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„Hallo, wer singt denn da?“
Eine quantitative Studie rund um Chorsingende im
deutschsprachigen Raum
Heike Henning, Julia Vigl –
Universität Mozarteum Salzburg, Department für Musikpädagogik Innsbruck
Zusammenfassung
Verschiedener Studien zu Folge ist Chorsingen für Sänger*innen mit einer Reihe positiver Wirkungen
verbunden, welche kognitive Fähigkeiten, soziale und emotionale Aspekte, physische Wirkungen
sowie spirituelle Elemente betreffen (Clift et al., 2008). In der vorliegenden Studie wurden 1570
Personen aus dem deutschsprachigen Raum zu ihrem Chorsingen befragt. Neben ihrer Motivation zum
Singen wurde der Fokus vor allem darauf gerichtet, wer die Sänger*innen sind (z.B. demographische
Daten, musikbezogene Laufbahn, Stimmgruppe) und welche Ansichten sie auf einzelne
Themenbereiche des Chorsingens (Konzerte, Chorleitung) vertreten. Musikalischen Hör- und
Singpräferenzen wurden ebenso erfasst, wie die Art der Probenvor- und Nachbereitung, die
wichtigsten Merkmale von Chorproben und Konzerten aus Sicht der Chorsingenden sowie die als
positiv beurteilten Eigenschaften der Chorleitung. Es zeigte sich, dass die Teilnehmenden im
Durchschnitt (Median) mit 15 Jahren Mitglieder eines Chores werden und 60% der Personen bereits
vor dem 20. Lebensjahr beginnen zu singen. Dies geschieht vor allem in weltlichen Chören, deren
Mitgliedschaft sie im Lauf ihres Lebens mehrfach wechseln. Frauen beginnen früher mit dem Singen,
unterbrechen jedoch ihre Aktivität häufiger und sind durchschnittlich weniger lange Mitglieder eines
Chores. Am beliebtesten sind die Musikrichtungen Klassik, Pop und Gospel, wobei auch Volksmusik,
Musical und Schlager gerne gesungen werden. Jüngere Personen bevorzugen es, Popmusik und
Musicals zu singen, während ältere Klassik, Volksmusik und Schlager favorisieren. 70% der Personen
beschäftigen sich auch zu Hause mit musikbezogenen Inhalten des Chores (unabhängig vom Alter),
hören sich dabei vor allem die Chorliteratur an und 70% der Teilnehmenden empfinden es als
hilfreich, wenn ihnen Übe-CDs zur Verfügung gestellt werden. Vor Konzerten sind Sänger*innen
mäßig aufgeregt und finden es bei Auftritten vor allem wichtig, dass der Chor sehr sicher im Singen
ist, ein hochwertiges Konzert abliefert und das Publikum begeistert. Bei den Proben sind den
Sänger*innen Stimmbildung, anspruchsvolle Literatur, Gemeinschaft und geselliges Singen besonders
wichtig. Von der Chorleitung wird insbesondere erwartet, dass sie stimmliche und die Führung
betreffende Kompetenzen, Humor, Pünktlichkeit und Zeitmanagement aufweist. Negativ erlebt werden
vor allem Ungeduld und Hektik, schlechte Vorbereitung, wenig Respekt, unpassende Literaturauswahl
sowie übertriebene Strenge bzw. letzterem entgegengesetzt, fehlende Autorität.
Abstract
According to various studies, choral singing is associated with several positive effects for participating
singers, concerning cognitive abilities, social and emotional aspects physical effects as well as spiritual
elements (Clift et al., 2008). In this study, 1570 persons from German speaking countries were asked
how they felt about their participation in a choir. Apart from their motivation to sing, the focus was
mainly on who the singers are (e.g.demographic data, music-related career, vocal group) and their
opinions on different areas of choral singing. They were asked about their personal music preferences
(both listening and singing), in addition to what is important for rehearsal preparation and follow up,
and what the most important characteristics of rehearsals, concerts and methods of conducting are.
Our Study discovered that the statistical average age at which a participant started singing was 21.
However ~60% of these participants became members of a choir before the age of 20 (median age of
entry being 15). They sing mainly in secular choirs and frequently change their membership. Women
start singing earlier but interrupt their participation more frequently and are on average members of a
choir for shorter periods. The choir singers prefer to sing classical, pop and gospel music although folk
music, musical and modern-hits also ranked highly. When differentiating between age groups, younger
participants were found to prefer singing pop and musicals scores, while older participants prefer
singing classical music, folk music and modern-hits. The study also highlights that 70% of the
participants also deal with music-related contents of the choir at home (regardless of age), most
commonly listening to the choral scores. 70% of the participants feel that it is helpful to be provided
with practice tracks. The singers are moderately excited before concerts and find it particularly
important that the choir is very confident in their singing, can deliver a high-quality concert and will
inspire the audience. In relation to a good choral practice, voice coaching, challenging scores,
community and social aspects were highly voted on. The choir conductor is expected to have
leadership and vocal competence, be humourous and have good time management. The participants
stated that their main negative experiences were derived from a conductor who was found to be
impatient, poorly prepared, had little respect towards the choir members, unable to select appropriate
scores as well as being too rigourous or, conversely, having a lack of authority.
Schlüsselbegriffe
Chorsingen, Chorgemeinschaft, Alter, Geschlecht, Singpräferenzen, Hörpräferenzen, Chorleitung, musikalische
Sozialisation, Singen, Stimmlage, Chorkonzerte, Chorproben, Vorbereitung von Chorproben, Übe-Tracks.
Keywords
Choral singing, choral societies, age, gender, preferences in singing, music listening preferences, choir leader,
choir conductor, musical socialisation, singing, voice part, choir concerts, choir rehearsal, rehearsal preparation,
practice CD.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung...............................................................................................................................................1
Forschungsfragen...................................................................................................................................2
Forschungsmethode................................................................................................................................3
Fragebogen......................................................................................................................................... 3
Durchführung der Studie....................................................................................................................5
Datenanalyse...................................................................................................................................... 6
Stichprobe..........................................................................................................................................6
Ergebnisse..............................................................................................................................................7
Erfahrungen im Chorsingen................................................................................................................7
Angaben zum aktuellen Chor............................................................................................................. 8
Musikvorlieben im Singen und Hören................................................................................................9
Vor- und Nachbereitung von Chorproben.........................................................................................14
Konzerte mit dem Chor....................................................................................................................16
Allgemeines zum Chor.....................................................................................................................18
Die Chorleitung................................................................................................................................18
Zusammenfassung................................................................................................................................20
Praktische Implikationen, weiterführende Überlegungen und Ausblick...............................................24
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis...................................................................................................28
Literaturverzeichnis..............................................................................................................................29
1
Einleitung
Laut Statistiken des deutschen Musikinformationszentrums (Pietrangeli, 2006), welche sich auf
Studien und Bevölkerungsumfragen verschiedenster Forschungsinstitute berufen, sangen im Jahr 2005
etwa 6,3% der der über vierzehnjährigen Deutschen in mindestens einem Chor oder Musikverein. Dies
entspricht in etwa vier Millionen Personen in Deutschland. Im Jahr 2017 waren in Deutschland ca. 1.4
Millionen Menschen in weltlichen und 700.000 in kirchlichen Verbänden (insgesamt 2,1 Millionen
Menschen) zum vokalen Amateurmusizieren eingeschrieben (Pietrangeli, 2018). Da in dieser
Untersuchung nur jene Chöre miteinbezogen wurden, welche in Verbänden organisiert sind, kann von
einer weitaus höheren Zahl der Singenden in der Praxis ausgegangen werden.
In verschiedenen Studien wurde bereits gezeigt, dass Chorsingen sowohl für professionelle
Sänger*innen als auch für Laienmusiker*innen positive Auswirkungen auf das psychologische
Wohlbefinden haben kann, wobei diese für Frauen in einem höheren Maße nachgewiesen werden
konnten (Clift et al., 2010). Ebenso ließen sich durch Chorsingen positive Wirkungen auf
Persönlichkeitsfindung und Stärkung der Gruppenidentität feststellen. In der qualitativen Studie von
Durrant (2005) zeigt sich, dass sich Sänger*innen von Chören in Schweden und Finnland musikalisch
und sozial mit ihrer Gruppe identifizieren und dass Choraktivität den Sinn für nationale und kulturelle
Identität stärkt. In dieser Studie wurde auch hervorgehoben, wie wichtig musikalische und
interpersonelle Fähigkeiten von Chorleiter*innen für die Motivation der Gruppe sind. Dazu zählt
beispielsweise die Fähigkeit, eine positive Atmosphäre im Chor herzustellen, klar zu kommunizieren,
zu gesundheitsförderndem Singen zu motivieren, stimmliche und chorbezogene Weiterentwicklung zu
evozieren, Sänger*innen zu bestärken, Proben effizient durchzuführen und hohe musikalische
Standards zu erwarten.
In einer Metaanalyse verschiedener Studien zum Thema Chorsingen arbeiteten Clift und Kolleg*innen
(2008) verschiedene Vorteile des Singens heraus, wie beispielsweise physische und emotionale
Entspannung, Abnahme von Stress, positive Gestimmtheit, Glücksempfinden, Energiezunahme,
Steigerung kognitiver Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis,
Verbundenheitsgefühle und das Empfinden, gemeinsam etwas Neues zu erschaffen sowie in eine
wertvolle, bedeutsame und sinnvolle Aktivität involviert zu sein. Positive soziale Auswirkungen
werden in einer Studie von Clift und Hancox (2001) von 87% der Teilnehmenden genannt, gefolgt von
emotionalen Aspekten (75%), physischen Auswirkungen (58%) und spirituellen Elementen (49%). Zu
den positiven sozialen Auswirkungen zählen beispielsweise neue Kontakte und Freundschaften oder
gute Choratmosphäre; zu den emotionalen Aspekten Entspannung, positive Gefühle, mehr Energie
oder die erlebte Möglichkeit, Emotionen auszudrücken. Physische Auswirkungen sind zum Beispiel
erhöhte Kontrolle des Atmens und verbesserte Lungenkapazität oder das Gefühl von Energie. Zu den
spirituellen Aspekten zählen eine bessere Einstellung zum Leben, Freude an religiösen musikalischen
Inhalten oder empfundene Verbundenheit mit anderen Chormitgliedern. Dieser letzte Punkt
verdeutlicht, dass Chorsingen als Freizeitgestaltung auch dazu dient, sich eingebunden zu fühlen, sich
2
selbst vor eine Herausforderung zu stellen und zu wachsen, sowie sich vom Alltagsleben abzulenken
und Entspannung zu erleben (Tonneijck, Kinébanian, & Josephsson, 2008). Beim Chorsingen scheinen
sich zwei angeborene Grundbedürfnisse, nämlich nach sozialem Eingebundensein und
Kompetenzerleben des Menschen (Deci und Ryan, 1993) zu erfüllen.
Eine weitere Studie befasste sich damit, wie die Aktivität in Chören mit medizinischen Wirkungen in
Zusammenhang gebracht werden kann (Cohen et al., 2006), wobei ältere Personen für 30 Wochen
Chormitglieder wurden. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe (Personen ohne Chorbezug) ergaben
sich in der Experimentalgruppe folgende medizinisch relevante Unterschiede: Stabilere physische
Gesundheit, seltenere Arztvisiten, weniger Medikamenteneinnahme und geringere allgemeine
Gesundheitsprobleme.
Verschiedenste positive Auswirkungen des Chorsingens auf Gesundheit und Wohlbefinden wurden
also bereits umfassend untersucht. In der vorliegenden Studie wird es neben positiv erlebten Aspekten
des Chorsingens auch um allgemeine Themenbereiche gehen. Erfasst werden soll einerseits, „wer“ die
Chorsänger*innen sind, wie die jeweilige auf Singen bezogene Laufbahn aussieht und welche
demographischen Aspekte beim Chorsingen eine Rolle spielen. Teilnehmende der Studie geben an,
wann mit dem Singen begonnen wurde, ob es Unterbrechungen gab, ob schon als Kind und
Jugendliche*r musiziert wurde und in wie vielen Chören bisher gesungen wurde. Neben diesen
Aussagen über die Gruppe der Chormitglieder wird durch die Befragung auch die Perspektive der
Sänger*innen in den Vordergrund gestellt: Es werden Hör- und Singpräferenzen, wichtige Elemente
von Chorproben, Konzert(vorbereitung) und Chorleitung sowie die individuelle Probenvor- und
Nachbereitung erfasst. Im deutschsprachigen Raum wurde 2012 bereits eine Untersuchung zu
demographischen und musikalisch-biographischen Merkmalen von Chorsänger*innen durchgeführt
(Kreutz & Brünger, 2012). Diese Untersuchung mit 3145 Teilnehmenden brachte das Ergebnis, dass
Chorsingende auf eine lange musikalische Betätigung zurückblicken und bereits seit durchschnittlich
19.5 Jahren Mitglieder eines Chores oder mehrerer Chöre sind. Sie weisen einen hohen Grad an
allgemeiner und musikalischer Bildung aus; haben zu 60% keine Gesangsausbildung absolviert und
sind durch Erfahrungen in Schulchören oder über Eltern (bzw. andere Familienmitglieder) zum
Chorsingen gekommen. Dass die Stichprobe zu zwei Dritteln aus Frauen bestand, entspricht auch
früheren Erhebungen und dem Mangel an Männerstimmen in Chören (Kreutz & Brünger, 2012). Die
vorliegende Untersuchung wird den Ergebnissen von 2012 gegenübergestellt und neu erfasste
Themengebiete zusätzlich dargestellt.
Forschungsfragen
Gegenstand dieser Untersuchung sind einerseits von außen erfassbare Aspekte der Chorsänger*innen
(wie demographische Daten, die musikalische Laufbahn des Singens und die Stimmgruppe im Chor)
und andererseits die Perspektive der Personen auf ausgewählte Elemente des Chorsingens (wie
Präferenzen in musikalischen Stilen, die bevorzugte Vor- und Nachbereitung, als wichtig eingestufte
3
Elemente von Chorproben, Konzerten und der Chorleitung). Es werden sieben Themenkomplexe
durch die Untersuchung abgewickelt, welche sich durch folgende Forschungsfragen verdeutlichen:
1. Welche allgemeinen Aussagen können über die Chorsänger*innen gemacht werden? Wie
kann die Gruppe der Sänger*innen soziodemographisch beschrieben werden?
2. Wie sieht die musikalische Laufbahn der Chorsänger*innen aus? Wann haben sie mit dem
Singen begonnen, in wie vielen Chören haben sie schon gesungen und gab es dabei
Unterbrechungen? In welchen Chören (weltliche oder geistliche Chöre) wird gesungen
und in welcher Stimmgruppe?
3. Welche Musikpräferenzen im alltäglichen Musikhören und im Singen innerhalb des
Chores haben Personen verschhiedenen Geschlechtes, Alters sowie unterschiedlicher
Herkunft? Welche Chorliteratur wird in Zukunft gewünscht?
4. Wie werden Chorproben vor- und nachbereitet? Wird die Chorliteratur außerhalb des
Chores angehört und wann bzw. in welcher Form geschieht dies?
5. Was wird als hilfreich für die Vorbereitung von Konzerten angesehen? Welche Aspekte in
Bezug auf Konzerte werden als bedeutsam eingestuft und wie aufgeregt sind
Chorsänger*innen bei Auftritten?
6. Welche Merkmale von Chorproben bzw. von Chören im Allgemeinen werden als mehr
oder weniger wichtig angesehen?
7. Welche Eigenschaften sollten Chorleitende haben und welche negative Erfahrungen mit
der Chorleitung hat es schon gegeben?
Forschungsmethode
Fragebogen
Zur Ermittlung der Daten wurde ein Fragebogen entwickelt und in zweierlei Gestalt eingesetzt. Er
wurde sowohl als Onlinefragebogen als auch als Papierumfrage zur Verfügung gestellt, um möglichst
vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Beide Versionen waren identisch; lediglich das
Überspringen von Items war im Onlinefragebogen nicht möglich. Fehlende Werte im Datensatz
stammen daher aus den Papierfragebögen. Für die Papierversion wurde ein siebenseitiges DIN-A4-
Format gewählt. Die Teilnehmer*innen wurden mit folgendem Text auf der ersten Seite der Umfrage
(in der Papier- und Online-Version) begrüßt und über den Ablauf informiert:
Liebe Teilnehmer*innen! Herzlich willkommen und danke für das Interesse an dieser Befragung zum
Chorsingen. Die Beantwortung der Fragen wird etwa 20 Minuten in Anspruch nehmen, bitte brechen
Sie die Umfrage nicht vorher ab. Bitte antworten Sie auf alle Fragen spontan und ehrlich, die
Auswertung erfolgt anonym und wird nur im Rahmen dieser Befragung verwendet. Es wird eine
Frage dazu geben, in welchem Chor man gerade singt. Auch dies wird natürlich vertraulich behandelt
und schafft dann die Möglichkeit, eine Rückmeldung zum Stimmungsbild im eigenen Chor zu
bekommen.
Der Fragebogen gliederte sich in sieben thematische Abschnitte mit insgesamt 39 Fragen,
hauptsächlich im geschlossenen Antwortformat mit Einfach- oder Mehrfachantwort dargeboten
4
wurden. Einige Fragen beinhalteten mehrstufige Ratingskalen, andere waren offen formuliert. Bei
manchen Items gab es die Möglichkeit, Ergänzungen hinzuzufügen.
In den folgenden Absätzen werden die einzelnen Teile der Umfrage detaillierter dargestellt:
Der erste Fragenblock der Umfrage behandelte die demographischen Angaben der teilnehmenden
Personen. Es wurden Geschlecht, Alter, Herkunftsland, Bildungsabschluss und derzeitiger Beruf
erhoben.
Die Fragen des zweiten Abschnitts fokussierten die Erfahrungen im Chorsingen. Konkret sollte
beantwortet werden, ob ein Kinder- oder Jugendchor besucht wurde, was das jeweilige Einstiegsalter
in den ersten Chor war, in wie vielen Chören schon gesungen wurde und wie lange die Personen
bereits insgesamt sowie im aktuellen Chor Mitglieder sind. Es wurde darüber hinaus nach
Unterbrechungen des Chorsingens und den Gründen dafür gefragt. Bezüglich des aktuellen Chores
sollten die Personen zudem angeben, in welcher Stimmgruppe sie dort singen, ob er gemischt ist oder
nur aus Frauen- oder Männerstimmen besteht und ob es sich um eine weltliche- oder kirchliche
Gruppierung handelt. Abgeschlossen wurde der Themenblock mit einer offenen Frage dazu, warum
die teilnehmenden Personen sich ihren Chor ausgesucht haben.
Der dritte Abschnitt der Umfrage war den Musikpräferenzen im Hören und Singen gewidmet. Dazu
wurden zwölf verschiedene Musikrichtungen aufgelistet und es wurde danach gefragt, ob diese gerne
gehört oder gesungen werden. Weiterhin wurde erfasst, ob die Personen lieber Instrumental- oder
Vokalmusik hören, oder beides gleichermaßen. In offenen Fragen wurden auch Lieblingskomponist*in
und Lieblingssänger*innen/Musikgruppen erfragt. Diese offenen Fragen boten einerseits die
Möglichkeit zur Verifizierung der ermittelten Hörpräferenzen, andererseits die Ergänzung der
vorangegangenen Fragestellung. Durch die Möglichkeit der konkreten Nennung einzelner Gruppen
und Sänger*innen konnten die Befragten ihre Präferenzen auch ohne die generelle Klassifizierung von
Musikstilen angeben.
Im vierten Frageblock ging es um die Vor- und Nachbearbeitung von Chorproben. Es wurde
prinzipiell danach gefragt, ob eine solche erfolgte und auf welche Weise. Ein Schwerpunkt wurde vor
allem auf das Anhören von Chorliteratur gelegt. So beantworteten die Teilnehmenden zunächst, ob und
wie (z.B. CDs, Youtube, Apps, Streaming Dienste…) die Chorstücke angehört werden und ob Übe-
CDs verwendet werden. Zudem wurde erfasst, wann das Anhören der Stücke erfolgt (z.B. im Auto,
während der Arbeit, während des Haushaltes, beim Sport…) und ob Übe-CDs als hilfreich
eingeschätzt werden. Bezüglich des Übe-Verhaltens gab es eine Frage dazu, ob die Stücke auf einem
Instrument geprobt werden.
Der fünfte Abschnitt war den Chorkonzerten gewidmet. Eingangs wurde anhand zwei offener Fragen
erfasst, was zur Vorbereitung eines Konzertes (in den Chorproben sowie zu Hause) als hilfreich
empfunden wird. Auch die Aufregung vor Konzerten wurde auf einer vierstufigen Skala (1 = stimme
nicht zu, 4 = stimme voll zu) erfasst. Anschließend wurde mit sieben Items ebenfalls mithilfe einer
vierstufigen Skala untersucht, wie wichtig verschiedene Merkmale bei Konzerten eingeschätzt werden
(1 = nicht wichtig, 4 = sehr wichtig). Die Aspekte betrafen die Anzahl der Zuhörer*innen, die
5
Begeisterung des Publikums, die sichere Beherrschung der Stimmen, die Vielfalt des Programmes, das
gemeinsame Feiern im Anschluss sowie das mehrmalige Aufführen des Programmes. Es gab zudem
die Möglichkeit, noch nicht angeführte Aspekte zu ergänzen.
Der sechste Frageblock befasste sich mit allgemeinen Aspekten von Chorsingen und Chorproben.
Wieder wurden die Teilnehmer*innen anhand einer vierstufigen Skala (1 = nicht wichtig, 4 = sehr
wichtig) dazu befragt, wie sie die Bedeutung folgender Bereiche einschätzen: Es geht um
Stimmbildung, Literatur, Auftrittsmöglichkeiten, Konzerte, Musizieren mit Orchester oder mit Klavier,
a cappella Musik, geselliges Singen, außermusikalische gemeinschaftliche Aktivitäten und Beteiligung
bei lokalen Events. Auch bei dieser Frage war es möglich, selbst wichtige Aspekte des Chorsingens
hinzuzufügen.
Als letztes Themenfeld wurde die Bedeutsamkeit verschiedener Eigenschaften von Chorleiter*innen
eruiert. Wieder wurde auf einer vierstufigen Skala (1 = nicht wichtig, 4 = sehr wichtig) beantwortet,
welche Aspekte als wichtig eingeschätzt werden. Dazu zählen klavierpraktische Kompetenzen,
stimmliche Kompetenzen, organisatorische Fähigkeiten, Zeitmanagement, Geduld, Humor,
Führungskompetenz, Autorität, Pünktlichkeit, Innovation und Kreativität. Auch hier durften eigene
Aspekte ergänzt werden. Die abschließende offene Frage befasste sich damit, welche negative
Erfahrungen schon mit der Chorleitung gemacht wurden.
Durchführung der Studie
Die Studie startete am 19.11.2017 und endete am 30.04.2018. Der online-Fragebogen wurde mit
SosSci Survey erstellt, einer kostenlosen Software für Onlinebefragungen. Der Link zur Umfrage
sowie die PDF-Datei des Papierfragebogens wurden an verschiedene österreichische und italienische
Chorverbände in Südtirol geschickt. Darüber hinaus verbreiteten der schwäbische und fränkische
Sängerbund sowie die Printmedien nmz und Chorzeit die Umfrage in Deutschland. Auch auf sozialen
Netzwerken wurde die Studie in fachbezogenen Gruppen (Gruppen von Chorleiter*innen,
Kirchenmusikforen, Musikhochschulseiten) vorgestellt. In Österreich wiesen der Tiroler und
Salzburger Sängerbund wiederholt in ihren Newslettern auf die Umfrage hin.
Nach der Datenerhebung konnte der Datensatz direkt auf SPSS heruntergeladen und ausgewertet
werden. Die Papier-Fragebögen wurden händisch eingegeben.
Datenanalyse
Die Analyse der Daten erfolgte durch das Statistikprogramm IBM SPSS Statistics 24. Verwendet
wurden dabei vor allem Deskriptiv- und Inferenzstatistiken.
Stichprobe
Durch Online-Fragebogen und Umfrage in Papier-Format wurde eine sehr große Stichprobe erreicht.
Die Umfrage wurde von 5721 Personen begonnen und von 1580 Personen vollständig beantwortet.
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Die Stichprobe setzt sich zusammen aus 1537 Personen, welche den Fragebogen online ausgefüllten
und 33 Personen, die den händisch ausgefüllten Fragebogen zuschickten. Fünf Personen wurden von
der Auswertung ausgeschlossen, da sie einige Seiten im Papier-Fragebogen übersehen hatten. Von
dieser Stichprobe sind 63.4% weiblich (N = 995) und 36.6% männlich (N = 575). Im Durchschnitt sind
die Personen 50 Jahre alt (SD = 15.13, Minimum = 15, Maximum = 100). Der Altersdurchschnitt der
Männer (MW = 54.60) ist höher als jener der Frauen (MW = 47.55). Dieser Unterschied ergab in der
Berechnung eines t-Test für unabhängige Stichproben ein signifikantes Ergebnis, t = -9.103, p < 0.001.
Fünf Personen gaben ihr Alter nicht an. Für die Auswertung wurde das Alter nochmals in vier
Kategorien unterteilt: 217 Personen sind bis 30 Jahre alt, 492 Personen zwischen 30 und 50, 748
Personen zwischen 50 und 70, und 108 Personen über 70 Jahre alt.
In Abbildung 1 wird die Alters- und Geschlechterverteilung der Chorsänger*innen dargestellt. Die
obere Grafik zeigt die Altersverteilung innerhalb der Geschlechtergruppen. Es wird ersichtlich, dass
etwa 80% der Frauen und Männer zwischen 30 und 50 Jahre alt sind. 11% der Männer und 4% der
Frauen sind über 70 Jahre alt. In der unteren Abbildung wird veranschaulicht, wie die
Geschlechterverteilung innerhalb der vier Alterskategorien ausgeprägt ist. Hier fällt auf, dass vor allem
in den zwei höheren Altersgruppen ein großer Anteil an Männern vertreten ist und Frauen vor allem in
der Gruppe der über 70-jährigen unterrepräsentiert sind (obwohl sie statistisch gesehen länger leben).
Abbildung 1: Geschlecht und Alter der Stichprobe in Prozent, N = 1570
Fast alle Personen stammen aus dem deutschsprachigen Raum: Es nahmen 976 Personen aus
Deutschland (62.2%), 537 Personen aus Österreich (36.5%) und 13 Personen aus Italien (0.8%) teil.
Die restlichen acht Personen kommen aus der Schweiz, Schweden, Russland, den Niederlanden,
Frankreich, Kanada und Australien. Als höchsten Bildungsabschluss geben 39% der Personen einen
Hochschulabschluss an (N = 618). Häufig gewählt wurden auch Abschlüsse wie Abitur (18%),
Realschule (15.4%), Fachhochschule (13.7%) und Mittelschule/Hauptschule (7.4%). Die meisten
Personen sind zum Zeitpunkt zum Zeitpunkt der Befragung Angestellte (43%, N = 675), gefolgt von
7
Pensionisten (20.3%, N = 319), Selbstständigen (11%, N = 173) und Beamten (9.6%). Auch der
aktuelle Wohnort der befragten Personen wurde erhoben. Die meisten Menschen leben zur Zeit der
Befragung in einem Dorf (46.5%, N = 730) oder in einer kleinen Stadt (28.9%, N = 454). 350
Personen leben in einer Großstadt (22.3%); 34 Personen außerhalb eines Dorfes oder einer Stadt
(2.2%).
Ergebnisse
Erfahrungen im Chorsingen
In dieser Stichprobe begannen die Personen gemäß dem Durchschnittswert Median mit 15 Jahren in
einem Chor zu singen. Da einige Personen erst sehr spät zu Singen anfingen und das als Ausreißer den
Durchschnittswert verzerrt, beträgt der arithmetische Mittelwert 21 Jahre (Minimum = 1, Maximum =
72). 29 Teilnehmer*innen (8.2%) können sich nicht an ihr Einstiegsalter erinnern. Beim geschätzten
Einstiegsalter gibt es einen signifikanten Geschlechterunterschied, welcher mit einem t-Test für
unabhängige Stichproben errechnet wurde. Frauen (MW = 19.56) fangen etwas früher mit dem Singen
an als Männer (MW = 23.37), t = -4.596, p < 0.001.
Aus Abbildung 2 wird ersichtlich, dass der größte Anteil der Personen zwischen sechs und 20 Jahren
mit dem Chorsingen begann und ein geringerer Prozentsatz erst später. Dies zeigt sich auch in einer
Auswertung, wo das Einstiegsalter in sechs Kategorien unterteilt wurde: 30% der Personen fingen bis
zum Alter von 10 Jahren mit dem Singen an, 30% zwischen zehn und 20 Jahren, 9% zwischen
zwanzig und dreißig sowie zwischen dreißig und vierzig Jahren, 8% zwischen vierzig und fünfzig
Jahren; nur 6% begannen nach dem fünfzigsten Lebensjahr mit dem Singen. 44% der Personen sangen
in einem Kinderchor (N = 687), 49% in einem Jugendchor. Der Anteil der Frauen, welche in Kinder-
oder Jugendchören sangen, war höher als jener der Männer: 50% der Frauen und 33% der Männer
sangen im Kinderchor; 55% der Frauen und 38% der Männer sangen im Jugendchor.
Die Befragten waren bis zum Datenerhebungszeitpunkt durchschnittlich 22.4 Jahre (SD = 14.43) in
einem Chor tätig, wobei die Männer (MW = 25.44) insgesamt signifikant länger Mitglieder in Chören
Abbildung 2: Geschätztes Einstiegsalter des Chorsingens, N = 1440
8
waren, als die Frauen (MW = 20.4), t = -6.079, p < 0.001. Ähnliches ergibt sich für die Dauer der
Mitgliedschaft im aktuellen Chor, wo die Männer länger (MW = 17.06) als die Frauen (MW = 10.28)
Mitglieder sind, t = -9.880, p < 0.001. Die längere Mitgliedschaftszeit der Männer könnte unter
anderem mit ihrem höheren Altersdurchschnitt erklärt werden. Insgesamt singen die Personen
durchschnittlich seit 12.8 Jahren im aktuellen Chor. Bei Frauen gibt es häufiger (61.7%)
Unterbrechungen in der Choraktivität als bei den Männern (44.7%). Im Gesamten unterbrachen 55.2%
der Personen ihre Choraktivität schon einmal. Als Begründung für die Unterbrechungen wird von den
Frauen am häufigsten die Familie genannt (23%), gefolgt von Umzügen (19%), Studium/Ausbildung
(14.8%), fehlende Zeit (8%) und Beruf (8%). Die Männer nennen als Begründung am häufigsten den
Beruf (20.7%), das Studium/Ausbildung (17,6%), einen Umzug (13.7%), das Alter (beispielsweise
aufgrund von Stimmbruch, 10.5%) oder geringeres Interesse bzw. Interessensverschiebung (7.4%).
Die meisten Personen (30.1%, N = 473) sangen bereits in fünf oder mehr Chören. 319 Personen
(20.3%) sagen in zwei Chören, 297 Personen (18.9%) in drei, 289 Personen (18.4%) in einem und 192
Personen (12.2%) in vier verschiedenen Chören.
Angaben zum aktuellen Chor
33.00%
29.00%
18.00%
20.00% Sopran Alt
Tenor Bass
Zum Zeitpunkt der Befragung singen 85% der
teilnehmenden Personen in weltlichen Chören (N = 1327) und 15.4% in Kirchenchören (N = 242).
Dabei handelt es sich beim Großteil der Chöre um gemischte Besetzungen (84.8%, N = 1331). 218
Personen singen in einem Männerchor (13.9%), 125 Personen in einem Frauenchor (8%), 31 Personen
in einem Jugendchor (2%) und 10 Personen in
einem Kinderchor (0.6%). In der Fragebogenbeantwortung waren Mehrfachnennungen möglich, da
einige Personen in mehreren Chören gleichzeitig singen. Der angegebene Prozentsatz übersteigt daher
die 100%.
In der aktuellen Studie ergibt sich bei den Befragten ein ausgewogenes Verhältnis der Stimmgruppen,
was in Abbildung 3 veranschaulicht wird. Es wird zudem analysiert, welche Stimmgruppen bei Frauen
und Männern vertreten sind: 3% der Frauen (N = 30) vertreten eine männliche Stimmgruppe, wobei 27
Frauen Tenor und drei Frauen Bass (Alter: 82, 51, 46) singen. 1.2% der Männer (N = 7) übernehmen
weibliche Stimmgruppen; dabei singen drei Männer eine Sopranstimme (Alter: 40, 49, 57) und vier
Männer eine Altstimme (Alter: 28, 46, 46, 70).
Abbildung 3: Stimmgruppen in Prozent, N = 1570
9
Die Teilnehmer*innen werden auch danach gefragt, warum sie den aktuellen Chor ausgewählt hatten.
Da es sich bei dieser Frage um ein offenes Antwortformat handelte, wurden die Erstnennungen
kategorisiert. Der häufigste Grund ist die Freude an der Musik (N = 781 Personen), gefolgt von der
Chorgemeinschaft (N = 269) und dem Repertoire oder Niveau des Chores (N = 253). In Tabelle 1
werden die verschiedenen Kategorien und Häufigkeiten veranschaulicht.
Tabelle 1: Gründe für die Wahl des Chores, N = 1563
Begründung Prozent
Freude/Liebe zur Musik 781 (50%)
Gemeinschaft, Atmosphäre 269 (17.2%)
Repertoire, Niveau 253 (16.2%)
Chorleitung 76 (4.9%)
Persönliche/musikalische
Weiterentwicklung
51 (3.3%)
Ausgleich/Entspannung 45 (2.9%)
Passender Ort/Zeit 30 (1.9%)
Einladung von Familie/Freuden 30 (1.9%)
Zufall 5 (0.3%)
Sonstiges/keine Angabe 22 (1.4%)
Musikvorlieben im Singen und Hören
In diesem Frageblock wird erfasst, welche Stilrichtungen gerne in der Freizeit angehört werden und
welche Musik im Vergleich dazu im Chor präferiert wird. Zunächst wird untersucht, ob die Personen
lieber Instrumental-, lieber Vokalmusik oder beides gleichermaßen gerne hören. Es zeigt sich, dass
70.4% der Personen beide Arten von Musik gleichermaßen präferieren (N = 1105). 24.5% der
Teilnehmenden bevorzugen Vokalmusik (N = 385) und 5% Instrumentalmusik (N = 78). In diesen
Angaben unterschieden sich die vier Alterskategorien nur leicht voneinander. Bei jüngeren Personen
bis Personen mittleren Alters (<30 – 50) ist die Präferenz für Instrumentalmusik etwas höher: In dieser
Altersgruppe bevorzugen etwa 30% die Vokalmusik, etwa 5% die Instrumentalmusik und etwa 65%
beides gleichermaßen. Die Personen über 50 Jahren zeigen eine geringere Vorliebe für Vokalmusik
(etwa 17%) und gaben häufig an, beides gleichermaßen zu mögen (etwa 76%). Frauen und Männer
unterschieden sich in ihren Präferenzen fast gar nicht.
Anhand von 12 Kategorien werden anschließend Vorlieben für verschiedenen Stilrichtungen erfasst.
Anhand eines dichotomen Antwortformates (0 = nein, 1 = ja) sollen die Personen angeben, welche
Stile sie prinzipiell gerne hören oder singen. Im Durchschnitt werden von den 12 vorgegebenen
Stilrichtungen vier ausgewählt (MW = 4.22, Minimum = 1, Maximum = 12, SD = 2.08), welche in der
Freizeit gehört werden und ebenso vier Stile (MW = 3.49, Minimum = 0, Maximum = 12, SD = 1.77),
welche gern gesungen werden. Die Abbildungen 4 und 5 geben die nach Geschlecht (Männer =
Dunkelgrau, Frauen = Hellgrau) getrennten Prozentsätze der Angaben zu den präferierten
Stilrichtungen wieder. Es zeigt sich, dass sich die gewählten Musikstile in Bezug auf Hören und
Singen teilweise voneinander unterscheiden: Die Richtungen Gospel und Volksmusik werden
bevorzugt gesungen; die Stile Rock, Jazz, Rap/Hip Hop, Reggae, Heavy Metal und Folk werden lieber
10
angehört als im Chor gesungen. Männer und Frauen unterscheiden sich nur sehr schwach in ihren
Hörgewohnheiten. Ein höherer Anteil der Frauen hört die Richtungen Pop und Musical, wohingegen
Männer Volksmusik und Schlager bevorzugen. Auch im Singen gibt es nur kleine Unterschiede. Ein
höherer Anteil der Frauen singt gerne Pop, Gospel und Schlager; Männer zeigen eine höhere Präferenz
für das Singen von Volksmusik und Musical. Interessant sind dabei die Ergebnisse zu den
Stilrichtungen Musical und Schlager, da die Geschlechterverteilung im Hören und Singen in dieser
Kategorie genau gegensätzlich ist.
Klassik
Pop
Rock
Jazz
Rap/Hip Hop
Reggae
Gospel
Heavy Metal
Folk
V
olksmusik
Musical
Schlager
74% 73%
56%
38%
11% 14%
34%
10%
23% 21%
47%
24%
72%
62%
50%
33%
8% 10%
30%
13% 25%
38% 36% 39%
Abbildung 4: In der Freizeit gehörte Musikstile, Männer = Dunkelgrau, Frauen = Hellgrau, N = 1570
Klassik
Pop
Rock
Jazz
Rap/Hip Hop
Reggae
Gospel
Heavy Metal
Folk
V
olksmusik
Musical
Schlager
73%
59%
27%
21%
2% 2%
50%
1%
19%
30% 30%
49%
72%
47%
24%
14%
2% 3%
39%
2% 21%
47% 47%
36%
Abbildung 5: Gewählte Musikstile im Chorsingen, Männer = Dunkelgrau, Frauen = Hellgrau, N = 1570
Die Hör- und Singpräferenzen werden zudem anhand der Altersgruppen und des Herkunftslandes
ausgewertet. In Abbildung 6 und 7 werden Hörpräferenzen nach Altersgruppen abgebildet, wobei zu
erkennen ist, dass Musikstile wie Pop, Rock, Jazz, Rap/Hip Hop, Reggae und Heavy Metal mit
steigendem Alter seltener gehört werden. Die Hörpräferenzen für Klassik, Gospel, Folk und Musical
unterscheiden sich nur wenig zwischen den Alterskategorien. Umgekehrt werden Stile wie Volksmusik
und Schlager von jüngeren Personen weniger gern angehört. Klassik wird von allen Altersgruppen
11
gerne gehört, am meisten von über 70-Jährigen; am wenigsten von 30-50-Jährigen. Bemerkenswert ist,
dass die Stilrichtung Musical von unter 30-Jährigen am meisten gehört wird, gefolgt von den über 70-
Jährigen. In den mittleren Altersgruppen ist die Anzahl der Hörenden von Musicals etwas geringer. Es
wurde zudem analysiert, ob ein Zusammenhang zwischen dem Alter und der Anzahl der gewählten
Musikrichtungen besteht. Eine Korrelation nach Pearson zeigte einen schwachen Zusammenhang
dahingehend, dass mit dem Alter weniger Richtungen gewählt wurden (r = -0.118, p < 0.001). So
gaben die Personen unter 30 Jahren etwa fünf Musikrichtungen (MW = 4.73) an und die Personen über
70 ca. vier Stile (MW = 3.50).
Klassik Pop Rock Jazz Rap/Hip Hop Reggae
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Abbildung 6: Hörgewohnheiten nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 = >70, N = 1565
Gospel Heavy Metal Folk Volksmusik Musical Schlager
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Abbildung 7: Hörgewohnheiten nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 = >70, N = 1565
Abbildung 8 und 9 zeigen die Vorlieben für Stilrichtungen im Chorsingen getrennt nach
Altersgruppen. Ähnlich wie in den Hörpräferenzen werden die Stile Pop, Rock, Jazz, Rap/Hip Hop,
Reggae und Heavy Metal lieber von jüngeren Personen gesungen. Obwohl ältere Personen gerne in
ihrer Freizeit Musicals hören, ist ihre Singpräferenz in dieser Stilrichtung geringer als jene der
jüngeren Personen. Im Chor werden Volksmusik und Schlager mit steigendem Alter lieber gesungen.
Ausgewogen ist die Vorliebe in den Richtungen Klassik und Folk.
12
Klassik Pop Rock Jazz Rap/Hip Hop Reggae
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Abbildung 8: Singpräferenzen nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 = >70, N = 1565
Gospel Heavy Metal Folk Volksmusik Musical Schlager
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Abbildung 9: Singpräferenzen nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 = >70, N = 1565
In Abbildung 10 und 11 werden die Hör- und Singpräferenzen schließlich nach Herkunftsland
ausgewertet. Dabei werden nur Österreich und Deutschland berücksichtigt, da aus den anderen
Ländern nur sehr wenige Teilnehmer*innen akquiriert werden konnten. Die Hörgewohnheiten in
Österreich und Deutschland unterscheiden sich nur geringfügig. Teilnehmende aus Österreich hören
etwas lieber Klassik, Jazz, Gospel, Reggae und Musical. Am stärksten fällt hierbei der Unterschied in
der Stilrichtung Volksmusik aus, welche in Österreich häufiger gewählt wurde. In Deutschland wurde
öfters angegeben, dass Pop und Rock gerne gehört werden.
Auch die Singpräferenzen weisen nur wenige Länderunterschiede auf. In Österreich wird deutlich
lieber Klassik, Gospel und Volksmusik gesungen. In Deutschland gibt es eine etwas größere Vorliebe
für Pop, Rock, Schlager und Folk.
13
Klassik
Pop
Rock
Jazz
Rap/Hip Hop
Reggae
Gospel
Heavy Metal
Folk
V
olksmusik
Musical
Schlager
80%
66%
48% 45%
12% 17%
39%
9%
22%
36%
45%
28%
68% 71%
58%
32%
9% 10%
29%
12%
25% 22%
42%
31%
Abbildung 10: Hörpräferenzen nach Herkunftsland. Hellgrau = Österreich, Dunkelgrau = Deutschland, N = 1570
Klassik
Pop
Rock
Jazz
Rap/Hip Hop
Reggae
Gospel
Heavy Metal
Folk
V
olksmusik
Musical
Schlager
81%
52%
21% 18%
2% 4%
53%
2%
16%
49% 44%
24%
67%
56%
29%
19%
2% 2%
42%
2%
22%
29%
45%
27%
Abbildung 11: Singpräferenzen nach Herkunftsland. Hellgrau = Österreich, Dunkelgrau = Deutschland, N =
1570
Darüber hinaus wird in offenen Fragen auch nach dem Lieblingskomponisten oder der
Lieblingskomponistin gefragt, nach Lieblingsbands sowie nach Wunschstücken für das Chorsingen.
Zur Veranschaulichung werden diese in Stilrichtungen kategorisiert, wobei die Frage nach letzteren
von 766 Personen (51%) beantwortet wurde. Am häufigsten genannt (59.5%) wurde der Wunsch nach
modernen Werken (wie beispielsweise Lieder aus Musicals oder Pop-Lieder), gefolgt von alter Musik
(20.2%), klassischen Werken (16.4%) und Volksliedern (3.1%).
Hinsichtlich Lieblingsbands und Sänger*innen wird analysiert, ob weibliche, männliche oder
gemischte Stimmen präferiert werden. In Abbildung 12 wird ersichtlich, dass Frauen und Männer eher
eine Präferenz für männliche Stimmen aufweisen (Frauen = 59%, Männer = 71%). Die Vorliebe für
gemischte Gruppen (Frauen = 21%, Männer = 19%) und weibliche Stimmen ist geringer (Frauen =
21%, Männer = 10%).
14
Frauen Männer
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
21%
10%
60%
71%
21% 19%
weibliche Stimmen männliche Stimmen
Gemischt
<30 30-50 50-70 >70
0%
20%
40%
60%
80%
100%
17% 10%
21%
47%
83% 88%
76%
51%
0%
2% 4% 1%
Klassisch Pop/Rock Gemischt
Darüber hinaus wird untersucht, ob
hinsichtlich der bevorzugten Komponist*innen und Bands eher klassische oder moderne Gruppen
gewählt wurden. Da teilweise auch mehrere Angaben zu dieser Frage gemacht wurden, gibt es
zusätzlich die Kategorie „gemischte Angaben“. Es zeigt sich, dass von 79.1% der Personen (N = 864)
Pop- oder Rock-Sänger*innen und Gruppen genannt werden. Von 18.7% der Personen (N = 204)
werden klassische Sänger*innen oder Gruppen genannt, von 2.2% (N = 24) wird beides genannt.
Hinsichtlich dieser Frage zeigen
sich große Unterschiede zwischen
den Altersgruppen: In den ersten drei Alterskategorien werden deutlich häufiger moderne
Sänger*innen gewählt; in der Gruppe der über 70-jährigen gibt es ein ausgewogenes Verhältnis in den
Nennungen von klassischen und modernen Bands oder Sänger*innen.
Vor- und Nachbereitung von Chorproben
In diesem Abschnitt der Umfrage wird die Vor- und Nachbereitung von Chorproben erfragt. Deutlich
wird, dass sich 70% der Personen zu Hause mit den musikbezogenen Inhalten des Chores beschäftigen
(N = 1098). Dabei ist der Anteil innerhalb der Gruppe der Frauen etwas höher (75%) als jener der
Männer (61%). Zwischen den Altersgruppen gibt es keine wesentlichen Unterschiede darin, ob eine
Vor- oder Nachbereitung stattfindet. In einer offenen Frage wird erfasst, auf welche Weise eine
chorbezogene Beschäftigung zu Hause stattfindet. Tabelle 2 stellt die Ergebnisse dar.
Abbildung 12: Bevorzugung von Frauen-, Männer- oder
gemischten Stimmbesetzungen, N = 1091
Abbildung 13: Bevorzugung von klassischen oder Pop-Rock-
Sänger*innen nach Altersgruppen, N = 1091.
15
16
Tabelle 2: Selbstberichtete Vor- und Nachbereitung von Chorproben, N = 1089
Frauen Männer Gesamt
Anhören 59.1% 52.0% 57%
Alleine üben 22.1% 22.6% 22.2%
An einem Instrument üben 21.8% 18.6% 20.7%
Noten/Partitur lesen 8.3% 11.7% 9.4%
Texte lesen und lernen 8.9% 6.6% 8.1%
Gemeinsam üben/singen 7.9% 6.0% 7.3%
Apps 4.7% 6.6% 6%
Stimmbildung/Unterricht 1.7% 1.7% 1.7%
Sonstiges 1.1% 3.4% 2.5%
Die Frage, ob Chorstücke selbstständig angehört werden, bejahen 89% der Befragten ( N = 1403).
Hinsichtlich der Alterskategorien und Geschlechter gibt es keine erwähnenswerten Unterschiede.
Hervorzuheben ist das Ergebnis, dass Personen, welche die Stücke anhören im Durchschnitt weniger
lange im Chor singen (MW = 22.44 Jahre). Personen, die die Lieder nicht anhören waren
durchschnittlich seit 24 Jahren im Chor. In einem t-Test für unabhängige Stichproben zeigte sich, dass
der Unterschied in der Dauer der Chorzugehörigkeit zwischen den beiden Gruppen (Personen, welche
Chorlieder anhören und Personen, die die Lieder nicht anhören), nur marginal signifikant ist, t = 1.869,
p = 0.063. Eine Darstellung der Medien, mit denen die Chorliteratur angehört wird, erfolgt in
Abbildung 14. 76% der Personen geben an, die Stücke im Internet (beispielsweise über Youtube)
anzuhören. 38% verwenden CDs. Es ist nennenswert, dass über-70-jährige häufiger CDs und seltener
das Internet zum Anhören der Lieder benutzen. Als sonstige Hörmöglichkeiten werden Konzerte,
Probenaufnahmen, Apps, Dropbox oder Chor-Internetseiten genannt.
<30 30-50 50-70 >70 Gesamt
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Youtube/Internet CD Sonstiges
Abbildung 14:Medien zum Anhören von Stücken, N = 1570
Die nächste Frage befasst sich damit, in welcher Situation die Chorstücke angehört werden. Am
häufigsten werden die Stücke angehört, während die Noten mitgelesen werden (68%, N = 1073). Viele
Personen hören die Stücke auch im Auto (41%, N = 648), bei der Hausarbeit (35%, N = 548) oder
beim Sport an (5%). Geschlechterunterschiede bestehen darin, dass Frauen häufiger während der
Hausarbeit Musik anhören (43%) als Männer (22%); die hingegen öfter im Auto Chorstücke anhören
(44%) als Frauen (39%). Unter der freien Antwortoption „Sonstiges“ wird noch genannt, dass während
17
der Arbeit, während dem Gehen oder Reisen, zur Entspannung oder nebenbei am Computer
Chorstücke angehört werden.
11.00%
13.00%
30.00%
46.00%
Stimme nicht zu
Stimme eher nicht
zu
Stimme eher zu
Stimme voll zu
Da in vielen Chören Übe-CDs zur Verfügung
gestellt werden, wird auch danach gefragt, ob diese als hilfreich eingeschätzt werden. Abbildung 15
veranschaulicht, dass 76% der Personen (N = 1189) der Aussage, dass ihnen Übe-CDs helfen, eher
oder voll zustimmen. Diese Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu interpretieren, da nicht erhoben wurde,
wie viele Personen tatsächlich schon Übe-CDs erhalten haben. In einem Vergleich der Mittelwerte
dieser Skala anhand eines t-Tests für unabhängige Stichproben zeigt sich, dass ältere Menschen der
Aussage häufiger zustimmen. So liegt
der Mittelwert für die unter-30-jährigen
Personen bei 2.79 und der Mittelwert der über-70-jährigen Personen bei 3.14, t = -2.794, p = 0.006.
Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nennenswert hinsichtlich ihrer Einschätzung zu Übe-
CDs.
Die Frage, ob Übe-CDs überhaupt verwendet werden, bejahen 73% der Teilnehmenden (N = 1143),
wobei aus den Daten nicht hervorgeht, ob die restlichen Personen die CDs nicht benutzen wollen oder
von ihrer Chorleitung keine bekommen. Auch hier ergibt die Auswertung, dass Personen, welche die
CDs nicht verwenden, tendenziell schon länger im Chor singen (MW = 23.6) als solche, die CDs
einsetzen (MW = 21.9). Die Übe-CDs werden in ähnlichen Situationen angehört wie das allgemeine
Anhören der Chorwerke. Die meisten Personen tun dies, während sie die Noten mitlesen (57%, N =
901), im Auto (25%, N = 398), während der Hausarbeit (18%, N = 277) oder beim Sport (2%, N = 26).
Etwa die Hälfte der Befragten (N = 903, 58%) präferieren das Üben mit einer Gesamtaufnahme, die
anderen Personen üben lieber mit einer Übe-CD. 50% der Chorsänger*innen bereiten sich zusätzlich
mit einem Instrument auf Chorproben vor. Nur sehr wenige Personen geben an, die gesungenen Stücke
oft oder immer zu kaufen (N = 170, 11%).
Konzerte mit dem Chor
Der nächste Abschnitt des Fragebogens widmet sich den Chorkonzerten sowie deren Vor- und
Nachbereitung. Abbildung 16 zeigt, wie aufgeregt sich Personen im Vorfeld der Konzerte fühlen.
Insgesamt stimmen die Personen dieser Aussage eher zu (40%) oder eher nicht zu (35%). Männer
gaben tendenziell an, weniger aufgeregt zu sein.
Abbildung 15: Antworten darauf, ob die Übe-CDs als hilfreich
erlebt werden, N = 1565
18
Stimme nicht zu Stimme eher nicht zu Stimme eher zu Stimme voll zu
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
9%
31%
42%
18%
12%
41%
36%
12%
Frauen
Männer
Abbildung 16: Aufregung bei Chorkonzerten, N = 1570
Durchschnittlich lag der Mittelwert bezüglich der Aufregung bei 2.60 (1 = stimme nicht zu, 4 =
stimme voll zu). Frauen (MW = 2.68) dieser Stichprobe zeigten sich signifikant aufgeregter als Männer
(MW = 2.47), t = 4.572, p < 0.001.
Um zu eruieren, ob sich auf Chorproben vorbereitende Personen in ihrer Nervosität von jener Gruppe
unterscheiden, welche sich nicht vorbereitet, wird ein t-Test für unabhängige Stichproben
durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass sich Personen, die sich vorbereiten, nervöser einschätzen (MW
= 2.66) würden, als Sänger*innen, die sich nicht vorbereiten (MW = 2.49), t = -3.504, p < 0.001.
Anhand einer Produkt-Moment-Korrelation nach Pearson wird ein Zusammenhang zwischen der
Chorerfahrung und der Nervosität überprüft (r = -0.081, p < 0.001). Dieser schwache Zusammenhang
sagt aus, dass Chorsänger*innen weniger nervös vor Konzerten sind, wenn sie bereits länger im Chor
singen.
Als nächstes sind in der Umfrage sieben verschiedene Aspekte zum Thema Chorkonzert in ihrer
Wichtigkeit in einer vierstufigen Skala zu beurteilen (1 = nicht wichtig, 4 = sehr wichtig). Abbildung
17 zeigt, dass den befragen Chorsänger*innen alle Aspekte wichtig sind, am wichtigsten dabei das
eigene Beherrschen der Stimme, die Sicherheit der Mitsänger*innen, sowie die Begeisterung des
Publikums. Innerhalb dieser Skala gibt es die Möglichkeit, selbst wichtige Aspekte hinzuzufügen.
Dabei nennen 14 Personen den Zusammenhalt und die Gemeinschaft bei Konzerten, zehn Personen
die Konzentration vor den Proben, zehn Personen das Singen für kirchliche Anlässe und sechs
Personen abwechslungsreiche Literatur sowie gemeinsame Aktivitäten nach Konzerten.
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
4.5 2.94 3.61 3.81
2.62 3.52 2.73 2.5
Mittelwert der Skala
Abbildung 17: Wichtigkeit verschiedener konzertbezogener Aspekte, N = 1568
19
Allgemeines zum Chor
Die Wichtigkeit zehn verschiedener Merkmale zum allgemeinen Chorsingen wird in einer vierstufigen
Skala erfasst (1 = nicht wichtig, 4 = sehr wichtig). Miteingeschlossen werden sowohl Elemente von
Proben selbst (wie Stimmbildung, Literatur, Singen mit Klavier oder a cappella) als auch Aspekte rund
um den Chor (wie gemeinschaftliche Aktivitäten, häufige Auftritte, gute Konzerte, Spielen mit einem
Orchester oder einer Band, geselliges Singen sowie Singen bei lokalen Veranstaltungen). In Abbildung
18 wird sichtbar, dass vor allem hochwertige Konzerte und Stimmbildung innerhalb der Chorproben
als wichtig eingeschätzt werden. Am niedrigsten sind die Mittelwerte der Skala in folgenden Aspekten:
Gemeinschaftliche Aktivitäten, Singen mit Orchester/Band, Singen mit Klavier sowie häufige Auftritte
mit dem Chor. Unter der Kategorie „Sonstiges“ wird von einigen Personen hinzugefügt, dass die
Chorgemeinschaft (vierzehn Personen), die Konzentration während der Proben (zehn Personen) sowie
das Singen zu kirchlichen Anlässen (zehn Personen) als sehr bedeutsam eingeschätzt werden.
Stimmbildung
Anspruchsvolle Literatur
Singen mit Klavier
A cappella singen
Häufige Auftritte
Hochwertige Konzerte
Orchester/Band
Geselliges Singen
Lokale Events
Gemeinschaftliche Aktivitäten
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
3.29
2.85
2.44
3.13
2.55
3.39
2.37
2.84 2.66 2.54
Mittelwert der Skala
Abbildung 18: Wichtigkeit verschiedener Aspekte des Chorsingens, N = 1568
Die Chorleitung
Der letzte Frageblock befasst sich mit der Leitung von Chören. Auch hier wird anhand einer
vierstufigen Skala danach gefragt, welche Aspekte als wichtig eingeschätzt werden (1 = nicht wichtig,
4 = sehr wichtig). Unterteilt wird die Skala in fachliche Kompetenzen (Klavierspiel, Stimme,
Innovation, Kreativität), personale Kompetenzen (Geduld, Humor, Führungskompetenz, Autorität) und
organisatorische Kompetenzen (Organisation, Zeitmanagement, Pünktlichkeit).
20
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
3.29 3.54 3.28 3.5 3.55 3.63 3.62
3.21 2.98
3.42 3.48
Abbildung 19: Wichtigkeit verschiedener Aspekte der Chorleitung, N = 1568
Wie in Abbildung 18 ersichtlich, werden eigentlich alle Aspekte als eher wichtig bis sehr wichtig
eingeschätzt, am wenigsten dabei die organisatorische Kompetenz der Chorleitung. Am höchsten lag
der durchschnittliche Mittelwert bei den personalen Kompetenzen (hellgrau, MW = 3.50), gefolgt von
den fachlichen Kompetenzen (dunkelgrau, MW = 3.40) und den organisatorischen Kompetenzen
(schwarz, MW = 3.29). Weitere Nennungen innerhalb der offenen Kategorie „Sonstiges“ sind unter
anderem Begeisterungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Respekt, didaktische Fähigkeiten,
passende Literaturauswahl, Fachkompetenz, Autorität, gutes Dirigat sowie die Qualität der
Stimmbildung.
Zum Schluss der Umfrage gibt es noch eine offene Frage dazu, was negativ bei Chorleiter*innen
aufgefallen ist. Im Folgenden werden nur jene Aspekte genannt, welche über 40 Nennungen haben.
Die genannten Themen betrafen Ungeduld und Hektik (168 Personen), schlechte Organisation und
Probenvorbereitung (111 Personen), mangelnder Respekt und Diskriminierung (88 Personen),
Perfektionismus und übertriebene Strenge (88 Personen), schlechte Literaturauswahl und falsche
Einschätzung des Niveaus (82 Personen), Unsicherheit und fehlende Autorität (78 Personen),
Arroganz und Selbstinszenierung (77 Personen), Inkonsequenz und Ungenauigkeit (65 Personen),
cholerisches und launenhaftes Verhalten (52 Personen), zu viel Autorität (44 Personen), schlechtes
Dirigat oder ungenaues Geben von Einsätzen (42 Personen) sowie fehlende Fachkompetenz und
mangelnde didaktische Fähigkeiten (41 Personen).
21
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie behandelt sieben verschiedene Themenkomplexe rund um das Chorsingen
anhand einer großflächig verbreiteten Fragebogenuntersuchung. Mit einer Stichprobe von 1570
Chorsänger*innen hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum wurden Forschungsfragen zu
einerseits allgemeinen soziodemographischen und musikbiographischen Aspekten behandelt, sowie
andererseits auch die Perspektive der Sänger*innen auf Chorliteratur, Chorproben, Konzerte und
Chorleitung in den Fokus gerückt. Die Studie wurde zwischen Mitte November 2017 und Ende April
2018 mit Hilfe von Printmedien, fachbezogenen Vereinen und Gruppen sozialer Netzwerke verbreitet
und konnte digital sowie auch im Papierformat ausgefüllt werden.
Im Vergleich mit der Studie von Kreutz und Brünger (2012) war der Altersdurchschnitt in der
vorliegenden Untersuchung höher. Bei Kreutz und Brünger (2012) lag er bei 40 Jahren; in dieser
Studie bei 50 Jahren. Es fällt auf, dass Männer am häufigsten in der Gruppe der über 70-jährigen
vertreten sind und der Anteil der Männer vor allem in den niedrigeren Altersgruppen geringer ist. Bei
Frauen zeigt sich das entgegengesetzte Bild: Besonders die jüngeren Altersgruppen bestehen zu einem
hohen Prozentsatz aus Frauen; in der Gruppe der über 70-jährigen gibt es weniger Frauen als Männer.
Wie auch in der Untersuchung von Kreutz und Brünger (2012) war der Altersdurchschnitt der Männer
signifikant höher als jener der Frauen. Passend dazu zeigte sich, dass Frauen mit einem signifikant
geringeren Alter mit dem Chorsingen beginnen. Das Einstiegsalter war in der vorliegenden Studie
(Median = 15) ungefähr gleich wie in der Studie von Kreutz und Brünger (2012), wo die Frauen mit
etwa 14 Jahren und die Männer mit etwa 17 Jahren mit dem Chorsingen begannen. Auch in der
vorliegenden Studie zeigt sich, dass 60% der Personen noch vor dem zwanzigsten Lebensjahr
Mitglieder eines Chores wurden. Wie in früheren Studien zu Chören (z.B. Kreutz & Brünger, 2012;
Clift, Hancox, Morrison et al., 2010) nahmen auch an dieser Erhebung mit 63.4% mehr Frauen an der
Untersuchung teil. Dies entspricht dem generellen Mangel an Männerstimmen in Laienchören
(Reimers, 2014), welcher dadurch erklärt werden könnte, dass vor allem Menschen mit früher
Chorerfahrung (wie Kinder- oder Jugendchor) später Chormitglieder darstellen und Jungen in dieser
Altersstufe seltener im Chor singen.
Auffällig war das Ergebnis, dass der größte Anteil der Stichprobe einen hohen Schulabschluss
(Hochschulabschluss (39%) oder Abitur (18%)) besitzen. Auch dies war in der Studie von Kreutz und
Brünger (2012) ähnlich, wo nahezu 50% der teilnehmenden Personen Akademiker waren. Im
Vergleich zur Allgemeinbevölkerung zeigt sich innerhalb von Chören also eine soziodemographische
Schieflage, da im Allgemeinen nur 18% der Gesamtbevölkerung in Deutschland einen
Hochschulabschluss absolviert haben, 30% einen Haupt- (Volks-)schulabschluss (laut unserer Studie
unter Chorsingenden nur 7.4%) sowie 23% einen Realschul – oder gleichwertigen Abschluss
vorweisen (laut unserer Studie unter Chorsingenden nur 15.4%) (Statistisches Bundesamt, 2018a). Im
Vergleich zur Allgemeinbevölkerung kann also davon ausgegangen werden, dass überdurchschnittlich
viele Personen mittlerer bis höherer sozialer Schicht im Chor singen. In dieser Stichprobe lebt der
22
Großteil der Befragten in einem Dorf oder einer kleinen Stadt, was nicht den Zahlen der
Allgemeinbevölkerung in Deutschland entspricht, wo 2015 etwa 36% der Menschen in dicht
besiedelten Gebieten und 42% in Gebieten mittlerer Besiedlungsdichte leben (Statistisches
Bundesamt, 2018b). Da in der Vergleichsstudie von Kreutz und Brünger (2012) ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen Stadt- und Landbevölkerung vorgeherrscht hat, kann davon ausgegangen werden,
dass in der vorliegenden Studie Personen aus Städten weniger erreicht wurden.
Zur chorbezogenen Laufbahn wurde erfasst, dass die meisten Personen zwischen sechs und 20 Jahren
mit dem Singen begonnen haben, Frauen dabei tendenziell etwas früher. Etwa die Hälfte der befragten
Personen sang bereits in einem Kinderchor und einem Jugendchor, wobei auch hier der Anteil der
Frauen höher war. Es lässt sich hieraus schließen, dass der frühe Kontakt mit Chören eine spätere
Mitgliedschaft fördert. Daher sind Angebote für Kinder und Jugendliche wichtig. Die Teilnehmenden
dieser Studie sangen im Durchschnitt bereits seit 22 Jahren in einem Chor. Dies könnte darauf
hinweisen, dass der frühe Kontakt mit Chören dazu führt, dass das Singen für eine lange Zeit einen
wichtigen Bestandteil im Leben der Sänger*innen darstellt.
Männer treten später in den Chor ein, sind häufiger in den älteren Altersgruppen vertreten und singen
signifikant länger im Chor. Bestätigt wird dies auch durch die häufigere Unterbrechung der
Choraktivität bei Frauen, welche vor allem durch Familie, Umzüge, Studium oder Ausbildung erklärt
wird. Es gab in dieser Stichprobe einen häufigen Wechsel der Chormitgliedschaften, da 30% der
Personen bereits in fünf oder mehr Chören sangen.
Der aktuelle Chor der Sänger*innen ist zu 85% ein weltlicher Chor, vor allem gemischter Besetzung
(85%). Die Stimmgruppen waren in dieser Studie in einem ausgewogenen Verhältnis vertreten. Etwa
3% der Frauen übernehmen eine männliche und 1% der Männer eine weibliche Stimmgruppe. Der
aktuelle Chor wurde vor allem aus Freude zur Musik, der tollen Gemeinschaft sowie dem Repertoire
oder Niveau des Chores gewählt.
In Bezug auf die erste Forschungsfrage lässt sich also sagen, dass die durchschnittlichen
Chorsänger*innen 50 Jahre alt sind, dass sie tendenziell in Dörfern und kleineren Städten leben und
häufig einen hohen Bildungsgrad erreicht haben. Mit etwa 15 Jahren wird mit dem Singen begonnen
und es erfolgt im Laufe des Lebens ein häufiger Wechsel der Chöre. Männer unterbrechen ihre
Choraktivität weniger oft und bleiben mehrere Jahre im Chor als Frauen. Präferiert werden weltliche
Chöre mit guter Chorgemeinschaft und passender Literaturauswahl.
Zu Sing- und Hörpräferenzen wurde in der zweiten Forschungsfrage erkannt, dass der größte Anteil
der Personen Vokal- und Instrumentalmusik gleichermaßen gerne hört. Stile wie Gospel und
Volksmusik werden lieber gesungen als gehört; die Gattungen Rock, Jazz, Rap/Hip Hop, Reggae,
Heavy Metal und Folk werden lieber angehört als im Chor gesungen. Allgemein hören die meisten
Teilnehmer*innen hauptsächlich Klassik, Pop, und Rock (gefällt über 50%); wohingegen die
Richtungen Jazz, Rap/Hip Hop, Reggae, Gospel, Heavy Metal, Folk, Volksmusik und Schlager
23
weniger Personen gefallen. Frauen und Männer unterscheiden sich nur unwesentlich in ihren
Singpräferenzen.
Mit höherem Alter werden Stile wie Pop, Rock, Jazz, Rap/Hip Hop, Reggae und Heavy Metal weniger
gern gehört sowie im Chor gesungen. Jüngere Personen unterscheiden sich von älteren vor allem
darin, dass sie hingegen die Stile Volksmusik und Schlager weniger gern hören und singen. Musicals
werden von älteren Personen lieber gehört als gesungen. Im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen
singen ältere Menschen lieber Volksmusik und Schlager. Die verschiedenen Generationen stimmten in
ihren Angaben dahingehend überein, dass sie gerne Klassik singen und hören, im Gegensatz zum
Musikstil Folk, der weder gern gesungen noch gehört wird. Zwischen den Ländern Deutschland und
Österreich gibt es nur kleine Unterschiede in den Sing- und Hörpräferenzen: In Österreich werden
Klassik, Gospel und Volksmusik stärker als in Deutschland präferiert, während in Deutschland die
Vorliebe für Pop-Musik dominiert.
In der offenen Frage nach Wunschstücken für den Chor nannten etwa 60% der Befragten moderne
Werke (beispielsweise populäre Lieder von Bands wie Abba, Queen, den Beatles, oder neuere
Kompositionen wie z.B. Benjamin Brittens War Requiem), 20% alte Musik (beispielsweise Werke von
Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz), 16% klassische Werke (beispielsweise das Requiem von
Wolfgang Amadeus Mozart oder Symphonien von Beethoven) und 3% Volkslieder.1
Bezüglich der Liedpräferenzen im Hören zeigte sich zudem, dass Frauen und Männer häufiger
männliche Stimmen bevorzugen als Frauenstimmen oder gemischte Besetzungen. Hinsichtlich der
Lieblingskomponist*innen und -Bands wurden von etwa 80% der Befragten Pop- oder
Rocksänger*innen genannt und von 19% klassische Sänger*innen oder Gruppen. Dabei war das
Verhältnis zwischen modernen und klassischen Nennungen bei den Personen über 70 Jahren
ausgewogen; in den unteren Altersgruppen gab es eine klare Präferenz für Pop- oder
Rocksänger*innen.
Die dritte Forschungsfrage thematisierte die Vor- und Nachbereitung von Chorproben. Es zeigte sich,
dass sich 70% der Personen auf die Chorproben vorbereiten, wobei der Anteil der Frauen höher war
als jener der Männer. Die Vorbereitung erfolgt hauptsächlich über das Anhören der Chorliteratur, was
etwa 90% der Befragten tun2. Interessanterweise nimmt der Prozentsatz dieser Personen mit der
längeren Mitgliedschaft im Chor ab. In allen Altersgruppen wurde angegeben, dass Chorliteratur
hauptsächlich über das Internet angehört wird; mit steigendem Alter wurde CD als Medium häufiger
angegeben. Beim Anhören der Chorstücke werden meist die Noten mitgelesen, ansonsten erfolgt das
1 In diesem Fragebogen wurde nicht danach gefragt, welche Musikrichtungen in den Chören der Teilnehmenden
hauptsächlich gesungen werden. In zukünftigen Studien könnte untersucht werden, ob der Wunsch nach
modernen Werken damit zusammenhängt, dass diese in den Chören nur wenig erarbeitet werden.
2 70% der Personen antworteten mit „ja“ auf die Frage, ob Chorproben prinzipiell vor- oder nachbereitet werden.
Dass ein weitaus höherer Anteil der Personen (90%) die Frage bejahte, dass Chorliteratur zuhause angehört wird
könnte damit erklärt werden, dass einige Sänger*innen das Anhören von Chorliteratur selbst nicht als
Vorbereitung sehen.
24
Anhören im Auto oder während der Haushaltsaktivitäten. Mehr als die Hälfte der Personen gaben an,
dass sie Übe-CDs als hilfreich oder sehr hilfreich einstufen würden, insbesondere ältere Personen.
Verwendet werden Übe-CDs von 73% der Befragten, wobei aus den Daten nicht hervorging, wie viele
Teilnehmende Übe-CDs zur Verfügung gestellt bekommen. Da Personen vor allem angaben, die
Literatur über das Internet anzuhören, kann angenommen werden, dass das Veröffentlichen von Links
oder digitalen Übe-Dateien noch mehr Sänger*innen ansprechen würde als die Verteilung von Übe-
CDs. 7% der Teilnehmenden gaben an, sich gemeinsam auf die Chorproben vorzubereiten.3
In der vierten Forschungsfrage ging es um Chorkonzerte sowie deren Vor- und Nachbereitung. Nur
wenige Personen sagten aus, sehr aufgeregt oder überhaupt nicht aufgeregt zu sein; die Nennungen
lagen vor allem im mittleren Bereich der Skala (stimme eher nicht zu, stimme eher zu). Männer
beschrieben sich häufiger als Frauen als eher nicht aufgeregt. Interessanterweise gaben Personen,
welche Chorproben vor- oder nachbereiten an, nervöser zu sein als jene, die dies nicht tun. Es stellt
sich die Frage, ob diese Sänger*innen sich deshalb vorbereiten, weil sie bei Konzerten aufgeregt sind,
oder ob sie aufgeregter sind, weil sie sich mehr vorbereitet und mit der Literatur befasst haben.
Möglicherweise sind die betroffenen Personen selbstkritischer, investieren daher mehr Zeit in
Vorbereitung und sind nervöser vor Konzerten. Mit steigenden Jahren der Chormitgliedschaft wird die
Nervosität tendenziell geringer. Bezüglich Konzerte wurde es vor allem als wichtig eingeschätzt, dass
die Personen selbst sowie der gesamte Chor die Stimmen beherrschen, dass das Publikum begeistert
ist und viele Zuhörer*innen kommen. Etwas geringer wurde die Bedeutsamkeit eines ausgefallenen
Programmes, des gemeinsamen Feierns im Anschluss sowie die mehrmalige Aufführung des
Repertoires eingeschätzt. Insgesamt wurden aber all diese Aspekte als eher wichtig eingeschätzt.
Die fünfte Forschungsfrage hatte allgemeine Aspekte des Chorsingens zum Schwerpunkt. Sie befasste
sich sowohl mit Merkmalen der Chorproben selbst als auch mit solchen rund um das Chorsingen. Sehr
wichtig eingeschätzt wurden hochwertige Konzerte und Stimmbildung innerhalb der Proben. Am
niedrigsten bewertet wurden die gemeinschaftlichen Aktivitäten des Chores, das Singen mit Orchester
oder Bands, das Singen mit Klavier sowie häufige Auftrittsmöglichkeiten. Hieraus lässt sich schließen,
dass die Chorgemeinschaft bereits während und rund um die Chorprobe intensiv erlebt wird und nicht
zwingend auf weiteren Choraktivitäten aufbaut, zeigen doch die eingangs erwähnten Studien (u.a. von
Clift und Hancox, 2008), dass mehr als 80% der Chorsänger*innen von positiven sozialen
Auswirkungen berichten. Diese Annahme lässt sich auch durch eine vorangegangene Chorbefragung4
stützen (vgl. Henning 2017). In dieser schriftlichen Befragung zu Aspekten freudvollen Singens
3 Dieses Ergebnis resultiert aus der Kategorisierung einer offenen Frage. Daher könnte eine direkte Frage hierzu
andere Ergebnisse liefern.
4 Diese explorative Befragung von Chorsänger*innen gemischter Laienchöre wurde am Department für
Musikpädagogik Innsbruck von einigen Studierenden und mir in etwa zehn verschiedenen Laienchören in
Franken, Tirol und Südtirol durchgeführt. Die Chorsingenden wurden aufgefordert schriftlich zu äußern, was
ihnen am Singen im Chor Freude bereitet, welche Aspekte sie dort als besonders freudvoll erleben.
25
betonen einige Chorsänger*innen, dass es für sie schön ist, Gemeinschaft jenseits von sprachlicher
Kommunikation zu erleben. Einige Chorsingende berichten von Harmonieerlebnissen, wenn sich die
eigene Stimme beim Singen mit anderen vermischt. Deutlich wurde bei dieser Umfrage in den
Äußerungen der Chorsänger*innen auch, dass das stimmliche Über-sich-Hinauswachsen und das
Sich-mit-anderen-klanglich-Verbinden als besonders freudvoll und intensiv erlebt wird. Gemeinschaft
wird hier insbesondere auch musikbezogen erlebt (Henning 2017).
Die letzte Forschungsfrage thematisierte Eigenschaften und Erfahrungen mit der Chorleitung. Zur
Bewertung standen fachliche Kompetenzen der Chorleitung, personale Kompetenzen sowie
organisatorisches Talent. Es zeigte sich, dass alle Merkmale, die zur Auswahl standen, auch sehr
bedeutsam eingeschätzt wurden, am wenigsten dabei das organisatorische Talent. Dies kann damit
erklärt werden, dass organisatorische Aspekte oft von anderen Personen des Chores oder der
Gemeinde übernommen werden und eine fehlende Kompetenz in dieser Eigenschaft daher
kompensiert werden kann. Negative Erfahrungen machten die Sänger*innen mit Chorleiter*innen,
welche ungeduldig oder hektisch waren, Proben unzureichend vorbereiteten, sehr streng und
perfektionistisch handelten, unpassende Literatur für den Chor auswählten, ungenau oder wenig
konsequent arbeiteten, zu viel Autorität ausübten, unzureichende Kenntnisse im Dirigieren oder im
Geben von Einsätzen hatten oder mangelnde didaktische Fähigkeiten sowie als unzulänglich
empfundene fachliche Kompetenzen besaßen.
Praktische Implikationen, weiterführende Überlegungen und Ausblick
Die vorliegende, groß angelegte Studie zum Chorsingen im deutschsprachigen Raum konnte viele
Themenbereiche abdecken, wie soziodemographische Informationen rund um Chorsänger*innen,
deren individuelle musikalische Laufbahn, deren Blickwinkel auf Musikstile, Methoden der Vor- und
Nachbereitung, Einzelelemente der Chorproben sowie Aspekte der Chorleitung. Im Folgenden sollen
die wichtigsten Ergebnisse sowie deren praktische Implikationen für Chorleitende nochmals
herausgestellt werden.
Zunächst fällt auf, dass im Unterschied zur Allgemeinbevölkerung 57% der teilnehmenden Personen
Akademiker*innen oder Personen mit Abitur waren. Da dies der erwähnten Studie von Kreutz und
Brünger (2012) entspricht, kann davon ausgegangen werden, dass vor allem Personen höherer
Bildungsschichten zu Chorsingenden werden. Etwa 60% der Teilnehmenden dieser Studie begannen
noch vor ihrem zwanzigsten Lebensjahr damit, im Chor zu singen und etwa die Hälfte der Personen
sang bereits in einem Kinder- oder Jugendchor. Dies bekräftigt die hohe Bedeutung von Kinder- und
Jugendchören. Hierbei ist anzumerken, dass es gerade im Grund- und Volksschulbereich, in dem die
meisten Kinder noch gemeinsam unterrichtet werden, viel zu wenig qualitative Kinderchöre gibt, denn
viele Primarschulen haben keine Schulchöre oder keine fachlich qualifizierte Leitung. Um noch mehr
Menschen Zugang zu Chören zu ermöglichen, ist es notwendig, nicht nur im gymnasialen Bereich,
26
sondern gerade auch in Mittel- und Realschulen gute Chorarbeit anzubieten. Grundsätzlich sollte
darauf geachtet werden, dass es einkommensschwächeren Familien ebenfalls möglich ist, ihren
Kindern die Teilnahme an Kinderchören oder am Gesangsunterricht zu ermöglichen.5 In dieser
Stichprobe fiel auf, dass nach dem 20. Lebensjahr mit jedem weiteren Lebensjahrzent die Anzahl jener
abnimmt, die mit dem Chorsingen beginnen. So wurden nur 15% der Personen nach dem vierzigsten
Lebensjahr Mitglieder eines Chores. Eventuell ließe sich durch die verbesserte Nutzung medialer
Möglichkeiten wie Internet (Homepage) und sozialen Netzwerken eine heterogenere Schicht an
Chorsingenden hinsichtlich soziodemographischer Merkmale erreichen.
Im Geschlechtervergleich zeigte sich, dass Frauen früher mit dem Singen beginnen, häufiger in
Kinder- oder Jugendchören singen, aber trotzdem durchschnittlich weniger lange im Chor bleiben.
Besonders in der Gruppe der über 70-jährigen waren mehr Männer als Frauen vertreten. Es stellt sich
daher die Frage, warum Frauen früher mit dem Chorsingen aufhören bzw. es häufigere
Unterbrechungen ihres Singens gibt. Bei Frauen war der am meisten genannte Grund für
Unterbrechungen die Familie, bei Männern der Beruf. Es könnte daraus geschlossen werden, dass
Frauen aufgrund ihrer familiären und/oder haushaltsbezogenen Aufgaben das Chorsingen
unterbrechen und es im höheren Alter aufgrund ihrer häufigeren Pflegetätigkeit (beispielsweise die
Pflege älterer Personen oder Enkelkinder) nicht mehr aufnehmen oder es hier zu Abbrüchen kommt.
Bei Männern hingegen könnte vermutet werden, dass das Chorsingen vor allem während der Jahre
intensiver Berufstätigkeit unterbrochen wird und mit der Pensionierung wieder aufgenommen wird.
Da Chöre oft einen Mangel an Männerstimmen aufweisen, wäre es möglich, dass Männer im
Ruhestand häufiger von anderen zum Chorsingen animiert werden. Eine andere
Erklärungsmöglichkeit wäre der Vorbereitungsaufwand für Chorproben. In dieser Stichprobe bereiten
75% der Frauen und 61% der Männer Chorproben vor oder nach. Es könnte sein, dass Frauen früher
mit dem Chorsingen aufhören, weil sie die nötige Vorbereitungszeit nicht mehr zur Verfügung haben
oder die häufig bleibende Doppelbelastung zwischen familiären Aufgaben (Betreuung der Enkel o.ä.)
und weiteren Verpflichtungen nicht mehr schaffen. Zukünftige Untersuchungen könnten sich auch
damit befassen, weshalb Mädchen im Kindes- und Jugendalter eher Mitglieder von Chören werden.
Zusätzlich wäre interessant, welche Maßnahmen eine höhere Beteiligung von Jungen im
Singunterricht oder bei Chören fördern könnten.
Interessante Ergebnisse erbrachte diese Studie vor allem in Bezug auf Hör- und Singpräferenzen: Es
zeigte sich, dass die Teilnehmenden vor allem moderne Werke (wie Musicals, Pop-Lieder,
Gospelmusik) als Wunschstücke für das Singen im Chor angaben. Auch die Lieblingskomponist*innen
und -Bands befanden sich hauptsächlich im modernen Bereich. Nur bei Personen über 70 Jahren gab
es ein ausgewogenes Verhältnis beim Hören von moderner und klassischer Musik. Es könnte daher
rückgeschlossen werden, dass moderne Musik in den Chören noch zu wenig angeboten wird. In
5 Beispielsweise durch kostenfreie schulische Angebote oder durch lediglich geringe finanzielle Beiträge bei
außerschulischen Angeboten, die kostenfreie Vergabe von Noten und gegebenenfalls Konzertkleidung,
Möglichkeiten der Anreise zu den Proben mit öffentlichen Verkehrsmitteln, organisierte Mitfahrgelegenheiten zu
Konzerten oder Chorausflügen.
27
Folgestudien könnte genauer untersucht werden, wodurch die Liedpräferenzen erklärt werden können.
Es ist möglich, dass die Personen sich jene Richtung wünschen, die von ihrer Chorleitung weniger
angeboten wird und es den Sänger*innen um eine abwechslungsreiche Literatur geht. Andererseits ist
auch denkbar, dass die Mehrheit der Personen tatsächlich allgemein lieber moderne als klassische
Werke singt. In dieser Studie singen alle Altersgruppen am liebsten die Stile Klassik, Pop, Gospel,
Schlager, Volksmusik und Musical. Ältere Personen bevorzugen eher Klassik, Volksmusik und Gospel;
jüngere Klassik, Pop, Musical und Gospel. Wenn in der Literaturauswahl eines Chores also alle
Altersgruppen angesprochen werden sollen, wäre es laut den Ergebnissen dieser Umfrage ratsam, vor
allem die Stile Klassik, Pop und Gospel anzubieten. In Österreich wird Volksmusik lieber gesungen als
in Deutschland. Vermutlich ist sie im Alltag der Menschen dort stärker verankert. Die in der Umfrage
benannte Diskrepanz zwischen Hör- und Singpräferenzen in den Bereichen Rap, Heavy Metal, Reggae
und Folk könnte darauf zurückgeführt werden, dass gewisse Musikstile eine nicht-klassische
Stimmgebung erfordern, sich für Gruppengesang nicht eignen oder spezielle Rahmenbedingungen
benötigen, wie bspw. den Einsatz von Verstärkung, elektronischen Instrumenten oder Schlagzeug.
Einige Musikstile können kollektiv nur schwer oder gar nicht umgesetzt werden oder weisen
besondere rhythmische oder sprachliche Anforderungen auf, welchen die Chöre unter Umständen
nicht gewachsen sind. Die größte Diskrepanz zwischen Sing- und Hörpräferenz zeigt sich bei der
Rock- und Jazzmusik, welche beide gern gehört aber ungern gesungen werden. Möglicherweise
werden durch zunehmende Arrangements in diesen Bereichen zukünftig diese Musikstile vermehrt in
Chorproben einbezogen werden. Insgesamt wäre es für nachfolgende Studien interessant, die in
Chören derzeit gesungene Chorliteratur, die von Seiten der Chormitglieder geäußerte Kritik an der
bestehenden Literaturauswahl sowie deren Musikwünsche genauer zu untersuchen.
Auch der Themenabschnitt zur Vor- und Nachbereitung von Chorproben beinhaltet für
Chorleiter*innen wichtige Ergebnisse: 70% der Befragten gaben an, sich zu Hause auf den Chor
vorzubereiten, was vor allem über das Anhören der Chorliteratur geschieht. Etwa 90% hören sich zu
Hause die Chorstücke an; über 70% verwenden Audioaufnahmen zum Üben sofern diese zur
Verfügung gestellt werden und 68% empfinden Übe-Tracks als hilfreich. Bis 70 jährige Personen
hören die Stücke vor allem im Internet an; über 70 jährige von CD-Aufnahmen. Daher wäre es für
Chöre gemischter Altersgruppen sinnvoll, sowohl digitale Übe-Aufnahmen als auch Übe-CDs
anzubieten, mit denen sich die Chormitglieder selbstständig vorbereiten können. Dass etwa 40% der
Personen die Chorwerke im Auto anhören, spricht für die Vergabe von Übedateien. In dieser
Stichprobe war die Präferenz von Einzelstimmaufnahmen und Gesamtaufnahmen ausgeglichen. Daher
kann es für Chorleitende auch hilfreich sein, auf Gesamtaufnahmen (bspw. bestimmte YouTube-Links
oder Radiosendungen etc.) zu verweisen. Interessanterweise zeigte sich, dass die Sänger*innen mit
steigendem Alter weniger für den Chor üben, sich die Werke seltener anhören und vor Konzerten nicht
besonders aufgeregt sind. Dies könnte mit der, durch die Chorerfahrung erworbenen Sicherheit im
Singen erklärt werden.
28
Im Abschnitt zu Chorkonzerten und -proben zeigte sich, dass vor allem die eigene und gesamte
Stimmsicherheit wichtiger eingeschätzt wird als beispielsweise ein ausgefallenes Programm oder die
mehrmalige Aufführung eines Konzertes. Chorleitende tun daher gut daran, Konzertvorbereitungen
realistisch einzuschätzen. Während der Chorproben werden vor allem Stimmbildung und passende
Literatur als bedeutsam erlebt. Daraus kann geschlossen werden, dass eine detaillierte Vorbereitung
und die richtige Einschätzung des Chores wichtig sind.
Bezüglich der Erwartungen an die Chorleitung fiel auf, dass das organisatorische Talent im Vergleich
zu musikalischen und didaktischen Kompetenzen als weniger wichtig eingestuft wird. Dass eine klare
Organisation an anderer Stelle der Umfrage in Bezug auf Proben und Konzerte allerdings sehr
gewünscht wird, deutet darauf hin, dass dieser Bereich in manchen Fällen beispielsweise an Mitglieder
des Chores oder deren Vorsitz ausgelagert werden kann. Vermutlich wird die Wichtigkeit
organisatorischer Kompetenzen der Chorleitenden jedoch von den Chorsingenden auch unterschätzt,
da ihnen der Einblick in organisatorische Aspekte fehlt.6
Für zukünftige weiterführende Studien wäre es interessant, Chorleiter*innen zu befragen,
beispielsweise zu ihrer Qualifizierung, ihren Erfahrungen mit verschiedener Chorliteratur, ihren
Einschätzungen und ihrer Meinung zum Einsatz von Übe-Tracks sowie zur Proben- und
Konzertgestaltung, um einzelne untersuchte Aspekte aus der Perspektive von Chorleitenden zu
erfassen. Zudem könnten unterschiedliche Chöre verschiedener Altersgruppen (z.B. Kinder- bis hin zu
Seniorenchören), Musikrichtungen (beispielsweise Jazz- oder Popchöre) oder Chorarten (Frauenchöre,
Männerchöre) spezifischer untersucht werden. Des Weiteren könnten einzelne Aspekte dieser Studie
differenzierter in den Fokus genommen werden, z.B. welchen Einfluss die musikalische Sozialisation
im Elternhaus auf eine spätere Mitgliedschaft in einem Chor nimmt, oder ob Sänger*innen aktuell
darüber nachdenken, ihre Mitgliedschaft aufzugeben und wenn ja, warum dies der Fall ist.
Insgesamt konnten durch diese Untersuchung Ergebnisse vorangegangener Studien überprüft und
erweitert werden. Eine spezielle Befragung von Jugendchorsänger*innen erfolgte im Zeitraum April
bis Juni 2018; eine zeitnahe Veröffentlichung ist geplant. Diese beschäftigte sich mit ähnlichen
Fragestellungen, wobei zudem in den Fokus gerückt wurde, inwiefern Eltern ihre Kinder bezüglich
des Chorsingens unterstützen, diese selbst im Chor singen oder ein Instrument spielen, warum
Jugendliche gern im Chor singen und welches Nutzungsverhalten Jugendliche in Bezug auf Sing-Apps
und digitalen Spielen aufweisen. Ferner wurde zu Beginn des Jahres 2019 mit einer
Expert*innenbefragung von Chorleitenden begonnen.
6 Beispielsweise müssen vor manchen Konzerten, gerade wenn sie an kirchlich relevanten Festen wie
Weihnachten und Ostern stattfinden, rechtzeitig Solist*innen und Orchestermusiker*innen angefragt werden,
Noten rechtzeitig beschafft, Konzerträume organisiert, Instrumente geliehen und gestimmt werden. Auch eine
effiziente Probenplanung erfordert organisatorische Kompetenzen, bspw. durch die Verpflichtung von
Korrepetitor*innen und um Wartezeiten einzelner Orchestermitglieder gering zu halten etc.
29
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Geschlecht und Alter der Stichprobe in Prozent, N = 1570___________________6
Abbildung 2: Geschätztes Einstiegsalter des Chorsingens, N = 1440______________________7
Abbildung 3: Stimmgruppen in Prozent, N = 1570________________________________________8
Abbildung 4: In der Freizeit gehörte Musikstile, Männer = Dunkelgrau, Frauen = Hellgrau,
N = 1570_______________________________________________________________________________10
Abbildung 5: Gewählte Musikstile im Chorsingen, Männer = Dunkelgrau, Frauen =
Hellgrau, N = 1570_____________________________________________________________________10
Abbildung 6: Hörgewohnheiten nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 =
>70, N = 1565_________________________________________________________________________11
Abbildung 7: Hörgewohnheiten nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 =
>70, N = 1565_________________________________________________________________________11
Abbildung 8: Singpräferenzen nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 =
>70, N = 1565_________________________________________________________________________12
Abbildung 9: Singpräferenzen nach Altersgruppen. 1 = <30, 2 = 30-50, 3 = 50-70, 4 =
>70, N = 1565_________________________________________________________________________12
Abbildung 10: Hörpräferenzen nach Herkunftsland. Hellgrau = Österreich, Dunkelgrau =
Deutschland, N = 1570_________________________________________________________________13
Abbildung 11: Singpräferenzen nach Herkunftsland. Hellgrau = Österreich, Dunkelgrau =
Deutschland, N = 1570_________________________________________________________________13
Abbildung 12: Bevorzugung von Frauen-, Männer- oder gemischten Stimmbesetzungen, N
= 1091_________________________________________________________________________________14
Abbildung 13: Bevorzugung von klassischen oder Pop-Rock-Sänger*innen nach
Altersgruppen, N = 1091._______________________________________________________________14
Abbildung 14:Medien zum Anhören von Stücken, N = 1570_____________________________15
Abbildung 15: Antworten darauf, ob die Übe-CDs als hilfreich erlebt werden, N = 1565__16
Abbildung 16: Aufregung bei Chorkonzerten, N = 1570_________________________________17
Abbildung 17: Wichtigkeit verschiedener konzertbezogener Aspekte, N = 1568_________17
Abbildung 18: Wichtigkeit verschiedener Aspekte des Chorsingens, N = 1568___________18
Abbildung 19: Wichtigkeit verschiedener Aspekte der Chorleitung, N = 1568____________19
Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Gründe für die Wahl des Chores, N = 1563_____________________________________9
Tabelle 2: Selbstberichtete Vor- und Nachbereitung von Chorproben, N = 1089__________15
30
31
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