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www.oekom.de |B 54649 |ISSN print 0940-5550, online 2625-5413
GAIAEA 28/1, 1 – 72 (2019)
WISSENSCHAFT ALS KONFLIKTLÖSERIN
TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG KONTROVERS
CLIMATE CHANGE EDUCATION
ECOLOGICAL PERSPECTIVES FOR SCIENCE AND SOCIETY
ÖKOLOGISCHE PERSPEKTIVEN FÜR WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT
ECOLOGICAL PERSPECTIVES FOR SCIENCE AND SOCIETY 28/1(2019):1–72
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16 FORUM16
Transdisziplinarität: zwischen Praxis und Theorie
Reaktion auf fünf Beiträge in GAIA zur Theorie transdisziplinärer Forschung
Thomas Jahn, Florian Keil, Oskar Marg
Dr. Thomas Jahn | +49 6970769190 | jahn@isoe.de
Dr. Oskar Marg | marg@isoe.de
beide: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH |
Hamburger Allee 45 | 60486 Frankfurt am Main | Deutschland
Dr. Florian Keil | keep it balanced | Berlin | Deutschland | keil@kib.berlin
©2019 T.Jahn et al.; licensee oekom verlag.
This is an article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License
(http://creativecommons.org/licenses/by/3.0).
https://doi.org/10.14 512/gaia.28.1.6
n unseren täglichen Begegnungen mit der Praxis transdiszipli-
närer Forschung nehmen wir zunehmend das Bedürfnis wahr,
aus den theoretischen Debatten und ihren Kontroversen heraus -
zutreten: Es wurde genug geredet, jetzt geht es darum, zu machen
und – vor allem auch – zu experimentieren; Methodenentwick-
lung ja, auch gern mit Ideen zur Erhöhung der gesellschaftlichen
Wirkung der Forschung, aber bitte möglichst konkret und anwend -
bar. Das alles ist verständlich und ein wichtiger Teil der Arbeit an
diesem so vielschichtigen Konzept – gerade weil es in der wach -
sen den transdisziplinären Community viele gibt, die mit großem
Engage ment erhebliche Mehrarbeit leisten, um den sozial-ökolo -
gischen Wandel voranzubringen.
Wir sehen aber auch gute Gründe, die theoretische Debatte
nicht vorzeitig zu beenden. Dazu gehört eine Reihe offener Fra-
gen, die insbesondere im Zusammenhang mit der Idee der Real -
la bore wieder aufgetaucht sind (Grunwald 2016, Jahn und Keil
2016, Ukowitz 2016). Der Hauptgrund ist allerdings, dass es auch
nach Jahren intensiverDiskussionen offenbar immer noch kein
geteil tes Verständnis darüber gibt, was Transdisziplinarität (TD)
eigent lich genau ist und was sie leisten kann. Der GAIA-Beitrag
von Krohn et al. (2017) sowie die Reaktionen darauf (Jaeger und
Scheringer 2018, Mittelstraß 2018, Pohl 2018) zeigen dies deut-
lich. Nun gibt es diejenigen, die fordern anzuerkennen, dass der
Versuch, TD zu definieren, vergeblich und kontraproduktiv ist,
und dass wir stattdessen Belege dafür sammeln sollten, wie sie
gemacht wird (von Wehrden et al. 2018). Wir hingegen glauben,
dass transdisziplinäre Forschung nur dann gut gelingen kann,
wenn allen Beteiligten klar ist, worauf genau sie sich einlassen
und was sie von einem Projekt erwarten können. Das gilt für die
Wissenschaftler(innen) ebenso wie für die beteiligten gesellschaft -
lichen Akteure. In der aktuellen Diskussion in GAIA sehen wir
wichtige Beiträge zu einer solchen Klärung. Mit diesem Artikel
möchten wir unsere Perspektive dazu beisteuern. Aus Platzgrün -
den werden wir dabei vor allem auf die Beiträge von Krohn et al.
(2017) und Mittelstraß (2018) eingehen.
Transdisziplinarität ist nicht alles
Weil es auch in der GAIA-Debatte eine Rolle gespielt hat, möch-
ten wir zu Beginn auf etwas hinweisen, das wir für ein Missver-
ständnis halten. Aus unserer Sicht kann es nicht darum gehen,
die gesamte Wissenschaft auf TD oder auf nachhalti ge Entwick-
lung als Letztbegründung jeder Forschung zu verpflich ten. Wir
sind überzeugt davon, dass eine von reinem Erkenntnisinteresse,
Neugier und Zweifel getriebene Wissenschaft sowohl eine kultu -
rel le Errungenschaft an sich als auch ein unverzichtbarer Antrieb
für gesellschaftliche Entwicklung ist. Recht besehen hat es jenen
umfassenden Anspruch vermutlich nie ernsthaft gegeben. Wer
diesen jedoch besonders in der Rhetorik der transformativen Wis -
senschaft heraushört, dem oder der können wir kaum die Absicht
unterstellen, hier etwas bewusst missverstehen zu wollen. Und
gewiss: Bei einem Blick zurück auf unse re einschlägigen Tex te
müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen. Schließen wir
dieses Missverständnis aber aus, können wir auch die Sorge vor
ei ner „gesellschaftlich bestimmten Programmforschung“ (Mittel -
straß 2018,S. 203, siehe auch Strohschneider 2014) als unbegrün -
det zerstreuen. Dessen ungeachtet kann nichts falsch daran sein,
wenn ein bestimmter Teil von Wissenschaft und Forschung auf
gesellschaftlich bestimmte Ziele und Zwecke ausgerichtet wird
oder, noch besser, sich selbst darauf verpflichtet und dafür der
Aufgabe angemessene Forschungsprinzi pien einsetzt. Nur darum
sollte es gehen, wenn über die Rolle transdisziplinärer Forschung
im Wissenschaftssystem gestritten wird.
Transdisziplinarität als experimentelle
gesellschaftliche Praxis
Unser erster Eindruck beim Lesen des Beitrags von Krohn et al.
(2017) war, dass es dem Autorenteam darum geht, den Einfluss
von Wissenschaft in der Gesellschaft zu stärken. In der Konzep-
Transdisciplinarity: between practice and theory |GAIA 28/1(2019):16–20
Keywords: knowledge, politics, transdisciplinarity
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tion einer neuen „transdiziplinären Expertise“ (S. 345), die trans-
disziplinäre Forschung tragen und konstituieren soll, sahen wir
dafür den prägnanten Beleg. Überrascht hat uns das nicht, denn
so haben wir auch andere Texte der Autor(inn)en gelesen. Was
sich uns dann aber bei einer genaueren Lektüre aufdrängte, lief
dieser unterstellten Intention scheinbar zuwider: Statt ein Unter-
fangen zu beschreiben, das sich aus einer neuen wissenschaftli -
chen Praxis heraus begründet, entwerfen Krohn et al. (2017) das
Konzept einer experimentellen gesellschaftlichen Praxis, bei der
Wissenschaft eine Rolle spielen kann, aber keinesfalls spielen
muss. In letzter Konsequenz ist für Krohn et al. die Beteiligung
von Wissenschaft für die transdisziplinäre Forschung nicht zwin-
gend. Wir werden versuchen, diese hier bewusst zugespitzt for-
mulierte Behauptung im Folgenden zu begründen.
Gestaltungsarbeit ist etwas anderes als Forschung
Krohn et al. betonen in ihrem Beitrag (2017) zu Recht, dass TD
den keineswegs zweitrangigen Anspruch hat, die gesellschaftli -
che Wirklichkeit mit zu gestalten – und dies vor allem in Richtung
einer nachhaltigen Entwicklung. Dies kann aus unserer Sicht als
Konsens im Diskurs gelten (Jahn et al. 2012, S.2). Auch halten wir
den Hinweis für wichtig, dass „wegen der Gegenwärtigkeit von
Nichtwissen, Unsicherheit und Überraschungen [...] nachhaltige
Problemlösungen nur in einer experimentellen Praxis gefunden
werden können“ (Krohn et al. 2017, S.342).
Nicht zuletzt deshalb darf sich jedoch ein Unterfangen, sofern
es sich als ein wissenschaftliches versteht, nicht allein davon ab-
hängig machen, ob seine Ergebnisse „eine gewisse Tragfähigkeit“
besitzen und als „Einlösung der angestrebten Ziele“ anerkannt
werden (S. 342). Wir haben demokratische Institutionen und Ver-
fahren, mit deren Hilfe wir als Gesellschaft bestimmen, was wir
wollen und mit welchen Mitteln wir es am besten erreichen kön-
nen. Gestaltung von gesellschaftlicher Wirklichkeit findet derzeit
in ebendiesem Rahmen statt. Inwiefern er für die Herausforde-
rungen unserer Zeit noch angemessen ist, können wir mit guten
Gründen bezweifeln. Lassen wir diese wichtige Debatte hier aber
beiseite, müssen wir feststellen, dass auch transdisziplinäre For-
schung nur in diesem Rahmen stattfinden kann. Ersetzen kann
sie ihn nicht. Welchen Anreiz sollten Wissenschaftler(innen) oder
wissenschaftliche Institutionen zudem haben, sich an einem Pro-
jekt zu beteiligen, dessen Erfolg an den Unwägbarkeiten komple -
xer gesell schaftlicher Dynamiken oder politischer Machtverhält-
nisse hängt und bei dem sie überdies kaum etwas gewinnen kön-
nen, das in ih rer je eigenen Währung etwas wert wäre? Denn auf
„die Isolierung beständigen Wissens“ dürfen sie sich keine gro-
ßen Hoffnungen machen, wie Krohn et al. (2017, S.345) betonen.
Auf die sen Aspekt kommen wir gleich noch einmal zurück.
Krohn et al. (2017,S. 342) verstehen Gestaltung als „einen re -
kursiven Prozess des Erkennens, der zwischen Entwerfen, Ver-
wirklichen und Erleben verläuft und über die Verarbeitung von
Überraschungen zu relativ zuverlässigen Ergebnissen führt“. Das
ist eine gehaltvolle Beschreibung, die an die Bildhauerin denken
lässt, die ihre Skulptur erst im Prozess des Schaffens erkennt.
Vielleicht muss es bei der Gestaltung der gesellschaftlichen Wirk-
lichkeit auch genau darum gehen. Eine solche Gestaltungsarbeit
ist aber etwas wesentlich anderes als Forschung. Zumindest dann,
wenn wir Forschung als Ausdruck einer ursprünglich wissenschaft-
lichen Praxis oder einer spezifischen wissenschaftlichen Experti -
se verstehen. Jürgen Mittelstraß (2018, S. 204) hat in diesem Zu -
sammenhang vor einer „Umdefinition“ des Forschungsbegriffs
gewarnt. Wir teilen seine Besorgnis. Dabei geht es uns nicht da-
rum, an einer engen, kanonischen Definition von Forschung fest-
zuhalten, die es ohnehin gar nicht gibt. Was uns wichtig erscheint
ist vielmehr, dass wir uns dem, was transdisziplinäre Forschung
ist oder sein sollte, nur annähern können, wenn wir von dem wis-
senschaftlichen Sinngehalt, der in beiden Teilen des Begriffs ein -
gelassen ist, ausgehen. Natürlich kann und wird Wissenschaft
auch zur Gestaltungsarbeit von Krohn et al. einen Beitrag leisten.
Um im Bild zu bleiben: Sie stellt das Werkzeug bereit, mit dem
der Marmorblock bearbeitet wird; dieser kann dadurch zwar un -
terschiedliche, aber eben nicht beliebig viele Formen annehmen.
Wissenschaft wäre dann aber eben nur Beteiligte an einem dem
Wesen nach gesellschaftlichen Prozess.
Verallgemeinerung von transdisziplinärem Wissen: schwer,
aber unverzichtbar
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der nach unserer Ansicht ein
Beleg dafür ist, dass im Ansatz von Krohn et al. (2017) die Gefahr
liegt, transdisziplinäre Forschung aus ihrem wissenschaftlichen
Kontext herauszulösen: die Skepsis des Autorenteams gegenüber
dem Ziel, dort verallgemeinerungsfähiges Wissen zu produzie-
ren, wo es um die Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit
geht (S. 344). Zwar wissen wir aus eigener Erfahrung, dass dies
keine leichte Aufgabe ist und dass es durchaus eine pragmatisch
sinnvolle Entscheidung sein kann, sie in einem transdisziplinä -
ren Forschungsprozess zurückzustellen, um ein Gestaltungsziel
in einem der Dringlichkeit des Problems angemessen Zeitrah-
men erreichen zu können oder um die beteiligten Wissenschaft -
le r(innen) zu entlasten. Rundweg aufgeben dürfen wir diese Auf-
gabe deshalb aber nicht. Sie gehört, wie auch Mittelstraß betont
(2018), zum Wesen wissenschaftlicher Arbeit. Und sie ist und bleibt
der wesentliche Anreiz für Wissenschaftler(innen), die noch im-
mer eine disziplinäre Karriere verfolgen müssen, sich überhaupt
an transdisziplinären Projekten zu beteiligen.
Das Hauptargument von Krohn et al. für ihre Verallgemeine -
rungsskepsis ist, dass „in der Beobachtung realweltlicher Verän -
derungen nicht sauber zwischen kontingenten und wesentlichen
Faktoren unterschieden und in der komplexen Wechselwirkung
der Faktoren keine verlässliche Zurechnung von Wirkungsfolgen
auf Faktoren angestellt“ (2017, S.344) werden könne. Auch wenn
diese Feststellung grundsätzlich sicher zutreffend ist – gerade,
wenn es um die Beobachtung der gesellschaftlichen oder hier doch
eher der sozial-ökologischen Wirklichkeit geht – ist sie als Argu -
ment dafür, den Verallgemeinerungswunsch aufzugeben, doch
überraschend. Denn natürlich ist dies genau das, was die moder -
ne Wissenschaft seit jeher (mit Erfolg) tut: die „Dualität zwischen
Einzelfall und Verallgemeinerung“ (Krohn et al. 2017, S.345) auf-
zubrechen. Dass dies für die Gegenstände und Erkenntnisziele
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transdisziplinärer Forschung besonders schwer ist, ist kein Grund,
es nicht zu versuchen.1
Noch entscheidender ist aber aus unserer Sicht die Frage: Ha-
ben wir in einem gegebenen Fall überhaupt die Wahl? Denn wenn
sich bei der Formulierung der Gestaltungsaufgabe – wir würden
sagen „bei der Problemkonstitution“ – herausstellt, dass es rele -
vante Lücken im wissenschaftlichen Wissen gibt, dann muss es
eine wesentliche Aufgabe des transdiziplinären Prozesses sein,
diese durch Forschung zu schließen. Krohn et al. (2017,S. 344) be-
fürchten hier allerdings, dass ein „experimenteller Gestaltungs-
prozess“ umso „artifizieller wird“, je stärker wir ihn „an den Be-
dingungen wissenschaftlicher Datenerhebung und Auswertung“
ausrichten. Das aber müssten alle Beteiligten dann in Kauf neh-
men – ganz abgesehen davon, dass jedes expe rimentelle „Arran -
gement“, ob wir es nun in wissenschaftlicher oder rein praktischer
Absicht zusammenstellen, gegenüber der Realität per Definition
artifizielle Züge trägt.
Nach unserer Auffassung kann transdisziplinäre Forschung
als wissenschaftliches Projekt ihr Potenzial nur dann entfalten,
wenn sie in einem artifiziellen, sprich repräsentativen Setting ge -
dacht und ausgeführt wird. Genau hier nämlich ist „der wissen-
schaftliche Ort der empirisch-experimentellen Überprüfung und
Bestätigung der transdisziplinären Erkenntnis“, nach dem Krohn
et al. (2019,S. 22) zu Recht fragen. Im wahren Leben, womöglich
gar auf dem politischen Parkett, sollten wir ihn nicht suchen.2
Schon aus dem Grund nicht, weil ein transdisziplinäres Projekt
dann kaum jemals zum Abschluss käme. Denn die eigentliche
„Bestätigung der transdisziplinären Erkenntnis“ könnte ja nicht
ih re bloße Umsetzung, sondern nur die dauerhafte Verbesserung
einer sozial-ökologischen Wirklichkeit sein. Zu welchem Zeit-
punkt aber könnten wir das jemals mit Gewissheit feststellen?
Transdisziplinarität als grenzüberschreitende
wissenschaftliche Praxis
Gegenüber Krohn et al. (2017) kehrt Jürgen Mittelstraß (2018)
die Prioritäten um: Für ihn ist TD zuallererst ein „innerwissen-
schaftliches, die Ordnung des wissenschaftlichen Wissens und
der wissenschaftlichen Forschung selbst betreffendes Prinzip“
(Mittelstraß 2018,S. 201). Erst dann kann es in seinem Verständ-
nis um das gehen, was Krohn et al. (2017, S. 343) für erstrangig
halten und die „Gestaltung einer konkreten Zukunftsoption“
nennen. Ob eine Priorisierung in die eine oder andere Richtung
grundsätzlich sinnvoll ist, bezweifeln wir. Für wichtig halten wir
jedoch Mittelstraß’ Erinnerung an die innerwissenschaftliche
Fundierung von TD und daran, dass wir einer begrifflichen Klä-
rung des Konzepts nicht näherkommen können, wenn wir aus-
schließlich „von Zielen und Zwecken“ (Mittelstraß 2018, S.202)
wie Nachhaltigkeit und Gestaltung sprechen.
Schwerer nachvollziehen können wir dagegen Mittelstraß’ War-
nung davor, aus TD ein „Theorieprinzip“ zu machen (2018, S. 204).
Das liegt vor allem daran, dass uns nicht ganz klar wird, was er
hier unter einem Theorieprinzip versteht (vergleiche Krohn et al.
2019).3Am ehesten können wir uns darunter das vorstellen, was
ei ner der frühen Vordenker von TD, Erich Jantsch, entworfen hat:
ein Satz von „Axiomen“, die für die verschiedenen akademischen
Disziplinen bindend sein und ihre Zusammenarbeit unterein-
ander unterstützen sollten (Jantsch 1970). Einen ähnlichen An-
satz aus jüngerer Zeit sehen wir bei Ukowitz (2014). Sofern es Mit -
telstraß um derartiges geht, teilen wir zwar nicht seine Sorge, sind
aber doch skeptisch, ob uns eine solche „Theoretisierung von TD“
weiterbringt. Für hilfreich und notwendig halten wir allerdings
den Versuch, das sich verändernde Verhältnis zwischen Wissen -
schaft und Gesellschaft theoretisch zu erfassen. Armin Grunwald
spricht hier mit Verweis auf Jürgen Habermas von der „Theorie
eines Theorie/Praxis-Verhältnisses“ (Grunwald 2016,S. 209). Ei -
ne solche Theorie steht allerdings, soweit wir erkennen können,
noch aus.
Dass Mittelstraß (2018) trotz dieser Warnung von „theoreti-
scher Transdisziplinarität“ spricht, ist, wenn es ihm doch um be -
griffliche Klarheit geht, unglücklich. Ist doch diese in seinem ei-
ge nen Verständnis nichts anderes als eine wissenschaftliche Pra-
xis. Wie diese Praxis aussieht, was es konkret bedeutet, TD als ein
„Forschungsprinzip“ anzuwenden, führt Mittelstraß jedoch, so-
weit wir erkennen können, nicht weiter aus. Wir können uns des-
halb des Eindrucks nicht erwehren, dass auch Mittelstraß von ei-
ner Annahme ausgeht, die inzwischen durch eine wohl dokumen -
tierte, konfliktreiche Praxis als widerlegt gelten kann: dass wir als
gute Wissenschaftler(innen) mit einem freien Kopf schon irgend-
wie transdisziplinär forschen können. Dabei ist es genau die seit
langem viel diskutierte Schlüsselfrage, wie denn das Überschrei-
ten und Verschieben von disziplinären Grenzen und die Einbin -
dung von nicht wissenschaftlichem Wissen gelingen kann. Und
natürlich können wir genau hier sinnvoll von transdisziplinären
Methoden sprechen – Christian Pohl (2018) hat darauf zu Recht
hingewiesen. Das Methodische wird bei TD damit nicht zum
„Prinzip“ (Mittelstraß 2018,S. 201), sondern zum Schlüssel da-
für, wie ein integrativer Forschungsprozess gelingen kann (Berg-
mann et al. 2010).
Besonders kritisch betrachten wir Mittelstraß’ Einschätzung,
dass es „in allen Forschungsformen, die unter den Begriff einer
praktischen Transdisziplinarität fallen, um Besonderheiten anwen -
dungsorientier ter Forschung“ gehe, „die aufgabenbedingt immer
1 Es sei an dieser Stelle nur an Fortschritte bei komplexitätstheoretischen
oder probabilistischen Verfahren und bei neuen digitalen Technologien zur
Auswertung großer, unstrukturierter Datenmengen erinnert.
2 Natürlich bedeutet das nicht, dass transdisziplinäre Forschung in unserem
Verständnis nicht auch zu konkreten politischen Entscheidungen führen
kann. Dies wäre dann aber lediglich eine der möglichen (erwünschten)
Wirkungen des Forschungsprozesses und nicht sein notwendig
anzustrebender Abschluss.
3 In einem älteren Text räumt Mittelstraß die Möglichkeit ein, dass Trans -
disziplinarität dann zu einem Theorieprinzip werden könnte, „wenn […]
auch die Theorien transdisziplinären Forschungsprogrammen folgen“
(Mittelstraß 2005, S. 20). Genau diesen Weg versuchen wir derzeit mit
unserem Forschungsprogramm der Frankfurter Sozialen Ökologie zu gehen
(Hummel et al. 2017).
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GAIA 28/1(2019): 16–20
Thomas Jahn, Florian Keil, Oskar Marg FORUM 19
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schon transdisziplinäre Aspekte“ eingeschlossen habe (Mittelstraß
2018,S. 202f.). An seiner Abwertung beispielhafter Projekte als
wenig an spruchsvolle Forschung (Mittelstraß 2018,S. 203) wird
für uns deutlich, dass Mittelstraß die Herausforderungen unter-
schätzt, vor denen selbst Projekte stehen, die sich mit der Lösung
der von ihm eher abschätzig betrachteten „kleinteiligen […] Prob -
lemlagen“ (S.204) befassen (vergleiche Krohn et al. 2019). Sie sind
anspruchsvoll genug, und zwar nicht nur was das konkrete Ma-
nagement der „Forschungsverhältnisse zwischen Wissenschaft
und Gesellschaft“ (Mittelstraß 2018, S. 201) betrifft. Immer wie-
der geht es in der transdisziplinä ren Praxis, die wir beobachten,
auch um handfeste innerwissenschaftliche Klärungs ver suche. Die
heutige Projektförmigkeit transdisziplinärer Forschung setzt die -
sen Ambitionen jedoch klare Grenzen.
Gleichzeitig überschätzt Mittelstraß aus unserer Sicht die an-
wendungsorientierte Forschung an „Technischen Universitäten
und Fachhochschulen“ (2018, S. 203), die nämlich die Lehren ei -
ner jahrzehntlangen Praxis transdisziplinärer Forschung nach wie
vor allzu oft nicht beherzigt (vergleiche Krohn et al. 2019). Mittel-
straß übersieht hier auch, dass unser aktuelles Wissenschaftssys -
tem oder, konkreter, die meisten Universitäten und Hochschulen,
TD egal in welcher Ausprägung eben nicht fördern. In der Regel
fehlen die Anreize gerade für Nachwuchswissenschaftler(innen),
sich früh in transdisziplinärer Forschung zu engagieren. Dies zu
ändern erfordert aber keine „Eingriffe in die wissenschaftliche
Autonomie“, wie Mittelstraß (2018, S. 204) befürchtet. Mit eini-
gen „Umdefinitionen […] institutioneller Art“ und der Erweiterung
der bestehenden akademischen Anerkennungsstrukturen wäre
schon viel getan.
Der Mittelweg: Transdisziplinarität als
integrative Praxis
Wir haben in GAIA bereits ausführlicher über unser Verständnis
von transdisziplinärer Forschung berichtet (Jahn und Keil 2016).
Deshalb können wir uns hier kurz fassen und feststellen: Trotz
der bis hierher formulierten Kritik finden wir uns sowohl in den
Ausführungen von Krohn et al. (2017) als auch in denen von Mit -
telstraß (2018) wieder. Mit Krohn et al. betonen wir den Gestal-
tungsauftrag transdisziplinärer Forschung. Mit Mittelstraß po-
chen wir darauf, dass „Transdisziplinarität als innerwissenschaft-
liches Prinzip“ nicht aus dem Blickfeld geraten darf.
Das Bindeglied zwischen diesen beiden Perspektiven liegt für
uns in der besonderen Struktur der komplexen sozial-ökologi-
schen Probleme, um die es im Diskurs um transdisziplinäre For-
schung doch eigentlich geht. In diesen sind stets verschiede ne
Interessen und Gestaltungsziele einer Vielzahl gesellschaft licher
Akteure vertreten und sie weisen immer auch auf fundamenta-
le Lücken im wissenschaftlichen Wissen hin. In der Begrifflich-
keit von Mittelstraß bedingt „praktische TD“ bei uns al so in der
Regel „theoretische TD“. Konsequenterweise messen wir den Er -
folg transdisziplinärer Forschung nicht allein daran, ob ein gege -
benes Gestaltungsziel erreicht wurde. Vielmehr gehen wir da von >
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Thomas Jahn, Florian Keil, Oskar Marg20 FORUM20
aus, dass wir ein solches meist nur durch entsprechende wissen -
schaftliche Fortschritte erreichen können. In unserer Definition
von TD sieht dieser integrative Ansatz dann so aus:
„Transdisciplinarity is a critical and self-reflexive research ap-
proach that relates societal with scientific problems; it produces
new knowledge by integrating different scientific and extra-sci -
en tific insights; its aim is to contribute to both societal and scien-
tific progress; integration is the cognitive operation of establish -
ing a novel, hitherto non-existent connection between the distinct
epistemic, social-organizational, and communicative entities that
make up the given problem context“ (Jahn et al. 2012,S. 9).
Fazi t
Dogmatismus tut niemals gut. Das gilt natürlich auch für die De-
batte um TD. Daher möchten wir unsere Überlegungen hier nicht
als ein „So-und-nicht-anders-ist-es“ verstanden wissen. Unsere
große Sorge ist lediglich, dass, wenn etwas alles bedeuten kann,
es am Ende nichts mehr bedeutet. Die Geschichte des Nachhal-
tigkeitsbegriffs ist hierfür immer wieder das mahnende Beispiel.
Wir sind überzeugt davon, dass es produktiver ist, in jeder Ausei -
n andersetzung mit TD einen Minimalkonsens vorauszusetzen.
Dieser sollte nach unserer Auffassung ihre Verankerung in ei-
nem zu al lererst wissenschaftlichen Kontext sein. Dies entspricht
auch der geschichtlichen Entwicklung des Begriffs. Passt die je-
weils eigene Interpretation dann nicht in diesen Rahmen, wäre
es womöglich lohnender, ihr einen anderen Namen zu geben.m
Wir halten es für ausgesprochen wichtig, sich darüber Gedan -
ken zu machen, wie wir die Prozesse der Gestaltung unserer so -
zial-ökologischen Wirklichkeit besser an die neuen Bedingungen
des Anthropozäns anpassen können (vergleiche beispielsweise
Chandler 2018, Renn 2019, in diesem Heft). Die Überlegungen
von Krohn et al. (2017) zu einer experimentellen gesellschaftlichen
Praxis liefern dafür wertvolle Hinweise. Um diese zu etablieren,
brauchen wir möglicherweise tatsächlich einen neuen Gesell-
schaftsvertrag, in dem wir dann auch die Verantwortung und die
Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft neu bestimmen wer-
den müssen. Solange ein solcher Vertrag aber nicht in Aussicht
ist, ist transdisziplinäre Forschung – in allen ihren Varianten –
das Beste, was wir haben.
Literatur
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Sustainability Science. DOI: doi.org/10.1007/s11625-018-0594-x.
Oskar Marg
Studium in Soziologie, Geschichte und Arbeitswissenschaften,
Promotion in Soziologie. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Forschungs-
schwerpunkte: Transdisziplinarität, Begleitforschung, Soziale
Ökologie als Forschungsprogramm, Umwelt-, Katastrophen-
und Wissenssoziologie.
Florian Keil
Studium und Promotion in Physik. Gründer von keep it
balanced, Berlin. Forschungsschwerpunkte: Konzepte und
Methoden transdisziplinärer Forschung, Wissenschafts-
kommunikation, Beratung inter- und transdisziplinärer
Forschungsvorhaben.
Thomas Jahn
Geboren 1952 in Tübingen. Studium und Promotion in Sozio -
lo gie. Wissenschaftler und Sprecher der Institutsleitung des
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am
Main. Sprecher des Tätigkeitsschwerpunkts Ökosystemleistun -
gen und Klima im Senckenberg Biodiversität und Klima For-
schungszentrum (BiK-F). Forschungsschwerpunkte: gesell -
schaft liche Naturverhältnisse, transdisziplinäre Methoden und Konzepte, so zial-
ökologische Wissenschaftsforschung.
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