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Äußerungen von Sprecher innen in einer Gruppendiskussion.: Überlegungen und Analysen aus unterschiedlichen diskurs-und subjektivierungstheoretischen Perspektiven

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... ähnlich dazu: Fegter et al., 2018;Jäckle, 2015). Eine entsprechende Perspektive auf methodisch erzeugtes Material einnehmend, schlagen Jergus (2014) und Fegter et al. (2018Fegter et al. ( , 2020 in Anschluss an Foucault (1981) demnach vor, methodisch erzeugtes Material nicht als Dokumente, die als Verweis auf den eigentlichen, ihnen äußerlichen Forschungsgegenstand gelesen werden, zu verstehen, sondern als Monumente zu behandeln, "die mit ihrem produktiven Erscheinen zugleich ereignishaft die Möglichkeitsbedingungen ihres Erscheinens performativ vollziehen" (Fegter et al., 2018, S. 10). In einer solchen Perspektivierung methodisch erzeugten Materials wird also von einem repräsentationslogischen Verständnis abstrahiert, demzufolge das Material eine ihm äußerliche Wirklichkeit abbilden würde. ...
Thesis
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‚Inklusion‘ avancierte in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Thema sowohl der Schul- und Unterrichts- als auch der Lehrer*innenbildungs- und Studierendenforschung. Während in der quantitativ-empirischen Forschung nach Einstellungen und ähnlichen pädagogisch-psychologischen Konstrukten von (angehenden) Lehrkräften gefragt wird, werden in der qualitativ-rekonstruktiven Forschung anhand unterschiedlicher Gesprächsdaten – theoretisch-methodologisch unterschiedlich justiert – ‚Perspektiven‘ von Lehrkräften und Lehramtsstudierenden analysiert. Die quantitative Forschung zusammenfassend kann von in der Tendenz positiven Einstellungen ausgegangen werden; in der qualitativ-rekonstruktiven Forschung wurden unterschiedliche Orientierungen sowie Orientierungs- und Deutungsmuster gezeigt, die oftmals anhand unterschiedlicher Fallanalysen plausibilisiert werden. Für dieses Forschungsparadigma fällt für bisherige Studien im Kontext der Studierendenforschung zu Inklusion auf, dass studentische Äußerungen nur wenig kontextualisiert werden, wenn z. B. einzelne Lehrveranstaltungen beforscht werden. Zudem lassen sich unterschiedliche normative Annahmen, wie z. B. die Bedeutung von (praktischen) Erfahrungen oder angenommener Unterschiede zwischen Lehramtsstudiengängen, feststellen, die nicht in ihrem diskursiven Herstellungsprozess analysiert werden. Ausgehend von diesen Desideraten wird in der vorliegenden kumulativen Dissertation anhand dreier Teilstudien folgenden Fragen nachgegangen: - Teilstudie 1: In der ersten Teilstudie wird danach gefragt, wie in studentischen Äußerungen über Inklusion und Schüler*innen welche Normalitätsvorstellungen hervorgebracht werden. Dafür wird auch analysiert, wie Schüler*innen unterschieden werden und wie in diesem Zusammenspiel von Differenzierungen und der Herstellung von Normalität Positionierungen zu Inklusion und einer erwarteten Schüler*innenschaft erzeugt und legitimiert werden. - Teilstudie 2: In der zweiten Teilstudien werden anhand studentischer Äußerungen über Schüler*innen nach einem ‚inklusiven‘ Praktikum nach Differenzierungs- und vor allem Kategorisierungsprozessen und deren Zuschreibungen zu bestimmten Schüler*innen gefragt. - Teilstudie 3: Auf Grundlage studentischer Äußerungen in Gruppendiskussionen zu Inklusion wird in der dritten Teilstudie danach gefragt, wie ‚schulische Inklusion‘ als Gegenstand hervorgebracht wird. Weiterhin wird analysiert, wie Positionierungen zu diesen spezifischen Konstruktionen eingenommen und ausgehandelt sowie legitimiert werden und welche Räume des Sagbaren geöffnet oder geschlossen werden. Der analytische Zugang – eine differenz- und normalismustheoretische Heuristik – wurde im Rahmen eines vierten Beitrags veröffentlicht und anhand einer exemplarischen Analyse eines Lehrkräfte-Interviews plausibilisiert. Die Dissertation und die drei enthaltenen Teilstudien sind in der diskursanalytischen Professionalisierungsforschung zu verorten, in der Lehrer*innenbildung als Involvierungsprozess in unterschiedliche, z. T. widerstreitende Wissensordnungen verstanden wird. In den Analysen meiner Teilstudien wurde eine poststrukturalistisch-praxistheoretische Perspektive auf die prozessierende Hervorbringung von Differenzierungen, Normalität und Positionierungen im praktischen Vollzug eingenommen. Theoretisch-methodologisch folgt die Arbeit dabei vier Zugängen: Erstens werden die studentischen Äußerungen über Schüler*innen mithilfe einer differenzierungs- und normalismustheoretischen Perspektive analytisch zugänglich. Es wird davon ausgegangen, dass Differenzierung (nicht) aktualisiert und hervorgebracht sowie im zeitlichen Verlauf des Sprechens (ir-)relevant werden können; sowohl der Gebrauch von Differenzierungen als auch ihre Herstellung ist kontingent. Zweitens wird in Differenzierungsprozessen auf Konstruktionen von Normalität und Erwartungen an ‚normale‘ Schüler*innen rekurriert; gleichzeitig bringen Vorstellungen von Normalität Differenzierungen hervor. Drittens werden in studentischen Äußerungen Positionierungen vollzogen und hervorgebracht. Viertens werden sprachliche Äußerungen, die in den Teilstudien anhand von Interviews und Gruppendiskussionen als Gesprächsdaten erhoben und damit methodisch-erzeugt wurden, als diskursive Praxis gefasst, in der Sinn hergestellt wird, und die die Analyse der Herstellung von Diskursivität ermöglicht. In den Ergebnissen zeigt sich ein Ringen der Lehramtsstudierenden mit den Ansprüchen der inklusiven Schulreform zwischen Zustimmung und Widersprechen. Dieses Ringen spielt mit unterschiedlichen Differenz- und Normalitätskonstruktionen von Schüler*innen zusammen sowie der Frage von Nicht-/Beschulbarkeit und Aushandlungen von Zuständigkeiten. Des Weiteren wirken tradierte, scheinbar nur schwer veränderbare Konstruktionen des Gymnasiums auf diese Vorstellungen der Lehramtsstudierenden. Konstruktionen von Schüler*innen erweisen sich zum einen als fest hinsichtlich ihrer Vorstellbarkeit von Lernfähigkeit, zum anderen jedoch auch in ihren (kategorialen) Zuschreibungsprozessen als kontingent und uneindeutig.
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In this paper we discuss Judith Butlers theory of subjectivation as an analytical perspective that informs qualitative research. Our discussion takes up on the issue of reification of difference in gender studies and aims to show how a Butlerian perspective opens a specific understanding of the concept of difference. Transferring this epistemological perspective to qualitative research implicates changes for several levels of the research process. These implications are first discussed in general and then for biographical interviews and group discussions respectively. Concluding, we argue that an understanding of structure as being temporalized is central for the reflection on categories of difference in research processes and for deconstructions of essentialist notions of gender/difference.
Article
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Anhand von Ausschnitten aus einer biographischen Fallrekonstruktion beleuchtet dieser Beitrag brüchige Aushandlungen von Eltern mit der Schule im Kontext institutionell vermittelter ökonomisierter Rationalitäten, Elternschaftsnormen und Machtverhältnisse. Gefragt wird, wie Eltern in die normierten und ökonomisierten Verhältnisse in Bildungskontexten verstrickt werden und wie sie sich zu den an sie normativ herangetragenen Erwartungen und Anrufungen verhalten. Die Analyse verdeutlicht machtvolle Effekte der schulisch wirksamen Normen und Leistungserwartungen des ökonomisierten Bildungswesens und zeigt auf, wie diese normativen Kontexte und Machtverhältnisse elterliche Subjektivitäten und Handlungsspielräume bei der Zusammenarbeit mit Schule ordnen.
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