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Soziale Arbeit 8.2019
282
Zusammenfassung | Der Beitrag führt die
Debatten um Agency und Vulnerabilität zusam-
men. Eine relationale Perspektive auf Agency
und Vulnerabilität reflektiert, wie Handeln in
sozialen Prozessen und Beziehungen ermöglicht
oder verhindert wird, und betrachtet Handlungs-
fähigkeit sowie Vulnerabilität als zwei Seiten
derselben Medaille. Für die Fluchtmigrations-
forschung sowie Praxis entfaltet ein „Agency-
Vulnerabilitäts-Nexus“ das Potenzial, stereotype
Sichtweisen auf Menschen mit Migrations- und
Fluchterfahrung zu durchbrechen und den Blick
auf Prozesse sozialer Ungleichheit in Verzahnung
mit Ressourcen von Akteurinnen und Akteuren
zu richten.
Abstract | The paper combines the debates
on agency and vulnerability. A relational perspec-
tive on agency and vulnerability reflects how
action becomes possible or impossible in social
processes and relationships. It considers agency
and vulnerability as two sides of the same coin.
An “agency-vulnerability-nexus” has the poten-
tial to break stereotyped views on people with
migration and refugee experience and to focus
on processes of social inequalities as well as on
people’s resources in their interconnectedness.
Schlüsselwörter
Flucht Migration
Handlungskompetenz Vulnerabilität
soziale Ungleichheit
Einleitung | Geflüchtete Menschen werden in
medialen und politischen Debatten entweder pater-
nalistisch als „Opfer“, „arm“ und „hilflos“ oder als
Bedrohung für „westlich“ gedeutete Werte, Sicherheit
und Wohlstand in Ländern des globalen Nordens
repräsentiert (
Rajaram
2002,
Tošic´
u.a. 2009,
Friese
2014). Die Pauschalisierung als „geflüchtete Men-
schen“ überlappt sich dabei mit geschlechterstereo-
typen Prozessen der Differenzierung: So sind es
besonders Frauen, die diskursiv als Personen ohne
Akteurinnenstatus, und geflüchtete Männer, die als
AGENCY UND VULNERABILI-
TÄT | Ein relationaler Zugang
zu Lebenswelten geflüchteter
Menschen
Caroline Schmitt
„Tätermänner“ gezeichnet werden (
Krause
2017).
Diese Bilder konstruieren Menschen auf der Flucht
als homogene Masse. Sie schüren Angst, sind verkürzt
und sprechen geflüchteten Menschen entweder jeg-
liche Handlungsfähigkeit ab oder schreiben ihnen
Eigenschaften zu, die sie von einer als homogen
imaginierten einheimischen Bevölkerung abgrenzen.
Der Beitrag hat zum Ziel, stereotype Sichtweisen
auf geflüchtete Menschen zu durchbrechen. Er wirft
die These auf, dass eine Verbindung relationaler
Agency-Ansätze mit relationalen Konzipierungen von
Vulnerabilität Lebenswelten
1
differenziert in den Blick
nehmen kann. Relationale Agency- und Vulnerabili-
tätskonzepte etikettieren geflüchtete Menschen
weder einseitig als handlungsfähige noch einseitig
als vulnerable „Wesen“. Stattdessen verstehen sie
Handlungsfähigkeit wie Vulnerabilität als situative
Momente innerhalb sozialer Prozesse und Beziehun-
gen. In ihrer Verzahnung gedacht sind Agency und
Vulnerabilität zwei Seiten derselben Medaille. Sie
werden in politischen, ökonomischen, ökologischen
sowie zwischenmenschlichen Relationen sozial her-
gestellt. Der Beitrag führt im ersten Abschnitt in die
heterogene Debatte um Agency ein. Der zweite Ab-
schnitt gibt Einblick in das interdisziplinär diskutierte
Konzept „Vulnerabilität“, um im Anschluss Potenziale
einer Zusammenführung beider Perspektiven unter
einem relationalen Dach zu erkunden. Dem folgen
Überlegungen zur Relevanz des vorgestellten Blick-
winkels in der Migrations- und Fluchtforschung sowie
-praxis im dritten Abschnitt. Den Schluss bilden Dis-
kussion und Ausblick.
Agency relational denken | Agency ist in den
letzten Jahren zu einem zentralen Konzept der Sozial-,
Kultur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften avan-
ciert (
Bethmann
u.a. 2012,
Löwenstein; Emirbayer
2017). Der englische Terminus wird im deutschspra-
chigen Diskurs mit Handlungsmächtigkeit, Handlungs-
fähigkeit oder Handlungsermächtigung übersetzt
(
Raithelhuber; Schröer
2018, S. 49). Er dient heteroge-
nen Theoriediskursen über Disziplingrenzen hinweg
1 Mit dem Begriff der Lebenswelt soll betont
werden, den Lebensbedingungen von Akteurinnen
und Akteuren in der Analyse genauso Rechnung zu
tragen wie ihrer subjektiven Wirklichkeitskonstruk-
tion. Der Begriff verweist auf eine sozialwissenschaft-
liche Tradition und geht zurück auf
Edmund Husserls
Phänomenologie, die Sozialphänomenologie von
Alfred Schütz
sowie
Hans Thierschs
Perspektive der
Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit (aus-
führlich
Kraus
2006).
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Soziale Arbeit 8.2019
DZI KOLUMNE
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als „Sammelbegriff“ (
Homfeldt
u.a. 2006, S. 21-22).
Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive ist mensch-
liches
Handeln nicht nur Routinehandeln. Sie geht
vielmehr davon aus, dass „sich Akteure durch soziale
Herausforderungen und Konflikte hiervon distanzie-
ren können, um sich neuen sozialen Konstellationen
zu stellen und im Rahmen sich verändernder Lebens-
und Umweltbedingungen handelnd zu reagieren“
(
ebd
., S. 23).
Relationale
Agency-Theorien fokussieren
hierbei auf die Ermöglichung und/oder Verhinderung
von Handlungsfähigkeit als Resultat sozialer Prozesse
(
Raithelhuber
2018). Sie sehen Menschen weder in
einer sozialdeterministischen Art und Weise als Pro-
dukt gesellschaftlicher und sozialisatorischer Einwir-
kungen noch als unbegrenzt autonom gegenüber
strukturellen Zwängen an. Agency ist in diesem Ver-
ständnis keine inhärente Eigenschaft von Menschen,
sondern „Folge von Positionierungen“ innerhalb von
Netzwerken (
Altissimo
u.a. 2018). Diese Sichtweise löst
die „klassischen Dichotomien Individuum/Gesell-
schaft, Struktur/Handlung, Determination/ Freiheit“
(
Scherr
2012, S. 103) zugunsten einer mehrdimensio-
nalen Perspektive auf.
Emirbayer
und
Mische
(1998) haben mit ihrem
Aufsatz „What is Agency?“ ein temporal reflektiertes
Verständnis von Agency vorgelegt, das sie selbst als
konsequent relational bezeichnen (
ebd
., S. 973). Sie
entfalten die These, dass es keine individuellen
Agents
gebe, sondern ausschließlich Akteurinnen und Akteure,
die sich agentativ in und mit ihren kontextuellen
Umwelten verhalten können (oder nicht): „there are
no conrete agents, but only actors who engage agen-
tically with their structuring environments“ (
ebd
.,
S. 1004). Agency sei immer „agency
toward
some-
thing” (
ebd
., S. 973, Hervorhebung im Original) und
im Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft zu denken. Handeln konstituiere sich –
so die These – in Konstruktion und Aushandlung von
Routinen (
Iteration
), Imaginationen (
Projektivität
) und
Bewertungen (
praktische Evaluation
), wodurch Akteu-
rinnen und Akteure Umwelten nicht nur reproduzie-
ren, sondern auch transformieren. Wenngleich diese
drei Dimensionen von
Agency
zusammenspielen, sind
Handlungsformen mal stärker an der Vergangenheit,
der Gegenwart oder der Zukunft orientiert.
Iteration
meint eine Orientierung an gewohnten Denk- und
Handlungsmustern. Hierdurch stellen Akteurinnen
und Akteure Stabilität und Verlässlichkeit in ihren
Lebenswelten her. Im Modus der
Projektivität
imagi-
Teilen
Ist es nicht wunderbar? Das „Teilen“ erfreut sich
immer größerer Beliebtheit! In den Großstädten tei-
len wir uns Autos, Elektroroller und Fahrräder. Wäh-
rend des Urlaubs überlassen wir unsere Wohnungen
fremden Besuchern und üben uns selbst andernorts
im Couchsurfing. Portale wie nebenan.de helfen
uns, die Nachbarn besser kennenzulernen, Bohr-
maschinen, Leitern und anderes Nützliches auszu-
leihen. Egoismus war gestern – Nachhaltigkeit und
Gemeinsinn prägen das Heute!
Schön wär’s – tatsächlich aber sind die Wider-
sprüche und neuen Egoismen der „Sharing Econo-
my“
in den Großstädten inzwischen unübersehbar:
Wohnhäuser in den Innenstädten, die nur noch aus
öden Ferienwohnungen bestehen, gordische Knoten
herumliegender Leihfahrräder, auf Fuß- und Rad-
wegen oder Straßen marodierende E-Roller. Wäh-
rend jedes Café seine Tische auf den Gehwegen
genehmigen lassen und mit kommunalen Gebühren
bezahlen muss, dürfen die Sharing-Dienste unseren
öffentlichen Raum bedenken- und kostenlos für ihre
kommerziellen Angebote in Beschlag nehmen.
Diese negativen Auswüchse, die wirksamer
staatlich reguliert werden müssen, verstellen den
Blick darauf, dass ein Teil des neuen Teilens tatsäch-
lich nachhaltig und im besten Sinne gemeinnützig
ist. Angebote wie nebenan.de brechen Isolationen
auf, bringen Nachbarn zusammen und Gemeinsam-
keiten ans Licht. Es ist spannend, in der neuen
Lebenshaltung des Teilens die Spreu vom Weizen
zu trennen und die „Perlen“ zu entdecken, die
unserem Zusammenleben wirklich dienlich sind.
Burkhard Wilke
wilke@dzi.de
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Soziale Arbeit 8.2019
nieren sie alternative Handlungs- und Denkmuster in
einem kreativen Akt. Diese sozial eingebetteten Ent-
würfe richten sich auf eine Zukunft, wie sie potenziell
ausgestaltet sein
könnte
. Die grundlegende These ist,
dass Akteurinnen und Akteure in der Lage sind, über
erworbene Routinen hinauszudenken und sie mit sich
stellenden Handlungsproblemen und Anforderungen
zu konfrontieren. Die
praktische
Evaluation meint das
Beurteilen möglicher Handlungsabläufe und die Fähig-
keit, eine Entscheidung zu treffen, welche über Tradier-
tes hinausreichen kann.
Lucius-Hoene
(2012) hat die theoretischen Über-
legungen zu Agency in einen Analyserahmen zur
Rekonstruktion von Handlungsfähigkeit in Erzählun-
gen übersetzt (siehe für eine exemplarische Analyse
Motzek-Öz
in diesem Heft sowie
Armbrüster
u.a.
2016). Sie fragt nach dem „subjektiven Erleben von
Handlungsfähigkeit und Wirkmächtigkeit aus der
Perspektive von Teilnehmern an einem Geschehen“
(
ebd
., S. 41). Auf einer ersten Analyseebene untersucht
sie die Agentivierungen der Erzählperson, das heißt
wem oder was Wirkmacht in einer bestimmten Situa-
tion zugeschrieben wird. Die zweite Ebene befragt
die Interaktion zwischen Erzählendem und Zuhören-
dem vor dem Hintergrund, wie die Erzählperson
„gegenüber der zuhörenden Person Handlungsmäch-
tigkeit zum Ausdruck bringt“ (
ebd
.
, S. 57) und verstan-
den werden möchte. Der dritte Schritt rekonstruiert
die Wahl der erzählten Geschichte als „Möglichkeit
der Ermächtigung“ (
ebd
., S. 63).
Emirbayer
und
Mische
(1998) sowie
Lucius-Hoene
(2012) entwickeln in ihren Aufsätzen entscheidende
Grundpfeiler einer relationalen Perspektive auf Agency,
die vielfach rezipiert und weitergedacht werden. So
konstatiert etwa
Löwenstein
(2017), dass das Agency-
Verständnis von
Emirbayer
und
Mische
primär kogni-
tivistisch ausgerichtet sei und Emotionen von Akteu-
rinnen und Akteuren potenziell noch stärker berück-
sichtigen könne. Eine entsprechende Perspektive
fokussiert
Lucius-Hoene
(2012, S. 60) in ihrer Agency-
Analyse. Sie rekonstruiert sowohl
kognitive
als auch
emotionale
Strategien der Agentivierung und legt mit
ihrer narrativen Analyse ein Konzept vor, das explizit
herauszustellen sucht, welche Emotionen Interviewte
gegenüber der Interviewperson zum Ausdruck bringen.
Im gegenwärtigen Fachdiskurs zeichnet sich eine
Tendenz ab, neben relationalen Agency-Perspektiven
Vulnerabilitätskonzepte stärker in den Mittelpunkt
zu stellen. So äußern etwa
Andresen
u.a. (2015, S. 9)
die Sorge, ein relationales Agency-Verständnis könne
verkürzt adaptiert werden, menschliche Eigenständig-
keit überbetonen und Verletzlichkeiten von Akteurin-
nen und Akteuren ebenso „überspielen wie ihre physi-
sche wie psychische Angewiesenheit auf bestimmte
Ermöglichungsbedingungen“ (
ebd
.). Diese Sorge
richtet sich vor allem auf solche Konzipierungen von
Agency, die Handlungsfähigkeit als menschlich gege-
bene Eigenschaft universell voraussetzen und deshalb
grundlegend von einer relationalen Perspektive
abweichen.
Agency und Vulnerabilität – Zwei Seiten
einer Medaille | Die Childhood Studies, aber auch
Disability Studies, Humanökologie, Medizin, Natur-
risikoforschung und Psychologie weisen auf die
Vulnerabilität von Menschen als „anthropologische
Grundkonstante“ (
Streich
2009, S. 303) hin. Nach
Lehmeyer
(2018, S. 76) gehe „Menschsein“ mit einer
potenziellen Verletzbarkeit im physischen, psychischen,
aber auch im politischen, ökonomischen und ökologi-
schen Sinn einher – etwa aufgrund von institutioneller
Diskriminierung, Ausgrenzung oder der Übereilung
durch Naturkatastrophen. Vulnerabilität ist interdis-
ziplinäres Forschungsthema und sensibilisierendes
Konzept in der Analyse von Klimawandel, Hungers-
nöten, Armut oder der Untersuchung von Pflege-
beziehungen und psychischer Gesundheit (
Adger
2006). Vulnerabilität in einem solchen Sinne zu ver-
stehen, fordert eine relationale Perspektive geradezu
ein: Vulnerabilität ist Resultat komplexer Beziehungs-
geflechte, vulnerabler Lebenslagen und Lebensab-
schnitte.
Mackenzie
et al. (2013) legen eine Systematisierung
von Vulnerabilität vor und unterscheiden zwischen
inhärenter Vulnerabilität, situativer Vulnerabilität und
pathogener Vulnerabilität.
Inhärente Vulnerabilität
bezieht sich auf die Verletzung menschlicher Grund-
bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme, Schlaf oder
Anerkennung.
Situative Vulnerabilität
resultiert aus
Umwelt- und Kontexteinflüssen wie politischen
Umbrüchen, institutioneller Ausgrenzung oder öko-
nomischer Schlechterstellung.
Pathogene Vulnerabilität
umschreibt eine spezifische Form situativer Vulnerabi-
lität. Sie entsteht in moralisch dysfunktionalen Bezie-
hungen, die durch Missbrauch oder Ungleichheit
gekennzeichnet sind. Unabhängig von der genauen
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Soziale Arbeit 8.2019
Dechiffrierung verschiedener Formen von Vulnerabili-
tät weist das Konzept explizit auf „limits of individua
-
lism“ (
Hoffmaster
2006, S. 43) hin und stellt in beson-
derer Art und Weise die
Abhängigkeit menschlichen
Wohlergehens
von anderen Menschen, förderlichen
Netzwerken, Organisationsstrukturen und politischen
sowie ökologischen Kontextbedingungen heraus.
Analog zum Agency-Verständnis von
Lucius-Hoene
(2012) wird Vulnerabilität dezidiert mit Fragen von
Emotionalität
zusammengedacht: „vulnerability enga-
ges our feelings“ (
ebd
., S. 44). Gleichwohl finden sich
auch in der Konzeptionalisierung von Vulnerabilität
verkürzte Vorstellungen einer „individual vulnerability“.
Eine pauschale Attributierung von Menschen und
Personengruppen als vulnerabel birgt die Gefahr,
diese nicht in ihren Ressourcen, sondern einseitig
unter einem „Problemaspekt“ (
Bauer; Wiezorek
2016,
S. 20) zu stigmatisieren und von sozialer Ungleichheit
und sich aufspannenden Machtrelationen vielmehr
abzulenken als diese kritisch zu diskutieren und auf-
zubrechen.
Letztlich lässt sich festhalten, dass sowohl Agency-
als auch Vulnerabilitätsperspektiven Gefahr laufen,
in einseitigen Blickrichtungen verhaftet zu bleiben,
wenn sie verkürzt verstanden werden und von einer
relationalen Perspektive abweichen. Dies ist der Fall,
wenn Handlungsfähigkeit wie auch Verletzlichkeit von
ihrer sozialen Herstellung in Umwelten entkoppelt und
essentialistisch als Wesensarten von Menschen ge-
dacht und missverstanden werden. In einem solchen
Verständnis würden sie gar eine defizitäre Blickrich-
tung auf Menschen konstruieren und befördern.
Eine Verbindung von Agency und Vulnerabilität
unter einem relationalen Blickwinkel offeriert hinge-
gen ein bereicherndes Potenzial, um diese Gefahren
zu minimieren und Handeln, Denken, Fühlen sowie
Transformieren in, mit und durch kontextuelle Rahmun-
gen als dynamische Relation von Handlungsfähigkeit
und Verletzlichkeit zu verstehen („Agency-Vulnerabi-
litäts-Nexus“). Handlungsfähigkeit konstituiert sich
genauso wie Vulnerabilität situativ in sozialen Prozes-
sen. Sie ist weder absolut noch Wesensmerkmal. Beide
Dimensionen stehen sich nicht konträr gegenüber,
sondern sind miteinander verwoben: Handlungsfähig-
keit kann auf Vulnerabilität verweisen, welche zu
bewältigen versucht wird. Und Vulnerabilität ist im-
mer die Möglichkeit ihrer (situativen) Überwindung
und die Entwicklung von Widerständigkeit aufgrund
von Betroffenheit – etwa von Ausgrenzung – inhärent
(
Hooks
1996, siehe auch
Hill
in diesem Heft). Gleich-
sam können sich Vulnerabilität und Handlungsfähig-
keit je nach Bezugsrahmen überlappen und gemein-
sam wirken.
Perspektiven für die Fluchtmigrations-
forschung und -praxis | Eine Zusammenführung
relationaler Agency- und Vulnerabilitätsperspektiven
eröffnet der Fluchtmigrationsforschung und -praxis
einen differenzierteren Blick auf Menschen mit Flucht
-
erfahrung, der essentialistische Sichtweisen zu ver-
meiden sucht und die betroffenen Personen in ihrer
sozialen Positioniertheit und Positionierung reflektiert.
In den letzten Jahren hat sich in der Fluchtmigrations-
forschung ein Diskurs gefestigt, Menschen mit Mobi-
litätserfahrungen stärker mit ihren Ressourcen und
Fähigkeiten in den Blick zu nehmen. Agency stellt
hierfür einen bedeutsamen methodologischen Bezugs-
rahmen dar (
Cyrus
2017, S. 114-115). Geflüchtete
Menschen befinden sich aufgrund der Fluchterfah-
rung, neuen Lebenssituationen in den Zielländern
und rechtlich-restriktiver Rahmenbedingungen in
komplexen und Handlungsmöglichkeiten begrenzen-
den Lebenslagen. Eine Orientierung an Tradiertem
(
Iteration
) kann nicht immer erfolgen – gewohnte
Routinen sind durchbrochen, Bezugspersonen mit-
unter verstreut in mehreren Länderkontexten oder
vor beziehungsweise während der Flucht verstorben.
Dennoch entfalten sie sehr wohl Handlungsfähigkeit
(
Geiger
2016).
Studien zeigen, wie geflüchtete Menschen Bildung
selbst unter schwierigen Bedingungen gestalten
(
Fürstenau; Niedrig
2007), Informationen zu Flucht-
routen und Zielländern generieren und austauschen
(
Fiedler
2016), durch Protestaktionen auf ihre Lebens-
situation aufmerksam machen (
Rygiel
2011), als poli-
tische Subjekte sichtbar werden (
Hess
u.a. 2016) und
(transnationale) soziale Unterstützungsnetzwerke zur
Bewältigung ihres Lebensalltags über Ländergrenzen
hinweg konstituieren (
Bender
et al. 2012).
Seukwa
(2006) beschreibt diese Praktiken in seiner Analyse
zu jungen Geflüchteten in Hamburg als „Habitus der
Überlebenskunst“. Und Praxen, die gemeinhin einsei-
tig als Problem gedeutet werden, erscheinen aus einer
Agency-Perspektive in ihrer Komplexität:
Kohli
(2006)
hält beispielsweise fest, dass das Schweigen von jun
-
gen Geflüchteten gegenüber Sozialarbeiterinnen und
Sozialarbeitern eine auf der Flucht erworbene Strate-
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Soziale Arbeit 8.2019
gie ist, die eine wichtige biografische Funktion erfüllt:
die Flucht zu bewältigen und bei Anhörungen nichts
zu sagen, was das Asylverfahren gefährden könnte.
Die Beispiele illustrieren, wie eng sich Handlungs-
fähigkeit und Vulnerabilität verschränken: Die Notwen-
digkeit zu fliehen, der erschwerte Zugang zu Bildung
und anderen gesellschaftlichen Systemen, die Trennung
von Familienmitgliedern, der Zwang zur Anhörung
oder das Angewiesen sein auf professionelle Unter-
stützung erzeugen Vulnerabilität in Form von Abhän-
gigkeit. Geflüchtete Menschen sind auf Akzeptanz
durch andere angewiesen, die für sich beanspruchen,
zur Mehrheitsgesellschaft zu gehören; sie sind darauf
angewiesen, als legitime Geflüchtete politisch aner-
kannt zu werden.
Projektivität
– als Imagination alter-
nativer Handlungs- und Deutungsmöglichkeiten – und
eine
Evaluation
dieser Möglichkeiten wird damit zu
einem komplexen Unterfangen. Restriktive Umwelten,
so zum Beispiel Bedingungen aufenthaltsrechtlicher
Unsicherheit, erzeugen eine hohe und mitunter poli-
tisch gewollte oder in Kauf genommene Verletzlich-
keit und fordern Akteurinnen und Akteure geradezu
auf, Tradiertes durch projektive Dimensionen zu ver-
ändern.
Emirbayer
und
Mische
(1998, S. 984) pointie-
ren dezidiert, dass insbesondere in problematischen
Situationen der Begrenzung von Handlungsfähigkeit
Projektionen evoziert werden. Momente der Begren-
zung, welche wir als „Vulnerabilitätsmomente“ fassen
können, sind somit unmittelbar mit der Entstehung
von biografisch Neuem verzahnt.
An dieser Stelle zeigt sich das Potenzial, verwehr-
te Handlungsfähigkeit aus einer Vulnerabilitätspers-
pektive tiefergehend zu reflektieren: Welches sind
Bedingungen, die zu Vulnerabilität führen und welche
Spuren hinterlassen sie auf emotionaler, physischer,
sozialer Ebene? Wer kann innerhalb welcher Rahmun-
gen (trotz restriktiver und/oder auch angestoßen durch
restriktive Umstände) Handlungsfähigkeit entfalten
und auf welche Ressourcen verweisen diese Agenti-
vierungen? Oder, anders gefragt: Welche Lebenswelten
werden als vulnerabel hergestellt und wie sind Agen-
tivierungen hier überhaupt möglich? Wie müssen sich
kontextuelle Umwelten verändern, damit sich Hand-
lungsfähigkeit nachhaltig konstituieren kann?
In der Fluchtforschung findet sich eine explizite
Verzahnung der Perspektiven von Agency
und
Vulne-
rabilität in der Anthologie „Independent Child Migra-
tion – Insights into Agency, Vulnerability and Struc-
ture“ von
Orgocka
und
Clark-Kazak
(2012).
O’Higgins
(2012, S. 85) rekonstruiert in besagtem Band die Ver-
wobenheit von Vulnerabilität und Handlungsfähigkeit
zum Beispiel dann, wenn junge Geflüchtete sich selbst
als vulnerabel etikettieren müssen, um überhaupt
professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen zu
können. Die Etikettierung ist notwendig, um Hand-
lungsfähigkeit herzustellen, während die Hervorhe-
bung eigener Ressourcen zu einem strukturellen Aus-
schluss von Hilfe führen würde. Im deutschsprachigen
Kontext stellen
Gerarts
u.a. (2016)
im Rahmen einer
Interviewstudie mit geflüchteten Kindern im Alter von
zehn und 13 Jahren die Vulnerabilität im Generationen-
verhältnis sowie die Verletzlichkeit geflohener Kinder
in der Folge von Beziehungsabbrüchen und Verlust-
erfahrungen durch die Flucht heraus. Zugleich seien
für die Kinder Schule und Spracherwerb zentral und
hätten – je nach Ausgestaltung – einen Handlungs-
fähigkeit stärkenden Einfluss.
Diskussion und Ausblick | Der Beitrag hat
vorgeschlagen, relationale Verständnisse von Agency
und Vulnerabilität miteinander zu verbinden, um
Lebenswelten geflüchteter Menschen in ihrer Kom-
plexität zu erfassen. Ein differenzierter Blick auf das
Wechselverhältnis von Handlungsfähigkeit und Vulne-
rabilität verhindert eine neoliberale Instrumentalisie-
rung von Agency-Perspektiven, welche die Verant-
wortlichkeit für ein „gutes Leben“ einseitig in den
Kapazitäten von Individuen verortet (
Ziegler
2008).
Genauso verhindert dieser Blick die pauschale Etiket-
tierung geflüchteter Menschen als vulnerabel und
versteht Vulnerabilität als soziale Herstellungspraxis.
Vor dem Hintergrund politischer Debatten erfüllt
die Auseinandersetzung mit Agency und Vulnerabili-
tät eine bedeutsame Funktion, denn die Unterschei-
dung in freiwillige und erzwungene Migration des
internationalen Flüchtlingsregimes beruht auf eben
jener Zuschreibung von Agency
oder
Verletzlichkeit
an Menschen auf der Flucht (
Zwick
2015, S. 277).
Der hier vorgeschlagene Agency-Vulnerabilitäts-
Nexus reflektiert stattdessen das Spannungsfeld, wie
und wann Akteurinnen und Akteure Ressourcen her-
stellen und entfalten können sowie wie und wann
ihre Bedürfnisse verletzt werden, Teilhabe verwehrt
und Vulnerabilität produziert wird. Diese multikontex-
tuale Perspektive kann Kritik an sozialer Ungleichheit
üben und Verantwortungsübernahme von gesellschaft-
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Soziale Arbeit 8.2019
lichen Instanzen einfordern, wenn Handlungsfähig-
keit strukturell bedroht und eingeschränkt wird. Sie
verortet Handlungsfähigkeit und Vulnerabilität als
Konsequenz von Beziehungskonstellationen
zwischen
Akteurinnen und Akteuren („social agency“ und
„social vulnerability“). Der Herstellungscharakter
betont die Temporalität und Veränderbarkeit von
Agency und Vulnerabilität und verweist auf Heraus-
forderungen und Spielräume Sozialer Arbeit (siehe
auch
Wienforth
in diesem Heft).
Der dominante politische Diskurs ist – genauso wie
Teile der (pädagogischen) Organisationslandschaft
und professionellen Handelns – von einem assimila-
torischen Integrationsverständnis bestimmt. Die Ver-
antwortlichkeit zur Lebensbewältigung wird unter
Zuschreibung einer „individual agency“ und in der
Logik eines „aktivierenden Sozialstaats“ einseitig in
die Hände geflüchteter Menschen gelegt. Ein solcher
Duktus verhält sich konträr zu einer relationalen Sicht-
weise und trägt vielmehr dazu bei, Vulnerabilität
statt Handlungsfähigkeit herzustellen, insofern er die
Gewährung von Teilhabe an individuelle Kapazitäten
und Anstrengungen bei gleichzeitiger struktureller
Schlechterstellung von Menschen koppelt (
Schmitt
2018). Diese Forderung läuft einem menschenrecht-
lichen Inklusionsverständnis zuwider und verdeut-
licht die Notwendigkeit, Vulnerabilitäts- und Agency-
Perspektiven zu verzahnen und die politische sowie
orga nisationale Herstellung von Handlungsfähigkeit
und Verhinderung von Vulnerabilität als Thema auf
die Agenda zu setzen. Eine
Verknüpfung relationaler
Agency- und Vulnerabilitätsverständnisse
könnte vor
dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen als
„politiksensibilisierende Metapher“ (
Streich
2009)
fungieren. Für die Soziale Arbeit eröffnet sich hierdurch
die Möglichkeit zur Kritik an verletzenden, ausschlie-
ßenden und einschränkenden Beziehungsmustern,
Diskursen, Organisationen und Politiken, ohne dabei
die Ressourcen und gestalterischen Praktiken ge-
flüchteter Menschen aus dem Blick zu verlieren.
Dieser Beitrag wurde in einer Double-Blind Peer
Review begutachtet und am 23.4.2019 zur Veröf-
fentlichung angenommen.
Literatur
Adger, Neil W.: Vulnerability. In: Global Environmental
Change 16/2006, pp. 268-281
Altissimo, Alice; Eßer, Florian; Herz, Andreas; Köngeter,
Stefan; Altissimo, A.: Was bedeutet relational? Relationale
Zugänge in angewandten Sozialwissenschaften (34 Absät-
ze). In: https://relapp.org/was-bedeutet-relational/ (https://
relapp.org/was-bedeutet-relational/) (veröffentlicht 2018,
abgerufen am 1.2.2019)
Andresen, Sabine; Koch, Claus; König, Julia: Kinder in
vulnerablen Konstellationen. Zur Einleitung. In: Andresen,
Sabine; Koch, Claus; König, Julia (Hrsg.): Vulnerable Kinder.
Interdisziplinäre Annäherungen. Wiesbaden 2015
Armbrüster, Christian; Niekrenz, Yvonne; Schmitt, Caroline;
Witte, Matthias D.: Zwischen Krise und Agency – Streben
nach Handlungsfähigkeit in der Biografie eines „DDR-Kindes
aus Namibia“. In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und
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E-Mail: schmittc@uni-trier.de
https://doi.org/10.5771/0490-1606-2019-8-282
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