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Hamm, Rüdiger; Koschatzky, Knut:
Kanäle, Determinanten und Hemmnisse des regionalen
Transfers aus Hochschulen
URN: urn:nbn:de:0156-0938020
CC-Lizenz: BY-ND 3.0 Deutschland
S. 24 bis 75
Aus:
Postlep, Rolf-Dieter; Blume, Lorenz; Hülz, Martina (Hrsg.) (2020):
Hochschulen und ihr Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung.
Hannover. = Forschungsberichte der ARL 11
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Rüdiger Hamm Knut Koschatzky
KANÄLE DETERMINANTEN UND HEMMNISSE DES
REGIONALEN TRANSFERS AUS HOCHSCHULEN
Gliederung
Einleitung
Kanäle des regionalen Transfers
Regionale Nachfrageimpulse
Ökonomische Transfereffekte
Wirkungszusammenhänge
Wissenstransfer und seine Kanäle
Gesellschaftliche Transfereffekte
Kapazitäts und soziokulturelle Effekte
Effekte universitären Engagements
Determinanten des Transfers
Hochschulseitige Determinanten
Regionsseitige Determinanten
Humankapital demografische Strukturen und Sozialkapital
Urbanisierungs und Agglomerationsgrad
Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsleistung
Gründungsklima und infrastruktur
Transferklima und unterstützung
Wissensinfrastruktur
Hemmnisse des regionalen Transfers
Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf
Literatur
Kurzfassung
In diesem Beitrag wird das Wirkungsgeflecht zwischen Hochschulen und ihren Stand
ortregionen beschrieben und Schlussfolgerungen über die Bedeutung einzelner
Transferkanäle Determinanten und Transferhemmnisse werden abgeleitet Dazu er
folgt zunächst die Darstellung von Transferkanälen über die eine Hochschule ihr regi
onales Umfeld erreichen kann Es wird aufgezeigt dass Ausmaß und Qualität der
Transfererfolge von diversen Einflussfaktoren abhängen beispielsweise von hoch
schulseitigen Determinanten die Intensität und Ausmaß des Transfererfolges mitbe
stimmen Zusätzlich beeinflussen regionsseitige Determinanten die Kapazität mit der
eine Region als Transferempfänger die hochschulseitigen Transfereffekte aufnehmen
und in Wohlfahrtseffekte und wirtschaftliches Wachstum umzusetzen vermag Wei
terhin werden exemplarische Hemmnisse diskutiert die den Transfer aus Hochschu
len erschweren Zum Abschluss gibt der Beitrag einen Ausblick auf weiteren For
schungsbedarf
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Schlüsselwörter
Hochschulen Transfer Transferkanäle Region universitäres Engagement
Transferhemmnisse
Channels, determinants and barriers to regional transfers from higher
education
Abstract
This article describes the interaction between universities and their regional environ
ment and draws conclusions about the importance of single transfer channels deter
minants and transfer barriers First of all transfer channels are presented through
which a university can reach its regional environment It is shown that the extent and
quality of the transfer success depend on various influencing factors for example on
universityoriented determinants which affect the intensity and extent of transfer
success In addition regional determinants influence the capacity with which a region
as a transfer recipient can absorb the transfer effects of higher education and trans
late them into welfare effects and economic growth Furthermore examples of obsta
cles that make transfer from hig her education institutions more difficult are discussed
Finally the article gives an outlook on further research needs
Keywords
Universities transfer transfer channels region university commitment transfer
obstacles
1 Einleitung
Hochschulen wirken auf verschiedenen Wegen auf ihre Standortregion ein und beein
flussen dort die wirtschaftlichen sozialen demografischen infrastrukturellen und
kulturellen Gegebenheiten Neben der Hochschulforschung im engeren Sinn befassen
sich die Wirtschaftsgeographie und Regionalwissenschaft seit Ende der er Jahre
mit der Rolle von Hochschulen in Regionen sowie mit Netzwerkbeziehungen von For
schungseinrichtungen in inhaltlicher und räumlicher Perspektive vgl Voß mit
Hinweisen auf erste Studien in den Jahren zu Münster und zu Gießen Da
bei sind drei thematische Stufen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den
regionalen Effekten von Hochschulen zu unterscheiden
Auf einer ersten Stufe beginnend Ende der er verstärkt in den er und
er Jahren konzentrierte sich die Forschung nahezu ausschließlich auf diejenigen
Impulse die eine Hochschule allein durch ihre Existenz an ihre Standortkommune und
deren regionales Umfeld abgibt Back/Fürst ff Die dabei entstandenen eher
wirtschaftswissenschaftlich orientierten Studien setzten sich mit der regionalen Wir
kung und Wirksamkeit von Universitäten und in geringerem Umfang Fachhochschu
len auseinander Übersichten finden sich bei Voß oder Stoetzer/Krähmer
Der Schwerpunkt lag auf Betrachtungen der ökonomischen Wirksamkeit dieser Ein
richtungen vor allem als regionale Arbeitgeber und als Beschaffer von Produkten und
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Dienstleistungen aber auch unter Nachfragegesichtspunkten der Hochschulbeschäf
tigten und Studierenden vgl z
B Bleaney/Binks/Greenaway et al für einen Fall
in England Niermann für die Universität Bielefeld Oser/Schröder für die
Universität Konstanz Voigt für die TU Ilmenau Hamm/Wenke für die Hoch
schule Niederrhein Diese Studien zeigten auf dass die betrachteten Universitäten
erhebliche Beschäftigungs und Einkommenswirkungen auf ihre Region ausüben z
T
als größter regionaler öffentlicher Arbeitgeber
Seit Ende der er Jahre wurde die nachfrageorientierte Betrachtung auf die Ana
lyse weiterer ökonomischer Transferfunktionen ausgeweitet und es entstand eine
zweite Forschungslinie die sich stärker auf die über angebotsseitige Zusammenhänge
wirkenden Effekte von Hochschulen fokussierte Die Verschiebung der Betrachtungs
weise hatte ihren Ursprung in der zunehmenden Aufgabenvielfalt von Hochschulen
der Orientierung am USamerikanischen Transfermodell und der darauf basierenden
Entwicklung des TripleHelixModells Abramson/Encarnação/Reid et al Etzko
witz/Leydesdorff Die dort skizzierte „entrepreneurial university“ Clark
Gibbs hat nicht nur die Aufgabe unternehmerisch im Sinne der Attrahierung
exzellenter Wissenschaftler und der Generierung von Lizenzeinnahmen aus dem
Transfer universitärer Forschungsergebnisse zu agieren Etzkowitz/Ranga/Benner et
al sondern auch den Gedanken des Unternehmertums unter Beschäftigten
und Studierenden zu fördern mit dem Ziel durch Ausgründungen neue Unternehmen
zu schaffen Franzoni/Lissoni In diesem Zusammenhang spielen akademische
Spinoffs die sich zunächst im Umfeld ihrer Inkubatororganisation ansiedeln eine
wichtige Rolle Koschatzky/Hemer Rabe Stahlecker In den letzten
Jahren richtet sich der Blick in den auf das Forschungs und Innovationssystem ausge
richteten wissenschaftlichen Analysen auf die Frage der Fluidität von Forschungsorga
nisationen und auf die Herausbildung neuer Organisations und Transfermodelle für
die wiederum die räumliche Nähe zwischen unterschiedlichen Kooperationspartnern
von Bedeutung ist Kaufmann/Tödtling Kuhlmann/Schmoch/Heinze Hie
runter sind sowohl temporäre Formen der strategischen Zusammenarbeit zwischen
Hochschulen und Unternehmen zu verstehen in denen Wissenschaftler aus beiden
Einrichtungen im Rahmen einer PublicprivatePartnership gemeinsam an neuen The
men forschen Frank/MeyerGuckel/Schneider Koschatzky Koschatzky/
Stahlecker als auch Zusammenschlüsse von Hochschulen und außeruniversitä
ren Forschungseinrichtungen wie sie beispielsweise im Rahmen der durch die Exzel
lenzinitiative geförderten Aktivitäten im Herbst mit der Gründung des Karlsru
her Instituts für Technologie KIT durch die Fusion der Universität Karlsruhe und des
Forschungszentrums Karlsruhe erfolgt sind
Über die im engeren ökonomischen Sinne verstandenen Transferfunktionen hinaus
und damit dem Modell der „engaged university“ entsprechend, steht in einer dritten
Forschungslinie ungef ähr seit Beginn des Ja hrtausend s das gesamte Ak tivität sspektrum
von Hochschulen und ihren Angehörigen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen
Diskussion regionaler Transferkanä le von Hochschulen. Damit weitet sich das Interesse
der Wissenschaft von den ausschließlich ökonomischen Effekten der Hochschulen
auch auf ihre gesellschaftlichen (z.
B sozialen oder ökologischen Effekte aus Dies
lässt sich in Analysen über regionale Innovationssysteme z
B Asheim/Gertler
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Cooke Cooke erkennen die in besonderem Maße die Rolle des For
schungssektors thematisieren und analysieren Basierend auf primärstatistischen Er
hebungen durch standardisierte Befragungen in unterschiedlichen deutschen und
europäischen Regionen zusammenfassend Koschatzky/Sternberg Sternberg
und unter Nutzung weiterer deutscher und europäischer Innovationserhebun
gen z
B Beise/Stahl Mohnen/Hoareau konnte aufgezeigt werden dass
Hochschulen intensiv mit unterschiedlichen Partnern zusammenarbeiten besondere
regionale Kooperationsbeziehungen aber vor allem mit Unternehmen bestehen
Fritsch/Schwirten Die Netzwerke mit anderen Universitäten weisen demge
genüber eine erheblich stärker ausgeprägte überregionale und internationale Kompo
nente aus Sondermann/Simon/Scholz et al Es konnte auch gezeigt werden
dass innerhalb dieses allgemeinen Kooperationsmusters Fachhochschulen viel stärker
auf ihr räumlich nahes Umfeld ausgerichtet sind als Universitäten Beise/Stahl
Dinse/Hamm/Jäger et al Kooperationen mit nichtuniversitären Forschungs
einrichtungen entwickeln allerdings gerade auch diese häufig auf regionaler Ebene
wie Evaluationsergebnisse belegen Sondermann/Simon/Scholz et al Weitere
Arbeiten der Folgejahre griffen spezifische Aspekte der regionalen Einbindung und
Einbettung von Hochschulen auf Fritsch/Henning/Slavtchev et al ermittelten
beispielsweise dass die Intensität und Qualität der an Universitäten durchgeführten
Forschung einen signifikanten Effekt auf die regionale Innovationsleistung haben Bro
ström/McKelvey/Sandström setzen sich mit der Frage auseinander ob die re
gionalen WissensspilloverEffekte von Universitäten groß genug sind um als Ansied
lungsanreiz für Zweigwerke multinationaler Unternehmen zu dienen Thune
analysiert ob die Einbettung in frühere Netzwerke zwischen Universitäten und Unter
nehmen die aktuelle Entstehung von gemeinsamen Forschungsprojekten und die
Wahrnehmung über den Erfolg dieser Projekte beeinflussen Aber auch die Rolle von
Hochschulen in regionalen Innovationssystemen wird weiterhin thematisiert Fritsch/
Henning/Slavtchev et al
Zunehmendes Interesse haben die unterschiedlichen Wechselwirkungen von Hoch
schulen mit ihrem regionalen Umfeld auch durch den Bedeutungsgewinn der Region
in der supranationalen und nationalen Wissenschafts Forschungs und Technolo
giepolitik erfahren Spätestens seit Ende der er Jahre werden in Deutschland
aber auch in vielen anderen Ländern die Bildung und Entwicklung regionaler Netz
werke regionaler Kompetenzzentren und in den letzten Jahren verstärkt auch Wis
sens und Technologiecluster sowohl durch die EUKommission als auch durch deut
sche Bundesministerien wie das Bildungs und Forschungsministerium oder das
Wirtschaftsministerium aktiv gefördert um durch regionale und lokale Fokussierung
von Fördermitteln die Effizienz und Effektivität der Fördermaßnahmen und basierend
auf lokal gebundenen Wissens und Kreativitätspools die nationale Wettbewerbsfä
higkeit zu steigern Dohse Koschatzky Daraus erwachsen sowohl von
der nationalen als auch von der regionallokalen Politik Erwartungen an die Hochschu
len eine besondere Rolle im Rahmen der regionalen Kompetenzbildung und Profilent
wicklung zu spielen was wiederum jenseits der klassischen Steuerungsinstrumente
und der aktuellen Förderprogramme einen politischen Druck auf die Hochschulen
ausübt sich auch in diesem Handlungsfeld aktiv zu engagieren und zu positionieren
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Neben diesen drei Wirkungsfeldern Nachfragewirkungen Transferwirkungen und
gesellschaftliche Wirkungen entfalten Hochschulen Wirkungen durch die Ausbil
dung/Qualifizierung der Studierenden Kroll Diese Humankapitaleffekte haben
gesamtwirtschaftliche Wirkungen und werden zudem regional wirksam wenn die Ab
solventen dem regionalen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen Zusätzlich können ent
sprechende Wirkungen auch durch die Weiterbildung von Arbeitnehmern und Weiter
bildungsangebote für andere gesellschaftliche Gruppen entstehen Da Lehre neben
der Forschung und seit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr
auch der Transfer eine der Kernaufgaben der Hochschulen darstellt wird sie
der Vollständigkeit halber erwähnt an dieser Stelle aber nicht vertiefend behandelt
In Anlehnung an Goldstein/Maier/Luger und Uyarra lassen sich die bis
herigen Ausführungen in vier Gruppen von regionalen Wirkungen von Hochschulen
zusammenfassen
Regionale Nachfrageeffekte die sich aus der Rolle einer Hochschule als Wirt
schaftsakteur über Investitionen Beschäftigungswirkungen sowie Ausgaben der
Beschäftigten und Studierenden ergeben
Regionale Humankapitaleffekte als Ergebnis von Aus und Weiterbildung und ent
sprechender Wirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt
Regionale Wissens und Technologietransfereffekte die auf den unterschiedlichen
Transfer und EntrepreneurshipAktivitäten der Hochschulangehörigen basieren
Partiell sind hier auch Aktivitäten zu subsumieren die mit der Bezeichnung „Entre
preneurial University“ verbunden sind
Regionale gesellschaftliche und politische Effekte die sich aus einem entsprechen
den Engagement der Hochschulmitglieder ergeben und durch eine Führungsrolle
der Hochschule die sozioökonomische Entwicklung der Region bereichern kön
nen Hierfür wurde der Begriff „Engaged University“ geprägt
Die am Beginn des Abschnitts dargestellte erste Forschungslinie entspricht der ersten
Gruppe der regionalen Wirkungen von Hochschulen Aus der zweiten Forschungslinie
lassen sich die Wirkungsbereiche zwei und drei ableiten regionale Humankapitalef
fekte und regionale Wissens und Technologietransfereffekte Die Forschungslinie
drei thematisiert im Wesentlichen die gesellschaftlichen und politischen Effekte des
regionalen Engagements von Hochschulen
In der nachfolgenden Abbildung sind diese vier Wirkungsfelder noch einmal gra
phisch dargestellt
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Engagierte Universität
Gesellschaftliche und
politische Aktivitäten &
regionale Führung
Entrepreneurial
University
Wissenstransfer &
Entrepreneurship
Traditionelle Rolle
Humankapital
(Absolventen)
Hochschule als
Wirtschaftsakteur
Investitionen, Ausgaben,
Beschäftigung
Abb Die Rollen von Hochschulen im regionalen Transfer / Quelle Verändert nach Kroll
Ziel dieses Beitrages ist es das mit diesen kurz skizzierten Forschungslinien verknüpf
te Wirkungsgeflecht zwischen Hochschulen und ihren Standortregionen zu beschrei
ben und Schlussfolgerungen über die Bedeutung einzelner Transferkanäle Determi
nanten und Transferhemmnisse abzuleiten Dazu werden zunächst im Abschnitt die
Transferkanäle dargestellt über die eine Hochschule ihr regionales Umfeld erreichen
kann Die Verfügbarkeit von Transferkanälen ist zwar eine notwendige aber noch kei
ne hinreichende Bedingung für erfolgreichen Transfer Ausmaß und Qualität der
Transfererfolge hängen von diversen Einflussfaktoren ab So können hochschulseitige
Determinanten die Intensität und das Ausmaß des Transfererfolges mitbestimmen
Ebenso beeinflussen regionsseitige Determinanten die Absorptionskapazität die Ka
pazität in der die Region als Transferempfänger die Transfereffekte aufnehmen und in
Wohlfahrtseffekte und wirtschaftliches Wachstum umzusetzen vermag Und schließ
lich gibt es eine Reihe von Hemmnissen die den Transfer aus Hochschulen erschwe
ren Die Transferdeterminanten und Transferhemmnisse stehen im Mittelpunkt der
Überlegungen des Abschnitts Die Zusammenfassung sowie ein Ausblick auf weite
ren Forschungsbedarf beschließen den Beitrag in Abschnitt
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
2 Kanäle des regionalen Transfers
2.1 Regionale Nachfrageimpulse
Die nachfrageseitigen Effekte von Hochschulen umfassen die Wirkungen auf Einkom
men Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region die aus dem Bau Ausbau und
laufenden Betrieb der Hochschule resultieren vgl Abb Zu ihnen gehören konkret
die Personalausgaben die Sachausgaben und die Investitionsausgaben der Hochschu
le sowie die Ausgaben von Studierenden und von Hochschulbesuchern zum Folgen
den vgl Hamm/Wenke Hamm/Kopper ff
Die Personalausgaben der Hochschule führen abhängig vom Wohnort der Hoch
schulbeschäftigten zur unmittelbaren Einkommensentstehung in der Standort
region Der größte Teil der in die Standortregion fließenden Einkommen wird
auch dort verausgabt und hat folglich im regionalen Einzelhandel im Handwerk
oder in Dienstleistungen Umsatzsteigerungen zur Folge Diese Umsatzsteigerun
gen wiederum führen zu zusätzlicher Wertschöpfung zur Entstehung weiterer
regionaler Einkommen und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region Diese
Effekte fallen umso stärker aus je mehr Mitarbeiter vor Ort wohnen und je höher
der Anteil des Einkommens ist den sie in der Region ausgeben
Um den laufenden Betrieb zu gewährleisten muss eine Hochschule Sachausgaben
tätigen Ein Teil dieser Einkäufe wird ihrer Standortregion zugutekommen Auch
dies führt zu Umsatz Wertschöpfungs und Einkommenssteigerungen in der Re
gion und trägt somit zur Sicherung von regionalen Arbeitsplätzen bei Dabei sind
diese Wirkungen umso höher je höher die Ausgaben für Sachmittel sind und je
größer der Anteil der Sachmittel ist der von der Hochschule regional nachgefragt
wird
Die Hochschule tätigt Investitionsausgaben wenn Gebäude oder Anlagen errich
tet erneuert oder erweitert werden oder wenn Erhaltungsmaßnahmen an den
Gebäuden oder Anlagen durchgeführt werden müssen Die dadurch angestoßene
Wirkungskette ist vergleichbar mit derjenigen der zuvor beschriebenen Sachaus
gaben Ihre Stärke hängt vom Gesamtumfang der Investitionsausgaben ab und
vom Auftragsvolumen das von der Hochschule an regionale Unternehmen ver
geben wird
Die Ausgaben der Studierenden haben prinzipiell ähnliche Effekte wie die des
Hochschulpersonals Die Studierenden verlegen ihren Wohnsitz an den Hoch
schulstandort bzw behalten ihn dort um studieren zu können ohne die Hoch
schule würden sie zumeist einen anderen Studienort wählen Sie tätigen ihre Aus
gaben in der Region was ebenfalls zu Umsätzen und Wertschöpfung bei regio
nalen Unternehmen führt und über die gezahlten Faktoreinkommen Arbeitsplätze
in der Region sichert
Schließlich veranstalten Hochschulen Konferenzen Tagungen und Workshops
deren Teilnehmer Hochschulbesucher Ausgaben in der Hochschulregion täti
gen Die Effekte hiervon sind mit denen der Studierendenausgaben vergleichbar
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen tr ansfers aus HocHscHulen
Ausgaben der Hochschulmitarbeiter Studieren
den und Hochschulbesucher sowie Vorleistungs
und Investitionsgüternachfrage führen in den hier
beschriebenen Impulsketten zu einer Steigerung
der regionalen Wertschöpfung die durch die wirt
schaftliche Aktivität der Hochschule bedingt ist
Dieser Anstieg der Wertschöpfung ist verbunden
mit einer weitergehenden Vorleistungsnachfrage
der begünstigten Unternehmen Soweit diese Vor
leistungsnachfrage in der Region verbleibt führt
auch sie zu einer weiteren regionalen Wertschöp
fung Dieser Prozess verläuft über mehrere Stu
fen Darüber hinaus zahlen die durch die Nachfra
geimpulse begünstigten Unternehmen Einkommen
an ihre Mitarbeiter Soweit diese Mitarbeiter selbst
in der Region leben werden sie diese Einkommen
auch in der Region verausgaben was wiederum
regionale Wertschöpfungs und Beschäftigungs
effekte nach sich zieht auch hierbei handelt es
sich um einen mehrstufigen Prozess
Die Analyse der nachfrageseitigen Effekte von
Hochschulen ist mittlerweile Gegenstand einer
Vielzahl von empirischen Untersuchungen gewe
sen Hamm/Kopper für eine vergleichende
Übersicht Stoetzer/Krähmer die zumeist
den Charakter von Fallbeispielen haben Das zur
empirischen Abschätzung dieser Effekte im Allge
meinen genutzte Instrument ist die regionale Mul
tiplikatoranalyse die im Rahmen solcher Analysen
geschätzten „regionalen Multiplikatoren“ setzen
die durch einen autonomen Impuls insgesamt aus
gelösten Wirkungen zu dem auslösenden Impuls
in Relation Die regionale Multiplikatoranalyse ist
ein häufig verwendetes Instrument das kon
kret quantifizierte Schätzergebnisse der Einkom
mens Wertschöpfungs und Beschäftigungswir
kungen einer Hochschule liefern kann Obwohl
dem Verfahren ökonomisch verständliche und
plausible Zusammenhänge zugrunde liegen ist es
nicht unumstritten Die eingeschränkte Genauig
keit die hohe Abhängigkeit der Ergebnisse von
Annahmesetzungen aufgrund eingeschränkter
Datenverfügbarkeit und die daraus resultierende
Manipulierbarkeit der Resultate sind zentrale Kri
tikpunkte
Hochschule Nachfrageseitige
Effekte Region
Regionsgebundene Ausgaben der Hochschule
•Personalausgaben
•Sachausgaben
•Investitionsausgaben
Regionsgebundene Ausgaben der Studierenden
Regionsgebundene Ausgaben der Mitarbeiter
Regionsgebundene Ausgaben von Besuchern
Multiplikatoreffekte
Erhöhte Nachfrage,
Umsatz und Wertschöpfung,
Einkommens- und
Beschäftigungseffekte
Regionale Nachfrageeffekte von Hochschulen
Abb Regionale Nachfrageeffekte
von Hochschulen / Quelle Eigene
Darstellung
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Während sich die regionalökonomische Forschung kaum noch mit Analysen nachfra
geseitiger Effekte befasst ist das Interesse von hochschul und regionalpolitischen
Entscheidungsträgern an derartigen Schätzungen nach wie vor groß Beleg hierfür
sind die eher nachfrageorientierten Studien die als Auftragsarbeiten für Auftragge
ber aus der Region bzw aus Hochschulen erstellt wurden vgl z
B BCG DIW
Econ DIW Econ Eine jüngere allerdings in eine Gesamtanalyse der regio
nalökonomischen Transfereffekte eingebettete Schätzung der nachfrageseitigen
Hochschuleffekte findet sich z
B bei Hamm/Kopper ff Die weitgehend auf
primär erhobenen Daten basierende Studie kommt für die Hochschule Niederrhein
eine der größten nordrheinwestfälischen Fachhochschulen zu dem Ergebnis dass
der gesamte im regionalen Umfeld der Hochschule dem Mittleren Niederrhein wirk
same Einkommenseffekt etwa Mio
beträg t Ausgehend von den direkten Einkom
menszahlungen der Hochschule von rund Mio
ergeben sich indirekte Einkom
menseffekte zum einen durch die Sachausgaben der Hochschule zum anderen durch
die Ausgaben der Studierenden in Höhe von gut Mio
Die über den Einkommens
und Vorleistungskreislauf induzierten Effekte belaufen sich für die analysierte Region
auf Mio
Der Einkommensmultiplikator beträgt demnach d
h jeder von der
Hochschule an ihre Mitarbeiter gezahlte Euro führt zur Entstehung eines Einkommens
von nahezu einem weiteren Euro am Mittleren Niederrhein Die ebenfalls berechneten
Wertschöpfungs und Beschäftigungsmultiplikatoren nehmen ähnliche Werte an
b zw
Ein Vergleich derartiger Multiplikatorberechnungen mit denen anderer Studien ge
staltet sich deshalb als schwierig weil sich die Methodik im Detail die erforderlichen
Annahmesetzungen und die gewählten Bezugsregionen unterscheiden Stoetzer/
Krähmer Das methodische Konzept der Analyse für die Hochschule Nieder
rhein orientiert sich am Vorgehen das DIW Econ in ähnlichen Analysen verwendet
hat Dabei ermittelte Beschäftigungsmultiplikatoren nehmen vergleichbare Werte an
z
B ein Beschäftigungsmultiplikator von für die TU Berlin DIW Econ An
sonsten werden meist Multiplikatorwerte im Bereich zwischen und ermittelt
vgl etwa die Übersichten in Stoetzer/Krähmer oder Blume/Fromm Dass
die Untersuchung für die Hochschule Niederrhein im Vergleich dazu höhere Werte
ausweist liegt insbesondere daran dass die Ausgaben der Studierenden in den Ver
gleichsstudien zumeist als Teil des direkten Effekts angesehen werden
2.2 Ökonomische Transfereffekte
2.2.1 Wirkungszusammenhänge
Hochschulen werden als ein Faktor angesehen der die wirtschaftliche Entwicklung in
der Standortregion positiv beeinflussen kann vgl z
B Knödler/Tivig Pavel
Hamm/Wenke Diese positiven ökonomischen Effekte kann eine
Hochschule aber nicht allein über die gerade beschriebenen nachfrageseitigen Wir
kungsketten sondern auch über angebotsseitige Zusammenhänge erzielen Über bei
Würden die Ausgaben der Studierenden in der Analyse zur Hochschule Niederrhein als direkter Ef
fekt betrachtet so ergäben sich auch dort Multiplikatorwer te um Hamm/Kopper
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
de Wirkungsmechanismen entstehen regionale Wohlfahrtssteigerungen Über die
Angebotsseite kann eine Hochschule dazu beitragen die regionale Ausstattung mit
Humankapital durch eine bessere Ausschöpfung und Mobilisierung von regionalen
Begabungsreserven zu verbessern um so flexibler und dynamischer auf erforderliche
Änderungsprozesse reagieren zu können Hochqualifizierte Arbeitskräfte stehen nach
dem Studienabschluss dem regionalen Arbeitsmark t zur Ver fügung und Unternehmen
fällt es dadurch leichter zukunftsorientierte Produkte und Dienstleistungen zu entwi
ckeln Die Hochschule ist außerdem ein wichtiger Teil des regionalen Innovationsnetz
werks sie stärkt die regionale Innovationskraft vgl Fritsch/Henning/Slavtchev et al
durch die eigenen Forschungskompetenzen und sie kann regionale Unter
nehmen dabei unterstützen die Innovationsfähigkeit zu erhöhen und bestehende In
novationsdefizite zu überwinden vgl Hamm/Wenke Im Rahmen der „An
tennenfunktion“ kann sie zudem internationales Wissen für die Region verfügbar
machen vgl Fritsch/Schwirten Schließlich können Hochschulen dazu
beitragen das Image ihrer Standortregion durch erfolgreiche Aktivitäten in Lehre und
Forschung aufzuwerten vgl Hamm/Jäger/Karl et al Die Wirkungsmecha
nismen über die Angebotsseite sind mithin vollkommen andere als bei der Nachfra
geseite Angebotsseitige Effekte erzeugen Wirtschaftswachstum durch die Stärkung
der regionalen Innovationskraft durch eine Erhöhung der strukturellen Anpassungs
flexibilität und durch eine Verbesserung der regionalen Standortqualität vgl Hamm/
Jäger/Karl et al ff Unterschiede bestehen aber nicht allein hinsichtlich der
Wirkungsmechanismen sondern auch hinsichtlich des Wirkungszeitr aums denn wäh
rend nachfrageseitige Effekte bereits kurzfristig wirksam und erkennbar sind entfal
ten angebotsseitige Effekte ihre Wirkungen erst auf mittlere oder lange Sicht
2.2.2 Wissenstransfer und seine Kanäle
Der als Wissenstransfer bezeichnete Prozess des Übertragens von innovationsrele
vantem Wissen vgl Böttcher ist für Innovationssysteme Wirtschaft und
Bevölkerung von zentraler Bedeutung vgl z
B Anselin/Varga/Acs Anselin/Var
ga/Acs Huggins/Kitagawa Dabei kann das zu transferierende Wissen vgl
Caspers/Bickhoff/Bieger von allgemeinen Forschungsergebnissen über Wis
sen das zur Konzeption Produktion und Nut zung von Technik erforderlich ist Fakten
wissen und Tatsachenwissen Prozesswissen Handlungswissen und prozedurales Wis
sen bis hin zu kreativen Fertigkeiten eine Vielfalt unterschiedlicher Ausprägungen
haben Jedes Wissen umf asst implizite und explizite Anteile Explizite Wissensbestand
teile sind leichter transferierbar während implizites Wissen an Personen gebunden ist
und nicht transferiert werden kann vgl Mayr Nach
Abs des deut
schen Hochschulrahmengesetzes gehört der Wissens und Technologietransfer zu
den expliziten Aufgaben der Hochschulen
Der Wissens und Technologietransfer zwischen Hochschule und regionaler Wirt
schaft will das Wissenspotenzial der Hochschulen nutzen um die regionale Innovati
onsfähigkeit zu steigern und so die regionalwirtschaftliche Entwicklung zu stärken
vgl Süssenberger Dabei wird Wissenstransfer als ein interaktiver Prozess
verstanden bei dem beide Seiten Transfergeber und/oder nehmer sein können und
von dem letztlich auch die Standortregion profitiert Den zugrundeliegenden Kernge
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Abb Regionalwirtschaftliche Transfereffekte von Hochschulen / Quelle Eigene Darstellung
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
danken bringt Abbildung zum Ausdruck Ausgehend von ihren Aktivitäten in For
schung und Lehre stößt die Hochschule einen über verschiedene Transferkanäle
verlaufenden Wissens und Technologietransfer in ihr regionales Umfeld an Hiervon
profitiert die Region beispielsweise durch die Bildung von Humankapital und die „ar
beitsmarktorientierte WeiterQualifizierung breiter Bevölkerungsschichten durch
die Hochschule“ Kloke/Krücken Außerdem wird die regionale Innovations
tätigkeit durch Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft sowie durch den da
raus entstehenden Produktivitäts und Wissensfortschritt in privaten Unternehmen
vgl Spehl/Sauerborn/Sauer et al XXII gestärkt Ähnliche Wirkungen haben
Spinoffs die aus der Hochschule heraus erfolgen Insgesamt tragen der Transfer und
die genannten Folgeeffekte in der Hochschulregion dazu bei die Standortqualität zu
verbessern die unternehmerische und regionale Anpassungsflexibilität und Wettbe
werbsfähigkeit zu erhöhen sowie das regionale Image positiv zu beeinflussen All dies
hat positive regionale Wohlfahrtseffekte
Prinzipiell stehen vier Transferkanäle zur Verfügung um das Wissen zwischen Hoch
schule und Region zu transferieren Basistransfer Transfer „via Köpfe“
Spinoffs und Unternehmensgründungen und Interagierender Forschungstrans
fer
Basistransfer
Basistransfer umfasst Aktivitäten bei denen die Hochschule einem interessierten
Transfernehmer Wissen zur Verfügung stellt Der Transfernehmer muss dieses Wis
sen selbstständig aufnehmen und verarbeiten Darunter werden die Transferaktivitä
ten zusammengefasst die darauf zielen wissenschaftliche Erkenntnisse der Wissen
schaftsgemeinschaft zu präsentieren Dazu gehören
Wissenschaftliche Publikationen: Hauptziel von Publikationen ist die „Kommunika
tion neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die scientific community“ Spehl/Sauer
born/Sauer et al Da Publikationen selten die Probleme der regionalen
Wirtschaft aufgreifen dürfte auch ein Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft
eher selten damit verbunden sein vgl Spehl/Sauerborn/Sauer et al Den
noch sehen Universitäten die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen offenbar
als einen wichtigen Kanal zur Vernetzung mit der Wirtschaft vgl Rammer/Czarnitzki
Informelle, direkte Kontakte: Wissenstransfer über informelle Kontakte erfolgt
ohne vertragliche Bindung der Wissensaustausch erfolgt vielmehr über die persönli
che Bekanntschaft und Vertrauen zueinander Informelle Beziehungen bilden häufig
die Grundlage für das Entstehen von Netzwerken Le Bris/Pousttchi/Suszka
die wiederum der Ausgangspunkt anderer Formen des Wissenstransfers sein können
z
B Kooperationen Auftragsforschungsarbeiten
Wissenstransferkanäle werden in der Literatur unterschiedlich systematisiert Die hier verwendete
Systematik orientiert sich an Publikationen die im Rahmen des Forschungsprojektes „ RegTrans
Regionale Transfereffekte verschiedener Hochschultypen“ entstanden sind vgl Hamm et al
Andere Systematiken finden sich z B bei Fritsch/Henning/Slavtchev et al Fritsch
Bozeman Franz/Rosenfeld/Roth Benson Rosner/ Weimann
Strauf/Behrendt Leusing Spehl/Sauerborn/Sauer et al
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Vorträge, Teilnahme an oder Durchführung von Kongressen, Konferenzen,
Workshops und Seminaren, Messepräsentationen sind häufig Gelegenheiten zur
Anbahnung informeller direkter Kontakte
Transfer „via Köpfe“
Dieser Transfer wird auch als Personaltransfer oder personengebundener Transfer
bezeichnet Den Transfer „via Köpfe“ leisten Hochschulen dadurch dass sie hochqua
lifizierte Arbeitskräfte ausbilden die ihr Wissen dann in Unternehmen anwenden Stu
dien zum wirtschaftlichen Nutzen akademischer Institutionen belegen dass diese da
durch entscheidend zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Regionen
beitragen vgl Wissenschaftsrat Fritsch Kriterium für den regiona
len Transfer über Köpfe ist der regionale Verbleib der Absolventen nach ihrem Studie
nabschluss und zum Berufseinstieg „As such … the regional return to higher educa
tion depends crucially on the migration behavior of university graduates“ Faggian/
McCann Transfer über Köpfe umfasst jedoch nicht nur den Absolventen
verbleib sondern kann auch dadurch erfolgen dass Mitarbeiter aus Wirtschaft und
Verwaltung weitergebildet oder für eine gewisse Zeit an der Hochschule beschäftigt
werden Transfer leisten Hochschulen auch dann wenn sie Studierende als Praktikan
ten vermitteln und kooperative Abschlussarbeiten fördern
Absolventen: Eine der zentralen Aufgaben von Universitäten und Fachhochschulen
ist die Ausbildung von hochqualifiziertem Personal vgl Rosner/Weimann
Hochschulen tragen durch die Ausbildung von Studenten und Doktoranden wesent
lich zur Bereitstellung von hoch qualifiziertem Humankapital bei welches insbesonde
re für die Innovationsaktivitäten der Unternehmen ein unverzichtbarer Inputfaktor ist
vgl Dinse/Hamm/Jäger et al Durch die Beschäftigung von Hochschulab
solventen wird Wissen aus der Hochschule in die Wirtschaft transferiert vgl Le Bris/
Pousttchi/Suszka Dabei haben Fachhochschulen in der Regel einen stärke
ren regionalen Fokus als Universitäten Der regionale Wissenstransfer über Absolven
ten ist also insbesondere eine Funktion der Fachhochschulen vgl Spehl/Sauerborn/
Sauer et al Dinse/Hamm/Jäger et al
Studierende in Unternehmen: Häufig werden studentische Abschlussarbeiten in
Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben. Sie werden zwar zumeist
unentgeltlich angefertigt, haben aber einen ähnlichen Charakter wie Auftrags-
forschungsarbeiten (vgl. Spehl/Sauerborn/Sauer et al Dies gilt in Deutsch
land insbesondere für Studierende an Fachhochschulen die ihre Abschlussarbeiten
oft über Problemstellungen der betrieblichen Praxis anfertigen Dadurch wird Know
how der angehenden Absolventen der betreuenden Professoren und gegebenenfalls
der Institute und Labore direkt in die Wirtschaft transferiert Praktika und Praxisse
mester haben eine ähnliche Zielrichtung sie sollen einerseits eine praxisorientierte
Ausrichtung des Studiums sicherstellen sind aber auch mit einem Wissenstransfer
verbunden und stellen häufig eine Möglichkeit dar frühzeitig einen Kontakt zwischen
Unternehmen und den künftigen Absolventen herzustellen vgl Schmalholz
Nicht selten wird Absolventen an ihren ehemaligen Praxisstellen ein Stellenange
bot unterbreitet Finden diese Prozesse mit Unternehmen und Einrichtungen der
Hochschulregion statt tragen sie dazu bei die Region mit hochqualifiziertem Perso
nal zu versorgen und einem möglichen BrainDrain entgegenzuwirken
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Wechselseitige Personalmobilität: Auch die projektbezogene zeitlich begrenzte
Überlassung von Personal aus der Wirtschaft an die Hochschule gehört zum Transfer
„via Köpfe“ Eine weniger intensive Form der Personalmobilität ist die Übernahme
von Lehraufgaben durch Personen aus der regionalen Wirtschaft Le Bris/Pousttchi/
Suszka Diese Formen des Personalaustausches tragen maßgeblich zur
Netzwerkbildung bei und können zu langfristigen Kooperationen führen Le Bris/
Pousttchi/Suszka Personalmobilität kann aber auch bedeuten dass For
scher dauerhaft oder vorübergehend in eine andere Forschungseinrichtung oder ein
privates Unternehmen wechseln Letzterem Transferkanal wird eine hohe Bedeutung
beigemessen da dabei personen oder organisationsgebundenes Wissen welches
auf anderem Wege nur schwer zu transferieren ist in die praktische Anwendung ein
gebracht werden kann Rammer/Czarnitzki
Berufsbegleitende Weiterqualifizierung, Fort- und Weiterbildung von Hoch-
schulexternen, lebenslanges Lernen: In steigendem Maße wenden sich Hochschu
len mit Fort und Weiterbildungsangeboten an Unternehmen bzw Angestellte in pri
vaten Unternehmen Dies können berufsbegleitende Studienprogramme zertifizierte
Lehrgänge Tagesseminare und Vorträge sein Dabei ist der Anwendungsbezug der
Lehrinhalte zumeist recht hoch was dazu beitragen kann Barrieren zwischen „Unter
nehmerwelt“ und „Wissenschaftswelt“ aufzubrechen und interdisziplinäre Kooperati
onen und Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft anzustoßen Le
Bris/Pousttchi/Suszka
Spin-offs und Unternehmensgründungen
Die Gründung von neuen Unternehmen durch Professoren wissenschaftliche Mitar
beiter oder Absolventen die sogenannten SpinoffGründungen gelten als ein weite
rer wichtiger Transferkanal vgl Wissenschaftsrat Spinoffs leisten nicht
allein einen positiven Beschäftigungsbeitrag vgl Wissenschaftsrat son
dern unterstützen auch die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Forschungsergeb
nisse zu einem marktfähigen Produkt Der Transferkanal „Spinoffs“ ist nicht deutlich
von den Transferkanälen „via Köpfe“ und Forschungstransfer abzugrenzen weil im
Zuge der Ausgründungen auch zumeist ein Personaltransfer stattfindet und da insbe
sondere bei innovativen Ausgründungen Erkenntnisse der Hochschulforschung in die
Privatwirtschaft übertragen werden
Ausgründungen aus Hochschulen erfolgen meist in deren räumlicher Nähe Gründer
wollen weiterhin von Hochschulnetzwerken oder der von Hochschulen bereitgestell
ten Infrastruktur profitieren außerdem können die durch die vorherige Arbeit erlang
ten Kenntnisse von Abläufen sowie persönliche Kontakte zu einer intensiven Zusam
menarbeit z wischen Spinoffs und der Hochschule als Ink ubatororganisation beitrag en
vgl Egeln/Gottschalk/Rammer et al Deshalb kann insbesondere die wirt
schaftliche Entwicklung der Standortregion des Inkubators von Gründungen profitie
ren vgl Fritsch/Henning/Slavtchev et al Dies gilt umso mehr je mehr die
Gründungen eine lange Überlebensdauer und gute Wachstumsperspektiven erwarten
lassen d
h Eigenschaften aufweisen die folgt man der Literatur vgl Fritsch/Hen
ning/Slavtchev et al Egeln/Gottschalk/Rammer et al insbeson
dere von innovativen Gründungen erwartet werden können Hochschulen spielen
deshalb als Inkubator innovativer Gründungen im Rahmen der Gründungsförderung
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
eine wichtige Rolle vgl Fritsch/Noseleit/Slavtchev et al ff Dabei heben
Egeln/Gottschalk/Rammer et al VerwertungsSpinnoffs besonders her
vor Diese greifen Forschungsergebnisse von Hochschulen auf entwickeln daraus
marktfähige Produkte und Dienstleistungen und transferieren so wissenschaftlichen
Output in die Wirtschaft Dies kann in der regionalen Unternehmenslandschaft weite
re Innovationen anstoßen und so die regionale Anpassungsfähigkeit steigern
Interagierender Forschungstransfer
In der Hochschule entstandenes Wissen kann schließlich durch interagierenden For
schungstransfer weitergegeben werden Dazu gehören Aktivitäten bei denen For
schungs und Entwicklungsergebnisse gemeinsam und im direkten Kontakt der Ko
operationspartner entwickelt werden Jäger Transfer aus der Hochschule
setzt Forschung voraus die häufig in In und AnInstituten einer Hochschule erfolgt
Die für die Forschung erforderlichen Mittel können aus dem Hochschulhaushalt oder
aus der privaten Wirtschaft sowie aus öffentlichen Quellen Drittmittel stammen Im
Einzelnen kann der Forschungstransfer über die folgenden Kanäle laufen
Auftragsforschung für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen: Auftrags
forschung für Unternehmen kann in Form von Forschungs und Entwicklungsprojek
ten Beratungsdienstleistungen und Gutachten durchgeführt werden die von Unter
nehmen bei der Hochschule in Auftrag gegeben werden Schmoch sieht die
kooperative Forschung als besonders wichtig an da es bei dieser Transferform einen
direkten Transfergeber und einen Transfernehmer gibt und somit die beim Transfer
von Technologien erforderliche Übertragung von implizitem Wissen gewährleistet ist
Im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich wird die kooperative Forschung ne
ben informellen Kontakten als die wichtigste Form der Interaktion zwischen Wissen
schaft und Wirtschaft eingeschätzt vgl Wissenschaftsrat Für derartige
Forschungskooperationen bevorzugen die Hochschulen Partner aus der Region und
wenden sich entfernt angesiedelten Unternehmen erst dann zu wenn es an regionalen
Forschungspartnern mangelt vgl Fritsch/Henning/Slavtchev et al
Forschungskooperationen: Forschungskooperationen mit Unternehmen öffentli
chen Einrichtungen und weiteren Partnern auch z
B in Netzwerken Clustern For
schungszentren führen zu einer direkten Interaktion zwischen Hochschulen und den
jeweiligen Partnern vgl Schmalholz
Patente und Lizenzen: Ein Patent gibt dem Inhaber für eine gewisse Zeit das Recht
zur alleinigen kommerziellen Nutzung einer Erfindung vgl Le Bris/Pousttchi/Suszka
Die Lizenznahme erlaubt etwa einem privaten Unternehmen fremde For
schungsergebnisse etwa einer Hochschule zu benutzen und so schnellen Zugang zu
neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erlangen Patentanmeldungen und Lizen
zen können die Attraktivität der Hochschule für Drittmittelkooperationen steigern
vgl Fritsch/Henning/Slavtchev et al weil sie ein Signal für Kompetenz sind
Stiftungsprofessuren: Hier wird mit Mitteln von Stiftungen oder Unternehmen
meist auf befristete Zeit eine Professorenstelle eingerichtet Vom Stelleninhaber wird
praxisnahe Forschung häufig auch die Einbringung in die Lehre erwartet Stiftungs
professuren dienen der Profilierung der Hochschule und tragen dazu bei Praktikums
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
plätze bzw Themen für Abschlussarbeiten zu generieren vgl Frank/MeyerGuckel/
Schneider Für die fördernden Einrichtungen können sich neben dem Wis
senszugewinn weitere Vorteile wie z
B Imagegewinn oder eine weitergehende Vernet
zung ergeben
Alle beschriebenen Kanäle des Wissenstransfers sind in Abbildung nochmals in zu
sammengefasster Form dargestellt
Abb Wissenstransferkanäle und ihre Ausgestaltung in der Praxis / Quelle Jäger
2.3 Gesellschaftliche Transfereffekte
Im Mittelpunkt der beiden bislang diskutierten Forschungslinien zu den Wirkungen
von Hochschulen standen ökonomische Effekte die eine Hochschule in ihrem regio
nalen Umfeld anstoßen kann teils über nachfrageseitige teils über angebotsseitige
Zusammenhänge Die drit te und jüngste Forschungslinie e twa seit Beginn der er
Jahre beschränkt sich nicht länger auf solche rein ökonomischen Wirkungsmuster
sondern weitet die Fragestellung auf die möglichen gesellschaftlichen d
h insbeson
dere auf die sozialen und/oder ökologischen Effekte von Hochschulen aus Dabei
sind zwei Diskussionsmuster zu unterscheiden
Zum einen stellt sich die positive Frage welche gesellschaftlichen Effekte Hoch
schulen in ihrem regionalen Umfeld dadurch auslösen dass sie ihren Hauptaufga
ben Lehre sowie Forschung und Transfer nachgehen Angesprochen sind mit
Abb. 4: Wissenstransferkanäle und ihre Ausgestaltung in der Praxis / Quelle: Jäger
2017: 30
Wissens-
transfer aus
Hochschulen
Basistransfer
Interagierender
Forschungstransfer
Spin-offs/
Existenzgründungen
Transfer
„via Köpfe“
-Wissenschaftliche Publikationen, Rezensionen,
jegliche Form der Veröffentlichung
-Vorträge, Kongressteilnahmen
-Patente / Lizenzen
-Veranstaltungen, Konferenzen
-Konzerte, Lesungen, Ausstellungen etc.
-Aus- und Weiterbildung
-Praktika, Teilzeitbeschäftigung Studierender
-Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
-Personalmobilität / Personaltransfer
-Lehrbeauftragte aus der Praxis, Gastvorlesungen
-Stiftungsprofessuren
-Aufsichts- / Gremientätigkeiten
-Kooperativ betreute Abschlussarbeiten
Existenzgründungen durch Studierende, Absolventen,
Hochschulmitarbeiter oder Professoren, bei denen in der
Hochschule erworbenes Wissen marktrelevant umgesetzt wird
-Auftragsforschung, Unternehmensberatungen, Gutachten
-Forschungskooperationen mit Unternehmen
-Regionale und überregionale Netzwerktätigkeiten, Funktion als
„Antenne“ oder „Wissensbroker“
-Horizontal interagierender Forschungstransfer mit anderen
wissenschaftlichen Institutionen
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
hin nichtökonomische aber gesellschaftlich relevante Wirkungszusammenhänge
die sich als indirekte Effekte bzw als „Nebenprodukt“ von Aktivitäten ergeben die
zu den traditionellen Aufgaben einer Hochschule gehören Hamm/Jäger/Karl et al
ff und die im Folgenden als Kapazitäts und soziokulturelle Effekte be
zeichnet werden
Zum anderen kann man die normative Frage nach den Effekten eines gezielten ge
sellschaftlichen und kulturellen Engagements von Hochschulen stellen Im Rah
men zunehmender Hochschulautonomie werden Hochschulen zu aktiv handeln
den Akteuren in ihrer Region und darüber hinaus Dies führt zur gezielten Ent
wicklung von Transferstrategien und zu Diskussionen über die weiteren Aufgaben
und Rollen die Hochschulen wahrnehmen können vgl Abramson/Encarnação/
Reid et al Charles Grande/Jansen/Jarren et al Gunasekara
Premus/Sanders/Jain Dabei haben sich neue Kompetenzfelder und Aktivi
tätsprofile entwickelt die sich auch in veränderten zentralen und dezentralen Ent
scheidungsprozessen von Hochschulleitungen im Kontext der regionalen Veranke
rung niederschlagen Koschatzky/Kroll/Schubert
Im Folgenden sollen zunächst die Transferkanäle beschrieben werden über die eine
Hochschule Kapazitäts und soziokulturelle Effekte in ihrem regionalen Umfeld auslö
sen kann Anschließend werden die Effekte eines gezielten universitären Engagements
erörtert
2.3.1 Kapazitäts- und soziokulturelle Effekte
Von der Anwesenheit den Aktivitäten und dem Angebot einer Hochschule gehen indi
rekte Effekte in die Region aus die hier unter dem Begriff „Kapazitäts und soziokultu
relle Einflüsse“ zusammengefasst werden sollen Sie umfassen von der Hochschule
angestoßene Wissens und Kompetenzeffekte Netzwerkeffekte gesellschaftlichso
ziale Effekte Urbanisationseffekte die Verbreiterung kultureller Angebote die Ver
besserung des Innovationsklimas sowie infrastrukturelle Wirkungen vgl Abb und
Hamm/Jäger/Karl et al ff Eine trennscharfe Differenzierung der aufgezähl
ten Einzelaspekte ist aufgrund von Interdependenzen und Überschneidungen zwi
schen ihnen schwierig Gemeinsam ist diesen Einflüssen aber dass sie vom traditio
nellen „Kernauftrag“ Lehre sowie Forschung und Transfer einer Hochschule abge
grenzt werden können und kaum quantifizierbar sind dass sie aber in einer vollständi
gen Erfassung der Transfereffekte von Hochschulen nicht vernachlässigt werden soll
ten
Wissens- und Kompetenzeffekte: Hochschulen stellen ein breites Reservoir an ex
plizitem und implizitem Wissen dar von dem die regionale Wirtschaft die regionalen
Entscheidungsträger und nicht zuletzt auch die regionale Bevölkerung profitieren
können Zum einen wird für regionale Akteure der Zugang zu dem expliziten Wissen
einer Hochschule z
B einer Hochschulbibliothek erleichtert Zum anderen sind an
einer Hochschule hochqualifizierte Professoren Lehrbeauftragte Forscher und wis
senschaftliche Mitarbeiter tätig Diese bieten eine thematisch breite und meist über
regional vernetzte Wissens und Kompetenzbasis die von regionalen Gremien Netz
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Abb Regionale Transfereffekte von Hochschulen / Quelle Eigene Darstellung
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
werken und Entscheidungsträgern genutzt werden kann Darüber hinaus beeinflusst
die Hochschule die Wissens und Qualifikationsstruktur der regionalen Bevölkerung
Das Qualifikationsniveau steigt und dem Arbeitsmarkt steht eine höhere Zahl qualifi
zierter Arbeitskräfte zur Verfügung Das geschieht nicht allein durch den regionalen
Verbleib von Absolventen sondern auch dadurch dass regionale Begabungsreserven
besser aktiviert und ausgeschöpft werden können Außerdem haben Hochschulen ge
rade für hochqualifizierte und kreative Arbeitnehmer einen attraktivitätssteigernden
Effekt „Universities are amazingly effective talent attractors and their effect is truly
magnetic By attracting eminent researchers and scientists universities in turn attract
graduate students generate spinoff companies and encourage other companies to
locate nearby in a cycle of selfreinforcing growth“ Florida In der Summe
trägt eine Hochschule zu einer Verbesserung der regionalen Ausstattung mit Hu
mankapital bei „One of the most important determinants of the local human capital
level is the presence of universities in the area“ Winters
Netzwerkeffekte: Die Existenz funktionierender Kommunikations und Kompetenz
netzwerke auf regionaler Ebene kann mitentscheidend für die wirtschaftliche Ent
wicklung einer Region sein „Wichtiger für die Funktionsfähigkeit eines regionalen In
novationssystems als dessen Größe bzw der regionale Verdichtungsgrad scheint die
Intensität und Qualität der Vernetzung der Akteure zu sein“ Fritsch Hoch
schulen können wichtige Beiträge in der regionalen Netzwerkarbeit ihrer Standorte
leisten Sie treten als wissenschaftlichinnovativer Akteur auf fördern die Entwicklung
themenbezogener Netzwerke und stärken so die Innovationskraft der regionalen
Wirtschaft Vergleichbare Beiträge können Hochschulen aber nicht allein in regiona
len Innovationsnetzen sondern auch in sozialen oder kreativen Netzwerken leisten
Gesellschaftlich-soziale Effekte: In der Literatur wird auf verschiedene gesellschaft
lichsoziale Effekte von Hochschulen hingewiesen
Das soziale Netzwerkverhalten wird gefördert „Interaktionsprozesse damit ver
bundene Milieus und Kooperationen sind geeignet das Sozialkapital einer Region
… zu vergrößern“ Back/Fürst
Ein Mehr an freiwilligem gemeinnützigem Engagement in Bereichen wie Sport
Freizeit Kinder und Jugendarbeit Umwelt und Kultur ist durch die Hochschul
akteure zu erwarten weil sich hochqualifizierte Menschen in überdurchschnittli
chem Maße sozial engagieren Astor/Klose/Steden et al
Auch ein vermehrtes politisches Engagement von Hochqualifizierten ist möglich
durch die Hochschule können sich die politischen Strukturen verändern und die
Wahlbeteiligung kann zunehmen Florax
Studierende verändern die Bevölkerungsstruktur prägen das Stadtbild und „ver
jüngen“ den Standort die OECD spricht in diesem Zusammenhang vom Potenzial
einer Hochschule zur Vitalisierung und Regeneration von Städten und Regionen
OECD Die Bevölkerungsveränderungen wiederum beeinflussen die
Auslastung der Infrastruktur, die Flächennutzung, den Wohnraumbedarf sowie die
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Gastronomie und Kulturangebote Diese Veränderungen können aus Sicht des
Hochschulstandorts positiv Angebotsvielfalt und negativ Steigerung der Miet
und Lebenshaltungskosten sein
Urbanisationseffekte: Durch die Anwesenheit einer Hochschule und ihrer Akteure
wird der Urbanisierungsprozess der „Prozess der Ausbreitung und Diffusion städti
scher Lebens und Verhaltensweisen … und die daraus resultierenden Raumstruktu
ren“ Hass/Jung/Simon vorangetrieben Für die Standortregion einer
Hochschule ergeben sich dabei hochschulbedingte Agglomerations und Urbanisati
onseffekte die mit vergrößerten Absatzmärkten und einem er weiterten Arbeitsmarkt
einhergehen können Die Ansiedlung einer Hochschule wird deshalb sogar als Mög
lichkeit gesehen um einer wirtschaftlich rückläufigen Regionalentwicklung oder Pro
blemen im Strukturwandel entgegenzuwirken OECD Umgekehrt sind
aber auch hochschulbedingte negative Agglomerations und Urbanisationseffekte an
Hochschulstandorten denkbar höhere Abgabebelastungen steigende Immobilien
preise oder eine Überlastung der Infrastruktur sind Beispiele hierfür
Verbreiterung kultureller Angebote: Hochschulen besitzen eine kulturelle „Schritt
macherfunk tion“ FromholdEisebith Sie bereichern mit ihrem eigenen kul
turellen Angebot z
B Ausstellungen Veranstaltungen direk t das regionale Kulturan
gebot zudem entsteht durch sie eine kulturelle Präsenz und Identität vgl OECD
Verbesserung des Innovationsklimas: Durch ihre Forschungs und Innovationstä
tigkeiten fördern Hochschulen auch indirekt das regionale Innovationsklima wenn sie
im Rahmen des Innovationsprozesses gewerbliche Auftraggeber Kooperationspart
ner und wissensintensive Dienstleistungen einbeziehen die aus der Region stammen
Kapazitäts- und infrastrukturelle Effekte: Durch die Hochschule verändert sich das
Angebot an Infrastruktur das von den regionalen Akteuren genutzt werden kann auf
zweierlei Weise Zum einen ist die Hochschule selbst Teil der regionalen Bildungs und
Forschungsinfrastruktur zum anderen bieten Hochschulen auch hochschulexternen
Akteuren an einen Teil ihrer Einrichtungen zu nutzen Beispiele hierfür könnten Labo
re Räumlichkeiten Kultur und Sporteinrichtungen der Hochschule Patentinformati
onszentren oder die medizinische Versorgung durch eine Universitätsklinik sein Von
diesen Nutzungsmöglichkeiten profitieren regionale Wirtschaftsakteure und die regi
onale Bevölkerung vgl Spehl/Sauerborn/Sauer et al XXII Durch die Hoch
schule und ihre Akteure ändert sich aber auch die Kapazitätsauslastung anderer Infra
strukturkomponenten am Hochschulstandort Da hierbei längere Wartezeiten Ab
und Übernutzungseffekte sowie Preissteigerungseffekte auftreten können ist dies
nicht immer positiv zu bewerten Die Überlastung einzelner Infrastrukturelemente
kann aber auch eine Ausweitung des Infrastrukturangebotes zur Folge haben die wie
derum allen zugutekommt und die regionale Standortattraktivität verbessert
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
2.3.2 Effekte universitären Engagements
Das Wissen darüber dass Hochschulen in ihrem regionalen Umfeld ökonomisch und
darüber hinaus gesellschaftlich relevante Effekte anstoßen können hat das Nachden
ken darüber verstärkt ob und wie Hochschulen durch ihr aktives Eigenengagement
die in den vorangegangenen Abschnitten skizzierten Transferkanäle gezielt nutzen
können um ihr regionales Umfeld zu stärken Die in diesem Zusammenhang diskutier
te „dritte Rolle“ von Hochschulen ergänzt ihre „klassischen“ Transferaktivitäten und
schließt weitere Aktivitäten im Sinne der Bereitstellung von Einrichtungen und Dienst
leitungen sowie des gesellschaftlichen und kulturellen Engagements ein
In der wissenschaftlichen Literatur wurde herausgearbeitet dass im Rahmen zuneh
mender Hochschulautonomie und sich damit verändernder GovernanceMechanis
men vgl Hufnagl Hochschulen zu aktiv handelnden Akteuren in ihrer Region
und darüber hinaus wurden während sie früher vorwiegend Steuerungsobjekte der
jeweiligen Landesregierungen waren und deshalb zumindest als Gesamtorganisation
keine eigenen Strategien verfolgen konnten Krücken/Blümel/Kloke Krücken/
Meier Nickel Die Neuausrichtung von Hochschulen bezüglich weiterer
Funktionen neben Forschung und Lehre wird mit Begriffen wie „entrepreneurial uni
versities“ Clark Gibbs der „boundary spanning role“ neuer universitärer
Einheiten Youtie/Shapira sowie der „dritten Rolle“ von Universitäten im Sinne
ihres aktiven Beitrages zur Regionalentwicklung durch Wissensspillover aus Lehre und
Forschungsaktivitäten belegt Gunasekara Westnes/Hatakenaka/Gjelsvik et al
Während diese Rollenkonzepte für USamerikanische britische oder auch aus
tralische Hochschulen Standard waren und sind waren sie für deutsche Hochschulen
vergleichsweise neu sie haben zur Erschließung neuer Kompetenzfelder und zur ge
zielten Entwicklung von Transferstrategien beigetragen
Weitere Impulse für eine breite Betrachtung der regionalen Transferkanäle von
Hochschulen haben Förderprogramme der Bundesregierung wie „Forschungscam
pus“ Hochschule als zentraler Akteur eines Forschungsnetzwerkes mit Unterneh
men und anderen Partnern auf dem Campus einer Universität vgl Koschatzky
oder die BundLänderInitiative „Innovative Hochschule“ Stärkung der strategi
schen Rolle der Hochschulen im regionalen Innovationssystem gegeben Auch der
Wissenschaftsrat umreißt in seinem Papier zu den Perspektiven des deutschen Wis
senschaftssystems ein breites Transferverständnis „Die Leistungsdimension Trans
fer bezieht in einem breiteren Sinne die dialogische Vermittlung und Übertragung
wissenschaftlicher Erkenntnisse aus allen Wissenschaftsbereichen in Gesellschaft
Kultur Wirtschaft und Politik ein von der Translation in der Medizin über den tech
nologischen Transfer die Anregung von öffentlichen Debatten und gezielte Politikbe
ratung oder vergleichbare Beratungsaktivitäten bis hin zur öffentlichen Vermittlung
von Erkenntnissen und Erkenntnisprozessen etwa in Museen und Ausstellungen“
Wissenschaftsrat f Motive für dieses Engagement sind vielfältig Zu nen
nen sind Koschatzky/Dornbusch/Hufnagl et al
Vgl BMBF https//wwwbmbfde/de/innovativehochschulehtml
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Gezieltes gesellschaftliches Engagement für die Region Hierbei spielen auch intrin
sische Motivationen von Hochschullehrern eine wichtige Rolle Dornbusch
Zusätzliche Ressourcen in Form von drittmittelfinanzierten Mitarbeitenden
Mehr „Freiheitsgrade“ in Forschung und Lehre
Profilierung von Fächern und Fachbereichen über die Imagebildung der Region
Forschungsinteressen mit inhärentem Regionalbezug
Verbesserung der beruflichen Perspektiven für die Hochschulabsolventen in der
Region
Um herauszuarbeiten welche Bedeutung die „neuen“ Transferaktivitäten Bereitstel
lung von Einrichtungen und Dienstleitungen der Lehre sowie des gesellschaftlichen
und kulturellen Engagements im Kontext des Transferengagements von Hochschu
len einnehmen hat das Fraunhofer ISI im Jahr eine umfassende Befragung deut
scher Hochschullehrer/innen Dekane und Hochschulleitungen durchgeführt und
parallel dazu neun Hochschulfallstudien erarbeitet zu den Details siehe Koschatzky/
Hufnagl/Kroll et al Koschatzky/Dornbusch/Hufnagl et al Kroll Um
nicht nur die mikroökonomisch erfassbaren Effekte des regionalen Engagements von
Hochschulen zu berücksichtigen die implizit vor allem auf die Zusammenarbeit der
Hochschulen mit regionalen Unternehmen bzw Wirtschaftspartnern sowie Human
kapitaltransfers zurückgeführt werden wurde eine Typologie universitären Engage
ments auf der Basis von Benneworth/Conway/Charles et al ff verwendet
und weiterentwickelt vgl Tab
Danach untergliedern sich die Kernaktivitäten von Hochschulen in
Forschungskooperationen sowie Wissens und Technologietransfer im engeren
Sinne
Wissens und Technologietransfer im weiteren Sinne Wissensaustausch
Die Bereitstellung von Einrichtungen und Dienstleistungen
Aktivitäten im Bereich der Lehre bzw Aus und Weiterbildung
Für die empirischen Analysen wurden diese vier Kernaktivitäten weiter ausdifferen
ziert und an die Erfordernisse einer schriftlichen Befragung angepasst Abgefragt
wurden die vier folgenden Aktivitäten
Aktivitäten im Bereich der Forschungskooperation und des aktiven Wissenstransfers
Forschungskooperationen mit regionalen Einrichtungen
Beratungen und Gutachten für regionale Einrichtungen
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Kerntätigkeiten Hauptarten des Engagements
Forschungskooperationen
sowie Wissens und
Technologietransfer
i e S
Verbundforschungsprojekte im Sinne von Technolo
gieTransfer in die Wirtschaft
Forschungsprojekte die einen gemeinsamen Wissensgewinn
für alle Partner bedeuten wechselseitiger Austausch
gemeinsame Wissens und Wertgenerierung
Auftragsforschung
Wissens und Techno
logietransfer i w S
Wissensaustausch
Beratung
Öffentlich geförderte Wissensaustauschprojekte
Maßnahmen zum Kompetenzaufbau bei regionalen Akteuren
Wissensaustausch durch studentische „Beratung“
Beteiligung am öffentlichen und Mediendiskurs
Bereitstellung von
Einrichtungen und
Dienstleistungen
Ermöglichung der Mitnutzung universitärer Einrichtungen
und Dienstleistungen
Unterstützung benachteiligter Gruppen bei der Nutzung der
Einrichtungen
Intellektuelle „Experten“Beiträge
Beitrag zum gesellschaftlichen Leben der Region
Aktivitäten im Bereich
der Lehre bzw Aus und
Weiterbildung
Angemessene EngagementMöglichkeiten
Angewandte bürgerschaftliche AusBildung
Öffentliche Vorlesungs und Seminarreihen
Weiterbildung für benachteiligte Gruppen
Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen
Tab Typologie universitären Engagements / Quelle Koschatzky/Hufnagl/Kroll et al auf der Basis
von Benneworth/Conway/Charles et al ff
Allgemeine Aktivitäten im Bereich des Wissensaustausches bzw der Wissensvermitt
lung
Informationsveranstaltungen und Weiterbildungen für diverse Gruppen
Beiträge zum gesellschaftlichen Leben in der Region / soziales Engagement
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Dienstleistungen für externe Partner
Ermöglichung der Mitnutzung eigener Räumlichkeiten bzw Services durch Externe
Ermöglichung der Mitnutzung eigener Maschinen Geräte bzw Labore durch Ex
terne
Aktivitäten im Bereich der Lehre
Temporärer Personalaustausch zwischen Hochschule und regionalen Partnern
Unterstützung der Durchführung studentischer Abschlussarbeiten bei regionalen
Partnern
Abb. 7: Analyse des regionalen Transferengagements / Quelle:
Koschatzky/Hufnagl/Kroll et al. 2013: 70
Forschungskooperationen mit reg. Einricht ungen
Beratung und Gutachten für reg. Einrichtungen
Ermöglichung der Mitnutzunghochschuleigener
Maschinen, Gerä te bzw. Labore durch Externe
Ermöglichung der Mitnutzunghochschuleigener
Räumlichkeiten b zw. Services du rch Externe
Temporärer Personalaustausch zwischen Ho chschule
und region alen Partnern (z.B. Prakti kanten, Lehre
durch externe Do zenten etc.)
Unterstützung bzw. Vermittlung der Durchführun g
studentischer Abschlussarbeiten bei reg.
Unternehmen und Institutionen
Informationsveranstaltungen und Weiterbild ung für
diverse Grup pen (z.B. Schüler, Le hrer, Senioren et c.)
Beitrag zum gesellscha ftlichen Leben der Region /
soziales Engagement in der Region
Gesellschaftliches Engagement
Bereitstellung von Ressourcen
Zusammenarbeit und
Personalaustausch
*0,50
*0,43
*0,57
*0,61
*0,44
*0,54
*0,51
*0,55
= latente Variabl e= Indikato r *0,57 = geschätzte Faktorladung
* Dargestellt ist immer die höchste der jeweiligen Faktorladungen;
Angemessenheit der Stichprobe nach Kaiser-Meyer-Olkin-Kriterium = 0,78
N = 1441
Abb Analyse des regionalen Transferengagements / Quelle Koschatzky/Hufnagl/Kroll et al
Um ein umfassendes Bild über die Formen regionalen Transferengagements der be
fragten Hochschulen und Hochschullehrer/innen zu erhalten wurde eine Faktoren
analyse durchgeführt die auf der Basis des gemeinsamen Auftretens verschiedener
Einzelkategorien übergeordnete Dimensionen latente Variablen identifiziert Damit
lassen sich Typen regionalen Transferengagements identifizieren vgl Kroll
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Die Analyse ergab drei Typen regionalen Transferengagements vgl Abb
Zusammenarbeit und Personalaustausch: Dieser Faktor vereint die höchsten La
dungen von vier Indikatoren auf sich Grundsätzlich bildet diese latente Variable den
bilateralen Austausch über formale und professionalisierte Formen der Zusammenar
beit sowie den Austausch über den „Transfer von Köpfen“ ab Dies trifft sowohl für
eher langfristige Forschungskooperationen wie auch für kurzfristige Beratungsaktivi
täten zu Daraus kann die Schlussfolgerung abgeleitet werden dass eine klare Trennli
nie zwischen Wissens und Technologietransfer i
e
S und Wissenstransfer i
w
S in
der Praxis nur schwer zu ziehen ist Sowohl die formale Zusammenarbeit wie auch der
Personalaustausch stellen unterschiedliche Formen der Nutzung bestehender infor
meller Beziehungen einzelner Hochschullehrer dar und sind damit als an konkrete Per
sonen gebundene Trajektorien zu interpretieren Broekel/Binder Perkmann/
Walsh Hochschulengagement in diesen Feldern stellt u
a die Zusammenarbeit
mit anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen am Hochschulstandort und
in der Region dar Beispiele sind die Jülich Aachen Research Alliance JARA der RWTH
Aachen der Göttingen Research Campus der Universität Göttingen oder verschiede
ne IndustryonCampusAktivitäten auf den Grundstücken der Universität Heidelberg
Zudem existieren weitere Kooperationen mit kommunalen und regionalen Einrichtun
gen So sieht sich die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin als Ankerorganisa
tion im Regionalmanagement Schöneweide die Universität Heidelberg arbeitet aktiv
in der Metropolregion RheinNeckar mit die Universität Bonn in der Wissenschaf tsre
gion Bonn und es gibt Beteiligungen von Hochschulen an Clustern Spitzenclustern
und Forschungscampi zu den Beispielen siehe Koschatzky/Dornbusch/Hufnagl et al
Bereitstellung von Ressourcen: Diese weitere latente Dimension ist durch eine hohe
Ladung der abgefragten Variablen zur „Bereitstellung hochschuleigener Maschinen
Geräte und/oder Labore“ sowie „Mitnutzung hochschuleigener Räumlichkeiten und
Dienstleistungen“ charakterisiert Da im analytischen Rahmen der Faktorenanalyse
diese Dimension vergleichsweise große Ähnlichkeiten zur ersten Dimension „Zusam
menarbeit und Personalaustausch“ aufweist ist hier ein ähnliches Muster auf Basis
persönlicher Kontaktnetzwerke anzunehmen Der Grund dafür dass eine eigene sepa
rate Dimension entsteht kann darin liegen dass eine Bereitstellung von Ressourcen
nicht vollständig in der Eigenverantwortlichkeit einzelner Hochschullehrer liegt son
dern eine Abstimmung mit Fakultäten und Universitätsleitung bzw interne Genehmi
gungsverfahren erfordert
Gesellschaftliches Engagement: Diese dritte Dimension regionaler Transferaktivitä
ten bildet vor allem jene Aktivitäten ab die auf ein breites regionales Engagement der
Hochschulen und ihrer Angehörigen ausgerichtet sind Solche Aktivitäten werden oft
mals nicht mit spezifischen Kooperationspartnern durchgeführt sondern sind an brei
tere Zielgruppen gerichtet wie sie z
B für Informationsveranstaltungen und allgemei
ne Beiträge zum sozialen Leben in einer Region charakteristisch sind Bei diesen
Aktivitäten dürften die Verbesserung von Ansehen und Reputation sowie intrinsische
Motive eine Rolle spielen die sich in der bewusst wahrgenommenen Verantwortung
für das regionale Umfeld ausdrücken Beispielhaft zu nennen sind hier Beratungsauf
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
gaben im Rahmen der Arbeits Betriebs und Organisationsaufsicht durch einzelne
Lehrstühle an der RWTH Aachen Mitgestaltung von Veranstaltungen wie dem Fest für
Demokratie durch Mitarbeitende der HTW Berlin Beiträge zur Stadtteilverbesserung
Theatergruppen Musik und Sportveranstaltungen Kinder Schüler und Senioren
unis oder auch gezielte Wissenstransferveranstaltungen wie z
B an der Universität
Lüneburg das Leuphana Energieforum oder die Leuphana Gesundheitsgespräche zu
den Beispielen vgl Koschatzky/Dornbusch/Hufnagl et al
Mit der vorgestellten empirischen Analyse konnte aufgezeigt werden dass der Faktor
„Zusammenarbeit und Personalaustausch“ ergänzt um die für die Zusammenarbeit
erforderliche „Bereitstellung von Ressourcen“ die in Abbildung dieses Beitrages zu
sammenfassend dargestellten regionalen Wirkungsfelder „Regionale Humankapital
effekte“ durch Aus und Weiterbildung und „Regionale Wissens und Technologie
transfereffekte“ durch Wissens und Personalaustausch in einen engen thematischen
Zusammenhang stellt und sich Funktionen der Entrepreneurial University nur in Kom
bination von traditionellen Aufgaben in der Lehre und Neuorientierungen in Transfer
und Entrepreneurship realisieren lassen
Neben diesen Aktivitäten ist das regionale gesellschaftliche Engagement ein weiterer
signifikanter hochschulseitiger Transferkanal Er ergänzt die auf Qualifizierung For
schung und Forschungskooperationen ausgerichteten Transferaktivitäten um weitere
Facetten die über das bisherige Hochschulengagement hinausgehen beziehungs
weise erst in den letzten Jahren sichtbar geworden sind und sich im Begriff der „en
gagierten Universität“ engaged university vgl Breznitz/Feldman niederschla
gen
Die Frage nach dem gesellschaftlichen Engagement von Hochschulen im regionalen
Kontext stellt sich in besonderer Weise vor dem Hintergrund von Nachhaltigkeitsher
ausforderungen mit denen die Gesellschaft derzeit konfrontiert ist und zukünftig
konfrontiert sein wird Nach Stephens/Hernandez/Román et al f können
diese Herausforderungen drei Kategorien zugeordnet werden dem ökologischen
dem gesellschaftlichen und dem technologischen Wandel Zur ersten Kategorie dem
ökologischen Wandel gehören z
B der Klimawandel der Verlust an biologischer Viel
falt die Entwaldung sowie die Verschlechterung der Wasser und Luftqualität Neben
der Umwelt hat sich auch die menschliche Gesellschaft umstrukturiert Kommunikati
onstechnologien Digitalisierung und Globalisierung führen dazu dass die gesell
schaftlichen Vernetzungen komplexer und dynamischer werden und mit zunehmen
der globaler Ungleichheit sozialer Ungerechtigkeit und Polarisierung verknüpft sind
Technologischer Wandel die dritte bei Stephens/Hernandez/Román et al
erwähnte Kategorie kann gleichzeitig Ursache und mögliche Lösung für die großen
Herausforderungen der Nachhaltigkeit sein Technologischer Wandel im Zusammen
hang mit Industrialisierung individueller Mobilität Automobil oder Nahrungsmittel
produktion kann irreversible Umweltveränderungen zur Folge haben
Die Frage ob Hochschulen die Rolle als Change Agent für eine nachhaltige Regionalentwicklung ein
nehmen können wird in diesem Band im Beitrag von Schiller/Kanning/P flitsch et al detailliert be
handelt
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Stephens/Hernandez/Román et al ff betonen dass eine Transition zu
nachhaltigeren Praktiken und Lebensstilen erforderlich ist um den skizzierten Nach
haltigkeitsherausforderungen zu begegnen Hochschulen müssen in diesem Prozess
von zwei Seiten betrachtet werden Sie sind einerseits selbst Gegenstand der Trans
formation sie können andererseits aber auch eine Funktion als Change Agent über
nehmen In der zuletzt genannten Funktion wird Hochschulen auf strategischer takti
scher und operativer Ebene ein beachtliches Lösungspotenzial zugetraut Auf
strategischer Ebene können sie sich an der Entwicklung langfristiger gesellschaftlicher
Visionen beteiligen auf der taktischen Ebene können sie die Zusammenarbeit unter
den Stakeholdern initiieren sowie stärken und im operativen Geschäft können sie die
angestrebte Transition einerseits durch eine veränderte Ausrichtung von Lehre For
schung und Transfer andererseits durch gezielte eigene Nachhaltigkeitsbestrebungen
im Inneren voranbringen Dabei können vier operative Kategorien unterschieden wer
den in denen Hochschulen eine Transformation zur Nachhaltigkeit unterstützen kön
nen Zum ersten können Hochschulen nachhaltige Praktiken für die Gesellschaft ent
wickeln und deren Umsetzung fördern Zum zweiten können Hochschulen den
Teilnehmern ihrer Bildungsangebote Fähigkeiten zum gesamtheitlichen Denken und
zur Bewältigung der Nachhaltigkeitsherausforderungen vermitteln Zum dritten kön
nen Hochschulen problemorientierte Forschungsprojekte zur Bewältigung der dring
lichen Nachhaltigkeitsherausforderungen durchführen Und viertens können Hoch
schulen dazu beitragen dass sie selbst als integrierte transdisziplinäre Agenten
wahrgenommen werden
Auch Trencher/Yarime/McCormick et al untersuchen das zunehmende En
gagement von Hochschulen um zusammen mit Regierung und Akteuren der Zivilge
sellschaft die nachhaltige Transformation im regionalen Umfeld voranzutreiben Sie
bezeichnen dieses Engagement als „CoCreation for Sustainability“ und definieren
dies „as a role where the university collaborates with diverse social actors to create
societal transformations with the goal of materialising sustainable development in a
specific location region or societal subsector“ Trencher/Yarime/McCormick et al
Die Ausrichtung der CoCreation for Sustainability unterscheidet sich al
lerdings erkennbar von der der Third Mission Während letztere zur wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Entwicklung durch Technologietransfer beitragen will will
CoCreation for Sustainability die Gesellschaft beim Streben nach nachhaltiger Ent
wicklung unterstützen Dabei ist das genutzte Spektrum von Kanälen Ansätzen und
Akteuren breiter das Bestreben nach Mitgestaltung kommt in der Verwendung me
thodischer Ansätze wie Transdisziplinarität Participatory Action Research Reallabore
und studentisches Service Learning klar zum Ausdruck CoCreation for Sustainability
sollte deshalb als eine sich noch weiterentwickelnde neue Mission interpretiert wer
den Allerdings sollte CoCreation for Sustainability nicht zum einzigen Fokus von
Hochschulen werden Ebenso wie die Missionen Bildung Forschung und Technologie
transfer in einer Entrepreneurial University nebeneinander existieren und sich gegen
seitig verstärken können können die drei genannten Missionen potenziell mit der
„CoCreation for Sustainability“ in einer „Transformativen Universität“ koexistieren
Trencher/Yarime/McCormick et al
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen tr ansfers aus HocHscHulen
3 Determinanten des Transfers5
Die bisherigen Ausführungen konzentrierten sich darauf die Transferkanäle zu be
schreiben über die Hochschulen die Entwicklung ihrer Standortregion beeinflussen
können sie zeigen mithin das Einflussnahmepotenzial auf Dass dieses Potenzial im
Sinne eines regionalen Wissenstransfers auch erfolgreich genutzt wird ist aber kei
nesfalls eine Selbstverständlichkeit Der zweite Teil des vorliegenden Beitrags hat des
halb zum Ziel die Determinanten für einen erfolgreichen regionalen Wissenstransfer
sowie wesentliche Hemmnisse aufzuzeigen und zu diskutieren Dabei werden zwei
Gruppen von Einflussfaktoren unterschieden Zum Ersten hochschulseitige Faktoren
die auf Inhalt Ausmaß und Reichweite des Transfers Einfluss nehmen und zum Zwei
ten regionsseitige Determinanten die die regionale Kapazität zur Absorption des
Transfers beeinflussen Grundsätzliche Überlegungen zu den wesentlichen Hemmnis
sen eines erfolgreichen Transfers aus der Hochschule in ihr regionales Umfeld be
schließen den zweiten Teil des Beitrags
3.1 Hochschulseitige Determinanten
Die Faktoren die den Erfolg oder Misserfolg des Transfers aus Hochschulen sowie die
Reichweite dieses Transfers in die Region mitbestimmen stehen im engen Zusammen
hang mit der jeweils betrachteten Hochschule sie werden als „hochschulseitig“ be
zeichnet und im Folgenden konkretisiert
Hochschultyp: Den grundsätzlichen zum Teil gesetzlich verankerten Grundaufträ
gen und Zielrichtungen entsprechend werden sich die Transferbeziehungen von Fach
hochschulen Universitäten und technischen Universitäten hinsichtlich Ausmaß und
regionaler Ausrichtung unterscheiden Universitäten und technische Universitäten
sind im Durchschnitt größer stärker auf grundlagenorientierte Forschung ausgerich
tet und verfügen über eine relativ gute Ausstattung mit Forschungsressourcen For
schungsinfrastruktur und einen akademischen Mittelbau Fachhochschulen sind ten
denziell kleiner Sie sind stärker als Universitäten auf Lehre und angewandte Forschung
ausgerichtet ihre Budgets sind niedriger und sie besitzen allenfalls einen über Dritt
mittel finanzierten akademischen Mittelbau Dementsprechend deuten empirische
Analysen vgl z
B Dinse/Hamm/Jäger et al Hamm/Jäger/Karl et al
darauf hin dass Universitäten ein höheres Ausmaß an Wissenstransfer generieren
während die von Fachhochschulen ausgehenden Transfereffekte stärker regional ori
entiert sind
Größe der Hochschulinstitution: Das Ausmaß des generierten und transferierten
Wissens hängt darüber hinaus von der Hochschulgröße ab Je größer eine Hochschu
le ist umso mehr Forschung und Lehre findet dort statt und desto größer ist das Po
Die folgenden Überlegungen basieren im Wesentlichen auf Ergebnissen des vom BMBF geförderten
Forschungsprojektes „RegTrans Regionale Transfereffekte verschiedener Hochschultypen“ das
gemeinsam von der RuhrUniversität Bochum und dem Niederrhein Institut für Regional und Struk
turforschung NIERS bearbeitet wurde sowie auf daraus resultierenden Publikationen vgl Hamm/
Jäger/Karl et al Dinse/Hamm/Jäger Jäger
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
tenzial für Wissensgeneration und transfer Hohe Studierendenzahlen haben höhere
Absolventenzahlen zur Folge und mehr Professoren führen zu mehr Forschungspro
jekten Eine große Hochschule dürfte somit ein absolut höheres Ausmaß an Wissen
stransferaktivitäten generieren Kleinere Hochschulen können dennoch über einen
relativen Vorteil verfügen wenn zunehmende Größe mit mehr Hierarchie und Büro
kratie und einer dadurch beding ten Schwächung der Forschungsleistung verknüpft ist
vgl Heinze
Strategische Ausrichtung auf Forschung und Wissenstransfer: Auch die von der
Hochschulleitung zu verantwortende strategische Ausrichtung einer Hochschule ge
hört zu den Einflussfaktoren des Wissenstransfers Durch die Konzentration einer
Hochschule auf einzelne der von ihr erwarteten Leistungsbestandteile Lehre ange
wandte oder grundlagenorientierte Forschung Wissenstransfer oder Third Mission
und durch die Bereitstellung von Anreizen zur Umsetzung der Leitlinien kann auf
Erfolg Intensität und Reichweite des Wissenstransfers Einfluss genommen werden
So ist z
B angewandte umsetzungsorientierte Forschung leichter in die Praxis der
regionalen Wirtschaft zu transferieren als Grundlagenforschung oder bei der Third
Mission wird von Hochschulen geradezu erwartet dass sie eine wichtige Rolle im Rah
men von regionalen Innovationssystemen übernehmen vgl Caniëls/Van den Bosch
Ausstattung mit Finanzmitteln: Auch die finanzielle Ausstattung einer Hochschule
gehört zu den Bestimmungsgründen des Transfererfolgs
Eine gute Finanzausstattung ermöglicht es einer Hochschule z
B durch moderne
Medien Infrastruktur und Räumlichkeiten die Lernatmosphäre zu verbessern die
Studierendenzahlen und dadurch letztlich auch die Absolventenzahlen zu steigern
und schließlich einen erhöhten Transfer über Köpfe zu erreichen
Auch für die Gestaltung der Forschungsinfrastruktur sind ausreichende finanzielle
Ressourcen eine wesentliche Voraussetzung Eine Analyse von Forschergruppen
vgl Heinze kommt außerdem zu dem Resultat dass abgesehen von
kleinen Forschergruppen von Forscherpersönlichkeiten mit Vision von individu
ellen Freiräumen und dem Fehlen von Hierarchien auch flexibel einsetzbare fi
nanzielle Ressourcen von hoher Bedeutung für die Forschungskreativität sind
Schließlich werden Finanzmittel benötigt um ausreichend personelle Ressourcen
in Forschung und Entwicklung bereitzustellen Dabei ist z
B die Grundfinanzie
rung von wissenschaftlichen Mitarbeitern im Rahmen eines akademischen Mittel
baus die derzeit in Universitäten nicht jedoch an Fachhochschulen gegeben ist
von zentraler Bedeutung
„Regional Embeddedness“: Ein zentraler Erfolgsfaktor für den Wissenstransfer aus
einer Hochschule in ihr regionales Umfeld ist die Qualität ihrer regionalen Vernetzung
Zwei Aspekte sind in diesem Zusammenhang entscheidend Zum einen ist dies die Ein
bettung im regionalen Innovationssystem um von den regionalen Vernetzungen der
relevanten Stakeholder zu profitieren vgl Kramer/Diez Bathelt/Malm
berg/Maskell Zum anderen ist es die internationale Vernetzung denn wenn das
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
regionale Subsystem Einflüsse von außen ausschließt können die regionalen Innovati
onsakteure davon profitieren dass Hochschulen prinzipiell die Möglichkeit zur inter
nationalen Wissensbeschaffung mit geringen Transaktionskosten besitzen Mit Blick
auf die regionale Einbettung und die externe Wissensbeschaffung können vier Hoch
schultypen unterschieden werden vgl z
B Kramer/Diez Boschma/Lambooy/
Schutjens Regional Knowledge Mediators Regionally Embedded Innovation
Facilitators Silent Observer and Solution Demanders und Regional Trend and Techno
logy Scouts vgl Abb Hochschulen besitzen die besten Erfolgsvoraussetzungen
zur Erfüllung einer „Antennenfunktion“ und für den regionalen Wissenstransfer wenn
sie aktiv in internationale Wissensströme eingebunden und regional stark vernetzt
sind d
h wenn sie eine Rolle als „Regionally embedded innovation facilitator“ einneh
men vgl Kramer/Diez
Regional
Knowledge
Mediator
(Makler,
Vermittler
)
Regional Trend
and Technology
Scout
(Kundschafter)
Silent Observer,
Solution
Demander
(Forderer, Kläger)
Regionally
Embedded
Facilitator
(Unterstützer,
Moderator
)
Hoch
Tief
Passiv Aktiv
Modus externer Wissensbeschaffung
Niveau der Einbettun
g
in
Abb Regional Embeddedness / Quelle Jäger in Anlehnung an Kramer/Diez
3.2 Regionsseitige Determinanten
Neben den gerade diskutierten hochschulseitigen Bestimmungsgründen des Transfe
rerfolgs ist die regionale Absorptionskapazität d
h die Fähigkeit Wissenstransferef
fekte einer Hochschule aufzunehmen zu steuern und zu intensivieren von zentraler
Bedeutung für den regionalen Transfererfolg vgl Acosta/AzagraCaro/Coronado
Im Folgenden werden wesentliche Determinanten dieser regionalen Ab
sorptionsfähigkeit zusammengefasst zu inhaltlich relevanten Gruppen beschrie
ben und diskutiert
3.2.1 Humankapital, demografische Strukturen und Sozialkapital
Die Ausstattung einer Region mit Humankapital ihre demografischen Strukturen und
das vorhandene Sozialkapital können in unterschiedlicher Weise auf den Transfer über
Köpfe die SpinoffAktivitäten und den interaktiven Forschungstransfer Einfluss neh
men und somit Erfolgsrelevanz besitzen
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Humankapital: Da ein hohes Humankapitalniveau Regionen für die Zuwanderung
hochqualifizierter Arbeitskräfte attraktiver macht vgl Winters Berry/
Glaeser kann man davon ausgehen dass vergleichbare Effekte auf die Stand
ortwahl von Studierenden und Absolventen existieren Umgekehrt ist ein hoher Anteil
von hochqualifizierten Beschäftigten in einer Region auch ein Hinweis auf gute beruf
liche Perspektiven für Absolventen die dann ihr Wissen aus der Hochschule in die
Region transferieren
Innovative Existenzgründungen und darauf basierende erfolgreiche Unternehmen
sentwicklungen erfordern ein hohes Qualifikationsniveau Dies erklärt warum in
Deutschland die Gründungsneigung und der Anteil der Selbstständigen mit dem Qua
lifikationsniveau tendenziell steigen vgl Fritsch und Man kann folglich
erwar ten dass das Qualifikationsniveau in Verbindung mit einer gut ausgebauten Wis
sensinfrastruktur Faktoren sind die auch SpinoffGründungen aus Hochschulen be
günstigen dürften
Ferner kann man davon ausgehen dass eine regionale Unternehmenslandschaft mit
einem hohen Anteil hochqualifizierter Beschäftigter zum einen über eine relativ hohe
Bereitschaft zum interagierenden Forschungstransfer verfügen wird zum anderen
aber die Kompetenz zu einem solchen Wissensaustausch mit Hochschulen aufweist
Demografische Strukturen: Durch jüngere Bevölkerungsschichten geprägte Regio
nen dürften für Studierende und Absolventen attraktiver und somit eher in der Lage
sein einen Transfer über Köpfe regional zu binden Demografische Strukturkompo
nenten Migrationshintergrund Alter und Geschlecht erweisen sich in empirischen
Studien außerdem als statistisch signifikante Determinanten der Gründungswahr
scheinlichkeit vgl BackesGellner/Demirer/Sternberg Da die Attraktivität
einer Gründung mit zunehmendem Alter sinkt vgl Almus/Egeln/Engel
Fritsch der Anteil von Frauen an Existenzgründungen stets unterdurch
schnittlich ist vgl BackesGellner/Demirer/Sternberg Leicht/LauxenUl
brich/Strohmeyer und sich ein Migrationshintergrund förderlich auf die Grün
dungsneigung auswirkt vgl Fritsch erlaubt dies Schlussfolgerungen über
„gründungsfreundliche“ demografische Strukturen
Sozialkapital: Je höher das Sozialkapital einer Region ist desto ausgeprägter sind die
sozialen Verknüpfungen der Individuen und desto eher ist die Region lebenswert In
diesem Fall ist sie auch ein attraktiver Studien bzw Standort für den Berufseinstieg
vgl Leisering/Rolff Ähnlichen Überlegungen liegen Richard Floridas Kon
zept der Kreativen Klasse vgl Florida zugrunde Danach erhöht ein Klima von
Toleranz Offenheit und Diversität die Attraktivität einer Region für die Kreative Klas
se
Studien die den Einfluss von sozialen Netzwerken und Sozialkapital auf die Grün
derszene untersuchen kommen zu unterschiedlichen Resultaten Einerseits zeigt sich
dass „strong social ties“ akademischer SpinoffGründer einen deutlichen Einfluss auf
die Standortentscheidung ausüben und somit Gründungen am Standort der Hoch
schule bzw des Wohnorts begünstigen vgl Hemer/Berteit/Walter et al
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Bruns/Görisch Andererseits wird die Befürchtung geäußert dass derartige
„strong ties“ den Wunsch zur unternehmerischen Selbstverwirklichung reduzieren
könnten vgl Malecki
Eine gute Vernetzung ermöglicht besseren Zugang zu potenziellen Wissenstransfer
empfängern und Kooperationspartnern zu neuen Ideen und Informationen „Good
social relations facilitate knowledge transfer while absence of relations or bad rela
tions do not“ Westlund Verschiedene Arbeiten betonen dass das Sozial
kapital den interagierenden Forschungstransfer mitbestimmt vgl z
B Audretsch
Coleman Miguélez/Merono/Artís Maskell Malecki West
lund Betont wird dabei dass Sozialkapital die Fähigkeit zu interaktiven Aus
tausch und Lernprozessen steigert die Effizienz der Transferprozesse erhöht sowie
die Vernetzung verschiedener Innovationsakteure durch Vertrauen geteilte Werte
und Normen verbessert
3.2.2 Urbanisierungs- und Agglomerationsgrad
Der über die verschiedenen Wege erzielbare Transfereffekt von Hochschulen hängt
auch vom Urbanisierungs und Agglomerationsgrad ab
Urbane Agglomerationen besitzen Vorteile gegenüber ländlichperipheren Räumen
beim Transfer über Köpfe Dichtbesiedelte Ballungsräume üben eine starke Anzie
hungskraft auf migrierende Hochqualifizierte aus und so gelingt es diesen Räumen
Studierende zu attrahieren und nach ihrem Abschluss in der Region zu halten vgl
Falk/Kratz Lebhart dies wird durch Absolventenstudien bestätigt
Buenstorf/Krabel Mohr Ein zentraler Grund hierfür ist das besse
re Arbeitsplatzangebot Zudem übt die Urbanität von Agglomerationsräumen gerade
auf junge Menschen eine hohe Anziehungskraf t aus Für den Transfer via Köpfe spielen
weiche Standortfaktoren wie z
B die wahrgenommene Lebensqualität das regiona
le Image und die lokale Identität die Vielfalt künstlerischer kreativer und kultureller
Angebote die Sport Freizeit und Erholungsmöglichkeiten und Internationalität
eine wichtige Rolle Florida betont die Wichtigkeit eines toleranten regionalen Klimas
mit einem breiten Spektrum von „Amenities“ Museen Galerien Bars etc um krea
tive und hochqualifizierte Menschen anzuziehen und langfristig zu binden vgl Gott
schalk/Hamm/Imöhl ff Und schließlich verfügen Agglomerationen fast im
mer über eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur Diese ermöglicht eine hohe
interregionale Mobilität und wird dadurch zu einem bei der Wohnstandortwahl rele
vanten Faktor Damit ist auch die Verkehrsinfrastruktur ein Erfolgsfaktor für den
Transfer über Köpfe
Agglomerierte urbane Zentren gelten aber auch als präferierter Standort für Start
up und SpinoffUnternehmen Diese Regionen verfügen über hochqualifizierte Ar
beitskräfte bieten gründungsbezogene Förderleistungen an Gründungsinkuba
toren Beratungs und Förderangebote besitzen in der Regel eine gute Wissensinf
rastruktur z
B Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen und können
KnowledgeSpillover generieren vgl Fritsch/Schroeter Egeln/Gottschalk/
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Rammer et al Bruns/Görisch Empirischen Untersuchungen zu
folge hat dies speziell auf Qualität und Erfolg von Ausgründungen aus Hochschulen
einen positiven Einfluss vgl Heumann Die mit urbanen Agglomerationen
zumeist einhergehende gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist ebenfalls ein für die
Standortentscheidung von Spinoffs förderlicher Faktor vgl Audretsch/Falck/Feld
mann et al siehe auch Bruns/Görisch FromholdEisebith
Schließlich weisen Agglomerationsräume im Normalfall eine Reihe von Charakteristi
ka auf die auch den interaktiven Forschungstransfer begünstigen Hierzu gehören die
Einbindung in globale Netze die regionale Vernetzung von Hochschul und Innovati
onsakteuren das Innovationspotenzial Forschungsinstitutionen und FuEdurchfüh
rende Großunternehmen wissensintensive Dienstleistungen und Zulieferindustrien
Infrastruktur und Humankapitalausstattung vgl Malecki Fritsch/Slavt
chev FromholdEisebith Amerikanische Untersuchungen deuten
allerdings darauf hin dass regionale Forschungstransfereffekte von Hochschulen und
Bevölkerungsgröße der Region nicht linear sondern uförmig voneinander abhängen
vgl Goldstein sehr kleine und sehr große Städte profitieren demnach
weniger von diesen Effekten In großen Agglomerationsräumen wird dies durch kon
kurrierende Einflüsse anderer Hochschulen in peripheren Regionen mit mangelnder
Absorptionskapazität erklärt
3.2.3 Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsleistung
Wirtschaftsstruktur
Eine notwendige Bedingung dafür dass ein Wissens und Technologietransfer aus ei
ner Hochschule in ihr regionales Umfeld stattfinden kann ist die inhaltliche Affinität
der Hochschulaktivitäten in Lehre Forschung und Beratung mit den wirtschaftlichen
Strukturen der Hochschulregion Je höher die Passgenauigkeit zwischen den von ei
ner Hochschule angebotenen Studiengängen sowie den von ihr verfolgten For
schungsschwerpunkten und den regionalen Branchenschwerpunkten ist umso grö
ßer ist das regionale Transferpotenzial Eine hohe Passgenauigkeit erhöht die Chancen
der Absolventen auf dem regionalen Arbeitsmarkt einen adäquaten Arbeitsplatz zu
finden vgl Buenstorf/Krabel / Auch für einen Wissenstransfer über
wechselseitige Personalmobilität von Mitarbeitern oder Lehrbeauftragten aus der
Praxis ist die thematische Passgenauigkeit relevant denn nur wenn vergleichbare
Themen auf ähnlichem Niveau bearbeitet werden kann ein solcher Transfer perso
nengebundenen Wissens und wissensbasierte Zusammenarbeit stattfinden Die Pass
genauigkeit ist aber ein Einflussfaktor für den interagierenden Forschungstransfer
vgl Fritsch/Slavtchev Jäger/Kopper Cummings/Teng Audretsch
Jaffe Anselin/Varg a/Acs Sind nämlich die Forschungsschwerpunkte
einer Hochschule mit den Branchenschwerpunkten der Region nicht oder nur einge
schränkt kompatibel kann ein solcher Wissenstransfer kaum erfolgen vgl Knappe
Dies ist nur dann zu erwarten wenn es eine hohe thematische Übereinstim
mung zwischen den Aktivitäten gibt Der Einfluss der Passgenauigkeit auf den intera
gierenden Forschungstransfer wurde bereits in den er Jahren durch die Verwen
dung eines „Geographic Coincidence Index“ empirisch nachgewiesen vgl Jaffe
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Anselin/Varga/Acs f Unklar ist ob hohe Passgenauigkeit auch die Zahl der
Spinoffs positiv beeinflusst Einerseits ist die Einbindung in ein Branchennetzwerk für
Gründer vorteilhaft andererseits können Gründungen die regionale Konkurrenzsitua
tion verschärfen Zu vermuten ist allerdings dass die bei Spinoffs aus dem akademi
schen Bereich häufig zu beobachtende thematische Ausrichtung auf wissensintensive
Dienstleistungen bzw forschungsintensive Branchen von einer Wirtschaftsstruktur
mit einer entsprechenden Orientierung profitieren dürfte
Die gerade diskutierte Passgenauigkeit ist jedoch nur eine notwendige Strukturbedin
gung für den Transfer und garantiert noch nicht den Transfererfolg Um das in der
Passgenauigkeit angelegte Transferpotenzial regional nutzen zu können ist eine Wirt
schaftsumgebung dann besonders gut geeignet wenn sie innovationsorientiert ist
und im überregionalen Vergleich eine hohe Innovationsaktivität aufweist Ein mögli
cher Indikator hierfür ist der Anteil der in Forschung und Entwicklung Beschäftigten
Je mehr Beschäftigte in einer Region im Bereich der Forschung aktiv sind desto grö
ßer ist das Potenzial für Hochschulakteure geeignete regionale Partner für Wissens
weitergabe und austausch zu finden vgl Fritsch/Slavtchev Fritsch/Slavt
chev Darüber hinaus gelten einzelne Branchen als innovationsorientiert
und sind demnach besonders auf interaktive Forschungsaktivitäten angewiesen zu
beispielhaften Branchen vgl Varga Faggian/McCann FromholdEise
bith Fritsch/Slavtchev In einer Region mit hohen Anteilen techno
logie und wissensintensiver Wirtschaftszweige entstehen demzufolge leichter Ko
operationen mit ähnlichen Institutionen horizontaler Transfer und der regionalen
Wirtschaft vertikaler Transfer Neben der Innovationsorientierung ist eine dienst
leistungsgeprägte regionale Wirtschaftsstruktur mit innovationsunterstützenden An
bietern und intermediären Institutionen förderlich vgl Varga Hülsbeck
weil sie den Wissenstransfer unterstützen können
Varga betont außerdem dass auch die regionale Struktur der Unterneh
mensgrößen einen Einfluss auf den interagierenden Forschungstransfer ausübt Zu
vermuten ist dass kleine und mittlere Unternehmen durch das Fehlen eigener For
schungs und Entwicklungsressourcen stärker auf die Zusammenarbeit mit einer
Hochschule angewiesen sind als große Firmen vgl Schmoch/Licht/Reinhard
XXIII Ein von kleinen und mittleren Unternehmen geprägter Hochschulstandort
würde demnach die besseren Bedingungen für den Transfererfolg zwischen Hoch
schule und Region bieten
Wirtschaftsleistung
Während der Einfluss der wirtschaftlichen Leistungskraft einer Region auf Spinoff
Gründungen aus Hochschulen eher fraglich ist gilt ein prosperierendes wirtschaftli
ches Umfeld als eine wichtige Voraussetzung für den regional ausgerichteten Transfer
über Köpfe vgl Frisch/Henning/Slavtchev et al Wirtschaftliche Leistungs
schwäche einer Region kommt häufig in hoher Arbeitslosigkeit zum Ausdruck diese
wiederum kann zur Abwanderung von Hochschulabsolventen führen vgl Busch/Wei
gert Faggian/McCann Darüber hinaus hängt das regionale
Lohnniveau einer Region von deren Wirtschaftsleistung ab Je schwächer die Wirt
schaftskraft einer Region umso niedriger werden die Reallöhne sein und desto wahr
scheinlicher werden Absolventen bereit sein in andere Wirtschaftsräume abzuwan
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
dern vgl Fritsch Faggian/McCann Auch zwischen regionaler Wirt
schaftskraft und dem Ausmaß des interagierenden Forschungstransfers kann von ei
nem positiven Zusammenhang ausgegangen werden denn mehr prosperierende regi
onale Unternehmen bedeuten mehr potenzielle Transferpartner für die Hochschule
und somit auch mehr gewerblich finanzierte Forschungsaufträge
3.2.4 Gründungsklima und -infrastruktur
Gründungsklima und Gründungsinfrastruktur sind als Erfolgsdeterminanten des
Transferkanals über Spinoffs aus Hochschulen zu erwähnen
Internationale Vergleiche lassen räumliche Unterschiede der Gründungsneigung er
kennen Im internationalen Kontext lässt sich dies durch unterschiedliche soziale und
kulturelle Werte sowie Unterschiede im Ansehen von Selbstständigkeit und Unterneh
mertum erklären vgl BackesGellner/Demirer/Sternberg Fritsch
Bei einer kleinräumlichen Betrachtung messen viele Studien dem Gründungsklima ei
nen hohen Einfluss auf die Standortwahl von Gründern bei vgl z
B BackesGellner/
Demirer/Moog et al Bruns/Görisch Koschatzky Fritsch
Dabei ist das Gründungsklima ein Faktor der sich aus den vorhandenen
Strukturen einer Region ableitet wobei ein hoher Anteil von Selbstständigen Freibe
ruflern sowie kleinen und sehr kleinen Unternehmen als förderlich für das Gründungs
klima angesehen wird vgl Audretsch/Falck/Feldmann et al Fritsch/Aamoucke
Häufigkeit und Erfolg von Spinoffs profitieren darüber hinaus von einem krea
tiven wissensorientierten innovativen und unternehmerisch dynamischen Umfeld
vgl Hemer/Berteit/Walter et al Gestärk t werden kann das regionale Grün
dungsklima durch Gründernetzwerke oder durch Unterstützungsleistungen für Grün
der wie z
B EntrepreneurshipAusbildung Beratung oder finanzielle Unterstützung
vgl Koschatzky Die Intensität der Einbindung potenzieller Gründer in För
dernetzwerke oder die Bekanntschaft mit anderen Unternehmern wirken sich empiri
schen Untersuchungen zufolge positiv auf die individuelle Gründungsneigung aus vgl
Fritsch
Auch die Gründerinfrastruktur ist eine Determinante für die Häufigkeit und den Erfolg
akademischer SpinoffGründungen Sie ist zum einen auf die direkte Unterstützung
von Existenzgründern ausgerichtet sie soll aber auch indirekt zur Verbesserung des
Gründungsklimas beitragen Gründungsinfrastruktur umfasst Maßnahmen von der
Sensibilisierung und Qualifizierung Studierender Entrepreneurship Education bis
hin zur konkreten Unterstützung der Gründungsvorbereitung und frühen Aufbaupha
se der Gründung Entrepreneurship Support vgl Kulicke/Dornbusch/Kripp et al
Gründungsinfrastruktur ist in Deutschland aber keineswegs regional gleich
verteilt Zunächst gibt es auf der Ebene der Bundesländer Unterschiede dann existie
ren z
T Netzwerke lokaler Akteure daneben fördern regionale Programme das Grün
dungsgeschehen durch Gründungswettbewerbe oder Inkubatorzentren Schließlich
führt auch das EXISTFörderprogramm zu regionalen Ungleichheiten weil es nur aus
gewählte Hochschulen unterstützt Besonders die meist durch mehrere regionale Ak
teure finanzierten Gründungsinkubatoren sind auf die regionsinterne Steigerung der
Gründungen ausgelegt Durch die regionale Ungleichverteilung der Förderaktivitäten
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
und die gründungsförderliche Infrastruktur dürften sich zusammengefasst auch die
Gründungshäufigkeit der regionale Transfer aus Hochschulen über Spinoffs sowie
das Erfolgspotenzial von Gründungen von Region zu Region unterscheiden
Natürlich haben auch die Möglichkeiten zur Gründungsfinanzierung Einfluss auf die
Gründungswahrscheinlichkeit und den Gründungserfolg akademischer Spinoffs vgl
Hemer/Berteit/Walter et al Obwohl erfolgreiche Gründungen aus der Wis
senschaft heraus eine überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquote aufweisen vgl
Hemer/Berteit/Walter et al sind auch SpinoffGründer besonders in der
Anfangsphase auf Förderprogramme und anteilige Fremdfinanzierungsmöglichkeiten
angewiesen Die Fähigkeit und Bereitschaft regional ansässiger Privatpersonen För
derinstitutionen sowie Inkubatoreinrichtungen zur Beteiligungsfinanzierung und
Gründungskapitalunterstützung sind somit ein wichtiger Einflussfaktor für Grün
dungserfolg und wahrscheinlichkeit von Spinoffs
3.2.5 Transferklima und -unterstützung
Eine hohe Affinität zwischen der Struktur von Studien und Forschungsangeboten der
Hochschule und den wirtschaftlichen Strukturen war in Abschnitt als eine not
wendige Voraussetzung für Transfererfolg bezeichnet worden Erst ein gutes offenes
Transferklima ist die hinreichende Determinante die den Transfererfolg über alle
Kanäle des Wissens und Technologietransfers sicherstellen kann
Transferklima
Unter Transferklima soll hier die Bereitschaft die mentale Offenheit das Engagement
und die Aktivität der potenziellen Transferpartner im regionalen Umfeld verstanden
werden Diese Faktoren sind ganz entscheidend dafür ob die Transferpotenziale einer
Hochschule tatsächlich ausgeschöpft werden Eine hohe Offenheit der Region gegen
über ihrer Hochschule und die Bereitschaft als Partner im Wissens und Technologie
transfer zu agieren sind wichtige Erfolgsfaktoren für den Wissenstransfer über Köp
fe Regionale Unternehmen und Einrichtungen können sich dabei unterschiedlich
stark engagieren z
B durch die Teilnahme an Firmenkontaktmessen durch Prakti
kumsangebote durch Mitgestaltung praxisnaher Unterrichtsinhalte durch Teilzeit
jobs und Themen für Abschlussarbeiten für Studierende Eine Fallstudie vgl Hamm/
Jäger zeigt dass bis zu
% der Studierenden ihren ersten Arbeitsplatz durch
diese Interaktionswerkzeuge finden
Für den Erfolg von Spinoffs aus der Wissenschaft sind fachspezifische Branchenkon
takte in der Region von Bedeutung sie lassen eine zunehmende Verselbstständigung
vom Inkubatorinstitut der Hochschule erkennen vgl Hemer/Berteit/Walter et al
Eine positive Resonanz Unterstützung und Integration der SpinoffGründer
in regionale Unternehmensnetzwerke können mithin als Erfolgsfaktoren aber auch
als Erfolgsindikatoren angesehen werden Auch die Interaktion vorhandener Förder
netzwerke der Hochschule mit regionalen Unternehmensnetzwerken kann den Wis
senstransfer in die regionale Wirtschaft über Spinoffs unterstützen Häufig festzu
stellen ist jedoch dass Spinoffs in regionalen Unternehmensnetzwerken nicht
verankert sind und nur wenige Kontakte in die Region hinein haben Ihre Rolle in vor
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
handenen regionalen Branchen und Kompetenznetzwerken ist nicht zuletzt wegen
unterschiedlicher Kulturen in Wissenschaft und Wirtschaft meist passiv vgl Hemer/
Berteit/Walter et al
Da der interagierende Forschungstransfer auf einer Wechselseitigkeit der Transferbe
ziehung basiert ist die regionale Resonanz auf Transferbemühungen der Hochschule
ein zentraler Faktor für den Transfererfolg Eine fehlende Aufgeschlossenheit mögli
cher gewerblicher Transferpartner ist das von Hochschulen am stärksten wahrge
nommene Hemmnis für regionalen Forschungstransfer vgl Rammer/Czarnitzki
Für den Transfer und die Umsetzung des Hochschulwissens in der Region
müssen die regionalen Akteure Unternehmen Politik und Bevölkerung an den Leis
tungen der Hochschule interessiert sein Dies wiederum setzt Offenheit und Anwen
dungsbereitschaft aber auch Kapazitäten zur Umsetzung der Leistung voraus Cooke
weist in diesem Zusammenhang darauf hin dass ein regionales Innovationssystem ei
nerseits ein Subsystem der Wissensgeneration und diffusion umfasst dass anderer
seits aber auch ein Subsystem der Wissensanwendung und umsetzung dazugehört
vgl Cooke
Transferunterstützung6
Die Erkenntnis dass das zuvor behandelte Transferklima den Transfererfolg sicher
stellen kann hat zur Folge gehabt dass intermediäre Strukturen Institutionen und
Netzwerke etabliert wurden Deren Aufgabe besteht darin den Wissenstransfer zwi
schen Hochschule und Region zu erleichtern und die Transformation akademischen
Wissens in die Regionalwirtschaft zu unterstützen vgl Kratzer/Haase/Lautenschläger
Diese intermediären Institutionen können innerhalb oder außerhalb der
Hochschule angesiedelt und damit Kooperations oder Eigenprojek t sein Sie sollen als
Schnittstelleninstitution zwischen Hochschul und regionalen Akteuren das regionale
Engagement der Hochschulen und/oder das Hochschulengagement der Region stär
ken vgl Reinhard/Schmalholz ff
Das Aufgabenspektrum von Transferstellen an Hochschulen umfasst Unterstüt
zung bei Antragstellung und Projektabwicklung Beratung über Patent und För
dermöglichkeiten Forschungsmarketing und die Funktion als zentrale Anlaufstelle
und Netzwerkaktivitäten vgl Krücken
Gründungszentren sollen das Gründungsrisiko mindern und die Gründungsmoti
vation fördern sie unterstützen den Transfer aus Hochschulen über hochschulna
he Spinoffs Sie bieten kleinräumige Büroräume mit Infrastruktur Vernetzungs
Weiterbildungs und Beratungsangeboten an vgl Meißner Hemer/
Dornbusch/Kulicke et al f
> Ähnlich agieren Technologiezentren wenn sie die Umsetzung grundlagenbasier
ter Forschungsergebnisse anstreben
In ihrer Diskussion der Einflussfaktoren des Technologie und Wissenstransfers aus Hochschulen
behandelt Jäger diesen Aspekt als „Intermediäre Determinanten“ weil es um vermittelnde Aktivitä
ten zwischen Hochschule und Region geht vgl Jäger ff Da Einrichtungen die diese Funk
tion erfüllen stets in der Region angesiedelt sind werden sie hier unter dem Titel „Transferunter
stützung“ behandelt
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen tr ansfers aus HocHscHulen
Patent- und Verwertungsagenturen sollen Innovationen aus Hochschulen auf
ihre Marktpotenziale und Patentierfähigkeit hin evaluieren durch Patente und
Schutzrechtserteilung sichern und Hochschulen bei der Vermarktung unterstüt
zen vgl Astor/Klose/Steden et al Forscher werden somit bei der Be
wältigung des Aufwands von Patentanmeldungen unterstützt
Auch verschiedene Arten von Netzwerken z
B Alumninetzwerke Transfernetz
werke Fördervereine Branchennetzwerke Gründernetzwerke sollen helfen den
Transfererfolg ins regionale Umfeld zu stärken Dies wird umso erfolgreicher ge
lingen je besser die Hochschulen in solchen regionalen Netzwerken integriert
sind Netzwerke basieren auf kontinuierlichen und langfristigen Beziehungen der
Kooperationspartner sie können vertikal Hochschule Transfernehmer in der
Wirtschaft oder horizontal Wissenschaftseinrichtungen untereinander organi
siert sein vgl Knappe und sie gelten als wichtiger Bestandteil regiona
ler Innovationssysteme vgl Kratzer/Haase/Lautenschläger Die Beteiligung
von Hochschulakteuren in internationalen Netzwerken sichert außerdem den Zu
gang zu überregionalen Wissensströmen Hochschulen können dann eine Funkti
on als „Gatekeeper“ bzw „Wissensbroker“ für die regionale Wirtschaft wahrneh
men vgl KauffeldMontz/Fritsch Fritsch/Henning/Slavtchev et al
verwenden die Begriffe „Wissensbroker“ Antennenfunktion“
3.2.6 Wissensinfrastruktur
Wissensinfrastruktur umfasst alle öffentlichen und privaten Einrichtungen die die Ge
nerierung Aufbewahrung Diffusion und den Schutz der Ressource Wissen zur Aufga
be haben vgl Goldstein So vielfältig wie diese Definition ist die Struktur
der Akteure der Wissensinfrastruktur Zu den privaten Akteuren gehören insbesonde
re Verbände wissensintensive Dienstleister Forschungsinstitute sowie auf Forschung
und Entwicklung spezialisierte Firmen Öffentliche Akteure sind Patentämter For
schungsräte Hochschulen Bibliotheken sowie die rechtlichen und administrativen
Kontextbedingungen und Regularien die das Funktionieren dieser Einrichtungen un
terstützen vgl Goldstein
Eine gut ausgebaute Wissensinfrastruktur ist eine wichtige regionsseitige Erfolgsde
terminante des Technologie und Wissenstransfers aus Hochschulen Sie bietet Absol
venten vielversprechende qualifikations und studienadäquate Beschäftigungsmög
lichkeiten In der Anfangsphase von SpinoffGründungen besitzt die räumliche Nähe
zum Inkubatorinstitut und zu benachbarten Wissenseinrichtungen außerdem eine
hohe Bedeutung für Gründer vgl Goldstein und Fritsch/Aamoucke
Bruns/Görisch Dies gilt in besonderer Weise für Spinoffs in inno
vativen Branchen Schließlich ist die regionale Wissensinfrastruktur ein wichtiger Be
stimmungsgrund für interaktiven Forschungstransfer zwischen Hochschule und Regi
on Je mehr gut vernetzte Akteure der regionalen Wissensinfrastruktur an einem
Standort lokalisiert sind umso höher ist das Potenzial für interagierenden Forschungs
transfer und die regionale Absorptionsfähigkeit vgl Goldstein
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
3.3 Hemmnisse des regionalen Transfers
Seit Mitte der er Jahre hat die Zahl der Transferstrategien die Hochschulen und
Hochschulleitungen für sich formuliert haben rapide zugenommen Aufgrund der
stärkeren Thematisierung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rolle von Hoch
schulen und Förderprogrammen wie die „Innovative Hochschule“ des BMBF scheint
das Thema des Wissens und Technologietransfers in der Breite der deutschen Uni
versitäten und Hochschulen angekommen zu sein Dennoch bestehen trotz der Bemü
hungen dem Transfer einen höheren Stellenwert im Kontext der unterschiedlichen
Rollen und Aufgaben von Hochschulen beizumessen Koschatzky/Kroll/Schubert
nach wie vor Hemmnisse sowohl aufseiten der Hochschulen als auch in den
Unternehmen
Eine umfangreiche Literatur aus jüngerer Zeit zu den Hemmnissen der Zusammenar
beit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und zu den Hemmnissen im Wissens und
Technologietransfer gerade auch mit Bezug auf die deutsche Situation ist nicht zu
finden Aber auch in zurückliegenden Analysen z
B Schmoch/Licht/Reinhard
wird der Darstellung von Transferhemmnissen immer nur ein kleiner Stellenwert ein
geräumt Meist handelt es sich um empirische Studien entweder mit regionaler Aus
richtung z
B Beier/Edlich IHK Lübeck oder mit Bezug zu einer For
schungseinrichtung z
B Markowski/Grosser/Kuhl Atzorn/ClemensZiegler
die sich mehr oder weniger ausführlich mit Transfer bzw Kooperationshemm
nissen beschäftigt Im Jahr sprach der Wissenschaftsrat Empfehlungen zur In
teraktion von Wissenschaft und Wirtschaft aus und zeigte in diesem Zusammenhang
auch Hemmnisse für eine effektivere Interaktion zwischen Wissenschaft und Wirt
schaft sowohl aus Perspektive der Wissenschaft als auch aus der Wirtschaft auf
Wissenschaftsrat ff Demgegenüber wird in einem Papier des Wissen
schaftsrates zu den Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems aus dem Jahr
Wissenschaftsrat zwar ausgeführt dass das Wissenschaftssystem „in
der Lage sein muss flexibel und kurzfristig Forschungsleistung und Wissenstransfer
zu erbringen“ und dass „die systematisch verfolgte Orientierung an Wissenstransfer
und Innovation … eine wesentliche Voraussetzung ist um den gesellschaftlichen
Wandel zu gestalten die Wirtschaft zu stimulieren und ihre Innovationskraft zu erhal
ten“ Wissenschaftsrat f Über Hemmnisse und Probleme die Transferauf
gabe zur Stimulierung der Wirtschaft zu erfüllen sind hier aber keine expliziten Aus
führungen enthalten
Da eine systematische und umfassende Darstellung von Transferhemmnissen sowohl
für Hochschulen als auch für deren regionale Interaktionen nicht vorliegt werden
nachfolgend in Studien und Papieren immer wieder genannte Transferhemmnisse ex
emplarisch zusammenfassend dargestellt Diese treffen weder auf alle Disziplinen
noch auf alle Hochschulen und Hochschultypen zu sondern sollen nur anhand einzel
ner Aspekte ein mögliches Spektrum von Transferhemmnissen verdeutlichen
Einige Universitäten und Technische Hochschulen besitzen bereits seit einigen Jahren Transferstra
tegien so zB die Universität Bremen seit die Universität Kassel seit und die Techni
sche Hochschule Köln seit Viele weitere Hochschulen haben sich erst in jüngerer Zeit mit
diesem Thema befasst Daher sind die meisten der vorliegenden Transferstrategien in den Jahren
und publizier t worden Quelle eigene Recherchen der Autoren
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Ein Transferhemmnis liegt in unterschiedlichen Vorstellungen über Zeitplanungen
Unternehmen und hier vor allem kleine und mittlere Unternehmen kommen in der
Regel auf Hochschulen mit einem akuten Problem zu das innerhalb von kurzer Zeit zu
lösen ist Aus Hochschulsicht sind solche Vorhaben schwierig zu bearbeiten weil oft
mals das Personal hierfür fehlt und auch der wissenschaftliche Mehrwert klein bzw
nicht vorhanden ist Auch kann die Bindung der Hochschulen an den Semesterrhyth
mus ein zeitliches Hemmnis sein insbesondere wenn Transferaktivitäten unter Ein
bindung von Studierenden erfolgen Zusätzlich werden immer wieder Beispiele ge
nannt dass in einer Zusammenarbeit die Projektlaufzeiten deutlich überschritten
werden und damit die Zusammenarbeit nicht zu einer kurzfristigen Problemlösung
beitragen kann weil ein verbindliches Projektmanagement fehlt Auch besteht die
Tendenz Transferprojekte mit weiteren Inhalten anzureichern sodass letz tlich ein so
großes Projektvolumen entsteht dass eine öffentliche Förderung erforderlich wird
Diese führt wegen der Bewilligungszeiten und des mit der öffentlichen Mittelvergabe
verbundenen administrativen Aufwands zu weiteren Verzögerungen vgl Atzorn/
ClemensZiegler
Ein weiteres Transferhemmnis besteht in Informations und Wissensdefiziten Diese
betreffen aus Sicht der Wirtschaft die Transferangebote der Hochschulen und auch
deren Informationsdarstellung und aufbereitung vgl IHK Lübeck Hierun
ter fällt eine Unkenntnis über passende Ansprechpartner und über die Forschungs
profile der Hochschulen Beklagt wird in diesem Zusammenhang auch eine zu geringe
aktive Vermarktung der Transferpotenziale durch die Hochschulen vgl Wissen
schaftsrat Aus regionaler Sicht ist immer wieder festzustellen dass Unter
nehmen nach Transferpartnern in anderen Regionen suchen weil z
B hier schon
Vorkenntnisse oder Vorerfahrungen in Kooperationen bestehen obwohl ein ver
gleichbares Angebot auch in der jeweiligen Region vorhanden ist vgl IHK Lübeck
Bezogen auf Informationsdefizite ist aber auch in Hochschulen nicht ausrei
chend bekannt welchen Bedarf die Wirtschaft nach Transferleistungen hat und wie
Transferprojekte innerhalb der Unternehmen gehandhabt werden
Ein grundsätzliches Problem im Transferprozess besteht darin dass die Partner den
Wert einer Transferleistung unterschiedlich einschätzen Problem der asymmetri
schen Information und dass es sehr schwierig ist das Ergebnis von Anfang an genau
zu spezifizieren vgl Koschatzky Auch kann es für einzelne Unternehmen ein
Problem darstellen externes Wissen adäquat in betriebliche Prozesse und in Innovati
onsvorhaben zu integrieren Hier spielt fehlende Absorptionskapazität eine Rolle vgl
Cohen/Levinthal aber auch die Abneigung externe Lösungen in die weitere
betriebliche Praxis zu integrieren „Not invented here“Syndrom In jedem Transfer
prozess sind die Gefahr des unkontrollierten Wissensabflusses und der Verlust der
technologischen Kernkompetenzen gegeben Dies ist insbesondere dann der Fall
wenn in Transferprojekten gemeinsame patentfähige Lösungen entstehen und sich
die Notwendigkeit ergibt Eigentumsrechte des neu erzeugten Wissens zu sichern
vgl Smith/Dickson/Smith
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Weitere immer wieder genannte Transferhemmnisse sind
Fehlendes Interesse mangelnde Bereitschaft und Möglichkeiten für Transferakti
vitäten Seitens der Hochschulen ist auf individueller und disziplinärer Ebene die
Transferaffinität unterschiedlich ausgeprägt Nicht alle Unternehmen sind in der
Lage bzw bereit mit Hochschulen zusammenzuarbeiten
Geringe Anwendungsrelevanz akademischer Forschung aus Sicht der Unterneh
men
Mangel an fachlich geeignetem und interessiertem Hochschulpersonal für
Transferaktivitäten
Unzureichende Anerkennung des Transfers und fehlende/unzureichende hoch
schulinterne Anreize für ein Transferengagement
Interessenskonflikte zwischen akademischer GrundlagenForschung und praxis
nahem Transfer einschließlich der Frage ob knappe Zeit besser für Publikationen
oder für Transferaktivitäten aufgewendet wird
Administrativer Aufwand verbunden mit der Frage wem hochschulintern die
Transfererlöse zugutekommen
Im Einzelfall können auch noch weitere Transferhemmnisse bestehen die von spezifi
schen regionalen Umfeldbedingungen geprägt sind Hier sind Branchenstrukturen
und entsprechende Qualifizierungsbedarfe zu nennen die nicht zum disziplinären
Profil der Hochschule passen Auch ist die Unternehmensstruktur z
B durch das Feh
len von großen Betrieben ein wichtiger Einflussfaktor Zudem hängt es auch von der
Rolle und Sichtbarkeit einer Hochschule in ihrer Region ab inwieweit Transferprozes
se mit regionalen Unternehmen entstehen vgl Dornbusch
4 Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf
Das erste Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin die Kanäle über die Hochschu
len Impulse an ihre Standortregion abgeben können systematisch zu erfassen und zu
beschreiben Dies geschieht anhand von drei Forschungslinien die die regionalöko
nomische Hochschulforschung im Zeitablauf nacheinander fokussiert hat Die Exis
tenz und Kenntnis von Kanälen ist eine notwendige Bedingung dafür dass Transfers
aus der Hochschule in die Region fließen können sie ist aber nicht hinreichend dafür
dass dies auch erfolgreich geschieht Das zweite Ziel des Beitrags ist deshalb die De
terminanten sowie wesentliche Hemmnisse des regionalen Transfers aufzuzeigen und
zu diskutieren Im Folgenden werden wichtige Ergebnisse des Beitrags zusammenge
fasst und es wird versucht hieraus noch offene Forschungsbedarfe zu identifizieren
Im Beitrag wird zwischen drei Forschungslinien mit unterschiedlichem Erkenntnis
fortschritt und Wissensstand unterschieden In der ersten dabei betrachteten For
schungslinie standen die Effekte die Hochschulen allein durch ihre Leistungserstel
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
lung erzielen im Mittelpunkt des Interesses Mittlerweile hat das wissenschaftliche
Interesses an einer ausschließlichen Betrachtung der damit verknüpf ten nachfragesei
tigen Zusammenhänge stark nachgelassen da die methodischen Möglichkeiten aber
auch die Grenzen solcher Analysen weitgehend bekannt sind Da Hochschulleitungen
und Regionen aber nach wie vor ein Interesse an den Ergebnissen solcher Untersu
chungen haben werden diese häufiger von privaten Beratungsunternehmen als von
wissenschaftlichen Einrichtungen erstellt Ob die dabei entstehenden Untersuchun
gen immer wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden kann zumindest bezwei
felt werden Ein kontinuierliches Forschungs und Analyseinteresse von Forschungsin
stituten könnte hier eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise sicherstellen
und gleichzeitig zur Objektivierung von Ergebnissen beitragen
Die zweite Forschungslinie führte insofern zu einer Erweiterung des Blickwinkels als
neben den nachfrageseitigen auch weitere ökonomische und zwar angebotsseitige
Transferkanäle der Hochschulen betrachtet wurden Mittlerweile ist national wie in
ternational eine facettenreiche Vielzahl von Analysen entstanden die sich theoretisch
und empirisch mit den einzelnen angebotsseitigen Transferkanälen befassen Durch
die Resultate dieser Arbeiten konnte der Erkenntnisstand zu den regionalwirtschaftli
chen Effekten von Hochschulen erheblich verbessert werden Dennoch verleiben of
fene Fragen die einerseits Detailaspekte und andererseits die gesamten regional
wirtschaftlichen Effekte von Hochschulen in ihrem Zusammenwirken betreffen
Würde es ähnlich wie bei der Schätzung der Hochschuleffekte in der Leistungserstel
lungsphase gelingen ein umfassendes Konzept zur Analyse der ökonomischen Effek
te von Hochschulen zu erstellen und hieraus aufbauende vergleichende Betrachtun
gen anzustellen so könnte dies dazu beitragen Antworten auf eine Reihe von bislang
weniger umfassend beantworteten Fragen zu erhalten
Die dritte im Beitrag angesprochene Forschungslinie stellte eine erneute Erweiterung
des Blickwinkels dar Während bislang ausschließlich die wirtschaftlichen Effekte von
Hochschulen in ihrem regionalen Umfeld fokussiert wurden werden unter Beibehal
tung des regionalen Bezugs inzwischen zumeist alle von Hochschulen ausgehenden
in die Gesellschaft hineinwirkenden Impulse in die Betrachtung einbezogen Der Be
griff „Transfer“ wird mithin ausgeweitet und umfasst nicht mehr nur den ökonomi
schen insbesondere für die regionalen Unternehmen relevanten Transfer sondern
generell jegliche Form von Transfer aus der Hochschule in die Gesellschaft Mit dieser
Erweiterung sind neue Forschungsfragen verknüpft
In einem ersten Schritt stellt sich dabei die Frage welche regional wirksamen ge
sellschaftlich relevanten Effekte von Hochschulen bei Erfüllung ihrer traditionellen
Kernaufgaben Forschung und Lehre quasi als Nebenprodukt ihrer Aktivität
ausgehen Hier geht es also ausschließlich um die wertfreie Erfassung derartiger
Effekte im vorliegenden Beitrag wurde zumindest versucht diese Effekte in die
Darstellung einzubeziehen
Einige der Beiträge im vorliegenden Forschungsbericht verfolgen solche Detailaspekte
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Die aus einer solchen Erfassung stammende Erkenntnis dass Hochschulen in ih
rem regionalen Umfeld neben den ökonomischen eine Vielzahl weiterer gesell
schaftlich relevanter Effekte anstoßen können hat zu der Fragestellung geführt
ob Hochschulen neben den beiden traditionellen Aufgaben in Forschung und Leh
re nicht auch noch eine dritte Aufgabe eine Third Mission haben Die Wahrneh
mung dieser Third Mission durch die Hochschulen ist mit weiteren Fragestellun
gen verknüpft So ist zu konkretisieren was genau unter der Third Mission
verstanden werden soll und was sie umfasst Im Anschluss daran ist die Frage zu
beantworten ob und wie man die ThirdMissionLeistung von Hochschulen quali
tativ erfassen oder gar quantitativ messen kann Zwei jüngere in der Förderlinie
Wissenschafts und Hochschulforschung des Bundeministeriums für Bildung und
Wissenschaft geförderte Forschungsprojekte behandeln genau diese Fragestel
lungen und spiegeln damit auch das große Interesse an diesen Forschungsfragen
wider Es ist allerdings kaum davon auszugehen dass mit der Fertigstellung der
beiden Projekte die erwähnten Forschungsfragen abschließend behandelt sind
Und schließlich drängt sich die Frage auf wie Hochschulen ihren regionalen
„ThirdMissionImpuls“ im Interesse von Hochschule und Region optimieren
können Die Beantwortung dieser Frage wiederum setzt detaillierte Kenntnisse
von Erfolgsdeterminanten und Hemmnissen bei der Wahrnehmung der Third Mis
sion voraus
Aus der Feststellung heraus dass Hochschulen gesellschaftliche Impulse in ihr re
gionales Umfeld transferieren können und dass dies zu Überlegungen führt wie
eine Hochschule als Beispiel einer „engaged university“ ein Optimum gesell
schaftlichen Transfers realisieren kann resultiert schließlich ein weiterführender
Fragenkomplex Dabei geht es um die Frage ob Hochschulen auch in der Lage
sind in ihrem regionalen Umfeld Impulse für gesellschaftliche Transformations
prozesse zu geben Mit Blick auf die Ökonomie ist die Frage ob Hochschulen die
strukturelle Anpassungsflexibilität von Regionen im Strukturwandel erhöhen und
somit einen Impuls für eine ökonomische Transformation geben können nicht
wirklich neu Neu ist sie jedoch mit Blick auf die „Große Transformation“ im Sinne
einer Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung ökologischer öko
nomischer und sozialer Nachhaltigkeit Konkret stellt sich die Frage ob Hochschu
len in ihrem regionalen Umfeld über die drei „missions“ Lehre Forschung Third
Mission wichtige Impulse im Rahmen nachhaltiger Transformationsprozesse ge
ben oder gar zum Change Agent einer nachhaltigen Entwicklung werden können
Im Kontext der regionalen Hochschulforschung ist diese Thematik noch ein recht
junges Forschungsfeld mit erheblichem Forschungsbedarf denn die Gesamtthe
matik ist mit vielen Teilfragen verknüpft wie z
B auf welchen Wegen eine Hoch
schule nachhaltige Effekte anstoßen kann mit welchen Methoden man derartige
Effekte messen kann wann eine Einrichtung als Change Agent gelten kann und
welche Voraussetzungen hochschul und regionsseitig vorliegen müssen
Ziel des vom Institut für Hochschulforschung in Wittenberg HoF durchgeführten Projekts „Be
Mission“ war es ausgehend von einer Systematisierung der ThirdMissionAktivitäten ein Bewer
tungskonzept für die Third Mission zu erarbeiten Das Projekt „FIFTH“ durchgeführt vom CHE
Centrum für Hochschulentwicklung in Hannover hatte das Ziel Indikatoren für forschungsbezo
gene Aspekte der Third Mission speziell an Fachhochschulen aufzuzeigen und zu operationalisieren
Vgl hierzu Schiller/Kanning /Pflitsch et al in diesem Band
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Die Diskussion der Transferdeterminanten unterscheidet in diesem Beitrag zwischen
zwei Gruppen von Einflussfaktoren den hochschulseitigen und den regionsseitigen
Die hochschulseitigen Faktoren nehmen auf Inhalt Ausmaß und Reichweite des Trans
fers Einfluss Zu ihnen gehören Aspekte wie der Hochschultyp die Hochschulgröße
die strategische Ausrichtung einer Hochschule ihre Ausstattung mit Finanzmitteln
und ihre „Regional Embeddedness“ Die regionsseitigen Determinanten sind von zen
traler Bedeutung für den Transfererfolg sie beeinflussen die regionale Absorptionska
pazität d
h die Fähigkeit Wissenstransfereffekte einer Hochschule aufzunehmen zu
steuern und zu intensivieren Eine Vielzahl von Faktoren ist in diesem Zusammenhang
von Bedeutung zu ihnen gehören die Ausstattung mit Humankapital die regionalen
demografischen Strukturen das vorhandene Sozialkapital der Urbanisierungs und
Agglomerationsgrad die regionale Wirtschaftsstruktur die Wirtschaftsleistung der
Region das Gründungsklima und die für Gründungen erforderliche Gründungsinfra
struktur das Transferklima und die Transferunterstützung sowie die Wissensinfra
struktur
Die Diskussion der angesprochenen Determinanten erlaubt Schlussfolgerungen auf
erfolgsrelevante Gegebenheiten für den Transfer aus der Hochschule in die Region
Umgekehrt lassen sich aber auch konkrete Faktoren benennen die den Transfer hem
men Dazu gehören unterschiedliche Vorstellungen über Zeitplanungen bei Hoch
schulen und Unternehmen Informationsdefizite der Wirtschaft über die Transferan
gebote der Hochschulen und Informationsdefizite der Hochschulen über den
Transferbedarf der Unternehmen unterschiedliche Vorstellungen über den Wert von
Transferleistungen fehlendes Interesse sowie mangelnde Bereitschaft für Transferak
tivitäten eine niedrige Anwendungsrelevanz akademischer Forschung aus Sicht der
Unternehmen Mangel an Personal für Transferaktivitäten in den Hochschulen unzu
reichende hochschulinterne Anreize für ein Transferengagement sowie Interessens
konflikte zwischen akademischer Forschung und praxisnahem Transfer
Die Diskussion von Kanälen und Determinanten des Transfers zeigt dass eine Vielzahl
von Kanälen existiert über die sich ein Transfer aus der Hochschule in die Region voll
ziehen kann und dass eine Fülle von Faktoren erleichternden oder hemmenden Ein
fluss auf diesen Transfer nimmt Aussagen darüber welche dieser Faktoren besonders
wichtig oder weniger wichtig sind d
h ein Ranking nach der Wichtigkeit sind dabei
kaum möglich Es dürfte vielmehr das Zusammenwirken aller genannten Faktoren
sein die z
T wechselseitig interdependent sind Das somit ohnehin komplexe Wir
kungsgeflecht wird allerdings noch vielschichtiger dadurch dass die Diskussion von
Kanälen und Erfolgsfaktoren des Transfers zwischen Hochschule und Region allenfalls
ein unvollständiges Bild vermitteln kann solange die Frage nach erfolgversprechen
den GovernanceArrangements für diesen Transfer nicht in die Überlegungen einbe
zogen wird Kontinuierliche Verbesserungen im Verständnis dieses komplexen Wir
kungsgeflechts zu erzielen sollte mithin ein weiteres Ziel zukünftiger Forschung zu
den regionalen Effekten von Hochschulen sein
Diese Frage wird deshalb in einem weiteren Beitrag des vorliegenden Forschungsberichts ausführ
lich behandelt vgl Kujath/Pasternack/RadingerPeer
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
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Krücken G Blümel A Kloke K Towards Organizational Actorhood of Universities Occupa
tional and Organizational Change within German University Administrations Speyer
Krücken G Meier F Turning the University into an Organizational Actor In Drori G Meyer
J Hwang H Globalization and Organization Oxford
Krücken G Mission Impossible? Institutional Barriers to the Diffusion of the ‘Third Academic
Mission’ at German Universities In International Journal of Technology Management
Kuhlmann S Schmoch U Heinze T Governance der Kooperation heterogener Partner im
deutschen Innovationssystem Karlsruhe Fraunhofer ISI Discussion Papers Innovation Systems and
Policy Analysis /
Kujath H J Pasternack P RadingerPeer V GovernanceFormen des regionalen Wissens
transfers In Postlep RD Blume L Hülz M Hrsg Hochschulen und ihr Beitrag für eine nachhalti
ge Regionalentwicklung Hannover Forschungsberichte der ARL
Kulicke M Dornbusch F Kripp K Schleinkofer M Nachhaltigkeit der EXISTFörderung
Gründung sunterstützung an Hochschulen die zwischen und gefördert wurden Bericht zur
wissenschaftlichen Begleitforschung zu EXIST Existenzgründungen aus der Wissenschaft Karlsruhe
Le Bris J Pousttchi N Suszka M Good Practises im Wissens und Technologietransfer von
Hochschulen Handlungsempfehlungen Rechercheergebnisse und Literatursammlung aus der
TEAGrundlagenstudie Augsburg
Lebhart G Internationale Migration Hypothesen Perspektiven Perspektiven und Theorien
Berlin
Leicht R LauxenUlbrich M Strohmeyer R Selbstständige Frauen in Deutschland Umfang
Entwicklung und Profil In Kf W Bankengruppe Hrsg Chefinnensache Frauen in der unternehme
rischen Praxis Heidelberg KfWPublikationen zu Gründung und Mittelstand
Leisering B Rolff K Was bindet junge Akademiker an Arbeitsplätze in der Region? Ergebnisse
einer OnlineUmfrage bei MINTStudierenden in NRW Gelsenkirchen Forschung Aktuell /
Leusing B Hochschulen als Standortfak tor Eine empirische Analyse der regionalökonomi
schen Effekte der Universität Flensburg Flensburg Discussion Paper
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
Malecki E Global Knowledge and Creativity New challenges for firms and regions In Regional
Studie s
Malecki E Regional Social Capital Why it matters In Regional Studies
Markowski N Grosser K Kuhl R Analyse von Barrieren und Hemmnissen beim Wissens
transfer zwischen Hochschulen und KMU Düsseldorf Forschungsberichte des Fachbereichs Wirt
schaft der Fachhochschule Düsseldorf
Mas kell P Social capital and competitiveness In Baron S Field J Schuller T Eds Social
Capital Critical Perspectives Oxford
Mayr B Wissensmanagement Kompetenzmanagement und Modelltheorie Ein Integrations
ansatz zum erfolgreichen Transfer von Exper tise in betriebliche Abläufe Hamburg
Me ißne r D Wissens und Technologietransfer in nationalen Innovationssystemen Dresden
Miguélez E Merono R Ar tís M Does Social Capital Reinforce Technological Inputs in the
Creation of Knowledge? Evidence from the Spanish Regions In Regional Studies
Mohnen P Hoareau C What Type of Enterprise Forges Close Links with Universities and
Government Labs? Evidence from CIS In Managerial and Decision Economics
Mo hr H Räumliche Mobilität von Hochschulabsolventen Arbeitsmärkte für Hochqualifizier te
In Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung Hrsg Beiträge zur Arbeitsmarkt und Berufsfor
schung Nürnberg
Nickel S Dezentralisierte Zentralisierung Die Suche nach neuen Organisations und Leitungs
strukturen für Fakultäten und Fachbereiche In die hochschule
Niermann U Wirtschaftsfaktor Universität Eine inputoutputorientierte Analyse am Bei
spiel der Universität Bielefeld Münster
OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Higher Education
and Regions Globally Competitive Locally Engaged Paris
Oser U Schröder E Die Universität Konstanz als Wirtschaftsfaktor für die Region Konstanz
Pavel F Wirtschaftsfaktor TU Berlin Welchen Einfluss hat die TU Berlin auf die Berliner Wirt
schaft? Berlin
Perkmann M Walsh K The two faces of collaboration Impacts of universit yindustry rela
tions on public research In Industrial and Corporate Change
Premus R Sanders N Jain R Role of the university in regional economic development The
US experience In International Journal of Technology Transfer & Commercialisation
Rabe C Unterstützungsnetzwerke von Gründern wissensintensiver Unternehmen Zur Bedeu
tung der regionalen gründungsunterstützenden Infrastruktur Heidelberg
Rammer C Czarnitzki D Interak tion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft die Situation
an den öffentlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland In Schmoch U Licht G Reinhard M
Wissens und Technologietransfer in Deutschland Stuttgart
Reinhard M Schmalholz H Technologietransfer in Deutschland Stand und Reformbedarf
Berlin München Schriftenreihe des ifo Instituts für Wir tschaftsforschung
Rosner U Weimann J Fiskalische Humankapital und Kapazitätseffekte der Ottovon
GuerickeUniversität Magdeburg und der Hochschule MagdeburgStendal Magdeburg
Schiller D Kanning H Pflitsch G RadingerPeer V Freytag T Hochschulen als Agenten
des Wandels für eine nachhaltige Regionalentwicklung? Hochschulen und nachhaltige Regionalentwick
lung aus der TransitionPerspektive In Postlep RD Blume L Hülz M Hrsg Hochschulen und ihr
Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung Hannover Forschungsberichte der ARL
Schmalholz H Wissens und Technologietransfer an Fachhochschulen In Schmoch U Licht
G Reinhard M Wissens und Technologietransfer in Deutschland Stuttgart
Schmoch U Konzepte des Technologietransfers In Schmoch U Licht G Reinhard M
Wissens und Technologietransfer in Deutschland Stuttgart
Schmoch U Licht G Reinhard M Hrsg Wissens und Technologietr ansfer in Deutsch
land Stuttgart
Smith H L Dickson K Smith S L There are two sides to ever y story Innovation and col
laboration within networks of large and small firm In Research Policy
Sondermann M Simon D Scholz AM Hornbostel S Die Exzellenzinitiative Beobach
tungen aus der Implementierungsphase Bonn
Spehl H Sauerborn K Sauer M Benson L Feser HD Malottki C Von Schulze P Flohr M
Regionalwirtschaftliche Wirkungen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Rhein
landPfalz Wertschöpfungs Einkommens und Beschäftigungseffekte durch Bau und Betrieb der Ein
richtungen Langfassung Trier
11 _ HocHscHulen und iHr beitrag für eine nacHHaltige regionalentwicklung
Spehl H Sauerborn K Sauer M Benson L Feser HD Malottki C Von Schulze P Flohr M
Regionalwirtschaftliche Wirkungen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Rhein
landPfalz Phase II Effekte wissenschaftlicher Einrichtungen auf Humankapital Gründungen
Wissens und Technologietransfer sowie Wachstum und Innovation Langfassung Trier
Stahlecker T Regionale Bindungen im Gründungs und Entwicklungsprozess wissensintensiver
Dienstleistungsunternehmen Dargestellt am Beispiel der Regionen Bremen und Stuttgart Berlin
Stephens J C Hernandez M E Román M Graham A C Scholz R W Higher education
as a change agent for sustainability in different cultures and contexts In International Journal of Sus
tainability in Higher Education
Sternberg R UniversityIndustry Relationships in Germany and their Regional Consequences
In Acs Z J Ed Regional Innovation Knowledge and Global Change London New York
Stoetzer MW Krähmer C Regionale Nachfrageeffekte der Hochschulen Methoden Prob
leme und Ergebnisse empirischer Untersuchungen für die Bundesrepublik Deutschland Jena Jenaer
Beiträge zur Wirtschaftsforschung /
Strauf S Behrendt H Regionalwirtschaftliche Effekte der Hochschulen im Kanton Luzern
Kurzfassung St Gallen
Süssenberger H Technologietransfer an einer klassischen Universität Er fahrungen am Bei
spiel der Universität Göttingen In Wichter S Busch A Hrsg Wissenstransfer Erfolgskontrolle
und Rückmeldungen aus der Praxis Frankfurt am Main
Th une T Universityindustr y collaboration The network embeddedness approach In Science
and Public Policy
Trencher G Yarime M McCormick K B Doll Ch N H Kraines S B Beyond the third
mission Exploring the emerging university function of cocreation for sustainability In Science and
Public Policy
Uyarra E Conceptualizing the Regional Roles of Universities Implications and Contradictions
In European Planning Studies
Varga A University Research and Regional Innovation A Spatial Econometric Analysis of Aca
demic Technology Transfers Boston
Voig t E Die Universität als regionaler Wirtschaftsfaktor eine Analyse am Beispiel der
TU Ilmenau Ilmenau
Voß R Regionale Wirksamkeit von Hochschulen ein Konzept zur Analyse und Bewertung In
TFH Wildau Wissenschaftliche Beiträge
Westlund H Social Capital in the Knowledge Economy Theory and Empirics Berlin
Westnes P Hatakenaka S Gjelsvik M Lester R K The ‘third role’ of universities in
strengthening local capabilities for innovation Stavanger Work note IRIS /
Winters J V Human Capital Higher Education Institutions and quality of life In Regional
Science and Urban Economics
Wissenschaftsrat Empfehlungen zur Interaktion von Wissenschaft und Wirtschaft Wissen
schaftsrat Oldenburg
Wissenschaftsrat Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems Braunschweig Druck
sache
Youtie J Shapira P Building an innovation hub A case study of the transformation of uni
versity roles in regional technological and economic development In Research Policy
Autoren
Rüdiger Hamm ist Professor für Volkswirtschaftslehre insbesondere regionale und
sektorale Strukturpolitik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule
Niederrhein in Mönchengladbach Er leitet außerdem eines der InInstitute der Hoch
schule das Niederrhein Institut für Regional und Strukturforschung NIERS
Knut Koschatzky leitete bis zum das Competence Center „Politik – Wirt-
schaft – Innovation“ im Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung,
Karlsruhe, und ist jetzt Senior Researcher im Competence Center „Politik und Gesell-
Kanäle, Determinanten unD Hemmnisse Des regionalen transfers aus HocHscHulen
schaft“. Er ist apl. Professor für Wirtschaftsgeographie an der Leibniz Universität Han-
nover, Visiting Professor am Institute of Policy and Management der Chinesischen Aka-
demie der Wissenschaften, Peking, und Honorary Research Fellow am Shanghai Institute
for Science of Science.