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Effektive Lernstrategien für Dein Selbststudium

Authors:

Abstract

Handreichung für Studierende zu empirisch belegten effektiven Lernstrategien für Selbstlernphasen mit praktischen Tipps zum Gestalten des Selbstlernalltags.
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
https://www.hs-osnabrueck.de/elcc/ (Version 3: Stand: 23.02.2021)
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https://creativecommons.org/
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Effektive Lernstrategien für Dein Selbststudium
Lieber Student, liebe Studentin,
in dieser Handreichung geht es um effektiv-nachhaltige Lernstrategien und wie Du diese in Deinem
Selbststudiums-Alltag einbauen kannst. Die Informationen basieren auf Forschungsergebnissen, die
John Dunlosky
1
und seine Kolleg*innen
2
zusammengetragen haben. Doch bevor Du Dir die Ergebnis-
se ansiehst, nimm Dir ein paar Momente, um Dir Gedanken über folgende Fragen zu machen:
Wenn Du Dich für eine Prüfung vorbereitest, wie lernst Du? Was genau tust Du alles, um Dich
vorzubereiten?
Wie erarbeitest Du Dir den Stoff? Allein oder lieber mit anderen zusammen? Machst Du Dir
Pläne? Wie oft machst Du Pausen? Wie leicht oder wie anstrengend fällt Dir das Lernen? Wie
erholst Du Dich vom Lernen?
Mit welchen Materialien und Methoden lernst Du gerne? Wann lernst Du gerne? Wann nicht?
Woran liegt das?
Und lernst Du eher regelmäßig über das Semester und die Semesterferien verteilt oder eher
in komprimierten Blöcken direkt vor Klausuren und Prüfungen?
Was tust Du nach der Prüfung? Wie wertest Du die Prüfungssituation und Lernergebnisse für
Dein zukünftiges Lernen aus?
Und wie lautet Dein Fazit? Hast Du den Eindruck, dass Du Deine Lernzeit effektiv einsetzt,
sodass Deine Lernaktivitäten zu den gewünschten Ergebnissen führen und es Dir gut dabei
geht? Oder würdest Du Dir hier einiges anders wünschen?
Vielleicht kannst Du alle Fragen easy beantworten, vielleicht überraschen Dich aber auch einige, über
die Du so bisher noch kaum nachgedacht hast. Wie die Studien von Dunlosky zeigen, wissen viele
Studierende (und auch Lehrende) oft nicht über effektive Lernstrategien Bescheid und so hat jeder
und jede mit der Zeit eigene Lernroutinen oder Lernvorlieben entwickelt, die aber häufig nur das Ler-
nen an der Oberfläche fördern.
Im Folgenden findest Du die Auflistung der untersuchten Lerntechniken und deren
Effektivitätsbewertung auf der Basis der Forschungsergebnisse. Damit kannst Du Dein eigenes
Lernverhalten einordnen und bewerten:
Sehr nützliche und effektive Lerntechniken
Lerntechniken
Wirksamkeit
Sich testen
Selbsttests: Sich selbst abfragen oder vorgegebene Tests zum Lernmaterial
bearbeiten. Am besten ohne Hilfsmittel, also nur aus dem Gedächtnis rekonstru-
ieren und danach erst die Lösungen ansehen.
Sehr effektiv in vielen Lernkontexten
Portioniert lernen
Verteiltes Lernen: Übungsphasen werden über einen längeren Zeitraum verteilt
geplant und umgesetzt. Lieber viele verteilte kürzere Lernblöcke durchführen als
ein paar lange geblockte vor der Prüfungs- oder Abgabedeadline.
Sehr effektiv in vielen Lernkontexten
1
Dunlosky, J. (2013). Strengthening the student toolbox: Study strategies to boost learning. American Educator, 37, 3, 1221.
www.aft.org/sites/default/files/periodicals/dunlosky.pdf
2
Dunlosky, J., Rawson, K. A., Marsh, E. J., Nathan, M. J., & Willingham, D. T. (2013). Improving students’ learning with effective learning tech-
niques: Promising directions from cognitive and educational psychology. Psychological Science in the Public Interest, 14, 4-58.
http://www.indiana.edu/~pcl/rgoldsto/courses/dunloskyimprovinglearning.pdf
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
https://www.hs-osnabrueck.de/elcc/ (Version 3: Stand: 23.02.2021)
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Teilweise nützliche und vielversprechende Techniken
Lerntechniken
Lernmix
Verschachteltes Üben: Statt chronologisch einzelne Unterthemen nacheinander
in einer Lernsitzung geblockt abzuarbeiten, sollte variabel zwischen verschiede-
nen Themen, Aufgaben und Lernmaterialien gewechselt werden.
Warum-Fragen
Elaboriertes Hinterfragen: Hinterfragen und begründen, warum eine Aussage
oder Theorie wahr ist oder zutrifft:
Warum ist diese Aussage wahr?
Warum macht diese Aussage Sinn?
Selbsterklärungen
Eigene Denk- und Arbeitsschritte begründen:
Welche neuen Informationen enthält die Lerneinheit für Dich?
Wie stehen diese zu dem, was Du bereits kennst?
Warum unternimmst Du bestimmte Problemlöse- bzw. Arbeitsschritte?
Für das Lernen wenig nützliche Techniken
Lerntechniken
Wiederlesen
Bereits gelesene oder erarbeitetet Texte wiederholt lesen.
Textmarkern
Hervorheben und Unterstreichen: Wichtige Aussagen beim Lesen eines Textes
visuell hervorheben.
Zusammenfassen
Die Hauptaussagen eines Textes zusammenfassen und dabei Unwichtiges
weglassen.
Schlüsselwort-Technik
Durch mentale Bilder und Schlüsselwörter Eselsbrücken für den Lernstoff gene-
rieren und einprägen. Z.B. zum Lernen des englischen Begriffes mint condition
(guter Zustand) die Farbe Mint zusammen mit dem Ausdruck gut drauf imaginie-
ren.
Visualisieren
Beim Lesen oder Zuhören mentale Bilder aus Textmaterial erstellen
Lerneffektivitätspyramide
Wo kannst Du Deine Lernaktivitäten in dieser Pyramide einordnen?
Wo liegen Deine Hauptaktivitäten? Eher im roten, blauen oder grünen Bereich?
Sich selbst testen
In Häppchen lernen
WARUM-Fragen
Selbsterklärungen
Lernmix
Wiederlesen
Textmarkern
Zusammenfassen
Schlüsselworte
Visualisieren
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
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Wenn sie hauptsächlich im Grünen liegen, dann ist bei Dir tatsächlich schon alles im grünen Bereich:
Glückwunsch! Du kannst schauen, ob Du bei den blauen Varianten noch interessante Anregungen
findest, die Du mal ausprobieren möchtest.
Wenn sie hauptsächlich im blauen Bereich sind, dann kannst Du Deine guten Ansätze zur vertieften
Verarbeitung des Lernmaterials mit häufigen Selbsttestungen und verteilten Lerneinheiten noch effizi-
enter gestalten.
Wenn Deine Lernaktivitäten vorwiegend im roten Bereich liegen, dann verbringst Du einen großen Teil
Deiner Lernzeit mit dem Strukturieren Deines Lernmaterials. Das führt allerdings nicht dazu, dass Du
das Material nachhaltig verinnerlichst und einprägst. Du wirst dabei wahrscheinlich häufig das Gefühl
haben, produktiv zu sein: Z.B. hat man beim wiederholten Lesen schnell den Eindruck Hab ich doch
alles verstanden!, ebenso beim Gestalten von Zusammenfassungen und Visualisierungen. Das alles
sind gute Vorbereitungen! Aber eben vor allem Vorbereitungen.
Was Du brauchst, sind Lernaktivitäten, die Dich dazu bringen, Dich vertieft mit den Lerninhalten aus-
einanderzusetzen (blaue Kästen) und sie wiederholt über einen längeren Zeitraum zu üben und ohne
Hilfen nur aus dem Gedächtnis zu erinnern (grüne Kästen). Erst dann merkst Du, was Du wirklich
schon weißt und was nicht.
Denn: Etwas Verstehen beansprucht andere kognitive Prozesse als etwas frei aus dem Gedächtnis zu
reproduzieren. Es mag antiquiert und vielleicht manchem auch unattraktiv erscheinen: Aber Lernen
besteht nach dem ersten Verstehensprozess intensiv aus Wiederholen und Üben. Hier hilft auch das
Elaborieren und Verknüpfen von Inhalten mit bereits bestehendem Wissen (das sind z.T. die Lernakti-
vitäten in den blauen Kästchen der Pyramide).
Wissen aufbauen kann daher auch anstrengend sein, denn Du konfrontierst Dich dabei immer wieder
mit Deinen Lernlücken. Das braucht eine gewissen Frustrationstoleranz und Geduld. Aber: Mit jedem
neuen Üben wächst zugleich auch die Menge an, die Du schon beherrschst! Das hast Du sicher
schonmal beim Vokabellernen selbst erlebt: Am Anfang dauert es eine Zeit, bis man die ersten Worte
erinnert, aber mit jeder Wiederholung bleiben mehr und mehr Worte hängen.
Wichtig beim Üben und Wiederholen ist auch, sich jedes Mal nur mit dem Stoff zu beschäftigen, den
man noch nicht beherrscht. Also nicht den Fehler machen, immer wieder das, was man schon kann,
zu wiederholen, sondern sich auf das Fokussieren, was eben noch nicht sitzt.
Dieses Vorgehen bewahrt einem vor dem Gefühl Ach, ich kann ja doch schon Vieles (was ja durchaus
stimmt), aber man lernt dann nicht effizient die Lücken zu schließen, sondern verschwendet kostbare
Lernzeit auf das, was man schon kann und was nicht noch zusätzlich verstärkt werden muss.
Plane auch ganz bewusst Zwischenpausen und Erholungsphasen ein, um mental fit zu bleiben. In der
Zeit solltest Du Dinge tun, die Dich wirklich entspannen und die Dich möglichst nicht verführen, das
Lernen aufzuschieben (z. B. weil Du nach dem Schauen einer Folge Deiner Lieblingsserie unbedingt
noch eine weitere Folge davon gucken musst, statt an den Schreibtisch zurückzukehren).
Im Folgenden findest Du ein paar Anregungen, wie Du Deinen Selbstlern-Alltag unter Berücksichti-
gung der obigen Prinzipien gestalten kannst.
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
https://www.hs-osnabrueck.de/elcc/ (Version 3: Stand: 23.02.2021)
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Praktische Anwendung: Dein Selbstlern-Alltag
Gerade in der Corona-Phase ist es wichtig, dass Du Deine Lernaktivitäten zuhause gut strukturierst
und neue ausbaust. Dir kommt jetzt deutlich mehr Eigenverantwortung für Deinen Lernprozess zu.
Mache Dir am besten für jede Woche einen Plan, was Du wann wie womit und im (online) Austausch
mit wem tun willst.
Wichtig ist auch, dass Du Dir immer wieder Pausen und Erholung zwischen Lerneinheiten gönnst, um
Deine Motivation, Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten. Denn je erschöpfter
Du hrend einer Lernphase bist, desto schwerer wird es Dir fallen, Dich auf die Inhalte zu konzent-
rieren. Dann lernst Du zwar lange, aber wenig effizient. Und wenn Du stundenlang durchlernst und am
Ende ganz abgekämpft bist, dann senkt das die Lust, am nächsten Tag weiter zu lernen.
Am besten machst Du Deine Pausen nicht direkt an Deinem Lernort (z.B. dem Schreibtisch), sondern
in der Küche für einen Tee oder Kaffee, vor der Tür zum Luftschnappen oder für einen kurzen Spa-
ziergang. Oder: mach ein paar Gymnastik- und Sportübungen in Deinem Zimmer zwischendurch oder
sprich kurz mit Mitbewohner*innen oder Freund*innen. Wichtig: Was Du tust soll entspannend und
nicht anstrengend sein. Wenn Du gerne kochst, mach das, wenn Kochen mühsam ist, dann eignet
sich das nicht als Lernpause.
Als Daumenregel gilt: pro 45-50 Min Lernen 10-15 Min Pause machen.
Sorge nach einem Studien- und Arbeitstag möglichst für einen klaren Schnitt und treffe Dich mit ande-
ren (online) oder mach gezielt Sport oder geh Deinen Hobbies nach.
Wie Dein Lernplan aussehen sollte:
Beachte dabei als erstes das obige grüne Kästchen zum Lernen in Häppchen: Statt 3 Stunden Lernen
am Stück zu einem bestimmten Thema (wie hier Mathe und Biophysik im Beispiel) solltest du besser 4
Lerneinheiten à 45 Minuten + 5 bis 10 Minuten Pause über die Woche portioniert einplanen. Achte
außerdem darauf, Erholungsphasen mit einzuplanen. Dies kann beispielsweise so aussehen:
Zeit
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Sa/So
6-8
8-10
Mathe 1 (8-9)
Biophysik (9-10)
Biophysik (9-10)
Vorlesung XY
Kurs XY
Kurs XY
10-12
Vorlesung XY
Kurs XY
Biophysik (10-12)
Mathe 1 (11-13)
Vorlesung XY
Sa: Mathe 1
(10-11)
12-14
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
14-16
Kurs XY
Vorlesung XY
Kurs XY
Vorlesung XY
16-18
Kurs XY
Mathe 1 (16-17)
Online-Gruppe für
Mathe 1
Online-Sprech-
stunde Biophysik
Biophysik (9-10)
18-20
Vorlesung XY
Sport
Sport
20-22
Netflix-
Serienabend
Online-Meeting
mit Freunden
Gaming-Abend
Mathe 1 (8-9) bedeutet, dass Du 45 Minuten lernst und 15 Minuten Pause einplanst. Bei Mathe 1 (11-
13) würde dies bedeuten, entweder 90 Minuten lernen und dann 30 Minuten Pause machen oder: 45
Minuten lernen, 15 Minuten Pause, 45 Minuten lernen und dann wieder Pause. Wenn es möglich ist,
dann lege Deine Lerneinheiten und wichtige Lernaufgaben am besten in die Zeiträume, in denen Du
Deine mentalen Leistungshochs hast und es Dir leichtfällt, Dich zu konzentrieren und zu motivieren.
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
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Wie Deine Lerneinheiten aussehen sollten:
1) Einstieg:
Wenn Du Dich ganz neu mit Lerninhalten beschäftigst, dann kannst Du natürlich die Techniken des
Textmarkerns, Visualisierens und Zusammenfassens aus den roten Kästen zum Strukturieren Deines
Materials nutzen. Versuche aber bereits bei den Zusammenfassungen diese aus dem Gedächtnis zu
reproduzieren. Nach dem Lesen also am besten den Text etc. vor Dir oder am Bildschirm abdecken
und alles aufschreiben, was Dir davon noch einfällt. Sammel alles, wie es Dir einfällt, manchmal trig-
gert eine Sache die nächste in Deinem Gedächtnis. Überprüfe dann am Text o.ä., was Du schon
kannst und was noch nicht. Im besten Falle deckst Du den Text wieder ab und erinnerst alles erneut.
2) Vertieftes Arbeiten:
Versuch beim Arbeiten mit dem Material die blauen Kästen zu berücksichtigen:
Stelle WARUM-Fragen an Dein Material (egal ob Text, Video o.a.): Warum macht Aussage X Sinn?
Wieso trifft das Argument zu, was spricht dagegen? Warum ist dieser Rechenweg oder diese Proze-
dur sinnvoll? Usw. Sei gern kreativ und entwickle eigene Fragen, die zu Deinem Lernmaterial passen.
Und versuche Dir die Informationen und auch Dein Vorgehen selbst zu erklären:
- Welche neuen Informationen enthält die Lerneinheit für mich?
- Wie stehen diese zu dem, was ich bereits kenne? Was fehlt mir evtl. an Vorwissen?
- Warum unternehme ich diese Problemlöse- bzw. Arbeitsschritte?
3) Selbsttests zum Ausstieg:
Nimm Dir am Ende ca. 5-10 Minuten und decke alles, was Du gelesen und erarbeitet hast ab, um Dich
selbst zu testen. Am besten notierst Du dazu wieder alles auf, was Du frei, also ohne zu spicken, erin-
nern kannst. Gleiche danach Deine Erinnerungen wieder mit dem Lernmaterial ab: Was kannst Du
schon? Was musst Du nochmal nacharbeiten, weil Du erkannt hast, dass Du es noch nicht so richtig
verstanden hast? Und was musst Du noch weiter lernen, weil es noch nicht oder falsch in Deinem
Gedächtnis sitzt? War die Einheit zu kurz oder zu lang? Wie ging es Dir mit Deiner Motivation?
Vielleicht liefert Dir Dein Lehrbuch oder ein Lernvideo auch schon Testfragen am Ende mit? Oder
Deine Dozent*innen bieten zu ihren Kursinhalten Selbstlerntests im Lernmanagement oder auf andere
Weise an? Dann nutze diese ebenso, um Deine cken und Lernfortschritte sichtbar zu machen.
Mach Dir dann einen Plan für die nächste Lerneinheit: Wie soll sie aussehen, damit Du effizient und
motiviert weiterarbeiten kannst?
Die nachfolgenden Lerneinheiten:
Beginne jede Einheit mit dem grünen Kasten Selbst testen! Und auch hier wieder ohne auf das Mate-
rial zu schauen. Das kann am Anfang etwas frustrierend sein, denn das, was Du in der vorherigen
Einheit am Ende bereits konntest, kann schon wieder vergessen worden sein. Lass Dich nicht beirren,
falls es Dir so geht, das ist völlig normal. Wiederhole in der neuen Lerneinheit das, was Du in der Zwi-
schenzeit vergessen hast, zusammen mit den Inhalten, die sowieso auf Deinem Plan standen. Teste
Dich ggf. zwischendurch und auf jeden Fall am Ende der Einheit wieder selbst ab. Und mache dann
wieder einen neuen Lernplan für die Nachfolgeeinheit.
Den großen Lernerfolg wirst Du erst mir etwas Zeit sehen und erleben können, wenn Du in diesen
kleinen Portionierungen lernst. Aber langfristig sorgst Du dafür, dass das Gelernte nachhaltig in Dei-
nem Gedächtnis vernetzt und verankert wird. Dadurch wirst Du Dich auch nach Prüfungen an den
Stoff erinnern, bzw. ihn schnell wieder auffrischen können.
Nathalie Pöpel - eLCC Hochschule Osnabrück
https://www.hs-osnabrueck.de/elcc/ (Version 3: Stand: 23.02.2021)
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Mit anderen zusammen lernen:
Wenn Du zusammen mit anderen lernst, dann solltet ihr das Vorgehen ebenso einhalten. Zum Abtes-
ten könnt ihr euch gegenseitig zu Beginn und zum Ende abfragen oder über einen Chat oder Messen-
ger Fragen und Antworten zuschicken.
Und beim vertieften Erarbeiten stellt ihr euch die Warum- und Erklärfragen gegenseitig. Das geht auch
online gut über Zoom, Jitsimeet oder andere Videokonferenztools.
Inhaltliche Fragen mit Kommiliton*innen und Dozent*innen klären:
Wenn Du regelmäßig Deine Lerninhalte auf diese Weise bearbeitest, dann wirst Du an einigen Stellen
auch bemerken, dass Du Dinge vielleicht noch nicht ganz verstehst oder dass das Lernmaterial an
manchen Stellen vielleicht sogar Fehler oder Widersprüche enthält. Nimm diese Unklarheiten zum
Anlass, konkrete Fragen zu formulieren, die Du entweder mit Deinem Kommiliton*innen oder auch
direkt mit Deinen Dozent*innen zu klären versuchst. Auch das hilft Dir, die Inhalte zu vertiefen und
besser zu behalten.
Weiterführende Lern- und Arbeitstechniken für das gesamte Studium:
Lernen ist natürlich immer in Deinen Studienalltag eingebettet. Und Du kannst schon während der
Seminare und Vorlesungen dafür sorgen, dass Du Dir gute Lernmaterialien erstellst und aktiv Mit-
denkst. Ganz gleich, ob die Kurse in Präsenz oder Online durchgeführt werden.
Eine gute Einführung in umfassende Lern- und Arbeitstechniken für das Studium findest du in dem
Klassiker von Friedrich Rost, den viele Hochschulbibliotheken auch als eBook bereitstellen:
Rost, F. (2017). Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. Berlin: Springer.
Wenn Aufschieberitis zum Problem werden sollte:
Falls Du beim Versuch, Dein Lernen umzustellen, merkst, dass Dir das Durchhalten nicht gelingt oder
wenn Du generell stark zum Aufschieben neigst, dann findest Du hier eine Handreichung mit einigen
Basisinfos zum Prokrastinieren im Studium, zusammen mit Buchtipps und Arbeitsbögen zum Auspro-
bieren.
Wenn es Dir alleine schwerfällt, gegen Aufschieberitis anzugehen, kannst Du Dich zum einen an die
Studienberatung oder auch an die psychosoziale Beratungsstelle Deiner Hochschule wenden.
Für die Hochschule Osnabrück sind das z.B. folgende Stellen:
Studienerfolgsberatung vom LearningCenters: https://www.hs-
osnabrueck.de/learningcenter/beratungsangebote/studienerfolgsberatung/
Kurse im Rahmen von StudiumPlus vom LearningCenter: https://www.hs-
osnabrueck.de/studiumplus/
Psychologische und Sozial-Beratung: https://www.studentenwerk-osnabrueck.de/de/beratung.html
Viel Erfolg bei Deinem Lernen!
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