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ToDos sortieren: Priorisieren nach
Eisenhower
+++ wichtig
+++ dringend
SOFORT
TERMINIEREN
DELEGIEREN
LÖSCHEN
A
B
C
D
Allen (2015), Covey
, Merrill & Merrill (2015)
Eisenhowerprinzip
•Tag festlegen + Aktion
•B sollte bestenfalls nicht
zu A werden
•d.h. immer eine B-
Aufgabe vor einer A-
Aufgabe
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deep vs. shallow work
deep work: berufliche Aktivitäten, die in einem Zustand
ablenkungsfreier Konzentration ausgeübt werden und ihre kognitiven
Kapazitäten an ihre Grenzen bringen. Diese Leistung schafft neuen
Wert, verbessert ihre (Arbeits-)Fähigkeiten und ist schwer zu kopieren.
shallow work: kognitive anspruchslose, logistikorientierte Aufgaben,
die häufig unter Ablenkung durchgeführt werden. Solche Tätigkeiten
schaffen tendenziell nicht viel neuen Wert und sind leicht zu kopieren.
Newport (2016:3ff.)
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Kernfähigkeiten in der New Economy
Fähigkeit
§schnell schwierige Herausforderungen zu bewältigen
§Leistungen auf einem hohen Niveau zu bringen –hinsichtlich Qualität
und Geschwindigkeit
> Um Dinge schnell zu lernen muss man ohne Ablenkung etwas
intensiv fokussieren
Newport (2016: 29)
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Warum sind deep work-Fähigkeiten wichtig?
Newports These:
Fähigkeit konzentriert zu arbeiten geht zunehmend verloren und wird
durch kognitiv weniger anspruchsvolle, leicht zu bearbeitende Arbeit,
die häufig unter Ablenkung durchgeführt wird, ersetzt.
Newport (2016:14)
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Ablenkungen und Wechsel zwischen Aufgaben
Das Problem des attention residue (Leroy 2009)
§ständige Ablenkung (Email-Checken, Facebook, Twitter (#phdlife,
#GEBF2019), Unterbrechungen usw.)
§beim häufigen Wechseln von einem Task zum anderen (und auch
wieder zurück zum ursprünglichen Task) folgt die Aufmerksamkeit
nicht sofort —ein Rückstand (residue) des zuvor bearbeiteten Tasks
bleibt unbewusst bestehen.
Newport (2016: 42); Leroy (2009:169)
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Ablenkungen und Wechsel zwischen Aufgaben
Das Problem des attention residue am Beispiel Email:
§Wenn man während der Bearbeitung eines Task A, eine neu
eingetroffenen E-Mail (Task B) zwischenzeitlich bearbeitet oder eben
nur sieht und sie aber in diesem Moment nicht bearbeiten kann,
bleibt beim erneuten Bearbeiten des ursprünglichen Task A ein
Rückstand des Task B
§Wir brauchen somit wieder länger, um in den ursprünglichen
Konzentrationszustand zu kommen (wenn wir es überhaupt
schaffen).
§häufige Zustand solcher Semi-ablenkung ist verheerend für die
Arbeitsperformance
Newport (2016: 42f.)
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Warum sind deep work-Fähigkeiten rar?
Es bedarf jedoch sehr viel Arbeit und Überwindung sich selber und
seine Arbeitsumgebung in einen Zustand zu bringen, der konzentriertes
Arbeiten möglich macht:
§wir tendieren dazu solche Tätigkeiten zuerst zu machen, die für den
Moment am einfachsten erscheinen, oder
§es wird von uns erwartet
§auf eine weitergeleitete E-Mail sofort zu antworten
§an wöchentlich regelmäßig stattfindenden Treffen (Meetings) teilzunehmen
Newport (2016: 58ff.
)
14
Warum sind deep work-Fähigkeiten wichtig?
Konzentriertes Arbeiten ist unumgänglich um sich in kurzer Zeit
anspruchsvolles (kompliziertes) Wissen anzueignen!
neurologisches Argument
§ein Arbeitsalltag, der geprägt von leichten Tätigkeiten ist, ist mit
hoher Wahrscheinlichkeit kräftezehrend und nicht zufriedenstellend
zugleich;
§ein im überwiegend konzentrierten Zustand verbrachter Arbeitstag,
erhöht die Bedeutung und die Zufriedenstellung, die man mit der
Arbeit assoziiert
Newport (2016: 82
)
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Warum sind deep work-Fähigkeiten wichtig?
psychologisches Argument
§Momente, in denen der Körper an seine Grenzen gebracht wird
beeinflussen den allgemeinen Gemütszustand positiv
§Flow state: Zustand völliger Konzentration und des sich Verlierens in einer bestimmten
Aktivität
Newport (2016: 84ff.
)
16
Wir brauchen Regeln, um konzentriert zu arbeiten!
Es bedarf sehr viel Arbeit und Überwindung sich selber und seine
Arbeitsumgebung in einen Zustand zu bringen, der konzentriertes
Arbeiten möglich macht
Newport (2016: 58ff.
)
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Regel #1: Deep work-Gewohnheiten entwickeln
regelmäßige deep work-Sessions in Arbeitswoche integrieren und
Ritualen folgen
§Fester Arbeitsort und Zeitrahmen festlegen (z.B. Büro mit
geschlossener Tür oder Bibliothek)
§Feste Regeln (z.B. wie das Internet verwendet werden darf)
§kognitive Unterstützung (z.B. eine Tasse Kaffee/Tee zu Beginn und
genügend Nahrung für Zwischendurch)
Newport (2016: 119ff.
)
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Regel #1: Deep work-Gewohnheiten entwickeln
Kollaborieren
§andere Personen bewusst einbeziehen (z.B. in dem man mit einer
anderen Person eine Deadline verabredet, um Feedback zu einem
Teilergebnis einzuholen)
Strategien finden
•kleine Anzahl an ambitionierten Ergebnissen festlegen, die innerhalb
der deep work-Sessions zu erreichen sind (z.B. Literaturreview
abzuschließen oder statistische Verfahren von Mehrebenen- sowie
latenter Klassenanalysen zu durchdringen und anwenden zu können)
Newport (2016: 133)
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Regel #1: Deep work-Gewohnheiten entwickeln
Strategien finden
§unmittelbaren Erfolg messen und Zeit festhalten um Korrekturen
vornehmen zu können
§Reviewen und revidieren: nach einer Woche fragen „Was hat warum
gut und was hat warum nicht gut geklappt?“
Newport (2016: 136ff.)
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Regel #1: Deep work-Gewohnheiten entwickeln
Auszeit/Feierabend
§Am Ende eines Arbeitstages sollte man bis zum nächsten Arbeitstag
komplett aufhören über Arbeitsinhalte nachzudenken; d.h. kein E-
Mail-Check nach dem Essen, kein mentales Aufarbeiten von
Konversationen oder Nachdenken über zukünftige
Herausforderungen
§Kapazität konzentriert zu arbeiten ist innerhalb eines Tages limitiert,
Arbeitsstunden nach Feierabend können in der Regel (wenn
überhaupt) nur noch für einfache Arbeit verwendet werden
Newport (2016: 150)
21
Regel #1: Deep work-Gewohnheiten entwickeln
Auszeit/Feierabend
§Förderung des unbewussten Denkens (z.B. im Hinblick auf die
erfahrene große Anzahl an Informationen und Widersprüche) >
Unconscious Thought Theory indem man seinem Gehirn Zeit gibt sich
zu erholen
§Jegliche Art entspannender Aktivitäten (Spaziergänge, Zeit mit den
Kindern, Sport ...) sind förderlich um Energie zu tanken, die
notwendig ist, um wieder konzentriert zu arbeiten
Newport (2016: 144ff.)
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Regel #2: Trainiere Deine Konzentration!
Trainingsbeispiel:
§Für deep work-Session festlegen, wann das Internet genutzt werden
soll und es komplett außerhalb dieser Zeit vermeiden.
§Wenn Du Dich zum Beispiel 30 Minuten bevor der nächste Internet
Block beginnt, Dich langweilst, dann sind es gerade diese 30 Minuten
Resistenz die förderlich für die Konzentration sind.
Newport (2016: 159ff.)
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Regel #4: Plane jede Minute eines Arbeitstages!
Um Balance zwischen deep und shallow work zu finden
§Aufteilung des Arbeitstages in Blöcke und Zuweisung von Aktivitäten
(9.00-11h: Artikel lesen und das wichtigste zusammenfassen) und so
weiter
§Minimum eines Blocks sollte bei 30 Minuten liegen
§d.h. dass man kleinere Aktivitäten (11-11.30h Person X eine E-Mail
schreiben; Person Y nach Z fragen etc.) ebenfalls in Blöcke
zusammenfasst
§Am Ende sollte jede Minute des Arbeitstages Teil eines Blocks sein,
der Dich durch den Tag führt!
Newport (2016: 144ff.); s. auch den Blogbeitrag zu "deep scheduling" sowie seine
Beispiele
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Regel #4: Plane jede Minute eines Arbeitstages!
Zwei Dinge werden sehr wahrscheinlich schief gehen:
§falsche Schätzungen: ein Task wird länger dauern als vorhergesehen
§Unterbrechungen beziehungsweise werden neue Aufgaben
unerwartet erscheinen.
Das ist o.k.!
§erstelle eine neue Version des Plans!
§Spontanität ist in dem Plan vorgesehen, d.h. es ist immer möglich
dass etwas wichtigeres erscheint während des Arbeitsprozesses und
dies ist ein perfekter Grund den Rest des Plans zu ignorieren
und/Oder in neu zu strukturieren.
Newport (2016: 222f.)
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Regel #4: Plane jede Minute eines Arbeitstages!
§Deep work-Gewohnheiten erfordern, respektvoll mit der Zeit, die
einem täglich zur Verfügung steht, umzugehen.
§Entscheide vorab was, wann etwas gemacht werden soll
berücksichtigt werden, welche der zu verrichtenden Arbeiten zu der
oberflächlichen und welche zu den Arbeiten gehört für die
konzentriertes Arbeiten notwendig ist
Newport (2016: 228ff.)
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Literatur
Allen, David (2015). Getting things done: the art of stress-free
productivity (Revised edition.). New York City: Penguin Books.
Leroy, Sophie (2009). Why is it so hard to do my work? The challenge
of attention residue when switching between work tasks.
Organizational Behavior and Human Decision Processes, 109 (2), 168–
181. doi:10.1016/j.obhdp.2009.04.002
Newport, Cal (2016). Deep work: rules for focused success in a
distracted world (First Edition.). New York: Grand Central Publishing.
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Lesens-/Hörens-/Sehenswertes
•Blogbeitrag über Deep-Work-Buch: https://evernote.com/blog/de/arbeiten-in-einer-welt-voller-
ablenkungen/
•Interview mit Cal Newport (Future-of-work-Podcast): https://soundcloud.com/user-
653880197/1-with-professor-cal-newport-on-deep-work-and-why-that-is-the-most-important-
skill-in-the-future
•Erfahrungen, wie deep work im Arbeitsalltag wirklich anwendbar ist:
https://www.youtube.com/watch?v=pwb-EG8TDS0&t=151s
•Eisenhower reloaded: https://www.youtube.com/watch?v=EzSDPY2rnqo&t=61sVideo
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Lizenz
Urheber: Till Woerfel 2019
Titel: Könnten Sie mal kurz? Deep work-Strategien im #phdlife
URL:
https://www.researchgate.net/publication/331311576_Konnten_Sie_mal_k
urz_Deep_work-Strategien_im_phdlife
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