Die gegenwärtige öffentliche Diskussion über das Verhältnis „unserer Jugend“ zur Politik und zur Gesellschaft insgesamt ist geprägt einerseits durch ungläubiges Erstaunen über Aktionismus, realitätsfernen Idealismus, moralischen Rigorismus, gewaltlose und gewalttätige Interessendurchsetzung, andererseits durch Klagen über Interesselosigkeit, Perspektivelosigkeit, Passivität, kritiklose Anpassung,
... [Show full abstract] Aussteigertum, Parteien- und Staatsverdrossenheit. Die öffentliche Diskussion in den Massenmedien und in den politischen Gremien neigt dazu, diese beiden Arten der Beziehung zwischen Jugendlichen und ihrer gesellschaftlichen Umwelt als nahezu zusammenhanglose Phasen einer geschichtlichen Entwicklung anzusehen, die sich zu Zeiten einer „Tendenzwende“ überlappen, um sich sodann noch innerhalb einer Generation gegenseitig abzulösen. Beide Arten der Beziehung könnten jedoch auch alternative Bewältigungsstrategien für ein und dieselbe Umweltkonstellation sein. Es drängt sich die Frage nach den Bedingungen auf, die dazu beitragen, daß manche Jugendliche sich beispielsweise zu gewalttätigem Aktionismus, andere zu resignativem Aussteigertum und wiederum andere zu einem verantwortungsbewußten, zielorientierten gesellschaftlichen Engagement hin entwickeln.