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Die Geschichte von Ceropegia simoneae Rauh – Bemerkungen zur Entdeckung und zum Originalmaterial

Authors:

Abstract and Figures

Since 2009 Heidelberg Botanic Garden and Herbarium HEID have been working on the “Werner Rauh Heritage Project” (WRHP) dealing with the scientific heritage left behind by the German botanist Werner Rauh (1913–2000). From 2009 up until 2016 this work was funded by the foundation Klaus Tschira Stiftung. The cover of the January issue of Kakteen und andere Sukkulenten showed an Apocynacee from Madagascar. This was one of the many species first described by Rauh: Ceropegia simoneae Rauh. This article tries to explain how difficult it may be to find out the Locus classicus (type location) of a species described by Rauh and to identify the actual type specimens. Seit 2009 wird am Botanischen Garten Heidelberg und Herbarium HEID im Rahmen des «Werner Rauh Heritage Project» (WRHP), das von 2009 bis 2016 von der Klaus Tschira Stiftung gefördert wurde, der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Botanikers Werner Rauh (1913–2000) aufgearbeitet. Das Titelbild der Januarausgabe 2013 von Kakteen und andere Sukkulenten lenkte die Aufmerksamkeit auf eine madagassische Apocynacee, die Rauh neben zahlreichen anderen Arten erstbeschrieben hatte: Ceropegia simoneae Rauh. In diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, wie schwierig es mitunter ist, bei einer Rauh-Art den Locus classicus (Typfundort) herauszufinden und die tatsächlichen Typus-Belege zu identifizieren.
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Die Geschichte von Ceropegia simoneae 
Bemerkungen zur Entdeckung und zum Originalmaterial
Christof Nikolaus Schröder
Ceropegia simoneae (Foto Werner Rauh, Oktober
1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium HEID)
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0. Beschreibung der Art
C. simoneae (Apocynaceae, Asclepiadoideae
– Ceropegieae) gehört zur sect. Dimorpha H.
Huber ex Meve & Liede [M & L 1994],
einer Gruppe von Arten, bei denen sich die
Morphologie der vegetativen und generativen
Sprosse deutlich unterscheidet. Der basale ve-
getative Spross (Abb. 3 & 4) hat einen nahezu
vierkantigen Querschnitt, er ist sukkulent aus-
dauernd und verzweigt sich monopodial, d. h.
in jedem Jahr wächst die Sprossachse an der
Spitze weiter, wobei sich in der Regel auch Sei-
tentriebe bilden (typisches Verzweigungsmus-
ter von Bäumen). Dagegen verzweigen sich
die dünnen, im Querschnitt runden, jährlich
vertrocknenden Inoreszenzsprosse (Abb. 5)
sympodial, d. h. jedes neue Internodium stellt
eine subterminale Seitenachse dar (typisches
Beispiel für dieses Verzweigungsmuster ist die
Weinrebe).
Bei C. simoneae sind die basalen Triebe
niederliegend-aufsteigend (Abb. 3), vierkantig
und bis ca. 7 mm dick. Die Internodien sind
sehr kurz (5–7 mm lang) und haben wulstige,
warzige Kanten. Die Epidermis ist glatt und
hat laut Erstbeschreibung im Schatten eine
graugrüne Farbe, in der Sonne grauviolett.
Neuerdings werden im Handel zwei grüne
Formen angeboten (Abb. 6–8), eine mit ±glat-
ten Kanten und eine mit sehr großen Warzen
(Form «green bizarre», Abb. 9), denen jeder
graue Hauch fehlt. Die Knolle ist mit 1 cm
Durchmesser sehr klein, die vegetativen Trie-
be zeigen zahlreiche sprossbürtige Wurzeln.
Die Podarien (mit der Sprossachse ver-
schmolzene Blattbasen) sind im Querschnitt
dreieckig, abwärtsgerichtet und überragen
aufgrund ihrer Länge von 1 cm das basalwärts
folgende Internodium. Die Blätter sind klein
(5 mm × 3 mm), länglich-oval, kurz gestielt
und tragen am Rand weiße, gekrümmte Haare.
Bereits während der Blütezeit entstehen die
Inoreszenzsprosse der folgenden Blühperiode
in der Achsel eines der Inoreszenz benachbar-
ten Blattes (Abb. 10). Sie ähneln als verdickte
Kurztriebe den vegetativen Basalsprossen und
wachsen später zu verlängerten Inoreszenz-
sprossen aus. Diese sind dünn, rund und wer-
den mit den stark verlängerten Internodien bis
etwa 1,5 m lang (Abb.1). Ihre Blätter haben
eine kleinere Spreite und kleinere Podarien als
diejenigen der Basaltriebe. Die Blüten (Abb.
11–13) stehen einzeln (Abb. 1) oder in wenig-
blütigen Inoreszenzen (Abb. 2) und erreichen
in Kultur eine Länge von 7 cm. Ihr Grundauf-
bau entspricht der bei der Gattung üblichen,
komplex-hochspezialisierten Blütenstruktur,
die bei jeder Art in der Regel an eine einzige
Bestäuberart angepasst ist, weshalb es in Kultur
selten zu Fruchtansatz kommt.
Der Blütenbau der Gattung Ceropegia stellt
die Kombination zweier Grundstrukturen dar,
nämlich der Kesselfallen-Blume (pitcher-trap
oder pitfall ower) in Verbindung mit einem
Klemmfallen-Mechanismus (pinch-trap o-
wer) [L & E 2010 186–193; E
1994], wobei Ceropegia die einzige Gattung
der Apocynaceen ist, bei der nachgewiesen
wurde, dass die Blüten tatsächlich als Fallen
Zusammenfassung: Seit 2009 wird am Botanischen Garten Heidelberg und Herbarium HEID im Rahmen des «Werner
Rauh Heritage Project» (WRHP), das von 2009 bis 2016 von der Klaus Tschira Stiung gefördert wurde, der wissenscha-
liche Nachlass des deutschen Botanikers Werner Rauh (1913–2000) aufgearbeitet. Das Titelbild der Januarausgabe 2013
von Kakteen und andere Sukkulenten lenkte die Aufmerksamkeit auf eine madagassische Apocynacee, die Rauh neben
zahlreichen anderen Arten erstbeschrieben hatte: Ceropegia simoneae Rauh [R  1993 20–25, R 1995 238–241, Abb.
1 & 2]. In diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, wie schwierig es mitunter ist, bei einer Rauh-Art den Locus classicus (Typ-
fundort) herauszunden und die tatsächlichen Typus-Belege zu identizieren.
Siehe http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/.
Summary: Since 2009 Heidelberg Botanic Garden and Herbarium HEID have been working on the “Werner Rauh Heri-
tage Project” (WRHP) dealing with the scientic heritage le behind by the German botanist Werner Rauh (1913–2000).
From 2009 up until 2016 this work was funded by the foundation Klaus Tschira Stiung. e cover of the January issue of
Kakteen und andere Sukkulenten showed an Apocynacee from Madagascar. is was one of the many species rst described
by Rauh: Ceropegia simoneae Rauh [R 1993 20–25, R 1995 238–241, Abb. 1 & 2]. is article tries to explain how
dicult it may be to nd out the Locus classicus (type location) of a species described by Rauh and to identify the actual
type specimens.
see http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/.
Ceropegia simoneae in Kultur im Botanischen Garten Heidelberg (Foto Werner
Rauh, wahrscheinlich Oktober 1992 / Nachlass W. Rauh Heidelberg / Archiv W. Barthlott)
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für Insekten dienen (imprisonment owers)
[M 2004 56; P et al. 1996
300–302]. Bei C. simoneae besteht die Blü-
te aus einem nahezu kugelförmigen Kessel
von ca. 10 mm Durchmesser, der innen kahl
und dunkelweinrot ist, außen blassrot ge-
eckt. Darauf sitzt eine außen dicht purpur
geeckte Kronröhre von bis 2,5 cm Länge
und basal 2–3 mm Durchmesser. Der ge-
ringe Durchmesser weist darauf hin, dass
nur kleine Insekten als Bestäuber infrage
kommen. Zu den kleinen Fenstern erwei-
tert sich die Röhre, die im oberen Bereich
septiert ist. Hier versperren steife, weiße
Borstenhaare teilweise den Eingang («Vor-
sortierung» möglicher Bestäuber? Abb. 14 &
15), während am Kesseleingang Reusenhaa-
re fehlen. Das Gynostegium (Struktur aus
verwachsenen Frucht- und Staubblättern)
ist wie bei den anderen Arten gebaut, je-
doch sehr klein. Die Klemmfallenblüte ge-
hört zu den komplexesten Blütenbauplänen
im Panzenreich. Dabei bilden benachbarte
Staubblätter eine sehr enge Rinne (Abb. 16),
in der sich nektarsuchende Insekten mit
Mundwerkzeugen oder Beinen verfangen.
Beim Herausziehen bleibt ein Pollinarium
am Insekt kleben, das dadurch den Pollen
auf eine andere Blüte überträgt. Einmalig
unter den madagassischen Ceropegien ist
aber die Gestalt der Corollazipfel. Diese
sind in der Gattung üblicherweise an der
Spitze miteinander verwachsen, wodurch
die Blüten o wie skurrile Leuchter ausse-
hen («Leuchterblume»). Wenige Arten wei-
sen aber getrennte Corollazipfel auf, z. B.
divergierende bei C. stapeliiformis Haw. Bei
C. simoneae sind diese 2–2,5 cm lang, sehr
schmal und zunächst spiralig miteinander
verdreht. Sie sind dicht mit langen, dünnen,
purpurfarbenen Haaren besetzt (Abb. 15 &
17). Normalerweise dienen solche langen,
im Wind sich bewegenden Haare an den
sonst steifen Loben der Anlockung bestäu-
bender Insekten, hier dagegen lösen sich die
Loben während der Anthese voneinander
und hängen schla herab, sodass der Wind
sie in ihrer Gesamtheit bewegen kann (Abb.
18). Nur etwa fünf Ceropegia-Arten weisen
solche vibratilen Corolla-Loben auf, darun-
ter die südafrikanischen Arten C. bowkeri
Harv. und C. dinteri Schltr. [M 2004
67]. Spiralig verdrillte Corollazipfel gibt es
dagegen häuger, wie z. B. bei C. terebrifor-
mis Bester aus Angola, bei der dieses Merk-
mal sogar namensgebend war (terebriformis
= «spiralbohrerförmig», d. h. die verdrillten
Zipfel sehen einem Bohrer ähnlich); hier
dienen lange, keulig verdickte, purpurne
Haare der Attraktion [Bester 2015 g. 2313].
Asclepiadoideenblüten sind üblicherwei-
se bicarpellat, d.h. der Fruchtknoten besteht
aus zwei Fruchtblättern. Daraus geht eine
Doppel-Balgfrucht hervor, die ca. 100–200,
dank eines terminalen, seidigen Haarschop-
fes (daher «Seidenpanzengewächse») ug-
Abb. 3: Basale, vegetative Sprosse von Ceropegia
simoneae (Foto Werner Rauh, wahrscheinlich
März 1992 bei Herman Petignat / Archiv
Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium
HEID)
Abb. 4: Beblätterte Neutriebe von Ceropegia
simoneae (Foto Werner Rauh, Oktober 1992
/ Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Ceropegia simoneae in

vertrocknet, die vegetativen Sprosse haben
ihre Blätter abgeworfen (Foto Werner Rauh,
wahrscheinlich März 1992 bei Herman Petignat
/ Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Abb. 6: Ceropegia simoneae, grüne Form (Foto

fähige Samen enthält. Gelegentlich kommt
es in der Gattung Ceropegia auch zu tricar-
pellaten Blüten mit resultierender Trippel-
Balgfrucht [P et al. 2005]. In der Lite-
ratur waren keine Angaben über Frucht und
Samen von C. simoneae zu nden, es ist je-
doch anzunehmen, dass diese der üblichen
Morphologie entsprechen.
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Abb. 7: Ceropegia simoneae, bizarre Form (Foto Mark Follon, )
Abb. 8: Ceropegia simoneae, grüne Form (Foto Mark Follon, )
1. Aufsammlung des Typmaterials
Entdeckt wurde die Art im Dezember 1991
von Simone Petignat [R 1993, Abb. 19 &
20], der Frau Herman Petignats (Abb. 21), der
über viele Jahre hinweg einer der wichtigs-
ten Ansprechpartner Rauhs in Madagaskar
war und im Jahr 1980 ca. 12 km südwestlich
von Tuléar (Toliara) einen privaten botani-
schen Garten gegründet hatte, das Arboretum
d’Antsokay (www.antsokayarboretum.org),
u. a. um gefährdete und bedrohte Arten der
endemischen Flora Madagaskars zu doku-
mentieren und zu bewahren. Nach ihm sind
C. simoneae ist perfekt an ihren Standort
angepasst. Da Wasser nur periodisch und in
geringer Menge zur Verfügung steht, ist Suk-
kulenz überlebensnotwendig. Diese wird in
der Gattung meist durch dicke Wurzelknol-
len erreicht, aus denen dünne, windende
Sprosse entspringen (z. B. bei C. woodii).
Bei den Arten der Sektion Dimorpha jedoch
entspringt aus der Knolle ein (oder mehre-
re) verdickter, sukkulenter Basaltrieb. Dies
hat den Vorteil, dass die Knolle kleiner sein
kann, da sie nicht das einzige Speicherorgan
ist. Im Boden ist die Knolle zwar besser ge-
gen Fraßfeinde geschützt als ein oberirdi-
sches Organ, dieses kann aber Fotosynthese
betreiben, was für das Wachstum von Vor-
teil ist. Für eine erfolgreiche Bestäubung der
Blüten und Ausbreitung der Diasporen ist
bei C. simoneae der Wind wichtig: Er lässt
die vibratilen Corolla-loben attern, was «a
long distance signal especially to actively y-
ing diurnal insects» darstellt [Masinde 2004
56], und sorgt dafür, dass die ugfähigen
Samen weggetragen werden, möglichst weit
von der Mutterpanze. Beides wird umso
sicherer erreicht, je höher die Blüte vom
Boden emporgehoben wird. Hierzu dienen
dünne, einjährige Inoreszenzsprosse, die
windend den umgebenden Trockenbusch
als Stützkonstruktion nutzen. Damit wird
der Aufwand zur Produktion von eigenem
(Stütz-)Gewebe reduziert, was schnelleres
Wachstum und damit schnelleres Erreichen
der Sollhöhe ermöglicht. Außerdem erspart
die Hinfälligkeit das Hervorbringen eines
«teuren» Austrocknungsschutzes.
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zwei Apocynaceen benannt, Ceropegia petig-
natii Rauh und Cynanchum petignatii Liede &
Rauh; Erstere wurde gemeinsam mit C. simo-
neae publiziert [R 1993]. Da Petignat im
regelmäßigen Kontakt mit Rauh stand, wird
er diesem den Neufund seiner Frau gleich
mitgeteilt haben (leider gibt es im Archiv kei-
nerlei diesbezügliche Korrespondenz), sodass
Rauh seine Reise nach Madagaskar im März
(und April?) 1992 nutzen konnte, um ge-
meinsam mit den beiden den Fundort aufzu-
suchen. Über die Suche nach der neuen Cero-
pegia berichtet Rauh in seinem Feldbuch Nr.
85 [R 1992] HEIDRAUHFDB085
Am 20. März 1992 (und nicht, wie es in der
Erstbeschreibung fälschlich zitiert ist: «April
1992») bricht Rauh – übrigens bereits fast
79-jährig! – am frühen Morgen in Ranohira
am Südostrand des Isalo-Nationalparks auf:
Auruch 6 versuchen es noch-
mal mit dem Cañon des Singes4.
Haben im Hotel Berenty [heute
«Berenty Lodge»] übernachtet.
Nacht war recht kühl. Wolken-
loser Himmel. [HEIDRAUHF-
DB085_049
Der Reiseverlauf kann dem tabellarischen
Itinerar unter der folgenden URL entnom-
men werden: http://scriptorium.cos.uni-hei-
delberg.de/docs/Itinerar_1992_MG.pdf
‹HEID› = Botanischer Garten Heidelberg
und Herbarium HEID, ‹RAUH› = Nachlass
Werner Rauh, ‹FDB› = Feldbuch, ‹085› = He
85. Seitenzahlen werden nach einem Unter-
strich angehängt: HEIDRAUHFDB085_053
= Seite (Scan) Nr. 53 von Feldbuch 85. URL:
http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/
page?HEIDRAUHFDB085_053.
«Canyon des Singes» oder «Gorge des Singes»
= «Aenschlucht» im Isalo Nationalpark
Der Versuch misslingt aber, wie Rauh auf der
nächsten Seite schreibt:
Kurz vor dem Cañon de Sin-
ges im Schlamm festgefahren.
Obwohl wir wohl [sic!] wieder
rauskommen? In Madagaskar
geht alles. Sind um 10 wieder
zurück in Ranohira.
Auf den folgenden drei Seiten beschreibt Rauh
den Ablauf des Tages, und berichtet, dass er
gegen 16:45 Uhr bei Herman Petignat in
Tuléar ankommt, bei dem er für die folgen-
de Nacht Quartier nimmt [HEIDRAUHF-
Abb. 9: Ceropegia simoneae, Form «green bizarre» (Foto Mark Follon, )
Ceropegia
simoneae (Foto Werner Rauh Mai 1994 / Archiv
Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium
HEID)
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DB085_052]. Bereits auf der nächsten Seite
[HEIDRAUHFDB085_053] wird C. simoneae
mit der Nummer «Rauh 73313» erwähnt:
Ceropegia nov. spec. (simoneae)
IHODO 40 km Sud Tsiombe
73313 Ceropegia simoneae Rauh
Panze blühend 1–1,5 m hoch.
Vegetativer Unterbau wie C. ar-
mandii, mit kurzen Internodien
und langen Podarien. Winde-
sprosse sehr dünn, Blätter kaum
1 mm. Blattstiel bauchig verdickt.
1–1,5 cm lang. Spreite oval-eiför-
mig, kurz bespitzt, in der Achsel
Kurztriebe entstehend
Inoreszenzen terminal, ca. 1
cm lang gestielt, Blüten 1 cm lang
gestielt, Kessel 1–1,2 0,8 [cm]
hoch und dick, innen dunkelrot
punkunktiert [sic], außen nur
blaß erscheinend. Röhre dünn,
0,5 cm lang, sich nach oben we-
nig erweiternd, grün, dicht rot
geeckt, Fenster klein, zurück-
geschlagene [HEIDRAUHF-
DB085_054] Platten 1cm hoch.
Kronzipfel ca 2–3 3 [sic!] cm lang,
sehr schmal und dünn, dunkel-
weinrot, außen grün; Spitzen
grün, tordiert spiralig, sich später
voneinander lösend.
phot., x
Panze auch in Kultur – phot.
SW+F
Die beiden Zeilen «IHODO 40 km Sud Tsiom-
be | 73313 Ceropegia simoneae Rauh» sind je-
doch mit anderem Sti nachgetragen, Erstere
in Schwarz und sogar von einer anderen Hand
(Herman Petignat?), Letztere in Rot, mögli-
cherweise nach Publikation der Art. Auällig
ist, dass der Fundort «Ihodo» in großen Buch-
staben geschrieben wurde, als ob die Absicht
bestand, die Ortsangabe auf jeden Fall korrekt
lesbar zu dokumentieren. Höchstwahrschein-
lich hatte Petignat die neue Ceropegia bei sich
in Kultur und Rauh gleich bei seiner Ankun
in Tuléar gezeigt. So konnte er bereits am 20.
März in aller Ruhe eine detaillierte Beschrei-
bung der neuen Ceropagia verfassen, die schon
viele der später in der Erstbeschreibung publi-
zierten Merkmale aufzählt.
Abb. 12: Nahaufnahme der Blüte von Ceropegia simoneae (Foto Mark Follon, www.markfollon.com/
)
Abb. 11: Das wahrscheinlich erste Foto von Blüten von Ceropegia simoneae, vermutlich aufgenommen
im Garten von Herman Petignat (Foto Werner Rauh März 1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg
und Herbarium HEID)
«und langen Podarien» später, evtl. bei Pub-
likation der Art, in roter Farbe eingefügt
«0,8» wurde später ergänzt.
Diese Zeile wurde später mit Bleisti nach-
getragen, möglicherweise als die «Liste der
mitgenommenen Panzen» [HEIDRAU-
HFDB085_104], ebenfalls mit Bleisti, ge-
schrieben wurde. «phot.» bedeutet «photo-
graphiert», «x.» bedeutet «xiert», d.h. in
Alkohol konserviert oder herbarisiert
Der Vermerk «phot. SW+F» bedeutet «in
Schwarz-Weiß und Farbe photographiert».
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Diese erste Beschreibung der neuen
Ceropegia ist aber nicht die einzige, die
Rauh in sein Feldbuch Nr. 85 notierte.
In der Nacht vom 25. (Mittwoch) auf
den 26. März (Donnerstag) hatten die drei
am Cap Sainte-Marie (Tanjona Vohimena)
gezeltet. Von dort brachen sie zunächst
nach Tsiombe auf, wo sie nach einem «Bi-
ère glacée», einem eiskalten Bier, auf der
Route Nationale 10 in Richtung Ambovom-
be, dem Tagesziel, weiterfuhren. Ca. 15 km
östlich Tsiombe bogen sie von der RN 10 ab
in Richtung Antaritarika, um den Fundort
von C. simonei aufzusuchen. Vor Ort fand
Simone Petignat sehr schnell ein blühendes
Exemplar [HEIDRAUHFDB085_086, siehe
weiter unten], das Rauh im Feldbuch auf
Seite HEIDRAUHFDB085_083 beschreibt,
wobei er einige noch nicht beobachtete ve-
getative Merkmale ergänzt:
3 km sud de IHODO, rte de An-
taritarika
73313 Ceropegia simonei, Troc-
kenwald von Ihudu [schwarz
überschrieben mit:] Ihodo auf
Sand. [am linken Rand:] phot
Panze blühend bis 1 m hoch,
vegetativer Sproß ohne mit sehr
kleiner Knolle, und großen Fa-
serwurzeln
Spros[s]achsen dünn, Inter-
nodien sehr kurz, 4-kantig ab-
geacht, bis 1 cm lang, 0,8 cm
breit, graugrün, Blattstiel dick
[?] stark abwärts gerichtret [sic!],
1 cm lang, sich fast gegenseitig
überdeckend. Blätter sehr klein,
oval-lanzettlich, 0,5 cm lang, 4
cm breit Blüten schon beschrie-
ben.
Auch hier erfolgt die Ortsangabe in großen
Druckbuchstaben, diesmal sogar unterstrichen.
Es sollte oenbar wiederum sichergestellt wer-
den, dass der Fundort genau dokumentiert ist.
Ceropegia simoneae (Foto Werner Rauh Oktober 1992 /
Archiv Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium HEID)
Im Feldbuch hat sich Rauh beim Datum ab
dem 21. März, den es doppelt gibt, um einen
Tag vertan.
«rte» = «route», d. h. Straße. Die Ergänzung
der Fundortangabe «rte de Antaritarika»
wurde von einer zweiten Hand mit franzö-
sischer Anmutung (Petignat?) eingetragen.
Die Feldnummer «73313» wurde nach-
träglich von Rauh am Rand mit schwarzem
Sti ergänzt.
«phot» bedeutet «photographiert», was be-
deutet, dass Rauh die Panze am Fundort
photographiert hat.
«mit sehr kleiner» wurde nach Streichung
des «ohne» eingefügt.
Es muss «0,4 cm breit» heißen.
 Das bezieht sich auf die ausführliche Be-
schreibung HEIDRAUHFDB085_053 &
HEIDRAUHFDB085_054.
Abb. 14: Osteolum mit Borstenhaaren von Ceropegia simoneae (Foto Werner Rauh Oktober 1992 /
Archiv Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium HEID)
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Die Fundortökologie wurde bereits eine Seite
zuvor beschrieben:
Lac Salé
man gewinnt Salz auf dem Weg
nach Iudu [= Ihodo].
Suchen Ceropegia simonei. Ty-
pischer Trockenwald auf reinem
Sand:
Alluaudia comosa
[Alluaudia] dumosa
Euph.[orbia] stenoclada
[Euphorbia] tirucallii
Zygophyllus mad.[agascariensis]
Stapelianthus decaryi
Ceropegia simonei unter Busch,
Euphorbia obcordata?
[Euphorbia] beharensis,
Aloe antandroy,
[Aloe] vaombe
[Aloe] divaricata
Hier nennt Rauh den Fundort als «Iudu», was
sicherlich einem Hörfehler geschuldet ist. Die
fast gleiche Schreibung ndet sich auch auf Seite
HEIDRAUHFDB085_083. Diese beiden Fehler
werden ihm glücklicherweise später bewusst
(das ist leider nicht immer der Fall), weshalb der
Fundort mehrfach mit Großbuchstaben angege-
ben bzw. überschrieben ist.
Dank der präzisen Angaben «IHODO 40
km Sud Tsiombe» («Ihodo, 40 km südlich von
Tsiombe») sowie «3 km sud de IHODO, rte de
Antaritarika» («3 km südlich Ihodo auf der Stra-
ße nach Antaritarika») und des Hinweises auf
den Salzsee, lässt sich der locus classicus von C.
simoneae auf ca. 1–2 km genau ausmachen (Abb.
24 & Karte 2), was bei Rauhs chaotischer «Buch-
führung» ein Glücksfall ist.
Zum Abschluss des Tages schreibt Rauh
[HEIDRAUHFDB085_086]:
War an sich heute eine interes-
sante Fahrt vom Cap Ste. Marie
nach Tsihombé. Haben ausge-
zeichnet in einer Malgache Knei-
pe Reis mit Truthahn gegessen.
Sind dann weiter gefahren nach
Idoho [= Ihodo], durch einen ty-
pischen Malgache-Trockenbusch,
um die neue Ceropegia simoneae
zu suchen. Simone war natür-
lich die erste, die eine blühende
Panze gefunden hat. Unsere 3
Malgachen, die wir mitgenom-
men haben, fanden nichts. Es ist
schon eine verrückte Ceropegia,
die in die Gruppe von C. arman-
dii gehört, sich aber durch den
Bauch an der Röhre auszeichnet
und lange, vibratile Kronzipfel.
Hermann sammelt noch einen
Stapelianthus mit auallend dün-
nen Sprossen. Neue Art? Blüten
nicht gesehen.
In der «Liste der mitgenommenen Panzen»
[HEIDRAUHFDB085_105], die Rauh wahr-
scheinlich erst am Ende der Reise schreibt,
da sie ganz hinten im Feldbuch beginnt, er-
hält die neue Art ihre Feldnummer «73313»
(52 Seiten nach der Ersterwähnung!), die zu
diesem Zeitpunkt oder später weiter vorne im
Buch nachgetragen wird:
Ceropegia simonei Ihodo
73313 nov.spec.
In dieser Liste nden sich zwei weitere Auf-
sammlungen aus Ihoda, allerdings erst auf der
nächsten Seite. Insgesamt hat Rauh in Ihoda
nur diese drei Panzen gesammelt. Dazwi-
schen stehen Panzen von anderen Orten
oder ohne Fundortangabe:
1 x Commiphora monstruosa
73314 Cap Ste. Marie
73315 Karimbolea
Cap Ste. Marie
[HEIDRAUHFDB085_106]
1 x 73316 Stapelianthus pilosus
1 x 73317 Decaryia madag
5 x 73318 Euph. [orbia]
beharensis Ihodo
6 x 73319 Euphorbia spec.
km. 49 Ampanihy-
Amboasary
Abb. 15: Im Osteolum sind die Borstenhaare von Ceropegia simoneae zu erkennen (Foto Mark Follon,
)
Abb. 16: Corona von Ceropegia simoneae mit
Klemmfalle (Foto Werner Rauh Oktober 1992
/ Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Ab der Mitte der Seite HEIDRAUHF-
DB085_080 schreibt Rauh mit rotem Ku-
gelschreiber, genau wie die Ergänzungen
HEIDRAUHFDB085_053 & HEIDRAUHF-
DB085_054.
Beim erwähnten Lac salé handelt es sich
um den «Farihy masin Ihoda» (frz.: Lac salé
d’Ihoda) südwestlich von Ihoda (siehe Karte 1
sowie Abb. 22 & 23).
AVONIA 36 (2) 2018134
P. in schwarzer Erde
1 x Euph. [orbia] spec.
(coralliform)
73320 dünne, sparrige Äste
1 km vor Tsihombe
73321 Euphorbia alluaudii
Cap. Ste Marie
73322 Euph. [orbia] famatam-
bray 2 x Ihodo
Dieses Vorgehen bei der Numerierung ist ty-
pisch für Rauh. Er numerierte die gesammel-
ten Panzen nicht sofort beim Aufsammeln
im Feld, sondern sammelte mitunter mehrere
Tage lang, legte dabei zu jedem Exemplar ein
Etikett mit Namen und (mehr oder weniger
genauer) Fundortangabe, aber ohne Nummer.
Solche Etiketten von der Reise Madagaskar
1992 haben sich zufällig bei Doubletten erhal-
ten (Abb. 25), die Rauh zur Identikation an
Dieter Wasshausen (Smithsonian Institution,
Washington D.C.) sandte. Wenn er einen Platz
vorfand, an dem er gut arbeiten konnte (z. B.
ein Hotelzimmer mit Tisch), trug er die gesam-
melten Panzen in sein Feldbuch ein und nu-
merierte in der Reihenfolge, in der er sie in die
Hand nahm. So geschieht es nicht selten, dass
ein Fund, den er mehrere Tage später gemacht
hatte, in der Nummernliste vor einem früheren
Fund aufgelistet wird und deshalb eine nied-
rigere Nummer trägt. Die Nummern geben
deshalb weder eine Sammel-Reihenfolge noch
eine Chronologie wieder, noch erlauben sie es,
von der Fundortangabe bei einer Nummer auf
den Fundort der vorangehenden oder folgen-
den Nummer zu schließen. Der Fundort ist nur
durch sorgfältige Analyse der Aufzeichnungen
über den Verlauf der Reise, ggf. unter Hinzu-
ziehung weiterer Informationen (Fotographien,
Herbaretiketten etc.), an den betreenden Ta-
gen sicher zu bestimmen.
Bei C. simoneae liegt die Typlokalität (locus
classicus) also 3 km südlich von Ihoda (oder
Ihodo) an der Straße in Richtung Antaritarika,
das ist bei ca. S25.356411°, E45.688201°. Über
die Verbreitung lässt sich wenig sagen, da die
Datenlage sehr dürig ist. Neben der Typauf-
sammlung gibt es eine weitere von Herman
Petignat aus dem Jahr 1995 ohne genaue Fund-
ortangabe, die unter L 30138 in der Feldnum-
mernliste von John Lavranos aufgeführt wird,
und eine von Lavranos selbst 2004 als L 31783
gesammelte, deren Fundort mit «Madagascar,
Prov. Toliara, Anosy Region, Andemby, SW
of Lake Anony» angegeben wird [L
& M 2017 218], das ist ca. 100 km
westlich des locus classicus. Die Art ist selten in
Kultur, und es existieren davon auch nur sehr
wenige Herbarbelege. Im botanischen Garten
Meise (Belgien) ist unter der Akzessionsnum-
mer 20140057-44 eine Wildaufsammlung in
Kultur, die als Steckling aus dem Botanischen
Garten der Universität Leuven (Belgien) kam,
mit Fundort «Madagascar, Toliara, Itampolo»
(eMail Marc R & Elke B-
, 2018-02-05). Dies liegt ca. 200 km west-
nordwestllich von Ihoda. Der gleiche Fundort
wird auch bei «Cok Grootscholten Succulent
World» unter fotki.com genannt. Im Handel
werden meist nur die bereits erwähnten grü-
nen Formen angeboten, während die Typ-
Form kaum erhältlich ist. Über deren Fund-
orte war nichts in Erfahrung zu bringen. Alle
erwähnten Fundorte liegen nicht weit von der
Küste entfernt, weshalb man das Areal der Art
grob umreißen kann mit: Küstenstreifen an der
Südküste Madagaskars, Prov. Toliara, zwischen
Itampolo und Andemby (Karte 1).
Abb. 17: Corollazipfel von Ceropegia simoneae (Foto Werner Rauh Oktober
1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium HEID)
Ceropegia simoneae (Foto
Werner Rauh Oktober 1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
AVONIA 36 (2) 2018 135
Die aktuelle IUCN Red List [http://www.
iucnredlist.org] führt die Art nicht auf, in der
Red List 1997 hat sie den Status «E» für Endan-
gered = Gefährdet [IUCN 1997 65], wohl we-
gen ihres sehr kleinen Verbreitungsgebiets. Da
seit 1997 Einzelfunde weiter weg von der Typ-
lokalität gemacht wurden, ist das Areal größer,
als es 1997 bekannt war, weshalb die Art evtl.
doch nicht als gefährdet einzustufen ist. C. si-
moneae ist im CITES Anhang II gelistet, d. h.
nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des
Herkunslandes ist ein kommerzieller Handel
zulässig [CITES 1998 262].
2. Typusmaterial
Was ist über das Originalmaterial von C. simo-
neae bekannt? Die wichtigste Quelle hierfür
ist die Typizierung im lateinischen Protolog
[R 1993]:
Holotypus: RAUH 73 113
(Aprilis 1992), in herb. inst.
bot. system. univ. heidelb.
(HEID), in spiritu.
Zwar sind Sammelnummer und -datum
nicht ganz korrekt angegeben, dennoch ist
klar, dass 1. das Typusmaterial im Frühjahr
1992 gesammelt und 2. in Alkohol fixiert
hinterlegt wurde. Ferner gibt der Protolog
Auskunft darüber, dass der Holotypus in
Heidelberg (HEID) deponiert wurde; Typen
in anderen Herbarien sind nicht erwähnt.
Auch wenn die obigen Angaben eindeutig
erscheinen, macht die Typizierung einige
Probleme. Zieht man die sog. «Gartenbank»
zu Rate (Bestandsdatenbank Botanischer
Garten Heidelberg und Herbarium HEID),
dann sind in HEID insgesamt sieben Holo-
typus-Belege hinterlegt, fünf Alkohol-Belege
in spiritu») und zwei Exsiccaten, daneben
ein Alkoholbeleg mit unklarem Typstatus. In
der Städtischen Sukkulenten-Sammlung Zü-
rich (ZSS) gibt es einen weiteren Alkoholbe-
leg von Rauh 73313, der dort als Typmaterial
geführt wird. Ferner ndet sich im Museum
national d’Histoire naturelle Paris ein kurioser
Beleg von C. simoneae, der nichts enthält au-
ßer ca. 6 Fotographien der Typuspanze, wie
sie auch im Archiv des Bot. Gartens Heidel-
berg archiviert sind.
Eine Übersicht über die potenziellen Ty-
pus-Belege gibt die folgende Tabelle:
Abb. 19: Simone Petignat, die Namenspatronin
der neuen Ceropegia (Foto Werner Rauh März
1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Abb. 21: Herman Petignat (Foto Werner Rauh März 1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Abb. 20: Mittagessen im Trockenbusch bei km 37 zwischen Ampanihy
und Androka (Foto Werner Rauh März 1992 / Archiv Botanischer Garten
Heidelberg und Herbarium HEID)
AVONIA 36 (2) 2018136

Nr.
Form  Etiketten
bei Alkoholbeleg: im Glas außen am Glas
HEID 204904 in spiritu größere vegetative
Sprossstücke mit fertilen
Sprossen; kleines Gläs-
chen mit Blüten
Zwei Etiketten:
A. recto: 73313 Ceropegia simoneae | RAUH, nov. Spec.| Ihoda – Tsihombé –
Mad. März 92*
A. verso: 73313 Ceropegia simone | no*
B. recto: 73313 Ceropegia simonei | Ihoda – Süd-Mad. mo. [=nov.] spec»*
Typus 73313 | Ceropegia simoneae | Rauh
| Madagaskar, Ihoda- | Tsihombé | März
1992»°
Weiteres rotes, gedrucktes Etikett von 2003
HEID 204905 in spiritu Blüten an kurzen genera-
tiven Sprossstücken
recto: 73313 Ceropegia | simoneae / | 9.9.92* Rotes, gedrucktes Etikett von 2003
HEID 204906 in spiritu Sämlinge und generative
Sprossstücke mit Blüten
Drei Etiketten:
A. recto: 73313 Ceropegia | simoneae Rauh / Typus | Ihoda – Küstenwald bei*
A. verso: Tsiombe.
B. recto: 73313 Ceropegia | simoneae / Typus*
B. verso: Mad. – Ihoda*
C. recto: C. Simoneae | 4 Wochen alte | Sämlinge*
Deckeletikett: «73313 Typus | Ceropegia
simoneae | Ihoda, Südw. Mad.»*
Weiteres handschriliches Etikett neuerer
Zeit (ca. 2006).
HEID 204907 in spiritu generatives Sprossstück
mit Blüte
recto: «73313 Isotypus | Ceropegia simoneae | Rauh»*
verso: «Didiereaceenbusch – | Ihoda – Tsihombé | SW-Madag, März 1992»*
Handschriliches Etikett neuerer Zeit (ca.
2006).
HEID 204908 in spiritu generative Sprossstücke
und/mit Achselknospen
recto: «Ceropegia simoneae | RAUH | Achselknospen | 73937»* 73937 Ceropegia simoneae | 73313 RAUH.
| Achselknospen |
Ihoda – Südwest- | Madagaskar»*
«73313 Ceropegia simoneae Rauh |
Achselknospen |
Ihoda-Südwest-Madagaskar»°
HEID 204909 in spiritu kurzes vegetatives
Sprossstück mit fertilen
Sprossen und Blüten
zwei Etiketten:
A. recto: «Ceropegia simoneae | RAUH | Typus Ihoda»*
B. recto: «Ceropegia | simoneae. | Typ-Panze»*
«Ceropegia simoneae | Rauh | Ihoda - SW.
Mad.»°
HEID 702538 Herbarbogen Inoreszenzsprosse mit
Blüten in verschiedenen
Stadien der Anthese;
Samentütchen mit
diversen Bruchstücken
Handschri Rauh:
«Rauh | 73313/93 | Ceropegia simoneae RAUH nov spec. | Ihoda bei Tsihombe |
100 m | Trockenbusch | selten | leg.: Rauh März 93 | det.: Rauh»
HEID 702539 Herbarbogen Inoreszenzsprosse mit
Blüten in verschiedenen
Stadien der Anthese;
braunes Samentütchen
mit diversen
Bruchstücken
Handschri Rauh:
«Rauh | 73313 | April 93 | Ceropegia simoneae RAUH | nov spec. | Ihoda bei
Tsihombe, Trockenbusch | 100 m | Trockenwald mit Didiereaceen | leg.: W. Rauh
März 92 | det.: W. Rauh»
P
P03855569
Herbarbogen ca. 6 Fotographien in
Pergamyn-Tüte, davon
zumindest die obere von
der Typpanze (= Abb.
13)
Etikett 1: «Ceropegia simoneae Rauh | DET. 1992»
Etikett 2: «Ihoda | près de Tsihombe | Madagascar»
beide nicht in Rauhs Handschri.
ZSS-010568 in spiritu «(spirit specimen) corp,
fol, in, » = Spross,
Blätter, Inoreszenz,
Blüten
Beleg nicht gesehen. Urs Eggli: Ceropegiea simoneae: Unser Beleg von Rauh
& Petignat 73313 wurde am 8.10.1992 präpariert, und das Material wurde einer
lebenden Panze in der Sammlung von Walter Röösli entnommen. Dazu haben
wir vermerkt <from the same plant where the holotype has been prepared
from>. Daraus ist zu entnehmen, dass der Holotyp erst in Kultur in Heidelberg
angefertigt wurde. E-Mail 2013-01-30
* = Handschri Rauh.
° = zeitgenössische Schreibmaschinenschri.
| = Zeilenumbruch.
AVONIA 36 (2) 2018 137

Nr.
Form  Etiketten
bei Alkoholbeleg: im Glas außen am Glas
HEID 204904 in spiritu größere vegetative
Sprossstücke mit fertilen
Sprossen; kleines Gläs-
chen mit Blüten
Zwei Etiketten:
A. recto: 73313 Ceropegia simoneae | RAUH, nov. Spec.| Ihoda – Tsihombé –
Mad. März 92*
A. verso: 73313 Ceropegia simone | no*
B. recto: 73313 Ceropegia simonei | Ihoda – Süd-Mad. mo. [=nov.] spec»*
Typus 73313 | Ceropegia simoneae | Rauh
| Madagaskar, Ihoda- | Tsihombé | März
1992»°
Weiteres rotes, gedrucktes Etikett von 2003
HEID 204905 in spiritu Blüten an kurzen genera-
tiven Sprossstücken
recto: 73313 Ceropegia | simoneae / | 9.9.92* Rotes, gedrucktes Etikett von 2003
HEID 204906 in spiritu Sämlinge und generative
Sprossstücke mit Blüten
Drei Etiketten:
A. recto: 73313 Ceropegia | simoneae Rauh / Typus | Ihoda – Küstenwald bei*
A. verso: Tsiombe.
B. recto: 73313 Ceropegia | simoneae / Typus*
B. verso: Mad. – Ihoda*
C. recto: C. Simoneae | 4 Wochen alte | Sämlinge*
Deckeletikett: «73313 Typus | Ceropegia
simoneae | Ihoda, Südw. Mad.»*
Weiteres handschriliches Etikett neuerer
Zeit (ca. 2006).
HEID 204907 in spiritu generatives Sprossstück
mit Blüte
recto: «73313 Isotypus | Ceropegia simoneae | Rauh»*
verso: «Didiereaceenbusch – | Ihoda – Tsihombé | SW-Madag, März 1992»*
Handschriliches Etikett neuerer Zeit (ca.
2006).
HEID 204908 in spiritu generative Sprossstücke
und/mit Achselknospen
recto: «Ceropegia simoneae | RAUH | Achselknospen | 73937»* 73937 Ceropegia simoneae | 73313 RAUH.
| Achselknospen |
Ihoda – Südwest- | Madagaskar»*
«73313 Ceropegia simoneae Rauh |
Achselknospen |
Ihoda-Südwest-Madagaskar»°
HEID 204909 in spiritu kurzes vegetatives
Sprossstück mit fertilen
Sprossen und Blüten
zwei Etiketten:
A. recto: «Ceropegia simoneae | RAUH | Typus Ihoda»*
B. recto: «Ceropegia | simoneae. | Typ-Panze»*
«Ceropegia simoneae | Rauh | Ihoda - SW.
Mad.»°
HEID 702538 Herbarbogen Inoreszenzsprosse mit
Blüten in verschiedenen
Stadien der Anthese;
Samentütchen mit
diversen Bruchstücken
Handschri Rauh:
«Rauh | 73313/93 | Ceropegia simoneae RAUH nov spec. | Ihoda bei Tsihombe |
100 m | Trockenbusch | selten | leg.: Rauh März 93 | det.: Rauh»
HEID 702539 Herbarbogen Inoreszenzsprosse mit
Blüten in verschiedenen
Stadien der Anthese;
braunes Samentütchen
mit diversen
Bruchstücken
Handschri Rauh:
«Rauh | 73313 | April 93 | Ceropegia simoneae RAUH | nov spec. | Ihoda bei
Tsihombe, Trockenbusch | 100 m | Trockenwald mit Didiereaceen | leg.: W. Rauh
März 92 | det.: W. Rauh»
P
P03855569
Herbarbogen ca. 6 Fotographien in
Pergamyn-Tüte, davon
zumindest die obere von
der Typpanze (= Abb.
13)
Etikett 1: «Ceropegia simoneae Rauh | DET. 1992»
Etikett 2: «Ihoda | près de Tsihombe | Madagascar»
beide nicht in Rauhs Handschri.
ZSS-010568 in spiritu «(spirit specimen) corp,
fol, in, » = Spross,
Blätter, Inoreszenz,
Blüten
Beleg nicht gesehen. Urs Eggli: Ceropegiea simoneae: Unser Beleg von Rauh
& Petignat 73313 wurde am 8.10.1992 präpariert, und das Material wurde einer
lebenden Panze in der Sammlung von Walter Röösli entnommen. Dazu haben
wir vermerkt <from the same plant where the holotype has been prepared
from>. Daraus ist zu entnehmen, dass der Holotyp erst in Kultur in Heidelberg
angefertigt wurde. E-Mail 2013-01-30
Im Folgenden werden sämtliche aufgeführ-
ten Belege auf ihren tatsächlichen Typstatus
überprü. Hierbei ist zunächst zu prüfen, ob
das Material aus einer einzelnen Aufsammlung
stammt, wie es Art. 8.2 ICN [MN et al.
2012] fordert, sei es ex nat. oder ex cult. Ferner
muss es sich um sog. «Originalmaterial» nach
Art. 9.3 ICN handeln, d. h. um Panzen oder
Panzenteile, die für die Erstbeschreibung he-
rangezogen wurden. Schließlich ist die Frage
zu klären, welche Belege der Autor der Art ein-
deutig als Typus designiert hat.
Bereits die Beantwortung der letzten Fra-
ge reduziert die möglichen Kandidaten. In
der Typizierung steht eindeutig «in spiritu»,
also scheiden die Exsiccatae HEID 702538
& 702539 sowie der Pariser Foto-Beleg P
P03855569 aus, wenngleich er Originalmate-
rial gemäß Art. 9.3 ICN enthält, nämlich «il-
lustrations (both unpublished and published
[...]». Die eindeutige Zuordnung der Belege zur
Typizierung ist zunächst problematisch, weil
im Protolog eine falsche Sammelnummer und
ein falsches Sammeldatum genannt werden:
«73113» statt «73313» und «Aprilis 1992» statt
«Martius 1992». Bei der Nummer 73113 han-
delt es sich aber um eine sog. «Pseudo-Rauh-
Nummer», d. h. Eingangsnummer, für eine
Tillandsia a. aeranthos, die Rauh im Oktober
1991 von Edmund Kirschnek erhalten hatte.
Und im April 1992 war Rauh mit ziemlicher Si-
cherheit schon nicht mehr in Madagaskar. Da-
mit sind diese falschen Angaben als wirkliche
Flüchtigkeitsfehler identiziert.
Der Beleg ZSS-010568 wurde aus der
Sammlung Röösli in Zürich entnommen, ent-
stammt also einer anderen Aufsammlung als
die HEID-Belege. Zudem erwähnt Rauh einzig
HEID als Herbarium, weshalb Typus-Belege
in anderen Herbarien nicht zu erwarten sind.
Bei HEID 204905 ist der Typstatus fraglich, da
dieser Beleg erst 2003 ein rotes Typus-Etikett
erhielt und demnach gar nicht von Rauh desig-
niert wurde. Bei HEID 204908 hatte Rauh eine
falsche Nummer darauf geschrieben («73937»),
was später von einer anderen Hand korrigiert
wurde. Rauh 73937 ist aber die Typaufsamm-
lung von Lomatophyllum belavenokense Rauh
& R. Gerold, das aber unter «Rauh 73987», also
ebenfalls mit falscher Sammelnummer, publi-
ziert wurde.
HEID 204906, 204907 & 204909 sind die
einzigen Belege, die von Rauhs Hand als Ty-
pus gekennzeichnet wurden, HEID 204907
als «Isotypus», die beiden anderen als «Typus».
HEID 204904 enthält keinen handschrilichen
Typus-Vermerk von Rauh, sondern ein ma-
schinenschriliches Etikett aus der Zeit, als die
Art publiziert wurde.
Die Frage, ob die vier Belege HEID 204904,
204906, 204907 & 204909 aus einer einzigen
Aufsammlung stammen, ist nicht zu beantwor-
ten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden sie
zu dem Zeitpunkt, als die Fotos für den Pro-
tolog aufgenommen wurden (Oktober 1992)
von einer Panze im Bot. Garten Heidelberg
Abb. 24: Locus classicus von Ceropegia simoneae,
3 km südlich Ihoda (Foto Werner Rauh März
1992 / Archiv Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID)
Abb. 22: Farihy masin Ihoda (Lac salé d’Ihoda)
(Foto Werner Rauh März 1992 / Archiv
Botanischer Garten Heidelberg und Herbarium
HEID)
Abb. 23: Farihy masin Ihoda (Lac salé d’Ihoda)
(Foto Werner Rauh März 1992 / Archiv Botanischer
Garten Heidelberg und Herbarium HEID)
genommen und in Alkohol xiert. Ein Fi-
xierdatum ist nirgends angegeben. Als Typen
kommen am ehesten die drei von Rauh per-
sönlich gekennzeichneten Belege infrage, bei
HEID 204904 ist dies eher unwahrscheinlich.
Deshalb schlage ich folgende korrekte Typi-
zierung vor:
Ceropegia simoneae R , Trop. Subtrop.
Panzenwelt 85 20–25. 1993. (Neue
Asclepiadaceen aus Madagascar: 20–25).
Typus: Madagascar meridio-occidentalis,
AVONIA 36 (2) 2018138
Prov. Toliara (Tuléar), Reg. Androy, Dist.
Tsihombe, ad viam de Ihoda in directione
Antaritarika, ca. 3 km meridionalis de Ihoda,
100 m.s.m. (~ S25.3564°, E45.6882°), silva
arida cum Euphorbia stenoclada, E. plagiantha
& Alluaudia dumosa, 26 Martius 1992.
Holotypus:
Rauh 73313 (non 73113 sicut scriptum
in protologo) in Herbario Heidelbergense
(HEID), in spiritu sub numeris HEID
204906 (partes corporis et propagines) &
HEID 204909 (corpus vegetativus et caulis
generativa cum oribus);
Isotypus:
HEID 204907 (pars corporis cum ore).
Leg. et praep. ex cult. in hort. bot. Heidelb.
Octobris 1992.
Specimina supplentes:
Rauh 73313, exsiccatae sub numeris HEID
702538 & HEID 702539, specimen solo cum
imaginibus sub numero P P03855569, et in
spiritu sub numeris HEID 204904, HEID
204905, HEID 204908 & ZSS-010568.
3. Danksagung
Zuerst sei der Klaus-Tschira-Stiung
gGmbH Heidelberg für die Finanzierung des
Projektes gedankt, ohne die der Nachlass von
Werner Rauh nie hätte aufgearbeitet werden
können. Prof. Dr. Marcus A. Koch (Direktor
Botanischer Garten Heidelberg und Herba-
rium HEID) danke ich für die Projektleitung
und die Möglichkeit, mit dem Rauh-Material
arbeiten zu dürfen. Besonderen Dank zolle ich
Rauhs Schüler und Freund Prof. Dr. Wilhelm
Barthlott (Bonn), der den Nachlass mit viel
Mühe und Aufwand gesichert und geordnet
hat und bereitwillig Fotos suchte und scannte
(auch wenn davon nur eines druckbar war).
Meinem Kollegen Dr. Peter Sack danke ich für
die vielen Hinweise zu Rauh und die Hilfe im
Herbarium HEID. Dr. Urs Eggli (Sukkulenten-
Sammlung Zürich) danke ich für die stete Be-
reitscha zum Gedankenaustausch und einige
wertvolle Informationen, Mark Follon für die
freundliche Überlassung seiner exzellenten Fo-
tograen, Marc Reynders und Elke Bellefroid
(Plantentuin Meise / Jardin botanique Meise)
für Fundortinformationen sowie Vicki A. Funk
(Smithsonian Institution, Washington DC) für
die Erlaubnis, die beiden nummernlosen Eti-
ketten verwenden zu dürfen.
4. Quellen
WRHP-Datensätze für Rauh 73313
http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/
entry?31666
http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/
entry?31669
http://scriptorium.cos.uni-heidelberg.de/
entry?31686 Karte 1: Ceropegia simoneae

Abb. 25: Zwei Etiketten ohne Nummer vom 26. März 1992: «Operculicarya decaryi» & «Adenia


AVONIA 36 (2) 2018 139
Literatur
A, F.; M, U. (Hrsg., 2002): Sukku-
lenten-Lexikon. Band 3: Asclepiadaceae
(Seidenpanzengewächse). Ulmer Verlag,
Stuttgart.
B, S.P.; & C, G. (2015): Ceropegia
terebriformis Bester Apocynaceae, Ascle-
piadoideae – Ceropegieae. In: Flowering
Plants of Africa 64: 108–117.
CITES (1998): Checklist of CITES Species.
[online: https://biodiversitylibrary.org/
page/31115593]
E, U. (1994): Sukkulenten. Ulmer Ver-
lag, Stuttgart.
K, M.A.; S, C.N.; K, M.;
S, P. (2013): A treasure trove of plant
biodiversity from the 20th century: the
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Christof Nikolaus Schröder,
Universität Heidelberg,
Botanischer Garten Heidelberg und
Herbarium HEID,
Im Neuenheimer Feld 361,
69120 Heidelberg,
E-Mail: schroeder@uni-heidelberg.de
Karte 2: Locus classicus
Ausschnitt aus Blatt 11 «Ampanihy» der «Sarintanin’i Madagasikara / Carte de Madagasikara» (1:500.000), Kartengraphik: CNS
Ceropegia simoneae (Foto Werner Rauh Oktober 1992 / Archiv Botanischer
Garten Heidelberg und Herbarium HEID.).
AVONIA 36 (2) 2018140
Article
Full-text available
Succulent plants and especially cacti require specific botanical terms for their morphological description. Podarium is one such term, used mostly to designate the spine-bearing formations in cacti and thorny succulent euphorbias. The analysis of specialized literature reveals its use by various authors with different meanings. The term is present in dictionaries or specialised glossaries only in the last 30 years, and the definitions are quite varied. The synonymous terms used over time in different languages show that there is no unity regarding the definition of the term, but also regarding the way in which the formation it defines is understood.
Technical Report
Full-text available
Pachliopta aristolochiae has been assessed as Least Concern. In 1985, Collins and Morris listed this species as 'generally common and not threatened'. It appears that this species is still very common and widespread, with an estimated extent of occurrence of around 20 million km2. Although some localized threats may be present, in general, this species appears to be thriving and has been recorded in a number of different habitats including urban areas.
Article
Pollination in the genus Ceropegia L. (Apocynaceae: Asclepiadoideae–Ceropegieae) in East Africa is discussed based on field observations and herbarium studies. All inferred or confirmed pollinators are small, mostly female dipteran flies, c. 2.5mm long, which carry pollinaria on their proboscis. Identified putative pollinator flies belong to families Milichiidae, Chloropidae and Ceratopogonidae. The most important factors for an insect to effect pollination appear to be the appropriate overall size, i.e. small size of c. 3×;3mm at most, and appropriate mouth parts, i.e. extendible probosces with suitable surfaces and adjacent pads on which a pollinarium can attach. The complex and diverse floral morphology of the tubular flowers and their disposition as well as other commonly occurring features namely, diverse interior and exterior coloration, diverse scents, secretions such as nectar and water droplets, vibratile corolla lobes and hairs, specialized hairs, interior sculpturing, sliding zones and differential lighting within the flower are important mechanisms for attracting and detaining insect pollinators.
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The plant gatherings and other vouchers of John J Lavranos -An interpreted checklist from 1954 to
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