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Digitale Sachtexte – eine Typologie
Philippe Wampfler
Digitale Texte sind Sachtexte. Die These ist zugespitzt, wenn nicht schlicht falsch.
Ihre Prüfung erlaubt es aber, genauer zu verstehen, was digitale Sachtexte sind und
inwiefern sich die damit bezeichneten Texte von digitalen Texten einerseits, von
Sachtexten andererseits unterscheiden. Nach dieser einleitenden Klärung disku-
tiert der Beitrag im zweiten Teil sieben Typen digitaler Sachtexte anhand von
Beispielen. Diese Klassifikation dient abschließend dazu, Eigenschaften digitaler
Sachtexte herauszuarbeiten und ein Forschungsprogramm zu entwickeln.
1. Sachtexte im Netz – eine Bestimmung
Handelt es sich bei dem Text in Abbildung 1 um einen digitalen Text?
Der Post besteht aus Meta-Informationen, die Facebook darstellt (Von welchem
Konto wurde den Text für welches Publikum publiziert? ), aus einem Kommentar,
einem Vorschaubild sowie einem vom Link bezogenen Titel. Betrachten wir
dieses Ensemble als Text, scheint es sinnvoll, von einem weiten Textbegriff aus-
zugehen, der Texte nicht auf fixierte Sprachlichkeit reduziert, sondern verschie-
dene Formen von Bedeutungsgeflechten umfasst (vgl. Wampfler 2017). Der ab-
Abb. 1: Screenshot Facebook, 28. Januar 2019
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in: Mitteilungen des deutschen Germanistenverbands, 2/2019.
Brüggemann, Jörn (Hg.): Bitte recht sachlich!
gebildete Text lässt sich im Original nur im Browser oder in der Facebook-App
lesen. Er entsteht erst, wenn ein Programmcode von einer Software interpretiert
und ausgegeben wird. Daraus ließe sich eine weite Definition digitaler Texte
ableiten: Digitale Texte sind Texte, die mit digitalen Programmen geschrieben
und gelesen werden. Eine engere Definition verwendet Hanna Engelmeier (2017,
31). Sie definiert »digitale Literatur« als »alle möglichen Formen von Texten, die
maschinell generiert wurden […] meistens mittels mehr oder weniger komplexer
Scripte, die die Autoren selbst schreiben.« Der Facebook-Post in Abbildung 1
wurde als Text nur in Teilen maschinell generiert : Den Kommentar hat eine
Social-Media-Redaktion formuliert. Das für die maschinelle Übernahme des
Titels benötigte Script hat kein Autor geschrieben, es gehört zur Funktionalität
von Facebook. Umfasst die weite Definition digitaler Texte auch digitalisierte
Texte, so beschränkt sich die enge auf Texte, zu deren Genese maschinell-digitale
Verfahren herangezogen wurden.
In der Diskussion zur Definition von Sachtexten oder Sachbüchern lassen sich
ebenfalls ein weites und ein enges Verständnis unterscheiden. Porombka (2005, 6)
bestimmt Sachliteratur in einem weiten Sinne als »alle für ein breites Publikum
unternommenen Publikationen mit nicht-fiktionalem Inhalt«. Die Definition
geht von der Faktualität als zentralem Merkmal aus und nähert sich so dem
englischen Begriff »non-fiction« an. Oels hingegen bestimmt Sachbücher durch
den historischen Diskurs. Er kann so nachweisen, dass bei der Bestimmung
»Wissen und Unterhaltung nicht gegeneinander ausgespielt« werden dürfen
(Oels 2005, 27). Funktional entsteht so eine weitere Bestimmung von Sachlite-
ratur, als sie etwa Philipp vornimmt, für den Sachtexte »eindeutig informieren,
einen dezidierten Wirklichkeitsbezug« herstellen (Philipp 2017, 10). Ermöglicht
ein enges Verständnis klare Differenzierungen zwischen Belletristik und Sachli-
teratur, zwischen Unterhaltung und Information, hat Oels schon 2005 auf die
Entwicklung hin zu einer »infotainment society« hingewiesen, für die »Wissens-
unterhaltung« ein wesentliches Medium darstelle, das sich nicht nur in den »sog.
Neuen Medien« zeige, sondern auch einen Einfluss auf den Sachbuchmarkt habe
(Oels 2005, 8 f.). Vor diesem Hintergrund kann man den Text in Abbildung 1 als
Sachtext im weiten Sinne bezeichnen. Er weist keine Fiktionalitätsmerkmale auf
und ist für ein breites Publikum geschrieben. Als Facebook-Post hat er aber
durchaus eine Unterhaltungsfunktion. Die eingangs provisorisch formulierte
These bezieht sich also auf die weiten Definitionen der Begriffe »digitaler
Text« und »Sachtext«. Folglich kann sie präzisiert werden: Im Netz publizierte
Texte sprechen ein breites Publikum an und sind nicht-fiktional. Trotzdem ist auch
diese überarbeitete Formulierung nicht haltbar, weil im Netz sowohl fiktionale
Texte als auch solche, die ein spezifisches Nischenpublikum adressieren, er-
scheinen. Eine universale These ist zurückzuweisen. Ein Blick auf Francks
Konzept der »Ökonomie der Aufmerksamkeit«(Franck 19 9 8) hilft, die These zu
korrigieren. Franck bestimmt den Charakter von Aufmerksamkeit als den einer
Währung im Netz. Demnach ist Aufmerksamkeit ein knappes Gut. Verbunden
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mit Reputationsmanagement hat sie einen Tauschwert erlangt und lässt sich ak-
kumulieren. Franck beschreibt, wie Aufmerksamkeit in Form von Klicks und die
mit der Lektüre von Texten verbrachte Zeit zu einem wesentlichen Treiber der
digitalen Informationsökonomie werden konnte: »Selbst dort nämlich, wo es
letztlich um Geld geht, geht es zunächst einmal darum, im Kampf um die Auf-
merksamkeit zu bestehen« (Franck 19 9 8, 73). Folgt man Boyd (2014, 18 ff.),
schafft die Aufmerksamkeitsökonomie im Netz eine Affordanz für Sachtexte. Das
Design des Web 2.0 fordert dazu auf, mit nicht-fiktionalen Texten die Aufmerk-
samkeit eines breiten Publikums zu binden. Diese Affordanz digitaler Plattfor-
men erklärt auch, weshalb dieser Effekt primär nicht-fiktionale Texte betrifft.
Soziale Netzwerke laden permanent dazu ein, die Umgebung zu dokumentieren
und die eigene Identität zu bestätigen. Auch die Rezeption von Texten ist durch
die Darstellungsformen von digitalen Plattformen beeinflusst. Was Rosebrock
(2017, 4) als »zweckorientierte Haltung« bezeichnet, bei der Leserinnen und
Leser »[f]akten- und informationsorientiert« vorgehen, wird als dominante
Wahrnehmungsstrategie von Texten im Netz vorausgesetzt. Die Informations-
architektur wichtiger Publikationsformen im Netz fordert eine »zweckorientierte
Haltung« heraus, indem sie etwa Profilbilder, Zeitstempel, Lokalisierungsdaten
etc. anbietet, mit denen Texte als Sachtexte rezipiert werden sollen. Porombka
(2006, 7) hat postuliert, das Sachbuch bediene »bestimmte Vorlieben (und Lek-
türedispositionen)«, weshalb es »sich an Formaten orientiert, die ihre Vermitt-
lungsstrategien bereits auf diese Vorlieben und Dispositionen ausgerichtet
haben«. Durch den Leitmedienwechsel von der Buch- zur Netzkultur (Wampfler
2018) sind die dominanten Vermittlungsstrategien von digitalen Plattformen
geprägt. Dass sich die Sachliteratur an das Leitmedium anpasst, vermag mit Blick
auf die Geschichte des Sachbuchs nicht zu erstaunen – nur handelt es sich bei
diesen Sachtexten nicht mehr um Bücher, sondern um digitale Sachtexte.
Als Fazit dieser einführenden Überlegungen kann die bislang provisorisch
formulierte These in eine gültige Form überführt werden: Das Netz schafft einen
starken Anreiz, auf digitalen Plattformen Sachtexte zu publizieren. Gemeint sind
nicht-fiktionale Texte, die ein breites Publikum ansprechen.
2. Typen digitaler Sachtexte
Porombka beschreibt drei Funktionen von Sachliteratur: »Sie vermittelt Regel-
wissen, sie vermittelt Weltwissen und sie vermittelt das alles in Bezug zur Ge-
genwart« (Porombka 2005, 11). Diese Funktionen haben neben einer inhaltlichen
auch eine mediale Seite:
»Regelwissen heißt heute: Medienkompetenz. […] Die Kulturfunktion, die die Sachli-
teratur übernimmt, lautet deshalb: Ereignisse, Geschehnisse, Neuigkeiten, Fakten in
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kohärente vorläufige Geschichten zu integrieren, über die der Weltlauf als sinnhafter
Zusammenhang vorläufig erschlossen werden kann.« (Ebd., 15)
Diese Erschließung erfolgt nach bestimmten medialen Regeln, die den Gegen-
wartsbezug herstellen. Relevanz und Aktualität von Sachtexten entsteht (auch)
über die Formate, in denen sie (digital) verbreitet werden. Die folgende Klassi-
fikation beschreibt diese Formate. Dabei sind zwei Schwierigkeiten zu beachten:
1) Technische, mediale und kommunikative Merkmale lassen sich schwer tren-
nen. Eine feinere Matrix wäre denkbar, würde aber den Blick auf prototypische
Formen verstellen. 2) Eine solche Typologie ist notorisch provisorisch: Digitale
Publikationsformen verändern sich im Laufe des Leitmedienwechsels perma-
nent.
2.1. Digital publizierte und angereicherte journalistische Texte
Die Multimedia-Reportage »Snow Fall«,die John Branch (2012) für die New
York Times geschrieben hat, ist ein »Meilenstein, der ein ganzes Genre prägte«
(Schächtele 2014). Mit der Parallax-Scrolling-Technik konnten interaktive Ele-
mente eingesetzt werden, die auf die Scroll-Bewegung der Leserin oder des Le-
sers reagierten – also etwa Filme oder Töne genau dann abspielten, wenn der
Lesefluss eine entsprechende Stelle im Text erreichte. 2013 publizierten mehrere
deutschsprachige Redaktionen Sachtexte, die ebenfalls das Scrollytelling-Ver-
fahren einsetzten. Während neue Möglichkeiten der Darstellung von Webtexten
diese Formate für Redaktionen wie für Leserinnen und Leser nutzerfreundlich
machten, hatte Matthias Eberl schon 2004 erste Prototypen programmiert und
eine Begründung dazu formuliert:
»Wie bei Zeitung, Buch oder herkömmlicher Website soll die Rezeptionsgeschwindig-
keit vom Leser gesteuert werden. […] Text bekommt erst durch den Leser eine zeitliche
Ausdehnung. Wollte man bisher in den Leseablauf audiovisuelle Elemente platzieren,
musste der Leser diese per Mausklick starten.« (Eberl 2004)
Die digitale Publikation und Anreicherung führt zu interaktiven Angeboten für
Leserinnen und Leser : Zur Steuerung über die Scrollbewegung sind in Sachtexten
besonders Infografiken und eingebettete Social-Media-Inhalte hinzugekommen,
welche im Unterschied zu Literaturangaben zusätzliche Kontexte und direkte
Verweise auf Intertexte zugänglich machen. Leserinnen und Leser können Re-
aktionen auf Social-Media-Posts direkt wahrnehmen und mittels ihrer Konten
unmittelbar mit Originalbeiträgen interagieren.
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2.2 Intermediale Social-Media-Texte
Sachtexte auf Social-Media-Plattformen setzen in der Regel Schrift-Bild-Kom-
binationen oder Video-Bild-Kombinationen ein. Deutlich zeigt das etwa der
Instagram-Account »Mädelsabende«. Betrieben wird er von »funk«, einer Web-
Plattform von ARD und ZDF. Wie Abbildung 2 zeigt, entwickelt der Feed
Themenschwerpunkte mit Personenportraits und Schrift-Bild-Kombinationen.
Mit Fokus auf ein junges, weibliches Publikum bündelt der Kanal so Sachinfor-
mationen, Erfahrungsberichte, Einschätzungen von Fachleuten sowie Feedback.
Kurze Videos werden über das Story-Feature von Instagram abgespielt. Dort sind
sie jeweils 24 Stunden verfügbar, werden aber auf der »funk«-Seite als zusam-
mengeschnittene Video publiziert und archiviert. Auch in diesen Videos sind
eingeblendete Schrifttexte ein wichtiges Stilmittel. Die Sachtexte sind also eine
intermediale Kombination aus Bild, Ton und Schrift.
Abb. 2: Screenshot Instagram, Konto »Mädelsabende«
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»Mädelsabende« setzt eine breite Palette von Textverfahren ein, die einem
Social-Media-Publikum vertraut sind. Intermedialität bindet dessen Aufmerk-
samkeit. Neben Web-Videos sind spezifische intermediale Verfahren wie Meme-
Bilder oder bewegte GIFs typische Formen. Im Projekt publiziert eine profes-
sionelle Redaktion Sachtexte auf einer zum Facebook-Unternehmen gehörenden
Plattform. Auch wenn bereits einzelne Social-Media-Posts als intermediale
Sachtexte bezeichnet werden könnten, ist es sinnvoll, den Begriff auf redaktionell
verbundene Einzelbeiträge zu beschränken.
2.3 Intertextuelle, interaktive und kollaborativ verfasste Texte
Der Begriff Digital Literacy beschreibt Kompetenzen, welche Menschen im
Umgang mit digitalen Texten erwerben müssen. Die aktuellsten deutschspra-
chigen Erklärungen dafür finden sich auf der Fragenplattform de.quora.com. Die
Frage nach der Bedeutung des Begriffs wurde bislang zweimal beantwortet: Vom
Netzexperten Christoph Kappes und dem Computerlinguisten Leopold Martin
(Kappes/Martin 2018). Kappes gibt in seinem Beitrag an, ihn zusammen mit zwei
Co-Autoren verfasst zu haben und verweist auf den ebenfalls kollaborativ ver-
fassten »Wikipedia«-Artikel »Historische Digital Literacy«. Wer im Netz nach
Begriffsdefinitionen sucht, findet oft Erklärtexte, die erstens auf andere Texte
verweisen, zweitens Raum für Lesende lassen, den Text zu ergänzen oder wei-
terzuschreiben und drittens – ganz grundsätzlich – das Resultat einer Schreib-
zusammenarbeit darstellen. Paradigmatisch für diese Sorte Sachtexte steht die
Online Ezyklopädie »Wikipedia«. Die Bedeutung von Wikipedia wird dadurch
verstärkt, dass auch andere große Anbieter von Informationen im Netz wie
Google und Amazon für ihre Informationen auf »Wikipedia«-Texte zurückgrei-
fen.
2.4 Erklärvideos
Ein Erklärvideo ist »ein multimodaler Text«, der durch ein Thema sowie »durch
Musterhaftigkeit eine Zusammengehörigkeit einzelner Elemente signalisiert«
(Schöne 2019 , 3). In schulischen wie paraschulischen Kontexten sind Erklärvideos
verbreitet. Grund dafür ist die intensive Nutzung von Webfilmen durch Jugend-
liche: Youtube ist das mit Abstand beliebteste Netz-Angebot (Medienpädago-
gischer Forschungsbund Südwest 2018, 35). Deshalb setzen Lehrkräfte wie auch
außerschulische Youtube-Kanäle darauf, Schulwissen in kurzen Filmen darzu-
stellen. Neben schulbezogenen Erklärfilmen werden auch Anleitungen für
praktische Alltagsprobleme in diesem Format publiziert: Rezepte, technische
Bedienungsanleitungen und Reparaturbeschreibungen sind Beispiele für Sach-
textsorten, die häufig als Erklärvideo produziert und rezipiert werden.
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Digitale Sachtexte – eine Typologie
2.5 Podcasts
Podcasts stellen einen zusätzlichen Verbreitungsweg fürHörtexte dar, der auf-
grund der technischen Möglichkeiten zur Aufnahme und Verbreitung für Laien
zugänglich geworden ist. Die Verbreitung im Netz ermöglicht asynchrones Hören.
Entsprechend erscheint eine Fülle von Sachtexten als Podcasts. Neben klassi-
schen Radio-Formaten haben sich v. a. zwei Textsorten durchgesetzt: lange, eher
informelle Gespräche mit Fachleuten sowie Storytelling-Wissensvermittlung. Die
Projekte von Tim Pritlove fußen auf langen Interviews mit Fachleuten, in denen
ein Thema vertieft und ein Eindruck der Perspektive der Expertin oder des Ex-
perten vermittelt wird. Ein Storytelling-Podcasts ist Christian Conradis »Sys-
temfehler« (2019 ). Conradi will darin »die Vielfalt des Zufalls untersuchen und
die Abweichung vom Normalwert erforschen. Kurz gesagt: Ich will Geschichten
über den Defekt erzählen«. Die Geschichten sind in den Podcasts dieses Genres
faktuale Geschichten. Storytelling ist ein Weg, um Sachthemen zu vermitteln und
Untersuchungen zu dokumentieren. Mit Geschichten sind Verfahren gemeint,
die Sachinformationen spannend und in einer kohärenten Form aneinanderrei-
hen. Meist ist Storytelling ein Weg, um den Prozess des Wissenserwerbs nach-
zuerzählen: Indem Autorinnen und Autoren ihren subjektiven Zugang zum
vermittelnden Weltwissen darstellen, eröffnen sie auch für die Zuhörenden einen
Zugang. Das ist nicht unproblematisch, wie etwa Mead (2018) nachgewiesen hat.
Geschichten überlagern die Sachinformationen; die Intimität und Atmosphäre,
mit denen Weltwissen vermittelt wird, sind meist inszeniert. Storytelling-Sach-
texte zeigen deshalb, was nicht nur für viele der hier vorgestellten Formate,
sondern auch für klassische Sachtexte gilt: Die »Sehnsucht nach einer persönli-
chen, häufig versöhnlichen Geschichte im Weltdurcheinander« (Surber 2019 )
führt dazu, dass die Form der Vermittlung die Wahrnehmung der vermittelten
Realität beeinflusst.
Lässt sich gerade bei journalistischen Texten die Tendenz beobachten,
schriftliche Formen mit Hörtexten zu begleiten, so sind Sachtext-Podcasts im
engen Sinne vertiefte Untersuchungen von Zusammenhängen. Ein längeres
Gespräch oder die Darstellung eines Rechercheprozesses vermittelt Weltwissen.
2.6 VR- und AR-Sachtexte
Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) gelten schon seit einigen
Jahren als wichtige Trends in der Entwicklung digitaler Medien. Simuliert eine
VR-Umgebung eine Realität, in welche Nutzerinnen und Nutzer mit einer digi-
talen Brille eintauchen können, fügt ein AR-Medium digitale Artefakte in die
direkt wahrnehmbare Umgebung ein. Eine Lego-App lässt auf dem Katalog
beispielsweise dreidimensionale Modelle erscheinen, auf denen Figuren kurze
Szenen vorführen. Diese Technologie bieten mittlerweile auch Plattformen an.
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Die »Bookful App« (Inception VR 2018) lässt Verlage narrative Texte und
Sachtexte mit AR-Elementen anreichern. Die »Children!s Encyclopedia« von
DK ist ein Beispiel dafür. Sie verbindet Schrift, die auch vorgelesen wird, mit
interaktiven, dreidimensionalen Elementen. »WDR AR 19 33–19 45« setzt AR-
Technik ein, um Schilderungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der Zeit
des »Dritten Reiches« vorzuführen. Die Personen erscheinen als Hologramme
und berichten darüber, wie sie als Kinder die NS-Zeit erlebt haben. Ähnliche
Erfahrungen vermittelt der VR-Sachtext »Anne Frank House VR«. Er entstand
im Auftrag des »Anne Frank House Museum« in Amsterdam und besteht aus
einer Simulation des Hinterhauses, in dem sich Anne Frank mit ihrer Familie von
19 42–19 44 versteckt hielt. Mit einer entsprechenden Brille kann ein Rundgang
durch die Räume unternommen werden. Die simulierte Wirklichkeit zeigt eine
Rekonstruktion der Räume, wie sie zur Lebzeit Anne Franks ausgesehen haben
könnten. »Anne Frank House VR«bietet neben der Möglichkeit, sich in den
Räumen umzusehen, auch eine Einführung in die Geschichte der Familie Frank.
Das Anne-Frank-Museum in Amsterdam bietet den VR-Rundgang auch Besu-
cherinnen und Besuchern an. VR- und AR-Sachtexte können generell als digi-
tales Museum beschrieben werden, insofern die Technologie bestimmte Arte-
fakte als Exponate ausstellt und die Lesenden dazu einlädt, mit ihnen zu inter-
agieren.
2.7 Chat-Bots
2017 hat »Resi« den Grimme Online Award gewonnen : Resi sei »keine neue
Freundin, sondern ein Nachrichten-Chat-Bot in eigener App«, heißt es im Vor-
stellungsvideo (Grimme Online Award 2017). Der Bot präsentiert Nachrichten
als Unterhaltungen: Wer mitliest, wird gefragt, ob ein Thema vertieft oder ein
neues Thema eingeführt werden soll. Die News werden in kleinteilige Chat-
Nachrichten aufgeteilt und mit Bildern illustriert. Animierte GIFs drücken auch
Haltungen zu bestimmten Themen aus.
Chat-Bots spielen Texte ab oder generieren diese maschinell, etwa über eine
Suchanfrage. Sie reagieren dabei auf den Leser oder die Leserin und geben vor,
mit ihm oder ihr ein Gespräch zu führen. Solche Bots werden auch von telefo-
nischen Auskunftsdiensten genutzt, die vorgeben, man spreche mit einer Mitar-
beiterin oder einem Mitarbeiter, obwohl eine Maschine sprachliche Signale in-
terpretiert und Textbausteine abspielt. Diese Form von Interaktivität ist ein
Merkmal verschiedener digitaler Sachtexte: Der Lektüreprozess führt zu Daten,
die wiederum die Darstellung des Sachtextes im digitalen Medium beeinflussen.
Allerdings wurde die »Resi-App« 2018 eingestellt. Sie steht damit nicht nur für
die Hinwendung zum Trend der Chat-Bots, sondern auch für die Fragilität von
Formen im digitalen Informationsökosystem. Auch wenn kommerzielle Unter-
nehmen Chat-Bots weiterhin einsetzen, war die Finanzierung und Entwicklung
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Digitale Sachtexte – eine Typologie
eines journalistischen Angebots nur im Rahmen eines befristeten Projekts
möglich (Hoffmann [u. a.] 2018).
Die hier entwickelte Klassifikation ist ein Vorschlag. Ihre Validitätlässt sich
über ein einfaches Kriterium ermitteln: Digitale Sachtexte sollten sich einem
Typus zuordnen lassen. Der in der Einleitung diskutierte Facebook-Text aus
Abbildung 1 ist etwa ein intermedialer Social-Media-Text. Allerdings fehlen zwei
potenzielle Kandidaten in dieser Klassifikation: Apps und Computerspiele. Mit
Apps sind Programme gemeint, welche die Darstellung und Rezeption von
Sachtexten ermöglichen. Deshalb handelt es sich nicht um die Form eines Sach-
textes, sondern um eine Bündelung mehrerer digitaler Sachtexte. Computerspiele
werden primär als narrative Texte wahrgenommen, gleichzeitig erscheinen aber
viele Titel, die als Sachtexte für Kultur- und Wissensvermittlung konzipiert sind.
Beispiele dafürwären »Fate of the World« (Red Redemption 2011) oder »Homo
Machina« (Arte 2018), die umweltbezogene bzw. biologische Problemzusam-
menhänge darstellen und vermitteln. Letztlich bleibt aber Problemlösen das
dominante Rezeptionsangebot, dem die Vermittlung von Welt- und Regelwissen
untergeordnet ist. Aus diesem Grund wird hier vorerst darauf verzichtet, Com-
puterspiele als achten Typus digitaler Sachtexte zu bezeichnen.
3. Merkmale digitaler Sachtexte
Die Diskussion der sieben Typen digitaler Sachtexte zeigt eine Übereinstimmung
in wesentlichen Merkmalen, aus deren Diskussion sich die Bedeutung dieser
Publikationsform ablesen lässt. Digitale Sachtexte beziehen sich auf die Wirk-
lichkeit und vermitteln Informationen, schaffen aber Kohärenz über Geschichten.
So vermischen sich Unterhaltungs- und Informationsfunktion. Die Unterhal-
tungsfunktion wird durch eine Kombination von Bild, Ton und Schrift erreicht.
Digitale Sachtexte sind intermedial. So vermittelt der Chat-Bot beispielsweise
News, indem Emotionen durch Bilder ausgedrückt werden. Gleichzeitig ver-
weisen alle digitale Sachtextarten auf andere Texte. Intertextuelle Mittel sind
Links oder die Einbettung anderer Texte, wie das etwa bei Scrollytelling-Texten
der Fall ist. So wird ein Rezeptionsmodus wird vorausgesetzt, bei dem Leserinnen
und Leser Multitasking betreiben oder betreiben könnten. Fast alle digitalen
Sachtexte sind für mobile Endgeräte optimiert worden. Auf diesen Umgebungen
sind verschiedene Texte nicht nur nebeneinander verfügbar, sondern überlagern
sich. Wer mit einem Chat-Bot Nachrichten abruft, hört begleitend einen Podcast
und schlägt auf Wikipedia unklare Konzepte nach, während gleichzeitig Push-
Nachrichten eintreffen. Digitale Sachtexte sind also – mit Ausnahme von Podc-
asts – auf eine nicht-lineare, fragmentarische Lektüreform zugeschnitten. Die
Rezeption vermischt sich zudem mit der Produktion von Texten. Diese Form der
Interaktivität kann auch als Prosumption bezeichnet werden: Schon die Lektüre
alleine produziert maschinenlesbare Daten, Leserinnen und Leser verfassen
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darüber hinaus Kommentare oder greifen in Texte selbst ein, um sie weiter- oder
umzuschreiben. Laden viele, besonders kollaborative Textsorten zur Mitarbeit
ein, so lässt sich die Tendenz zur Entprofessionalisierung (Sekretariat der Kul-
tusministerkonferenz 2017, 25) nicht durchgängig beobachten: Angebote wie
VR-Texte, digitale Reportagen oder Chat-Bots sind nur für professionelle Teams
umsetzbar. Der Gegenstand der Professionalität hat sich vom Text zu seiner
technischen Darstellung verlagert.
Die Fragilität digitaler Formate besteht darin, dass sich Trends abwechseln.
Digitale Sachtexte vermitteln über ihre Form immer auch Regelwissen – nicht nur
über das Verhältnis von Lesenden zur Welt, sondern auch zur Funktionsweise
dieser Sachtextsorten. Dieses ist aber wenig stabil: Die neuen Regeln enthalten
auch die Botschaft, dass demnächst eine weitere Form als Modell der Zukunft
gepriesen wird. Das hängt auch damit zusammen, dass sich journalistische For-
men aus Gründen der Werbefinanzierung stark an einem jugendlichen Publikum
orientieren, das aus entwicklungspsychologischen Gründen mit (medialen) Ver-
haltensweisen experimentiert. Weil Jugendliche Ausdrucksformen variieren und
Modetrends generieren, müssen sich Angebote daran anpassen, die jugendlich
wirken wollen.
4. Fazit
In seinem Essay »Über die Zukunft des Sachbuchs« hat Robert Jungk 1978 (55 f.)
den Wunsch geäußert, das Sachbuch »könnte ein Instrument des Selbstausdrucks
werden, wenn es nicht als ›Einwegprodukt‹, sondern als ›Zweiwegbotschaft‹
konzipiert wäre […]«. Heute sind digitale Sachtexte »Instrument des Selbstaus-
drucks« wie auch »Zweiwegbotschaft«. In sozialen Netzwerken entwickeln
Menschen Profile durch die Verbreitung und Darstellung von digitalen Sach-
texten. Sie sind dabei nicht auf die Rolle der Lesenden beschränkt, sondern
schreiben an Texten mit, schon allein deshalb, weil sie durch ihre Lektüre im Netz
Datenspuren hinterlassen. Jungks Wunsch steht im Zusammenhang mit zwei
anderen Forderungen, die er in seinem Essay ausführt: Sachbücher müssten eine
»öffentliche Sprache entwickeln, die allgemein verständlich ist, ohne flach zu
sein« und sie müssten Partizipation und politische Kritik erleichtern, statt Kon-
formität zu erzwingen (Jungk 19 78, 46 bzw. 50 ff.). Diese beiden Aspekte blendet
die vorliegende Diskussion digitaler Sachtexte aus: Weder ihre politische Funk-
tion noch ihre konkrete Ästhetik konnten einer genauen Analyse unterzogen
werden. Dieser Aufgaben sollte sich die Sachtextforschung annehmen – und zwar
spezifisch auf digitale Sachtexte bezogen. Auch wenn dieser Aufsatz den Entwurf
einer Beschreibung, einer Klassifikation und einer Definition vorlegt (der re-
gelmäßig aktualisiert werden muss), so fehlen doch formale und inhaltliche
Analysen der einzelnen Textformen. Linguistische Arbeiten untersuchen zwar
digitale Text-Bild-Kombinationen, erscheinen aber so langsam, dass zumeist
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Digitale Sachtexte – eine Typologie
bereits überholte Praktiken durchdrungen werden. Entsprechend schwierig ist es
auch, didaktische Umsetzungen für diese Forschungsergebnisse zu finden, die an
die Medienerfahrungen von Kindern und Jugendlichen anschlussfähig sind.
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Digitale Sachtexte – eine Typologie
... , and practice. Singapore: Routledge, S. 46 -61.Stalder, Felix (2016): Kultur der Digitalität. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Storrer, Angelika (2018): Interaktionsorientiertes Schreiben im Internet. In: von Deppermann, Arnulf / Rei- neke, Silke (Hg.): Sprache im kommunikativen, interaktiven und kulturellen Kontext. Berlin: de Gruy- ter, S. 219 -244.Wampfler, Philippe (2019): Digitale Sachtexte -eine Typologie. In: Mitteilungen der Deutschen Germanis- tenverbandes 66 (2), S. 155 -166. Wolf, Maryanne (2019): Schnelles Lesen, langsames Lesen. Warum wir das Bücherlesen nicht verlernen dürfen. München: Penguin. https://www.deutschlandfunk.de/lesen-im-digitalen-zeitalter-techniken-des-buchzeital- ters.700.de.htm ...
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Der Beitrag prüft die Shallowing-Hypothese, wonach digitale Leseangebote oberflächliche Leseverfahren verstärken würden. Davon ausgehend kommentiert er die Stavanger-Erklärung kritisch und entwickelt Dimensionen digitaler Textkompetenz.
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The Art of Fact in the Digital Age is a showcase of the most powerful and moving journalism of the past 25 years. Selections include stories originally published in established bastions of literary journalism (The New York Times, The Atlantic and The New Yorker), as well as those from specialized and online publications (Runner’s World, The Atavist). It features writers of extraordinary style (including Carina del Valle Schorske, Brian Phillips, and Jia Tolentino), as well as those who have profoundly influenced public discourse on the 21st century’s most urgent issues: Mitchell S. Jackson, Clint Smith, and Ta-Nehisi Coates on race; Susan Dominus and Luke Mogelson on migration; and Kathryn Schulz and David Wallace-Wells on environmental threats. It even includes one story that expanded literary journalism’s repertoire into audio (This American Life). This collection, assembled for students, scholars, and practitioners alike, also charts the evolution of digital longform journalism through its greatest achievements, from transitioning readers to screens to the integration of multimedia with words in service of meaning. The art of fact in the 21st century opened new ranges of expression to address such issues, while uniquely bearing the imprint of their generation’s digital cultures and technologies. Although many forces compete for attention in the digital age, story triumphs. The works in this anthology show us why.
Book
Porombka geht es um einige der Schlüsselqualifikationen und wichtigen Arbeitsschritte, die beim Verfassen von Sachbüchern hilfreich sind. So kommen potentielle Autoren nicht darum herum den Sachbuchmarkt genau zu beobachten, Leser- Aktualitäts- und Effektorientiert zu schreiben, diverse erzählerische Strategien auszuprobieren und das Material möglichst konkret und unterhaltend zu inszenieren.
Book
Das Sachbuch wird von Porombka denkbar weit definiert als „Sachliteratur in Buchform“. Vor diesem Hintergrund – die Entwicklung der Sachliteratur seit der Erfindung des Buchdrucks – werden die kulturellen Funktionen von Sachbüchern als die Vermittlung von „Welt- und Regelwissen“ im Bezug auf die Gegenwart bestimmt. Die Frage in welcher Weise sie das tun, mit welchen Erzählungen die Ereignisse und Geschehnisse narrativ gebunden werden, ist als Kernfrage einer Sachbuchforschung anzusehen.
Es ist kompliziert. Übers. von Almuth Braun
  • Danah Boyd
Boyd, Danah: Es ist kompliziert. Übers. von Almuth Braun. München 2014.
Das Geheimnis der Treppe von Aragon
  • Matthias Eberl
Eberl, Matthias (2014): Das Geheimnis der Treppe von Aragon. In: http://rufposten.de/ weblog/Eigene_Projekte/schacht.html (Zugriff am 15. 12. 2018).
  • Georg Franck
Franck, Georg: Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München, Wien 19 9 8.
Drei Texte und ein Interview mit Peter Stephan Jungk
  • Hg
  • Von Rudolf Radler
Hg. von Rudolf Radler. München 19 78, S. 783-79 1. Zitiert nach: Greite, Till (Hg.): Robert Jungk. Der Wissensvermittler. Drei Texte und ein Interview mit Peter Stephan Jungk. Berlin und Hildesheim: 2007, S. 43-57.
How Podcasts became a seductive - and sometimes slippery mode of storytelling
  • Rebecca Mead
Mead, Rebecca: How Podcasts became a seductive -and sometimes slippery mode of storytelling. In: New Yorker, 19. November 2018. In: https://www.newyorker.com/ magazine/2018/11/19 /how-podcasts-became-a-seductive-and-sometimes-slipperymode-of-storytelling (Zugriff am 15. 1. 2019 ).
Wissen und Unterhaltung im Sachbuch, oder: Warum es keine germanistische Sachbuchforschung gibt und wie eine solche aussehen könnte
  • David Oels
Oels, David: Wissen und Unterhaltung im Sachbuch, oder: Warum es keine germanistische Sachbuchforschung gibt und wie eine solche aussehen könnte. In: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge 15/1 (2005), S. 8-27.
Storytelling im Netz: Das Jahr eins nach Snow Fall
  • Kai Schächtele
Schächtele, Kai (2014): Storytelling im Netz: Das Jahr eins nach Snow Fall. In: https:// irights.info/artikel/storytelling-im-netz-das-jahr-eins-nach-snow-fall/21027 (Zugriff am 20. 2. 2019 ).