"Im Rahmen einer im Herbst 1975 durchgeführten Repräsentativbefragung von Arbeitslosen, die ein Jahr zuvor beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldet waren, wurden u.a. Informationen über die finanziellen und psycho-sozialen Belastungen während der Arbeitslosigkeit erhoben. Sowohl bei den finanziellen als auch bei den psycho-sozialen Belastungen wurde ein weites Spektrum von unterschiedlichen
... [Show full abstract] Problembereichen angesprochen. Finanzielle Belastungen werden von der überwiegenden Mehrzahl der Arbeitslosen (gut 80 %) angegeben, die vor allem ihre persönlichen Ausgaben einschränken und vorgesehene Anschaffungen zurückstellen mußten." "Stärker noch als die finanziellen werden von den Arbeitslosen die nichtfinanziellen Belastungen empfunden. Die hierfür verwendeten Indikatoren lassen erkennen, daß vor allem die durch Arbeitslosigkeit entstandene freie Zeit zum Problem wird." "Durch die Arbeitslosigkeit werden aber auch in starkem Ausmaß die sozialen Beziehungen belastet: Knapp der Hälfte der Arbeitslosen "fiel es nicht leicht", Freunden und Bekannten von der Arbeitslosigkeit zu erzählen - ein deutlicher Hinweis auf (befürchtete) negative Reaktionen der Umwelt." "Auch die familiären Beziehungen werden teilweise durch die Arbeitslosigkeit belastet." "Nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Arbeitslosen (17 %) schreibt sich die Schuld an der Arbeitslosigkeit selbst zu (Problem von Identitätskrisen)." (IAB2)