Die wissenschaftlichen und persönlichen Ansprüche an FeldforscherInnen sind vielseitig und hoch. Wie diesen entsprochen werden kann und noch viel mehr, was die feldforschende selbst Person braucht, um gute Forschungsergebnisse erzielen zu können, scheint nach wie vor mehr von persönlichem als von wissenschaftlichem Interesse zu sein. Da die Feldforschung einen besonders intensiven empirischen Forschungsansatz darstellt und die forschende Person in das Feld involviert, hat diese eine Reihe nicht nur intellektueller, sondern vor allem auch emotionaler und psychischer Herausforderungen zu bewältigen. Selbstfürsorge ist dabei von grundlegender Bedeutung. Das Modell der existentiellen Grundmotivationen nach Längle basiert auf einer phänomenologischen Grundhaltung. Ziel ist es, durch dieses Modell eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie Selbstfürsorge im Feld sowohl eine Bereicherung für die wissenschaftliche Tätigkeit und den Erkenntnisprozess, als auch zur Gesunderhaltung und emotionalen Offenheit des Forschenden beitragen kann, weit entfernt von subjektiver oder reflexiver "Nabelschau".