Dass „Frauenprojekte“ und „Frauenräume“, zu denen Männer keinen Zugang haben, mit unterschiedlichen Formen der Abwertung konfrontiert sind, gehört zu den historischen Erfahrungen der Frauenbewegung. Wer von ihren Protagonistinnen erinnerte sich nicht an die Verdächtigungen, an Spott und Aggressionen, mit denen in den 1970er Jahren auf die Einrichtung von Frauenbuchläden, Frauenzentren oder
... [Show full abstract] Frauenseminare reagiert wurde. Erst in einem allmählichen Prozess der Gewöhnung, der verbunden war mit der Verbreitung solcher Einrichtungen und einem sinkenden Neuigkeitswert, wurde ein gewisses Maß an indifferenter Akzeptanz erreicht. Auch monoedukative Studienangebote für Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern, sind — auf dem Hintergrund der koedukativen Normalität unseres Bildungssystems — mit stereotypen Zuschreibungen und Abwertungen konfrontiert, die in einem scharfen Kontrast zu den Sinngebungen derer stehen, die sie in unterschiedlichen Modellvarianten als innovative Reformprojekte und Instrumente der Frauenforderung einrichten.