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Netzdienlicher Handel als Element des zellulären Energiesystems am Beispiel des Altdorfer Flexmarkts (ALF)

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Der Beitrag erläutert auf Grundlage von beschriebenen Marktmechanismen, welche im Rahmen des Projekts C/sells für ein zelluläres Energiesystem entwickelt werden, die Wertversprechen von Flex-Plattformen für den netzdienlichen Handel von Flexibilität. Diese stellen Netzbetreibern ein zukünftiges Werkzeug für marktbasiertes Engpassmanagement zur Verfügung. Hierzu werden die Funktionen des C/sells Flex-Plattform Konzepts sowie die Interaktionen der beteiligten Akteure vorgestellt. Anschließend werden Charakteristika des Altdorfer Flexmarkts (ALF) als eine Implementierung des Flex-Plattform Konzepts detailliert beschrieben. Auf Basis der Systemlandschaft werden spezifische Prozessschritte erläutert und auf die Schwerpunkte bei der Umsetzung von ALF eingegangen. Hierzu gehört neben dem einfachen Marktzugang von Kleinanlagen die Integration in die durch intelligente Messsysteme bereitgestellte Infrastruktur. In der Zusammenfassung werden die Inhalte im energiewirtschaftlichen Kontext verortet und ein Ausblick auf die weitere Umsetzung gegeben.
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11. Internationale Energiewirtschaftstagung an der TU Wien IEWT 2019
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Netzdienlicher Handel als Element des zellulären
Energiesystems am Beispiel des Altdorfer
Flexmarkts (ALF)
Andreas Zeiselmair1, Simon Köppl1, Thomas Estermann1, Nico Lehmann2,
Emil Kraft2, Nikolai Klempp3
1Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., Am Blütenanger 71, 80995 München
azeiselmair@ffe.de, www.ffe.de
2Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe
nico.lehmann@kit.edu, www.iip.kit.edu
3Universität Stuttgart, IER, Heßbrühlstraße 49a, 70565 Stuttgart
nikolai.klempp@ier.uni-stuttgart.de, www.ier.uni-stuttgart.de
Kurzfassung:
Der Beitrag erläutert auf Grundlage von beschriebenen Marktmechanismen, welche im
Rahmen des Projekts C/sells für ein zelluläres Energiesystem entwickelt werden, die
Wertversprechen von Flex-Plattformen für den netzdienlichen Handel von Flexibilität. Diese
stellen Netzbetreibern ein zukünftiges Werkzeug für marktbasiertes Engpassmanagement zur
Verfügung. Hierzu werden die Funktionen des C/sells Flex-Plattform Konzepts sowie die
Interaktionen der beteiligten Akteure vorgestellt. Anschließend werden Charakteristika des
Altdorfer Flexmarkts (ALF) als eine Implementierung des Flex-Plattform Konzepts detailliert
beschrieben. Auf Basis der Systemlandschaft werden spezifische Prozessschritte erläutert
und auf die Schwerpunkte bei der Umsetzung von ALF eingegangen. Hierzu gehört neben
dem einfachen Marktzugang von Kleinanlagen die Integration in die durch intelligente
Messsysteme bereitgestellte Infrastruktur. In der Zusammenfassung werden die Inhalte im
energiewirtschaftlichen Kontext verortet und ein Ausblick auf die weitere Umsetzung gegeben.
Keywords: zelluläres Energiesystem, Flex-Plattform, Engpassmanagement,
Flexibilitätsmarkt, Flexibilität, netzdienlich, regionalisierter Handel
1 Märkte als zentraler Mechanismus eines zellulären Energie-
systems
Die von der Bundesregierung festgelegten Ziele zur Energieversorgung [1] führen im Kern zu
einer Abkehr von der bisherigen, ressourcenbasierten Energieversorgung hin zu einer weitest
gehenden Dekarbonisierung des Energiesystems bis Mitte des Jahrhunderts. Der damit
einhergehende Ausbau erneuerbarer Energien bedingt eine Umstrukturierung des bislang
zentral organisierten Systems [2]. Millionen von Erzeugern, Verbrauchern und Speichern
müssen intelligent miteinander vernetzt werden. Neben einer Umstrukturierung führt der
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Ausbau von volatilen erneuerbaren Energien auch zu neuen Herausforderungen beim
Energieausgleich und im Bereich der Netze. [3]
Der zelluläre Ansatz stellt eine Möglichkeit dar, diesen Herausforderungen zu begegnen. Sie
sind als ein von der Umgebung abgegrenztes Energiesystem definiert welches über
Schnittstellen mit dem übergeordneten Energiesystem verbunden ist. Die Zellfunktionen
ermöglichen ein autonomes Energiemanagement mit einer Optimierung von Erzeugung und
Verbrauch im System, wobei ein Austausch von Produkten und Dienstleistungen mit anderen
Zellen stattfindet [in Anlehnung an 4].
Das Projekt C/sells schafft intelligente Verbindungen zwischen vielfältigen Zellen, sodass
ökonomische mit technischen Rahmenbedingungen in Einklang gebracht werden und ein
nachhaltiges Wirtschaften und die Partizipation vielfältiger Akteure ermöglicht wird. Dabei wird
der süddeutsche Solarbogen von Bayern im Osten über Baden-Württemberg bis nach Hessen
im Nordwesten genutzt, um ein zellulär strukturiertes Energiesystem zu untersuchen und zu
demonstrieren [5, 6].
Um den Austausch von Produkten und Dienstleistungen zwischen Zellen zu ermöglichen,
kommen neben einem direkten Handel zwischen den Zellen
1
rkte und deren Funktionen in
Betracht. Märkte übernehmen im Allgemeinen die Koordinierungsfunktion mittels Preisbildung,
ermöglichen den Handel zum Marktpreis, sodass eine Markträumung stattfindet, allokieren die
vorhandenen Güter und bieten die Möglichkeit zur Erzielung von Renten. Zusätzlich haben sie
das Potenzial zu Effizienzsteigerungen (Markteffizienzhypothese) und zu Innovationsanreizen
[7]. Die Möglichkeit des Marktzutritts dezentraler Anlagen in bestehende und neue Märkte
kann zu einer aktiven Ausrichtung der Energiemanagementsysteme, z.B. eines Stadtquartiers,
auf die Bereitstellung der Produkte und Dienstleistungen führen [8].
Im Projekt C/sells wird zwischen drei Arten von Handelsplätzen für Energie und Flexibilität
unterschieden (vgl. Abbildung 1-1).
Abbildung 1-1: Die drei C/sells-Handelsplätze: Regionaler marktdienlicher Handel, zentraler
marktdienlicher oder systemdienlicher Handel, netzdienlicher Handel
Quelle: Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V.
Der regionale marktdienliche Handel hat die sichere, effiziente und regionale Vermarktung von
Strom zum Ziel. Dies gilt auch für Stromkleinstmengen und den Bezug von Strom.
Untersuchungen zu regionalen Energiemärkten gewinnen insbesondere in jüngster
Vergangenheit an Popularität [9], da ihnen Vorteile gegenüber zentralen Märkten
zugesprochen werden. Die Idee ist, den lokalen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch zu
1
Auch als OTC-Handel bezeichnet (englisch: over the counter).
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steigern und damit zur Systemstabilität beizutragen [10]. Weiterhin können regionale Märkte
Kleinsterzeuger, Prosumer und Verbraucher stärken und zur Befriedigung von Präferenzen
beitragen. Es wird die lokale Wertschöpfung gefördert und dezentrale Investitionen werden
lukrativer [11]. Für die erfolgreiche Implementierung eines dezentralen Energiesystems ist die
Akzeptanz und Unterstützung seitens der Bevölkerung notwendig [12]. Diesem Umstand wird
durch den regionalen Handel Rechnung getragen.
Der zentrale marktdienliche Handel sowie der systemdienliche Handel umfassen den bereits
heute etablierten Großhandelsmarkt bzw. den Regelleistungsmarkt, erweitert um die
Integration zellulär organisierter, dezentraler kleinteiliger Anlagen. Durch den bevorstehenden
Smart Meter Rollout, zelluläre Aggregationskonzepte und das dadurch entstehende Potenzial,
auch kleine Anlagen anzusteuern und zu geringen Transaktionskosten zu vermarkten, ergibt
sich die Möglichkeit volkswirtschaftlicher Effizienzgewinne. Auch am Regelleistungsmarkt
ergeben sich durch die intelligente Organisation neue Vermarktungsmöglichkeiten, indem
bisher nicht wirtschaftlich aggregierbare, dezentrale Anlagen aggregiert die
Präqualifikationsanforderungen erfüllen und Regelleistung erbringen können [15, 16]. Somit
eröffnen sich Möglichkeiten, als dezentrale kleinteilige Anlage zu einer sicheren
Systemführung beizutragen und darüber hinaus potenziell zusätzliche Erlöse zu generieren.
Mit dem letzten der drei C/sells-Handelsplätze, dem netzdienlichen Handel, sollen die für
Netzbetreiber heute bestehenden Mechanismen für einen sicheren Netzbetrieb um einen
marktlichen Mechanismus ergänzt werden. Ziel des marktlichen Mechanismus ist es, Anbieter
insbesondere kleinteiliger dezentraler Flexibilitätsoptionen effizient mit dem Flexibilitätsbedarf
der Netzbetreiber zur Vermeidung bzw. Behebung von Netzengpässen zusammenzuführen.
Dies erfolgt koordiniert über alle Netzebenen. Der marktliche Ansatz gewährleistet hierbei
durch die Freiwilligkeit der Teilnahme am C/sells-Handelsplatz, dass die Anbieter in ihrer
Autonomie nicht eingeschränkt werden. In Abgrenzung zum regionalen marktlichen Handel ist
das Anwendungsgebiet ausschließlich das Netz. Im Gegensatz zum markt- und
systemdienlichen Handel ist hingegen eine regionale Komponente im Flexibilitätsangebot
zwangsläufig notwendig, um die örtlich begrenzte Wirksamkeit von Flexibilität auf einen
Netzengpass zu berücksichtigen.
2 Flex-Plattformen für netzdienlichen Handel
Durch den anfangs beschriebenen Wandel des Energiesystems ergeben sich geänderte
Anforderungen an die Übertragungs- und Verteilnetze gegenüber dem ursprünglichen
Auslegungszustand, denen Netzbetreiber entsprechend den geltenden Planungsgrundsätzen
(Netzoptimierung, Netzverstärkung und Netzausbau) begegnen. Der verzögert
voranschreitende Netzausbau führen zusammen mit der geänderten Erzeugungssituation
aktuell vermehrt zu Netzengpässen. Die Kosten für deren Behebung überschritten 2015 und
2017 eine Milliarde Euro und führten zu einer Diskussion über Möglichkeiten zur
Effizienzsteigerung der Netzengpassmanagement Prozesse. [1] Doch selbst mit Netzausbau
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ist es wirtschaftlich sinnvoll bei der Auslegung der Netze die Möglichkeit einer Abregelung von
EE-Anlagen zu berücksichtigen (3 % der Jahresenergiemenge einer EE-Anlage
2
[18]).
Netzbetreiber müssen limitierte Übertragungskapazitäten des elektrischen Netzes in ihren
Netzbetriebsplanungsprozessen berücksichtigen. Während die Definition von
netzengpassfreien Marktgebieten und der Netzausbau rahmensetzende Lösungsoptionen zur
Vermeidung von Netzengpässen darstellen, sind kurzfristig lediglich Anpassungen im Netz-
und Anlagenbetrieb mögliche Lösungsoptionen. Die heute verfügbaren Maßnahmen sind in
§ 13 EnWG und § 14 EnWG definiert. § 13 EnWG regelt bereits die Möglichkeiten und
Reihenfolge von anzuwendender Engpassmanagementmaßnahmen für den
Übertragungsnetzbetreiber. So müssen netzbezogene Maßnahmen (Netztopologie-
maßnahmen) vor marktbezogenen Maßnahmen (Redispatch/Countertrading, Ab-/Zu-
schaltbare Lasten, Netz-/Kapazitätsreserven) vor zusätzlichen Reserven nach
§ 13 (1) S. 1-2 EnWG gezogen werden. Notfallmaßnahmen (Einspeisemanagement,
kaskadierte Anlagensteuerung) gemäß § 13 (2) EnWG stellen die Ultima Ratio dar. Gemäß
§ 14 EnWG gelten diese entsprechend für Verteilnetzbetreiber. Hieraus lässt sich ein
allgemeiner Vorrang von Marktmechanismen vor Notfallmaßnahmen ableiten.
Gemäß der Intention des SINTEG-Förderprogramms stehen „sichere, effiziente und
massengeschäftstaugliche Verfahren, innovative Technologien sowie Marktmechanismen für
flexible, intelligente Netze und Märkte“ im Fokus. [19] Dazu gehört auch die Entwicklung von
neuen Marktmechanismen für Netzengpassmanagement. Prinzipiell besteht eine Vielzahl an
möglichen Lösungsoptionen für marktbasierte Konzepte, die bereits in [20] oder [21] analysiert
wurden. Eine dieser Optionen stellt das Flex-Plattform Konzept dar, welche im Rahmen von
C/sells entwickelt wird. Das C/sells Flex-Plattform Konzept erweitert die marktbezogenen
Maßnahmen für Netzbetreiber aller Spannungsebenen und zielt auf einen effizienten Prozess
zur Anzeige und Vermittlung von Flexibilitätsoptionen zur Anwendung für das
Netzengpassmanagement ab. Die Nutzbarmachung der Flexibilität aus dezentralen, im
Verteilnetz angeschlossenen Anlagen, steht dabei im besonderen Fokus. Zu beachten ist,
dass in C/sells insgesamt drei Umsetzungen des Flex-Plattform Konzepts existieren (ReFlex
der Energienetz Mitte GmbH, comax der TenneT TSO GmbH und ALF der Forschungsstelle
für Energiewirtschaft e. V. gemeinsam mit der Bayernwerk AG). Allen drei Plattformen liegt
das gleiche Konzept zugrunde; aufgrund eines jeweils unterschiedlich gesetzten Fokus und
der Vielzahl an adressierten Netzengpasssituationen unterscheiden sie sich allerdings in
einzelnen Aspekten wie beispielsweise der Produktausgestaltung oder der Integration von
Kleinanlagen. Im nächsten Kapitel wird auf die spezifischen Prozesse der ALF Plattform
eingegangen.
Über die grundlegenden Prozesse im Flex-Plattform-Konzept gibt nachfolgende Abbildung 2-1
einen Überblick. Hierbei sind verschiedene Prozesse dargestellt: die der Flex-Plattform selbst
(dunkelblau), deren Zusammenspiel untereinander und die als technische Schnittstellen
(hellblau) bezeichnete Prozesse, die außerhalb der Flex-Plattform ablaufen.
2
Gemäß § 11 EnWG können Netzbetreiber ihre Netzplanung unter der Annahme durchführen,
dass die prognostizierte jährliche Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Onshore-
Windkraftanlagen in ihrem Netzgebiet um bis zu 3 % je Anlage reduziert werden darf.
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Abbildung 2-1: Überblick zum Aufbau und den Prozessen des C/sells-Flex-Plattform-Konzeptes
Das Konzept besteht aus sechs Flex-Plattform-Prozessen und zwei technischen
Schnittstellen. Nachdem ein potenzieller Flex-Anbieter (im Sinne des Einsatzverantwortlichen
(EIV) § 13a EnWG, [22]) sich für eine Teilnahme an der Flex-Plattform entschieden hat (1),
beginnt der Prozess der Registrierung (2). Die Registrierung von Flex-Anbietern und ihren
zugehörigen Flex-Optionen auf der Plattform ist Grundvoraussetzung, um Flexibilität auf der
Plattform zu vermarkten.
Als Flex-Anbieter können Betreiber von Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicheranlagen
auftreten, die ihre Einspeise- oder Entnahmeleistung bei Bedarf gezielt anpassen können.
Hierbei werden die Stammdaten des EIV und seiner flexiblen technischen Einheit (TE)
übertragen. Die TE wird hinsichtlich ihrer netztechnischen Wirksamkeit durch die Netzbetreiber
verortet, auf deren Netzgebiet die zukünftige Flexibilitätserbringung durch die TE
Auswirkungen hat (beginnend beim Anschlussnetzbetreiber und anschließend alle
überlagerten Netzbetreiber). Nach Abschluss der Registrierung können entsprechend der
Anlagenverfügbarkeiten Gebote durch den Flex-Anbieter auf der Flex-Plattform eingestellt
werden (5). Bedarfsseitig wird Input durch die Netzbetreiber auf der Flex-Plattform eingestellt,
die mittels Netzzustandsprognosen und Sensitivitätsanalysen ihren Flexibilitätsbedarf sowie
potenzielle Einschränkungen für den Abruf von technischen Einheiten in ihrem Netzgebiet
ermitteln (3) und an die Plattform zur Koordination übertragen (4). Der Planungsprozess auf
der Plattform beinhaltet neben einer Benutzerschnittstelle zur Dateneingabe und zur
Visualisierung von verfügbaren Flexibilitätsangeboten (Frontend), der Datenverarbeitung
(Backend) insbesondere das Zusammenführen (Matching) von Angebot und Nachfrage zur
Behebung von Netzengpasssituationen und den energetischen Ausgleich (6). Nachdem der
Abruf entsprechend der Auswahl der technischen Einheiten übertragen wurde und erfolgt ist
(7), umfasst der abschließende Settlement-Prozess die dem Abruf nachgelagerten Funktionen
(8). Dazu zählt der Nachweis zur Erbringung der angeforderten Flexibilität, die Abrechnung,
der bilanzielle Ausgleich und die Erfüllung der Dokumentationspflichten, mit denen die
Prozesse des Flex-Plattform Konzepts abgeschlossen sind.
(8) Settlement
Start
Ende
Legende:
Flex-Plattform Prozesse
Technische Schnittstellen
(nic ht Teil der Fl ex-Plattform)
Berücksichtigung u. Übermittlung
netztechnischer Randbedingungen
(3)
Prozesse
Netzbetreiber
(1)
Prozesse
Flex
Anbieter
(5) Angebots-
einstellung
(7) Ausführung (Abruf)
(6)
Planungsprozess
(Frontend, Backend,
Matching)
(4)
NB-Koord.
(FlexBedarf,
netztechn.
Randbed.)
(2) Registrierung
L2
L1
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Nachfolgend wird mittels eines e3-Value-Diagramms nach [23] ein Überblick zum
Zusammenspiel der am Prozess der Flex-Plattform beteiligten Akteure gegeben (vgl.
Abbildung 2-2). Dies umfasst die Interaktion der Netzbetreiber mit Flexibilitätsanbietern (EIV)
und die Koordination zwischen überlagerten und unterlagerten Netzbetreibern hinsichtlich
netztechnischen Randbedingungen über die Flex-Plattform.
Abbildung 2-2: Vereinfachtes e³-Value-Diagramm der Funktionen und Interaktionen der beteiligten
Akteure über die in C/sells entwickelten Flex-Plattformen ALF, ReFlex und comax
Als zentraler Vermittler steht die Flex-Plattform mit den Kernfunktionen des
Planungsprozesses (Matching, Frontend/Backend) und der Ausführung bzw. des
Flexibilitätsabrufs. Das System teilt sich dabei in ein Backend, in welchem alle internen
Plattform-Prozesse und -Funktionen stattfinden und ein Frontend, über welches den
beteiligten Akteuren Oberflächen und Schnittstellen zur Interaktion und Visualisierung zur
Verfügung stehen.
Auf der Flex-Plattform agieren prinzipiell zwei verschiedene Gruppen von Akteuren:
1. Als Flex-Nachfrager (Abbildung 2-2, rechts) wird der Netzbetreiber bezeichnet, der auf
der Flex-Plattform seine Nachfrage zur Lösung seines Netzengpasses einstellen kann.
2. Flex-Anbieter (Abbildung 2-2, links) bieten über die Flex-Plattform ihre Flexibilität an. Sie
stellen sog. Flex-Angebote auf der Plattform ein bzw. geben ihre Flex-Option zur Nutzung
frei, wenn sie selbst ihre Anlage nicht aktiv vermarkten. In letzterem Fall müssten keine
regelmäßigen (z. B. täglichen) Vermarktungsentscheidungen durch aktualisierte
Gebotseinstellungen getroffen werden; der Flexibilitätsabruf würde entsprechend vergütet.
Die Aufgaben und Rollen dieser Akteure gliedern sich bei Interaktion mit der Plattform in den
Ablauf und die Funktionalitäten der Plattform ein.
iInformation
Produkt / Dienstleistung / Vertrag
Geld
Vergütung
Flexibilität
Flex-Abruf (Fahrplan)
Vergütung
Angebotsabgabe
Registrierung
Nutzungsfreigabe
Flexibilität
Registrierung
Flex-Abruf
(Leistungsbegrenzung)
Flex-Bedarf
Flexibilität
Abrufvergütung
nach Erbringung
Visualisierung
Limitierung
Flex-Bedarf
Abrufvergütung nach Erbringung
Visualisierung
Limitierung
Flexibilität
Netzbetreiber
n-ter Ordnung
Anschluss-
netzbetreiber
Flex-Anbieter
(Flex-Option mit
aktiver Vermarktung)
Flex-Anbieter
(Flex-Option ohne
aktive Vermarktung)
comax
(congestion management with flexibility
by cooperation of all actors in order to
maximize social welfare)
ALF
(Altdorfer Flexibilitätsmarkt)
ReFlex
(RegioFlexMarkt Dillenburg)
Flex-
Plattform
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Wie beschrieben stellen die erläuterten Funktionen und Prozesse das Grundgerüst der in
C/sells entwickelten Umsetzungen zum Flex-Plattform Konzept dar. Im folgenden Kapitel soll
exemplarisch die Ausgestaltung des Altdorfer Flexmarkts (ALF) im Detail beschrieben werden.
3 Der Altdorfer Flexmarkt eine prototypische Umsetzung
Der Altdorfer Flexmarkt (ALF) stellt die Implementierung der Flex-Plattform für den
Feldversuch der FfE in Zusammenarbeit mit Bayernwerk in Altdorf bei Landshut dar. ALF
versteht sich dabei als Markt- und Koordinationsplattform für dezentrale Flexibilität. Bei der
Umsetzung wird insbesondere auf die spezifischen Anforderungen eines Verteilnetzbetreibers
eingegangen.
3.1 Motivation und Zielsetzung
Die zukünftigen Herausforderungen im Verteilnetz sind neben dem zunehmenden Ausbau
erneuerbarer Energien geprägt von neuen elektrischen Verbrauchern wie Elektrofahrzeugen
und elektrischen Wärmeerzeugern. Neben den damit verbundenen Netzbelastungen aufgrund
potenziell hoher Gleichzeitigkeit bieten gerade diese Anlagen auch relevantes
Flexibilisierungspotenzial, welches netzentlastend wirken kann. Bislang fehlen jedoch auf
Seiten der Verteilnetzbetreiber ausreichende Möglichkeiten außerhalb von
Notfallmaßnahmen auf die vorhandene Flexibilität zuzugreifen. Gerade hinsichtlich
marktbezogener Maßnahmen sind die Möglichkeiten von Verteilnetzbetreibern im Vergleich
zu Übertragungsnetzbetreibern deutlich begrenzter. Nach Ausschöpfen aller netzseitigen
Maßnahmen steht ihnen lediglich die Abregelung von Verbrauchsanlagen nach den Vorgaben
in § 14a EnWG zur Verfügung. Diese erhalten im Gegenzug eine statische Verringerung von
Netzentgelten. [24], [25]
Zur Nutzung der im Verteilnetz vorhandenen Flexibilität versteht sich ALF daher als
Schnittstelle zwischen Netzbetreibern und Flexibilität im Netzgebiet. Das übergeordnete Ziel
liegt dabei darin, den Einsatz verfügbarer Flexibilität kostenoptimal, sicher und zuverlässig zu
gewährleisten. Netzbetreiber erhalten durch ALF folglich ein neues Werkzeug, in ihrer
Betriebsplanung flexibel auf Netzengpässe zu reagieren und somit ihren Bedarf an
Notfallmaßnahmen wie Einspeisemanagement zu reduzieren. ALF bietet so einen
Marktmechanismus für das Netzengpassmanagement, um die vorhandene Lücke bei
marktbezogenen Maßnahmen insbesondere auf Seiten des Verteilnetzbetreibers zu
schließen. Die Funktionen und Prozesse wurden daher unter Berücksichtigung der
entsprechenden Anforderungen entworfen (Kapitel 3.3)
Die Plattform ist prinzipiell offen konzipiert und auf sämtliche Spannungsebenen anwendbar.
Gerade für die Umsetzung im Feldversuch konzentriert sich die Anwendung allerdings auf
Anlagen in der Nieder- und Mittelspannungsebene. So soll gerade durch die Integration von
Kleinanlagen, welche bislang keine Möglichkeiten zur Flexibilitätsvermarktung hatten, ein
Marktzugang geboten werden (Kapitel 3.2). Bei der Pilotumsetzung im Feld liegt weiter ein
Fokus auf der Demonstration der Funktionsfähigkeit durch Integration der intelligenten
Messsysteme (iMSys) (siehe Kapitel 3.4).
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Durch die Erschließung lokal verorteter Flexibilität können die Netze besser ausgelastet und
Einspeise- und Verbrauchsspitzen reduziert werden. Eine detaillierte Beschreibung des
Plattformkonzepts von ALF findet sich in [24].
3.2 Einfacher Marktzugang für Kleinanlagen
Ein Alleinstellungsmerkmal des Altdorfer Flexmarkts ist die Berücksichtigung von kleineren
Anlagen wie Wärmepumpen, elektrische Speicherheizungen oder Elektrofahrzeuge, welche
insbesondere in der Niederspannung betrieben und bislang nicht aktiv vermarktet werden. Da
die Flexibilität dieser Anlagen durchaus erhebliches Potenzial bietet, wurde an der FfE eine
Methodik zur Integration solcher Kleinanlagen in einen zukünftigen Flexibilitätsmarkt
entwickelt. Zu diesem Zweck wurde die Produktart der Langzeitkontrahierung entwickelt,
welche durch Nutzungsfreigabe Betreibern solcher Anlagen einen möglichst einfachen Zugang
zu ALF gewährleistet. [25]
Mittels dynamischer, bedarfsspezifischer Aggregation und einer darauf basierenden
Verfügbarkeitsermittlung auf Basis von historischen Daten in Kombination mit tagesaktuellen
Witterungsprognosen wird eine bedarfsgerechte Anlagensteuerung ermöglicht. [26], [27]
Grundlage für eine einfache Integration war die Orientierung an bereits bestehenden
Mechanismen und Randbedingungen, wie sie aktuell bereits in § 14a EnWG für steuerbare
Verbrauchseinrichtungen in der Niederspannung gegeben sind. Diese Regelung stellt aktuell
die einzige Möglichkeit für Verteilnetzbetreiber dar, außerhalb der roten Ampelphase auf
Flexibilität zuzugreifen.
§ 14a EnWG verpflichtet Verteilnetzbetreiber, Letztverbrauchern in der Niederspannung (mit
separatem Zählpunkt) ein reduziertes Netzentgelt anzubieten, sobald diese im Gegenzug
netzdienlich steuerbar sind. Insgesamt erhalten auf diese Weise mehr als 1,4 Millionen
steuerbare Verbrauchseinrichtungen (insb. elektrische Speicherheizungen und
Wärmepumpen) ein reduziertes Netzentgelt. Bei Annahme typischer Jahresverbräuche
3
und
einer durchschnittlichen Netzentgeltreduktion für steuerbare Anlagen von 3,53 ct/kWh lassen
sich so aktuell jährlich entgangene Netzentgelterlöse von etwa 550 Millionen € approximieren,
welche auf die Netzentgelte der übrigen Netzkunden umgelegt werden. [17]
Da die Anlagenregelung nach der bisherigen technischen Umsetzung mittels
Rundsteuersignal nicht bedarfsspezifisch erfolgen kann und die Netzentgeltreduktion somit
pauschal ohne marktlichen Anreiz geschieht, kann der Wert als eine Referenz für das
Investitionsvolumen zur Erschließung von Kleinanlagen dienen.
3.3 Plattform Funktionen und Prozesse
Der Prozessablauf auf ALF basiert grundsätzlich auf den in Abbildung 2-1 beschriebenen
Prozessen. In der näheren Spezifikation von ALF wird nachfolgend auf die in Kapitel 3.1
genannten spezifischen Anforderungen und das technische Umsetzungskonzept
eingegangen, um die Spezifika von ALF, also die Produktausgestaltung, die Funktionen
3
Annahmen: Jahresarbeitszahlen und Anteile von Luft- (2,8/52 %) und Erdwärmepumpen
(3,5/48 %) nach [35] und [36] sowie der mittleren Wärmeerzeugung je Technologie nach [37]
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Matching und Abruf unter Berücksichtigung der iMSys-Architektur detailliert zu beschreiben.
In Abbildung 3-1 ist die Systemlandschaft der verschiedenen Plattformfunktionen und deren
Schnittstellen dargestellt.
Abbildung 3-1: Systemlandschaft des Altdorfer Flexmarkts
Je Anbieter können prinzipiell mehrere Flex-Optionen registriert und angelegt werden. Nach
Eintragung einer neuen Flex-Option wird der jeweilige Anschlussnetzbetreiber aufgefordert,
die Verortung der Anlage innerhalb seines Netzgebietes zu übernehmen. Bei der
Angebotserstellung auf ALF wird zwischen Flex-Anbietern von Anlagen mit und ohne aktive
Vermarktung unterschieden. Für diese stehen jeweils unterschiedliche Produktarten zur
Verfügung:
1. Fahrplanprodukte für Anlagen mit aktiver Vermarktung. Dabei handelt es sich um direkt
oder über einen Aggregator vermarktete Anlagen, welche zu diesem Zweck über bereits
im Vorfeld geplante Arbeitspunkte, die sog. Baseline verfügen. Die Flex-Anbieter solcher
Anlagen können folglich ihr Angebot in Form einer Leistungs-Preiszeitreihe auf der
Plattform hochladen und ihre Flexibilität individuell anbieten.
2. Langzeitkontrahierung für Anlagen ohne aktive Vermarktung. Dabei ist von Seiten des
Flex-Anbieters lediglich die Freigabe zur Nutzung der Flex-Option unter definierten
Randbedingungen notwendig (siehe Abschnitt 3.2).
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Die Bedarfsprognose und Erstellung der Nachfrage geschieht auf Seiten des Flex-
Nachfragers, der auf Basis von Netzsimulationen unter Einbeziehung von Prognosediensten
mögliche Engpässe in seinem Netz identifiziert und daraus einen Bedarf an Flexibilität ableitet.
Die Übergabe der Nachfrage erfolgt in Form eines Leistungswertes mit Netzzuordnung,
zugehörigem Erbringungszeitpunkt und -dauer sowie optional eines Maximalpreises.
Nach erfolgreicher Abgabe von Angebot und Nachfrage erfolgt das Mapping im Sinne einer
Filterung aller für die Nachfrage in Frage kommenden Angebote und die spezifische
Aggregation der Angebote mit Langzeitkontrahierung bei Nutzung von externen
Prognosediensten. Dies stellt eine spezifische Funktion von ALF dar, die auf den Fokus auf
Kleinanlagen ohne aktive Vermarktung zurückzuführen ist (siehe Kapitel 3.2). [28]
Die Allokation von Flex-Nachfrage und Flex-Angebot erfolgt schließlich im Matching. Da Flex-
Anbieter mehrere Randbedingungen (z. B. Sperrzeiten zwischen Abrufen, maximale/minimale
Abrufdauer, Anzahl erlaubter Abrufe pro Tag) mit ihren Angeboten vorgeben können, sind
Angebote und Nachfragen auf ALF sehr spezifisch. Ein Matching über Standardkontrakte, wie
sie üblicherweise an Strombörsen (z. B. EPEX SPOT) gehandelt werden, ist daher nur schwer
möglich, da welche auch zu einer Anbietereinschränkung auf ALF führen könnte. Für einen
lokalen Markt wie in ALF vorhergesehen, ist es aber wichtig, dass es so wenige
Anbietereinschränkungen wie möglich gibt, um Liquidität im Marktgebiet zu gewährleisten. Der
Schlüsselindikator für das Matching ist also nicht nur der Preis, sondern auch andere Kriterien
wie die verschiedenen Randbedingungen oder die Lokalität im Netz. Diese Marktstruktur wird
nach [29] als „matching markets“ bezeichnet. Die Lokalität der Flex-Optionen wird bereits in
einer vorgelagerten Filterfunktion (Mapping) berücksichtigt. Für ein effektives Matching
müssen die oben genannten Randbedingungen zusätzlich zu der effektiven Leistung und den
Kosten jeder Flex-Option berücksichtigt werden. ALF nutzt deshalb eine gemischt-ganzzahlige
Optimierung über den gesamten Erbringungszeitraum, um eine kostenoptimale Nutzung der
vorhandenen Flexibilität unter Berücksichtigung aller Restriktionen zu gewährleisten. [30]
Der Abruf der kontrahierten Anlagen erfolgt schließlich über die Infrastruktur der intelligenten
Messsysteme (iMSys) unter Einbeziehung der relevanten Akteure wie aktive Externe
Marktteilnehmer (aEMT) und wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB). Technisch
werden dabei Smart Meter Gateway (SMGW), moderne Messeinrichtung (mME) bzw.
Steuerbox genutzt (siehe Kapitel 3.4).
Den letzten Schritt stellt das Settlement dar, zu dessen Zweck in ALF ebenfalls die iMSys-
Architektur genutzt wird: Mittels Tarifanwendungsfällen (TAF) werden die notwendigen
Informationen über das SMGW zum Zwecke der Dokumentation, des Erbringungsnachweises
und der Abrechnung abgerufen.
3.4 Integration in die iMSys-Architektur
Für die Übertragung von Mess- und Schaltsignalen zwischen der Flexibilitätsplattform und den
verschiedenen Flex-Optionen wird auf iMSys und Steuerboxen zurückgegriffen
(vgl. Abbildung 3-1). Ein intelligentes Messsystem besteht dabei aus einem SMGW sowie
einer mME, die als „eine Messeinrichtung, die den tatsächlichen Elektrizitätsverbrauch und die
tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt und über ein SMGW sicher in ein
Kommunikationsnetz eingebunden werden kann“, definiert ist [31]. Die moderne
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Messeinrichtung ersetzt primär den bisher überwiegend verwendeten Ferrariszähler und
übernimmt dessen Basisfunktion die geeichte Messung verbrauchter Energie. Neben der
modernen Messeinrichtung stellt das SMGW die zweite Komponente des iMSys dar und
repräsentiert dabei die Kommunikationseinheit. Als Kernfunktionalität steht die Erhebung,
Zeitstempelung, Verarbeitung, Übermittlung, Speicherung und Löschung von Messwerten und
zugehöriger Daten im Vordergrund, wobei Datenschutz, Datensicherheit und Interoperabilität
zu gewährleisten sind. Gemäß [31] werden iMSys verpflichtend bei Einspeiseanlagen ab einer
installierten Leistung von 7 kW, Verbrauchern ab einem Jahresenergiebedarf von 10.000 kWh
sowie Anlagen, welche am Flexibilitätsmechanismus nach § 14a EnWG teilnehmen,
schrittweise verbaut. [32]
Die unterschiedlichen Plattformfunktionen und prozesse greifen dabei auf diverse
Funktionalitäten der iMSys-Architektur zurück. Diese sind als Mindestanforderungen in [33]
beschrieben, wodurch vermieden werden kann, dass die Plattform Prozesse bzw. Daten
benötigt, welche durch die iMSys-Architektur nicht bereitgestellt werden können. So werden in
Bezug auf die einzelnen Flex-Optionen Messdaten benötigt, welche je nach
Plattformteilprozess in unterschiedlicher Auflösung und Frequenz zu übertragen sind. Die zu
Grunde liegende Beschreibung der einzelnen Tarifanwendungsfälle (TAF) sind in [33] zu
finden, wobei die folgende Aufzählung die Adaption der für die Plattform benötigten TAF
enthält:
TAF 7: Zählerstandsgangmessung:
Für die Abrechnung, den Erbringungsnachweis und die Dokumentation ist für die
Abrufdauer der Flex-Option der zugehörige Last- bzw. Erzeugungsgang auszuwerten.
Historische Lastgänge werden ggf. für eine Verbesserung der Verfügbarkeitsprognose
der Flex-Option verwendet.
TAF 9: Ist-Einspeisung einer Erzeugungsanlage:
Für die Zustandsermittlung der Flex-Option vor dem Schalten sowie dem Nachweis
durch Abruf des Messwertes nach dem Schalten wird der jeweilige Leistungswert der
Verbrauchs- bzw. Erzeugungsanlage vor und nach dem Schaltvorgang benötigt.
TAF 10: Abruf von Netzzustandsdatenerhebung:
Für die Ermittlung des Flex-Bedarfs des Anschlussnetzbetreibers werden u. a. die
Schwellwerte an neuralgischen Punkten im Netz definiert (bspw. Netzspannung), um
Überlastungen frühzeitig zu detektieren.
Die SMGWs der ersten Generation unterstützen nach [34] die TAF 1, 2, 6 und 7. Die für die
Plattformumsetzung zusätzlich notwendigen TAF 9 und 10 sind in Testgeräten zum Teil
bereits vorhanden und sollen schrittweise in den weiteren Gerätegenerationen umgesetzt
werden.
Neben den verschiedenen Messdaten, welche über die beschriebenen TAF übermittelt
werden, ist die Übertragung und Umsetzung von Schaltsignalen der zweite wesentliche
Bestandteil der Nutzung der iMSys-Architektur für die Umsetzung des Altdorfer Flexmarkts.
Für den hierfür notwendigen transparenten Kanal zwischen der Schaltvorrichtung beim
Probanden und der Flex-Plattform respektive aEMT sind in [33] verschiedene
Kommunikationsszenarien beschrieben. Die Generierung eines Fahrplanes bzw. eine Abfolge
von Schalthandlungen erfolgt in dem vorgestellten Konzept im Rahmen der Flex-Plattform,
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wodurch auch die Kommunikationsinitiierung durch die Plattform respektive aEMT erfolgt.
Somit findet das in [33] beschriebene Kommunikationsszenario HKS 4 „Transparenter Kanal
initiiert durch EMT“ Anwendung.
Die beschriebene Kopplung der Flex-Plattform mit der iMSys-Architektur stellt sicher, dass für
die Umsetzung im Feld keine zusätzliche proprietäre Schalt- und Messtechnik zu verbauen ist
und somit das Potenzial zur Skalierbarkeit sowie zur Interoperabilität gegeben ist.
4 Zusammenfassung und Ausblick
In diesem Beitrag wurde zunächst das Konzept einer Flex-Plattform zum netzdienlichen
Handel in den heutigen Marktrahmen eingeordnet. Dabei wurde gezeigt, dass netzdienlicher
Handel konzeptionell ein sinnvolles ergänzendes Element neben dem zentralen Handel mit
Systemdienstleistungen (Regelleistungsmarkt) und mit Strom (Strombörse) ist.
Im Rahmen des Projekts C/sells werden hierzu verschiedene Konzepte entwickelt und erprobt.
Die Ergebnisse sollen schließlich als Musterlösung dienen, welche skalierbar und großflächig
eingesetzt werden kann, um langfristig fester Bestandteil des Energiesystems zu werden.
Gemeinsam mit Bayernwerk wird ALF in Altdorf und Umgebung angewandt und die Anbindung
und Integration von Probanden in das System erprobt. Das Ziel ist dabei, wertvolle
Erkenntnisse unter anderem hinsichtlich des quantifizierbaren Flexibilitäts-Bedarfs
und -Potenzials, der Teilnahmebereitschaft von Probanden oder dem Rollenverständnis für
einen standardisierten Datenaustausch zu gewinnen. Bei der Implementierung sollen die
angewandten Partizipationsansätze sowohl ein Verständnis für die Herausforderungen,
insbesondere aber auch hinsichtlich der innovativen Lösungsansätze für das Energiesystem
der Zukunft schaffen.
11. Internationale Energiewirtschaftstagung an der TU Wien IEWT 2019
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... Long-term contraction especially addresses small decentralized systems that do not have the possibility of professional marketing, like flexible loads in private households. [2] Nevertheless, these, in particular, can have a relevant impact especially in the lower voltage levels. FfE already visualized this potential within the publication of the "Flex-Atlas". ...
... In the event of a voltage band violation, the distance to the transformer and the impedance of the lines influence the effectiveness. [2], [7], [8] As mentioned, the challenge is the lack of information in order to predict specific technical behavior of each system as these are used stochastically. Nevertheless, there are external factors that influence the behavior on an aggregated level (i.e. ...
Conference Paper
Flexibility of decentralized controllable loads face the challenge of a lack of prediction data and missing integration mechanisms in order to provide their flexibility to the grid. FfE developed a smart market platform with a special focus on integrating small flexible systems. Therefore, an aggregation mechanism was developed as described in this paper. Based on an introduction to the platform process and the requirements to an aggregated flexibility offer the derivation of available flexibility by determining statistical simultaneity factors is described. Further different pool formation and aggregation schemes are analyzed. Finally, a case study and critical review leads to the outlook.
... • Market entry for unused flexibility: integration of flexibilities without market access today. • Technical realization of the process chain: the project intends to show the proof of concept of the technical setup and the performance of the smart meter infrastructure [56]. ...
Article
Full-text available
Local flexibility markets or smart markets are new tools used to harness regional flexibility for congestion management. In order to benefit from the available flexibility potential for grid-oriented or even grid-supportive applications, complex but efficient and transparent allocation is necessary. This paper proposes a constrained optimization method for matching the flexibility demand of grid operators to the flexibility supply using decentralized flexibility options located in the distribution grid. Starting with a definition of the operational and stakeholder environment of smart market design, various existing approaches are analyzed based on a literature review and a resulting meta-analysis. In the next step, a categorization of the allocation method is conducted followed by the definition of the optimization goal. The optimization problem, including all relevant input parameters, is identified and formulated by introducing the relevant boundary conditions and constraints of flexibility demand and offers. A proof of concept of the approach is presented using a case study and the Altdorfer Flexmarkt (ALF) field test within the project C/sells. In this paper, we analyze the background of the local flexibility market, provide the methodology (including publishing the code of the matching mechanism), and provide the results of the field test.
... This fact makes them not only part of the problem but eventually also part of the solution as long as they can adjust their power consumption or generation and therefore offer their flexibility. The allocation or matching of flexibility demand at a congested grid spot to the offered flexibility by relevant flexible energy assets therefore is done by the proposed Smart Market platform [15] [16]. Fig. 1 illustrates relevant interactions between demanders and providers of flexibility to the Smart Market platform. ...
Conference Paper
Full-text available
The evolving granularity and structural decentralization of the energy system leads to a need for new tools for the efficient operation of electricity grids. Local Flexibility Markets (or "Smart Markets") provide platform concepts for market based congestion management. In this context there is a distinct need for a secure, reliable and tamper-resistant market design which requires transparent and independent monitoring of platform operation. Within the following paper different concepts for blockchain-based documentation of relevant processes on the proposed market platform are described. On this basis potential technical realizations are discussed. Finally, the implementation of one setup using Merkle tree operations is presented by using open source libraries.
Chapter
A cellular power system requires new coordination mechanisms to overcome the challenges posed by distributed generators and new electrical loads. Within the project C/sells, different living lab approaches deployed small-scale cross-sector flexibility options for grid- and system services. Building on that, this chapter describes a comprehensive organizational framework to promote the formation of energy communities from neighborhood to federal level. The presented platform architectures offer new business models for their participants and intelligently bundle the collective effort to provide ancillary services for improved grid stability. However, in addition to the technical foundation, further participatory endeavors and new shareholding options should be discussed to support a self-sustaining bottom-up movement.
Conference Paper
After creating a new blockchain transaction, the next step usually is to make miners aware of it by having it propagated through the blockchain's peer-to-peer network. We study an unintended alternative to peer-to-peer propagation: exclusive mining. Exclusive mining is a type of collusion between a transaction initiator and a single miner (or mining pool). The initiator sends transactions through a private channel directly to the miner instead of propagating them through the peer-to-peer network. Other blockchain users only become aware of these transactions once they have been included in a block by the miner. We identify three possible motivations for engaging in exclusive mining: (i) reducing transaction cost volatility ("confirmation as a service"), (ii) hiding unconfirmed transactions from the network to prevent frontrunning and (iii) camouflaging wealth transfers as transaction costs to evade taxes or launder money. We further outline why exclusive mining is difficult to prevent and introduce metrics which can be used to identify mining pools engaging in exclusive mining activity.
Article
The expansion of renewable energy requires appropriate flexibility in the electricity system in order to maintain the balance between electricity generation and consumption at all times. The industrial sector plays a central role for a successful energy transition due to the power-intensive processes and the resulting high electricity demand. Industrial demand response may be a cost-effective alternative to other flexibility options. At the same time, companies can reduce electricity procurement costs by providing demand response. Nevertheless, due to a complex decision-making environment and a lack of planning security, only a few companies are currently exploiting the existing potential. To reach the goals of the energy transition, the potential used must still be raised significantly, i.e., companies must align their demand for electricity more closely to the existing supply of electricity. This article supports companies in this transformation process by illustrating dimensions and characteristics of a business model for demand response. Through a literature study and subsequent expert workshops, a generic business model for companies is derived that provides transparency regarding the necessary activities and resources for enabling and implementing demand response. The results were developed using the established Business Model Canvas. This supports companies that have not yet started to use demand response in their business model development and thus reduces barriers to entry. The results presented contribute to an increase in the demand response potential of the industry.
Article
Full-text available
The German Smart Meter Gateway (SMGW) infrastructure enables digital access to metering data and distributed energy resources by external parties. There are, however, various restrictions in order to guarantee the privacy of consumers, and strong security requirements. Furthermore, in the current state of development, there are still several challenges to overcome in order to implement demand side management (DSM) measures. In this paper, we present a prototype enabling DSM measures within the SMGW infrastructure, using the smart grid traffic light concept. The prototype implements an automated decentralized energy management system (EMS) that optimally controls an electric vehicle charging station. In the development of this prototype, we did not only evaluate five of the seven available SMGW devices, but also push the limits of the infrastructure itself. The experiments demonstrated the successful implementation of the intended DSM measure by the EMS. Even though there are technical guidelines standardizing the functionality of SMGWs, our evaluation shows that there are substantial differences between the individual SMGW devices.
Thesis
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Fragestellungen, die mit der Integration stationärer und mobiler Batteriespeicher in die Verteilnetze einhergehen. Konkret werden planungs-, auslegungs- und betriebsrelevante Aspekte aus Sicht der Endkunden sowie der Betreiber von Ladeinfrastrukturen und Verteilnetzen in zwei wesentlichen Schwerpunkten behandelt. Im ersten Teil wird die Integration mobiler Batteriespeicher in die Verteilnetze am Fallbeispiel der Elektromobilität in Parkhäusern untersucht. Basierend auf einem Ansatz zur Modellierung des Lastgangs von in Parkhäusern ladenden Elektrofahrzeugen, werden als Planungsgrundlage der Lade- und Netzinfrastruktur, technische Richtwerte und Berechnungsparameter erarbeitet und durch wirtschaftliche Betrachtungen ergänzt. Weiterhin wird das Potential zur systemdienlichen Nutzung der aus der Verweildauer resultierenden Freiheitsgrade im Parkhaus ladender Elektrofahrzeuge beziffert und ein Ansatz zur Einhaltung von Leistungsbeschränkungen präsentiert. Im zweiten Teil wird zunächst ein Ansatz zur Nachbildung der Wirkleistungsprofile von Haushalten mit Elektrofahrzeug und Wärmepumpe vorgestellt. Darauf aufbauend wird die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern in privaten Haushalten unter Beachtung verschiedener Einflussfaktoren untersucht und ein Ansatz zur analytischen Berechnung einer wirtschaftlich optimalen Batteriespeicherkapazität in Abhängigkeit von der installierten PV-Leistung und des Jahresenergiebedarfs eines Haushaltes vorgestellt. In Ergänzung dazu wird das Marktpotential privater Batteriespeicher in Deutschland bis 2030 berechnet und das Potential einer prognosebasierten Optimierung der Strombeschaffungskosten am Beispiel eines Haushaltes mit Batteriespeicher und zusätzlich vorhandenem Elektrofahrzeug und Wärmepumpe unter Berücksichtigung der Degradationskosten des Batteriespeichers beziffert und die Entwicklungsperspektive zur Bereitstellung vorhandener Flexibilität aus dem Haushalt als Netzausbaualternative bewertet. Dies führt abschließend zur technischen und wirtschaftlichen Bewertung von stationären Batteriespeichern als Netzbetriebsmittel im Vergleich mit anderen Ausbauvarianten und mit der Nutzung verschiedener Flexibilitätsoptionen.
Article
Full-text available
Energy systems across the globe are going through a radical transformation as a result of technological and institutional changes, depletion of fossil fuel resources, and climate change. At the local level, increasing distributed energy resources requires that the centralized energy systems be re-organized. In this paper, the concept of Integrated community energy systems (ICESs) is presented as a modern development to re-organize local energy systems to integrate distributed energy resources and engage local communities. Local energy systems such as ICESs not only ensure self-provision of energy but also provide essential system services to the larger energy system. In this regard, a comparison of different energy system integration option is provided. We review the current energy trends and the associated technological, socio-economic, environmental and institutional issues shaping the development of ICESs. These systems can be applied to both developed and developing countries, however, their objectives, business models as well as composition differs. ICESs can be accepted by different actors such as local governments, communities, energy suppliers and system operators as an effective means to achieve sustainability and thereby will have significant roles in future energy systems.
Article
Full-text available
Innovative e-commerce ideas are characterised by commercial products yet unknown to the market, enabled by information technology such as the Internet and technologies on top of it. How to develop such products is hardly known. We propose an interdisciplinary approach, e 3 -value, to explore an innovative e-commerce idea with the aim of understanding such an idea thoroughly and evaluating it for potential profitability. Our methodology exploits a requirements engineering way of working, but employs concepts and terminology from business science, marketing and axiology. It shows how to model business requirements and improve business–IT alignment, in sophisticated multi-actor value constellations that are common in electronic commerce. In addition to the e 3 -value approach methodology, we also present the action research-based development of our methodology, by using one of the longitudinal projects we carried out in the field of online news article provisioning.
Article
Generation from distributed renewable energy sources is constantly increasing. Due to its volatility, the integration of this non-controllable generation poses severe challenges to the current energy system. Thus, ensuring a reliable balance of energy generation and consumption becomes increasingly demanding. In our approach to tackle these challenges, we suggest that consumers and prosumers can trade self-produced energy in a peer-to-peer fashion on microgrid energy markets. Thus, consumers and prosumers can keep profits from energy trading within their community. This provides incentives for investments in renewable generation plants and for locally balancing supply and demand. Hence, both financial as well as socio-economic incentives for the integration and expansion of locally produced renewable energy are provided. The efficient operation of these microgrid energy markets requires innovative information systems for integrating the market participants in a user-friendly and comprehensive way. To this end, we present the concept of a blockchain-based microgrid energy market without the need for central intermediaries. We derive seven market components as a framework for building efficient microgrid energy markets. Then, we evaluate the Brooklyn Microgrid project as a case study of such a market according to the required components. We show that the Brooklyn Microgrid fully satisfies three and partially fulfills an additional three of the seven components. Furthermore, the case study demonstrates that blockchains are an eligible technology to operate decentralized microgrid energy markets. However, current regulation does not allow to run local peer-to-peer energy markets in most countries and, hence, the seventh component cannot be satisfied yet.
Article
The introduction of renewable energy sources fosters the transformation to an energy system with distributed generation. This alters the relation between consumers and power generation sites, as generation and consumption spatially converge. It allows for new configurations within the energy sector and provides opportunities for marketing regional energy. We empirically investigate consumer preferences for electricity generation in proximity to end-users, focusing on the proximity of generation and providers, and present representative data for Germany. In a discrete choice experiment, a sample of 780 consumer households and 173 adopters of a renewable energy system (prosumers) chose from a range of different electricity tariffs. We estimate the willingness to pay for the following attributes: shares of regional generation, power providers, and electricity mixes. We find evidence in favor of regional production, but in spite of positive attitudes towards local generation from renewable sources, willingness to pay is not responsive to higher shares of regional generation. In addition, a preference for regional providers exists. The results show that renewable energy mixes are preferred, particularly a solar and hydro mix. Adopters state slightly more distinct preferences as compared to consumer households. Thus, we find there is potential for business models offering regionally generated electricity.
Book
In diesem Buch sind die langfristigen Strategien der Energiewende beleuchtet und die Möglichkeiten einer fairen, bezahlbaren und vor allem sicheren Energieversorgung werden analysiert. Die gewachsenen Strukturen einer zentralen Energieversorgung und die Anforderungen eines vorwiegend auf regenerativer Erzeugung basierten Systems sind dargestellt – sowohl hinsichtlich der Strukturen, der Bilanzierung und Netzdienstleistungen als auch der für unterschiedliche Akteure interessanten Marktmodelle. Unter den Erzeugungstechnologien stehen die Windenergie und die Photovoltaik im Vordergrund. Das Konzept des Buches zielt auf eine gesamtheitliche Betrachtung von Potenzialen, Infrastrukturkosten, energetischen Bilanzierungs- und Regelungsverfahren sowie der Speicherung und der Umweltauswirkungen ab. Der Inhalt Microgrid als dezentrale Orientierung - Energiewirtschaft der Erzeugungsanlagen und des Energiesystems - Änderungen der Netztarife durch Windintegration - Windenergie für Großstädte - Gebäudeintegrierte Solarenergie - Speicher und deren Einsatzmöglichkeiten - Primärregelung mit Windenergie und Photovoltaik - Netzdienstleistungen durch Windenergie und durch Photovoltaikanlagen - Neue Marktmodelle der dezentralen Niederspannungsnetze - Contractingmodelle beim Endkunden zur Effizienzsteigerung - Nachhaltige Energieversorgung für Industrie und Gewerbe Die Zielgruppe • Ingenieure, Wirtschaftsingenieure, Geschäftsführer, Unternehmer und Politiker mit technischem Grundkenntnissen • Dozenten und Studierende aus den Fachbereichen Energietechnik, Energiewirtschaft, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Technikfolgenabschätzung Der Autor Prof. Dr. Günther Brauner war Leiter der technischen-wissenschaftlichen Abteilung eines der weltweit größten Elektrokonzerne, hatte die Professur für Energiesysteme an der TU-Wien inne und nimmt in mehreren Fachverbänden unterschiedliche Funktionen wahr (World Energy Council, VDE, OVE, VDI).
Article
While the share of fluctuating renewable energy resources is constantly increasing, the centralized, hierarchical organization of the current energy system and markets cannot adequately accommodate such decentralized electricity generation. New ideas have been developed and discussed for improved integration, also in Germany, one of the lead markets. Examples in this context are virtual power plants and microgrids. This paper presents a new local reserve energy market design (applied to residential households), which can facilitate the operation and allow trading within these constructs. Emphasis is put on the regulatory options and current market framework, mainly from a European and a German perspective, which serve as a basis for implementing the local market. It can be shown that using existing regulatory structures, a local market with simple rules (comparable to an "energy-eBay") can be easily installed.
Article
Prosumers are agents that both consume and produce energy. With the growth in small and medium-sized agents using solar photovoltaic panels, smart meters, vehicle-to-grid electric automobiles, home batteries and other ‘smart’ devices, prosuming offers the potential for consumers and vehicle owners to re-evaluate their energy practices. As the number of prosumers increases, the electric utility sector of today is likely to undergo significant changes over the coming decades, offering possibilities for greening of the system, but also bringing many unknowns and risks that need to be identified and managed. To develop strategies for the future, policymakers and planners need knowledge of how prosumers could be integrated effectively and efficiently into competitive electricity markets. Here we identify and discuss three promising potential prosumer markets related to prosumer grid integration, peer-to-peer models and prosumer community groups. We also caution against optimism by laying out a series of caveats and complexities.
Quantifying Factors for Participation in Local Electricity Markets
  • E Mengelkamp
  • P Staudt
  • J Garttner
  • C U Weinhardt
  • J Huber
Mengelkamp, E., Staudt, P., Garttner, J., Weinhardt, C. u. Huber, J.: Quantifying Factors for Participation in Local Electricity Markets. 2018 15th International Conference on the European Energy Market (EEM). IEEE 2018 -2018, S. 1-5