In der Zusammenschau der im Band „Prekäre Lebenswelten im Prisma der Ernährung“ versammelten Fallstudien, so lässt sich resümieren, erweist sich das Erzählen über den Komplex Ernährung – von den Wünschen über die Planung und den Einkauf – bis zum Verzehr als operabler und nicht zuletzt auch sehr alltagsnaher Indikator der Konstruktion von und des Umgangs mit Prekarität. In den eng miteinander verwobenen Deutungs- und Wahrnehmungsweisen von Unsicherheit, finanzieller Armut und biografischen Krisenerfahrungen im Lebenszusammenhang kristallisiert sich eine hohe Verflechtung und wechselseitige Beeinflussung von Prekarität und Ernährung sowie der sie prägenden Konstanten heraus. Der Artikel unterzieht die Befunde zum Verhältnis von Prekarität und Ernährung einer abschließenden Reflexion, welche wesentliche Grundlinien wiederkehrender Aspekte darlegt und damit nicht zuletzt auch plurale Bezüge zu unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen und Perspektiven aufzeigt.