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Abstract
Seit den Anfängen des Comics zählen Genres zu den zentralen Verständigungsbegriffen zwischen Produzent_innen und Rezipierenden. Sie können an bestehende literarische Traditionen der Phantastik, der Romanze und der Abenteuerliteratur anschließen. In einigen Fällen stehen sie in enger Verbindung mit dem Format der Publikation, von den Sonderseiten der Sonntagszeitung bis hin zu webspezifischen Inhalten. Autobiographische Erzählungen und Sachcomics verpflichten sich graduell auf dokumentarische Anteile.
Sind Superheldinnen feministisch? Welche Rolle spielten antike Mythen, die biblische Geschichte des Simson oder Nietzsches Philosophie für die Schöpfer von Superman? Und was hat die Nibelungensage mit Marvel zu tun? Antworten auf diese und weitere Fragen - u.a. nach der vielfältigen Medialität und Rezeptionsgeschichte von Superhelden-Stories, der Perspektive der Comicschaffenden auf ihre Kunst und dem sich wandelnden Bild des Superhelden in der aktuellen Forschung - gibt dieser Reader, der erstmals in deutscher Sprache und für ein breites Publikum Texte zu Theorie und Geschichte der Superhelden versammelt und kommentiert. Mit Texten u.a. von Shilpa Davé, Umberto Eco, Stan Lee, Friedrich Nietzsche und Véronique Sina und Interviews u.a. mit Frank Miller, Alan Moore und Roy Lichtenstein.
Over the past forty years, American film has entered into a formal interaction with the comic book. Such comic book adaptations as Sin City , 300 , and Scott Pilgrim vs. the World have adopted components of their source materials' visual style. The screen has been fractured into panels, the photographic has given way to the graphic, and the steady rhythm of cinematic time has evolved into a far more malleable element. In other words, films have begun to look like comics. Yet, this interplay also occurs in the other direction. In order to retain cultural relevancy, comic books have begun to look like films. Frank Miller's original Sin City comics are indebted to film noir while Stephen King's The Dark Tower series could be a Sergio Leone spaghetti western translated onto paper. Film and comic books continuously lean on one another to reimagine their formal attributes and stylistic possibilities. This book examines this dialogue in its intersecting and rapidly changing cultural, technological, and industrial contexts. Early on, many questioned the prospect of a “low” art form suited for children translating into “high” art material capable of drawing colossal box office takes. Now the naysayers are as quiet as the queued crowds at Comic-Cons are massive. The book provides a nuanced account of this phenomenon by using formal analysis of the texts in a real-world context of studio budgets, grosses, and audience reception.
Welche Rolle spielt die Kategorie Gender für die Konstitution von Comic und Film? Véronique Sina geht dieser Frage anhand ausgewählter Comic- und Filmbeispiele wie Frank Millers »Sin City«, Enki Bilals »Immortel (ad vitam)« oder Matthew Vaughns »Kick-Ass« nach. Auf Basis einer detailreichen, vergleichenden Analyse beider Medien entwickelt sie das Konzept des performativen Comicfilms und verdeutlicht dabei gleichzeitig, wie sich Comic, Film und Gender wechselseitig generieren und produktiv aufeinander einwirken. Mit dieser Fokussierung auf die reziproke Beziehung der Performativität von Gender sowie der Medialität des Performativen leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zu den Gender-Media Studies.
Sind Superheldinnen feministisch? Welche Rolle spielten antike Mythen, die biblische Geschichte des Simson oder Nietzsches Philosophie für die Schöpfer von Superman? Und was hat die Nibelungensage mit Marvel zu tun? Antworten auf diese und weitere Fragen - u.a. nach der vielfältigen Medialität und Rezeptionsgeschichte von Superhelden-Stories, der Perspektive der Comicschaffenden auf ihre Kunst und dem sich wandelnden Bild des Superhelden in der aktuellen Forschung - gibt dieser Reader, der erstmals in deutscher Sprache und für ein breites Publikum Texte zu Theorie und Geschichte der Superhelden versammelt und kommentiert. Mit Texten u.a. von Shilpa Davé, Umberto Eco, Stan Lee, Friedrich Nietzsche und Véronique Sina und Interviews u.a. mit Frank Miller, Alan Moore und Roy Lichtenstein.
Die Eigendynamik des Phänomens Star Trek lässt sich an zwei Begegnungen des Raumschiffs Enterprise mit Aliens aus unterschiedlichen Jahrzehnten veranschaulichen. Die beiden Beispiele aus den Episoden Arena aus der Original Series und Darmok aus der Next Generation ereignen sich nicht am Rande des Universums, an dem Gott, wie seit Star Trek V – The Final Frontier (USA 1989) bekannt ist, auf ein Raumschiff wartet. Sie vollziehen sich in den Grenzgebieten des Alpha-Quadranten und gehören zum Alltagsgeschäft der Crew im Kontakt mit Zivilisationen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Located within the more encompassing project of a genuinely transmedial narratology, this article's focus is twofold: on the one hand, it aims to further our understanding of strategies of narrative representation and processes of narrative comprehension across media by developing a transmedial conceptualization of storyworlds as intersubjective communicative constructs; on the other hand, it will zoom in on transmedial as well as medium-specific forms of representational correspondence (sensu Currie), examining the question to what extent spectators of films, readers of comics, and players of video games may choose to apply variations of the principle of charity (sensu Walton) in cases where default assumptions about the relation between a narrative representation and the storyworld(s) it represents become problematic or even collapse entirely.
Was ist ein Superheld? Oder eine Superheldin? Für Peter Coogan ist die Sache klar: Eine Superheldin oder ein Superheld, das ist ein »heroischer Charakter auf einer selbstlosen, pro-sozialen Mission« (Coogan 2009, 77, Übers. J. E.). Sie oder er hat »außergewöhnliche Fähigkeiten«, verfügt über »fortschrittliche Technik« oder weist zumindest »hochentwickelte körperliche, mentale oder mystische Merkmale« auf. Dazu hat sie oder er eine »Superheldenidentität«, die sich in einem »Codenamen oder unmittelbar wiedererkennbaren Kostüm« widerspiegelt. Kostüm und Codename fassen »Biographie, Charakter, Kräfte und Ursprung (die Wandlung vom normalen Menschen zum Superhelden)« kompakt und auf den ersten Blick nachvollziehbar zusammen. Dazu kommt, im Sinne einer »Doppelidentität«, oft eine weitere zivile Identität, die »sorgsam geheim gehalten wird«. Schließlich ist der Superheldencomic in seinen Eigenschaften ganz klar von anderen Genres unterschieden — aufgrund der »Dominanz der eigenen Genrekonventionen« falle die Abgrenzung zu »Fantasy, Science Fiction, Detektivgeschichte« angeblich nicht schwer (vgl. ebd.).
Tapfere Helden, waghalsige Abenteuer, schreiendkomische Geschichten oder der Kampf ›Gut gegen Böse‹ — das sind Sujets, die auf ihre Rezipienten einen starken Sog ausüben und zahlreiche Klassiker der Comic-Kunst ausmachen. Man wird in der Lektüre Teil dieser Welten, leidet mit den Helden, kämpft an ihrer Seite und triumphiert mit ihnen über den Bösewicht. Von Interesse ist bei einer solchen Lektüre, die sich häufig dem Vorwurf der Naivität ausgesetzt sieht, vor allem die Handlung: Es kommt darauf an, was passiert. Die Welt präsentiert sich — in einem mehr oder weniger illusionistischen Gestus — als in sich geschlossenes Universum. Die gezeichneten Linien sowie kolorierten Flächen, die mit Text gefüllten Sprechblasen und die in die gezeichnete Welt gedrängten, Laute und Geräusche imitierenden Buchstaben werden nur in ihrer Funktion wahrgenommen, diese Welt darzustellen und die Geschichte zu erzählen. Dieser holzschnittartig umrissenen Form des Comics samt der sie begleitenden Lektüreform steht eine andere gegenüber, bei der es nicht auf die Geschichte, sondern vor allem auf die Art und Weise der Präsentation — das Wie — ankommt.
Grant, Barry Keith: Film Genre. From Iconography to Ideology. London 2007.
Sean: Marvel Comics. The Untold Story
Howe
Howe, Sean: Marvel Comics. The Untold Story. New York 2012.
Andreas: »Avengers Assemblage. Genre-Settings und Worldbuilding in den Marvel-Filmen«
Rauscher
Mythic Structures for Writers
Christopher Vogler
Vogler, Christopher: The Writer's Journey. Mythic Structures for Writers. Studio City 2007.
Ulrich: »Mein großer Freund Shane«
Von Berg
Einführung in die fantastische Literatur
Tzvetan Todorov
Todorov, Tzvetan: Einführung in die fantastische Literatur. Berlin 2013.
Andreas: »The Marvel Universe on Screen«
Rauscher
Andreas: »Patchwork-Narrative der Mainstream-Minderheiten
Rauscher
Andreas: »Die Cartoon-Modalitäten des Batman-Franchise und die Gemachtheit von Gotham City«
Rauscher
The Genius of the System. Hollywood Filmmaking in the Studio Era
Thomas Schatz
Schatz, Thomas: The Genius of the System. Hollywood Filmmaking in the Studio Era. New
York 1988.
Jochen: »Superheldencomics«
Ecke
Peter: »Genre. Reconstructing the Superhero in
Coogan
Was ist Afrofuturismus? Eine Reise in die Kunst und den Film«
Ytasha L Womack
Womack, Ytasha L.: »Was ist Afrofuturismus? Eine Reise in die Kunst und den Film«. In:
Kristina Jaspers/Nils Warnecke/Gerlinde Waz/Rüdiger Zill (Hg.): Future Worlds. Science
Fiction Film. Berlin 2017, 108-121.
Wein, Len: The Incredible Hulk #181. New York 1974.
Genretheoretische Comicanalyse
01_Inhalt_Comicanalyse | primustype | JBM | Fr. Rao | LB Comicanalyse 04774 |02.07.2019
Rick: Film/Genre. London
Jan 1982
Zitierte Literatur Altman
Zitierte Literatur
Altman, Rick: Film/Genre. London 1999.
Aristoteles: Poetik. Stuttgart 1982.
Barthes, Roland: Mythen des Alltags. Berlin 2012.
Bazin, André: Was ist Film? Berlin 2004.
Jan 2019
157-164
Colin B Harvey
Harvey, Colin B.: »Transmedia Genre«. In: Matthew Freeman/Renira Rampazzo Gambarato
(Hg.): Routledge Companion to Transmedia Studies. New York 2019, 157-164.
Jan 2015
21-53
Jan-Noël Thon
Thon, Jan-Noël: »Converging Worlds. From Transmedial Storyworlds to Transmedial Universes«. In: Storyworlds. A Journal of Narrative Studies 7/2 (2015), 21-53.