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Entwicklung diagnostischer Kompetenz in der Lehramtsausbildung – Effekte problemorientierten Lernens mit Textfällen
Abstract
Diagnostische Kompetenz ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiches Unterrichten in heterogenen Lerngruppen und für die individuelle Förderung Lernender. Die vorliegende Studie untersucht die Effekte einer kooperativ organisierten Lerngelegenheit (problemorientiertes Lernen mit Textfällen, POL-TF) auf die Entwicklung der individuellen diagnostischen Kompetenz von Lehramtsstudierenden. Angenommen wurde, dass POL-TF einen positiven Effekt auf das Diagnosewissen, die Motivation und das Selbstkonzept hat. Zur Überprüfung des angenommenen Interventionseffektes wurden in einem quasi-experimentellen Design zu zwei Messzeitpunkten 57 bzw. 45 Lehramtsstudierende befragt. Die Interventionsgruppe arbeitete in festen POL-Gruppen mit Textfällen und die Kontrollgruppe mit instruierter Gruppen- und Einzelarbeit. Die ANOVAs mit Messwiederholung zeigten einen signifikanten Interventionseffekt auf das pädagogische Diagnosewissen und auf das Selbstkonzept der Lehramtsstudierenden. Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Entwicklung diagnostischer Kompetenz im Lehramtsstudium und dem Einsatz von Texten als Fallmedium diskutiert.
... Zum Zusammenhang zwischen dem professionellen Selbstkonzept und dem Diagnosewissen ist die Studienlage klarer. So kommen Interventionsstudien mit Lehramtsstudierenden ebenso zum Ergebnis positiver mittlerer bis großer Zusammenhänge (Klug et al. 2013;Wedel et al. 2019), wie auch querschnittlich angelegte Studien (Klug, Bruder und Schmitz 2016;Ohle et al. 2015). ...
... Interventionsgruppe. Nach fünf ersten Lerneinheiten zu Grundlagen pädagogischer Diagnostik wurde den Studierenden POL vorgestellt. POL ist eine Unterrichtsmethode, die realitätsnahe Problemsituationen für selbstgesteuertes Lernen in Kleingruppen aufbereitet (Barrows 1985 (Wedel et al. 2019). ...
Die Lehrkräftebildung verwendet das wissenschaftliche Konstrukt der Evidenz als Grundlage von Entscheidungsprozessen in der Gestaltung von Lerngelegenheiten zu inklusivem Unterrichten. Zwar ist der Zusammenhang von Diagnosewissen und positiver Einstellung zu inklusivem Unterrichten anerkannt, die dazu verfügbare quantitative Evidenz unterliegt jedoch zahlreichen Einschränkungen. Wir diskutieren die Bedingungen der Herstellung von Evidenz in der Lehrkräftebildung und zeigen im Kontext von Zusammenhangsanalysen typische Fehlerquellen klassischer Berechnungsverfahren auf. Datengrundlage ist eine quasi-experimentelle Studie mit 63 Lehramtsstudierenden, die problemorientiert oder instruktionsbasiert pädagogisches Diagnostizieren lernen. Durch die Anwendung eines innovativen statistischen Verfahrens, mit dem manifeste Wachstumskurvenmodelle in kleinen Stichproben berechnet werden können, zeigen wir, dass ein Zuwachs an Diagnosewissen mit einer Steigerung positiver Einstellungen zu inklusivem Unterrichten einhergehen kann. Im Anschluss diskutieren wir die Bedeutung der Ergebnisse für den Übergang angehender Lehrkräfte in die Schulpraxis.
... Vignetten sind situierte und komplexitätsreduzierte Lerngelegenheiten, die angehende Lehrkräfte in der Entwicklung berufsbezogenem Handlungswissens unterstützen (Friesen et al. 2020). Der Einsatz von Vignetten hat sich bereits zur Erhöhung pädagogischen Wissens und der Entwicklung diagnostischer Kompetenzen bewährt (Kramer et al. 2017;Wedel et al. 2020). Zumeist wurden jedoch Videovignetten untersucht (Gold et al. 2017;Kumschick et al. 2017;Thiel et al. 2020;Schlosser und Paetsch 2023). ...
Zusammenfassung
Die berufsbezogene Selbstwirksamkeit von Lehrkräften wird als wesentliche Grundlage zur Gestaltung erfolgreicher Lehr-Lernprozesse angesehen und ist als Ressource in der Bewältigung pädagogisch herausfordernder Situationen im Unterricht äußerst bedeutsam. In der Literatur finden sich sowohl theoretische als auch empirische Hinweise für die Annahme, dass die Selbstwirksamkeitsentwicklung angehender Lehrkräfte durch stellvertretende Erfahrungen und durch emotionale Erlebenszustände reguliert wird. Die vorliegende Studie untersucht in einem quasi-experimentellen Prä-Post Kontrollgruppendesign, inwiefern der Einsatz von Textvignetten als stellvertretende Erfahrung die Selbstwirksamkeitsentwicklung beeinflusst und in welchem Zusammenhang die Emotionen Freude und Ärger mit der Selbstwirksamkeitsentwicklung stehen. Die Grundlage der Studie bildet eine Stichprobe von 60 Lehramtsstudierenden. In der Interventionsgruppe ( n = 43) wurden zwei Textvignetten in Form eines masterly und eines coping models bereitgestellt, in der Kontrollgruppe ( n = 17) wurden bei sonst analogem Aufbau der Seminarsitzungen stattdessen akademische Fachtexte eingesetzt. Im Ergebnis wiesen Studierende der Interventionsgruppe, nachdem sie mit dem coping model gearbeitet hatten, einen höheren Anstieg in ihrer Selbstwirksamkeit auf als die Kontrollgruppe. Darüber hinaus zeigten autoregressive Regressionsmodellierungen Zusammenhänge zwischen Freudeerleben am Seminarende und einer Zunahme der Selbstwirksamkeit sowie Ärgererleben und einer Abnahme der Selbstwirksamkeit. Zusammenfassend wird die Relevanz der Ergebnisse für die Lehrkräftebildung diskutiert.
... Zur Stärkung diagnostischer Kompetenzen bieten sich einige neu entwickelte Trainings an, die z. B. mit Fallarbeit anhand von Texten in Kleingruppen (Wedel et al., 2020) oder im virtuellen Klassenzimmer (Praetorius et al., 2016) durchgeführt werden. ...
Die Fähigkeit, Merkmalsausprägungen (z.B. Leistungsstände) von Schüler:innen adäquat einzuschätzen, gilt als eine der Schlüsselkompetenzen von Lehrkräften, um guten Unterricht zu gestalten. Dieser sollte möglichst vielfältig sein und z.B. auch kooperative Lernphasen enthalten. Vor dem Hintergrund der Chancen und Herausforderungen kooperativen Lernens diskutieren wir in diesem Beitrag das mögliche Zusammenspiel kooperativer Unterrichtsgestaltung und diagnostischer Kompetenz. Dabei geben wir einen Überblick über Theorien und Forschungsbefunde dazu, (1) welche Bedeutung der diagnostischen Kompetenz für den Erfolg kooperativer Lernphasen zukommt und (2) welche Vor- und Nachteile der Einsatz kooperativer Unterrichtsmethoden für die Urteilsbildung hat, um daraus abschließend Empfehlungen für die pädagogische Praxis abzuleiten.
The ability to accurately assess students’ characteristics (e.g., achievement levels) is considered one of the core competencies of teachers in order to teach successfully. The teaching methods used should vary and, for example, also include cooperative group work. Given the opportunities and challenges of cooperative learning, this chapter discusses the possible interplay between the use of cooperative instructional methods and teachers’ diagnostic skills. Thereby, we provide an overview of theories and empirical findings on (1) the relevance of diagnostic competence for the success of cooperative learning and (2) the advantages and disadvantages of applying cooperative teaching methods for assessing students’ characteristics, in order to derive recommendations for pedagogical practice.
... Da die Teilnehmenden in dieser Studie über ein eher geringes Vorwissen verfügten, könnte auch darin ein möglicher Grund für die Befunde hinsichtlich des Wissenserwerbs liegen. Befunde, die einen größeren Erwerb von deklarativem diagnostischem Wissen für Lehramtsstudierende in einem problemorientierten Setting zeigen (Wedel et al., 2020), konnten in der vorliegenden Studie nicht repliziert werden. ...
Die Förderung diagnostischer Kompetenz in der Lehrer*innenbildung birgt zwei Herausforderungen: Erstens bleibt in großen Lehrveranstaltungen wenig Raum für die notwendige Anwendung theoretischen Wissens, zweitens können Fehlentscheidungen in realen diagnostischen Situationen gravierende negative Folgen für Schüler*innen haben. Eine digitale Simulation kann beiden Herausforderungen begegnen. In diesem Beitrag wurde eine digitale, problemorientierte Simulation zur Förderung diagnostischer Kompetenz von Lehramtsstudierenden evaluiert und mit einer textbasierten, problemorientierten und einer lehrendenzentrierten Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigen positive Effekte für die digitale Simulation hinsichtlich der selbstbestimmten Motivation, aber einen geringeren Wissenszuwachs im Vergleich zum lehrendenzentrierten Setting. Die Selbstwirksamkeit nahm in allen drei Gruppen zu. Eine digitale Simulation bietet in der untersuchten Form somit einen, wenn auch geringen, Mehrwert für die Lehrkräftebildung im Bereich der Kompetenzentwicklung.
... (2) Wie kann insbesondere der Erwerb deklarativ-konzeptionellen Wissens als Disposition diagnostischer Kompetenz durch eine digitale Simulation gefördert werden? (Wedel et al., 2020) aus. Studien aus anderen Kontexten zeigen positive Effekte problemorientierten Lernens auf den Ausbau praktischer Fähigkeiten (Carvalho, 2016;Dochy et al., 2003;Hmelo, 1998), das Problemlösen (Gallagher et al., 1992;Klegeris & Hurren, 2011) sowie Einstellungen und Motivation (Demirel & Dağyar, 2016;Hwang & Kim, 2006). ...
Um Schüler*innenmerkmale korrekt zu beurteilen benötigen Lehrkräfte diagnostische Kompetenz. Insbesondere die genaue Einschätzung nicht-kognitiver Merkmale von Schüler*innen fällt Lehrkräften eher schwer. Dazu zählen auch mögliche Anzeichen für Lern- und Verhaltensauffälligkeiten. Maßnahmen zur Förderung diagnostischer Kompetenz fokussieren bisher größtenteils die Diagnostik fachspezifischer, situativer Urteilsgegenstände, wie Fehlkonzepte im Mathematikunterricht. Systematisch evaluierte Fördermaßnahmen, die das Erkennen und Beurteilen von Lern- und Verhaltensauffälligkeiten bei Schüler*innen fokussieren, existieren bisher nicht.
Aus diesem Anlass wurde die digitale, problemorientierte Simulation GEProS zur Förderung diagnostischer Kompetenz von Lehramtsstudierenden entwickelt und systematisch in drei längsschnittlichen, (quasi-)experimentellen Kontrollgruppenstudien evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die GEProS einen Mehrwert für die Förderung diagnostischer Kompetenz insbesondere im Bereich selbstbestimmter Motivation bieten kann. Ein integriertes Quiz mit Feedback kann mittels testing effect darüber hinaus der Erwerb deklarativ-konzeptionellen Wissens als zentrale Disposition diagnostischer Kompetenz in GEProS unterstützen. Die Ergebnisse tragen durch das entwickelte Integrative Modell diagnostischer Kompetenz zur Theoriebildung sowie zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Förderung diagnostischer Kompetenz bei, indem eine Maßnahme zur Förderung diagnostischer Kompetenz für einen fächerübergreifenden, zeitlich stabilen Urteilsgegenstand systematisch evaluiert wurde. Durch die Ableitung und Berücksichtigung wesentlicher Merkmale digitaler Simulationen trägt diese Arbeit außerdem zur theoretischen Fundierung digitaler Simulationen bei.
In order to accurately assess student characteristics, teachers need diagnostic competence. Especially the accurate assessment of non-cognitive student characteristics tends to be difficult for teachers. These can also include possible signs of learning and behavioral problems. Measures to promote diagnostic competence have so far largely focused on the diagnosis of subject-specific and temporary objects of judgment, such as misconceptions in mathematics education. So far, there are no systematically evaluated measures that focus on the recognition and assessment of learning and behavioral problems in students.
For this reason, the digital, problem-based simulation GEProS was developed to promote diagnostic competence in pre-service teachers. GEProS was systematically evaluated in three longitudinal, (quasi-)experimental control group studies. The results show that GEProS can provide added value for promoting diagnostic competence in university teacher education, especially in the area of self-determined motivation. Furthermore, by means of an integrated quiz with feedback, the testing effect can be used in GEProS to support the acquisition of declarative-conceptual knowledge, a central disposition of diagnostic competence. By developing an Integrative Model of Diagnostic Competence, this thesis contributes to theory building as well as to research and development in the area of promoting diagnostic competence of (pre-service) teachers by systematically evaluating a measure for promoting diagnostic competence for a subject-general, temporally stable object of judgment. In addition, key features of digital simulations were defined and served as a basis for the development of GEProS. This work thus also contributes to the theoretical foundation of digital simulations.
... Im schulischen Kontext ist die diagnostische Kompetenz von Lehrer*innen, besonders in der Primarstufe, höher als im Elementarbereich (Südkamp, Kaiser & Möller, 2012). Erstaunlich daran ist jedoch, dass die Lehrer*innen diese Kompetenz scheinbar nicht im Laufe des normalen Lehramtsstudiums erwerben (Kaiser & Möller, 2017), sondern nur durch gezielte Angebote, wie zum Beispiel praxisorientierte Seminare, Übungen oder Forschungsaufenthalte an Schulen, ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Diagnostik verbessert werden kann (Wedel et al., 2020). Ein Seminar an der Universität Bielefeld 3 soll auf Seiten der angehenden Lehrkräfte dazu beitragen, das Wissen über und das ...
... Evaluation and intervention studies show beneficial effects of case-based learning on pre-service teachers' domain specific knowledge, beliefs, abilities and motivation (Chernikova et al., 2019;Schäfer & Seidel, 2015). Cases are mostly video-or text-based, resembling the demands of diagnostic activities both inside and outside the classroom, i.e. processing information from classroom interactions, students' homework and psychological test results (Schneider et al., 2016;Syring et al., 2015;Wedel et al., 2020). Preparing pre-service teachers with text-based cases is sensible, since teachers not only see their students' behavior, but also read and collect their task and test answers as well as other written documents related to their academic and social behavior for ongoing diagnostic purposes (Marks et al., 1995). ...
In teacher education, case-based learning is an efficient method to foster pre-service teachers’ diagnostic competence. To adaptively utilize text-based cases, knowledge about the effect of text characteristics is needed, but still scarce. The present study focuses on the effects of two text characteristics – text style and text subject – and on the effect of empathy on the accuracy of case-based cognitive models. This was examined with an experimental design, in which 391 pre-service teachers read a case in either psycho-narrative or externally focalized style (text style) about test anxiety or dyscalculia (text subject). Afterwards, state-empathy was measured by self-report and cognitive models were assessed with a recognition and verification test. Regression analyses showed no main effects of text characteristics, but moderation effects for text style and affective state-empathy. Implications are drawn for adaptively designing text-based cases and for possible mechanisms of how empathy is involved in diagnostic judgement formation.
Die Diagnosefähigkeit von Lehrpersonen umfasst neben der Beurteilungsgüte vor allem die Fähigkeit, Diagnosen didaktisch adaptiv zu nutzen und lernfördernde Rückmeldungen daraus abzuleiten. Wie sich diagnostische Fähigkeiten bei angehenden Lehrpersonen und im Berufsalltag entwickeln, ist noch weitgehend unerforscht. Die vorliegende Längsschnittstudie mit PH-Studierenden untersucht die diagnostischen Fähigkeiten bezüglich formaler und inhaltlicher Aspekte im Fach Deutsch und diskutiert sie kritisch. Als Beurteilungsmaterial dienten videografierte Reportagen von Schülerinnen und Schülern sowie deren Vorbereitungsnotizen. Es konnte gezeigt werden, dass die Studierenden im Laufe der Ausbildung lernen, den Lernstand von Schülerinnen und Schülern differenzierter zu erfassen, und es ihnen auch immer besser gelingt, adäquate Formen der Weiterarbeit zu entwerfen. Bei anderen inhaltlichen und formalen Aspekten, z.B. der Fähigkeit zur Beurteilung des Wortschatzes oder des Textaufbaus, konnten während des Studiums hingegen keine signifikanten Veränderungen nachgewiesen werden. Die Diskussion der Ergebnisse im Kontext der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung und früherer Forschungsarbeiten hebt die Wichtigkeit einer empirischen Überprüfung von Ausbildungszielen wie beispielsweise Diagnosekompetenz hervor und fordert weitere, vertiefte Analysen.
Videoaufzeichnungen bilden eine geeignete Grundlage für das fallbasierte Nachdenken über die Umsetzung eines lernwirksamen Unterrichts und damit für die Verbindung von Theorie und Praxis in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen. Mittlerweile liegt im englisch- und deutschsprachigen Raum ein umfangreicher Bestand an Literatur zum Lernen mit Videos in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung vor. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über den Theorie-, Praxis- und Forschungsstand zum fallbasierten Lernen mit Unterrichtsvideos und geht auf Merkmale ein, welche die Wirksamkeit dieses Ansatzes begünstigen.
In this study, a mixed-method design was employed to investigate the association between a student-centred, problem-based learning (PBL) method and law students’ motivation. Self-determination theory (SDT) states that autonomous motivation, which is associated with higher academic performance, can be reached when there is fulfillment of three psychological needs: autonomy, competence and relatedness. PBL aims to trigger autonomous motivation. In Study 1, 85 PBL law students (37% male; Mean age = 21.99 years) and 69 law students of a lecture-based, non-PBL program (39% male; Mean age = 22.72 years) filled out the Self-Regulation Questionnaire and an adapted version of the Work-related Basic Need Satisfaction Scale in order to measure autonomous and controlled motivation and perceived autonomy, competence and relatedness. In order to compare both groups, two MANOVAs were conducted and results showed differences neither in autonomous and controlled motivation, nor in feelings of autonomy and competence. However, PBL students experienced more relatedness. Additionally, in Study 2, focus-group discussions that were conducted indicated that PBL contains both autonomy-supportive and controlling elements, which might explain why no differences were found in perceptions of autonomy and autonomous and controlled motivation between PBL and non-PBL students. Furthermore, students reported that tutorial groups in PBL contributed to feelings of relatedness.
Die Entwicklung inklusiver Schulen geht einher mit der Weiterentwicklung sonderpädagogischer Aufgaben und dafür nötiger Kompetenzen. Für die diagnostischen Kompetenzen stellt sich somit die Frage, in welcher Richtung diese zu entwickeln sind. Die aus der Lehrer*innenexpertiseforschung kommenden Modelle und insbesondere das Konzept des „Noticings“ stellen einen interessanten Rahmen für einen differenzierenden Blick auf die Anforderungen dar. Die Zusammenarbeit verschiedener Professionen in inklusiven Schulen führt zwangsweise zur bisher noch nicht geklärten Frage, in welcher Weise diagnostische Aufgaben zwischen Lehrkräften verschiedener Lehrämter zu verteilen sind und wer über welche Kompetenzen verfügen muss. Die Beantwortung dieser Frage ist schlussendlich relevant für die sonderpädagogisch-diagnostische Aus- und Weiterbildung.
Über das Lehramtsstudium sollen Studierende unter anderem dazu befähigt werden, die Leistung ihrer Schüler/innen zu bewerten. Dazu müssen sie Einflussfaktoren auf Schulleistung kennen und diese richtig diagnostizieren und fördern können. Mit diesem Beitrag wird eine game- und E-Learning-gestützte Lernumgebung vorgestellt, in der Studierende – anders als in vielen inputorientierten Seminarkonzepten – in einem virtuellen Klassenzimmer an realitätsnahen Fällen lernen, problembasiert zu diagnostizieren und zu fördern. Über den Einsatz der Lernumgebung in der Lehre wird berichtet, erste Rückmeldungen von Lehrenden und Studierenden werden erläutert und weitere Planungsschritte dargestellt.
13.05.2016 | Saskia Praetorius, Daniel Al-Kabbani, Carla Bohndick, Johanna Hilkenmeier, Sebastian T. König, Hanna S. Müsche, Sabrina Sommer & Katrin B. Klingsieck (Paderborn, Regensburg)
This paper comments on the theoretical formulations and usage of the construct of teacher noticing in a selection of the papers in this special issue of ZDM Mathematics Education. The analysis of how the notion of teacher noticing is used in the papers suggests that it draws attention to several interdependencies involved that have not been attended to in the past. However, the contributions in this special issue have only partially accounted for the dynamic interactions in teacher noticing, suggesting that there is potential for enriching our understanding of the complexities involved in the realm of teacher noticing. The purpose of this commentary is to stimulate the current discussion on teacher noticing by providing insights from cognitive science and the applied science of human factors, which have the potential to challenge the current understanding of noticing. In doing so, the paper sets the stage for several related constructs from these research disciplines to raise awareness of aspects that recent conceptualizations of teacher noticing may have blinded rather than enlightened.
Conflicting research results have stirred controversy over the effectiveness of problem-based learning (PBL) compared to direct instruction at fostering content learning, particularly for novices. We addressed this by investigating effectiveness with respect to recognition learning and transfer and conducting an aptitude-treatment interaction analysis. We also examined how students' goal orientations may moderate learning in PBL and lecture/discussion environments. Participants included 197 preservice teachers in an undergraduate educational psychology course. Controlling for GPA, students in the PBL condition performed significantly better than students in the lecture/discussion condition on a transfer measure (p <.001, partial η2 =.271) and equally on a recognition learning measure (p =.530). We also found an aptitude-treatment interaction for recognition learning (p =.012, partial η2 =.034) but not transfer (p =.088). Results of goal orientation on learning outcomes were inconclusive.
This study investigates beginning U.S. elementary teachers’ competence for teaching mathematics and its development during teacher preparation and into the first two years of full-time teaching. Data are drawn from three longitudinal case studies and include the Classroom Video Analysis survey, classroom observations and interviews about teachers’ instructional decisions, and whole-day shadowing. A multi-case study design was used to examine the processes of perception, interpretation, and decision making in participants’ comments on video clips of teaching episodes and in reflections about their own teaching. Findings support the central role of these processes in teacher competence and the generative power of reflections revolving around student thinking and tools, such as classroom discourse and visuals. Teachers’ communities also played an important role in teachers’ decision making. A model of teacher competence from a situated perspective is proposed and the Classroom Video Assessment is discussed as a measure of teacher competence in context.
It is important for pre-service teachers to develop professional vision – the ability to use professional knowledge to notice and reason about specific aspects of teaching and learning processes in classroom situations. Noticing and reasoning are considered to be interrelated processes; however, to date few studies have explored the interplay between them. To bridge this gap, we selected a video, on which experts in the
field of teaching and learning research agreed on, that two pedagogical strategies – relevant for student learning – can be noticed and reasoned. After N = 109 pre-service teachers observed and commented on the video, we analyzed the quality of their noticing and reasoning abilities using an open question and a qualitative analysis approach which was validated by comparing the results to a second, quantitative measure of reasoning. Our results indicate that pre-service teachers intuitively noticed important classroom events rep-
resentative of the two pedagogical strategies under investigation. However, they struggled when reasoning about those pedagogies and attempting to match their explanations and predictions with those of experts. The validation showed positive correlations between pre-service teachers’ reasoning as measured using the
two approaches. Our study provides specific insights about the importance to consider both: the interrelation between noticing and reasoning as well as the content of reasoning and its match with expert opinions.
This study examines the effects of video and text on cognitive load and motivational-emotional processes during case-based learning in pre-service teacher education. It also enquires whether cognitive and non-cognitive processes are connected. For the study, 21 parallel courses with the same topic of study were case-based designed and distributed according to the use of video or text. In addition, a control group without assigned casework was examined. A total of 680 pre-service teachers were required to complete a short questionnaire three times within two case-based sessions on Classroom Management.
Results show that video caused a higher cognitive load when compared with the use of text. However, the immersion in and joy of learning appeared stronger in the video analysis than in that of text. A correlation was found to exist between cognitive load and motivational processes in learning. We discuss how the differential effects of media in case-based learning can be used didactically in pre-service teacher education.
This paper presents a systematic review on teacher collaboration. In total, 82 studies were selected based on predefined selection criteria and reviewed by means of a narrative review method to thematically gather information across the studies. A first aim of this review was to provide an overview of the terminological framework to describe teacher collaboration used in previous research. Collaboration was perceived here as a continuum ranging from mere aggregates of individuals to strong team collaboration. This continuum was conceptualised as the degree of team entitativity. Second, the review investigated the focus and depth of collaboration. These appeared to be important issues and provide different opportunities for (collaborative) learning. Third, although realising teacher collaboration proves to be challenging, this review listed benefits for students, teachers, and the school. Fourth and fifth, various facilitating and hindering factors were explored that may serve as valuable points of action to realise effective collaboration. The latter has vital importance for the future as it is needed to build schools into learning organisations, to anticipate the growing importance of collaboration in society and to use education as a role model for students to properly prepare them for the future.
Single studies suggest that the effectiveness of certain instructional activities depends on teachers' judgment accuracy. However, sufficient empirical data is still lacking. In this longitudinal study (N = 75 teachers and 1,865 students), we assessed if the effectiveness of teacher feedback was moderated by judgment accuracy in a standardized reading program. For the purpose of a discriminant validation, moderating effects ofteachers' judgment accuracy on their classroom management skills were examined. As expected, multilevel analyses revealed larger reading comprehension gains when teachers provided students with a high number of feedbacks and simultaneously demonstrated high judgment accuracy. Neither interactions nor main effects were found for classroom management skills on reading comprehension. Moreover, no significant interactions with judgmentaccuracy but main effects were found for both feedback and classroom management skills concerning reading strategy knowledge gains. The implications of the results are discussed.
In this paper, the state of research on the assessment of competencies in higher education is reviewed. Fundamental conceptual and methodological issues are clarified by showing that current controversies are built on misleading dichotomies. By systematically sketching conceptual controversies, competing competence definitions are unpacked (analytic/trait vs. holistic/real-world performance) and commonplaces are identified. Disagreements are also highlighted. Similarly, competing statistical approaches to assessing competencies, namely item-response theory (latent trait) versus generalizability theory (sampling error variance), are unpacked. The resulting framework moves beyond dichotomies and shows how the different approaches complement each other. Competence is viewed along a continuum from traits that underlie perception, interpretation, and decision-making skills, which in turn give rise to observed behavior in real-world situations. Statistical approaches are also viewed along a continuum from linear to nonlinear models that serve different purposes. Item response theory (IRT) models may be used for scaling item responses and modeling structural relations, and generalizability theory (GT) models pinpoint sources of measurement error variance, thereby enabling the design of reliable measurements. The proposed framework suggests multiple new research studies and may serve as a “grand” structural model.
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit Lehrkräfte die Schwierigkeit von Aufgaben akkurat einschätzen. Die Ergebnisse basieren auf einer Stichprobe von 239 Deutsch- und 133 Mathematiklehrkräften aus 212 Grundschulen in ganz Deutschland. Diese sollten einschätzen, wie schwer bestimmte Aufgaben der Fächer Deutsch und Mathematik für die Kinder in ihren Klassen sind. Für die Rangkomponente der Schwierigkeitsurteile wurden im Mittel Koeffizienten in moderater Höhe identifiziert. Die Ausprägung der Differenzierungskomponente lässt darauf schließen, dass die Schwierigkeitseinschätzungen der Lehrkräfte durch eine Tendenz zur Mitte gekennzeichnet waren. Zwischen der Neigung zur Über- bzw. Unterschätzung der Schwierigkeit einerseits und der Erfahrung der Lehrkräfte (Dauer der Lehrtätigkeit, Kontaktdauer mit der jeweiligen Klasse) andererseits fanden sich nur geringe Zusammenhänge. Wurden ähnliche Aufgaben zu einem frühen Zeitpunkt in der Primarstufe behandelt, zeigte sich eine Tendenz zur Unterschätzung; eine Thematisierung ähnlicher Aufgaben zu einem späteren Zeitpunkt erhöhte hingegen die Wahrscheinlichkeit zur Überschätzung der Schwierigkeit.
E. L. Thorndike contributed significantly to the field of educational and psychological testing as well as more broadly to psychological studies in education. This article follows in his testing legacy. I address the escalating demand, across societal sectors, to measure individual and group competencies. In formulating an approach to measuring competence, I draw on measurement research I have done over my career; the Thorndike lecture is to be as much autobiographical as substantive and/or methodological. I present an approach to defining, measuring, and statistically modeling competency measurements. The article unpacks Hartig et al.'s (2008) definition of competence as a complex ability construct closely related to real-life-situated performance. The intent is to make the construct, competence, amenable to measurement. Once unpacked, criteria for building competence measurements are set forth and exemplified by research from business, military, and education sectors. Generalizability theory, a statistical theory for modeling and evaluating the dependability of competence scores, is applied to several of these examples. The article then pulls together the threads into a general competency measurement model and concludes by noting its limitations.
In this article we summarise research that discusses "teacher teams". The central questions guiding this study are "How is the term "teacher team" used and defined in previous research?" and "What types of teacher teams has previous research identified or explored?". We attempted to answer these questions by searching literature on teacher teams and comparing what these articles present as being teacher teams. We attempted to further grasp the concept of teacher teams by creating a typology for defining different types of teacher teams. Overall, the literature pertaining to teacher teams appeared to be characterised by a considerable amount of haziness and teacher "teams" mostly do not seem to be proper "teams" when keeping the criteria of a team as defined by Cohen and Bailey (1997) in mind. The proposed typology, characterising the groups of teachers by their task, whether they are organised disciplinary or interdisciplinary, whether they are situated within or cross grades, their temporal duration and degree of team entitativity or "teamness", appears to be a useful framework to further clarify different sorts of teacher "teams".
Enthusiasm for problem-based learning (PBL) is widespread, yet there exists little rigorous experimental evidence of its effectiveness, especially in K–12 populations. Reported here is a highly controlled experimental study of PBL in a middle school population. Between- and within-subject comparisons are made of students learning the same material under three instructional conditions: lecture/discussion, characteristic small-group PBL, and solitary PBL. Assessments of comprehension and application of concepts in a new context 9 weeks after instruction showed superior mastery in both PBL conditions, relative to the lecture condition, and equivalent performance in the two PBL conditions, the latter indicating that the social component of PBL is not a critical feature of its effectiveness.
A responsiveness-to-intervention (RTI) approach to diagnosing LD is a leading alternative to current practice. This study conducted a meta-analytic review of research on four existing large-scale RTI models and other models implemented for research. Twenty-four effect sizes and unbiased estimates of effect (UEE) were computed. Results found a larger UEE for studies of existing RTI models than those implemented by university faculty for research, but both were strong. The UEE for student achievement and systemic outcomes both exceeded 1.0, but the UEE for systemic outcomes among field-based RTI models was nearly twice as large as for student outcomes. Further, RTI models implemented for research led to an UEE of 1.14 for student outcomes and 0.47 for systemic outcomes. The mean percentage of nonresponders in the studies was 19.8% (SD = 12.5), and an average of 1.68% (SD = 1.45) of the student population was placed into special education. Implications for practice and future research are included.
In Cochran-Smith, M., Feiman-Nemser, S. and McIntyre, J. (eds.). Handbook of
Research on Teacher Education
The need for more collaboration and co-teaching emerged from the standards-based and accountability movement as a result of legislation such as the No Child Left Behind (NCLB) and Individuals with Disabilities Education Improvement Act (IDEIA). This study sought to identify the skill sets perceived as necessary by elementary general and exceptional education teachers, (0-5 years experience), needed to be successful in a co-teaching classroom and to discover if collaborative coursework is being off�erred to pre-
service teachers as part of their university experience. This qualitative study was based on the naturalistic inquiry design (Lincoln & Guba, 1985) and was comprised of three focus groups. A focus group protocol was used for data collection based on the ten revised (2011) Interstate Teacher Assessment and Support Consortium standards. Data collected aligned pre-service training, coursework, and experiences received with the skill sets the participating teachers reported as critical for e�ffective collaboration and co-teaching. Fifty-three percent of the general education teachers' and 60% of the exceptional education teachers' training received matched the skills they felt were most important. Forty-seven percent of the general education teachers' and 40% of the exceptional education teachers' pre-service training focused on �other� skills, knowledge, performance, and critical dispositions. These data suggest that there is a disconnect between what teachers perceive as important and what is actually being taught through coursework and
experiences in teacher preparation programs.
Teacher collaboration consists of many types of activities and interactions. This quantitative study examines how the effects of collaboration differ according to both the type and frequency of collaborative activity. TIMSS data was analyzed to determine whether five indicators of collaboration predicted student achievement, teacher job satisfaction, and teacher confidence in Japan and the United States. Collaboration during lesson planning was a significant predictor of student achievement in the United States. Time spent visiting other classrooms corresponded to higher job satisfaction ratings in the United States. The results provide insight into the effectiveness of different collaborative activities in each nation.
This revised book provides a thorough explanation of the foundation of robust methods, incorporating the latest updates on R and S-Plus, robust ANOVA (Analysis of Variance) and regression. It guides advanced students and other professionals through the basic strategies used for developing practical solutions to problems, and provides a brief background on the foundations of modern methods, placing the new methods in historical context. Author Rand Wilcox includes chapter exercises and many real-world examples that illustrate how various methods perform in different situations. Introduction to Robust Estimation and Hypothesis Testing, Second Edition, focuses on the practical applications of modern, robust methods which can greatly enhance our chances of detecting true differences among groups and true associations among variables. * Covers latest developments in robust regression * Covers latest improvements in ANOVA * Includes newest rank-based methods * Describes and illustrated easy to use software.
Dieses systematische Review gibt einen Überblick über nationale und internationale Assessmentpraxis und bietet eine umfassende und exklusive Informationsgrundlage. Im Auftrag des BMBF haben die AutorInnen eine Synopse zum aktuellen Stand der nationalen und internationalen Forschung zur Erfassung von Kompetenzen bzw. Lernergebnissen (learning outcomes) von Studierenden und Hochschulabsolventen in Zusammenarbeit mit internationalen KooperationspartnerInnen erstellt. Der Band gibt einen umfassenden Überblick über weltweit einschlägige Arbeiten aus der letzten Dekade sowie über aktuelle Entwicklungen in diesem Forschungsfeld. Zugleich enthält die Überblicksarbeit eine Forschungsbefundintegration mit Blick auf die Validität der referierten Studien und sowie auf die aktuellen Forschungspraktiken und die daraus resultierenden Forschungsdesiderate.
Der Inhalt
- Überblick zur internationalen Assessmentpraxis
- Internationale Thementrends
- Implikationen für hochschulbezogene Kompetenzforschung
Die Zielgruppen
- Dozierende und Studierende
- AkteurInnen der Evaluation und Qualitätssicherung im Hochschulsystem
Die AutorInnen
Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia ist Professorin an der Gutenberg School of Management & Economics an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Dr. Hans Anand Pant ist Professor am Institut für Erziehungswissenschaften, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Dr. Christiane Kuhn ist Akademische Rätin und Miriam Toepper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Corinna Lautenbach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaften, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin.
This study investigated Finnish first year student teachers' (N = 244) sense of professional agency in the professional community, their perceptions of teacher education as a learning environment, and the interrelation between these two. Student teacher's professional agency in the professional community consists of motivation to learn, efficacy beliefs of learning, and intentional strategies for promoting school development and student learning. The results showed that student teachers' sense of professional agency in a professional community consisted of the complementary components of utilization of feedback, appreciation of collective efficacy, sense of community, striving for developments, and seeking help actively. As the characteristics of the learning environment, social support, equality, climate and recognition were emphasized.
Research in mathematics education has investigated teachers’ professional knowledge in depth, comprising two different approaches: a cognitive and a situated perspective. Linking these two perspectives leads to addressing situation-specific skills such as perception, interpretation and decision-making, indicative of revealing a teacher’s knowledge while in the act of teaching. The aim of this study is to systematically review empirical research into mathematics teachers’ situation-specific skills. From the databases Eric, PsycINFO and MathEduc a total of 60 articles were included in the review, based on specific criteria. The studies were categorized with respect to theoretical frameworks used, designs and methods applied as well as the main findings of each study. Teachers’ noticing or teachers’ professional vision, and teachers’ (situated) professional knowledge were found to be the most frequent frameworks. Designs ranged from comprehensive case studies with a variety of methods to confirmatory studies testing a large sample with standardized instruments. The main findings suggest: (1) Teachers’ expertise and experience positively influence noticing and teachers’ noticing can be successfully fostered by (video-based) professional development programs. (2) Pre-service teachers struggle with perceiving and interpreting students’ work. Thereby, their mathematical knowledge plays an important role. (3) Teachers’ in-the-moment decision-making is influenced by their knowledge, beliefs and goals. (4) Teachers’ knowledge and belief facets predict their situation specific-skills which in turn correlate with aspects close to instructional practice. (5) Teachers have difficulties interpreting tasks and identifying their educational potential. Methods and implication of this systematic review are thoroughly discussed.
One of the main challenges for teachers during teaching in class is the diagnosis of students’ learning and thinking processes. For
this purpose, teachers must perceive relevant information, they need to interpret this information and finally, they need to respond and select suitable opportunities to learn. In this paper, diagnostic processes in classroom situations are analyzed on the basis of a video test that was used in a follow-up study of the Teacher Education Development the so-called TEDS-FU Study dealing with early career primary teachers. The results point out that teachers cope with diagnostic tasks during teaching very differently. Varying perspectives in perceiving and solving diagnostic situations can be reconstructed such as a content-related mathematical perspective on the one hand and a student-related, more pedagogical perspective on the other hand.
Diagnosing is one of teachers’ key competences. Lately, a new model of teachers’ diagnostic competence and therewith a new measurement method focusing on diagnosing students’ learning behavior in an interdisciplinary approach have been developed. They can build a basis for promoting teachers’ diagnostic competence. However, some questions relevant to promoting teachers’ diagnostic competence concerning students’ learning behavior still remain unanswered: Which values do teachers-on-the-job in contrast to preservice teachers with or without teaching experience gain through experience and which are the relevant variables that lead to a high level of diagnostic competence focused on learning behavior? Thus, this study aims at enlightening these issues. In a sample of 293 participants (93 German grammar school teachers, 107 German teacher students in their second phase of teacher education, and 93 German preservice students in their first phase of teacher education), teachers’ diagnostic competence concerning learning behavior as well as teachers’ motivation, attitude, self-efficacy, knowledge, and reflection on experience concerning diagnosing was measured. Motivation, attitude, and knowledge were found to be substantial positive predictors of diagnostic competence concerning learning behavior, with differentiated predictions for teachers’ experience. Reflection on experience and self-efficacy unexpectedly was not found to be relevant. Teachers-on-the-job were generally better at diagnosing their students’ learning behavior than were preservice teachers without teaching experience. However, the diagnostic work of preservice teachers with teaching experience was as credible as that of the in-service teachers.
Zusammenfassung. Es wurde untersucht, inwieweit unterschiedliche Ziele bei der Verarbeitung von Informationen uber einen Schuler (z.B. Ergebnis in Mathematikvergleichsarbeit) sowohl die Leistungsbeurteilung als auch Schlussfolgerungen uber Verhalten und Leistungsvermogen des Schulers beeinflussen. Lehrkrafte als Expertinnen und Experten sowie Studierende der Naturwissenschaften als Laien erhielten eine Falldarstellung eines Schulers unter der Zielvorgabe, sich entweder einen Eindruck uber seine Personlichkeit und sein Leistungsvermogen zu bilden (Eindrucksbildungsziel) oder seine weitere Entwicklung vorherzusagen (Vorhersageziel). Anschliesend waren die Falldarstellung mit eigenen Worten zusammenzufassen und das Leistungsvermogen des beschriebenen Schulers zu beurteilen. Expertinnen und Experten orientierten sich unter dem Vorhersageziel an den individuellen Schulermerkmalen, unter dem Ziel der Eindrucksbildung verwendeten sie eine vorgegebene soziale Kategorie. Bei Laien hingegen hatte das Ziel keinen Ei...
Zusammenfassung. Diagnostizieren des Lernverhaltens von Schulern und Beraten von Schulern und Eltern sind zentrale Aufgaben des Lehrerberufes. Im Modell der Beratungskompetenz von Lehrkraften von Bruder (2011) bildet Diagnostizieren eine zentrale Kompetenzdimension. Genauso spielt Beraten im Prozessmodell der Diagnostischen Kompetenz (Klug, Bruder & Schmitz, 2010) eine zentrale Rolle. Die Diagnose kann in Form eines Beratungsgespraches ruckgemeldet werden. Allerdings wurde die Beziehung zwischen beiden Kompetenzen bisher noch nicht empirisch untersucht. An einer Stichprobe von N = 293 Versuchspersonen (n = 93 Lehramtsstudierende, n = 107 Lehrkrafte im Vorbereitungsdienst, n = 93 Lehrkrafte der gymnasialen Mittelstufe), deren Diagnostische Kompetenz und Beratungskompetenz mittels Fallszenarien erhoben wurde, war es nun moglich, diesen Zusammenhang korrelativ zu prufen. Es konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang der Kompetenzen sowohl auf Ebene der Gesamtscores (r = .21, p < .01) als auch fur wich...
In this paper, we argue that to prepare pre-service teachers for doing complex work of teaching like leading classroom mathematics discussions requires an implementation of different pedagogies of teacher education in deliberate ways. In supporting our argument, we use two frameworks: one curricular and one pedagogical. The curricular framework is based on the work of Hammerness et al. (Preparing teachers for a changing world. What teachers should learn and be able to do. San Francisco, Jossey-Bass Educational Series, pp 358–388, 2005) outlining four main goals of teacher learning: a vision of practice, knowledge of students and content, dispositions for using this knowledge, and a repertoire of practices and tools. The pedagogical framework is based on the work of Grossman et al. (Teach Teach Theory Pract 15(2):273–289, 2009a; Teach Coll Record 111(9):2055–2100, 2009b) outlining three pedagogies of practice: representations, decompositions, and approximations of practice. We use the curricular framework to examine the opportunities for teacher learning that were afforded by these three different pedagogies of practice in a unit on leading classroom mathematics discussion in a secondary mathematics methods course. We use evidence from our analysis to show how the coordination of those pedagogies of practice is better than any one of them in addressing important goals for teacher learning about classroom discussions.
In Studien zur diagnostischen Kompetenz zeigen sich haufig grose Unterschiede in der Fahigkeit von Lehrkraften, Schulerleistungen akkurat einzuschatzen. Als ursachlich fur diese Unterschiede werden unter anderem Merkmale der Lehrkrafte angenommen, wie z. B. ihre Berufserfahrung oder ihre Intelligenz. In zwei Studien wurde der Zusammenhang von Intelligenz und Urteilsgenauigkeit untersucht. Es wird angenommen, dass hohe kognitive Grundfahigkeiten mit hoher Urteilsgenauigkeit einhergehen. Die Urteilsgenauigkeit wurde mithilfe des Simulierten Klassenraums erhoben. Der Simulierte Klassenraum ist die Computersimulation einer Unterrichtssituation, in der experimentell manipulierte Leistungen von Schulern durch Probanden beurteilt werden. In Studie 1 mit N = 44 Lehramtsstudierenden zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen deren Intelligenz und Urteilsgenauigkeit. Studie 2 mit N = 133 Lehramtsstudierenden bestatigte diesen Befund.
In einem an Studierende und Praktiker der Psychologie und Sonderpädagogik gerichteten Lehrbuch wird im Überblick über Lernstörungen und Verhaltensstörungen informiert. Neben Ursachen und Diagnostik werden Interventionen auf den Ansatzebenen Kind, Familie und Kontext beschrieben. - Inhalt: (A) Einführung. (1) F. Linderkamp und M. Grünke: Lern- und Verhaltensstörungen: Klassifikation, Prävalenz & Prognostik. - (B) Ätiologie und Erklärungsansätze. (2) M. Pinquart und R. K. Silbereisen: Biopsychosoziale Erklärungsansätze. (3) G. Büttner: Kognitive Bedingungsfaktoren von Lern- und Verhaltensstörungen. - (C) Diagnostik. (4) G. Ricken und A. Fritz: Diagnostik kognitiver Leistungen. (5) K. H. Wiedl, M. Waldorf und H. Schöttke: Strategien zur Analyse komplexer kognitiver Beeinträchtigungen. (6) B. G. Heubeck und R. Spieß: Diagnostische Screeningverfahren zur Verhaltensbeurteilung. (7) B. Gasteiger Klicpera und C. Klicpera: Diagnostik von Schulleistungsstörungen. (8) K. Mackowiak: Diagnostik von Ängsten. (9) F. Linderkamp: Diagnostik von Verhaltensstörungen. (10) U. Tänzer: Kind-Umfeld-Analyse durch "Handlungsempfehlungen aus subjektiver Expertensicht" (HasE). (11) J. Fäh und K.-D. Hänsgen: Computerunterstützte Diagnostik. - (D) Kind zentrierte Intervention. (12) F. Linderkamp: Operante Methoden. (13) F. Linderkamp: Kognitiv-behaviorale Therapieverfahren. (14) U. Schröder: Förderung der Metakognition. (15) F. Masendorf und M. Grünke: Förderung des praktisch-technischen Denkens bei lernschwachen Jugendlichen in Abschlussklassen. (16) M. Grünke und A. Strathmann: Förderung des Lesens. (17) H. Bederski und M. Labas: Förderung der Rechtschreibung. (18) A. Schulz und W. Moog: Förderung des Rechnens. (19) U. Kullik: PC-gestützte Schulleistungstrainings. (20) F. Petermann: Therapie aggressiver Störungen. (21) P. F. Schlottke und U. Strehl: Therapie bei ADHS - Desiderate an die Diagnostik, Neurofeedback als innovative Intervention. (22) S. Schneider: Therapie bei Angststörungen. (23) U. Petermann: Entspannungsverfahren. (24) H. Julius: Evaluation Kind zentrierter Interventionen. - (E) Familien zentrierte Intervention. (25) A. Beelmann: Elternberatung und Elterntraining. (26) H.-K. Garten: Selbstmanagement für erziehungsschwache Eltern. (27) J. Rieforth: Psychotherapie/Familientherapie. - (F) Kontext orientierte Intervention. (28) B. Hartke und J. Borchert: Förderung im Unterricht. (29) W. Fichten und U. Bernath: Struktur, Dialog und Autonomie in Medien vermitteltem Unterricht. (30) W. Mischke: Qualitätsentwicklung in Schule und Unterricht.
The authors used the Motivated Strategies for Learning Questionnaire to investigate the effectiveness of problem-based learning (PBL) and traditional instructional approaches on various facets of students' self-regulated learning, including motivation and learning strategies. Participants included 61 tenth-grade students from 2 intact classes instructed by the same biology teacher. The authors randomly assigned 1 class as the experimental group and the other class as the control group. Teachers instructed the control group with teacher-centered, textbook-oriented traditional instruction; they taught the experimental group with problem-based learning, in which students worked with ill-structured problems. Results revealed that PBL students had higher levels of intrinsic goal orientation, task value, use of elaboration learning strategies, critical thinking, metacognitive self-regulation, effort regulation, and peer learning compared with control-group students.
This study examines the effects of two learning environments (i.e., problem-based learning [PBL] versus lecture-based [LB] environments) on undergraduates’ study motivation. Survey results demonstrated that PBL students scored higher on competence but did not differ from LB students on autonomous motivation. Analyses of focus groups further indicated that active learning aspects, such as collaboration are perceived as motivating. However, controlling elements (i.e., mandatory presence) and uncertainty (i.e., in selecting the correct and sufficient literature) were described as detrimental for students’ motivation. In conclusion, PBL does not always seem to lead to higher intrinsic motivation. It is therefore crucial to build in the right amount of structure in learning environments and balance controlling elements versus autonomy, even in learning environments that are intended to be motivating for students.
Zusammenfassung: Wenn Personen Urteile uber ihre eigenen Fahigkeiten abgeben, dann tun sie dies entweder, ohne ausdrucklich zu vergleichen, oder sie verwenden dabei soziale, individuelle und kriterienbezogene Bezugsnormen. In Fragebogen zum Fahigkeitselbstkonzepts werden diese Vergleichsarten entweder gar nicht oder nicht ausgewogen thematisiert. Da die Verwendung unterschiedlicher Bezugsnormen sowohl entwicklungspsychologisch als auch motivationspsychologisch von grosem Interesse ist, wird ein Instrument zum akademischen Selbstkonzept vorgestellt, in dem die drei Bezugsnormen systematisch berucksichtigt werden. In drei Studien wird ein Fragebogen entwickelt und uberpruft, der Fahigkeitsurteile absolut (d.h. ohne Vergleich), sozial, individuell und kriterienbezogen erfasst. Die entwickelten Skalen (in einer Version fur Schuler der Stufen 5 bis 10 und in einer Version fur Studenten) weisen mit .74 bis .92 akzeptable bis gute Reliabilitaten auf. Die bezugsnormspezifischen Skalen konnen faktorenanalytisch id...
Background. Teachers’ professional vision includes the ability to apply general pedagogical knowledge about components of effective teaching and learning to reason about significant features of classroom practice. It requires teachers to (a) describe, (b) explain, and (c) predict classroom situations. Although the acquisition of underling knowledge can be considered as a key element of university-based teacher education programmes, to date, there has been little empirical research on teacher candidates’ development of professional vision.
Aims. This study aims to improve understanding of how different university-based courses in teaching and learning impact the development of professional vision.
Sample. Participants were teacher candidates (N= 53) attending the same teacher education programme at a German university. They were enrolled in one of three different compulsory courses in teaching and learning, lasting one semester.
Methods. In a pre-test–post-test design, participants’ declarative knowledge about teaching and learning was measured with a test, professional vision with the online tool Observer. Analysis of covariance and multivariate analysis of variance were conducted.
Results. Teacher candidates in all three courses showed significant gains both in declarative knowledge and professional vision. Patterns of results differed depending on the course attended. A video-based course with a focus on effective teaching resulted in highest gains in prediction of the consequences of observed events for student learning processes, which is the highest level of knowledge transfer.
Conclusion. The development of professional vision is a strongly knowledge-guided process. In line with their content and aims, university-based courses can enhance teaching-relevant knowledge for teacher candidates.
Theorizes that variations in learning and the level of learning of students are determined by the students' learning histories and the quality of instruction they receive. Appropriate modifications related to the history of the learners and the quality of instruction can sharply reduce the variation of students and greatly increase their level of learning and their effectiveness in learning in terms of time expended. (7 p ref) (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)