Über Jugend im Kontext von Identitätsbildung und dies unter dem Aspekt von Ethnisierung zu reflektieren, heißt, ein mehrfach brüchiges Terrain zu betreten, das zugleich von diskursiv verfestigten und verfestigenden Strukturen durchwirkt ist. Die Begriffe und ihre Subjekte ebenso wie die Gegenstände dahinter sind flüchtig: Was ist Jugend, wann beginnt sie, wann endet sie, wie definiert sie sich, in welchen Lebensstilen und an welchen Lebensnotwendigkeiten performiert sie sich? Die Entgrenzung von Jugend (vgl. Böhnisch 2008, S. 30) sowohl in einer zeitlich-biographischen als auch in einer sozioökonomischen Dimension ist sozial-und kulturwissenschaftlicher Standard geworden (vgl. u.a. Sander/Vollbrecht 2000; Milmeister/Willems 2007), jugendlicher Habitus wird mittlerweile im Plural und entkoppelt von einer präzise bestimmbaren Altersphase betrachtet. Dieser Beitrag lotet jugendliche Positionierungen in einem weiteren problematischen Kontext aus, jenem der Identitätsbildung im Spannungsfeld zwischen Individualität und Ethnisierung.