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Open Educational Resources (OER) in Sachsen Status Quo -Potentiale -Herausforderungen

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Abstract

Im Kontext der Digitalisierung vollzieht sich an Hochschulen aktuell ein umfassen-der Transformationsprozess [1] [2]. Gerade im Bereich der Lehre scheinen die Mög-lichkeiten digitaler Technologien unbegrenzt. Lernmaterialien, bspw. Texte, Bilder, Videos, Online-Kurse sind ubiquer verfügbar. Doch wie können diese Materialien sinnvoll und legal integriert, genutzt und verbreitet werden? Sog. Open Educational Resources (OER) 1 bieten Möglichkeiten, den aktuellen Her-ausforderungen-rechtlicher, didaktischer sowie organisatorischer Natur-adäquat zu begegnen und die Potentiale digitaler Bildung nachhaltig zu erschließen [3]: Förderung der Nutzung neuer Lernformen: Um kompetent in einer digitalisier-ten Wissensgesellschaft zu agieren, bedarf es neuer Lernerfahrungen und flexible-rer, individualisierter Formate. OER ermöglichen die direkte Einbeziehung der Ler-nenden in die Gestaltung von Bildungsressourcen. Die Hürden zum Anpassen, Tei-len, Weiterentwickeln etc. sind gering. Verbesserung der Qualität von Lernmaterial: Der digitale Wandel erfordert neue Inhalte und verkürzt die Halbwertzeit von Wissen. Als OER können Bildungsmate-rialen laufend angepasst werden-sowohl an sich wandelnde fachliche Inhalte als 1 Dt. freie Bildungsressourcen-Definition der UNESCO: "Open Educational Resources (OERs) are any type of educational materials that are in the public domain or introduced with an open license. The nature of these open materials means that anyone can legally and freely copy, use, adapt and re-share them. OERs range from textbooks to curricula, syllabi, lecture notes, assignments, tests, projects, audio, video and animation." [4]
A.1 Open Educational Resources (OER) in Sachsen
Satus Quo Potentiale Herausforderungen
Aline Bergert2, Helge Fischer1, Fabiane Follert1,
Anne Lauber Rönsberg3, Sebastian Horlacher3
1 TU Dresden, Medienzentrum
2 TU Bergakademie Freiberg, Fak. für Mathematik & Informatik
3 TU Dresden, Inst. für Geist. Eigentum, Wettbewerbs- & Medienrecht
1 OER Potentiale und Anknüpfungspunkte
Im Kontext der Digitalisierung vollzieht sich an Hochschulen aktuell ein umfassen-
der Transformationsprozess [1] [2]. Gerade im Bereich der Lehre scheinen die Mög-
lichkeiten digitaler Technologien unbegrenzt. Lernmaterialien, bspw. Texte, Bilder,
Videos, Online-Kurse sind ubiquer verfügbar. Doch wie können diese Materialien
sinnvoll und legal integriert, genutzt und verbreitet werden?
Sog. Open Educational Resources (OER)
1
bieten Möglichkeiten, den aktuellen Her-
ausforderungen rechtlicher, didaktischer sowie organisatorischer Natur adäquat
zu begegnen und die Potentiale digitaler Bildung nachhaltig zu erschließen [3]:
Förderung der Nutzung neuer Lernformen: Um kompetent in einer digitalisier-
ten Wissensgesellschaft zu agieren, bedarf es neuer Lernerfahrungen und flexible-
rer, individualisierter Formate. OER ermöglichen die direkte Einbeziehung der Ler-
nenden in die Gestaltung von Bildungsressourcen. Die Hürden zum Anpassen, Tei-
len, Weiterentwickeln etc. sind gering.
Verbesserung der Qualität von Lernmaterial: Der digitale Wandel erfordert neue
Inhalte und verkürzt die Halbwertzeit von Wissen. Als OER können Bildungsmate-
rialen laufend angepasst werden sowohl an sich wandelnde fachliche Inhalte als
1
Dt. freie Bildungsressourcen Definition der UNESCO: Open Educational Resources
(OERs) are any type of educational materials that are in the public domain or introduced
with an open license. The nature of these open materials means that anyone can legally and
freely copy, use, adapt and re-share them. OERs range from textbooks to curricula, syllabi,
lecture notes, assignments, tests, projects, audio, video and animation. [4]
2
auch an individuelle Bedürfnisse der Lernenden. Auch die Nutzungsquantität/ Ver-
breitung unter Experten lässt Rückschlüsse auf die Qualität der Materialien zu.
Senkung öffentlicher und privater Bildungskosten: Die Erstellung hochwertiger
Bildungsmaterialien an deutschen Hochschulen ist meist öffentlich finanziert. Die
Inhalte nur kleinen Gruppen oder in kostenintensiven Lehrbüchern weiterzugeben
steht schon länger in der Kritik. Durch freie Lizensierung haben diese Ressourcen
eine längere Lebensdauer und sind einem weiteren Nutzerkreis zugänglich. Das
senkt Kosten auf Seiten der Hochschulen wie auch der Lernenden.
Förderung der Professionalisierung und des Engagements von Lehrenden:
Bzgl. Digitalisierung besteht seitens Lehrender nach wie vor Weiterbildungsbedarf.
Dieser sollte nicht abstrakt, sondern vor dem Hintergrund persönlicher Interes-
sen/Arbeitserleichterungen bedient werden. Durch OER haben Lehrende die Mög-
lichkeit, Inhalte legal und kostenfrei zu überarbeiten und an aktuelle Bedarfe anzu-
passen. OER erleichtern den Lehralltag und motivieren zur Zusammenarbeit.
Neue Wege des Studierendenmarketings: Gerade für kleine Hochschulen bieten
OER eine gute Möglichkeit, weltweit sichtbar zu sein und neue Zielgruppen anzu-
sprechen Studierendenwerbung über qualitativ hochwertige Lernmaterialien.
Beseitigung (urheber-)rechtlicher Unsicherheiten: Wie die Debatte um die Re-
form des Urheberrechts im Bildungs- und Wissenschaftsbereich zeigt, bestehen
massive Unsicherheiten bzgl. der Nutzung und Weitergabe von Lernmaterialien.
Durch OER kann eine Alternative zu den restriktiven urheberrechtlichen Rahmen-
bedingungen geschaffen werden.
Bildungsgerechtigkeit: OER sind weltweit und jederzeit verfügbar. Dies hilft in-
dividuelle Lernhindernisse auszuräumen und ermöglicht gleichmäßigen Verteilung
hochwertiger Bildungsressourcen über Institutions- und Ländergrenzen.
3
Befördert durch MOOCs und kollaborative Lehr-Lern-Initiativen wie L3T hielten
OER 2011/2012 Einzug in die deutsche Hochschullandschaft. Seit 2015 steht das
Thema auch auf der politischen Agenda bspw. durch Stellungnahmen der Hoch-
schulrektorenkonferenz [5] oder der Kultusministerkonferenz und des Bundesmi-
nisteriums für Bildung und Forschung [6].
Um OER und die damit verbundenen Potentiale an deutschen Hochschulen sichtbar
zu machen sowie den Aufbau von Kompetenzen zur Nutzung, Erstellung und Ver-
breitung von offenen Bildungsmaterialien zu stärken, startete 2016 die BMBF För-
dermaßnahme OERinfo. Neben zwei zentralen Stellen zur Informationsbündelung
(OERinfo) und Materialsammlung/-erstellung (Contentbuffet von jointly) existie-
ren verschiedene regionale Verbundprojekte.
In Kooperation zwischen der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg und der
HTW Dresden startete am 1. Januar 2017 das sächsisches Verbundprojekt OERsax
Etablierung von Open Educational Resources an sächsischen Hochschulen. Zent-
rale Aspekte des Projektes sind a) die zielgruppengerechte Qualifizierung von Mul-
tiplikatoren aus den Bereichen E-Learning, Verwaltung und Weiterbildung, b) In-
formation der Mitglieder sächsischer Hochschulen bzgl. existierender OER-Ange-
bote und -Maßnahmen, c) die Beseitigung organisatorischer Hürden (bspw. bessere
Auffindbarkeit und Lizenzierung von OER auf OPAL) wie auch d) eine strategische
Verankerung und übergreifende Vernetzung des Themas an den Hochschulen wie
auch in Kooperation zu Schulen und Bibliotheken.
Als Ausgangspunkt für das Projekt wurde im ersten Quartal 2017 durch ein Projekt-
team des Medienzentrums der TU Dresden eine Sachstandserhebung zum Thema
OER in Sachsen. Wer gehOERt dazu? durchgeführt.
2 Entwicklungsstand OER in Sachsen
2.1 Ausgangssituation: Sachsen im deutschlandweiten Vergleich
International schien es lange so, dass Deutschland insgesamt das Thema, wie Dei-
mann u.a. es ausdrückten, „verschlafen“ [7] hätte. Gemäß einer Studie von Friz war
4
2014 Nordrhein-Westphalen das einzige Bundesland, welches ausgehend von ei-
ner Anhörung im Landtag 2013 freie Lern- und Lehrmaterialien staatlich fördern
lässt [8].
2
Folgt man der Studie Open Educational Resources in Deutschland der Technolo-
giestiftung Berlin [10] belegte Sachsen bzgl. Entwicklungsstand von OER deutsch-
landweit 2015 den letzten Platz. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern fand von
2014 bis 2015 auch kein Zuwachs der OER-Aktivitäten statt.
3
Nachfolgende Abbil-
dungen (1 und 2) zeigen die OER-Initiativen oder -Projekte im Vergleich zwischen
den Bundesländern.
Abbildung 1: Entwicklung und Perspektiven OER. (Dobusch 2015, S. 15)
Etwas weniger ernüchternd ist die untenstehende Abbildung aus dem OER-Atlas
2016 von Neumann und Muuß-Merholz. Hier rangiert Sachsen im Mittelfeld zwi-
schen Hessen und Niedersachsen
4
[11].
2
In Sachsen wurde OER 2014 im Strategiepapier des Arbeitskreises E-Learning der Landes-
rektorenkonferenz Sachsen als Trend benannt. Im Bereich der Schulen verabschiedeten die
Redakteure der Landesbildungsserver 2016 eine Selbstverpflichtungserklärung zu OER [9].
3
MOOCs der TU Dresden und Fortbildungsaktivitäten [10]
4
Der derzeitige OER-Atlas hat die sächsischen OER-Iniativen tutory, Saxon Open Online
Course 2013/14 (SOOC13/14), SupraTix (ehemals ChemTics), mathespiele.info, und den „Sa-
xon Open Online Course in OPAL (SOOPAL) erfasst [11].
5
Abbildung 2: OER Atlas: Akteure und Aktivitäten, (Deimann u.a 2016 S. 16)
2.2 Sachstanderhebung
Über die international und deutschlandweit betrachteten Projekte hinaus, waren zur
Zeit der Antragstellung OERsax durchaus andere vielversprechende sächsische Ini-
tiativen und Gemeinschaften bekannt.
5
Diese zu identifizieren und zu klassifizieren
war Hauptaufgabe der Sachstandserhebung im Projekt OERsax.
Dafür war es notwendig, insbesondere solche Initiativen in den Blick zu nehmen,
die aktuell Berührungen mit OER haben oder sich explizit mit dem Bereitstellen
und Teilen von Lehr- und Lerninhalten beschäftigen. Da die Bezeichnung OER in
der Vergangenheit verstärkt in der Scientific Community diskutiert wurde und
(noch) nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch im Bildungswesen gehört, galt es
daher Suchstrategien zu entwickeln, mit denen auch solche Akteure/Initiativen er-
fasst werden könnten, die alternative Begriffe für ihre Vorhaben verwenden. Auf
Grundlage der OECD-Studie Open Educational Resources a Catalyst for Innova-
tion [3] den Whitepapers zu OER in der Schule, Hochschule und Weiterbildung
6
5
Bspw. ID4BM Instruktionsdesign für das Bildungsmanagement: Kollaborative Produktion
von Lernressourcen, Aufgabenpool des Netzwerkes Mathematik/Physik + E-Learning
6
http://open-educational-resources.de/oer-whitepaper/
6
sowie dem OER-Atlas 2016 [12] wurde zunächst eine begriffliche Eingrenzung vor-
genommen, um eine geeignete Recherchestrategie zu entwickeln. Für den Begriff
Open Educational Resources finden sich in deutschen Übersetzungen mehrere Ter-
minologien, die zum Teil synonym verwendet werden können. Die einen sprechen
von freien Bildungsmaterialien, während andere wiederum von offenen Lehrmate-
rialien oder lizenzfreien Bildungsressourcen sprechen. Für die strategische Schlag-
wortrecherche wurden daher alle diese Bezeichnungen in der deutschen Entspre-
chung gesucht und jeweils mit den Attributen freie, offene und lizenzfreie kombi-
niert. Diese Kombinationen wurden dann in der erweiterten Google-Suche syste-
matisch eingestellt und mit dem Begriff Sachsen ergänzt. In einer späteren Recher-
cherunde wurden diese Schlagworte gezielt mit dem Zusatz sächsischer Hochschul-
standorte gesucht: Dresden, Leipzig, Chemnitz, Freiberg, Zwickau, Zittau, Görlitz,
Meißen und Mittweida. Damit wurden explizit nach OER-verwandten Initiativen in
den sächsischen Ballungsräumen und Hochschulstandorten gesucht. Hier die Wort-
kombinationen der Schlagwortrecherche im Überblick:
Gegenstand
Ort
Unterrichtsmaterialien
Bildungsmaterialien
Bildungsmedien
Bildungsressourcen
Lernmaterialien
Lehrmaterialien
Lehr-Lern-Materialien
Lehr- und Lernunterlagen
Open Educational Resources
Sachsen
Dresden
Leipzig
Chemnitz
Freiberg
Zwickau
Zittau
Görlitz
Meißen
Mittweida
Die Recherche wurde auf die ersten drei bis fünf Suchergebnis-Seiten beschränkt.
Alle relevanten Ergebnisse wurden in einer Google Drive Fusion Table
7
erfasst. Für
die Bestandsaufnahme wurden die Akteure, Initiativen und Projekte mit folgenden
Parametern erfasst:
7
https://sites.google.com/site/fusiontablestalks/home
7
Name
Beschreibung
URL
Anbieter
Stadt
Region
Institution
Angebotsformat
Was genau?
Zielgruppe
Bemerkungen
Datum/Zeitraum der Recherche
Für die Parameter Institution und Angebotsformat wurden feste Auswahl-Katego-
rien festgelegt, die das Filtern der priorisierten Daten ermöglicht:
Parameter
Kategorisierung
Erläuterung
Institution
Schule
Umfasst die gesamte Primarstufe, Sekundarstufe I und II der All-
gemeinbildenden Schulen sowie die Berufsbildenden Schulen.
Hochschule
Umfasst den gesamten Tertiärbereich I: Universität, Hochschule,
Berufsakademie, Fachholschule und Verwaltungsfachhochschule.
Weiterbildung
Umfasst den gesamten Tertiärbereich II (Quartärbereich) und
auch die Non-/Informale Bildung.
Angebots-
format
Content
Darunter zählen konkrete OER-Inhalte, Arbeitsblätter, Unter-
richtsmaterialien, Wikis, Online-Kurse, MOOCs usw.
Infrastruktur
Darunter zählen Lern- und Content-Sharing-Plattformen
(LMS/CMS), Autorentools usw.
Service
Darunter zählen Informations- und Qualifizierungsangebote zum
Thema OER, Konferenzen, Workshops, Meetups, usw.
2.3 Befunde
Nach Abschluss der Recherchen können 50 Einträge für sächsische Akteure, Pro-
jekte und Initiativen verzeichnet werden (Stand: 28.03.2017), wobei mit Sicherheit
noch eine Dunkelziffer existiert, die nicht erfasst wurde.
Abbildung 5: Einträge pro Bildungsbereich (Stand: 28.03.2017)
8
Bereits während der Anmeldungen zum OERsax Kick-Off wurde deutlich, dass ein-
zelne Akteure bspw. im Begriff sind zum Thema OER zu publizieren oder bereits
an konkreten Projekten arbeiten, die bis dato noch nicht veröffentlicht sind. Zudem
wurden auch Contents, Infrastrukturen und Services aufgenommen, die nicht expli-
zit OER beinhalten bzw. anbieten, aber die bereits ob bewusst oder unbewusst -
einen Schritt in diese Richtung gehen und potenzielle Mitglieder der OER-Commu-
nity sein könnten.
Überraschenderweise liegt der Hochschulsektor mit 21 Einträgen gleichauf mit dem
Schulsektor. Im Bundesweiten Durchschnitt dominiert laut OER-Atlas der Schul-
sektor:
Abbildung 6: Einträge pro Bildungssektor (Stand: 28.03.2017).
Im sächsischen Schul- sowie im Hochschulbereich konnten verschiedene Initiati-
ven, die (freie) Lernmaterialen für Lehrer oder Schüler bereitstellen, identifiziert
werden. Das Teilen von Inhalten scheint insgesamt bereits weit verbreitet zu sein,
was die (kulturelle) Basis für den offenen Umgang mit Lernmaterial im Sinne von
OER darstellt. Mit Blick auf die Infrastruktur sind zahlenmäßig zwar weniger
Einträge als im Content- und Servicebereich, aber es sollte beachtet werden, dass
eine hohe Anzahl an verschiedenen Plattformen eher kontraproduktiv ist.
9
3 Fazit und Herausforderungen
Für das Projekt OERsax besitzt die vorgestellte Sachstandserhebung nicht nur einen
wissenschaftlichen Nutzen, sondern auch einen enormen praktischen Mehrwert hin-
sichtlich Community-Bildung und der Erhebung aktueller Bedarfe. Folgende Her-
ausforderungen und Aufgaben werden für die weitere Projektarbeit abgeleitet:
Strategiebildung: Der Austausch mit Akteuren aus Schulen und Bibliotheken
sollte verstetigt werden (bspw. durch die Schaffung einer zentralen Beratungs-
stelle), nicht nur bzgl. der Schaffung einer einheitlichen (technischen) OER-Infra-
struktur und Bildungsangeboten, sondern auch, um das Thema bei Entscheidern aus
Politik und Verwaltung voranzubringen. Ziel sollte eine gemeinsame sächsische
OER Policy sein. Der interdisziplinäre Ansatz von OERsax (Bearbeitung des The-
mas aus didaktischer, rechtlicher, juristischer Perspektive) zeigt sich als sehr frucht-
bar bzgl. Akzeptanzsicherung in verschiedenen Netzwerken und wird ausgebaut.
Organisatorisch-Technisch: Es ist dringend notwendig, nicht nur OER auf den
zentralen Plattformen auffindbar (Metadaten und Lizensierung) und damit nutzbar
zu machen, sondern auch eine zentrale Plattform zur Communy-Bildung und zum
Erfahrungs- bzw. Informationsaustausch zu bieten.
8
Didaktisch-kulturell: Der Wissensstand bzgl. OER an sächsischen Hochschulen
ist äußerst unterschiedlich. Es schwankt zwischen erster Sensibilisierung für Leh-
rende und Spezialweiterbildung für Mitglieder der OER-Communities. Demnach
sind die Bedarfe sehr unterschiedlich. OERsax wird daher ein modulares Informa-
tions- und Weiterbildungsangebot zusammenstellen, das nach Möglichkeit in exis-
tierende Angebote integriert werden kann. Um das Thema OER an Hochschulen
voranzubringen, sollten zentrale (Weiterbildungs-)Einrichtungen sollten bzgl. OER
mit gutem Beispiel vorangehen und Materialien nach Möglichkeit unter freien Li-
zenzen veröffentlichen.
Es ist beabsichtigt, den Sachstandsbericht im Rahmen von OERsax fortzuschreiben.
8
Aktuell dient der Projektblog dazu diese Aufgabe zu erfüllen: http://blogs.hrz.tu-frei-
berg.de/oersax/
10
Literaturangaben
[1] Kerres, M, 2016, E-Learning vs. Digitalisierung der Bildung: Neues Label o-
der neues Paradigma?, in: Hohenstein, A. u.a. (Hrsg.): Handbuch E-Learn-
ing, https://learninglab.uni-due.de/sites/default/files/elearning-vs-digitali-
sierung.pdf
[2] Müller, W. u.a., 2016, 20 Thesen zur Digitalisierung der Hochschulbildung,
https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/da-
teien/HFD%20AP%20Nr%2014_Diskussionspapier.pdf
[3] Orr, D. u.a., 2015, Open Educational Resources: A Catalyst for Innovation,
http://dx.doi.org/10.1787/9789264247543-en
[4] UNESCO, 2015, URL http://www.unesco.org/new/en/communication-and-
information/access-to-knowledge/open-educational-resources
[5] Hochschulrektorenkonferenz, 2016, Potenziale für innovative Lehre HRK zu
Open Educational Resources, https://www.hrk.de/fileadmin/redak-
tion/hrk/02-Dokumente/02-02-PM/HRK_PM_OER_Senat_15032016.pdf
[6] Kultusministerkonferenz, Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMBF, 2015, Bericht der Arbeitsgruppe des Bundes und der Länder zu
OER, http://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/si-
tes/4/2015/03/BMBF-KMK-Bericht-zu-OER.pdf
[7] Deimann, M. u.a., 2015, Whitepaper Open Educational Resources an
Hochschulen, http://open-educational-resources.de/oer-whitepaper-
hochschule/
[8] Friz, S. 2015, Open Education Initiatives in Germany, A report for the
POERUP project, http://poerup.referata.com/wiki/Germany
[9] Tiburski, J., 2016, Das Schweizer Taschemesser der digtalien Bildung oder
doch nicht? https://www.lernsax.de/wws/1244514.php
[10] Dobusch, L. u.a., 2015, OER in Deutschland, Entwicklungsstand und Per-
spektiven, URL: https://www.technologiestiftung-berlin.de/fileadmin/da-
ten/media/publikationen/151103_OER_in_Deutschland.pdf
[11] Neumann, J; Muuß-Merholz, J., 2016, OER Atlas 2016, Akteure und Aktivi-
täten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. http://open-educational-
resources.de/16/atlas/
... erleichtert den Anbietenden ebenso wie den Dozierenden eine stetige Anpassung der Lehrbzw. Lernunterlagen an sich fortlaufend wandelnde fachliche Inhalte sowie die spezifischen Charakteristika der vorliegenden Anwendungskontexte und adressierten Zielgruppen[11] [14]. Diese Anpassungs-und Weiterentwicklungsprozesse tragen gleichzeitig zu einer kontinuierlichen Qualitätssicherung bei. ...
... Diese technisch-rechtlichen Rahmenbedingungen sollen dazu beitragen, dass das Lehrkonzept von möglichst vielen Hochschulen eingesetzt und gemeinsam weiterentwickelt wird. Auf diese Weise werden Synergien zwischen Hochschulen geschaffen, vorhandene Ressourcen institutionsübergreifend genutzt und öffentliche Bildungskosten reduziert[11]. Weiterhin wird die Lebensdauer des Lehrkonzeptes erhöht und der bis dato überschaubare Fundus an OER für die Lehre an deutschen Hochschulen erweitert.Tab. ...
Article
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Die Vermittlung von Fachwissen zur sicherheitsgerechten Konstruktion von Maschinen findet an deutschen Hochschulen in der Fachrichtung Maschinenbau bislang nur in einem eher begrenzten Umfang statt. Um dem zu begegnen, wurde ein Lehrkonzept für den Einsatz in akademischen Vorlesungen entwickelt, das unter freier Lizenz bereitgestellt wird und von den Anbietenden und Nutzenden gemeinsam weiterentwickelt werden soll. Es setzt sich aus inhaltlichen Modulen und didaktischen Lernelementen zusammen. (in: sicher ist sicher, Volume 70, Nr. 10 2019. Seiten 488-493)
... Die Lizenzierung als OER soll verwertungsrechtlichen Unsicherheiten entgegenwirken, die fortlaufende und kontextspezifische Anpassung der Lehr-bzw. Lernunterlagen vor dem Hintergrund der zunehmenden Wissensdynamisierung ermöglichen und somit die Nutzerakzeptanz und Lebensdauer des Lehrkonzeptes maßgeblich erhöhen (Follert, et al., 2017;Malina, 2015 ...
Technical Report
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Eine sicherheits- und gesundheitsgerechte Gestaltung von Produkten wie beispielsweise Maschinen kann maßgeblich dazu beitragen, Gefährdungen durch gefährliche Produkte zu vermeiden. Diesbezüglich ist auch die akademische Ausbildung in der Pflicht, zukünftigen Fachkräften als frühzeitige Präventionsmaßnahme den Erwerb von umfassenden und fundierten Fachkenntnissen zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke wurde ein bereits 2009 im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) umgesetztes Blended Learning-Konzept für den Einsatz in der akademischen Lehre von der Technischen Universität Dresden (TUD) unter inhaltlichen, didaktischen, technischen und lizenzrechtlichen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Das modernisierte Lehrkonzept setzt sich aus fünf Themenkomplexen mit insgesamt 14 Lernmodulen zusammen. Zu jedem Themenkomplex wurden je ein Lernarrangement und Wissensbaustein als zentrale Dokumente sowie multimediale Präsentationsfolien, Übungs- und Prüfungsaufgaben und eine webbasierte Lernanwendung umgesetzt. Der modularisierte Aufbau sowie die inhaltlich duale Umsetzung von Präsenzlernmaterialien und Lernanwendung ermöglichen einen flexiblen, zielgruppenorientierten Einsatz des Lehrkonzeptes im Rahmen von akademischen Lehrveranstaltungen. Zahlreiche Anwendungsaufgaben begünstigen dabei eine praxisnahe Wissenskonstruktion, fördern den Lerntransfer und bereiten Studierende somit optimal auf ihre späteren beruflichen Anforderungen vor. Die auch auf mobilen Endgeräten verwendbaren Lehr- und Lernmaterialien werden allen interessierten Institutionen und Professuren, die bereits im Bereich Produkt- und Maschinensicherheit lehren bzw. zukünftig lehren möchten, als freie Bildungsressource (Open Educational Resource) zur Verfügung gestellt. Dieses Lizenzmodell ermöglicht den Anwendern, an der Aktualisierung und Weiterentwicklung der Lehr- bzw. Lernunterlagen zu partizipieren. Die Bereitstellung erfolgt über ein hochschulübergreifendes Lernmanagementsystem, welches neben einer Dokumentenverwaltung auch vielfältige digitale Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge, wie etwa Foren, digitale Lerntagebücher und Wikis, enthält. Diese erweitern die methodischen Einsatzmöglichkeiten des Lehrkonzeptes. Die unter Verwendung eines umfassenden Mixed-Methods-Designs mit Studierenden der unmittelbaren Zielgruppe durchgeführte Erprobung bescheinigt dem Lehrkonzept eine hohe Qualität und deutet dessen vielfältige Potentiale für die akademische Ausbildung an. Die definierten technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben darüber hinaus auch sekundären Zielgruppen wie etwa Berufsschulen und Betrieben die freie Nutzung und Anpassung der Lehr- bzw. Lernunterlagen.
... They can be edited with free-of-charge, cross-platform software, such as LibreOffice and OpenOffice. Licensing the concept as OER is intended to counteract uncertainties regarding exploitation law, to enable the continuous and context-specific adaptation of the teaching and learning materials in the light of the increasing dynamisation of knowledge and thus, to significantly increase the user acceptance and lifespan of the educational concept (Follert, et al., 2017;Malina, 2015). ...
Technical Report
Full-text available
Designing products, such as machines, in line with safety and health requirements can contribute significantly to avoiding hazards posed by dangerous products. In this respect, higher education is required to provide future professionals with comprehensive and profound knowledge in order to prevent hazards at an early stage. For this purpose, a blended learning concept for higher education had already been implemented since 2009 on behalf of the Federal Institute for Occupational Safety and Health (BAuA) and was recently refined in terms of its content, didactics, technical aspects and licensing by the TU Dresden (TUD). The updated educational concept consists of five topics comprising a total of 14 learning modules. For each topic, a learning arrangement and a knowledge module have been implemented as central documents alongside multimedia presentation slides, exercises and examination tasks, and a web-based learning application. A flexible, target group-oriented use of the educational concept in academic teaching and learning is facilitated by the modular structure and the parallel implementation of the learning content within the classroom learning materials and the web application. Its numerous practical exercises promote practice-oriented knowledge construction, foster learning transfer and thus, provide students with an ideal preparation for their future work. The teaching and learning materials, which can also be used with mobile devices, are provided as open educational resources (OER). They can be used by members of all interested institutions and university chairs who have already been teaching in the field of product and machinery safety or would like to do so in future. This licensing model allows users to actively participate in updating and enhancing the teaching and learning materials. The educational concept is provided using a cross-university learning management system that contains document management services as well as a variety of digital communication and collaboration tools, including forums, digital learning diaries, and wikis. These tools are meant to extend the methodical applications of the educational concept. The concept has been evaluated using a comprehensive mixed-method design involving students from the immediate target group. The results of the evaluation attest to the high quality of the educational concept and indicate its manifold opportunities for being used in higher education. The specified technical and legal conditions furthermore permit secondary target groups such as vocational schools and enterprises to use and adapt the provided materials free of charge.
Conference Paper
Full-text available
Der Beitrag thematisiert die Debatten um Industrie 4.0 und Digitalisierung in der Hochschullehre. Am Beispiel der akademischen Ingenieurausbildung gehen die Autorinnen der neuen Rolle digitaler Medien nach. Folgend werden aktuelle Überlegungen aus der TU Bergakademie Freiberg zu einem Planungs- und Evaluationsmodell, u.a. für einen bedarfs- und zeitgemäßen Medieneinsatz, vorgestellt. Der Beitrag dient einerseits zur Klärung begrifflicher Irritationen, andererseits als Impuls zur Curriculumentwicklung. Es handelt sich um einen Werkstattbericht.
Book
Full-text available
Education is the key to economic, social and environmental progress, and governments around the world are looking to improve their education systems. The future of education in the 21st century is not simply about reaching more people, but about improving the quality and diversity of educational opportunities. How to best organise and support teaching and learning requires imagination, creativity and innovation. Open educational resources (OER) are teaching, learning and research materials that make use of tools such as open licensing to permit their free reuse, continuous improvement and repurposing by others for educational purposes. The OER community has grown considerably over the past 10 years and the impact of OER on educational systems has become a pervasive element of educational policy This report aims to highlight state of the art developments and practices in OER, but also to demonstrate how OER can be a tool for innovation in teaching and learning.
  • Bundesministerium Kultusministerkonferenz
  • Für Bildung Und Forschung
  • Bmbf
Kultusministerkonferenz, Bundesministerium für Bildung und Forschung -BMBF, 2015, Bericht der Arbeitsgruppe des Bundes und der Länder zu OER, http://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/sites/4/2015/03/BMBF-KMK-Bericht-zu-OER.pdf
Das Schweizer Taschemesser der digtalien Bildung -oder doch nicht?
  • J Tiburski
Tiburski, J., 2016, Das Schweizer Taschemesser der digtalien Bildung -oder doch nicht? https://www.lernsax.de/wws/1244514.php