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Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 201986
Jorge A. Encarnação & Nina I. Becker
Seminatürliche Fledermaushöhlen FH1500© als kurzfristig
funktionale Interimslösung zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust
Praxisnahe Forschung
Hintergrund
Baumhöhlen stellen ein essenzielles
Lebensraumelement als Fortpflanzungs-,
Ruhe-, und Überwinterungsstätte für
Fledermäuse dar. Ein bevorzugter Quar-
tiertyp ist die nach oben ausgefaulte
Spechthöhle. Quartiere müssen Fleder-
mäuse vor Räubern und Wetter schüt-
zen, über eine ausreichende Raum-
kapazität verfügen und ein stabiles Mikro-
klima aufweisen, um den variierenden
Quartieransprüchen der Arten, Ge-
schlechter, Altersklassen und Reproduk-
tionsphasen zu entsprechen (Meschede
et al. 2000, Lacki et al. 2007). Gründe
dafür sind insbesondere unterschiedliche
Gruppengrößen und Thermoregulations-
verhalten (Becker et al. 2013, Encarnação
et al. 2012, Otto et al. 2013, 2015).
Daher benötigen Fledermäuse im Wald
einen Quartierverbund aus einer Viel-
zahl an Baumhöhlen mit unterschiedli-
chen Eigenschaften (Meschede et al.
2000, Steck & Brinkmann 2015, Otto
et al. 2016).
Bei Baumaßnahmen im Wald ist die
Fällung von Höhlenbäumen regelmäßig
unvermeidbar. Der damit einhergehende
Quartierverlust kann zur Beeinträchti-
gung lokaler Fledermauspopu lationen
führen. Durch vorgezogene Ausgleichs-
maßnahmen (CEF-Maßnahmen), wie
die Sicherung und Förderung natürli-
cher Baumhöhlen, lässt sich die ökologi-
sche Funktion der betroffenen Lebens-
stätte im räumlichen Zusammenhang
erhalten (Runge et al. 2010). Bis die
ökologische Funktion dieser langfristig
wirksamen Maßnahmen vollständig
erfüllt wird, sind kurzfristig funktionale
CEF-Maßnahmen als Interimslösung
erforderlich. Dafür werden oft Holz-
betonkästen eingesetzt, die jedoch häufig
erst nach mehreren Jahren angenommen
werden (Zahn & Hammer 2017).
Ursächlich könnten Unterschiede zu
Baumhöhlen hinsichtlich Aussehen,
Material und Mikroklima sein. In vitale
Baumstämme gefräste oder gesägte
Kunsthöhlen bzw. -spalten ähneln in
ihren Eigenschaften eher einer natürlichen
Baumhöhle (Runge et al. 2010, Grif-
fiths et al. 2018), können allerdings die
Stabilität des Baumes beeinträchtigen
und vor dem Hintergrund der Verkehrs-
sicherungspflicht bei einem Baumversa-
gen zur Verantwortlichkeit des Baum-
eigentümers führen (BGH 2012).
Somit stellt sich die Frage nach einer
kurzfristig funktionalen Interimslösung
zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust,
die nicht die Verkehrssicherheit gefähr-
det. Als Lösungsansatz wurde eine semi-
natürliche Fledermaushöhle FH1500©
(DPMA 2018) als Sommerersatzquartier
entwickelt und durch ein 8-jähriges Mo-
nitoring hinsichtlich Mikroklima und
Annahme vergleichend mit Holzbeton-
kästen überprüft.
Eigenschaften semi natür-
licher Fledermaushöhlen
FH1500©
Bei der FH1500© (Abb. 1) handelt es
sich um ein hohles Stammstück aus Ei-
chenholz mit Rinde und einem Innen-
volumen von ca. 1.500 cm³. Durch die
Verwendung von Naturholz mit geringer
Wärmeleit-, aber hoher Feuchtespeicher-
fähigkeit (Niemz & Sonderegger 2017)
wird das Mikroklima stabilisiert. Der
aufgeraute Innenraum bietet optimale
Hangplätze für Fledermäuse. Eine kreis-
runde Einflugöffnung im unteren Viertel
imitiert das akustische Bild einer Specht-
höhle. Die Wetterbeständigkeit wird
Abb. 1: Seminatürliche Fledermaushöhle FH1500©. Empfehlenswert ist die Instal-
lation an Habitatbäumen mit natürlichen Schadstellen oder Initialhöhlen, um den
späteren Übergang zur Baumhöhle zu unterstützen. (Foto: J. Encarnação)
Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 2019 87
Thermo- und Hygrostabilität bilden die
Abhängigkeit des Mikroklimas von den
Außenbedingungen ab (0 = abhängig / in-
stabil, 1 = unabhängig /stabil) und errech-
nen sich nach folgender Formel:
a – b
x = 1 –
c – d
x: 24h-Thermo- / Hygrostabilität
a: 24h-Maximum-Innen
b: 24h-Minimum-Innen
c: 24h-Maximum-Außen
d: 24h-Minimum-Außen
Die Thermostabilität eines Quartiers ist
stark von der Wärmeleitfähigkeit des Ma-
terials und der Wandstärke abhängig.
Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit
von Holz erwärmt sich der Innenraum
der Spechthöhle nur langsam und erreicht
sein Maximum erst in der Nacht (Abb. 2).
Dadurch wird die abendliche Aufwärm-
phase der Fledermäuse unterstützt und
unselbstständige Jungtiere kühlen lang-
2019 alle noch ihre Funktion. Dennoch
ist durch das Naturholz die Funktions-
dauer der FH1500© begrenzt, z. B. durch
natürliche Rissbildung oder Beschädi-
gung durch Spechte bzw. Nagetiere.
Mikroklima in Spechthöhle,
seminatürlicher Fledermaus-
höhle FH1500© und Holz-
betonkasten
Zum Vergleich des Mikroklimas in einer
Spechthöhle mit Sekundärhöhle (Eiche,
Ø = 30 cm), drei FH1500© (Ø 16 cm,
20 cm, 24 cm) und einem Holzbeton-
kasten (Schwegler 1FD) wurden diese
standardisiert installiert und jeweils mit
einem Datenlogger für Temperatur und
Feuchte (TFA Dostmann LOG32 TH)
im oberen Innenraum und außen ausge-
stattet. Die Daten wurden zwischen dem
7.4. und dem 13.5.2018 stündlich er-
mittelt und zur Analyse das 24h-Mini-
mum und 24h-Maximum verwendet.
durch eine Bitumenbeschichtung er-
reicht. Unterschiedliche Stammdurch-
messer führen zu ungleichen mikro-
klimatischen Verhältnissen, wie sie auch
im natürlichen Quartierverbund herr-
schen. Zum Schutz vor Störung und
Räubern befindet sich die Kontrollöff-
nung auf der Unterseite; sie ermöglicht
die Artbestimmung auf Sicht und Reini-
gung. Kot kann zur weiteren Haar- oder
Nahrungsanalyse aufgefangen werden.
Die Fremdnutzung durch Vögel wird
durch eine Nestprävention minimiert,
die durch einen stumpfen Stab den mög-
lichen Brutraum pessimiert, aber weder
Zugang noch Hangplatz von Fleder-
mäusen stört.
Bei 86 im Herbst 2018 als CEF-Maß-
nahme installierten FH1500© konnte
im Mai 2019 eine Fremdnutzung durch
Vogelnester von durchschnittlich 5 %
(Waldinneres 2 %, Waldrand 8 %) festge-
stellt werden. Von 30 im Winter 2010 /11
installierten FH1500© erfüllten im Mai
Seminatürliche Fledermaushöhlen zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust
Abb. 2: Die Verlaufsanalyse von Temperatur und Luftfeuchte zeigt deutliche Unterschiede in Mikroklima und circadianer
Rhythmik zwischen Spechthöhle (Ø 30 cm), FH1500© (Ø 20 cm) und Holzbetonkasten (Schwegler 2F).
Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 201988
bei die 24h-Minimaltemperaturen in der
FH1500© unabhängig vom Durchmes-
ser signifikant wärmer bleiben als die
Außentemperatur, bei einem Durchmes-
ser von 24 cm auch höher als im Holz-
betonkasten. Die 24h-Maximaltempera-
turen in der FH1500© sind ab einem
Durchmesser von 20 cm signifikant nied-
riger als im Holzbetonkasten (Abb. 4).
Dadurch wird das Risiko einer Über-
hitzung bei Tag und des Auskühlens der
Jungtiere in der Nacht vermindert.
Die Hygrostabilität im Quartier wird
von der materialbedingten Feuchte-
speicherfähigkeit mitbestimmt. Durch
die hohe Feuchtespeicherfähigkeit von
Holz herrscht in der Spechthöhle eine
hohe, leicht schwankende Luftfeuchtig-
samer aus. Holzbetonkästen kühlen sich
durch ihre hohe Wärmeleitfähigkeit
(Niemz & Sonderegger 2017) nachts
vergleichsweise schnell ab und heizen
tagsüber schnell auf (Abb. 2). Dies kann
dazu führen, dass bei Besonnung Innen-
temperaturen von bis zu 52 °C (Rowland
et al. 2017) erreicht werden und inaktive
Tiere gefährden (Flaquer et al. 2014)
sowie Jungtiere nachts auskühlen. Die
FH1500© heizt sich tagsüber langsamer
auf als der Holzbetonkasten und spei-
chert nachts länger die Wärme (Abb. 2).
Die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit
zeigt sich auch durch eine vergleichende
Wärmebildaufnahme (Abb. 3).
Der thermostabilisierende Effekt ist
vom Stammdurchmesser abhängig, wo-
Seminatürliche Fledermaushöhlen zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust
Abb. 3: Die höhere Wärmeleitfähigkeit
von Holzbeton zeigt sich im vergleichen-
den Wärmebild einer FH1500© (links)
und eines Holzbetonkastens (Schwegler
1FD) (rechts). Der Innenraum wurde
standardisiert auf 35 °C erwärmt.
(Foto: J. Encarnação)
Abb. 4: 24h-Minimum und 24h-Maximum (Strich: Median, Box: 25 – 75 %, Streuung: Min-Max) von Lufttemperatur und
Luftfeuchte außen und im Innenraum von Spechthöhle, FH1500© (Ø 16 cm, 20 cm, 24 cm) und Holzbetonkasten (Schwegler
1FD). Es zeigen sich signifikante Unterschiede (unterschiedliche Buchstaben) in Schwankungsbreite und Mikroklima-Stabilität
(Dunn Kruskal-Wallis Test, p < 0,05).
Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 2019 89
der FH1500© bestätigte sich auch 2018
durch Bechsteinfledermäuse (Myotis
bechsteinii, Abb. 6) und „Langohrfleder-
mäuse“ bei neu in Optimalhabitaten
(Becker & Encarnação 2012) instal-
lierten FH1500© im Landkreis Gießen
von 30 FH1500©). Im Gegensatz dazu
wurde der erste Holzbetonkasten erst im
zweiten Sommer genutzt (3 %). Der An-
teil genutzter Holzbetonkästen stieg bis
2018 auf 63 % (19 von 30 Holzbeton-
kästen) (Abb. 5). Die schnelle Annahme
keit (Abb. 2). Da inaktive Fledermäuse
kein Wasser aufnehmen, bevorzugen sie
eine hohe Luftfeuchte im Quartier
(Sedgeley 2001). Die geringe Feuchte-
speicherfähigkeit von Holzbeton führt
zu einer niedrigen, stark fluktuierenden
Innenraumfeuchte (Abb. 2), was in einen
erhöhten Wasserverlust bei Fledermäusen
resultiert (Webb et al. 1995). Das Natur-
holz der FH1500© weist eine hohe
Feuchtespeicherfähigkeit und damit hohe,
nur leicht schwankende Luftfeuchtigkeit
auf. Ab einem Stammdurchmesser von
20 cm unterscheiden sich weder 24h-
Mini mum noch Hygrostabilität zwischen
FH1500© und Spechthöhle (Abb. 4).
Nutzung seminatürlicher
Fledermaushöhlen FH1500©
im Vergleich zu Holzbeton-
kästen
In fünf Monitoring-Gebieten im Land-
kreis Gießen (Hessen) wurde die Nut-
zung von FH1500© und Holzbetonkäs-
ten durch Fledermäuse überprüft. Bei
allen Gebieten handelte es sich um be-
wirtschaftete Laubwälder mit Altbaum-
beständen innerhalb nachgewiesener
Quartierzentren von Wasserfledermäu-
sen (Myotis daubentonii), Abendseglern
(Nyctalus noctula) und /oder Kleinabend-
seglern (Nyctalus leisleri) (Roswag et al.
2014). In den bis dato kastenfreien Ge-
bieten wurden im Winter 2010 /11 je-
weils sechs FH1500© und Holzbeton-
kästen (je 2x Schwegler 2FN, 2F, 1FD)
installiert. Alle 60 installierten Fleder-
mauskästen wurden von 2011 bis 2018
zweimal im Jahr jeweils im Mai und
August kontrolliert. Da die Kontrollöff-
nung der FH1500© nicht für eine Ent-
nahme der Fledermäuse vorgesehen ist,
wurden die Artengruppen „Langohr-
fledermäuse“, „Zwergfledermäuse“ und
„Bartfledermäuse“ bzw. Geschlechter in
der Regel nicht näher differenziert.
Bereits im ersten Sommer zeigte sich
eine Nutzung von 43 % (13 von 30
FH1500©) durch Fledermäuse (Abb. 5).
Dabei handelte es sich insbesondere um
einzelne „Langohrfledermäuse“ (Plecotus
spec.) und Abendsegler sowie Fleder-
mauskot. Der Anteil genutzter
FH1500© stieg bis 2017 auf 90 % (27
Seminatürliche Fledermaushöhlen zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust
Abb. 5: Kumulativer Anteil genutzter Fledermaushöhlen in den Monitoring-Gebie-
ten in den Jahren 2011 bis 2018. Bereits im ersten Sommer wurden 43 %, ab dem
siebten Sommer 90 % der FH1500© genutzt. Der Nutzungsanteil von Holzbeton-
kästen war stets deutlich geringer.
Abb. 6: Bechsteinfledermäuse in seminatürlicher Fledermaushöhle FH1500©
(Foto: J. Encarnação)
Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 201990
zum Aktionsraum der betroffenen
Lokalpopulationen stehen, gelten als
langfristig wirksamste Maßnahme, um
die Lokalpopulationen zu stützen. Sollte
eine ausreichende Baumhöhlendichte in
Ausgleichsflächen erst entwickelt werden
müssen, können kurzfristig funktionale
Ausgleichsmaßnahmen als Interims-
lösung ergänzend eingesetzt werden
(Steck & Brinkmann 2015).
In Holzbetonkästen gleichen Typs herr-
schen bau- und materialbedingt immer
ähnliche mikroklimatische Verhältnisse
mit starken Temperaturfluktuationen
und niedriger Luftfeuchte. Im Gegensatz
dazu stellt sich das Mikroklima in der
FH1500© stabiler dar und durch den
Einsatz unterschiedlicher Stammdurch-
messer lassen sich naturnah ungleiche
Quartiereigenschaften erreichen. Das ei-
ner Spechthöhle ähnliche akustische Bild
unterstützt eine schnelle Annahme. Die
FH1500© wurden schneller und von
Einsatz seminatürlicher
Fledermaushöhlen FH1500©
als kurzfristig funktionale
Interimslösung zum Ausgleich
von Baumhöhlenverlust
Im Rahmen der Eingriffsplanung sollte
der Schutz von Baumhöhlen bzw.
Quartierbäumen, unabhängig von einem
vorliegenden Nutzungsnachweis, oberste
Priorität haben (Zahn & Hammer
2017). Ersatzquartiere können das von
Lokalpopulationen benötigte breite
Spektrum der Eigenschaften natürlicher
Baumhöhlen nicht vollständig abdecken.
Erst wenn es nach Prüfung aller Alterna-
tiven nicht möglich ist, den Höhlen-
baum zu erhalten, sind Ausgleichsmaß-
nahmen zu entwickeln und vorlaufend
umzusetzen. Ein adäquater Nutzungs-
verzicht in baumhöhlenreichen Alt-
baumbeständen und die Erhöhung der
Baumhöhlendichte in Potentialflächen,
die im funktionalen Zusammenhang
(5 von 20 FH1500© [25 %] nach 81
Tagen) und im Werra-Meißner-Kreis
(13 von 30 FH1500© [43 %] nach 183
Tagen).
Mit acht Arten bzw. Artengruppen in-
klusive einem Fernfund einer Mücken-
fledermaus (Pipistrellus pygmaeus) aus
Sachsen-Anhalt (304 km) entspricht das
Nutzerspektrum der FH1500© den vor-
kommenden baumhöhlenbewohnenden
Arten. Es wurden Wochenstuben der
Arten Bechsteinfledermaus (M. bechsteinii),
Wasserfledermaus (M. daubentonii), Abend-
segler (N. noctula), Kleinabendsegler (N.
leisleri) und Braunes Langohr (P. auritus)
nachgewiesen. Mit fünf Fledermaus-
arten, davon zwei Wochenstuben-
kolonien (Wasserfledermaus, Abend-
segler), liegt das Nutzerspektrum von
Holzbetonkästen unter dem der
FH1500© (Abb. 7).
Seminatürliche Fledermaushöhlen zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust
Abb. 7: Fledermausarten und Gruppengrößen in FH1500© und Holzbetonkästen (Schwegler) in den Jahren 2011 bis 2018.
In FH1500© konnten acht Fledermausarten, davon fünf mit Wochenstubenkolonien, nachgewiesen werden. In Holzbetonkästen
wurden fünf Arten festgestellt, davon zwei mit Wochenstubenkolonien.
Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 2019 91
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Die FH1500© sollten an Altbäumen
mit natürlichen Schadstellen bzw. Initial-
höhlungen installiert werden (min. 4 m
Höhe mit min. 2 m Freiraum), um einen
möglichen Übergang zur zukünftigen
Baumhöhle zu fördern (Abb. 1). Südaus-
richtung ist zum Schutz vor Überhitzung
zu vermeiden. Mit Gruppen von 30
FH1500© unterschiedlichen Durch-
messers werden saisonal variierende
Quartieransprüche berücksichtigt. Zur
Erhaltung einer durchgehenden Funkti-
on ist einmal im Jahr eine Reinigung
außerhalb der Wochenstubenzeit emp-
fehlenswert, da trotz Nestprävention
eine Fremdnutzung durch Vögel nicht
vollständig ausgeschlossen werden kann.
Danksagung
Wir danken der Stadt Gießen, dem
Forstamt Wettenberg und der Märker-
schaft Bellersheim für die Bereitstellung
unserer Monitoring-Gebiete, den NABU-
Ortsgruppen Gießen, Wieseck und
Allendorf für die finanzielle Unterstüt-
zung sowie der AG Säugetierökologie an
der Justus-Liebig-Universität Gießen
und den zahlreichen Studierenden für
die tatkräftige Hilfe bei den Kontrollen.
Kontakt
Prof. Dr. Jorge A. Encarnação
Institut für Tierökologie und
Spezielle Zoologie
Justus-Liebig-Universität Gießen
Heinrich-Buff-Ring 26 – 32
35392 Gießen
J.Encarnacao@bio.uni-giessen.de
Dr. Nina I. Becker
inatu.re – Institut für angewandte
Tierökologie und Umweltinformatik
Dr. Nina Becker und
Dr. Jorge Encarnação GbR
Im Brühl 2
35457 Lollar
info@inatu.re
Seminatürliche Fledermaushöhlen zum Ausgleich von Baumhöhlenverlust