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Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 153
Die Kleinschmetterlinge Luxemburgs: die Familien Ypono-
meutidae, Ypsolophidae, Plutellidae, Glyphipterigidae, Argy-
resthiidae, Lyonetiidae, Prayidae, Scythropiidae und Ethmii-
dae (Insecta, Lepidoptera)
Marcel Hellers
3, rue Dr Jean-Pierre-Ecker, L-7790 Bissen, Luxemburg (hellersk@pt.lu)
Hellers, M., 2019. Die Kleinschmetterlinge Luxemburgs: die Familien Yponomeutidae,
Ypsolophidae, Plutellidae, Glyphipterigidae, Argyresthiidae, Lyonetiidae, Prayidae, Scyth-
ropiidae und Ethmiidae (Insecta, Lepidoptera). Bulletin de la Société des naturalistes luxem-
bourgeois 121: 153–168.
Abstract. e present paper lists all the species of the families Yponomeutidae, Ypsolophi-
dae, Plutellidae, Glyphipterigidae, Argyresthiidae, Lyonetiidae, Prayidae, Scythropiidae and
Ethmiidae, which have so far been collected or observed in Luxembourg. e list includes
75 species, which represent 56% of the species occuring in Germany. e habitats where the
moths were collected are briey described. Photos of 24 species are presented.
1. Einleitung
Dieser Beitrag zur Kenntnis der Klein-
schmetterlinge begrei mehrere kleine
bis sehr kleine Familien. Die Vertreter der
Yponomeutidae, Ypsolophidae, Plutellidae,
Argyresthiidae, Lyonetiidae, Prayidae, Scy-
thropiidae und Ethmiidae sind alle dämme-
rungs- und nachtaktiv. Nur die Arten der
Glyphipterigidae iegen auch tagsüber im
Sonnenschein. Alle Familien beherbergen
viele häuge bis sehr häuge Arten, wovon
einige im Larvalstadium auälliger sind als
die später schlüpfenden erwachsenen Tiere.
Die meisten Vertreter der Yponomeutidae
leben als Raupen an verschiedenen Hecken-
sträuchern. Einige Arten, die im Larvalsta-
dium an Schlehe (Prunus spinosa) oder Pfaf-
fenhütchen (Euonymus europaeus) gebun-
den sind, können diese vollständig mit
Gespinst überziehen (Abb. 1). Daher rührt
der Name „Gespinstmotten“. Die Vertreter
der Ypsolophidae und Plutellidae leben eher
versteckt und können meist nur mit Hilfe
einer UV-Lichtquelle, welche sie aniegen,
beobachtet werden. Die Glyphipterigidae
beherbergen tagaktive und nachtaktive
Arten, wovon die meisten weit verbreitet
und häug sind, aber wegen ihrer geringen
Größe kaum beachtet werden. Die Falter der
Argyresthiidae leben wiederum an Gehöl-
zen und können an warmen Juni-Abenden
in Massen um Schlehengebüsch iegen.
Die Lyonetiidae leben auch an Gehölzen,
werden aber als Falter kaum beobachtet,
sondern verraten sich eher durch die Blatt-
minen, welche die Raupen verursachen. Die
Prayidae wiederum leben sehr versteckt. Die
Ethmidae sind an Panzen der Rauhblatt-
gewächse (Boraginaceae) gebunden und
werden nur lokal und selten beobachtet.
2. Material und Methoden
Da der Großteil der Tiere an Gehölzen lebt
und die Falter sich tagsüber auch hier verste-
cken, wurden viele Arten an windgeschütz-
ten Stellen durch Abklopfen mit Hilfe eines
Stocks aus ihrem Versteck aufgescheucht.
Da die Falter immer nur kurz auiegen und
sich gleich wieder im Gebüsch verstecken,
muss man sie sehr schnell mit dem Schmet-
terlingsnetz erhaschen. Als Versteck suchen
sie immer nur die Panze auf, an der die
Raupen leben. Diese leben o nur auf einer
einzigen Panzenart, oder auf Arten einer
oder mehrerer Gattungen einer einzigen
Panzenfamilie.
154 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
Einige häuge Gespinstmottenarten unter-
scheiden sich weder in ihrem Habitus noch
in der Morphologie der Genitalien. Um
diese Arten ohne aufwendige genetische
Untersuchung bestimmen zu können, sollte
man die Raupen suchen. O kann man nur
an der besetzten Raupenfutterpanze die
Art erkennen.
Die tagaktiven Schmetterlinge der Glyphip-
terigidae wurden in der Nähe der Raupen-
futterpanze im Fluge gekäschert.
Um jedoch auch an die Arten zu kommen,
die sehr versteckt leben, wurde mit Hilfe
einer künstlichen UV-Lichtquelle geleuch-
tet, welche von diesen angeogen wurde.
Die Lebensweise der Raupen wird nur bei
den Tieren beschrieben, welche ich selbst im
Raupen- oder Puppenstadium vorfand. In
den anderen Fällen weise ich auf die Auto-
ren hin, bei denen ich die Angaben gefunden
habe (Emmet 1996; Heath & Emmet 1985).
Diese Arbeit beinhaltet alle von den Mitglie-
dern der Entomologischen Arbeitsgruppe
der SNL (Groupe de travail pour l’étude des
invertébrés) bisher hierzulande gefundenen
Arten der hier behandelten Schmetterlings-
familien. Auch ist sie die erste luxemburgi-
sche Veröentlichung über diese Schmetter-
linge und ist belegt durch die Tiere, die sich
in verschiedenen Sammlungen benden.
Die Tiere der Sammlung des Naturhistori-
schen Museums in Luxemburg stammen
von folgenden Mitarbeitern: Evelyne Car-
rières, Svenja Christian, Josy Cungs, Marc
Meyer und Claude Sinner. Einige wenige
Daten beziehen sich auf Lyonetiidae und
deren Minen, die Dr. Willem N. Ellis in NL-
Amsterdam auewahrt. Der Großteil der
Tiere wurde von mir selbst gefunden und
bendet sich nun in meiner eigenen Samm-
lung. Die Falter, welche von Romain Schoos
eingetragen wurden, hat man mir anver-
traut und sie benden sich nun ebenfalls
in meiner Wohnung. Die Genitalpräparate
zur Bestimmung der von mir gesammelten
Tiere werden neben meiner Sammlung auf-
bewahrt. Bei der Präparation der Genitalien
von nicht eigenen Belegen wurde das Präpa-
rat an die Nadel, die den Falter trägt, gehef-
tet. Die Arten, die in der Liste der Fauna
Europaea für Luxemburg aufgeführt sind
(Karsholt & van Nieukerken 2013), werden
ebenfalls erwähnt. Alle hier abgebildeten
Arten wurden von mir fotograert.
3. Ergebnisse
Für die Arten, welche mehr als fünf Fund-
orte aufweisen, habe ich aus Platzman-
gel stets nur fünf Fundorte angegeben. Es
werden die Koordinaten von Gauss-Luxem-
burg (x/y) angegeben, wobei die Zahl hinter
dem Komma für ein Quadrat von 100X100
m steht. Weitere Fundorte ndet man in
der Recorder-Datenbasis des Naturwissen-
schalichen Museums in Luxemburg.
Wenn kein Sammler bei einer Art steht,
wurde das Tier von mir selbst gefunden und
bendet sich in meiner Sammlung.
Die Nomenklatur habe ich der Checkliste
von Karsholt & Razowski (1996) ange-
passt. Die Zahl in Klammern hinter dem
Artnamen entspricht der Nummer der
Art in jenem Werk. Eine Art (Swammer-
damia compunctella) wird in dieser Liste
nicht erwähnt, da sie vergessen wurde.
Hier passe ich mich der Praxis der Auto-
ren des Verzeichnisses der Schmetterlinge
Deutschlands (Gaedike et al. 2017) an und
hee den Buchstaben „a“ an die Nummer
der vorherigen Art. Da die Systematik der
Familien seit der 1997 erschienen Check-
liste geändert hat, habe ich diejenige der
Autoren des Verzeichnisses der Schmetter-
linge Deutschlands übernommen.
3.1. Yponomeutidae Stephens, 1829 –
Gespinstmotten
Es handelt sich hier um meist kleine bis mit-
telgroße schlanke Falter mit einer Spannweite
von 10-20 mm. Sie ruhen tagsüber versteckt
auf der Raupenfutterpanze. Sie werden erst
am Spätnachmittag aktiv und iegen bis in
die Nacht. Die Tiere der Gattung Yponomeuta
leben bis auf eine Ausnahme (Y. sedella) alle
an Gehölzen und ihre geselligen Raupen
können ganze Sträucher mit Gespinstseide
einhüllen. Manchmal benden sich so viele
Raupennester auf der Panze, dass diese
komplett kahlgefressen wird. Dies ist öers
beim Pfaenhütchen der Fall. Ich habe aber
noch nirgends festgestellt, dass diese kahlge-
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fressenen Sträucher abgestorben sind. Im fol-
genden Jahr treiben sie wieder aus.
Unter den Vertretern dieser Familie ben-
den sich auch einige Arten, die schädlich an
Obstbäumen sein können.
Aus Deutschland sind 27 Arten gemeldet
worden (Gaedike et al. 2017). Wir haben in
Luxemburg 18 Arten festgestellt.
Yponomeuta evonymella (Linnaeus, 1758)
(1347) Traubenkirschengespinstmotte (Abb. 2)
Vianden „Pietchesfeld“ (82,9/110,6) 17.7.1993;
Heiderscheid, „Dickschbur“ (64,8/106,2)
10.7.1994; Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6)
16.7.2016; Essingen „Helbicherhéicht“ (76,9/93,3)
28.6.2017; Mensdorf „Brill“ (88,5/79,2) 16.7.2018.
Eine überaus häuge und weit verbreitete
Art, deren Raupe mittelgroße Gespinste an
Traubenkirsche (Prunus padus), Eberesche
(Sorbus aucuparia) und Hauszwetschke
(Prunus domestica) spinnt.
Yponomeuta padella (Linnaeus, 1758) (1348)
Heiderscheid, „Dickschbur“ (64,8/106,2)
10.7.1994; Beckerich (59,6/90,1) 27.7.1996;
Boevingen/Attert „Haerenhecken“ (69,6/94,3)
16.7.2015; Roost „Rouscht“ (74,8/94,8) 4.7.2015;
Mensdorf „Brill“ (88,8/79,4) 17.7.2017.
Diese häuge und weit verbreitete Art lebt
an Schlehe (Prunus spinosa) und Weißdorn
(Crataegus spec). Besonders an Schlehen
ndet man in den Monaten Juni-Juli die
großen auälligen Raupengespinste (Abb. 1).
Yponomeuta malinellus Zeller, 1838 (1349)
(Abb. 3)
Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6) ex larva, 1.6.2018.
Ohne Zucht der Raupen ist diese Art nicht von
der folgenden zu unterscheiden. Ich entdeckte
die faustgroßen Raupengespinste an unserem
Apfelbaum und erhielt auf diese Weise nach
langem Suchen die Bestätigung des Vorkom-
mens dieser seltenen Art in Luxemburg.
Yponomeuta cagnagella (Hübner, 1813) (1350)
Ettelbruck Bahnhof (75,5/101,3) 26.6.1997
ex larva; Bartringen „Béiwerei“ (71,6/74,8)
20.7.2000, leg. R. Schoos; Bissen „Steekräiz“
(73,3/94,6) 21.7.2009; Canach „Wengertsbierg“
(91,5/75,3) 23.4.2017 Raupennester.
Die Art ist überall anzutreen, wo Pfaf-
fenhütchen wächst (Euonymus europaeus),
welchen die Raupen komplett mit ihren
Gespinsten überziehen können.
Yponomeuta rorrella (Hübner, 1796) (1352)
Weidengespinstmotte
Bartringen „Béiwerei“ (71,6/74,8) 29.7.1999,
leg. R. Schoos; Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6)
13.7.2009.
Yponomeuta plumbella (Denis & Schier-
müller, 1775) (1354)
Reckingerhof (90,1/67,1) 6.8.1998; Moersdorf
„Däiwelskopp“ (104,9/ 90,3) 25.6.2001; Bart-
ringen „Béiwerei“ (71,6/74,8) 27.7.2001, leg. R.
Schoos; Pettingen „Pëttenerboesch“ (74,2/93,3)
22.7.2011; Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6)
16.8.2013.
Diese Art, deren Raupen ebenfalls in klei-
nen Gespinsten am Pfaenhütchen leben,
scheint warme, trockene, kalkhaltige Stand-
orte vorzuziehen. Sie iegt immer nur in
Einzelexemplaren das Licht an. Sie wurde
noch nicht im Oesling beobachtet.
Yponomeuta sedella Treitschke, 1833 (1355)
Sedumgespinstmotte (Abb. 4)
Grosbous „Neimillen“ (64/100,4) 13.5.1991;
Tandel (81,1/107,2) 4.5.1996 ex larva; Goebels-
mühle (71,8/109,6) 28.4.2000; Bissen „Steekräiz“
(73,3/94,6) 21.7.2009; Ernster „Gröndchen“
(84,2/82,4) 18.7.2018.
Ich fand die Raupen dieser Art an der
Purpur- Fetthenne (Hylotelephium tele-
phium subsp. telephium), die in meinem
Garten wächst. Ein Jahr übers andere wurde
die Panze komplett von Raupengespinst
überzogen, so dass sie nicht zur Blüte kam.
Die Art ist weit verbreitet und kommt regel-
mäßig in Einzelexemplaren ans Licht. Mög-
licherweise hat sie eine weitere Raupenfut-
terpanze, da sie im Gegensatz zur Pupur-
Fetthenne so weit verbreitet ist.
Zelleria hepariella Stainton, 1849 (1359)
Tandel (81,1/107,2) 1.6.1995.
Pseudoswammerdamia combinella (Hübner,
1796) (1398) (Abb. 5)
Tandel (81,1/107,2) 13.5.1988; Scheidel „Maisbich“
(70,9/106,3) 5.6.1988; Mersch-Roost „Rouscht“
156 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
(74,8/94,8) 17.5.2014; Essingen „Rouscht“
(76/93,2); Ahn „Palmberg“ (97,8/77,2) 8.5.2018.
Diese Art ist weit verbreitet und iegt gerne
an Waldrändern mit Schlehengebüsch.
Swammerdamia caesiella (Hübner, 1796)
(1400)
Bastendorf „Grousse Bësch“ (79,8/108,1) 13.5.1999;
Essingen „Huergaertchesbierg“ (76,1/94,9)
19.5.2012; Roost-Essingen „Rouscht“ (76/93,2)
19.5.2014; Michelbouch „Härenhecken“ (69,9/97,3)
30.4.2017.
Diese schwer von den folgenden Arten zu
unterscheidende Spezies iegt gerne in der
Nähe von Birken, der Raupenfutterpanze.
Sie ist weit verbreitet, aber nicht so häug
wie die vorherige Art.
Swammerdamia pyrella (Villers, 1789) (1402)
Ernzen „Grietcheswis“(83,4/92,7) 1.5.1990;
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 31.5.1991; Bran-
denburg-Fischbescherhof (78/109) 18.7.1999;
Brouderbur (81,2/102,3) 31.7.1999; Canach
„Wengertsbierg“ (91,5/75,3) 16.5.2017.
Weit verbreitet, aber meist einzeln im
Gebüsch an Weißdorn.
Paraswammerdamia albicapitella (Schar-
fenberg, 1805) (1404) (Abb. 6)
Vianden „Pietchesfeld“ (82,9/110,6) 24.5.1993;
Remich „ënner Eechen“ (93/67,2) 15.7.1996 leg.
Meyer; Beckerich (59,6/90,1) 27.7.1996; Bissen
„Steekräiz“ (73,3/94,6) 21.5.2011; Girsterklaus
(103,5/94,3) 3.6.2011.
Meines Erachtens die häugste Art dieser
schwer zu bestimmender Gruppe, bei der
Abb. 1. Gespinst von
Yponomeuta padella an
Schlehe (Prunus spinosa).
Manchmal werden ganze
Schlehenhecken von sol-
chen Gespinsten überzo-
gen. Pettingen, 15.5.2018.
Abb. 2. Yponomeuta evonymella. Mersch, Rouscht, 2.7.2010.
Die Raupen dieser häugen Art fertigen Gespinste an Trau-
benkirsche (Prunus padus), Eberesche (Sorbus aucuparia)
und Hauszwetschke (Prunus domestica).
Abb. 3. Yponomeuta malinellus. Bissen, Steekräiz,
1.7.2018. Die faustgroßen Gespinste dieser Art ben-
den sich in den Zweigen von Apfelbäumen und werden
leicht übersehen.
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eine sichere Determination o nur durch
Genitaluntersuchung möglich ist.
Paraswammerdamia lutarea (Haworth,
1828) (1408)
Heiderscheid „Dickschbur“ (64,8/106,2) 10.7.1994;
Berdorf „Kalekapp“ (93,3/100,8) 4.7.1998; Cruch-
ten-Bahnhof (76,5/95,7) 10.7.1999; Wilwerdange
„Conzefenn“ (66,5/133,3) 30.6.2011; Bissen „Hel-
meschbaach“ (71,3/97) 30.7.2018.
Diese weit verbreitete Art iegt überall dort,
wo Weißdornhecken sind.
Cedestis gysseleniella Zeller, 1839 (1411)
Kiefernnadel-Gespinstmotte
Kayl „Léirächen“ (69,5/61,6) 23.6.1996; Erns-
ter „Grengewald“ „Klengelaesschen“ (83,1/82)
5.6.1998; Vianden-Walsdorf „Niklosbierg“
(80,3/111,9) 18.6.1998; Moersdorf „Däiwels-
kopp“ (104,9/90,3) 25.6.2001; Essingen „Rouscht“
(76/93,2) 12.6.2011.
C. gysseleniella iegt auf trockenen Stand-
orten mit Vorkommen von Waldkiefern
(Pinus sylvestris). Die Art kann bei Tage
durch Abklopfen der niederen Äste aufge-
scheucht werden.
Cedestis subfasciella (Stephens, 1834) (1412)
Kayl „Léirächen“ (69,5/61,6) 23.6.1996;
Grosbous „Alebësch“ (62,9/101,1) 22.5.2017;
26.5.2017; Essingen „Helbicherhéicht“
(76,9/93,9) 26.5.2017; Roost „Rouscht“
(74,8/94,9) 26.6.2017.
Verbreitet in der Nähe von Kiefern (Pinus
sylvestris und P. ni gr a ).
Ocnerostoma piniariella Zeller, 1847 (1416)
Diese Art wird sowohl in der Checkliste von
Karsholt & Razowski (1996) als auch in der
Fauna Europaea für Luxemburg gemeldet,
aber es bendet sich noch kein Exemplar in
unseren Sammlungen.
Ocnerostoma friesei Svensson, 1966 (1417)
Cruchten-Bahnhof (76,5/95,7) 2.8.2013; Bissen
„Biisermillen“ (73,3/95,6) 14.8.2017.
Niphonympha albella (Zeller, 1847) (1419)
Nachtmanderscheid – Houschterha „Ronne-
bësch“ (78,5/112,1) 27.7.1996.
Abb. 4. Yponomeuta sedella. Tandel, 4.5.1990. Im Gegen-
satz zu den anderen Gespinstmotten, die an Bäumen
und Sträuchern leben, befällt diese Art die Purpur- Fett-
henne (Hylotelephium telephium subsp. telephium).
Abb. 5. Pseudoswammerdamia combinella. Scheidel,
Maisbich, 5.6.1988. Diese weit verbreitete Art iegt an
Waldrändern mit Schlehengebüsch.
Abb. 6. Paraswammerdamia albicapitella. Girsterklaus,
3.6.2011. Eine weit verbreitete Art, die an Weißdornhe-
cken (Crataegus sp.) häug anzutreen ist.
158 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
3.2. Ypsolophidae Guenée, 1845
Diese Familie beherbergt einige auallend
getarnte Arten, die man in der Ruhestellung
für ein Stück tote Rinde halten könnte. Alle
Spezies sind im Larvalstadium an Sträu-
cher und Bäume gebunden. Die Falter ver-
stecken sich tagsüber im Gebüsch. Wenn
aufgescheucht, lassen manche Arten sich
lieber zu Boden fallen als dass sie auiegen.
Die beste Methode, sie zu beobachten, ist
sie mit einer künstlichen Lichtquelle anzu-
locken. Sie iegen diese aber meist nur in
vereinzelten Exemplaren an, ausser Ypsolo-
pha paranthesella, welche die häugste Art
ist. Ypsolopha ustella überwintert als Falter
und kann ab Anfang April ans Licht iegen.
Aus Deutschland wurden 20 Arten gemel-
det (Gaedike et al. 2017), davon wurden 13
bisher in Luxemburg beobachtet.
3.2.1. Ypsolophinae Guenée, 1845
Ypsolopha nemorella (Linnaeus, 1758)
(1481) (Abb. 7)
Berdorf „Kalekapp“ (93,3/100,8) 3.7.1999; Brou-
derbur (81,2/102,3) 31.7.1999; Boevingen/Attert
„Haerenhecken“ (69,6/94,8) 11.7.2009; Roost
„Rouscht“ (74,8/94,8) 4.7.2015; Bissen „Stee-
kräiz“ (73,3/94,6) 13.7.2017.
Die Art iegt an sonnigen Waldrändern mit
Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum),
welches auch zu den Raupenfutterpanzen
zählt (Emmet 1996). Aus dieser Panze
konnte ich mehrere Exemplare aufscheu-
chen. Das Tier, das mir am 13.7.2017 in
Bissen in meinem Garten ans Licht og, hat
sich möglicherweise auf einer Zuchtform
des Geißblattes entwickelt.
Ypsolopha dentella (Fabricius, 1775) (1482)
(Abb. 8)
Tandel (81,1/107,2) 8.8.1992; Redingen/Attert
„Houneg“ (58,5/91,7) 27.7.1996; Ousterholz
(Berdorf) (92,6/95,5) 24.7.1999; Bissen „Stee-
kräiz“ (73,3/94,6) 5.8.2011; Bartringen „Béiwe-
rei“ (71,6/74,8) 18.7.2000, leg. R. Schoos.
Eine weit verbreitete Art, die man in der
Nähe von Wald-Geißblatt nden kann. Die
Art lebt wahrscheinlich auch an Zuchtfor-
men des Geißblattes, was ihr Erscheinen in
Bissen und Bartringen erklärt.
Ypsolopha falcella (Denis & Schiermüller,
1775) (1483)
Grevenmacher „Grevenmacherbierg“ (97,8/82,1)
29.6.1995; Düdelingen „Haard“ (72,6/60)
11.6.1999), leg. Cungs; Moersdorf „Däiwelskopp“
(104,9/90,3) 25.6.2001.
Diese Art iegt lokal auf kalkhaltigem Boden
mit Heckenkirschenbestand (Lonicera xylo-
steum).
Ypsolopha asperella (Linnaeus, 1761) (1484)
Goebelsmühle (71,8/109,6) 16.4.1988; Bettendorf
„Schoofsbësch“ (82,6/103,2) 30.9.1992, leg. R.
Schoos.
Es handelt sich hier um eine seltene Art, die
wahrscheinlich sehr warme trockene Stand-
orte braucht, die in Goebelsmühle und im
Steinbruch im „Schoofsbësch“ vorhanden
sind.
Ypsolopha scabrella (Linnaeus, 1761)
(1486) (Abb. 9)
Tandel (81.1/107,2) 9.8.1984; Bartringen „Béiwe-
rei“ (71,6/74,8) 8.7.1993, leg. R. Schoos; Schrond-
weiler „Bakes“ (80,7/96,8) 22.8.1997; Oberschlin-
der (72,5/113,1) 23.8.1997; Cruchten-Bahnhof
(76,5/95,7) 2.8.2013.
Die Art iegt an Waldrändern und Gebüsch.
Sie ist verbreitet, aber nicht häug.
Ypsolopha horridella (Treitschke, 1835) (1488)
Vianden „Pietchesfeld“ (82,9/110,6) 21.9.1992;
Bartringen „Béiwerei“ (71,6/74,8) 29.7.1995, leg.
R. Schoos; Schrondweiler „Bakes“ (80,7/96,8)
22.8.1997; Oberschlinder (72,5/113,1) 23.8.1997;
Wilwerwiltz „Foorzell“ (67,8/117,8) 15.8.2003,
leg. R. Schoos.
An Waldrändern oder in der Nähe von
Gebüsch, aber meist vereinzelt und selten.
Ypsolopha lucella (Fabricius, 1775) (1489)
Redingen/Attert „Houneg“ (58,5/91,7) 27.7.1996;
Brandenburg „Fischbescherha“ (78/109)
22.7.1998; Goebelsmühle (71,8/109,6) 2.8.2011;
Cruchten-Bahnhof (76,5/95,7) 27.7.2013; Boe-
vingen/Attert „Haerenhecken“ (69,3/94,8)
7.7.2016.
Verbreitet in Eichenwäldern.
Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 159
Ypsolopha alpella (Denis & Schiermüller,
1775) (1491) (Abb. 10)
Goebelsmühle (71,8/109,6) 2.8.2011.
Die Art iegt in der Nähe von Eichen. Sie
scheint sehr lokal zu sein, aber dort nicht
selten. Es ogen mir drei Exemplare bei
Goebelsmühle ans Licht.
Ypsolopha sylvella (Linnaeus, 1767) (1492)
Reisdorf „Wangerten“ (87,7/104,3) 19.9.1987;
Brandenburg, Bleestal „Fuusslach“ (76,5/108,9)
1.9.1991; Vianden „Pietchesfeld“ (82,9/110,6)
17.7.1993; Boevingen/Attert „Haerenhecken“
(69,3/94,8) 18.7.2014.
In der Nähe von Eichenwäldern nicht selten.
Ypsolopha parenthesella (Linnaeus, 1761)
(1493)
Reisdorf „Wangerten“ (87,7/104,3) 19.9.1987; Gros-
bous „ënner der Fréin“ (64/100,4) 10.8.1990; Vian-
den „Pietchesfeld“ (82,9/110,6) 21.9.1992; Nothum
„Schumannseck“ (59,1/112,5) 23.7.1995; Boevin-
gen/Attert „Haerenhecken“ (69,3/94,8) 18.7.2014.
Dies ist die häugste Art dieser Gattung. Sie
iegt überall in Laubwäldern und lässt sich
durch Abklopfen der niederen Äste leicht
aufscheuchen.
Ypsolopha ustella (Clerck, 1759) (1494)
Brandenburg „Fischbescherha“ (78/109)
6.8.1988; Bech „Geyersknapp“ (96,2/92)
4.8.1991; Grevenmacher „Grevenmacherbierg“
(97,8/82,1) 29.6.1995; Esch/Sauer „Altscheed“
(64/108,7) 14.10.2017; Bissen „Fleerchers Säitert“
(70,3/95,5) 14.10.2018.
Weit verbreitet in der Nähe von Laubwäl-
dern, aber immer nur vereinzelt.
Ypsolopha sequella (Clerck, 1759) (1495)
Rundeckige Schabe (Abb. 11)
Grosbous „ënner der Fréin“ (64/100,4) 25.8.1990;
Brandenburg, Bleestal „Fuusslach“ (76,5/108,9)
1.9.1991; Moersdorf „Däiwelskopp“ (104,9/90,3)
25.6.2001; Girsterklaus (103,5/94,3) 3.6.2011;
Medernach „Stakbur“ (81,8/97,2) 20.7.2013.
Verbreitet, aber eher lokal an Waldrändern
mit Bestand von Ahornbäumen (Acer sp.).
Ypsolopha nebulella (Staudinger, 1871) (1506)
In der Checkliste von Karsholt & Razowski
(1996) wird neben Estland Luxemburg als
einziges europäisches Land mit Vorkommen
dieser Art erwähnt. Auch wird die Art von
der Fauna Europaea für Luxemburg gemel-
det. Dies scheint mir ein Irrtum zu sein, da
die Art in keinem anderen europäischen
Land beobachtet wurde.
3.2.2. Ochsenheimeriinae Herrich-Schäer, 1857
Ochsenheimeria urella Fischer von Rösler-
stamm, 1842 (1521)
Die Checkliste von Karsholt & Razowski
(1996) führt diese Art für Luxemburg auf.
Es bendet sich kein Tier in unseren Samm-
lungen, doch ist die Wahrscheinlichkeit groß,
dass O. urella in Luxemburg vorkommt, da
sie aus den Nachbarländern gemeldet wurde.
3.3. Plutellidae Guenée, 1845 Schleiermotten
Die drei Arten aus der Familie der Plutellidae,
die bisher in Luxemburg beobachtet wurden,
iegen sowohl am Tage als auch nachts. Sie
leben als Raupe an verschiedenen Blütenpan-
zen und Kräutern. Aus Deutschland wurden 8
Arten gemeldet (Gaedike et al. 2017).
Plutella xylostella (Linnaeus, 1758) (1525)
Kohlschabe (Abb. 12)
Tandel (81,1/107,2) 7.7.1991; Schiingen
„Brucherbierg“ (68,8/62,4) 13.5.1994; Befort-
Berdorf „Kippiglay“ (90,8/98,8) 13.7.1995; Roost
„Rouscht“ (74,8/94,8) 17.5.2009; Bissen „Stee-
kräiz“ (73,3/94,6) 5.11.2018.
Diese kosmopolitische Art, die wahrschein-
lich aus dem Mittelmeerraum stammt (de.
wikipedia.org), ist von den Menschen nach
und nach in die verschiedenen Erdteile ver-
schleppt worden, so dass sie jetzt auf der
ganzen Welt heimisch ist. In Luxemburg ist sie
eine der häugsten Kleinschmetterlingsarten.
Sie übersteht bei uns die kalte Jahreszeit als
Puppe, und ihr Vorkommen wird im Frühjahr
von Zuwanderern aus dem Süden verstärkt.
Sie lebt an verschiedenen Kreuzblütlern und
kann an Kohl und anderen Gartenpanzen
schädlich werden. Sie bildet im Jahr bis zu drei
Generationen, wovon die Beobachtung vom 5.
November in Bissen zeugt.
160 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
Plutella porrectella (Linnaeus, 1758) (1528)
Tandel (81,1/107,2) 3.6.1996; Brandenburg
„Wohndelt“ (79,3/109,2) 19.5.1997; Canach
„Wengertsbierg“ (91,5/75,3) 10.5.2017.
Hier handelt es sich um einen alten Kultur-
folger, der früher in Bauerngärten ein stetiger
Abb. 7. Ypsolopha nemorella. Boevingen/Attert, Hae-
renhecken. Eine seltene Art, die an Waldrändern um
Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) iegt.
Abb. 8. Ypsolopha dentella. Redingen, Houneg,
27.7.1996. Diese Art mit ihren seltsam geformten Flü-
geln ndet man gerne in der Nähe von Wald-Geißblatt
(Lonicera periclymenum).
Abb. 9. Ypsolopha scabrella. Cruchten-Bahnhof,
2.8.2013. Eine seltene Art, die gerne in der Nähe von
Gebüsch iegt.
Abb. 10. Ypsolopha alpella. Der einzige bisher bekannte
Fundort dieser Art ist ein sehr trockener Hang mit
Eichengebüsch bei Goebelsmühle, wo sie am 29.7.2011
gefangen wurde.
Abb. 11. Ypsolopha sequella. Moersdorf, Däiwelskopp,
25.6.2001. Eine recht seltene Art, die sich tagsüber im
Gebüsch versteckt.
Abb. 12. Plutella xylostella (Kohlschabe). Heiderscheid,
Dickschbur, 24.7.1993. Diese häuge, an Cruciferen
lebende Art ist durch den Menschen über die ganze
Welt verbreitet worden und kann in Gemüseplantagen
schädlich werden.
Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 161
Gast war. Die Raupe lebt an Nachtviole (Hes-
peris matronalis) und wahrscheinlich auch
an anderen Kreuzblütlern, was ich durch
folgende Begebenheit feststellen konnte. Ich
legte vor Jahren einen Gemüsegarten im
freien Feld an, wo es weit und breit keine
Nachtviole gab. Um den Garten bunter zu
gestalten, streute ich Nachtviolensamen aus,
den ich in meinem Hausgarten geerntet hatte.
Zwei Jahre später og P. porrectella im Garten,
angelockt von der Nachtviole. Die Art konnte
unmöglich die Distanz aus dem nächst lie-
gendem Garten iegend zurückgelegt haben,
da es sich um mindestens zwei Kilometer
handelt, was viel für ein so kleines Insekt ist,
das sich nicht vom Wind verdrien lässt.
Heute ist P. porrectella seltener geworden,
zum Teil, da man kaum noch die Nachtviole
in den Gärten ndet.
Eidophasia messingiella (Fischer von Rös-
lerstamm, 1840) (1544) (Abb. 13)
Koedingen-Fischbach, Tal der Weißen Ernz
(83,2/89,2) 8.6.1993; Reckingerhof (90,1/67,1)
19.6.1994; Heiderscheid „Dickschbur“ (64,8/106,2)
10.7.1994; Simmern, Eischtal (63,6/83,3) 3.7.2001;
Lorentzweiler, Alzettetal (77,2/85,8) 25.5.2011.
Eine vor allem in Feuchtgebieten weit ver-
breitete Art.
3.4. Glyphipterigidae Stainton, 1854
Alle Vertreter der Unterfamilie Glyphipteri-
ginae iegen am Tage im Sonnenschein und
in der Abenddämmerung. Die Raupen leben
an verschiedenen Kräutern und Gräsern.
Die Tiere der übrigen Unterfamilien sind
nur nachts aktiv. Acrolepiopsis assectella
überwintert als Falter und kann schon im
April in Gemüsegärten beobachtet werden.
Aus Deutschland wurden 16 Arten gemeldet
(Gaedike et al. 2017); in Luxemburg haben
wir 9 Arten festgestellt.
3.4.1. Orthoteliinae Herrich-Schäer, 1857
Orthotelia sparganella (unberg, 1788)
(1576)
Bartringen „Béiwerei“ (71,6/74,8) 10.7.1999 leg.
R. Schoos; Roost „Pëttenerbësch“ (74,1/93,2)
1.8.2016; Hollenfels „Uuchtewiss“ (72,3/86,7)
26.8.2016; Simmern „Lauterbur“ (63,6/83,3)
16.7.2017.
Diese recht seltene Art iegt in Feuchtwie-
sen und an Wassergräben, wo die Raupen-
futterpanzen wachsen. Diese sind Igelkol-
ben (Sparganium sp.), Sumpfschwertlilie
(Iris sp.) und verschiedene Nasswiesengrä-
ser (Emmet, 1996).
3.4.2. Glyphipteriginae Stainton, 1833
Rundstirnmotten
Glyphipterix thrasonella (Scopoli, 1763)
(1580)
Grosbous „Neiwiss“ (64,5/100,4) 7.6.1992;
Fischbach-Koedingen „Groebësch“ (81,5/89,3)
29.5.1999; Hunnebur (73,7/87,8) 3.6.2008;
Mamer „Werwelslach“ (68,5/79) 25.5.2018; Nie-
derpallen „Rouer“ (61,7/90,9) 15.5.2018.
G. thrasonella iegt in sumpgen Wiesen mit
Bewuchs von Binsen (Juncus sp.). Tagsüber
sieht man vereinzelte Tiere, die, wenn auf-
gescheucht, kurz auiegen und sich schnell
wieder verstecken. In der Abenddämme-
rung steigen sie zu Dutzenden aus der Vege-
tation empor und schwärmen umher, aber
ohne das Feuchtgebiet zu verlassen.
Glyphipterix bergstraesserella (Fabricius,
1781) (1581) (Abb. 14)
Goebelsmühle (71,8/109,6) 6.6.1993; Bastendorf
„Grousse Bësch“ (79,8/108,1) 23.5.1997; Winse-
ler, Wiltztal (59,4/115,5) 6.6.2004; Bissen „Hel-
meschbaach“ (71,3/97) 17.6.2009; Mertzig „Wald“
(67,6/100,9) 21.5.2017.
Diese schöne Art fand ich in vereinzelten
Exemplaren auf einem lichten Waldweg in
einem Rotbuchenwald. Sie og um Hain-
simse (Luzula sp.)
Glyphipterix equitella (Scopoli, 1763) (1587)
Goebelsmühle (71,8/109,6) 6.6.1993; Kautenbach
„Wëltzerbësch“ (71/114,3) 24.6.1995; Vianden
„Hounerlay“ (82,7/111,7) 30.5.1998; Oberschlin-
der (72,5/113,1) 23.6.1999; Ahn „Palmberg“
(97,8/77,2) 8.5.2018.
Dieser schönen kleinen Art begegnete ich
im Oesling auf Felsen und felsigen Straßen-
rändern, und in der Moselgegend an Wein-
bergs Mauern überall dort, wo der Felsen-
Mauerpfeer wächst (Sedum reexum).
162 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
Glyphipterix forsterella (Fabricius, 1781)
(1592) (Abb. 15)
Reckingerhof (90,1/67,1) 5.5.1993; Bastendorf
„Grousse Bësch“ (79,8/108,1) 11.6.1996; Redin-
gen/Attert „Houneg“ (58,5/91,7) 24.5.1997;
Mersch „Mierscher Bierg“ (74,9/91,9) 17.5.2009;
Bissen „Helmeschbaach“ (71,9/97,1) 13.6.2011.
G. forsterella ist äußerlich nicht von der vor-
herigen Art zu unterscheiden, doch bewohnt
sie einen ganz anderen Lebensraum. Fliegt
G. equitella um besonnte warme Felsen und
Mauern, ndet man G. forsterella auf feuch-
ten Waldwegen mit Seggenbewuchs (Carex
sp.).
Glyphipterix simpliciella (Stephens, 1834)
(1594)
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 31.5.1991; Reckin-
gerhof (90,1/67,1) 5.5.1993; Tandel (81,1/107,2)
16.5.1998; Hunnebur (73,7/87,8) 3.6.2008; Gros-
bous „Alebësch“ (62,9/101,1) 18.5.2018.
Dies ist eine überaus häuge Art, die kaum
Ansprüche an den Lebensraum stellt. Er
sollte sonnig sein und Knäuelgras (Dactylis
glomerata), die Raupenfutterpanze (Heath
& Emmet 1985), muss dort wachsen.
3.4.3. Acrolepiinae Heinemann, 1870
Digitivalva granitella (Treitschke, 1833) (1562)
Manternach „Wangert“ (99,9/86,6) 18.3.2004, leg.
Meyer; Lorentzweiler, „Speckbrill“ (77,2/85,8)
25.5.2011; Schrondweiler „Bakes“ (80,7/96,8)
4.6.2013; Canach „Wengertsbierg“ (91,5/75,3)
29.4.2017.
Acrolepiopsis assectella (Zeller, 1839) (1565)
Bettemburg-Bahnhof (75,5/64.7) 22.11.1981;
Bartringen, „Béiwerei“ (71,6/74,8) 26.4.1993, leg.
R. Schoos; Tandel (81,1/107,2) 1.5.2001; Bissen,
Steekräiz (73,3/94,6) 4.7.2013.
Diese als Falter überwinternde Art lebt in
Gemüsegärten an Zwiebel, Knoblauch und
Lauch.
3.5. Argyresthiidae (Bruand, 1850) Silber-
motten, Knospengespinstmotten
Die Familie der Argyresthiidae beherbergt
sehr homogen geformte kleine Falterchen
mit metallisch glänzenden Flügeln. In der
Ruhestellung sitzen sie mit dem Kopf fest
an die Unterlage gedrückt, während der von
den Flügeln verdeckte Hinterleib fast recht-
winklig von dieser absteht.
Alle Arten entwickeln sich als Raupe in
den Knospen verschiedener Sträucher
und Bäume. Eine Art, Argyresthia conju-
gella, kann an Obstbäumen schädlich sein
(Emmet 1996).
Die Falter lassen sich leicht durch Abklop-
fen der niederen Äste aus dem Gebüsch auf-
scheuchen. Sie werden in der Dämmerung
aktiv und können in den frühen Abendstun-
den in Massen um Sträucher und Hecken
iegen.
Aus Deutschland sind 31 Arten bekannt
(Gaedike et al. 2017), in Luxemburg wurden
bisher 18 Arten beobachtet.
Abb. 13. Eidophasia messingiella. Bettemburg, Betebu-
ergerbësch, 16.6.2002.
Abb. 14. Glyphipteryx bergstraesserella. Tandel, 4.6.1995.
Der aufmerksame Wanderer kann auch tagsüber diesen
schönen Kleinschmetterling auf sonnigen Waldwegen
mit Hainsimsenbestand (Luzula sp.) beobachten.
Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 163
Argyresthia laevigatella (Heydenreich,
1851) (1433)
Tandel (81,1/107,2) 20.6.1999; Essingen „Huer-
gärtchesbierg“ (76,1/94,9) 4.6.2010.
Dieses Tier habe ich aus einer Lärche (Larix
decidua) aufgescheucht.
Argyresthia glabratella (Zeller, 1847) (1435)
Lellingen „Lellgerbaach“(71,1/118,1) 20.6.1998;
Hoscheid „Molberlay“ (72,6/112,8) 20.6.1999;
Brouch „Reckenerwald“ „Laangegronn“ (70,7/89)
13.6.2009; Essingen „Huergärtchesbierg“ (76,1/94,9)
5.7.2013; Bissen „Steenhecken“ (71,3/97) 5.6.2015.
Abb. 15. Glyphipteryx forsterella. Bissen, Hel-
meschbaach, 27.5.2012. Diese Art ist manchmal sehr
häug an feuchten, sonnigen Stellen im Wald in der
Nähe von Seggen (Carex sp.) zu beobachten.
Abb. 16. Argyresthia trifasciata. Bissen, Steekräiz, 7.5.2018.
Diese kleine Art wurde mit uja-Panzen aus Südeu-
ropa eingeschleppt und iegt in den frühen Abendstun-
den manchmal sehr häug um uja-Hecken.
Abb. 17. Argyresthia brockeella. Rümelingen, Hol-
leschbierg, 2.7.2013. Diesen schmucken Kleinschmet-
terling kann man aus jungen Birken (Betula sp.) auf-
scheuchen.
Abb. 18. Argyresthia goedartella. Boevingen/Attert,
Haerenhecken, 18.7.2014.
Abb. 19. Argyresthia sorbiella. Dellen, Welschebaach,
9.6.2016. Diese Art ndet man in der Nähe von Eber-
eschen (Sorbus aucuparia).
Abb. 20. Argyresthia conjugella. Lellingen, Op Baerel,
20.6.2014.
164 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
Vereinzelt in Fichtenwäldern (Picea abies).
Die Falter iegen mit Vorliebe um junge
Fichten.
Argyresthia bergiella (Ratzeburg, 1840) (1437)
Grosbous „Neimillen“ (64/100,4) 19.6.1993.
Dieses Tier og mir in der Nähe von Fichten
ans Licht.
Argyresthia trifasciata Staudinger, 1871
(1442) (Abb. 16)
Erpeldingen/Sauer (76/103,5) 20.5.1995; Bart-
ringen, „Béiwerei“ (71,6/74,8) 29.5.1997, leg. R.
Schoos; Tandel (81,1/107,2) 16.5.1998; Bissen
„Steekräiz“ (73,3/94,6) 7.5.2018.
Diese aus Südeuropa stammende Art wurde
vermutlich mit uja -Panzen 1985 ein-
geschleppt (www.lepiforum.de). Sie ist jetzt
weit verbreitet in Gärten mit uja-Bestand
und schwärmt spät nachmittags um diese
Panzen.
Argyresthia dilectella Zeller, 1847 (1447)
Diese an Wacholder (Juniperus communis)
lebende Art (www.lepiforum.de) wird in der
Fauna Europaea für Luxemburg erwähnt,
der Beleg jedoch ist uns nicht bekannt.
Argyresthia abdominalis Zeller, 1839 (1449)
Diese ebenfalls an Wacholder lebende Art
(www.lepiforum.de) wird auch in der Fauna
Europaea für Luxemburg erwähnt, jedoch ist
uns auch hier der Beleg nicht bekannt. Bei A.
dilectella und A. abdominalis handelt es sich
wahrscheinlich um an Wachholder lebende
Arten, deren Wirtspanze zu Zierzwecken
von den Gärtnereien eingeführt wurde.
Argyresthia ivella (Haworth, 1828) (1452)
Oberfeulen „Virbësch“ (68,8/101,2) 15.7.2016.
Das einzige bis jetzt bekanntes Exemplar
wurde aus einer Haselhecke (Corylus avel-
lana) aufgescheucht.
Argyresthia brockeella (Hübner, 1813)
(1453) (Abb. 17)
Grosbous „Neimillen“ (64/100,4) 21.7.1996;
Cruchten-Bahnhof (76,5/95.7) 10.7.1999; Rüme-
lingen „Holleschbierg“ (69,2/59,5) 2.7.2013;
Essingen „Rouscht“ (76/93,2) 28.7.2013; Boe-
vingen/Attert (69,3/94,8) 12.6.2014.
Diese schöne Art iegt um Birken (Betula
sp.). Sie ist verbreitet, aber nie häug.
Argyresthia goedartella (Linnaeus, 1758)
(1454) (Abb. 18)
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 12.7.1991;
Grosbous „Neimillen“ (64/100,4) 21.7.1996;
Pettingen „Pëttenerbësch“ (74,2/93,3) 8.8.1997;
Brandenburg „Fischbescherhof“ (78/109)
18.7.1999; Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6)
28.6.2011.
Verbreitet und nicht selten in der Nähe von
Birken.
Argyresthia pygmaeella (Denis & Schier-
müller, 1775) (1455)
Eschdorf, Haesbech (64,4/106,1) 6.7.1988;
Hoscheid-Fléibur „Miltgesdelt“ (74/111)
24.6.1991; Düdelingen „Haard“ (72,6/60)
23.6.1996; Pettingen „Pëttenerbësch“ (74,2/93,3)
19.6.1997; Roost „Rouscht“ (74,8/94,8) 4.7.2015.
Diese Art erhielt ich durch Abklopfen von
Ästen der Salweide (Salix caprea).
Argyresthia sorbiella (Treitschke, 1833)
(1456) (Abb. 18)
Nachtmanderscheid-Huuschterha, Ronnebësch
(78,5/112,1) 13.6.1999; Berdorf „Kalekapp“
(93,3/100,8) 3.7.1999; Wahlhausen-Dickt „Sauer-
wisen“ (74,9/117,1) 23.6.2006; Dellen „Welsche-
baach“ (63,7/103,4) 9.6.2016; Drauelt „Kouche-
bierg“ (69,2/120,7) 11.7.2016.
Es handelt sich hier um eine typische Art des
Oeslings und des Luxemburger Sandsteins. Die
Falter iegen um Ebereschen (Sorbus aucupa-
ria), die hier ihre Hauptverbreitung haben.
Argyresthia curvella (Linnaeus, 1761) (1458)
Brandenburg „Fischbescherhof“ (78/109) 22.7.1998;
Tandel (81,1/107,2) 13.6.1999; Koedingen-Schilt-
zbierg (83,2/89,2) 2.7.1999; Bissen „Steekräiz“
(73,3/94, 6) 6.6.2016; Erpeldingen/Bous „Hiwel-
bierg“ (92.3/67,8) 3.6.2018.
Diese Exemplare ogen um Apfelbäume
und um Weißdornhecken.
Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 165
Argyresthia retinella Zeller, 1839 (1459)
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 23.6.1996; Gros-
bous „Neimillen“ (64/100,4) 21.7.1996; Tandel
(81,1/107,2) 3.8.1996; Boevingen/Attert Haeren-
hecken (69,3/94,8) 13.7.2013; Niederkorn „Giele
Botter“ (59,2/67,8) 8.6.2017.
Sehr häug um Birken.
Argyresthia fundella (Fischer von Rösler-
stamm, 1835) (1460)
Tandel (81,1/107,2) 30.5.1998.
Dies ist der einzige Fund dieser Art in
Luxemburg. Die Tiere ogen um Weißtan-
nen, die an den Waldrand gepanzt worden
waren. Da Weißtannen in Luxemburg nicht
heimisch sind, nehme ich an, dass die jungen
Panzen schon von Raupen besetzt waren,
als sie gepanzt wurden.
Argyresthia spinosella Stainton, 1849 (1462)
Grevenmacher, „Deisermillen“ (98,4/81)
11.6.1996; Tandel (81,1/107,2) 21.6.1996; Kayl
„Léirächen“ (69,5/61,6) 23.6.1996; Roost
(74,2/93,7)5.6.2016; Canach „Wengertsbierg“
(91,5/75,3) 29.4.2017.
Die häugste Art dieser Gattung, die in den
frühen Abendstunden zu Dutzenden um
Schlehenhecken iegen kann.
Argyresthia conjugella Zeller, 1839 (1463)
(Abb. 19)
Vianden „Pietchesfeld“ (82,9/110,6) 24.5.1993;
Oberschlinder (72,5/113,1) 8.6.1996; Berdorf
„Kalekapp“ (93.3/100,8) 4.7.1998; Roost-Essin-
gen „Rouscht“ (76/94,9) 19.5.2014; Lellingen „Op
Baerel“ (70,2/117,7) 20.5.2014.
Verbreitet und häug an Schlehenhecken.
Argyresthia pruniella (Clerck, 1759) (1466)
Kirschblütenmotte
Tandel (81,1/107,2) 21.6.1996; Düdelingen
„Roudebierg“ (74,6/59,6) 23.6.1996; Brouder-
bur (81,2/102,3) 4.7.1997; Ernster „Wuurzelwis“
(85,2/82,8) 8.7.1997; Mensdorf „Brill“ (88,5/79,2)
17.7.2017.
Diese Art ist weit verbreitet und häug über-
all da, wo Kirschbäume (Prunus cerasus) sind.
Argyresthia bonnetella (Linnaeus, 1758) (1467)
Ernster „Wuurzelwis“ (85,2/82,8) 22.6.1997;
Canach „Wengertsbierg“ (91,5/75,3) 8.7.1997;
Reckingerhof (90,1/67,1) 27.7.2001; Wintrange
„Kurlerbaach“ (92,3/63,3) 26.6.2010; Bissen
„Steekräiz“ (73,3/94,6) 24.7.2013.
Verbreitet und häug um Weißdornhecken.
Argyresthia albistria (Haworth, 1828) (1468)
Tandel (81,1/107,2) 21.6.1996; Reckingerhof
(90,1/67,1) 6.8.1998; Moersdorf „Däiwelskopp“
(104,9/90,3); 25.6.2001; Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6)
4.8.2012; Goebelsmühle (71,8/109,6) 21.6.2016.
Verbreitet und häug um Schlehenhecken.
Argyresthia semitestacella (Curtis, 1833) (1469)
Schengen „Stromberg“ (94/58,7) 6.8.1997,
leg. Meyer; Schrondweiler „Bakes“ (80,7/96,8)
22.8.1997; Bastendorf „Grousse Boesch“
(79,8/108,1) 24.8.1997; Essingen „Rouscht“
(76/93,2) 15.8.2011; Michelbouch „Haerenhe-
cken“ (69,9/97,3) 24.8.2016.
Verbreitet in Buchenwäldern.
3.6. Lyonetiidae Stainton, 1854 Langhorn –
Blattminiermotten
Die Familie der Lyonetiidae beherbergt
kleine bis winzige Falterarten. Die Vertre-
ter der Gattung Lyonetia leben im Raupen-
stadium an Bäumen und Sträuchern. Sie
werden wegen ihrer Winzigkeit selten beob-
achtet, auch umiegen sie gerne die Wipfel
der Raupenfutterpanze. Man entdeckt sie
eher anhand der typischen Fraßminen, die
die Raupen in den Blättern verursachen.
Aus Deutschland sind 16 Arten dieser
Familie bekannt (Gaedike et al. 2017). In
Luxemburg wurden bisher 5 Arten gefun-
den, obwohl es deren sicher mehr gibt. Nur
ist die Bestimmung der winzigen Arten der
Gattung Leucoptera recht schwierig und am
sichersten durch Absuchen der Raupenfut-
terpanzen zu bewerkstelligen.
3.6.1. Lyonetiinae Stainton, 1854
Lyonetia malifoliella (O. Costa, 1836)
(1618)
Kautenbach (69,1/113,2) 10.9.2002 leg. W. N. Ellis
an Crataegus monogyna, 12.9.2002 leg. W. N. Ellis an
166 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
Malus sylvestris und Pyrus communis, 15.9.2002 leg.
W. N. Ellis an Malus sylvestris. Diese Art wird auch in
der Checkliste von Karsholt & Razowski (1996) für
Luxemburg gemeldet, aber es bendet sich derzeit
noch kein Exemplar in unseren Sammlungen.
Lyonetia clerkella (Linnaeus, 1758) (1627)
Kautenbach (69,1/113,2) 10.9.2002 leg. W. N.
Ellis an Malus sylvestris; Düdelingen (73/60)
3.8.2007 leg. W. N. Ellis an Betula pendula;
Ahn „Palmberg“ (97,8/77,2) 4.8.2007 leg. W.
N. Ellis an Prunus cerasus; Vianden „Niklos-
bierg“ (80,3/111,9) 18.6.1998; Bissen „Steekräiz“
(73,3/94,6) 4.7.2013.
Man ndet die sehr charakteristischen
Minen der Schlangenhalsminiermotte
(Schneider 2007: 21, 2017: 98) vor allem in
den Blättern der Rosaceae und Betulaceae.
Lyonetia prunifoliella (Hübner, 1796) (1630)
Wintringen „Kurlerbaach“ (92,1/63,4) 26.5.2010;
Bissen „Steekräiz“ (73,3/94,6) 27.6.2013; Essin-
gen-Roost „Rouscht“ (76/93,2) 29.6.2015; Bissen
„Grousse Mies“ (73,6/94,7) 6.8.2015.
3.6.2. Cemiostominae Wallengren, 1881
Leucoptera laburnella (Stainton, 1851) (1610)
Canach, „Wengertsbierg“ (91,5/75,3) 29.4.2017.
Bei dieser Art handelt es sich um einen Kul-
turfolger, da die Raupe sich hauptsächlich von
Goldregen (Laburnum anagyroides) ernährt.
Sie ist sicher häuger, wurde aber wahrschein-
lich wegen ihrer Winzigkeit übersehen.
Leucoptera sp artifoliella (Hübner, 1813) (1611)
Tandel (81,1/107,2) 7.6.1996, ex pupa; Kayl „Léif-
frächen“(69,5/61,6) 23.6.1996; Lellingen, „Lell-
gerbaach“ (71 ,1/118,1) 23.6.2001; Walferdange
„Stafelter“ (80,3/80,5) 18.6.2008; Boevingen/
Attert „Haerenhecken“ (69,6/94,3) 7.7.2016.
Bei dieser häugen Art lebt die Raupe an
Besenginster (Sarothamnus scoparius).
Im Frühjahr fallen die kleinen länglichen
Abb. 21. Prays fraxinella. Goebelsmühle, 6.6.1993. Abb. 22. Scythropia crataegella. Bissen, Steekräiz,
29.6.2015. Eine weit verbreitete Art, die gerne um
Weißdornhecken (Crataegus sp.) iegt.
Abb. 23. Ethmia quadrilella. Bungerëermillen,
18.5.2015. Diese Art wurde stets in der Nähe von Gemei-
nem Beinwell (Symphytum ocinalis) angetroen.
Abb. 24. Ethmia bipunctella. Düdelingen, Haard,
12.7.1991. Eine seltene Art, die trockene Ruderalä-
chen mit Natternkopf (Echium vulgare) braucht.
Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019) 167
weißen Kokons auf, die die Raupen zur Ver-
puppung an die Ginsterzweige spinnen. Die
winzigen Falterchen iegen o zu mehreren
um eine Ginsterpanze.
3.7. Praydidae Moriuti, 1977
Von den drei aus Deutschland gemelde-
ten Arten (Gaedike et al. 2017) konnten in
Luxemburg deren zwei beobachtet werden.
Prays fraxinella (Bjerkander, 1784) (1424)
(Abb. 20)
Goebelsmühle (71,8/109,6) 6.6.1993; Vianden,
„Niklosbierg“ (80,3/111,9) 18.6.1998; Branden-
burg „Fischbescherhof“ (78/109) 22.7.1998;
Girsterklaus (103,5/94,3) 3.6.2011; Boevingen/
Attert „Haerenhecken“ (69,3/94,8) 12.6.2014.
Verbreitet, aber immer nur vereinzelt. Die
Falter verstecken sich unter den Blättern der
Esche (Fraxinus exelsior).
Prays ruceps (Heinemann, 1854) (1425)
Bettemburg „Äppelbierg“ (74,1/64,4) 1.8.2000
leg. R. Schoos; Brandenburg „Fischbescherhof“
(78/109) 5.5.2014; Canach „Wengertsbierg“
(91,5/75,3) 16.5.2017.
Diese Art iegt auch um Eschen, ist aber viel
seltener als die vorherige.
3.8. Bedelliidae Meyrick, 1880
Von den beiden Arten, die zu den Bedellii-
dae zählen, wurde eine Art erst kürzlich in
Luxemburg entdeckt.
Bedellia somnulentella (Zeller, 1847) (1602)
Mensdorf „Brill“ (88,7/79,1) 8.8.2018.
3.9. Scythropiidae Kyrki, 1990
Diese Familie beherbergt nur eine Art, die in
Luxemburg weit verbreitet ist. Die Raupe lebt
an Weißdorn (Crataegus sp.) und Schlehe
(Prunus spinosa), wurde aber auch in Gärten
an Cotoneaster beobachtet. Hier können die
Raupen die kompletten Panzen, oder wenn
diese in einem Beet stehen, das ganze Beet
mit ihren Gespinsten überziehen. Wie weit
die Panzen diesen Kahlfraß überstehen, ist
mir unbekannt.
Scythropia crataegella Hübner, 1825 (1343)
(Abb. 21)
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 12.7.1991; Tandel
(81,1/107,2) 26.6.1992; Bartringen, „Béiwerei“
(71,6/74,8) 11.7.1996, leg. R. Schoos; Junglinster,
„Weimericht“ (87/85,1) 30.6.1997, ex larva; Erpel-
dingen/Bous „Hiwelbierg“ (92,3/67,8) 3.6.2018.
3.10. Ethmiidae Busck, 1909
Die kleine Familie der Ethmiidae begrei
einige recht seltene Arten, die man hauptsäch-
lich auf trockenen Schuttplätzen oder Stein-
brüchen antreen kann. Nur eine Art, Ethmia
quadrilella, ndet man auch an feuchteren Stel-
len und Straßenrändern, wo die Raupenfut-
terpanze wächst. Von den fünf Arten, die aus
Deutschland gemeldet wurden (Gaedike et al.
2017), sind drei auch in Luxemburg heimisch.
Ethmia quadrilella (Goeze, 1783) (1644)
(Abb. 22)
Winseler, Wiltztal (59,4/115,5) 6.6.2004; Roost
„Rouscht“ (74,8/94,8) 20.5.2009; Essingen
„Huergärtchesbierg“ (76,1/94,9) 4.6.2010; Bun-
gerefermillen (53,6/103,8) 9.6.2016; Bissen „Biis-
sermillen“ (73,3/95,5) 14.7.2018.
Diese Art ist an den Gemeinen Beinwell
(Symphytum ocinalis) gebunden und iegt
in den späten Nachmittagsstunden um diese
Panze. Zweimal ng ich auch ein Exemp-
lar mehrere hundert Meter entfernt von der
Raupenfutterpanze. Die Falter scheinen in
weiterem Umkreis der Raupenfutterpanze
zu schwärmen, da ich bis jetzt fast überall,
wo diese eher lokale Panze wächst, fast
immer auch E. quadrilella beobachtet habe.
Ethmia terminella T. Fletcher, 1938 (1648)
(Abb. 23)
Brandenburg „Fischbescherhof“ (78/109) 9.6.1988;
Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 12.7.1991; Unter-
schlinder „Wolfsbierg“ (72,8/111,3) 30.6.1995.
Lokal und selten in Steinbrüchen, wo der
Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare)
wächst.
Ethmia bipunctella (Fabricius, 1775) (1655)
(Abb. 24)
Luxemburg-Bonneweg (79,4/74,1) 12.5.1984, leg.
Meyer; Düdelingen „Haard“ (72,6/60) 12.7.1991;
Aspelt „Beckeschmillen“ (85,2/64,6) 31.7.1998,
168 Bull. Soc. Nat. luxemb. 121 (2019)
leg. Meyer; Bartringen „Béiwerei“ (71,6/74,8)
17.5.2000, leg. R. Schoos.
Diese sehr lokale Art iegt auch auf trocke-
nen, heißen Stellen, wo der Gewöhnliche
Natternkopf wächst.
4. Diskussion
Von den hier behandelten Familien wurden
in Luxemburg bisher 75 Arten festgestellt.
Dies ist etwas mehr als die Häle (56%) der
Arten, die aus Deutschland bekannt sind
(Gaedike et al. 2017). Natürlich gibt es in
unserem Nachbarland eine ganze Reihe ver-
schiedener Biotoptypen, die nicht in Luxem-
burg sein können, wie z.B. die alpinen
Lebensräume, an die verschiedene Vertreter
dieser Familien gebunden sind.
Einige Arten haben den Schwerpunkt ihrer
Verbreitung eher im Gutland, zum Teil
wegen der milderen Temperaturen oder der
Abhängigkeit der Futterpanze von kalk-
haltigem Boden (Yponomeuta plumbella);
andere leben an Panzen, die man eher auf
sauren oder silikathaltigen Böden ndet
(Argyresthia sorbiella).
Im Allgemeinen sind die hier aufgezählten
Arten in Luxemburg weit verbreitet und
nicht selten. Die Erklärung hierzu ist ihre
Lebensweise, die hauptsächlich an Bäume
und Sträucher gebunden ist. Die Tiere,
deren Raupen an Blütenpanzen leben,
sind deshalb eher lokal und o sehr selten
(Ethmiidae). Sieht man sich alte Fotos von
luxemburgischen Landstrichen an, erkennt
man, dass viele Landschaen außerhalb der
Wohngebiete und der Flächen, die industri-
ell oder intensiv landwirtschalich genutzt
werden, immer mehr verbuschen und
waldähnlichen Charakter bekommen. Dies
geschah in der Vergangenheit durch Auf-
gabe oder Auorstung der landwirtscha-
lich uninteressanten Flächen. Somit leiden
die an Sträuchern und Bäumen lebenden
Arten nicht unter Biotopschwund, eher
umgekehrt, wohingegen die Freilandarten
immer seltener werden.
Danksagungen
Mein Dank gilt Nico Schneider für die kritische
Durchsicht dieser Arbeit.
Literatur
Emmet, A.M., 1996. e Moths and Butteries of
Great Britain and Ireland, Volume III, Ypo-
nomeutidae – Elachistidae. Harley Books,
Colchester, Essex. 452 pp.
Gaedike, R., M. Nuss, A. Steiner & R. Trusch,
2017. Verzeichnis der Schmetterlinge
Deutschlands (Lepidoptera). Entomofauna
Germanica, Dresden. Band 3. 362 pp.
Heath, J. & A. M. Emmet, 1985. e Moths and
Butteries of Great Britain and Ireland,
Volume II, Cossidae - Heliodinidae. Harley
Books, Colchester, Essex. 460 pp.
Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken, E.J., 2013.
Lepidoptera, Moths. Fauna Europaea version
2017.06, https://fauna-eu.org [10.12.2017]
Karsholt, O. & J. Razowski, 1996. e Lepidop-
tera of Europe. A Distributional Checklist.
Apollo Books, Stenstrup, 380 pp.
Schneider, N., 2007. Auf Spurensuche. 37. Im
Obstgarten. Regulus 10/07: 21.
Schneider, N., 2017. Auf Spurensuche. 20 Jahre
“Auf Spurensuche” im Regulus. éditions
revue. Dierdange/Luxembourg, 175 pp.
www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Argyresthia_Dil-
ectella [Zugri am 10.7.2019]
www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Argyresthia_
Abdominalis [Zugri am 10.7.2019]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlschabe
[Zugri am 10.7.2019]