontext nicht be-
kannt (Mackreth 2011, Taf. 17, 5909).
B30 Titelberg (Kt. Esch a. d. Alzette / L), Siedlung (Gaspar
2007, Taf. 48, 666).
86 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
LISTE C: DISTELFIBEL MIT DOPPELTER LÖWENPROTOME
C1 Augusta Raurica / Augst (Kt. Basel-Landschaft / CH),
Siedlung (Riha 1994, Taf. 16, 2146. 2149-2150).
C2 Zürich (nicht gesichert) (Kt. Zürich / CH), Fundkontext
nicht bekannt (Joffroy 1964, Taf. 3, 1).
C3 Darmstadt (Lkr. Darmstadt-Dieburg / D), Fundkontext
nicht bekannt (Joffroy 1964, 12).
C4 Annecy (dép. Haute-Savoie / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, 289).
C5 Champlieu (dép. Oise / F), Fundkontext nicht bekannt
(Joffroy 1964, Taf. 3, 2-3).
C6 Melun (dép. Seine-et-Marne / F), Fundkontext nicht
bekannt (Philippe 1999).
C7 Vielleneuve-sur-Lot (dép. Lot-et-Garonne / F), Fund-
kontext nicht bekannt (FIB-41342 [artefacts.mom.fr]).
LISTE D: LÖWENFIBEL MIT TRAPEZOIDEM FUSS
D1 Fundort unbekannt (Kt. Aargau / CH), Fundkontext
nicht bekannt (Ettlinger 1973, Taf. 7, 14).
D2 Augusta Raurica / Augst (Kt. Basel-Landschaft / CH),
Siedlung (Feugère 1985, 286; Riha 1979, Taf. 21, 549;
1994, Taf. 16, 2153).
D3 Aventicum / Avenches (Kt. Waadt / CH), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1985, 286).
D4 Vitudurum / Oberwinterthur (Kt. Zürich / CH), Siedlung
(Rey-Vodoz 1998, Taf. 9, 116).
D5 Ballstädt (Lkr. Gotha / D), Fundkontext nicht bekannt
(Fritz / Grasselt 2009, 170 Abb. 3).
D6 Colonia Ulpia Traiana / Xanten (Kr. Wesel / D), Sied-
lung (Boelicke 2012, Taf. 36, 778-779).
D7 Madrid (dis. Tetuán / E), Fundkontext nicht bekannt
(Erice Lacaba 2011/12, Abb. 5,4).
D8 Badalona (prov. Barcelona / E), Fundkontext nicht be-
kannt (Erice Lacaba 2011/2012, Abb. 5, 1; Feugère 1985,
286).
D9 Andemantunnum / Langres (dép. Haute-Marne / F),
Sied lung (Joffroy 1964, Taf. 2, 1; Feugère 1985, 286).
D10 Gergovia / Gergovie (dép. Puy-de-Dôme / F), Sied-
lung (Joffroy 1964, 9; Feugère 1977, 386; 1985, 286).
D11 Fréjus (dép. Var / F), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, 279).
D12 Cannes (dép. Alpes-Maritimes / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, 279).
D13 Saint-Rome-de-Cernon (dép. Aveyron / F), Fundkon-
text nicht bekannt (Feugère 1985, 279).
D14 Alesia / Alise-Sainte-Reine (dép. Côte-d’Or / F), Sied-
lung (Joffroy 1964, Taf. 2, 2; Feugère 1977, 386; 1985,
286).
D15 Vertault (dép. Côte-d’Or / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Joffroy 1964, Taf. 2, 5; Feugère 1977, 386; 1985,
286).
D16 Berthouville (dép. Eure / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Dollfus 1985, Taf. 22, 196).
D17 Mediolanum / Évreux (dép. Eure / F), Siedlung (Joff-
roy 1964, 9).
D18 Le Vieil-Évreux (dép. Eure / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Dollfus 1985, Taf. 22, 195).
D19 Argenton-sur-Creuse (dép. Indre / F), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1977, 386).
D20 Saint-Marcel (dép. Indre / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Feugère 1985, 286).
D21 Roanne (dép. Loire / F), Siedlung (Feugère 1977,
386; 1985, 286).
D22 Ussubium / Le Mas-d’Agenais (dép. Lot-et-Garonne /
F), Siedlung (Feugère 1985, 286).
D23 Prunay (dép. Marne / F), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, 286).
D24 Lugdunum / Lyon (dép. Métropole de Lyon / F), Sied-
lung (Feugère 1985, 286).
D25 Autun (dép. Saône-et-Loire / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, 286).
D26 Bibracte / Mont Beuvray (dép. Saône-et-Loire / F),
Siedlung (Joffroy 1964, Taf. 2, 3-4; Feugère 1977, 386;
1985, 286; Guillaumet 1984, Taf. 36).
D27 Loubers (dép. Tarn / F), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, 279).
D28 Auxerre (dép. Yonne / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Joffroy 1964, 8).
87Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
D29 Avallon (dép. Yonne / F), Fundkontext nicht bekannt
(Joffroy 1964, 8; Feugère 1985, 286).
D30 Ménfőcsanak-Győr (Győr-Moson-Sopron / H), Streu-
fund (Bíró 2013, 249 Abb. 2, 1).
D31 Siscia / Sisak (žup. Sisak-Moslavina / HR), Fundkon-
text nicht bekannt (Feugère 1985, 286).
D32 Salona / Solin (žup. Split-Dalmatien / HR), Siedlung
(Lokošek 1985, 75 Taf. 1, b).
D33 San Giorgio di Nogaro (prov. Udine / I), Siedlung
(Buora 2008, 206 Nr. 860).
D34 Titelberg (Kt. Esch a. d. Alzette / L), Siedlung (Gaspar
2007,Taf. 48, 867. 869-874; Feugère 1985, 286 Nr. 6).
D35 Braga (dis. Braga / P), Siedlung (Erice Lacaba 2011/
2012, Abb. 5, 2).
LISTE E: FIBEL MIT DOPPELTER LÖWENPROTOME UND TRAPEZOIDEM FUSS
E1 Aventicum / Avenches (Kt. Waadt / CH), Siedlung (Feu-
gère 1985, 287).
E2 Novaesium / Neuss (Rhein-Kreis Neuss / D), Siedlung
(Feugère 1985, 287).
E3 Ibrillos (prov. Burgos / E), Fundkontext nicht bekannt
(Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E4 Vera de Moncayo (prov. Saragossa / E), Fundkontext
nicht bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E5 Corral del Almaguer (prov. Toledo / E), Fundkontext
nicht bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E6 Champlieu (dép. Oise / F), Fundkontext nicht bekannt
(Joffroy 1964, Taf. 1, 3; Erice Lacaba 2011/2012, 129
Abb. 3; Feugère 1985, 287).
E7 La Couvertoirade (dép. Aveyron / F), Fundkontext
nicht bekannt (Soutou 1964, Taf. 53, 1; Erice Lacaba
2011/2012, 129 Abb. 3; Feugère 1985, 287).
E8 La Graufesenque (dép. Aveyron / F), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1985, 287).
E9 Alesia / Alise-Sainte-Reine (dép. Côte-d‘Or / F), Sied-
lung (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3; Feugère 1985,
287).
E10 Mâlain (dép. Côte-d‘Or / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3; Feugère
1985, 287).
E11 Vienna / Vienne (dép. d‘Isère / F), Fundkontext nicht
bekannt (Joffroy 1964, Taf. 1, 4).
E12 Fontaine-la-Guyon (dép. Eure-et-Loir / F), Fundkon-
text nicht bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E13 Prunay-le-Gillon (dép. Eure-et-Loir / F), Fundkontext
nicht bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E14 Saint-Bertrand-de-Comminges (dép. Haute-Garonne /
F), Siedlung (Joffroy 1964, 1; Erice Lacaba 2011/2012, 129
Abb. 3; Feugère 1985, 287).
E15 Le Châtelet-sur-Meuse (dép. Haute-Marne / F), Fund-
kontext nicht bekannt (Joffroy 1964, 1).
E16 Toulouse (dép. Haut-Garonne / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, 287).
E17 Roanne (dép. Loire / F), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, 287).
E18 Arras (dép. Pas-de-Calais / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E19 Sailly-en-Ostrevente (dép. Pas-de-Calais / F), Fund-
kontext nicht bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129
Abb. 3).
E20 Autun (dép. Sâone-et-Loire / F), Fundkontext nicht
bekannt (Feugère 1985, 287).
E21 Loubers (dép. Tarn / F), Fundkontext nicht bekannt
(Feugère 1985, 287).
E22 Fishbourne (West Sussex / GB), Villa (Erice Lacaba
2011/2012, 129 Abb. 3; Feugère 1985, 287).
E23 Ribic (Kt. Una-Sana / BIH), Grab (Erice Lacaba 2011/
2012, 129 Abb. 3).
E24 Siscia / Sisak (žup. Sisak-Moslavina / HR), Siedlung
(Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3).
E25 Titelberg (Kt. Esch a. d. Alzette / L), Siedlung (Gaspar
2007, Taf. 48, 868).
E26 Nijmegen (prov. Gelderland / NL), Fundkontext nicht
bekannt (van Buchem 1941, Taf. X,30; Feugère 1985,
287).
E27 Warschau (woj. mazowieckie / PL), Fundkontext nicht
bekannt (Erice Lacaba 2011/2012, 129 Abb. 3; Feugère
1985, 287).
E28 Sochocin (woj. mazowieckie / PL), Fundkontext nicht
bekannt (Pyrgała / Tomaszewska 1986, 353).
88 J. Rabitsch · Eine Löwenfibel aus Brigantium / Bregenz
LISTE F: FIBEL MIT DOPPELTER LÖWENPROTOME
F1 La Couvertoirade (dép. Aveyron / F), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1977, 384).
F2 La Graufesenque (dép. Aveyron / F), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1977, 384).
F3 Saint-Rome-de-Cernon (dép. Aveyron / F), Fundkon-
text nicht bekannt (Feugère 1977, 384).
F4 Mâlain (dép. Côte-d‘or / F), Fundkontext nicht be-
kannt (Feugère 1977, 384).
F5 Saint-Bertrand-de-Comminges (dép. Haut-Garonne /
F), Fundkontext nicht bekannt (Feugère 1977, 384).
F6 Bayard-sur-Marne (dép. Haut-Marne / F), Fundkontext
nicht bekannt (Feugère 1985, 287).
F7 Roanne (dép. Loire / F), Siedlung (Joffroy 1964, Taf. 1,
5; Soutou 1964, Taf. 53, 3).
F8 Venduil-Caply (dép. Oise / F), Heiligtum (Piton / Dilly
1985, Abb. 28).
LISTE G: LÖWENFIBEL MIT LUNULAFÖRMIGEM FUSS
G1 Fundort unbekannt (nördl. Burgenland / A), Fund-
kontext nicht bekannt (Matouschek / Nowak 1985/1986,
Taf. 14, Var. 4a,8).
G2 Jois (Bez. Neusiedel a. See / A), Fundkontext nicht be-
kannt (Matouschek / Nowak 1985/1986, Taf. 14, Var. 4a,7).
G3 Katzelsdorf (Bez. Wiener Neustadt-Land / A), Fund-
kontext nicht bekannt (Matouschek / Nowak 1985/1986,
Taf. 14, Var. 4a,6).
G4 Leon (dis. Leon / E), Fundkontext nicht bekannt (Erice
Lacaba 2011/2012, Abb. 55).
G5 Vendeuil-Caply (dép. Oise / F), Heiligtum (Piton / Dilly
1985, Abb. 27, 76).
G6 Split (žup. Split-Dalmatien / HR), Siedlung (Buora 1997,
168).
Anmerkungen
1) Das Tempelareal bendet sich heute im Bereich der Ölrainstraße
1 und 3.
2) Jenny 1891, Abb. 26 unter den Berichtigungen.
3) Aktuelle Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte in Bregenz
widmen sich u. a. dem Forumsareal (Oberhofer 2016; Oberho-
fer / Bader 2017), den frühkaiserzeitlichen Militärlagern (Kopf
2015; 2016; Kopf / Oberhofer 2013), der Siedlungsentwicklung
(Kopf 2011; Kopf / Oberhofer 2016; Rabitsch 2016a; 2018a) so-
wie ausgewählten Fundmaterialien (u. a. Blasinger 2017; Blasin-
ger / Grabherr 2016; Irovec 2017; Kopf 2018; Kopf / Oberhofer
2018; Langer 2017; Rabitsch 2016b; 2018b). Weiterhin konnte
ein georeferenzierter Plan des antiken Bregenz erstellt werden
(Oberhofer / Picker / Reiterer 2016), der laufend mit aktuellen
Forschungsergebnissen ergänzt wird.
4) Hierbei handelt es sich um das Dissertationsprojekt der Autorin:
Rabitsch 2018a.
5) Jenny 1891, 204.
6) Für eingelegte andersfarbige Materialien in den Augenhöhlen
sprechen die besser dokumentierten Vergleiche, die noch ange-
führt werden (s. u.).
7) Artefacts: FIB-4196.
8) Die Sammlung Leo Mildenbergs wurde nach dessen Ableben
im Auktionshaus Christie’s in London im Jahr 2004 versteigert,
wodurch der heutige Aufbewahrungsort der Fibel nicht mehr
bekannt ist.
9) Walker 1996, 112 Nr. 170.
10) Feugère 1978, Taf. 21, 152.
11) Artefacts: FIB-4196.
12) www.archeo-marmandais.fr/cache/widgetkit/gallery/2/10_
bule_leontomorphe-f6875b7a7a.jpg (6.8.2019).
13) Ebenso nicht berücksichtigt werden hier Fibeln mit vollplasti-
schen Löwendarstellungen, von denen jeweils nur ein einziges
Exemplar bekannt ist, da es sich bei diesen um singuläre Son-
deranfertigungen handeln dürfte.
14) Dollfus 1975, 96-149.
15) Ettlinger 1973, 85-88. – Feugère 1985, 288-292. – Riha 1979,
105-106.
16) Dollfus 1975, 98. – Feugère 1985, 288.
17) Ettlinger 1973, 85. – Riha 1979, 105.
18) Leifeld 2007, 182.
19) Feugère 1985, 188. – Joffroy 1964, Taf. 3, 1-3. – Riha, 1994,
Taf. 16, 2149-2150.
20) Feugère 1985, 284. – Joffroy 1964, 10. – Leifeld 2007, 182. –
Riha 1979, 105. – Soutou 1964, 190.
21) Dollfus 1975, 101. – Feugère 1985, 289. – Joffroy 1964, 12-
14.
22) Joffroy 1964, 10.
89Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
23) Riha 1979, 105-106.
24) Ettlinger 1973, 87. – Riha 1979, 105-106.
25) Feugère 1985, 278.
26) Riha 1979, 105.
27) Joffroy 1964, 14.
28) Feugère 1985, 281 Abb. 29, 284; 33. – Schierl 2013, 84.
29) Leifeld 2007, 182. – Riha 1979, 105.
30) Feugère 1985, 185.
31) Dollfus 1975, 126-128. – Joffroy 1964, 10-12. – Leifeld 2007,
178-179.
32) Riha 1979, 108.
33) Joffroy 1964, 10 Taf. 2, 8-12.
34) Leifeld 2007, 181 Abb. 35.
35) Ettlinger 1973, 113 Riha 1979, 183.
36) Matouschek / Nowak 1985/1986, 128-130.
37) Buora 1997, 168. – Erice Lacaba 2011/2012, 130. – Ettlinger
1973, Taf. 13, 10. – Piton / Dilly 1985, 39.
38) Buora 1997, 168-169.
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Matouschek / Nowak 1985/1986: J. Matouschek / H. Nowak, Un-
pub lizierte Tierbeln und Fibeln mit thermiomorphen [sic] Ge-
staltungselementen aus österreichischen Privatsammlungen.
Röm. Österreich 13/14, 1985/1986, 208-222.
Oberhofer 2016: K. Oberhofer, Brigantium / Bregenz (A) – Vorbe-
richt zu den Grabungen im Forum 2016. Kölner u. Bonner Arch.
6, 2016, 117-130.
Oberhofer / Bader 2017: K. Oberhofer / M. Bader, Komplexe Mo-
numentalarchitektur. Zum Stand der Grabungen im Forums-
areal von Brigantium – 1. Teil. Jahrb. Vorarlberger Landesmusver.
2017, 176-195.
Oberhofer / Picker / Reiterer 2016: K. Oberhofer / A. Picker / U. Rei-
terer, Von der groma zum GIS. Der digitale Stadtplan von Brigan-
tium / Bregenz. Fundber. Österreich 55, 2016 (2018), 535-554.
Philippe 1999: J. Philippe, Les bules de Seine-et-Marne du 1er siècle
av. J.-C. au 5e siècle ap. J.-C. Mém. Arch. Seine-et-Marne 1 (Ne-
mours 1999).
Piton / Dilly 1985: D. Piton / G. Dilly, Le fanum des »Châtelets« de
Vendeuil-Caply (Oise). Rev. Arch. Picardie 1/2, 1985, 25-47.
Pyrgała / Tomaszewska 1986: J. Pyrgała / I. Tomaszewska, Leonto-
moriczna zapinka gallo-rzymska z osady w Kołozębiu, Gm. So-
chocin, Woj .Ciechanówskie. Arch. Polski 31, 1986, 351-365.
Rabitsch 2016a: J. Rabitsch, Wohnen zwischen Tempel und Gräber-
feld – Erste Erkenntnisse zur Siedlungsgenese am Nordostrand
von Brigantium / Bregenz. In: D. Ebner / A. Hansen / M. Pietsch
(Red.), Römische Vici und Verkehrsinfrastruktur in Raetien und
Noricum. Colloquium Bedaium Seebruck, 26.-28. März 2015.
Schriftenr. Bayer. Landesamt Denkmalp. 15 (München 2016)
112-120.
2016b: J. Rabitsch, Zur gemanischen Keramikimitation eines rö-
mischen Bronzebeckens aus Brigantium / Bregenz. In: G. Koiner /
U. Lohner-Urban (Hrsg.), »Ich bin dann mal weg«. Festschrift für
einen Reisenden. Thuri Lorenz zum 85. Geburtstag. Veröff. Inst.
Klass. Arch. Karl-Franzens Univ. Graz 13 (Wien 2016) 177-181.
2018a: J. Rabitsch, Zur Siedlungsgenese am Nordostrand von
Bri gan tium / Bregenz. Auswertung der Ausgrabungen auf der
Gmeinerwiese 1974, auf Gmeiners Gut 1889, 1894 und 1898
sowie an der Ölrainstraße 3 1937/38 [Diss. Univ. Innsbruck
2018].
2018b: J. Rabitsch, Ceramics imitating glass? Ribbed bowls
made of pottery from Brigantium / Bregenz. RCRF Acta 45, 2018,
495-500.
Rey-Vodoz 1998: V. Rey-Vodoz, Les fibules. In: E. Deschler-Erb
(Red.), Beiträge zum römischen Oberwinterthur-Vitudurum.
8:Ausgrabungen im Unteren Bühl. Les bules. Keramische Son-
dergruppen: bleiglasierte Keramik, Terrakotten, Lampen. Mo-
nogr. Kantonsarch. Zürich 30 (Zürich u. a. 1998) 11-62.
Riha 1979: E. Riha, Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiser-
augst. Forsch. Augst 3 (Augst 1979).
1994: E. Riha, Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiseraugst.
Die Neufunde seit 1975. Forsch. Augst 18 (Augst 1994).
Schierl 2013: Th. Schierl, Krieg und Mobilität – Hispanien und Mit-
teldeutschland zwischen später Republik und frühem Prinzipat.
In: Grabherr / Kainrath / Schierl 2013, 78-99.
Soutou 1964: A. Soutou, Le bule aux lions de La Couvertoirade
(Aveyron). Ogam Tradition Celtique 16, 1964, 189-194.
Walker 1996: A. S. Walker, Animals in Ancient Art. From the Leo
Mildenberg Collection 3 (Mainz am Rhein 1996).
91Archäologisches Korrespondenzblatt 50 · 2020
Zusammenfassung / Summary / Résumé / Riassunto
»Ein niedlicher Löwe mit starker Mähne« – zu einer Löwenfibel mit rhombischer Bügelplatte
und kurzem schmalen Fuß aus
Brigantium
/ Bregenz
In diesem Artikel wird eine Fibel aus der römischen Siedlung Brigantium / Bregenz (A) besprochen. Es handelt sich um
eine seltene Form, deren Bügel durch einen vollplastischen Löwen gebildet wird. Da von diesem Typ nur sehr wenige
Stücke bekannt sind, lassen sich kaum konkrete Aussagen zu dieser Fibel treffen. Die Ähnlichkeit der einzelnen
Exemplare spricht jedoch dafür, dass sie alle aus einer einzigen Werkstätte stammen. Neben Überlegungen zu ihrer
möglichen Herkunft und Datierung werden auch sämtliche bekannte Fibeln mit vollplastischem Löwenbügel angeführt
und mit der Bregenzer Fibel verglichen. Das allgemeine Verbreitungsgebiet deutet eine gallo-römische Provenienz der
Löwenbeln an.
»A Cute Lion with a Thick Mane« – a Lion-shaped Brooch with a Rhombic Plate
and a Short Narrow Foot from
Brigantium
/ Bregenz
The present paper deals with a rare bula with a lion-shaped bow found in the Roman settlement of Brigantium / Bre-
genz (A). Since there are very few examples published of this specic type, we know very little about these brooches,
however, their similarity indicates a single production centre. Besides thoughts on the origin and dating of this type,
a compilation of all known bulae with lion-shaped bows is included. The general distribution area indicates a Gallo-
Roman provenance of the lion-shaped brooches.
»Un joli lion avec une grosse crinière« – à propos d’une fibule à lion avec plaque rhombique,
pied fin et court de
Brigantium
/ Bregenz
Cet article traite d’une bule provenant de l’agglomération romaine de Brigantium / Bregenz (A). Il s’agit d’une forme
rare dont l’arc est formé par un lion en ronde-bosse. Ce type étant peu représenté, il est difcile de se prononcer sur
cette bule. La ressemblance des quelques pièces connues plaide pour une production dans un même atelier. Aux
réexions sur leur origine et leur datation s’ajoutent encore tous les exemplaires connus avec lion en ronde-bosse qui
sont aussi comparés à la bule de Bregenz. L’aire de distribution générale suggère une origine gallo-romaine des bules
à lion. Traduction: Y. Gautier
»Un grazioso lone con grossa criniera« – una fibula leontomorfa a staffa romboidale
e termine stretto e corto da
Brigantium
/ Bregenz
Nel seguente articolo viene discussa una bula proveniente dall’insediamento romano di Brigantium / Bregenz (A). Si
tratta di un esemplare molto raro che si contraddistingue per un’arco a forma di leone. Fibule di questo tipo sono
scarsamente conosciute, e pertanto è difcile darne interpretazioni concrete. In base alle somiglianze presenti in tutti gli
esemplari leontomor conosciuti, sembra molto probabile che queste bule siano state prodotte dalla stessa ofcina.
Ecco perché in quest’articolo, oltre a considerazioni sulla possibile provenienza e la datazione dell’esemplare, vengono
elencate anche tutte le bule leontomorfe note e paragonabili alla bula di Bregenz. Quanto alla distribuzione, essa
sembra indicare una provenienza dall’area gallo-romana. Traduzione: L. Formato
Schlüsselwörter / Keywords / Mots clés / Parole chiave
Österreich / Bregenz / römische Kaiserzeit / Löwenbel / Tracht
Austria / Bregenz / Roman Imperial period / lion-shaped bula / costume
Autriche / Bregenz / époque impériale romaine / bule à lion / costume
Austria / Bregenz / etá imperiale romana / bula leontomorfa / costume
Julia Rabitsch
Universität Innsbruck
Institut für Archäologien
Langer Weg 11
A - 6020 Innsbruck
julia.rabitsch@uibk.ac.at
INHALTSVERZEICHNIS
Ulrich Simon, Thomas Einwögerer, Marc Händel, Zwei bemalte Kunstobjekte
aus dem Pavlovien von Krems-Wachtberg ...........................................1
Christian Chevillot, Henri Gandois, José Gomez de Soto, Deux longs poignards campaniformes
dans le lit de la Loire à Cinq-Mars-la-Pile ou Villandry (dép. Indre-et-Loire / F) .................9
Cristian Dima, La Tène Wagon Models: Where did they come from and where did they go? ........23
Alexander Heising, Maureen Heuermann, Theresa Langenhoff, Sarah Roth,
Lennart Schönemann, Ein Nebengebäude mit umgestürzter Wand
in der villa rustica Binger Wald (Gem. Weiler, Lkr. Mainz-Bingen / D) .......................35
Karl Oberhofer, Zwei bemerkenswerte Hohlmaßsteine aus Brigantium / Bregenz:
neue Erkenntnisse zur mensa ponderaria ..........................................57
Julia Rabitsch, »Ein niedlicher Löwe mit starker Mähne« – zu einer Löwenbel
mit rhombischer Bügelplatte und kurzem schmalen Fuß aus Brigantium / Bregenz ............77
David Vích, Jiří Kmošek, A Bronze Brooch Casting Mould in Eastern Bohemia
from the Period of the Marcomannic Wars .........................................93
Stephanie Zintl, Michaela Helmbrecht, Wadenbindengarnitur mit Kriegerdarstellung –
ein Neufund aus Rain am Lech (Lkr. Donau-Ries / D) ..................................107
Jakub Sawicki, Sylwia Siemianowska, Change in the Glass Jewellery Production
during the 13th-Century Revolution in Central Europe. A Case Study
of a Unique Glass Annular Brooch ...............................................133
ISSN 0342-734X
NEUERSCHEINUNGEN
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz
Ernst-Ludwig-Platz 2 · 55116 Mainz · Tel.: 0 61 31 / 9124-0 · Fax: 0 61 31 / 91 24-199
E-Mail: verlag@rgzm.de · Internet: www.rgzm.de
Jérémie Chameroy · Pierre-Marie Guihard (dir.)
Argentum Romanorum sive Barbarorum
Tradition und Entwicklung im Gebrauch
des Silbergeldes im römischen Westen (4.-6. Jh.)
Permanences et évolution des usages monétaires
de l’argent du IVe au VIe siècle dans l’Occident romain
Die Akten des zweiten internationalen Numismatikertreffens (Universität
Caen Normandie, 12.-13. Oktober 2017) umfassen Untersuchungen zur
Silbermünze des 4. bis 6. Jahrhunderts im Westen. Trotz seiner bedeuten-
den Rolle in der spätantiken Wirtschaft wurde das gemünzte Silber über
eine breite Zeitspanne bisher noch nie im Rahmen eines wissenschaftlichen
Kolloquiums thematisiert. Über eine Synthese der Kenntnisse hinaus eröff-
nen die 13 Beiträge neue Forschungsperspektiven durch einen historischen,
archäologischen oder archäometrischen Ansatz der Silbermünzen, ihres Ge-
brauchs, ihres Umlaufs bzw. ihrer Prägung am Ende des Römischen Reiches
und in den germanischen Königreichen.
RGZM – Tagungen, Band 41
290 S., 118 meist farb. Abb.
ISBN 978-3-88467-333-1
€ 47,–
Mustafa Koçak · Thomas Schmidts · Martin Marko Vučetić (Hrsg.)
Häfen als Orte der Repräsentation
in Antike und Mittelalter
Der vorliegende Band ist Ergebnis des Workshops »Häfen als Orte der
Repräsentation in Antike und Mittelalter«, der 2015 im Rahmen des DFG-
Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis
zum Mittelalter in Europa« in Mainz veranstaltet wurde. Die in ihm versam-
melten Beiträge gehen der Frage nach, ob und in welchem Maße Häfen
repräsentative Funktionen erfüllten, und nehmen unterschiedlichen Ebenen
der Repräsentation in den Blick. Die architektonische Gestaltung von Häfen
und Hafenstädten wird ebenso thematisiert wie ihre Rolle als Schauplatz
herrschaftlicher Repräsentation. Geographisch und zeitlich weit gestreut,
behandeln die Beiträge Plätze in Nord- und Mitteleuropa sowie auch im
Mittelmeerraum, und zwar von der griechischen Antike bis zum Mittelalter.
Neben archäologischen Zeugnissen bilden auch schriftliche und ikonogra-
phische Quellen den Ausgangspunkt für die Betrachtung verschiedener
Aspekte der Repräsentation.
RGZM – Tagungen, Band 43
188 S., 76 meist farb. Abb.
ISBN 978-3-88467-331-7
€ 35,–