ArticlePDF Available

Habituelle Aborte – was sagt uns die neue Leitlinie?Recurrent miscarriage: what do the new guidelines tell us?

Authors:

Abstract

Die S2k-Leitlinie der Deutschen (DGGG), Österreichischen (ÖGGG) und Schweizerischen (SGGG) Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe [1] hat evidenzbasiert die Diagnostik und Therapie des wiederholten Spontanaborts (WSA) anhand der aktuellen internationalen Literatur standardisiert. Dabei wurden die Empfehlungen und Statements in einem formalen Prozess erarbeitet und konsentiert. Insbesondere wurde auf die bekannten Risikofaktoren wie chromosomale, anatomische, endokrinologische, gerinnungsphysiologische, infektiologische und immunologische Störungen sowie die aktuellen Therapiemöglichkeiten eingegangen.
Gynäkologische Endokrinologie
https://doi.org/10.1007/s10304-019-0244-0
© Der/die Autor(en) 2019
Redaktion
B. Toth, Innsbruck
M. von Wolff, Bern
Online teilnehmen
3 Punkte sammeln auf
CME.SpringerMedizin.de
Teilnahmemöglichkeiten
Die Teilnahme an diesem zertifi-
zierten Kurs ist für 12 Monate auf
CME.SpringerMedizin.de möglich. Den
genauen Teilnahmeschluss erfahren Sie
dort.
Teilnehmen können Sie:
– als Abonnent dieser Fachzeitschrift,
– als e.Med-Abonnent.
Zertifizierung
Diese Fortbildungseinheit ist zertifiziert
von der Ärztekammer Nordrhein gemäß
Kategorie D und damit auch für andere
Ärztekammern anerkennungsfähig. Es
werden 3 Punkte vergeben.
Anerkennung in Österreich
Gemäß Diplom-Fortbildungs-
Programm (DFP) werden die auf
CME.SpringerMedizin.de erworbenen
Fortbildungspunkte von der
Österreichischen Ärztekammer 1:1 als
fachspezifische Fortbildung angerechnet
(§26(3) DFP Richtlinie).
Kontakt
Springer Medizin Kundenservice
Tel. 0800 77 80 777
E-Mail: kundenservice@springermedizin.de
© bfw tailormade communication GmbH
CME ZertifizierteFortbildung
K. Feil1·J.Zschocke
2· S. Rudnik-Schöneborn2·C.Tempfer
3· R.-J. Kuon4·B.Toth
1für
Leitlinienautoren der S2k-Leitlinie
1Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität
Innsbruck, Innsbruck, Österreich
2Zentrum für Medizinische Genetik, Medizinische Universität Innsbruck , Innsbruck, Österreich
3Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland
4Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Universitätsklinikum
Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
Habituelle Aborte – was sagt uns
dieneueLeitlinie?
Zusammenfassung
Die S2k-Leitlinie der Deutschen (DGGG), Österreichischen (ÖGGG) und Schweizeri-
schen (SGGG) Gesellscha für Gynäkologie und Geburtshilfe [1] hat evidenzbasiert die
Diagnostik und erapie des wiederholten Spontanaborts (WSA) anhand der aktuellen
internationalen Literatur standardisiert. Dabei wurden die Empfehlungen und State-
ments in einem formalen Prozess erarbeitet und konsentiert. Insbesondere wurde auf
die bekannten Risikofaktoren wie chromosomale, anatomische, endokrinologische, gerin-
nungsphysiologische, infektiologische und immunologische Störungen sowie die aktuellen
erapiemöglichkeiten eingegangen.
Schlüsselwörter
Chromosomenstörungen · Uterusfehlbildungen · Endometritis · Schilddrüsenerkrankun-
gen · Antiphospholipidsyndrom
Gynäkologische Endokrinologie
CME
Lernziele
Nach der Lektüre dieses Beitrags ...
4kennen Sie die Inzidenz des wiederholten Spontanaborts (WSA).
4kennen Sie alle für WSA derzeit bekannten relevanten Risikofaktoren.
4wissen Sie, welche diagnostischen Möglichkeiten bei WSAzur Verfügung stehen.
4kennen Sie aktuelle therapeutische Ansätze bei WSA.
Einleitung
Einen wiederholten Spontanabort (WSA) erleben etwa 1–3 % aller Paare im reproduktionsfähigen
Alter [2]. Die Definition des WSA gemäß der World Health Organization (WHO) umfasst „drei
und mehr konsekutive Fehlgeburten vor der 20. SSW“ [3].
Das Wiederholungsrisiko von Fehlgeburten schwankt in Abhängigkeit von verschiedenen
Einflussfaktoren wie Alter und Anzahl der vorangegangenen Aborte erheblich (.Tab. 1;[4]).
Diagnose und Therapie relevanter Risikofaktoren
Genetische Faktoren
Diagnostik
Je früher das Abortgeschehen in der Schwangerscha eintritt, desto wahrscheinlicher ist das
Vorliegen einer embryonalen bzw. fetalen Chromosomenstörung [5]. Das Risiko embryonaler
oder fetaler Trisomien steigt mit zunehmendem mütterlichem Alter. Die häufigsten Chromo-
somenstörungen im Abortgewebe sind mit 60–70% Trisomien, betroffen sind insbesondere die
Chromosomen 15, 16, 21 und 22. Polyploidien finden sich bei etwa 15–20% und die Monosomie X
bei etwa 10–15 % der chromosomal auffälligen Aborte.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA soll eine zytogenetische Analyse erfolgen. Diese kann mittels
einer Chromosomenanalyse beider Partner präkonzeptionelloder aus dem Abortmaterial erfolgen.
Etwa 4–5 % der Paare mit 2 oder mehr Aborten weisen eine balancierte Chromosomenstörung
(Translokation, Inversion) bei einem Partnerauf im Vergleich zu 0,7 % der Paare ohne WSA [6].Mit
einer solchen Diagnose steigt nicht nur das Abortrisiko, sondern auch die Wahrscheinlichkeit
für die Geburt eines Kindes mit einer Entwicklungsstörung aufgrund einer unbalancierten
Chromosomenstörung.
Empfehlung. Bei Nachweis einer strukturellen Chromosomenstörung im Abortmaterial soll
eine zytogenetische Untersuchung beider Partner erfolgen. Das Ergebnis soll im Rahmen einer
Recurrent miscarriage: what do the new guidelines tell us?
Abstract
e S2k guidelines ofthe German Society of Obstetrics and Gynecology (DGGG), the Austrian So-
ciety of Obstetrics and Gynecology (ÖGGG) and the Swiss Society of Obstetrics and Gynecology
(SGGG) [1] have standardized the diagnostic procedure and treatment of recurrent spontaneous
abortion based on the current international literature. e statements and recommendations of
the guidelines were developed in a formalized process and by consensus. e recommendations
were compiled with specific consideration of known risk factors, such as chromosomal, anatomi-
cal, endocrinological, coagulation physiological, infectious and immunological disorders and the
current treatment options for patients with recurrent miscarriage.
Keywords
Chromosome disorders · Abnormalities, uterine · Endometritis · yroid diseases · Antiphospho-
lipid syndrome
Die häufigsten Chromosomenstö-
rungen im Abortgewebe sind mit
60–70 % Trisomien
Gynäkologische Endokrinologie
CME
Tab. 1 Wiederholungsrisiko von Fehlgeburten in Ab hängigkeit vom maternalen Alter undde rAnzahl voran-
gegangener Aborte. (NachNybo-Andersen et al. [4])
Vorausgegangene
Aborte
Wiederholungsrisiko (%)
25–29 Jahre 30–34 Jahre 35–39 Jahre 40–44 Jahre
1Abort ~15 ~16–18 ~21–23 ~40
2Aborte ~22–24 ~23–26 ~25–30 ~40–44
≥3 Aborte ~40–42 ~38–40 ~40–45 ~60–65
genetischen Beratung entsprechend den nationalen gesetzlichen Regelungen von einem Facharzt
für Humangenetik oder einem Arzt mit entsprechender Qualifikation mitgeteilt werden.
Therapie
In Abhängigkeit von der Art der Chromosomenstörung wird betroffenen Paaren eine Pränataldia-
gnostik oder eine Präimplantationsdiagnostik angeboten. Die Pränataldiagnostik kann invasiv mit
Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese durchgeführt werden oder nichtinvasiv mittels zell-
freier fetaler DNA-Analyse ausmütterlichem Blut erfolgen. Aktuelle Studien zeigen keinen Vorteil
hinsichtlich der Lebendgeburtenrate (LGR) bei Durchführung einer künstlichen Befruchtung
mit Präimplantationsscreening der Embryonen im Vergleich zu Spontanschwangerschaen bei
Paaren mit WSA, bei denen ein Partner eine strukturelle Chromosomenveränderung trägt [7,8].
Empfehlung. Bei Paaren mit WSA ohne Nachweis einer familiären Chromosomenstörung oder
monogenen Krankheit soll eine Präimplantationsdiagnostik zum Zwecke der Abortprophylaxe
nicht durchgeführt werden.
Anatomische Faktoren
Diagnostik angeborener und erworbener Fehlbildungen
Die Prävalenz einer angeborenen (Uterusfehlbildung) oder erworbenen intrauterinen Störung
(Adhäsion, Polyp, submuköses Myom) unterscheidetsich nach 2,3 und 4konsekutivenAborten
nicht [9]. Anerkannt ist lediglich die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Aborten beim Uterus sub-
septus. Die Ursache für diesen Zusammenhang ist unbekannt [10]. Inwieweit ein Zusammenhang
von WSA mit anderen Uterusfehlbildungen besteht, ist unklar. Zur Diagnostik einer Uterusfehl-
bildung stehen die Hysteroskopie – gegebenenfalls in Kombination mit einer Laparoskopie – bzw.
die 3-D-Sonographie und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung [11].
Eine Metaanalyse von 19 Beobachtungsstudien zeigte – allerdings in In-vitro-Fertilisations-
Zyklen – für intramurale Myome ohne submukösen Anteil eine statistisch nicht signifikant
höhere Abortrate [12]. In einer Auswertung retro- und prospektiver Daten von Patientinnen
mit WSA lag die Inzidenz submuköser Myome bei 2,6% [13]. Die Studiendaten lassen einen
Zusammenhang zwischen submukösen Myomen und dem Aureten von Aborten vermuten,
sind aber von niedriger Qualität. Eine Cochrane-Analyse mit nur wenigen Studien zeigte keine
signifikante Reduktion des Abortrisikos nach Myomresektion [14]. Inwieweit auch Polypen, als
intrakavitäre Störung in Analogie zu den submukösen Myomen, das Abortrisiko beeinflussen,
ist ebenfalls unklar.
Empfehlung. Zum Ausschluss einer Uterusfehlbildung sowie submuköser Myome und Polypen
soll bei Frauen mit WSA eine qualifizierte Vaginalsonographie und/oder eine Hysteroskopie
durchgeführt werden. Zum Ausschluss von intrauterinen Adhäsionen soll eine Hysteroskopie
durchgeführt werden.
Therapie
Bei Frauen mit WSA und Uterusseptum soll eine hysteroskopische Septumdissektion durchge-
führt werden [15]. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2017 zeigte, dass bislang keine randomisierten
Studien zum erapieeffekt einer Septumdissektion durchgeführt wurden [16]. Retrospektive,
unkontrollierte Studien legen allerdings einen Vorteil nahe. Bei anderen Uterusfehlbildungen wie
Ohne Nachweis einer familiären
Chromosomenstörung oder
monogenen Krankheit soll eine
Präimplantationsdiagnostik zum
Zwecke der Abortprophylaxe nicht
durchgeführt werden
In Bezug auf intrauterine Fehlbil-
dungen ist lediglich die erhöhte
Wahrscheinlichkeit von Aborten
beim Uterus subseptus anerkannt
Studiendaten lassen einen Zusam-
menhang zwischen submukösen
Myomen und dem Auftreten von
Aborten vermuten, sind aber von
niedriger Qualität
Abgesehen vom Uterusseptum ist
eine operative Intervention bei
Uterusfehlbildungen nicht indiziert
Gynäkologische Endokrinologie
CME
dem Uterus bicornis, Uterus didelphys und Uterus arcuatus ist eine operative Intervention nicht
indiziert [17].
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und Uterusseptum soll eine hysteroskopische Septumdissektion
durchgeführt werden, bei intrauterinen Adhäsionen eine hysteroskopische Adhäsiolyse.
erapie der Wahl bei intrauterinen Adhäsionen ist die hysteroskopische Adhäsiolyse [18].
Ob intrauterine Adhäsionen generell das Abortrisiko beeinflussen bzw. ab welchem Grad sie das
tun und ob eine Adhäsiolyse das Abortrisiko senkt, ist allerdings unklar. Randomisierte Studien
zum therapeutischen Nutzen einer Myomresektion bei Frauen mit WSA existieren nicht.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und submukösen Myomen sollte eine operative Resektion
durchgeführt werden.
Eine Metaanalyse zeigte, dass die hysteroskopische Resektion von im Ultraschall darstellbaren
intrauterinen Polypen vor einer intrauterinen Insemination die klinische Schwangerschasrate
steigern kann [19]. Gibt es keine andere Erklärung für die WSA kann die Resektion persistierender
Polypen erwogen werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und persistierenden Polypen sollte eine hysteroskopische
Resektion zum Zweck der Abortprophylaxe durchgeführt werden.
Mikrobiologische Faktoren
Diagnostik
Der Zusammenhang zwischen Infektionen und WSA ist unklar. Daher wird ein Screening auf
vaginale Infektionen nicht empfohlen. Allerdings findet sich bei 7–67 % der ansonsten symptom-
losen Frauen mit WSA sowie bei 30–66 % der Frauen mit wiederholtem Implantationsversagen
eine chronische Endometritis, nachgewiesen durch Plasmazellen im Endometriumbiopsat [20].
Empfehlung. Ein infektiologisches Screening durch Vaginalabstriche soll bei asymptomatischen
Frauen mit WSA nicht durchgeführt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA kann eine Endometriumbiopsie zum Ausschluss einer chroni-
schen Endometritis durchgeführt werden (mithilfe einer immunhistochemischen Untersuchung
des plasmazellspezifischen Antigens CD138).
Therapie
Im Rahmen einer Schwangerscha sollten bei Verdacht auf eine vaginale Infektion eine adäquate
Abklärung und erapie erfolgen [21]. Bei einer chronischen Endometritis kann eine antibiotische
erapie mit Doxycyclin (beispielsweise 200mg 1-0-0 über 14 Tage) angewandt werden, im
Falle einer Persistenz bei weiterhin nachweisbaren Plasmazellen beispielsweise eine erapie mit
Ciprofloxacin mit/ohne Metronidazol [22].
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und chronischer Endometritis kann zum Zweck der Abort-
prophylaxe eine antibiotische erapie durchgeführt werden.
Endokrine Faktoren
Diagnostik
Eine manifeste Hyperthyreose ist gemäß einer retrospektiven Analyse mit erhöhten Abortraten
assoziiert [23]. Gleiches gilt für manifeste Hypothyreosen. Als oberer Grenzwert für das thy-
reoideastimulierende Hormon (TSH) wird von der Endocrine Society bei einer Infertilität ein
Spiegel von 2,5mU/l angesehen [24]. Unklar ist jedoch, ob auch latente Hypothyreosen,das
heißt Erhöhungen der TSH-Konzentrationen bei normwertigen Schilddrüsenhormonkonzen-
trationen, das Abortrisiko erhöhen. Bei Frauen mit WSA wurde gemäß einer Metaanalyse von
2 Studien keine geringere LGR bei einer TSH-Konzentration >2,5 mU/l beschrieben [25]. Erhöhte
Therapie der Wahl bei intrauterinen
Adhäsionen ist die hysteroskopi-
sche Adhäsiolyse
Ein Screening auf vaginale In-
fektionen wird bei WSA nicht
empfohlen
Bei einer chronischen Endometritis
kann eine antibiotische Therapie
durchgeführt werden
Manifeste Hypothyreosen sind wie
auch manifeste Hyperthyreosen
mit erhöhten Abortraten assoziiert
Gynäkologische Endokrinologie
CME
Schilddrüsenautoantikörper scheinenhingegen mit erhöhten Spontanabortraten assoziiertzu sein
[26].
Ein Syndrom polyzystischer Ovarien („polycystic ovary syndrome“ [PCOS]) und die damit
o einhergehende Hyperandrogenämie, Insulinresistenz und Diabeteserkrankung sind mit einer
erhöhten Abortneigung assoziiert. Das PCOS per se ist kein prädiktiver Faktor für einen Abort
oder WSA, wohingegen eine Adipositas als solche die Abortrate zu erhöhen scheint [27].
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA sollen zur endokrinologischen Abklärung TSH und bei
auffälligen TSH-Werten zusätzlich das freie Trijodthyronin (f T3)undyroxin(fT
4)sowiedie
Schilddrüsenautoantikörperkonzentrationen bestimmt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA sollte der Body-Mass-Index (BMI) bestimmt werden. Bei
einem BMI 30kg/m2kann ein metabolisches Syndrom abgeklärt werden.
Therapie
Eine manifeste Schilddrüsenüber- oder Schilddrüsenunterfunktion soll grundsätzlich diagnos-
tiziert und therapiert werden. Möglicherweise profitieren Patientinnen mit WSA und yreo-
peroxidase(TPO)-Autoantikörpern von einer Schilddrüsenhormonsubstitution hinsichtlich der
Abortrate, allerdings existieren bislang keine spezifischen Daten für Patientinnen mit WSA.
Empfehlung. Eine manifeste Hypo- oder Hyperthyreose soll präkonzeptionell therapiert werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und einer latenten Hypothyreose, das heißt pathologisch
erhöhten TSH-Konzentrationen bei noch normwertigen fT3-undfT
4-Konzentrationen, oder bei
Vorliegen von TPO-Autoantikörpern kann eine Schilddrüsenhormonsubstitutionstherapie allein
zum Zweck der Abortprophylaxe durchgeführt werden.
Immunologische Faktoren
Diagnostik
Im Rahmen einer Abklärung immunologischer Ursachen soll ein Antiphospholipidsyndrom
(APS) ausgeschlossen werden (.Tab. 2). Die Inzidenz des APS bei WSA beträgt 2–15 % [28].
Bei Vorliegen von klinischen Manifestationen (Livedo reticularis, Ulzerationen, renale Mikro-
angiopathie, neurologische Störungen und kardiale Manifestationen) und teilweiser Erfüllung
der Diagnosekriterien des klassischen APS (unter anderem Anti-Phospholipid[APL]-Antikör-
per-Titer im niedrigen Bereich oder Zustand nach 2 Aborten) sollte auch an ein sogenanntes
„non-criteria APS“ gedacht werden [29]. Zusätzlich sollten die APL-Antikörper-Titer bei der
Kontrolle 12 Wochen nach Erstbestimmung erneut im mittleren bis hohen Bereich liegen, damit
die Kriterien eines APS erfüllt sind [29].
Empfehlung. Alloimmunologische Untersuchungen wie die Bestimmung des TH1/TH2-T-Hel-
fer-Zellen-Quotienten oder des T4/T8-Index, die Analyse der peripheren und/oder uterinen
natürlichen Killer(NK)-Zellen, NK-Toxizitätstests, Lymphozytenfunktionstests, molekulargeneti-
sche Untersuchungen auf „nichtklassische“ Human-leukocyte-antigen(HLA)-Gruppen (Ib) oder
Rezeptorfamilien wie KIR sowie HLA-Bestimmungen sollten bei Frauen mit WSA ohne Hinweis
auf eine präexistente Autoimmunerkrankung nicht außerhalb von Studien durchgeführt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA soll e in APS anhand klinischer und laborchemischer Parameter
(.Tab. 2) abgeklärt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA sollte ein „non-criteria APS“ anhand klinischer und laborche-
mischer Parameter abgeklärt werden, insbesondere bei Vorliegen von klinischen Manifestationen
(Livedo reticularis, Ulzerationen, renale Mikroangiopathien, neurologische Störungen und kar-
diale Manifestationen).
Das PCOS per se ist kein prädiktiver
Faktor für einen Abort oder WSA,
eine Adipositas als solche scheint
die Abortrate jedoch zu erhöhen
Eine manifeste Schilddrüsenüber-
oder Schilddrüsenunterfunktion
soll grundsätzlich diagnostiziert
und therapiert werden
Bei klinischen Manifestationen
und teilweiser Erfüllung der
Diagnosekriterien des klassischen
APS ist an ein „non-criteria APS“ zu
denken
Gynäkologische Endokrinologie
CME
Tab. 2 Diagnosekriterien für das Antiphospholip idsyndrom.Es muss mindestens ein klinisches und e in labor-
chemisches Kriteriume rfüllt sein, um die Diagnose eines Antiphospholipidsyndroms stellen zu können
Klinische Kriterien ≥1 venöse oder arteri elle Thrombose
1 oder 2 unerklärte Fehlgeburtenbei morphologisch unauffälligen Feten
≥10. SSW
≥3 Aborte <10. SSW
≥1 später Abort bzw. Frühgeburt <34. SSW aufgrund einer Plazentainsuffizienz
oder Präeklampsie
Laborkriterien (2-maliger
Nachweis im Abstand von
12 Wochen)
Anti-Cardiolipin-AK(IgM, IgG), mittlere bis hohe Titer
Anti-β2-Glykoprotein-1-AK (IgM, IgG), hohe Titer
Lupusantikoagulans
AK Antikörper, IgG Immunglobulin G, IgM Immunglobulin M, SSW Schwangerschaftswoche
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und einer Autoimmunerkrankung soll bereits präkonzeptionell
eine interdisziplinäre Betreuung eingeleitet werden.
Therapie
Bei Vorliegen eines APS soll eine erapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) und
niedermolekularemHeparin(NMH) durchgeführtwerden.AbdempositivenSchwangerschastest
wird ASS bis zur 34+ 0. Schwangerschaswoche (SSW) gegeben, NMH bis mindestens 6 Wochen
post partum. Die Behandlung des „non-criteria APS“ sollte identisch erfolgen [30].
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und APS soll eine erapie mit niedrig dosierter ASS und
NMH durchgeführt werden. Ab Vorliegen eines positiven Schwangerschastests soll neben der
Behandlungmit ASS, die bis zur34 + 0. SSW fortgesetzt werden soll,die Heparingabebis mindestens
6 Wochen post partum durchgeführt werden.
Empfehlung.Bei Frauen mit WSAund „ non-criteriaAP S“ sollte eine erapie mit niedrig dosierter
ASS und NMH durchgeführt werden. Ab Vorliegen eines positiven Schwangerschastests sollte
neben der Behandlungmit ASS, die bis zur 34+ 0. SSWfortgesetzt werden sollte, die Heparingabe
bis mindestens 6 Wochen post partum durchgeführt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA ohne Hinweis auf eine präexistente Autoimmunerkrankung
soll eine Glukokortikoidgabe zum Zweck der Abortprophylaxe außerhalb von Studien nicht
durchgeführt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA sollte eine erapie mit intravenösen Immunglobulinen,
mit Lipidinfusionen oder mit Tumor-Nekrose-Faktor-α-Rezeptor-Blockern zur Abortprophylaxe
außerhalb von Studien nicht durchgeführt werden.
Gerinnung
Diagnostik
International wird ein generelles Screening auf hereditäre rombophilien bei Frauen mit WSA
nicht empfohlen. Die Empfehlungen der American Society for Reproductive Medicine (ASRM)
schlagen eine rombophilieabklärung bei Frauen mitWSA ausschließlich im Falle einer positiven
Eigen- oder Familienanamnese für thrombembolische Ereignisse vor.
Aus auffälligen Befunden der Thrombophilieparameter kann gegebenenfalls die Indikation
zur Behandlung in der Schwangerschaaus maternalen Gründen (Prophylaxe thrombembolischer
Ereignisse) abgeleitet werden. Hierbei ist das erhöhte Risiko venöser rombembolien (VTE)
der Schwangeren zu sehen, das in speziellen Konstellationen, unter anderem bei Antithrom-
binmangel, homozygoter Faktor-V-Leiden(FVL)-Mutation oder kombiniert heterozygoter FVL-
und Prothrombinmutation, eine Antikoagulation zur mütterlichen VTE-Prophylaxe rechtfertigen
kann.
Das „non-criteria APS“ sollte
entsprechend der Therapie des
APS mit ASS und NMH behandelt
werden
Das erhöhte VTE-Risiko der S chwan-
gerenkanninspeziellenKonstel-
lationen eine Antikoagulation
zur mütterlichen VTE-Prophylaxe
rechtfertigen
Gynäkologische Endokrinologie
CME
Empfehlung. Eine rombophiliediagnostik zum Zweck der Abortprophylaxe sollte nicht durch-
geführt werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und thrombembolischen Risiken soll eine rombophiliedia-
gnostik durchgeführt werden. Diese umfasst eine Bestimmung der Aktivität von Antithrombin
und Protein C/S im Blutplasma sowie eine molekulargenetische Analyse der Faktor-V-Leiden-
Mutation und der Prothrombin-G20210A-Mutation.
Therapie
Heparin. Eine generelle Heparinisierung von Frauenm itWSA ohne nachgewiese ne rombophilie
ist nicht indiziert. Der Enthusiasmus zu Beginn des Jahrtausends hinsichtlich abortpräventiver
Effekte einer prophylaktischen Heparinisierung bei Frauen mit WSA (und Ausschluss eines
APS) konnte weder in großen prospektiven, randomisierten Studien [31]nochinaktuellen
Metaanalysen [32] fundiert werden. Inwieweit Subgruppen von Patientinnen – beispielsweise
solche mit nachgewiesener hereditärer rombophilie – tatsächlich von einer Heparinisierung
profitieren, bedarf weiterer Untersuchungen, wie der aktuell rekrutierenden multinationalen
ALIFE2-Studie [33].
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA soll eine erapie mit Heparinen zum alleinigen Zweck
der Abortprophylaxe nicht durchgeführt werden. Dies gilt auch bei Vorliegen einer hereditären
rombophilie.
Empfehlung. Bei Frauen mit WSA und einem erhöhten romboserisiko sollte in der Schwan-
gerscha aus maternaler Indikation eine romboseprophylaxe durchgeführt werden.
Acetylsalicylsäure. Eine ASS-Gabe in niedriger Dosierung ab dem ersten Trimenon reduziert das
Risiko für plazentaassoziierte Komplikationenin der Spätschwangerscha, während ein protektiver
Effekt auf die Abortrate nicht nachgewiesen werden konnte.
Empfehlung. BeiFrauenmitWSAsolleineASS-erapiezurAbortprophylaxenichtdurchgeführt
werden.
Idiopathische WSA
Idiopathische WSA liegen vor, wenn die Kriterien für die Diagnose von WSA erfüllt sind
und alle bekannten Risikofaktoren ausgeschlossen wurden. Der Anteil idiopathischer WSA am
Gesamtkollektiv von Frauen mit WSA ist mit 50–75% hoch [34]. Die LGR von Frauen mit
idiopathischen WSA beträgt ohne erapie 35–85 % [35,36].
Therapie
In 2 Metaanalysen von Studien, die an Frauen mit idiopathischen WSA durchgeführt wurden,
konnte keine Verbesserung der LGR durch ASS mit oder ohne Heparin nachgewiesen werden
[37,38].
Empfehlung. Bei Frauen mit idiopathischen WSA soll eine erapie mit ASS mit oder ohne
Heparin zum Zweck der Abortprophylaxe nicht durchgeführt werden.
Eine 2017 publizierte Metaanalyse von 10 randomisierten Studien unter Einschluss von 1586
Frauenmit idiopathischenWSAergabfür eineProgesterontherapiemitsynthetischenGestagenen
– wie Hydroxyprogesteroncaproat oder Dydrogesteron – im ersten Trimenon einen positiven
Effekt hinsichtlich der Abortrate wie auch der LGR [39].
In der PROMISE-Studie erhielten 836 Frauen mit idiopathischen WSA Placebo oder 400mg
vaginal appliziertes mikronisiertes Progesteron [40]. Die Behandlung erfolgte ab dem positiven
Schwangerschastest bis zur 12. SSW. Die LGR war in beiden Studienarmen gleich hoch (63 bzw.
66%). Eine randomisierte Studie an 700 Frauen mit WSA berichtet hingegen von einer signifikant
AbortpräventiveEekteeiner
prophylaktischen Heparinisierung
bei WSA (und APS-Ausschluss)
konnten nicht bestätigt werden
Der Anteil idiopathischer WSA am
Gesamtkollektiv von Frauen mit
WSA i st mit 50–75 % hoch
Gynäkologische Endokrinologie
CME
erhöhten LGR (91% vs. 77%) nach Gabe von 2-mal 400mg Progesteron intravaginal beginnend
in der Lutealphase gegenüber Placebo [41].
Empfehlung. Bei Frauen mit idiopathischen WSA sollte eine erapie mit natürlichem mikro-
nisiertem Progesteron im ersten Trimenon zum Zweck der Abortprophylaxe nicht durchgeführt
werden.
Empfehlung. Bei Frauen mit idiopathischen WSA kann eine erapie mit synthetischen Gesta-
genen im ersten Trimenon zur Abortprophylaxe durchgeführt werden.
Fazit für die Praxis
4Zur Abklärung von WSA soll eine zytogenetische Analyse erfolgen.
4Bei Uterusseptum soll eine hysteroskopische Septumdissektion durchgeführt werden, bei
intrauterinen Adhäsionen eine hysteroskopische Adhäsiolyse. Bei submukösen Myomen sollte
eine operative Resektion erfolgen.
4Bei chronischer Endometritisk ann zum Zweckder Abor tprophylaxeeine antibiotische Therapie
durchgeführt werden.
4Zur endokrinologischen Abklärung sollen TSH und bei auffälligem Befund zusätzlich fT3und
fT4sowie die Schilddrüsenautoantikörper bestimmt werden.
4Eine manifeste Hypo- oder Hyperthyreose soll präkonzeptionell therapiert werden.
4Bei latenter Hypothyreose oder bei TPO-Autoantikörpern kann eine Schilddrüsenhormonsub-
stitution allein zum Zweck der Abor tprophylaxe durchgeführ t werden.
4Ein APS soll anhand klinischer und laborchemischer Parameter abgeklärt werden.
4Bei Vorliegen eines APS soll eine Therapie mit niedrig dosierter ASS und NMH durchgeführt
werden.
4Bei thrombembolischen Risiken soll eine Thrombophiliediagnostik durchgeführt werden.
4Eine generelle Heparinisierung ohne nachgewiesene Thrombophilie ist nicht indiziert.
4Bei Frauen mit idiopathischen WSA kann eine Therapie mit synthetischen Gestagenen im
ersten Trimenon zur Abortprophylaxe durchgeführt werden.
Korrespondenzadresse
Dr.K.Feil
Klinik für Gynäkologische Endokrinologi e und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität
Innsbruck
Anichstr.35, 6020 Innsbruck, Österreich
katharina.feil@tirol-kliniken.at
Prof. Dr. B. Toth
Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universität Innsbruck
Anichstr. 35,6020 Innsbruck, Österreich
bettina.toth@i-med.ac.at
Funding. Open access funding provided by University of Innsbruck and Medical University of Innsbruck.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. Gemäß den Richtliniendes Springer Medizin Verlags werden Autorenund wissenschaftliche Leitung im
Rahmen der Manuskripterstellungund Manuskriptfreigabe aufgefordert,eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und
nichtfinanziellen Interessen abzugeben.
Autoren. K. Feilgibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. Nichtfinanzielle Interessen: Oberärztin in der Universi-
tätsklinik für Gynäkologi sche Endokrinologie und Reproduktionsme dizin Innsbruck | Mitglied ÖGGG, DEGUM, ESHRE. J. Zsch ocke:
Finanzielle Interessen: Forschungsförderung: Öffentliche Gelder, kein Zusammenhangmit dem Thema des Artikels | Honorare/
Kostenerstattung: KeinZusammenhang mit dem Thema des Artikels. Nichtfinanzielle Interessen:Diverses im Bereich der Genetik,
keine im Zusammenhang mit dem Artikel relevanten Aktivitäten.S. Rudnik-Schöneborn gibt an, dass kein finanzieller Interessen-
Gynäkologische Endokrinologie
CME
konfliktbesteht.Nichtfinanzielle Interessen:Angestellte MedizinischeUniversitätInnsbruck (ltd.OberärztinZentrum Medizinische
Genetik, Direktor:Prof. DDr.J. Zschocke) | Mitglied Deutsche Gesellschaft für Humangenetik| Mitglied Österreichische Gesell-
schaft für Humangenetik. C. Tempfergibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. Nichtfinanzielle Interessen: Ruhr-
Universität Bochum|Mi tglied,Gesellschaft/Verband. R.-J. Kuon:Finanzielle Interessen: Gesellschafter der ReprognosticsGbR.
Nichtfinanzielle Interessen: Facharzt,Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Abteilung für GynäkologischeEndokrinologie und Re-
produktionsmedizin | Mitg lied DGGG, DEGUM, ESHRE. B. Toth:Fina nzielle Interessen: Forschungsförderu ng: Bayer,Ferring, Gedeo n
Richter|Honorare/Kostenerstattung:Ferring,Exeltis,MerckSerono,Bayer,Roche,AstroPharma,GedeonRichter.Nichtfinanzielle
Interessen: Medizinische UniversitätInnsbruck | Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe | Österreichische Gesell-
schaft für Gynäkologieund Geburtshilfe | Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin |
Reproduktionsmedizinische ZentrenBaden-Württemberg.
Wissenschaftliche Leitung. Die vollständigeErklärungzum Interessenkonfliktderwissenschaftlichen LeitungfindenSie am Kurs
der zertifizierten Fortbildung auf www.springermedizin.de/cme.
Der Verlag erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fortbildungkeine Sponsorengelder an den Verlag fließen.
Dieser Beitrag beinhaltet keinevon den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access.Dieser Ar tikel wirdunter der Creative Commons Namensnennung 4.0 InternationalLizenz (http://creativecommons.
org/licenses/by/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche die Nutzung,Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung undWiedergabe in
jeglichem Medium und Formaterlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäßnennen,
einen Link zur Creative CommonsLizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Literatur
1. TothBetal(2018)Recurrentmiscar-
riage: Diagnostic and therapeutic
procedures.Guideline ofthe DGGG,
OEGGG and SGGG (S2k-Level,
AWMF Registry Number 015/050).
Vol.78. 364–381
2. Carrington B, Sacks G, Regan
L (2005) Recurrent miscarria-
ge: pathophysiology and out-
come. Curr Opin Obstet Gynecol
17(6):591–597
3. WHO (1977) Recommended de-
finitions, terminology and format
for statistical tables related to the
perinatal period and use of a new
certificate for cause of perinatal
deaths. Modifications recommen-
ded by FIGO as amended October
14, 1976. Acta obstetriciaGyn Scan
56:247–253
4. Nybo Andersen AM et al (2000)
Maternal age and fetal loss:
population based registe r linkage
study.BMJ320(7251):1708–1712
5. van den Berg MM et al (2012) Ge-
neticsofearly miscarriage. Biochim
BiophysActa 1822(12):1951–1959
6. De Braekeleer M, Dao TN (1990)
Cytogenetic studies in couples
experiencing repeated pregnancy
losses.Hum Reprod5(5):519–528
7. Rudnik-Schöneborn S, Swoboda
M, Zschocke J (2018) Genetische
Untersuchungen bei wiederhol-
ten Spontanaborten. Gynäkologe
51(4):286–295
8. FranssenMTet al(2011) Reproduc-
tive outcome after PGD in couples
withrecurrentmiscarriagecarrying
a structural chromosome abnor-
mality: a systematic review. Hum
ReprodUpdate 17(4):467–475
9. Seckin B et al (2012) Office
hysteroscopic findings in patients
with two, three, and four or more,
consecutive miscarriages. Eur J
Contracept Reprod Health Care
17(5):393–398
10. Raga F,Casan EM, Bonilla-Musoles
F (2009) Expression of vascular en-
dothelialgrowth factorreceptorsin
theendometriumof septateuterus.
FertilSteril 92(3):1085–1090
11. Salim R et al (2003) A compara-
tive study of the morphology of
congenital uterine anomalies in
womenwithandwithoutahistory
of recurrent first trimester miscar-
riage.Hum Reprod18(1):162–166
12. SunkaraSKet al (2010)The effectof
intramuralfibroids withoututerine
cavityinvolvement onthe outcome
of IVF treatment: a systematic
review and meta-analysis. Hum
Reprod25(2):418–429
13. Saravelos SH et al (2011) The
prevalence and impact of fibroids
andtheirtreatmentontheoutcome
of pregnancy in women with
recurrentmiscarriage. HumReprod
26(12):3274–3279
14. Metwally M, Cheong YC, Horne
AW (2012) Surgical treatment of
fibroids for subfertility. Cochrane
Database Syst Rev. https://doi.
org/10.1002/14651858.CD003857.
pub3
15. Valle RF, Ekpo GE (2013) Hys-
teroscopic metroplasty for the
septate uterus: review and meta-
analysis. J Minim Invasive Gynecol
20(1):22–42
16. Rikken JF et al (2017) Septum re-
sectionforwomenofreproductive
agewithaseptateuterus. Cochrane
Database Syst Rev. https://doi.
org/10.1002/14651858.CD008576.
pub4
17. Bailey AP, Jaslow CR, Kutteh WH
(2015) Minimally invasive surgical
optionsfor congenitaland acquired
uterine factors associated with
recurrent pregnancyloss. Womens
Health(Lond) 11(2):161–167
18. Conforti A et al (2013) The ma-
nagementofAsherman syndrome:
a review of literature. Reprod Biol
Endocrinol11:118
19. Bosteels J, Weyers S (2015) Outpa-
tient treatment for uterin e polyps.
BMJ350:h1469
20. McQueen DB, Bernardi LA, Ste-
phenson MD (2014) Chronic
endometritis in women with
recurrent early pregnancy loss
and/or fetal demise. Fertil Steril
101(4):1026–1030
21. N igro G et al (2011) Role of the in-
fections in recurrent spontaneous
abortion. J Matern Fetal Neonatal
Med24(8):983–989
22. Johnston-MacAnanny EB et al
(2010) Chronic endometritis is
a frequent finding in women with
recurrentimplantationfailure after
in vitro fertilization. Fertil Steril
93(2):437–441
23. Anselmo J et al (2004) Fetal
loss associated with excess thy-
roid hormone exposure. JAMA
292(6):691–695
24. Abalovich M et al (2007) Manage-
mentofthyroid dysfunctionduring
pregnancy and postpartum: an
Endocrine Society Clinical Practice
Guideline. J Clin Endocrinol Metab
92(8 Suppl):S1–47
25. van Dijk MM et al (2016) Is sub-
clinical hypothyroidism associated
withlowerlive birthratesin women
who have experienced unexplai-
ned recurrent miscarriage? Reprod
BiomedOnline 33(6):745–751
26. Thangaratinam S et al (2011)
Association between thyroid au-
toantibodies and miscarriage and
preterm birth: meta-analysis of
evidence.BMJ d2616:342
Gynäkologische Endokrinologie
CME
27. Hahn KA et al (2014) Body size
and risk of spontaneous abortion
among danish pregnancy plan-
ners. Paediatr Perinat Epidemiol
28(5):412–423
28.BranchDW,GibsonM,SilverRM
(2010) Clinical practice. Recur-
rent miscarriage. N Engl J Med
363(18):1740–1747
29. Miyakis S et al (2006) International
consensus statement on an up-
date of the classification criteria
for definite antiphospholipi d syn-
drome (APS). J Thromb Haemost
4(2):295–306
30. Arachchillage DR et al (2015) Di-
agnosis and management of non-
criteria obstetric antiphospholi-
pid syndrome. Thromb Haemost
113(1):13–19
31. Clark P et al (2010) SPIN (Scottish
Pregnancy Intervention) study:
amulticenter,randomizedcon-
trolled trial of low-molecular-
weight heparin and low-dose aspi-
rininwomenwithrecurrentmis-
carriage.Blood 115(21):4162–4167
32. RodgerMA et al(2016)Low-molec-
ular-weight heparin and recurrent
placenta-mediated pregnancy
complications: a meta-analysis of
individual patient data from ran-
domised controlled trials. Lancet
388(10060):2629–2641
33. de Jong PG et al (2015) ALI-
FE2 study: low-molecular-weight
heparinforwomenwithrecur-
rent miscarriage and inherited
thrombophilia—study protocolfor
arandomizedcontrolled trial. Trials
16:208
34. American College of, O. and Gyne-
cologists, ACOG practice bulletin.
Management of recurrent preg-
nancy loss. Number 24, February
2001. (Replaces TechnicalB ulletin
Number 212, September 1995).
American College of Obstetricians
and Gynecologists. Int J Gynaecol
Obstet,2002. 78(2):p.179–90.
35. Kaandorp SP et al (2010) Aspirin
plus heparin or aspirin alone in
womenwithrecurrentmiscarriage.
NEnglJ Med362(17):1586–1596
36. Liddell HS, Pattison NS, Zanderigo
A (1991) Recurrent miscarria-
ge—outcome after supportive
care in early pregnancy. Aust N Z J
ObstetGynaecol 31(4):320–322
37. de Jong PG et al (2014) Aspirin
and/or heparin for women with
unexplained recurrent miscar-
riage with or without inherited
thrombophilia.Cochrane Database
Syst Rev. https://doi.org/10.1002/
14651858.CD004734.pub4
38. TongL, Wei X (2016) Meta-analysis
of aspirin-heparin therapy for un-
explained recurrent miscarriage.
ChinMed SciJ31(4):239–246
39. Saccone G et al (2017) Supple-
mentation with progestogens in
the first trimester of pregnancy
to prevent miscarriage in wom-
en with unexplained recurrent
miscarriage: a systematic review
and meta-analysis of random-
ized, controlled trials. Fertil Steril
107(2):430–438.e3
40. Coomarasamy A et al (2015)
A randomized trial of proges-
teroneinwomenwithrecur-
rent miscarriages. N Engl J Med
373(22):2141–2148
41. Ismail AM et al (2017) Peri-con-
ceptional progesterone treatment
in women with unexplained re-
current miscarriage: a randomized
double-blind placebo-controlled
trial. J Matern Fetal Neonatal Med
p:1–7
Gynäkologische Endokrinologie
CME.SpringerMedizin.de
CME-Fragebogen
Teilnahme am zertizierten Kurs auf CME.SpringerMedizin.de
- Der Teilnahmezeitraum beträgt 12 Monate, den Teilnahmeschluss nden Sie online beim CME-Kurs.
- Fragen und Antworten werden in zufälliger Reihenfolge zusammengestellt.
- Pro Frage ist jeweils nur eine Antwort zutreend.
- Für eine erfolgreiche Teilnahme müssen 70 % der Fragen richtig beantwortet werden.
?Wie hoch ist die Inzidenz von wieder-
holten Spontanaborten bei Paaren im
reproduktionsfähigen Alter?
1–3%
0,5–1%
10–12%
5–8%
13–15%
?Wie definiert die Weltgesundheitsor-
ganisation wiederholte Spontanabor-
te?
Insgesamt mindestens 2 Aborte
Mindestens 2 Aborte in Folge
Insgesamt mindestens 3 Aborte
Mindestens 3 Aborte in Folge
2 Aborte bei morphologisch unauffäl-
ligen Feten >10 Schwangerschaftswo-
chen
?Ab welchem Grenzwert des thyreoi-
deastimulierenden Hormons (TSH)
wird eine Schilddrüsenhormonsubsti-
tution bei einer latenten Hypothyreo-
se bei Patientinnen mit wiederholten
Spontanaborten (auch in Kombination
mit Thyreoperoxidase[TPO]-Autoanti-
körpern) empfohlen?
2,0mU/l
2,2mU/l
2,4mU/l
2,5mU/l
3,0mU/l
?Soll bei Frauen mit wiederholten Spon-
tanaborten (WSA) generell ein Throm-
bophiliescreening durchgeführt wer-
den?
Nein
Ja. Alle Frauenmit WSA sollen auf Throm-
bophilie getestet werden.
Nur im Falle einer positiven Eigenana-
mnese hinsichtlich Thrombose
Nur im Falle einer positiven Familien-
anamnese hinsichtlich Thrombose
Ein Thrombophiliescreening ist optional.
?Welche Therapien sollten bei Frauen
mit einem Antiphospholipidsyndrom
durchgeführt werden?
Niedrig dosier te Acetylsalicylsäure und
niedermolekulares Heparin präkonzep-
tionell bis zur 12. Schwangerschaftswo-
che
Acetylsalicylsäure präkonzeptionell bis
6 Wochen post partum
Niedermolekulares Heparin ab positi-
vem Schwangerschaftstest bis 6 Wochen
post partum
Acetylsalicylsäure und niedermoleku-
lares Heparin ab positivem Schwan-
gerschaftstest, Acetylsalicylsäure bis
34 + 0 Schwangerschaftswochen und
niedermolekulares Heparin bis 6 Wo-
chen post partum
Acetylsalicylsäure und niedermoleku-
lares Heparin präkonzeptionell bis zur
35. Schwangerschaftswoche (Acetylsali-
cylsäure) bz w. bis 6 Wochen post par tum
(niedermolekulares Heparin)
?Welche der folgenden Diagnosen stellt
eine Indikation zur Gabe von nieder-
molekularem Heparin bei wiederhol-
ten Spontanaborten zur Abortprophy-
laxe dar?
Heterozygote Faktor-V-Leiden-Mutation
Faktor-S-Mangel
Homozygote Faktor-V-Leiden-Mutation
Faktor-C-Mangel
Antiphospholipidsyndrom
?Was sind die häufigsten chromosoma-
len Störungen in Abortmaterial?
Monosomie X
Polyploidien
Trisomien
Balancierte Translokationen
Strukturelle Chromosomenaberrationen
?Welche Therapie kann bei idiopathi-
schen wiederholten Spontanaborten
erwogen werden?
Glukokortikoide im 1. Trimenon
Niedermolekulares Heparin in der ge-
samten Schwangerschaft
Synthetische Gestagene im 1. Trimenon
Acetylsalicylsäure bis zur 35. Schwan-
gerschaftswoche
Natürliche Progesterone ab positivem
Schwangerschaftstest
?Welche operative Maßnahme soll bei
wiederholten Spontanaborten durch-
geführt werden?
Metroplastik
Zervixdilatation
Septumdissektion
Myomenukleation bei intramuralen
Myomen
Endometriosesanierung
?Aus welchem Grund kann eine En-
dometriumbiopsie bei wiederholten
Spontanaborten sinnvoll sein?
Diagnosesicherung einer Endometriose
Diagnose einer chronischen Endometri-
tis
Um das optimale Implantationsfenster
zu evaluieren
EinschätzungdesAusmaßeseinerLute-
alphaseninsuffizienz
Scratching zur Steigerung der Lebend-
geburtenrate
Gynäkologische Endokrinologie
... An important criterion is whether the abortion was spontaneous or induced. Spontaneous abortion is a non-induced embryonic or fetal death within the first 20 weeks of pregnancy, which affects approximately 10-15% of all pregnancies (Stephenson & Kutteh 2007;Feil et al. 2019). Both maternal and fetal factors can be responsible for the occurrence of spontaneous abortions. ...
Article
Background Nearly two‐thirds of pregnancies in women with Down syndrome (DS) end in abortion. The aim of the present study was to determine if these high abortion rates might relate to specific characteristics of women with DS, their life situation and the course of pregnancy. Methods In a sample of 351 pregnancies in Switzerland (1998 to 2009), women with DS were compared with women with other forms of intellectual disability (ID) and women without ID, regarding the type of abortion, personal characteristics and pregnancy complications that might increase the probability of abortion. Results All abortions among women with DS were medically induced. In women with DS and ID, abortions were more likely to occur due to unwanted pregnancy than in women without ID. In addition, women with DS and ID were more often diagnosed with fetal complications and maternal health problems. However, no correlation between fetal complications or maternal health problems and pregnancy outcome was found. Conclusions The group differences found do not directly explain the high abortion rates among women with DS. Maternal diagnosis of DS appears to be the most important predictor of abortion. Possible explanations for this finding are discussed.
Article
Full-text available
Around 10–15 % of all couples are infertile, rendering infertility a widespread disease. Male and female causes contribute equally to infertility, and, depending on the definition, roughly 1 % to 5 % of all couples experience recurrent miscarriages. In German-speaking countries, recommendations for infertile couples and couples with recurrent miscarriages are published as consensus-based (S2k) Guidelines by the “Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften” (AWMF). This article summarizes the current recommendations with regard to genetic counseling and diagnostics. Prior to genetic counseling, the infertile couple must undergo a gynecological/andrological examination, which includes anamnesis, hormonal profiling, physical examination and genital ultrasound. Women should be examined for the presence of hyperandrogenemia. Men must further undergo a semen analysis. Based on the overall results, hyper- or hypogonadotropic hypogonadism can be diagnosed in both sexes. Female genetic diagnostics for infertility comprise karyotyping, analysis of the FMR1 premutation and a gene panel including genes associated with congenital hypogonadotropic hypogonadism (CHH) or congenital adrenal hyperplasia. Male genetic diagnostics for infertility comprise karyotyping, screening for AZF microdeletions, CFTR analysis and a gene panel including genes associated with CHH. Also, gene panels are increasingly being used to causally clarify specific phenotypes such as defective sperm morphology/motility or azoospermia. As infertile couples have an increased risk for chromosomal aberrations, a chromosomal analysis should also be offered to both partners prior to undergoing assisted reproductive technology. In couples with recurrent miscarriages, karyotyping is recommended to detect balanced structural chromosomal aberrations.
Article
Full-text available
Purpose Official guideline of the German Society of Gynecology and Obstetrics (DGGG), the Austrian Society of Gynecology and Obstetrics (ÖGGG) and the Swiss Society of Gynecology and Obstetrics (SGGG). The aim of this guideline was to standardize the diagnosis and treatment of couples with recurrent miscarriage (RM). Recommendations were based on the current literature and the views of the involved committee members. Methods Based on the current literature, the committee members developed the statements and recommendations of this guideline in a formalized process which included DELPHI rounds and a formal consensus meeting. Recommendations Recommendations for the diagnosis and treatment of patients with RM were compiled based on the international literature. Specific established risk factors such as chromosomal, anatomical, endocrine, hemostatic, psychological, infectious and immunological disorders were taken into consideration.
Article
Full-text available
Mit 40–50 % stellen embryonale bzw. fetale Chromosomenaberrationen die häufigste Ursache für Spontanaborte dar. Bei etwa 5 % aller Paare treten 2, bei etwa 1 % aller Paare 3 Aborte auf, wobei die Häufigkeit mit dem in Europa anhaltenden Trend zu höherem mütterlichem Alter bei Konzeption weiter zunimmt. Das Wiederholungsrisiko von Aborten steigt mit dem Alter der Mutter und der Anzahl der vorangegangenen Aborte, das väterliche Alter hat statistisch keinen Einfluss. Bei dem sog. Altersrisiko spielen zahlenmäßige Chromosomenveränderungen, insbesondere autosomale Trisomien, die wichtigste Rolle. Bei etwa 4–5 % der Paare mit mindestens 2 Aborten ist ein Elternteil Träger einer balancierten Chromosomenveränderung (Translokation, Inversion), die mit erhöhten Risiken für die Geburt eines Kindes mit Entwicklungsstörungen einhergeht und ein gezieltes Angebot einer Pränatal- bzw. Präimplantationsdiagnostik nach sich zieht. Dargestellt werden die Empfehlungen nationaler und internationaler Leitlinien zur genetischen Diagnostik und Therapie von wiederholten Spontanaborten, verglichen werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik im deutschen Sprachraum, d. h. in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Mehrheitlich wird eine Chromosomenanalyse der Eltern nach wiederholten Aborten empfohlen, während weitere genetische Analysen – z. B. ein Thrombophiliescreening – derzeit nicht für sinnvoll gehalten werden. Die Hoffnung, dass ein Aneuploidiescreening vor Implantation bei Paaren mit wiederholten Aborten zu einer besseren Schwangerschafts- und Lebendgeburtenrate führt, hat sich bislang nicht erfüllt. Aktuell wird eine Präimplantationsdiagnostik bei Paaren mit wiederholten Aborten ohne Fertilitätsstörung von keiner Fachgesellschaft empfohlen.
Article
Full-text available
Thyroid disorders have been associated with recurrent spontaneous abortion. Little evidence is available on the influence of subclinical hypothyroidism on live birth rates. In this cohort study, women who had experienced spontaneous abortion and subclinical hypothyroidism (defined as thyroid-stimulating hormone >97.5th percentile mU/l with a normal thyroxine) were investigated; the control group included women who had experienced recurrent spontaneous abortion and normal thyroid function. Multivariable logistic regression was used to investigate the association of subclinical hypothyroidism. Data were available for 848 women; 20 (2.4%) had subclinical hypothyroidism; 818 women (96%) had euthyroidism; and 10 (1.2%) had overt hypothyroidism. The live birth rate was 45% in women with subclinical hypothyroidism and 52% in euthyroid women (OR 0.69, 95% CI 0.28 to 1.71). The ongoing pregnancy rate was 65% versus 69% (OR 0.82, 95% CI 0.32 to 2.10) and the spontaneous abortion rate was 35% versus 28% (OR 1.43, 95% CI 0.56 to 3.68), respectively. No differences were found when thyroid stimulating hormone 2.5 mU/l was used as cut-off level to define subclinical hypothyroidism. In women with unexplained spontaneous abortion, no differences were found in live birth, ongoing pregnancy and spontaneous abortion rates between women with subclinical hypothyroidism and euthyroid women.
Article
Full-text available
Background: Progesterone is essential for the maintenance of pregnancy. However, whether progesterone supplementation in the first trimester of pregnancy would increase the rate of live births among women with a history of unexplained recurrent miscarriages is uncertain. Methods: We conducted a multicenter, double-blind, placebo-controlled, randomized trial to investigate whether treatment with progesterone would increase the rates of live births and newborn survival among women with unexplained recurrent miscarriage. We randomly assigned women with recurrent miscarriages to receive twice-daily vaginal suppositories containing either 400 mg of micronized progesterone or matched placebo from a time soon after a positive urinary pregnancy test (and no later than 6 weeks of gestation) through 12 weeks of gestation. The primary outcome was live birth after 24 weeks of gestation. Results: A total of 1568 women were assessed for eligibility, and 836 of these women who conceived naturally within 1 year and remained willing to participate in the trial were randomly assigned to receive either progesterone (404 women) or placebo (432 women). The follow-up rate for the primary outcome was 98.8% (826 of 836 women). In an intention-to-treat analysis, the rate of live births was 65.8% (262 of 398 women) in the progesterone group and 63.3% (271 of 428 women) in the placebo group (relative rate, 1.04; 95% confidence interval [CI], 0.94 to 1.15; rate difference, 2.5 percentage points; 95% CI, -4.0 to 9.0). There were no significant between-group differences in the rate of adverse events. Conclusions: Progesterone therapy in the first trimester of pregnancy did not result in a significantly higher rate of live births among women with a history of unexplained recurrent miscarriages. (Funded by the United Kingdom National Institute of Health Research; PROMISE Current Controlled Trials number, ISRCTN92644181.).
Article
Objective: The current study aims to evaluate the effect of peri-conceptional progesterone started early in the luteal phase before confirmation of pregnancy in preventing miscarriage in women with history of unexplained recurrent miscarriage (RM). Materials and methods: The current study was a randomized double blind controlled trial (NCT01608347) conducted at Assiut Women’s Health Hospital from 2012 through 2015 included patients of unexplained RM. Participants were randomly assigned to receive either 400 mg progesterone pessaries or placebo twice daily, started in the luteal phase and continued after a positive pregnancy test till 28 weeks of gestation. The main study outcome was the miscarriage rate. Results: Seven hundred women were enrolled (n = 350 in each group). The miscarriage rate was significantly lower in progesterone group (12.4% vs. 23.3% in the placebo group, P = 0.001). There was significant improvement in rate of pregnancy continuation beyond 20 weeks as well as the live birth rate in the progesterone group in comparison to placebo group (87.6% vs. 76.7%; and 91.6% vs. 77.4%, respectively, P < 0.05). Conclusions: Progesterone is more effective than placebo in reducing the risk of miscarriage if administered in the luteal phase of the cycle, before confirmation of pregnancy in women with history of unexplained RM.
Article
Objective This study was designed to evaluate the efficacy and safety of aspirin-heparin treatment for un-explained recurrent spontaneous abortion (URSA). Methods Literatures reporting the studies on the aspirin-heparin treatment of un-explained recurrent miscarriage with randomized controlled trials (RCTs) were collected from the major publication databases. The live birth rate was used as primary indicator, preterm delivery, preeclampsia, intrauterine growth restriction, and adverse reactions (thrombocytopenia) were used as the secondary indicators. The quality of the included studies was evaluated using RCT bias risk assessment tool in the Cochrane Handbook (v5.1.0). Meta-analysis was conducted using RevMan (v5.3) software. Subgroup analyses were conducted with an appropriately combined model according to the type of the treatments if heterogeneity among the selected studies was detected. Results Six publications of RCTs were included in this study. There were a total of 907 pregnant women with diagnosis of URSA, 367 of them were pooled in the study group with aspirin-heparin therapy and 540 women in the control group with placebo, aspirin or progesterone therapy. Meta-analysis showed that the live birth rate in the study group was significantly different from that in the control group [RR = 1.18, 95% CI (1.00–1.39), P=0.04]. Considering the clinical heterogeneity among the six studies, subgroup analysis were performed. Live birth rates in the aspirin-heparin treated groups and placebo groups were compared and no significant difference was found. There were no significant differences found between the two groups in the incidence of preterm delivery [RR=1.22, 95% CI (0.54–2.76), P=0.64], preeclampsia [RR=0.52, 95% CI (0.25–1.07), P=0.08], intrauterine growth restriction [RR=1.19, 95% CI (0.56–2.52), P=0.45] and thrombocytopenia [RR=1.17, 95% CI (0.09–14.42), P=0.90]. Conclusion This meta-analysis did not provide evidence that aspirin-heparin therapy had beneficial effect on un-explained recurrent miscarriage in terms of live birth rate, but it was relatively safe for it did not increase incidence of adverse pregnancy and adverse events. More well-designed and stratified double-blind RCT, individual-based meta-analysis regarding aspirin-heparin therapy are needed in future.
Article
Objective: To investigate whether treatment with progestogens in the first trimester of pregnancy would decrease the incidence of miscarriage in women with a history of unexplained recurrent miscarriage. Design: Systematic review and meta-analysis. Setting: Not applicable. Patient(s): Women with a history of unexplained recurrent miscarriage. Intervention(s): Randomized, controlled trials were identified by searching electronic databases. We included randomized, controlled trials comparing supplementation with progestogens (i.e., intervention group) in the first trimester of pregnancy with control (either placebo or no treatment) in women with a history of recurrent miscarriage. All types of progestogens, including natural P and synthetic progestins, were analyzed. Main outcome measure(s): The primary outcome was the incidence of miscarriage. The summary measures were reported as relative risk (RR) with 95% confidence interval (CI). Result(s): Ten trials including 1,586 women with recurrent miscarriage were analyzed. Eight studies used placebo as control and were double-blind. Regarding the intervention, two RCTs used natural P, whereas the other eight studies used progestins: medroxyprogesterone, cyclopentylenol ether of progesterone, dydrogesterone, or 17-hydroxyprogesterone caproate. Pooled data from the 10 trials showed that women with a history of unexplained recurrent miscarriage who were randomized to the progestogens group in the first trimester and before 16 weeks had a lower risk of recurrent miscarriage (RR 0.72, 95% CI 0.53-0.97) and higher live birth rate (RR 1.07, 95% CI 1.02-1.15) compared with those who did not. No statistically significant differences were found in the other secondary outcomes, including preterm birth (RR 1.09, 95% CI 0.71-1.66), neonatal mortality (RR 1.80, 95% CI 0.44-7.34), and fetal genital abnormalities (RR 1.68, 95% CI 0.22-12.62). Conclusion(s): Our findings provide evidence that supplementation with progestogens may reduce the incidence of recurrent miscarriages and seem to be safe for the fetuses. Synthetic progestogens, including weekly IM 17-hydroxyprogesterone caproate, but not natural P, were associated with a lower risk of recurrent miscarriage. Given the limitations of the studies included in our meta-analysis, it is difficult to recommend route and dose of progestogen therapy. Further head-to-head trials of P types, dosing, and route of administration are required.
Article
Background: Placenta-mediated pregnancy complications include pre-eclampsia, late pregnancy loss, placental abruption, and birth of a small-for-gestational-age (SGA) neonate. These complications are leading causes of maternal, fetal, and neonatal morbidity and mortality in high-income countries. Affected women are at high risk of recurrence in subsequent pregnancies; however, effective strategies to prevent recurrence are absent. Findings from our previous study-level meta-analysis suggested that low-molecular-weight heparin reduced the risk of recurrent placenta-mediated pregnancy complications. However, we identified significant heterogeneity in the results, possibly due to trial design or inclusion criteria. To identify which patients benefit from, and which outcomes are prevented by, low-molecular-weight heparin, we did an individual patient data meta-analysis. Methods: We did a systematic review in May, 2013, which identified eight eligible randomised trials done between 2000 and 2013 of low-molecular-weight heparin to prevent recurrent placenta-mediated pregnancy complications. We excluded studies on the basis of the wrong population, the study being ongoing, inability to confirm eligibility of participants, intervention stopped too early, and no response from the principal investigator. We requested individual patient data from the study authors for eligible women (women pregnant at the time of the study with a history of previous pregnancy that had been complicated by one or more of the following: pre-eclampsia, placental abruption, birth of an SGA neonate [<10th percentile], pregnancy loss after 16 weeks' gestation, or two losses after 12 weeks' gestation) and recoded, combined, and analysed the data for our meta-analysis. The primary outcome was a composite of early-onset (<34 weeks) or severe pre-eclampsia, birth of an SGA neonate (<5th percentile), late pregnancy loss (≥20 weeks' gestation), or placental abruption leading to delivery, assessed on an intention-to-treat basis. We assessed risk of bias with the Cochrane Risk of Bias tool. This study is registered with PROSPERO, number CRD42013006249. Findings: We analysed data from 963 eligible women in eight trials: 480 randomly assigned to low-molecular-weight heparin and 483 randomly assigned to no low-molecular-weight heparin. Overall, the risk of bias was not substantial enough to affect decisions regarding trial inclusion. Participants were mostly white (795/905; 88%) with a mean age of 30·9 years (SD 5·0) and 403/963 (42%) had thrombophilia. In the primary analysis, low-molecular-weight heparin did not significantly reduce the risk of recurrent placenta-mediated pregnancy complications (low-molecular-weight heparin 62/444 [14%] versus no low-molecular-weight heparin 95/443 (22%) absolute difference -8%, 95% CI -17·3 to 1·4, p=0·09; relative risk 0·64, 95% CI 0·36-1·11, p=0·11). We noted significant heterogeneity between single-centre and multicentre trials. In subgroup analyses, low-molecular-weight heparin in multicentre trials reduced the primary outcome in women with previous abruption (p=0·006) but not in any of the other subgroups of previous complications. Interpretation: Low-molecular-weight heparin does not seem to reduce the risk of recurrent placenta-mediated pregnancy complications in at-risk women. However, some decreases in event rates might have been too small for the power of our study to explore. Funding: Canadian Institutes of Health Research.