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Dekoloniale Geographien
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InkenCarstensen-Egwuom
wegungenzuObjektenimöffentlichenRaum
Denkmäler im Stadtraum können zeigen, welche Er
zählungen über die Vergangenheit und welche The
men zum Nachdenken über die Vergangenheit im
Hierundjetztfürrelevant,wichtigundanerkennens
wertgehaltenwerden.Siekönnenzeigen,welcheThe
menundGedankenmitdemOrtverbundenwerden,an
dem das Denkmal steht. Sie können zeigen, welche
haltenwird?AußerdemkönnensieunseinePerspek
tiveaufPersönlichkeitenausderVergangenheitnahe
legen: Viele Denkmäler historischer Personen legen
denBetrachter*innennahe,ehrfürchtigzuihnenauf
zublicken.
Denkmäler stürzen
fordernhäufigdenAbbau vonStatuen oderdiekriti
sche Intervention gegen Denkmäler, welche rassisti
sche,eurozentrischeundgewaltvolleGeschichtenund
Persönlichkeiten ehren. Internationale Bekanntheit
hatindenletztenJahrendieBewegung#Rhodesmust
fallinCapeTownundOxforderreicht undmitihren
KampagneneineneueBeschäftigungmitderkolonia
len Vergangenheit und mit Ungerechtigkeiten in der
Gegenwart angeregt (Schmahman 2016). Der Stu
TownbetontineinerPresseerklärungdieandauernde
unterdrückende Wirkung von Statuen, welche eine
stantreminderformanyblackstudentsoftheposition
insocietythatblackpeoplehaveoccupiedduetohun
dredsofyearsofapartheid,racism,oppressionandco
(Mahapa2015)Undhiermöchteichhinzu
fügen:AuchfürdieweißenStudierendendientdieSta
tueals ErinnerunganihreVorherrschaftundheraus
gehobene Position. Und wiederum für weiße und
Schwarze weibliche Personen fungieren Denkmäler
vonmehrheitlichmännlichenPersonenalsErinnerung
daran,dassFrauenerinnerungskulturellkaumalsAk
eine häuslichprivate Sphäre verwiesen bleiben.Der
Sturz des RhodesDenkmals eröffnetdabei Raum für
die dringend notwendige Demythologisierung von
WeißSein,soargumentiertMbembein einerDiskus
forecallingforthedemythologizationofwhitenessbe
causedemocracyinSouthAfricawilleitherbebuilton
theruinsofthoseversionsofwhitenessthatproduced
Rhodesoritwillfail.Inotherwords,thoseversionsof
whitenessthatproducedmenlikeRhodesmustbere
calledanddecommissioned ifwehavetoputhistory
to rest, free ourselves from our own entrapment in
whitemythologiesandopenafutureforallhere and
(Mbembeo.J.,S.34,HervorhebungenimOrigi
nal).Denkmälerim öffentlichenRaum oderimRaum
desUniversitätscampussenden SignalederBerechti
gungoder desAusschlusses,derArtundWeise,wem
gemeint ist
(Mbembeo.J.,S.56).
DasRingenumeinendekolonialenUmgangmitDenk
mälern,welchekolonialeGewaltakteureehren,istje
dochnicht neu:Auchvormehrals50JahreninHam
burg,imNovember1968,wurdenachlangemRingen
dasWißmann unddasDominikDenkmalgestürzt(In
terviews mit Beteiligten, Zeitzeugen und Expert*in
nen: Herfert/Hellriegel 2018). Hannimari Jokinen
Vorschläge zu einer verbindlichen Deutung der Ge
schichte,transportierenvermeintlich'ewigeBotschaf
ten'von'weißenHerren'und'schwarzenDienern',von
'Kolonialhelden'und'treuenAskari',von'Opferwillen',
'Unerschrockenheit','Uneigennützigkeit'und'Zivilisa
tionsmission' sie sind Ikonen der kolonialromanti
Um eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Ge
schichte der Stadt Hamburg und solchen kolonialro
mantischen Verklärungen anzuregen, holte Jokinen
das WißmannDenkmalensemble aus dem Keller der
SternwarteHamburgBergedorfundstellteesamHa
fenmiteinemHinweisaufdieProjektwebsitewww.af
rikahamburg.deauf.Siebetontdabei,dassinderzeit
Abb.1 DasWißmannDenkmalinderSternwarte
(Photo:HannimariJokinen,Quelle:
www.afrikahamburg.de)
FeministischesGeoRundMailNr.80|Dezember2019
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weisenAufstellungdes Denkmalsgleichzeitigkoloni
ale Bildinhalte als auch Spuren und Beschädigungen
postkolonialerAuseinandersetzungsichtbarwerden.
DieLeerstellenim(Ge-)Denkenanerkennen
All diese Auseinandersetzungen mit Denkmälernbe
ziehensichaufbereitsbestehende,materielleObjekte.
stellteineFlensburgerInitiativederTheaterwerkstatt
Pilkentafel in den Vordergrund, welche eine andere
Richtung einschlägt. In Flensburggibt es bisher kein
Monument, keine Statueund kein Objekt im öffentli
chenRaum,dasanFlensburgs Kolonialgeschichteer
flechtungenFlensburgszunächsteinmalzuvergegen
wärtigen.IneinemzweitenSchrittfordertdasProjekt
auf, darüber nachzudenken, wie etwas Neues im öf
fentlichen Raum, z.B. ein Denkmal für die Opfer der
Flensburger Kolonialgeschichte geschaffen werden
kann.
Dies geschieht 20 Jahre nachdem Christopher
lichte und ca. ein Jahr nach Ende der Sonderausstel
seum,kuratiertvonImaniTafariAma.DieseAusstel
lungzeigteerstmals inFlensburgeine afrokaribische
Perspektive auf die kolonialenVerstrickungen Flens
burg. In Folge dessen war es vielen Akteuren, auch
SybilleBauriedlundmiralsFlensburgerGeographin
nen, die sich mit postkolonialen Perspektiven befas
sen,einBedürfnis,eineweitergehendeöffentlicheDis
kussionzuermöglichen.
DieTheaterwerkstattPilkentafelnahmdiesen Impuls
aufundorganisierteAnfang2019eineVeranstaltungs
Akteurenundkreiertedannim Sommereinweiteres
Projekt:Vom16.Junibis7.Juliwurdeeineleere,weiße
PlattformimHafenbeckenverankertundtäglichgerei
nigt.
Begleitend wurden mit der Projekthomepage
(www.dieleerstelleverankern.de)sowiederderEin
weihungs undAbschlussveranstaltunganderHafen
spitze öffentliche Räume des Austauschs geschaffen.
AufderProjekthomepageheißteszur Erklärung der
westindischen
InselnistTeilunsererGeschichte,unser Reichtumist
das Produkt der Arbeit deren Bewohner. Sie haben
keine Bauten hinterlassen, kaum Bilder und Doku
mente,ihreGeschichteistdamalsnichterzähltworden
undwird esbis heutenicht. Sieist dieLeerstelle
(Bohde 2019, Hervorhebung im Original) Ergänzend
cheverschiedeneLeerstellenaufzeigt,welcheimLaufe
der afrikanischkaribischeuropäischen Geschichte
mit Flensburg verbunden, jedoch kaum thematisiert
sind.TexteausvergangenenTheaterproduktionender
PilkentafelgebeneinenEinblickinkünstlerischeAus
einandersetzungen mit der Flensburger Verflech
tungsgeschichte immerausderPerspektivedesHier
undjetzt als weiße Europäer mit Blick auf Verstri
ckung,SchuldunddieMacht,Geschichtenzuerzählen
und vielfach formuliert in einer fragenden Artun d
Abb.2
(Foto:GunnarDommasch, shz,Quelle:www.dieleerstelleverankern.de)
Dekoloniale Geographien
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Weise:WieundvonwemlernenwirüberdieVergan
genheit?Waswirdöffentlich erinnert,wasnicht?Wer
istimöffentlichenRaumrepräsentiert?
wusstsein dieser Verstrickung (sollen wir es Schuld
nennen?) verankern wir in Flensburg die Leerstelle,
halteneinenPlatzfrei,andem dieGeschichtedieser
Menschen erzählt werden könnte sollte. Wir for
derndieStadtauf,einDenkmalfürdie Opferder
Flensburger Kolonialgeschichte zu errichten
(Bohde2019,HervorhebungimOriginal).Wieesmit
dieserForderungweitergeht,verfolgenwiraktivwei
ter.
IneinigenStädtensind dekolonialeImpulsezuKunst
imöffentlichenRaumschonweitergereiftundeslas
sensichwichtigeAnregungenaufgreifenoderVerglei
cheversuchen.Ichmöchtehier v.a. auf das
alsersteStatueeinerSchwarzenweiblichenPersonin
DänemarkundalsHerausforderungdänischerkoloni
alerAmnesie miteinemFokusauf der Perspektive
derjenigen,diederkolonialenUnterdrückungwider
standenundsieüberlebthaben.WiediebeidenKünst
lerinnenLaVaughnBelle (multidisziplinärebildende
Künstlerin,dieaufdenU.S.VirginIslandslebtundar
beitet)undJeanetteEhlers(Video,Foto undPerfor
manceKünstlerinausDänemarkmitkaribischenWur
of an empowered historical, present and futuristic
blackwomen,givingrecognitionto black and brown
BeideKünstlerinnenhabensichseitlangemmitkolo
nialen Verflechtungen und hegemonialen Narrativen
in ihren jeweiligen Räumen auseinandergesetzt und
sichumGegenerzählungenunddekolonialePerspekti
venbemüht.ZusammenhabensiedieVerantwortung
dafürübernommen,eineSkulpturfürdieGedenkakti
vitätenzumhundertenJahrestagdes1917stattgefun
nienSt.Croix,St.JohnundSt.ThomasandieUSA(seit
dem U.S. Virgin Islands) zu kreieren. Besonders war
daran,dassdieKünstlerinnennichtineinemöffentli
chenProzesszueinemEntwurfaufgefordertwurden,
sondern selbst die Initiative übernahmen, in den öf
fentlichenRaumhineinzugehen.MitdemZiel,dieNar
rativeüberdiekolonialenGeschichteninDänemarkzu
verändern,übernahmensiedieVerantwortungfürFi
nanzierung, Versicherung, Reparatur und Öffentlich
keitsarbeitfürdasProjekt,wassehrungewöhnlichfür
ein Projekt dieser Größenordnung ist. (Belle/Ehlers
2018b,News).
DiehistorischeQueenMary,aufwelchedasObjektre
feriert, ist eine der vier wesentlichen Anführerinnen
derArbeiter*innenrevolteaufSt.Croix,dieam1.Okto
ber1978begannundbeidemdieehemalsversklavten
Arbeiter*innen gegen die weiterhin furchtbaren Ar
beitsbedingungen protestierten. Bekannt ist die Re
eilinsgesamtca.50Planta
genundeinGroßteilvonFrederikstedimProtestnie
dergebranntwurden.SiewurdenachderRevoltever
haftetundverbrachtemitdendreianderenFrauenei
nenTeilihrerGefängnisstrafeinKopenhagen(Danish
NationalMuseumo.J.). Auf den U.S.VirginIslandsist
QueenMaryThomasdiebekanntestederAnführerin
nenundaucheinHighwayistnachihrbenannt.InDä
nemark ist sie bislang eher unbekannt (Belle/Ehlers
2018a). Das Standbild verdankt ihr Aussehen einem
technischkombinierten3DBodyscanbeidenKünstle
rinnenundsitztaufeinemStuhl,deraneineikonische
Abb.3 DiebeidenKünstlerinnenJeanetteEhlers
(l) undLaVaughnBelle(r.)vorihremOb
Photo:DavidBerg,Quelle:www.iamqueen
mary.com(PressPhotos)
FeministischesGeoRundMailNr.80|Dezember2019
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PhotographievonHueyNewton,einerderGründerder
Black Panther Partei (Belle/Ehlers 2018b, About,
Background). Diese Kombination der beiden Körper
zur Skulptur und die
bedeutet,eineHeldin zuverkörpernund sichmitihr
zuidentifizieren(Cramer2018,153154).
DerSockelderSkulpturformteinenganzeigenenBei
trag zum Gesamtbild. La Vaugh Belle hat Korallen
steineausdenU.S.VirginIslandsnachDänemarkver
schiffenlassen,diedortgewaschenundfürdenSockel
verwendetwurden.DieseSteineformtenklassischer
weise das unsichtbare, von dänischen (oft Flensbur
ger)ZiegelsteinenverdeckteFundamentderkolonial
zeitlichenGebäudeindenU.S.VirginIslandsundwa
renvonversklavtenMenschenausdemMeergeschnit
ten worden. Sie symbolisieren damit die Arbeit der
versklavten Afrikaner*innen als unsichtbares Funda
mentvonReichtum,dieebenfallsmeistunsichtbarge
machtwird(Belle/Ehlers2018a).
DieseSkulpturstehtnunseitdem31.März2018,dem
101.JahrestagdesTransfersderdreiInselnandieUSA,
vor dem Vestindisk Pakhus (Westindienspeicher)im
HafengebietinKopenhagen,dasheuteals Teildesdä
die königliche
StatuenSammlungenthält.DieInterventionistspezi
fischfürdiesenOrtgedacht, siekontrastiertdieüber
2000 weißen Skuplturen der westlicheuropäischen
Kunstgeschichtein derköniglichenSkulpturensamm
lung im Westindienspeicher und ganz besonders die
KopiederDavidStatuevonMichelangelovordemGe
bäude (Belle/Ehlers 2018b, About, The Process;
Belle/Ehlers2018a).
penhageneingewohnterAnblickgeworden.Sieistje
dochkeinpermanentesObjektimöffentlichenRaum
bisheristdieErlaubnis,sieaufzustellenbisEnde März
2020 verlängert worden und aufgrund von Schäden
amStuhlwirddasObjektderzeitrepariert.DieKünst
lerinnenversuchenweiterhin,GelderfüreineBronze
version zu bekommen, wofür der dänische Staat be
reitsUnterstützungzugesagthat(Belle/Ehers2018b,
Newsvom25.Oktober2019).
DerdekolonialenPerspektivewäreesnichtangemes
sen,dieKollaborationderbeidenKünstlerinnenledig
stellen.BesondersBelle(2018)hilftdurchihreRefle
xion ihrer eigenen Perspektive auf den Prozess mit
BlickaufOwnership,Unsichtbarkeitenund Machtun
gleichgewichten in der Zusammenarbeit, die Bedeu
tung von u.a. geographischer Positionalität auch in
künstlerischer Arbeit zu bedenken und in der Inter
ventionimöffentlichenRauminKopenhagenauchdie
Perspektive von Menschenaus den Virgin Islands zu
nesaretakingourstoriesandcenteringthemselvesin
thembytaking QueenMarytoDenmark.Thisiswhy
hybridizingour twobodiestomakethefigurebecomes
animportantaspectofthepieceinanattempttocreate
a bridge. The work then functions as a platformby
whichtheseissuescanbeinterrogated,exposed,and
discussedandweuseourbodies,ournationsandour
nar (Belle2018)
Abb.4
imHafengebiet.
Photo:AmbdiBrøner,Quelle:www.iamqueenmary.com(PressPhotos)
Dekoloniale Geographien
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Abschließenmöchteichdiesen Textmiteinerletzten
NeuigkeitausKopenhagen:Am26.Septemberwurde
geneingeweiht.DieStatuewareinGeschenkderU.S.
VirginIslandsanDänemarkzumJahrestagdesTrans+
fers 2017 gewesen. Bisher war die Statue in unter+
schiedlichenMuseenausgestelltworden.DieSkulptur
vonBrightBimpong,diedenAnführerderRevoltevon
versklavtenAfrikaner*innenimJahr 1848zeigt,wird
nunpermanentvordemEigtvedsLagerzusehensein
und dient als Ankerpunkt des Be+Denkens gesteilter
Geschichte mit den U.S. Virgin Islands: Drei andere
ExemplarederStatuestehenaufdendreiJungfernin+
seln(DänischesKulturministerium2019).
Literatur
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Selected Footnotes on Det Sorte Kapitel.
http://lavaughnbelle.blogspot.com/2018/
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https://www.youtube.com/watch?v=Mid5lDTl
Z94
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InkenCarstensen+Egwuom
Reflections on Monuments: "Anchoring the Void"
in Flensburg in the Context of Decolonial Move
mentstowardsObjectsinPublicSpace
Monumentsinurbanspaceareawayofshowingwhich
narrativesaboutthepastandwhichthemesforreflec+
tion on the past are considered relevant, important
and respectable here and now. They reveal which
themes and thoughts are associated with the place
wherethemonumentissituated.Theycanshowwhich
pasthastobe"copedwith"orwhichpasthasperhaps
alreadybeen" coped with"?They can alsogiveus a
Abb.4
Photo:ThorstenAltmannKrüger,Quelle:
www.iamqueenmary.com,(PressPhotos)
FeministischesGeoRundMailNr.80|Dezember 2019
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perspectiveonpersonalitiesfromthepast:Manymon
uments of historical personssuggest to the viewers
thattheylookuptothemwithreverence.
TopplingMonuments
Decolonial movements working on "monuments" of
tendemandthedismantlingofstatuesorcriticalinter
vention against monuments honouring racist, Euro
centricandviolentstoriesandpersonalities.Inrecent
years,the#RhodesmustfallmovementinCape Town
and Oxford has achieved international recognition
anditscampaignshavestimulatedanewengagement
withthecolonialpastandwithinjusticesinthepresent
(Schmahman 2016). In ap ress release, the Student's
RepresentativeCounciloftheUniversityofCapeTown
emphasizes the ongoing oppressive effect of statues
glorifyingawhitesupremacy:"Thestatueisaconstant
reminderformanyblackstudentsofthepositioninso
cietythatblackpeoplehaveoccupiedduetohundreds
ofyearsofapartheid,racism,oppressionandcolonial
ism.(Mahapa2015)AndnowIwouldliketoadd:For
thewhitestudents,thestatueservesasacommemora
tionoftheir supremacyandprominent position.And
again,forwhiteandblackfemalepersons,monuments
of predominantly male persons serve as a reminder
thatwomenarerarelyperceivedasactorsintermsof
memoryculture, thattheyarehardlygranted"public
space", but remain relegated to a domesticprivate
sphere.Inadiscussiononthe#Rhodesmustfallmove
ment, Mbembe argues: "We are therefore calling for
the demythologization of whiteness because democ
racyinSouthAfricawilleitherbebuiltontheruinsof
thoseversionsof whitenessthatproducedRhodesor
itwillfail.Inotherwords,thoseversionsofwhiteness
that producedmen like Rhodes must berecalled and
de-commissioned ifwehavetoputhistorytorest,free
ourselvesfromourownentrapmentinwhitemythol
ogies and open a future for all here and now."
(Mbembeo.J.,p.34,highlightsintheoriginal).Monu
mentsinpublicspaceorinthespaceoftheuniversity
campus send messages of legitimacy orexclusion, of
thewhomsucha"publicspace"belongstoandwhois
associatedwithit(Mbembeo.J.,p.56).
But the struggle for a decolonial approach to monu
ments honouring colonial violent actors is not new:
evenmorethan50yearsagoinHamburg,inNovember
1968,afteralongstruggle,theWißmannandDominik
monumentswereoverthrown(interviewswithpeople
involved, historical witnesses and experts): Her
fert/Hellriegel 2018). Hannimari Jokinen (2006)
writes:"Colonial monuments[...]turnproposalsintoa
binding interpretation of history, convey supposedly
'eternal messages' about ' white masters' and 'black
servants',about'colonialheroes'and'faithfulAskari',
about 'willingness to make sacrifices', 'fearlessness',
'unselfishness' and 'civilization mission' they are
icons of romantic glorification of colonialism, which
stillhasasubliminaleffecttoday".Inordertostimulate
an examination of the colonial history of the city of
Hamburgandsuch romanticglorificationofcolonial
ism, Jokinen retrieved the Wißmann monument en
semblefromthecellaroftheHamburgBergedorfOb
servatoryandsetitupattheharbourwithareference
to the project website www.afrikahamburg.de . She
emphasizesthatthetemporaryerectionofthemonu
mentsimultaneouslyrevealscolonialvisualcontentas
wellastracesanddamagesofpostcolonialconflict.
Recognising the gaps in commemoration and in
ourreflections
Alltheseconflictsovermonumentsrefertoalreadyex
istingmaterialobjects.Thetitleofthisarticle,"Anchor
ingtheVoid",focuseson aFlensburginitiative ofthe
Theaterwerkstatt Pilkentafel, which takes a different
direction. In Flensburg, there is no monument, no
statue and no object in public space that commemo
ratesFlensburg'scolonialhistory.Theinstallationpro
ject"AnchoringtheVoid"suggeststhatthe"voids",un
derstood both discursively and materially, of Flens
burg'scolonialentanglementsshouldfirstbereckoned
with.Inasecondstep,theprojectinvitesustoreflect
onhowsomethingnewcanbecreatedinpublicspace,
e.g. a monument dedicated to the victims of Flens
burg'scolonialhistory.
Thisoccurs20yearsafterChristopherNwanagapub
lished his text entitled "Flensburg im Transatlan
tischen Dreieckshandel" in the book "Branntwein,
BibelnundBananen"(Möhle1999)andaboutoneyear
aftertheendofthespecialexhibition"rum,sweatand
tears"intheSchifffahrtsmuseum,curatedbyImaniTa
fariAma.ThisexhibitionwasthefirstinFlensburgto
show an AfroCaribbean perspective on the colonial
entanglementsofFlensburg.Asaresult,manyactors,
includingSybilleBauriedl andmyselfas geographers
whodealwithpostcolonialperspectives,felttheneed
tofacilitateamoreextensivepublicdiscussion.
TheTheaterwerkstattPilkentafeltookupthisimpulse
and at the beginning of 2019 organised a series of
eventsforlearning"fromhistory/stories"withavari
ety of actorsan dthen created another projectin the
summer:from16Juneto7July,anemptywhiteplat
formwasanchoredintheharbourbasinandcleaned
daily.
The project homepage (www.dieleerstelle
verankern.de)aswellastheinaugurationandclosing
event at the harbour tip were used to create public
spaces for discussions. On the project's homepage it
Dekoloniale Geographien
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readsasanexplanationoftheemptyspace:"Thehis
tory of theDanish West Indies is partof our history,
ourwealthistheproductoftheworkofitsinhabitants.
They left no buildings, hardly anypictures or docu
ments,theirhistorywasnottoldthen andstillisnot.
Itisthevoid."(Bohde2019,highlightinginoriginal)In
addition,achronologicaltablecanbecalledupunder
"Information", which shows various voids which are
connectedwithFlensburginthe courseof theentan
gled African, Caribbean and European history, but
whicharehardly mentioned.Textsfrompasttheatre
productionsofthePilkentafelgiveaninsightintoartis
ticengagementswiththehistoryofFlensburg'sentan
glement, these texts are always presented from the
perspectiveofwhiteEuropeanslookingfromhereand
nowatentanglements,guiltandthepowertotellsto
ries. And they are often formulated in a questioning
way:Howandfromwhomdowelearnaboutthepast?
Whatispubliclyrememberedandwhatisnot?Whois
representedinpublicspace?
The challenge at the end of the project is: "In the
awareness of this entanglement (should we call it
guilt?) we anchor the void in Flensburg, keep free a
placewherethestoryofthesepeoplecould should
betold.Weask thecitytoerect a monumentforthe
victimsofFlensburg'scolonialhistory."(Bohde2019,
emphasisin theoriginal).Howthisdemand willcon
tinueissomethingweareactivelyfollowingupon.
Reflectingonobjectsinothercities
In some cities, decolonial impulses on art in public
spacehavealreadygrownfurtherandwecantakeup
importantsuggestionsortrycomparisons.Iwouldlike
tofocusprimarilyontheobject"IAmQueenMary"in
Copenhagen."IAmQueenMary"hasattractedalotof
global attention as the first statue of a black female
characterinDenmarkandasachallengetoDanishco
lonial amnesia with a focus on the perspectives of
peoplewhoresistedandsurvivedcolonialoppression.
AsthetwoartistsLa VaughnBelle(multidisciplinary
visualartistwholivesandworksintheU.S.VirginIs
lands) and Jeanette Ehlers (video, photo and perfor
manceartistfromDenmarkwithCaribbeanroots)say
aboutherobject,itrepresents"animageofanempow
ered historical, present and futuristic black women,
giving recognition to black and brown peoples."
(Belle/Ehlers2018b,News)
Bothartistshavelongbeeninterestedincolonialinter
dependencies and hegemonic narratives in their re
spective spaces, and have sought counternarratives
and decolonial perspectives. Together, they have as
sumed responsibility for creatinga sculpture for the
commemorationofthe hundredthanniversaryof the
"transfer"orsaleoftheDanishcoloniesofSt.Croix,St.
John,andSt.Thomasto theUSA(sinceU.S.VirginIs
lands)in1917.Whatwasspecialaboutthis wasthat
theartistswerenotinvitedtosubmitadesigninapub
licprocess,buttooktheinitiativethemselvestoenter
thepublicspace.Withtheaimofchangingthenarra
tivesaboutthecolonialstoriesinDenmark,theytook
responsibilityforfinancing,insurance,repairandpub
licrelationsfortheproject,whichisveryunusualfora
projectofthismagnitude.(Belle/Ehlers2018b,News).
ThehistoricalQueenMarytowhomtheobjectrefersis
oneofthefourmajorleadersoftheworkers'revolton
St.Croix,whichbeganonOctober1,1978,andinwhich
the formerly enslaved workers protested against the
stilldreadfulworkingconditions.Therevoltisknown
as"TheFireburn"becauseabout50plantationsanda
largepartofFrederikstedwereburnedinprotest.Af
tertherevolt shewasarrested andspentpart ofher
prisonterminCopenhagen(DanishNationalMuseum
o.J.)withthethreeotherwomen.OntheU.S.VirginIs
landsQueenMary Thomasisthemost famous ofthe
leadersandthereisalsoahighwaynamedafterher.In
Denmark she is ratherunknown so far (Belle/Ehlers
2018a). The statue owes its visual appearance to a
technicallycombined3Dbodyscanofbothartistsand
sits on a chair inspired by an iconic photograph of
HueyNewton,oneofthefoundersoftheBlackPanther
Party (Belle/Ehlers 2018b, About, Background).This
combinationofthetwobodiesintoasculptureandthe
namingas"IAmQueenMary"invitesanexplorationof
whatit meansto embodyandidentifywithaheroine
(Cramer2018,153154).
Theplinthofthesculptureformsitsveryowncontri
butiontotheoverall picture.LaVaugh Belle shipped
coralstonesfromtheU.S.VirginIslandsto Denmark,
wheretheywerewashedandusedfortheplinth.These
stonestraditionallyformed theunseenfoundationof
colonialbuildingsintheU.S.VirginIslands,coveredby
Danish (often Flensburg) bricks. They had been cut
fromtheseabyenslavedindividuals.Theythussym
bolizetheworkoftheenslavedAfricansasanunseen
foundationofwealth,whichisalsooftenmadeinvisi
ble(Belle/Ehlers2018a).
Since 31 March 2018, the 101st anniversary of the
transferofthethreeislandstotheUSA,thissculpture
has been standing in front of the Vestindisk Pakhus
(West Indies Warehouse) in the harbour areai n Co
penhagen,whichtodaycontainstheRoyalCastcollec
tionaspartoftheDanish"StatensMuseumforKunst".
Theinterventionisspecificallyintendedforthisloca
tion,contrastingthemorethan 2000whitesculptures
ofWesternEuropeanarthistoryintheRoyalCastCol
lection in the West Indies Warehouse and especially
thecopyof Michelangelo'sstatue ofDavidin frontof
thebuilding(Belle/Ehlers2018b,About,TheProcess;
Belle/Ehlers2018a).
FeministischesGeoRundMailNr.80|Dezember 2019
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Sinceitsinaugurationon31.3.2018"IAmQueenMary"
hasbecomeknownlocallyandgloballyandisafamil
iar sight in Copenhagen. However, it is not a perma
nentobjectin publicspace sofar thepermissionto
erectithasbeenextendeduntiltheendofMarch2020
andduetodamagetothechair,theobjectiscurrently
beingrepaired.Theartistsarestilltryingtogetmoney
forabronzeversion,whichtheDanishgovernmenthas
agreedtosupport(Belle/Ehers2018b,Newsof25Oc
tober2019).
Fromadecolonialperspective,itwouldnotbeappro
priate to present the collaborationo f the two artists
merelyasa "happystory"of twoblackwomen.Belle
(2018)inparticular,throughherreflectiononherown
perspectiveontheprocesswithaviewtoownership,
invisibilityandpowerimbalancesinthecollaboration,
helps to consider the significance of, among other
things,geographicalpositionalityinartisticwork and
toconsidertheperspectiveofpeoplefromtheVirgin
IslandsintheinterventioninpublicspaceinCopenha
gen."Therewasaconcernthatonceagainthe Danes
are taking our stories and centering themselves in
thembytaking QueenMarytoDenmark.This iswhy
hybridizingourtwobodiestomakethefigurebecomes
animportantaspectofthepieceinanattempttocreate
a bridge. The work then functions as a platformby
whichtheseissuescanbeinterrogated,exposed,and
discussedandweuseourbodies,ournationsandour
narrativestodoso."(Belle2018)
Iwouldliketoconcludethistextwithonelastpieceof
newsfromCopenhagen:on26September,thestatue"
Freedom"wasinauguratedatafixedplaceinCopen
hagen.ThestatuewasagiftfromtheU.S.VirginIslands
toDenmarkontheanniversaryofthetransferin2017.
Previously, the statue had been exhibited in various
museums. The sculpture by Bright Bimpong, which
showstheleaderoftherevoltofenslavedAfricansin
1848,willnowbepermanentlyondisplay infrontof
Eigtved's camp and serves as an anchoring pointfor
thereflectionof asharedhistory with theU.S.Virgin
Islands:threeothercopiesofthestatuearelocatedon
the three Virgin Islands (Danish Ministry of Culture
2019).