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Abstract

Die Versorgungssituation von Menschen mit organisierten und/oder rituellen Gewalter-fahrungen gilt unter Betroffenen sowie Fachexpertinnen und Fachexperten seit langem als unzureichend. Häufige psychische Folgen sind komplexe posttraumatische und dissoziative Störungen, vor allem die Dissoziative Identitätsstörung, deren Behandlung als besonders herausfordernd angesehen wird. Trotz zahlreicher Studien zu sexualisierter Gewalt, Traumafolgen und Traumatherapie gibt es bisher kaum empirische Daten zu Vorkommen, psychischen Folgen und Behandlung von organisierten und rituellen Gewalterfahrungen. Ziel der Studie ist es, die Erfahrungen von Betroffenen wissenschaftlich zu erfassen, um charakteristische Gewaltformen und deren Auswirkungen genauer zu verstehen und die Versorgung zu verbessern. Über einen umfangreichen anonymen Online-Fragebogen wurden Angaben von 165 selbstdefinierten Betroffenen erfasst. Die Ergebnisse der Befragung dokumentieren schwere sexualisierte Gewalterfahrungen und psychische Belastungen sowie die häufige Inanspruchnahme von Therapien. Es zeigt sich eine insgesamt schwierige Versorgungssituation bei oft noch anhaltenden Gewalterfahrungen durch organisierte Tätergruppierungen. Die Ergebnisse der Online-Befragung werden unter Einbezug psychotraumatologischer Theorien, traumatherapeutischer Behandlungsansätze und ethischer Implikationen diskutiert.

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... Verfügbar unter: https://www.aufarbeitungskommission.de/wp-content/uploads/Zu sammenfassungen-_Forschungsprojekt-Organisierte-Rituelle-Gewalt.pdf nisierter und / oder ritueller sexueller Gewalt sowie auf die Erfahrungen von Fachpersonal in der Arbeit mit entsprechend selbst-definierten Betroffenen (Behrendt et al., 2020;Kraus et al., 2020;Nick et al., 2018Nick et al., , 2019Nick et al., , 2021Schröder et al., 2018;Schröder, Behrendt et al., 2020a, 2020bSchröder, Nick et al., 2020 fenden angegeben haben, nicht zur intendierten Zielgruppe zu gehören. Die operationale Definition der Zielkonstrukte organisierte Gewalt und rituelle Gewalt erfolgte in Anlehnung an Salter (2017), wonach für organisierte Gewalt die folgenden Punkte kennzeichnend seien: Sexualisierte Gewalt, die von mehreren Tätern an mehreren Opfern wiederholt und geplant verübt wird, und zwar über einen mehrjährigen Zeitraum, unter Umständen in Verbindung mit der Herstellung von Missbrauchsabbildungen oder Zwangsprostitution. ...
... Demgegenüber wurde rituelle Gewalt, wiederum unter Berufung auf Salter, dahingehend abgegrenzt, dass zusätzlich zur organisierten Gewalt "(schein-) ideologisch oder religiös geprägte Sinngebungen" hinzukommen würden, "z. B. in satanistischen oder faschistischen Gruppierungen, Sekten oder Kulten" (Nick et al., 2018, S. 245 Gedächtnispsychologisch unplausible Angaben Die bei Nick et al. (2018) fehlende Darstellung der kritischen Perspektive auf rituelle sexuelle Gewalt wiegt umso schwerer, als ein erheblicher Anteil der Teilnehmenden genau diejenigen gedächtnispsychologisch unplausiblen Angaben machte, die schon in vergangenen wissenschaftlichen Diskussionen Skepsis ausgelöst haben. So lag der dokumentierte Median für das Alter der Teilneh-mer_innen (n = 109), in dem die organisierte/ rituelle sexuelle Gewalt begonnen habe, bei zwei Jahren. ...
... Bauer (Fawcett et al., 2013;Steblay et al., 1992), sodass keineswegs eine Verdrängung kompletter Ereignisse damit gemeint ist, sondern vielmehr eine Lenkung der Aufmerksamkeit: Stress erhöht die Aufmerksamkeit für Informationen, die für die aktuellen Ziele einer Person relevant sind (Levine & Edelstein, 2009). Studien, in denen traumatische Ereignisse sichergestellt wurden, dokumentieren entsprechend vielfach das Problem der Betroffenen, nicht vergessen zu können (Eth & Pynoos, 1994;Wagenaar & Groeneweg, 1990;Kuch & Cox, 1992;McNally, 2005;Pynoos & Nader, 1988) und unter Intrusionen zu leiden (Holmes & Bourne, 2008;Krans et al., 2009 Nick et al. (2018), sich aktuell daran zu erinnern, Opfer von organisierter oder ritueller Gewalt zu sein, und fast 75 % gaben an, an einer PTBS zu leiden. ...
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Zusammenfassung: Unter ritueller sexueller Gewalt werden Formen organisierten sexuellen Missbrauchs verstanden, die ideologisch geprägt sind und von mehreren Täter_innen über längere Zeiträume ausgeübt werden. Üblicherweise wird in Verbindung mit dem Phänomen von Prozessen absichtlicher Persönlichkeitsspaltung, induzierten Amnesien und Instruierbarkeit der Opfer ausgegangen. Im Zuge eines Projekts, das durch die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert worden ist, wurden mehrere Veröffentlichungen erstellt, darunter eine Online-Umfrage an 165 selbst-definierten Betroffenen ( Nick et al., 2018 ; https://doi.org/10.21706/TG-12-3-244 ). Der vorliegende Beitrag setzt sich insbesondere mit der Ergebnisinterpretation der Studie von Nick et al. kritisch auseinander. Angesichts umfangreicher empirischer und theoretischer Literatur sind drei Punkte festzuhalten: 1) Sowohl die Angaben zu Amnesie als auch zum Wiedererinnern erscheinen gedächtnispsychologisch unplausibel. 2) Die Angaben über erlittenen rituellen sexuellen Missbrauch sind alternativ durch suggestive Prozesse erklärbar. 3) Es liegen keine belastbaren Belege für Phänomene wie die intentionale Persönlichkeitsspaltung vor. Angesichts der möglichen Gefahren für Betroffene (Bestärkung suggerierter Scheinerinnerungen, nicht-hilfreiche Therapie / Beratung) ist ein vorsichtiger Umgang mit Behauptungen über die Existenz von ritueller sexueller Gewalt geboten, auch im Rahmen öffentlich geförderter Projekte.
... The publications authored by Briken, Schröder, and their colleagues (e.g., Nick et al., 2018;Schröder et al., 2020) contribute to the regressive trend by presenting what appears to be scientific support for the existence of mind control. A fundamental characteristic of organized ritual sexual abuse (ORA) involving mind control is the deliberate splitting of the victim's personality, which allows the perpetrators to exert control and induce amnesia. ...
... A fundamental characteristic of organized ritual sexual abuse (ORA) involving mind control is the deliberate splitting of the victim's personality, which allows the perpetrators to exert control and induce amnesia. This phenomenon was thoroughly investigated by Briken and colleagues and explicitly defined as 'mind control' in the initial questionnaire instructions of the research group's inaugural empirical study (Nick et al., 2018). Through their survey methodology, the research group was able to substantiate their assumptions regarding the existence of this phenomenon, with 129 out of 165 respondents reporting a deliberate splitting of their personality into "internal parts with specific functions" (Nick et al., 2018, p. 252). ...
... The research by Briken, Schröder, and colleagues, including works such as Nick et al. (2018), seems to overlook the existing body of research related to points 5 to 9. In the following sections, we will elucidate this by examining six arguments presented by Schröder et al. (2023) in response to Niehaus and Krause (2023) with reference to other publications by the same research group, including Schröder et al. (2020). Schröder et al. (2023) allude to an asserted research gap, stating: "The work of the Independent Inquiry was thus challenged by the demands of this group on the one hand and the gaps in scientific literature on the other. ...
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In our 2023 paper by Niehaus and Krause, we aimed to demonstrate how certain representatives in social sciences, psychiatry, and psychotherapy, who were well-connected, challenged the use of scientifically-based methods in sex criminal proceedings with questionable arguments. This group advocated for a psychotraumatological perspective in criminal proceedings, all while ignoring empirical facts, including the presence of false memories. Within this group, a subgroup appeared in our view especially questionable as they proposed the existence of mind control through planned personality splitting and induced amnesia, along with the targeted control of personality states in the context of organized ritual sexual abuse (ORA). As elaborated in our original paper, the research group led by Briken played a crucial role in substantiating these questionable arguments with what they considered scientific evidence. The recent claim by Schröder et al. (2023) that they never asserted the existence of the phenomenon under investigation is inconsistent with their own prior publications. For instance, they explicitly discussed the necessity of "educational outreach" and the development of a new narrative that challenges the prevailing "narrative of ritual abuse," characterized by "disbelief". They argued that this narrative delays the scientific study of this form of abuse and obstructs the discovery of ORA structures (Schröder et al., 2020, p. 250; these as well as all the following German-language quotations were translated by the authors). Such claims, detached from evidence, are already having real-world implications in both legal and therapeutic contexts. In their present critique of Niehaus and Krause (2023), Schröder et al. (2023) argue that our accusations are unjustified. In this response, we aim to demonstrate that, contrary to their claims, Schröder et al. (2023) have, through their arguments, inadvertently highlighted the research group's apparent omission of the existing body of research on ORA and false memories in their published works.
... Those who deal with organized violence in a scientific context should distinguish between phenomena that unquestionably exist (e.g., child pornography rings, sexual abuse in the church) and those phenomena whose existence (e.g., satanic perpetrator circles that remotely control children via targeted personality splitting and mind control) must be considered improbable from any neutral scientific perspective based on the current state of knowledge. However, Nick, Schröder, Briken, and Richter-Appelt (2018) refer to the work of Miller (2014), in which detailed accounts of blood sacrifices at specific dates of the satanic calendar and also of targeted personality splittings are reported in order to make the victims controllable and, for example, to use them as breeding machines with the help of which infants are bred and then born, raped, killed and eaten on specific festivals, as determined by the satanic calendar. With its questionable methodological procedure, the research group succeeds in classifying scientifically extremely unlikely phenomena as very probable: 48.5 % of the respondents reported having been victims of satanic perpetrator circles and approximately 85 % reported a targeted splitting of their personality by perpetrators (Nick et al., 2018). ...
... However, Nick, Schröder, Briken, and Richter-Appelt (2018) refer to the work of Miller (2014), in which detailed accounts of blood sacrifices at specific dates of the satanic calendar and also of targeted personality splittings are reported in order to make the victims controllable and, for example, to use them as breeding machines with the help of which infants are bred and then born, raped, killed and eaten on specific festivals, as determined by the satanic calendar. With its questionable methodological procedure, the research group succeeds in classifying scientifically extremely unlikely phenomena as very probable: 48.5 % of the respondents reported having been victims of satanic perpetrator circles and approximately 85 % reported a targeted splitting of their personality by perpetrators (Nick et al., 2018). Hence, Nick et al. (2018) seem to be scientifically confirming the professionally highly questionable basic idea of an organized and targeted personality splitting and remote control of individuals, and they publish this repeatedly, although from a methodological point of view, their findings have no validity at all. ...
... With its questionable methodological procedure, the research group succeeds in classifying scientifically extremely unlikely phenomena as very probable: 48.5 % of the respondents reported having been victims of satanic perpetrator circles and approximately 85 % reported a targeted splitting of their personality by perpetrators (Nick et al., 2018). Hence, Nick et al. (2018) seem to be scientifically confirming the professionally highly questionable basic idea of an organized and targeted personality splitting and remote control of individuals, and they publish this repeatedly, although from a methodological point of view, their findings have no validity at all. This is how scientists with a research mandate from the German government contribute to spreading unscientific concepts and supporting them with seemingly scientific evidence. ...
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In the past, empirical research findings from psychosciences contributed to avoiding erroneous judgments and decisions in criminal proceedings. However, for some time now, developments have arisen that threaten to reverse the achievement at the turn of the millennium that introduced a clear scientific orientation into sex offense proceedings. This article highlights five retrograde developments and uses three examples to illustrate how these developments can interact and, in particular, offer a purported explanation for a lack of memory of experienced abuse. This creates a breeding ground for the formation of false memories that cause suffering in both psychotherapy and criminal proceedings, and it significantly increases the risk of erroneous decisions in criminal proceedings on sex offenses in German-speaking countries.
... B. Zwangsprostitution, Menschenhandel und sogenannter Kinder-/Gewaltpornografie) verbunden [2,3]. Ein Großteil von 165 Betroffenen aus Deutschland, die im Rahmen einer anonymen Onlinestudie befragt wurden, berichteten, über die eigene Familie in das organisierte Netzwerk gelangt zu sein [4] und dass bereits die Elterngeneration darin aufgewachsen sei [5]. Von den 117 Anhörungen und Berichten aus dem Kontext organisierter Gewalt wurden in 42 Fällen sogenannte "rituelle" Strukturen deutlich [1], die sich durch (Schein-)Ideologien auszeichnen, welche zur Sinngebung, Rechtfertigung und Intensivierung von Gewalt, zur Bindung von Personen an die Täter_innen-Gruppe und zum Machterhalt der Täter_innen dienen können [1, 3, 6]. ...
... Darüber hinaus entwickeln Personen aus ORG-Strukturen oft weitere Traumafolgestörungen [4, 14,15], wie komplexe posttraumatische Belastungsstörungen und somatoforme Dissoziationssymptome, die in rituellen noch stärker auftreten als in organisierten Gewaltkontexten [4]. Ein Ausstieg aus dem Gewaltumfeld wirkt sich positiv auf die psychische Symptombelastung aus [4], wobei viele Betroffene einen Mangel an professioneller Unterstützung bei Ausstiegsversuchen und in der medizinischen/psychotherapeutischen Versorgung benennen [5,16]. Diese Versorgungslücke beruht, nach der Einschätzung der UKASK und einer Befragung unter deutschen Fachkräften mit Kontakt zu Kindern und Jugendlichen, unter anderem auf einer ausgeprägten Skepsis aufseiten psychosozialer Fachpersonen [1,17]. ...
... [29,30] und der Justiz [31,32] eine schwer berechenbare Herausforderung darstellen. Darüber hinaus ist die Diagnose einer DIS in der alltäglichen klinischen Praxis oft unbekannt oder nicht anerkannt [10], was nach Angaben der von ORG betroffenen Personen zu häufigen Fehldiagnosen führt [4] und zur mangelhaften Versorgungssituation [5,16] beiträgt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind professionelle Informations-und Anlaufstellen für eine geschützte Ausstiegsbegleitung, eine dauerhafte finanzielle Unterstützung der Fachberatungsstellen und Opferver-bände, bedarfsgerechte und qualifizierte Therapiemöglichkeiten sowie eine Reform des Opferentschädigungsrechts nötig [1]. ...
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Zusammenfassung Ziel der Studie Untersuchung sexuellen Kindesmissbrauchs in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen (d. h. vernetzte Täter_innengruppen mit ideologischen Hintergründen). Methodik Es wurden 33 Berichte von Betroffenen und Zeitzeug_innen mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Dabei wurden in Bezug auf die Fragestellung, welche Faktoren die Aufdeckung solcher Strukturen erschweren, induktiv Kategorien gebildet. Ergebnisse Die Ergebnisse legen nahe, dass verschiedene (Beziehungs-)Aspekte dreier wechselseitig interagierender Personengruppen die Aufdeckung solcher Strukturen erschweren können: Täter_innen, die Betroffenen und andere Personen (z. B. im direkten Umfeld der Betroffenen und in der Gesellschaft). Schlussfolgerung Um die beschriebenen Systemfaktoren im Sinne einer verbesserten Aufdeckung dieser Gewaltstrukturen positiv beeinflussen zu können, ist eine sachliche Wissensvermittlung an verschiedene Institutionen der Gesellschaft notwendig.
... die Ausnutzung psychologischer Grundbedürfnisse und die emotionale Deprivation im Kindesalter sowie die gezielte Manipulation des Realitätsbewusstseins der Opfer durch sog. »Gaslighting« (Behrendt et al., 2020;Igney, 2022;Nick et al., 2018;Schröder, Behrendt et al., 2020b;UKASK, 2019a). 2 (ii) Zudem werde physische Gewalt angewandt (Behrendt et al., 2020;Schröder, Behrendt et al., 2020b). Betroffenenberichten zufolge würden diese späterhin gezwungen, selbst Gewalttaten auszuüben und somit Täter:innen zu werden (Behrendt et al., 2020;Igney, 2021 ...
... WHO, 2022), womit für Betroffene die Entwicklung von unterschiedlichen Traumafolgestörungen wahrscheinlich ist. Ihre jeweiligen Symptome und Diagnosen betreffend, zeichneten Betroffene im Selbstbericht ein recht heterogenes Bild: Während in einer Studie Depressionen (87,3 %), komplexe PTBS (84,8 %) und Dissoziative Identitätsstörung (DIS, 83,6 %) für die Lebenszeitprävalenz am häufigsten genannt wurden (Nick et al., 2018), zeigte eine andere Studie (Schröder, Behrendt et al., 2020a), dass vorrangig DIS als Folge andauernder Gewalt benannt wurde (65,9 %), weniger Diagnosen von komplexer PTBS (29,3 %), Depressionen oder Angststörungen (je 26,8 %). Zumindest diejenigen Betroffenen, die aktiv eine Therapie suchen oder wissenschaftlichen in Befragungen Auskunft geben, sind zu einem Großteil weiblich (95,8 %, Nick et al., 2018;82,9 %, Schröder, Behrendt et al., 2020a). ...
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Auch weit mehr als 30 Jahre nach dem Ende der DDR und der SED-Diktatur wirken die Folgen des erlittenen Unrechts in den Betroffenen, aber auch in der Gesellschaft nach. Insbesondere gesundheitliche Folgen haben langfristige Auswirkungen auf die Lebensqualität. Die Autor*innen betrachten neben der Stigmatisierung Betroffener in der Öffentlichkeit auch die Auswirkungen von Stress bei nicht-strafrechtlicher Repression, die Nachwirkungen des Leistungssportsystems der DDR oder die Folgen des größten Medizinskandals der DDR-Geschichte, der Hepatitis-C-verseuchten Anti-D-Prophylaxe. Sie gehen außerdem auf den Umgang der Gesellschaft mit Betroffenen ein, beispielsweise im Beratungssektor, und stellen Konzepte zur besseren Vernetzung und Weiterbildung von Beschäftigten im Hilfesystem dar. Mit Beiträgen von Annemarie Bierstedt, Marie Blume, Veronika Engert, Eva Flemming, Jörg Frommer, Adrian Gallistl, Diana Krogmann, Aylin Kuruçelik, Philipp Laue, Anne Maltusch, Ruth Marheinecke, Kris Per Schindler, Nico Schneider, Georg Schomerus, Florian Schoppe, Tobias Schott, Carsten Spitzer, Bernhard Strauß und Anne Weiß
... The research group ought to explore this phenomenon as a socially constructed subcategory of child sexual abuse. The Independent Inquiry and the publications of the research group adhered to the most accurate definitions for this phenomenon at that time Kraus et al., 2020;Nick et al., 2018;. The aim of the study was explicitly not to gather prevalence data for organized and ritual child sexual abuse or to assess the credibility of the reports. ...
... Niehaus and Krause state that «Nick et al.'s (2018) conclusions claim to describe a real phenomenon». However, no such claim is made in the criticized article. ...
... Der Aufbau von Vertrauen in der therapeutischen Beziehung und eine Reduktion der dissoziativen Symptomatik sind bei anhaltender Reviktimisierung besonders schwer Middleton, 2013). Betroffene schildern, dass ihnen vom Täter*innenkreis auch brutal vermittelt wird, wie aussichtslos die Suche nach Hilfe und Ausstieg sei (Nick et al., 2018;. Erst wenn im Rahmen einer traumaspezifischen Psychotherapie die dissoziativen Symptome reduziert werden und eine Kooperation der Persönlichkeitsanteile untereinander möglich wird, können destruktive Bindungen an die Täter*innen langsam gelöst werden (Huber, 2011;Fliss, 2013Fliss, , 2019. ...
... Diese Haltung wurde in einer großen internationalen Studie zu ORG von 46 % der teilnehmenden Betroffenen und von 63 % der befragten Unterstützer*innen befürwortet (Rutz et al., 2008). Zugleich wenden sich Betroffene oft nicht an das psychosoziale Hilfesystem aufgrund der Angst, dass ihnen wegen der Art der Gewalterfahrungen und traumabedingter Erinnerungslücken nicht geglaubt wird und sie für ver-rückt erklärt werden (Nick et al., 2018;Barron et al., 2015;Miller, 2014;Fliss, 2019). Eine Behandlung fordert den Psychotherapeut*innen insgesamt eine hohe Integrationsleistung ab, um angesichts dieser komplexen Anforderungen eine fachlich und ethisch verantwortliche Arbeit zu leisten. ...
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Zusammenfassung: Hintergrund: Seit vielen Jahren nehmen Betroffene von Organisierter und Ritueller Gewalt (ORG) psychotherapeutische Angebote der Regelversorgung in Anspruch. Oft gilt die Behandlung durch anhaltende Gewalt -erfahrungen und die Komplexität der Traumafolgestörungen als schwer. Empirisch ist bisher wenig darüber bekannt, welche Therapiemethoden und -interventionen angewandt und von Betroffenen/Psychotherapeut*innen als wirksam erachtet werden. Ungeklärt ist auch, wie spezifisch die Behandlungsansätze und das Wissen von Psychotherapeut*innen hinsichtlich ORG sein sollten und in welcher Form bestehende therapeutische Konzepte angepasst werden. Methodik: Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) förderte, wurden Betroffene von ORG und psychosoziale Fachpersonen, die Klient*innen mit ORG Erfahrungen begleitet haben, anonym befragt. Insgesamt haben innerhalb von zwei Online-Befragungen jeweils 158 Betroffene von ihren eigenen Psychotherapien berichtet, und 98 Psychotherapeut*innen/Psycholog*innen machten Angaben zu erfolgten Therapien von Klient*innen mit ORG-Erfahrungen. Ergebnisse: In der Behandlung der Folgen von ORG haben Psychotherapeut*innen/Psycholog*innen manualisierte, evidenzbasierte Psychotherapiemethoden wie Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) für weniger wirksam erachtet und seltener angewandt als andere Interventionsformen. Im Vergleich zu den psychotherapieerfahrenen Betroffenen der Studie schätzten Behandler*innen den Nutzen manualisierter Methoden jedoch positiver ein. Beide Gruppen bewerteten besonders die Arbeit mit dissoziativen Persönlichkeitsanteilen und traumaspezifischen Stabilisierungsübungen als hilfreich.
... Die Ergebnisse legten weiterhin nahe, dass ideologische Hintergründe mit einer besonders starken psychischen Belastung einhergingen, wobei depressive Störungen, (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörungen und dissoziative Identitätsstörungen am häufigsten genannt wurden [9]. Die psychischen Folgen extremer Gewalt und der weitreichende (teilweise den Ausstieg überdauernde) Einfluss der Täter_innengruppen stellen besondere Hürden für die Versorgung Betroffener dar [10][11][12]. Bei 96 % mit ambulanter Psychotherapieerfahrung und 64 % mit stationärer Klinikerfahrung schien die im Internet rekrutierte Stichprobe von Personen, die ORG-Erfahrungen in Deutschland berichteten, gut in das Gesundheitssystem integriert gewesen zu sein [9]. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse sollte jedoch bedacht werden, dass eine Stichprobe, die über neun Psychotherapeutenkammern sowie Homepages und E-Mail-Verteiler von psychosozialen Netzwerken rekrutiert wurde, eine geringe Generalisierbarkeit auf die Gesamtpopulation der Betroffenen von ORG in Deutschland aufweist und vermutlich einen therapieerfahre- ...
... Es zeigt sich dennoch eine übereinstimmende Assoziation hinsichtlich ORG und dissoziativen Identitätsstörungen, die bereits in vorherigen Studien und Berichten aus der psychosozialen Praxis deutlich wurde [8,21,22]. Dissoziative Störungen und (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörungen stellen eine große Herausforderung für das psychosoziale und psychiatrische Versorgungssystem dar [10,11,23], was einen dringenden Informations-und Fortbildungsbedarf impliziert. Die Nutzung des psychosozialen Gesundheitssystems in Bezug auf Psychotherapie und Klinikaufenthalte erwies sich in den Angaben der Anhörungen/Berichte als niedriger im Vergleich zu Angaben in der beschriebenen Online-Studie [9]. ...
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Zusammenfassung Sexueller Kindesmissbrauch in organisierten Strukturen wird durch kommerzielle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch vernetzte Täter_innengruppen charakterisiert. Rituelle Strukturen zeichnen sich darüber hinaus durch ideologische Sinngebungen aus (z. B. Sekten). Methodik Mittels einer quantifizierenden Inhaltsanalyse wurden 41 vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte von Betroffenen und Zeitzeug_innen ausgewertet, die aus dem Kontext organisierter und ritueller Gewalt (ORG) bei der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) eingegangen sind. Ergebnisse Am häufigsten wurden rechtsextreme, satanistische und religiöse Ideologien beschrieben. Als Täter_innen wurden, neben Fremdtäter_innen, meistens der eigene Vater sowie, in der Hälfte der Berichte, zusätzlich die eigene Mutter genannt. Als Folge der Gewalt wurden vorrangig dissoziative Identitätsstörungen berichtet, die eine Herausforderung für psychosoziale und psychiatrische Fachpersonen darstellen. Diskussion Es ist notwendig, Personen, die in den Versorgungsstrukturen des Gesundheitssystems mit schwer traumatisierten Personen in Kontakt kommen, über ORG und die psychischen Folgen extremer Gewalt zu informieren.
... Entsprechende Forschungen dazu wurden von der Hamburger Arbeitsgruppe (z. B. Nick et al., 2018;Nick et al., 2019;Schröder et al., 2018;Schröder et al., 2020) (Gast et al., 2006). Es finden sich regelmäßig eine Vielzahl an Vordiagnosen und komorbiden Diagnosen (Dammann & Overkamp, 2011;Rodewald et al., 2011). ...
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Die dissoziative Identitätsstörung wird als schwere Bindungsstörung und Traumafolgestörung angesehen und gilt hinsichtlich der Diagnosestellung und Behandlung als anspruchsvoll. Im Beitrag geht es um die Kontextualisierung der gegenwärtigen Debatte über diese Erkrankung. Dabei werden zunächst die aktuellen, polarisierenden medialen und wissenschaftlichen Angriffe skizziert und als mögliche Backlash-Bewegung auf die erschütternden Befunde der Aufarbeitungskommission zu Fragen des sexuellen Missbrauchs eingeordnet. In diesem Zusammenhang wird auch das Spannungsfeld zwischen Traumatherapie einerseits und Rechtspsychologie andererseits beschrieben sowie die schwierige Frage zur Validität von Erinnerungen im Kontext dissoziativer Erkrankungen. Anschließend wird das Störungsbild der dissoziativen Identitätsstörung vorgestellt, einschließlich der klinischen Symptome und der Möglichkeit ihrer evidenzbasierten Behandlung. Es folgt die Rezeptionsgeschichte der Erkrankung, wobei eine charakteristische Traumadynamik herausgearbeitet wird. Diese der Störung inhärenten Dynamik ist dabei auch systemisch und gesellschaftlich wirksam, begünstigt kollektive Abwehrprozesse und führt zu Fehlvorstellungen und Mythenbildung über die Erkrankung. Schließlich wird gezeigt, wie diese Dynamik immer wieder auf verschiedenen Ebenen reflektiert werden muss, um Polarisierungsund Abwehrprozessen entgegenzuwirken und um stimmige Angebote für und mit Betroffenen zu entwickeln.
... Review) veröffentlicht (z. B.Behrendt et al., 2020;Kraus et al., 2020;Nick et al., 2018;Schröder et al., 2020).Zu den wichtigsten Kritikpunkten und Missverständnissen im Einzelnen: ...
... Damit wird spezifiziert, dass Betroffene von sexueller Ausbeutung vor allem über eine Gegenleistung gezwungen werden. In der Literatur zu organisierter sexualisierter (und ritueller) Gewalt zeigt sich dagegen, dass der Großteil einer online und anonym erhobenen deutschen Stichprobe selbst identifizierter Betroffener bei den Eltern aufgewachsen ist (Nick et al., 2018). Die Beschreibungen der Taten und der bereits erwähnten Familiensysteme im Rahmen von organisierter sexualisierter (und ritueller) Gewalt legen zudem nahe, dass die Gewalt eher im Rahmen des eigenen Zuhauses stattfindet und als Druckmittel und Täterstrategien vor allem schwere Gewalttaten, Bedrohung sowie Konditionierung und »Aufspaltung« dienen (Behrendt et al., 2020). ...
... Additionally, the fact that only two perpetrators were most frequently mentioned, and no or only few other victims, suggests this may not be sufficiently differentiated from other types of multi-or co-perpetrator abuse (e. g., Cockbain et al., 2014). Very few participants did mention offense and perpetrator characteristics matching those often described in the context of ORA (e. g., Nick et al., 2018;Young et al., 1991), such as groups of more than three perpetrators, large groups of victims, forced perpetration, torture and sadism, commercial sexual abuse (use of digital media, monetary payment) and severe emotional violence, such as being locked in a dark room. ...
... Bei der Sichtung der vorliegenden Literatur fällteinerseits auf, dass vieleStudienauf selektiven Samples betroffener Patient:innen und Fachkräfte basieren [1, 23,24], und andererseits, dass sich die Verbreitung von "Fachwissen" im Bereich ritueller Gewalt bisher auf einen engen Kreis von Therapeut:innen beschränkt, welche hauptsächlich nicht datenbasiert vorgehen. Damit divergiert die Forschung hinsichtlich ritueller Gewalt von allen anderen Bereichen der Gewaltforschung. ...
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Zusammenfassung Hintergrund Hintergrund des Beitrags bildet die polarisierte mediale Debatte um rituelle sexuelle Gewalt gegen Kinder. Es haben sich zwei Lager gebildet, die sich gegenüberstehen und denen ein sachlicher Austausch miteinander nicht möglich ist. Ziel Der Artikel verfolgt daher das Ziel, einen klinischen Beitrag zur Überbrückung der Differenzen zu leisten und argumentiert vor allem im Sinne des Wohls von Patient:innen dafür, sich auf eine Evidenzbasierung sowohl in der Krankenbehandlung als auch im wissenschaftlichen Diskurs zu besinnen. Material und Methoden Der Beitrag basiert auf der kritischen Auseinandersetzung mit exemplarischer Fachliteratur, öffentlichen Untersuchungsberichten zu Fehlbehandlungen vor allem in der Schweiz sowie auf die Medienberichterstattung. Ergebnisse In bestimmten psychotraumatologischen Kreisen sowie in den Medien (gerade auch in sozialen Medien auf Plattformen wie Telegram) ist ein Verschwörungsnarrativ über ein großes Täter:innennetzwerk, welches im rituellen Kontext Kindern schwerste Gewalt antue, präsent. Ein unkritischer Glaube z. B. an Konzepte wie „mind control“ (Vorstellung eines absichtlichen und planvollen Herbeiführens einer dissoziativen Identitätsstörung) hat zu Fehlbehandlungen von Patient:innen sowie im Gegenzug zu einem grundlegenden Misstrauen gegenüber deren Aussagen geführt. Dadurch droht diesen ohnehin vulnerablen Patient:innen weiterer Schaden, was den basalen Prinzipien medizinischer Ethik widerspricht.
... Wie einleitend angeführt wurde, wird im Kontext ritueller sexueller Gewalt auf den Einfluss sogenannter »Mind Control«-Methoden hingewiesen, infolge derer sich die (entwickelnde) Persönlichkeit in verschiedene Identitäten aufteile. Die so entstandenen Persönlichkeitsanteile könnten von Täterinnen und Tätern gezielt angesprochen werden, um auf diese Weise unentdeckt Missbrauchshandlungen begehen zu können (Behrendt, Nick, Briken & Schröder, 2020;Miller, 2014;Nick et al., 2018;Nick, Schröder, Briken & Richter-Appelt, 2019). Informationen über dieses Phänomen basieren ausschließlich auf den Angaben von Personen, die von entsprechenden Erfahrungen berichten (Mokros et al., in Druck). ...
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19 reportpsychologie ‹49› 02|2024 Einleitung Obwohl die aussagepsychologische Begutachtung der Glaubhaftigkeit von Zeuginnen-/Zeugenaussagen in Sexualstrafverfahren seit Jahrzehnten im deutschen Rechtswesen fest etabliert, hinsichtlich ihrer Grundlagen empirisch belegt und durch die höchstrichterliche Rechtsprechung wiederholt normativ bestätigt worden ist, lassen sich erneut Entwicklungen feststellen, welche (1) die aussagepsychologische Methodik insbesondere beim Verdacht auf Vorliegen schwerster Traumatisierungen infolge sexualisierter, organisierter und/oder ritueller Gewalterfahrungen infrage stellen und (2) darauf aufbauend eine Abkehr von fundamentalen rechtsstaatlichen Positionen fordern. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Datenlage und setzt sich kritisch mit dem Narrativ des rituellen sexuellen Missbrauchs auseinander.
... In jüngerer Zeit gewinnt ein alt bekanntes Phänomen erneut an Popularität: Personen wie Frau A. entdecken in Psychotherapien, Opfer von schwerster sexualisierter, organisierter und/oder ritueller Gewalt und satanischen Kulten geworden zu sein (vgl. Nick et al., 2018Nick et al., , 2019Schröder et al., 2018). ...
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Zusammenfassung Im aktuellen aussagepsychologischen Diskurs sind aus unterschiedlichen Gründen insbeson-dere die folgenden drei Themenbereiche in den Fokus geraten: (1) die Kritik an der Nichtbe-rücksichtigung psychotraumatischer Erkenntnisse im Prozess von Glaubhaftigkeitsbegutach-tungen, (2) die Rolle des Sachverständigen in audiovisuellen ermittlungsrichterlichen Verneh-mungen und (3) die Durchführung informatorischer Gespräche im Rahmen aussagepsycholo-gischer Begutachtungen. Über die Herleitung der Aktualität der jeweiligen Thematik und der Darlegung der Fakten-beziehungsweise Forschungslage sowie der juristischen Vorgaben wer-den die jeweiligen Aspekte hinsichtlich einer fachgerechten inhaltichen und methodischen Ar-beitsweise in Begutachtungen diskutiert. Als Ergebnis wird eine theoretische, methodische so-wie praktische Handlungsanleitung angeboten. Abstract In the current discourse on statement validity assessment, there are three popular topics that have increasingly come into focus for various reasons. The following paper looks at these topics, namely: (1) the criticism of desregard of psychotraumatic findings in the process of statement validity assessment, (2) the role of the expert witness in audiovisual investigative judicial interrogations, and (3) the conduct of informational interviews in the context of statement validity assessments. By deriving the relevant timeliness of the respective subject matter and presenting the factual and research situation as well as legal requirements, the respective aspects are discussed with regard to a professional substantive as well as methodolog-ical approach in the expert opinion. As a result we outline a theoretical, methodic and practical guideline for action.
... Der Organisationgrad der Täterschaft reicht von der losen Vernetzung einzelner anonymer Personen bis zu engen Netzwerken, die auf kriminelle und professionelle Weise in der kommerziellen sexuellen Ausbeutung agie- [Nick et al., 2018;Behrendt et al., 2020]. In manchen Familien erfolgt eine anhaltende Ausbeutung von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter und über Generationen. ...
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b> Hintergrund: Schwere sexualisierte Gewalt erfolgt meist in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass einige Formen von sexualisierter Gewalt systematisch und durch untereinander bekannte Täter:innen oder Netzwerke organisiert ausgeübt werden und mehrere Opfer betreffen. Betroffene leiden meist unter komplexen Traumafolgen und gelten als schwer erkennbar. Die mit der ICD-11 verbesserten Möglichkeiten in der Dia­gnostik von schweren Traumafolgen bergen auch für diese Zielgruppe Chancen auf eine frühere Einleitung störungs­spezifischer Behandlung und mehr fachliche Anerkennung. Methodik: In diesem Fachbeitrag werden unterschiedliche Kontexte von organisierter sexualisierter Gewalt und mögliche psychische Folgen im Überblick dargestellt. Zudem werden damit verbundene Implikationen für Diagnostik, psychosoziale Versorgung und Psychotherapie der Betroffenen erläutert. Dabei wird das Ziel verfolgt, bisherige Erkenntnisse aus Fachliteratur und klinischer Praxis in Bezug zu setzen und in psychotraumatologische Diskurse zu integrieren. Ergebnisse: Betroffene mit Erfahrungen von organisierter sexuali­sierter Gewalt haben einen vielseitigen Hilfebedarf und stellen Gesundheitssystem, Opferschutz und Ermittlungsbehörden gleichermaßen vor komplexe Herausforderungen. Fachliche Weiterentwicklungen und Kooperationen der unterschiedlichen Hilfesysteme sind erforderlich. Nur so kann der bestehende Mangel an systematisch erfassten Erkenntnissen und Studien sowie an Behandlungs- und Versorgungsstrukturen für diese Zielgruppe behoben werden.
... An ongoing focal point is child sexual abuse in the family and the role of child welfare authorities and family courts. Other topics addressed during the Inquiry's first term were child sexual abuse in the German Democratic Republic (IICSAG, 2020; Sachse et al., 2018) in the Catholic and Protestant Churches in Germany (IICSAG, 2019b) and organized sexual violence (Nick et al., 2018(Nick et al., , 2019. Other key topics in the Inquiry's second term have been abuse in sports, sexual violence against people with disabilities, and pedo-sexual networks from the 1970s to the 1990s. ...
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Efforts to come to terms with sexual violence against children and adolescents are predicated on a desire to achieve justice. Based on the work done by the Independent Inquiry into Child Sexual Abuse in Germany, this article attempts to identify the interfaces between the Inquiry’s undertakings and the field of transitional justice. Using an approach informed by the theory of childhood, it examines the issues that arise when survivors bear witness to past childhood events. This must adopt a perspective that is sensitive to childhood and adolescence as unique life phases. That, in turn, requires accounting for concomitant factors, such as the context presented by a child’s growth and development, the function of families, the role played by educational institutions, and the legal position accorded children by society. The article thus adopts a framework rooted in childhood theory that considers children both generally as human beings and specifically as children.
... In der ICD-11 findet sich das Störungsbild umbenannt als (partielle) dissoziative Identitätsstörung (DIS) wieder und wird dort durch verschiedene Persönlichkeitszustände mit jeweils eigenen Wahr-nehmungs-und Verhaltensmustern charakterisiert (10). Eine DIS kann von Tätern durch schwere Gewaltanwendung gezielt hervorgerufen werden (15). Für das Stellen der Diagnose einer DIS sind fundierte Fachkenntnisse notwendig, da die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu einigen anderen psychischen Erkrankungen herausfordernd ist. ...
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Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen führen einen ständigen Kampf um die Anerkennung ihrer Erfahrungen. Ein Fokus auf Informationen jenseits der „Glaubensfrage“ erscheint daher notwendig.
... Darüber hinaus muss bedacht werden, dass die Datenerhebung über einen anonymen Online-Fragebogen, ohne Erhebung der IP-Adresse, stattfand. Ein mehrfaches Ausfüllen der Fragebogen kann dementsprechend nicht definitiv ausgeschlossen werden.Die Versorgungssituation von ORG-Betroffenen ist, wieNick et al. (2018) und Schröder et al. (2018 bereits feststellten, problematisch. Die vorliegende Studie konnte einen Überblick über Möglichkeiten der Entlastung für Betroffene und psychosoziale Fachkräfte geben. ...
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Organisierte und rituelle Gewaltstrukturen (ORG) werden durch schwere sexualisierte phy-sische und psychische Gewaltformen definiert, welche von mehreren TäterInnen geplant und wiederholt ausgeübt werden. Dies soll häufig in einem kommerziellen Rahmen geschehen und durch (Schein)Ideologien gerechtfertigt werden. Diese Art von extremer Gewaltanwendung wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit von Betroffenen und ihre UnterstützerInnen aus. Das Ziel dieser Arbeit ist es, individuell als wirksam, hilfreich und entlastend wahrgenommene Res-sourcen bei Betroffenen von ORG und psycho-sozialen Fachkräften herauszuarbeiten. Es wur-den zwei anonyme Online-Befragungen an Per-sonen durchgeführt, die angaben, ORG erlebt zu haben (n = 129), und an psychosozialen Fach-personen, die PatientInnen mit ORG-Erfahrun-gen professionell begleitet haben (n = 149). Mit einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wurden die Antworten auf offene Fragen nach persönlichen Ressourcen im Umgang mit diesen extremen Gewalterfahrungen paraphrasiert, ge-neralisiert und im Anschluss zu Überkategorien zusammengefasst. 158 Ressourcen von Betrof-fenen wurden 14 Überkategorien zugeteilt. Die drei am häufigsten genannten Ressourcen-Über-kategorien lauten: Professionelle Unterstützung, Soziale Beziehungen und spezifische Ressourcen im Umgang mit ORG. Von den psychosozialen Fachkräften wurden 128 Ressourcen auf elf Über-kategorien verteilt. Die häufigsten genannten Überkategorien sind Soziale Beziehungen, Pro-fessionelle Unterstützung und Sport. Die heraus-gearbeiteten Ressourcen können in der Beratung und Therapie bei Betroffenen eingesetzt werden. Resources of persons concerned and psychoso-cial professionals in the context of organized and ritual abuse: Organized and ritual child sexual abuse (ORA) is defined by sexual, physical and psychological violence practiced by perpetrator groups in a prearranged, systematic and repeated way in order to commercially exploit children. Ritual abuse is further often justified by citing (purported) ideologies. This type of extreme violence has a negative impact on the mental health of those affected and those supporting them. The aim was to investigate the resources, individually seen as helpful or effective, used by those who experienced ORA and health care professionals who supported ORA victims. The data analyzed were collected by conducting two anonymous online questionnaires addressing persons who stated they had experienced ORA (n = 129) and psychosocial specialists who have professionally supported patients with ORA experiences (n = 149). The answers to the open question as to their personal resources when coping with these extreme experiences of violence were paraphrased using a qualitative content analysis according to Mayring, the findings generalized and then grouped in overarching categories. A total of 158 resources stated by victims were divided into 14 categories. The three mostly named categories were professional support followed by social relations , and specific resources in order to cope with ORA. The 128 coping strategies mentioned by the professionals were divided into 11 categories. Mostly mentioned were resources of social relations, followed by professional support and sports. The resulting coping strategies can be used in counselling and therapy for those affected.
... Igney (2012), in denen der hohe berufliche Status einiger TäterInnen und deren Einbindung in ein soziales Gefüge längerfristig den Verbleib der kriminellen Taten im Dunkelfeld begünstigen. In der empfundenen Aussichtslosigkeit eines Ausstiegs wird die Diskrepanz zwischen der Versorgungsrealität und dem Bedarf von Betroffenen deutlich: Die derzeitigen Regelversorgungsstrukturen können dem benötigten Grad an Schutz der Betroffenen mit ihrer Art und dem Ausmaß von Hilfe offenbar nicht ausreichend gerecht werden (Fachkreis "Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen" beim BMFSFJ 2018; Nick et al. 2018;Schröder et al. 2020a). Weitere Versorgungsforschung sollte daher bestehende Angebote, Bedarfe und Lücken erfassen, sodass diese um adäquate Hilfestrukturen, z. ...
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Zusammenfassung Einleitung Sexueller Kindesmissbrauch in organisierten und rituellen Strukturen (ORG) beinhaltet vernetzte TäterInnen-Gruppen mit einem ideologischen Überbau. Die definitorische Unschärfe des Begriffes „rituell“ erschwert den fachlichen Diskurs und die Aufklärung der Gesellschaft. Forschungsziele Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel herauszuarbeiten, wie Betroffene und ZeitzeugInnen organisierte und rituelle Merkmale der sexualisierten Gewalt beschreiben, um die Definition von ORG weiter ausdifferenzieren zu können. Methoden Im Rahmen eines von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) geförderten Projekts wurden 23 Transkripte vertraulicher Anhörungen (offene bis teilstrukturierte Interviews) sowie elf schriftliche Berichte von 33 Betroffenen und ZeitzeugInnen mittels eines mehrstufigen, inhaltsanalytischen Vorgehens ausgewertet (deduktiv-induktiv-deduktive Kategorienentwicklung). Ergebnisse Die Struktur (z. B. vernetzte TäterInnen mit Einfluss auf Machtstrukturen) und Strategien (z. B. gezielte Aufspaltung und Konditionierung, oder Bedrohung) der TäterInnen-Gruppen wurden als organisierte Merkmale identifiziert. Weiterhin wurde die Verwendung von Ideologien (z. B. religiös, rechtsextrem, satanisch), Symbolik (z. B. Sprache, Objekte, Kleidung) und Praktiken (z. B. Zeremonien, Opferungen, Kannibalismus) als rituelle Merkmale gedeutet. Dabei entstand der Eindruck, dass die einzelnen Elemente eng miteinander verknüpft sind. Schlussfolgerung Die Elemente ritueller Gewalt scheinen auf den Elementen organisierter Gewalt aufzubauen, eine Rechtfertigung der Gewalttaten zu bezwecken und diese gleichsam zu intensivieren. Rituelle Gewalt als einen ideologischen Subtyp organisierter Gewalt zu verstehen, kann die gesellschaftliche Aufklärung erleichtern und so die psychosoziale Versorgung betroffener Personen verbessern.
... Diese bezeichnet sexualisierte Ge-1 Vgl. Definition im Beitrag Nick et al. 2018 zu anderen Teilergebnissen der vorliegenden Studie. ...
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Menschen, die Organisierte und Rituelle Gewalt erlebt haben und Unterstützung in der Regelversorgung suchen, leiden häufig unter komplexen posttraumatischen und dissoziativen Störungen. Eine mangelnde gesellschaftliche und fachliche Anerkennung dieser Gewaltformen bedingt eine unzureichende Versorgungssituation. Über das Erleben von psychosozialen Fachkräften, die diese Betroffenen begleiten, ist bisher wenig bekannt. Anliegen der vorliegenden Studie war, Erfahrungen und Bedarfe von Fachpersonen in diesem Arbeitsfeld zu untersuchen. Dazu wurden in einer anonymen Onlinebefragung Erfahrungen von 174 psychosozialen Fachkräften aus Deutschland erhoben, die angeben, mit Betroffenen organisierter und ritueller Gewalt gearbeitet zu haben. Neben einem Screening auf mögliche Symptome einer sekundären Traumatisierung wurden spezifische Themen und Herausforderungen in der Begleitung Betroffener erfasst. Ein Fünftel der Befragten erfüllt die Kriterien für eine Sekundärtraumatisierung. Schlüsselwörter: organisierte Gewalt, rituelle Gewalt, psychosoziale Fachkräfte, Belastungen, sekundäre Traumatisierung
... Child sexual abuse in the family and the role of youth welfare offices and family courts were a first focus in 2016. In addition, child sexual abuse in the German Democratic Republic (GDR) (Sachse et al. 2017;Mitscherlich et al. 2019), in the Catholic and Protestant Church in Germany and their treatment of perpetrators and victims and survivors (Kowalski 2018) as well as organised sexual violence (Nick et al. 2018(Nick et al. , 2019 were dealt with during the first term. Further research and development focuses in the second term are, among others, abuse in sport, people with disabilities and their experiences of abuse and pedophilic networks in the 1970s to 1990s. ...
Article
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In recent years there have been some social changes in dealing with child sexual abuse in many countries, in particular as a result of the discovery of sexual violence in the Catholic Church. The findings on perpetrator-friendly treatment, cover-ups and often non-existent criminal prosecution have led, after becoming known in many countries, to greater attention for child sexual abuse also in other contexts such as sport or the family. This article is based on written reports of victims and survivors to the “Independent Inquiry into Child Sexual Abuse” in Germany. Its mission is to investigate the extent, nature, causes and consequences of sexual abuse in institutions and in the family context in the Federal Republic of Germany and the German Democratic Republic (GDR) from 1949 to the present day. In particular, it aims to provide a suitable framework for listening to victims and survivors as well as contemporary witnesses and in doing so create an opportunity to also report statute-barred injustices. A sample of 26 written reports out of 370 were analysed. The analyses focussed on three questions: How do adults report their experiences of the children they once were to an independent inquiry? What insights into the implications of child sexual abuse for the child can be generated from the memories? What are the resulting systematic perspectives for the concept of vulnerability?
Thesis
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Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, inwieweit Hindernisse und dar-aus resultierende Desiderate in der Forschung zu ORG bestehen, die zu Herausforderungen in der psychosozialen Begleitung von Betroffenen führen. Dabei werden verschiedene Bereiche, wie die Rechtsgrundlage, der wissenschaftliche Forschungsstand, medizinische und psychotherapeutische Versorgung sowie der gesellschaftliche und mediale Diskurs zu ORG, eingehend analysiert und miteinander in Kontext gesetzt. Die Identifikation aktueller Hindernisse und Schwachstellen im Umgang mit ORG ist der erste Schritt, um Lösungsansätze und Bewältigungsstrategien zu formulieren. Das bildet die Grundlage und schafft Voraussetzungen für die Verbesserung der prekären Lebensumstände von Betroffenen. Die Beantwortung dieser Fragen erfolgt literaturbasiert, wo-bei insbesondere auf die Forschungsergebnisse verschiedener Studien zurückgegriffen wird. Die Schlussfolgerungen der Analyse zeigen, dass es gesamtgesellschaftliche Verantwortung braucht, um neue Handlungsperspektiven zu schaffen und eine verbesserte Versorgungssituation von ORG-Betroffenen zu ermöglichen. Das lässt sich nur mit inter-disziplinärer Zusammenarbeit - sowohl im wissenschaftlichen als auch im institutionellen Bereich -bewerkstelligen. Die Verschränkung von theoretischen und praktischen Ansätzen, sowie die Kooperation der verschiedenen Akteure ist außerdem von großer Bedeutung.
Thesis
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The objective of this study is to elucidate the extent to which obstacles and resulting requirements impede the psychosocial support of those affected by Organized Ritual Abuse (ORA). A variety of areas are subjected to detailed analysis, including the legal basis, the state of scientific research, medical and psychotherapeutic care, and the social and media discourse on ORA. These areas are placed in context with one another. The identification of current obstacles and weaknesses in dealing with ORA represents a crucial initial step in the formulation of solutions and coping strategies. This provides the foundation and establishes the framework for enhancing the precarious living conditions of those affected. The responses to these questions are based on a review of the literature, with particular reference to the findings of various studies. The findings of the analysis indicate that it is imperative for society as a whole to assume responsibility in order to foster novel perspectives for action and to facilitate an enhanced care situation for those affected by ORA. This objective can only be achieved through interdisciplinary collaboration, both at the scientific and institutional levels. It is similarly crucial to combine theoretical and practical approaches, as well as to foster collaboration between the various stakeholders.
Thesis
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, inwieweit Hindernisse und dar-aus resultierende Desiderate in der Forschung zu ORG bestehen, die zu Herausforde-rungen in der psychosozialen Begleitung von Betroffenen führen. Dabei werden ver-schiedene Bereiche, wie die Rechtsgrundlage, der wissenschaftliche Forschungsstand, medizinische und psychotherapeutische Versorgung sowie der gesellschaftliche und mediale Diskurs zu ORG, eingehend analysiert und miteinander in Kontext gesetzt. Die Identifikation aktueller Hindernisse und Schwachstellen im Umgang mit ORG ist der erste Schritt, um Lösungsansätze und Bewältigungsstrategien zu formulieren. Das bildet die Grundlage und schafft Voraussetzungen für die Verbesserung der prekären Lebens-umstände von Betroffenen. Die Beantwortung dieser Fragen erfolgt literaturbasiert, wo-bei insbesondere auf die Forschungsergebnisse verschiedener Studien zurückgegriffen wird. Die Schlussfolgerungen der Analyse zeigen, dass es gesamtgesellschaftliche Ver-antwortung braucht, um neue Handlungsperspektiven zu schaffen und eine verbesserte Versorgungssituation von ORG-Betroffenen zu ermöglichen. Das lässt sich nur mit inter-disziplinärer Zusammenarbeit-sowohl im wissenschaftlichen als auch im institutionellen Bereich-bewerkstelligen. Die Verschränkung von theoretischen und praktischen An-sätzen, sowie die Kooperation der verschiedenen Akteure ist außerdem von großer Be-deutung.
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In der Vergangenheit haben die Psychowissenschaften mit empirischen Forschungserkenntnissen dazu beigetragen, fehlerhafte Beurteilungen und Entscheidungen in Strafverfahren zu vermeiden. Seit einiger Zeit gibt es jedoch Entwicklungen, welche die Errungenschaft der Jahrtausendwende, dass eine deutliche Wissenschaftsorientierung Einzug in das Sexualstrafverfahren hielt, wieder rückgängig zu machen drohen. Fünf rückwärtsgewandte Entwicklungen werden aufgezeigt. Anhand dreier Beispiele wird illustriert, wie die Entwicklungen zusammenwirken können und insbesondere eine vermeintliche Erklärung für fehlende Erinnerungen an erlebten Missbrauch bieten. So entsteht ein Nährboden für die Ausbildung von Scheinerinnerungen, die sowohl in der Psychotherapie als auch im Strafverfahren Leiden verursachen und das Risiko für fehlerhafte Entscheidungen in Sexualstrafverfahren im deutschsprachigen Raum deutlich erhöhen.
Article
Menschen, die organisierte Gewalt erlebt haben, leiden oft unter ausgeprägten Folgesymptomen bis hin zu schweren dissoziativen Störungen. Öffentliche Diskussionen um die Glaubwürdigkeit ihrer Schilderungen können die Behandlung für die Betroffenen und ihre Therapeut*innen erschweren. Das ändert aber kaum etwas an Therapiezielen und Vorgehen, da stets auch subjektives und damit nicht überprüfbares Erleben im Fokus einer Psychotherapie steht.
Chapter
Nach einer Definition werden aktuelle Entwicklungen dargestellt. Die medial bekannt gewordenen Fälle „Staufen“ und „Lügde“ geben lehrreiche Einblicke in Strukturen sexueller Ausbeutung. Jedoch sind solche Ermittlungserfolge noch selten. Viel häufiger sind Fachkräfte aus dem Versorgungssystem mit diesem Thema – und den gravierenden Versorgungslücken – konfrontiert. Ausgehend von Praxiserfahrungen werden Überlegungen zur Geschlechtsspezifik vorgestellt. Diese zeigen sich z. B. anhand der Diagnose Dissoziative Identitätsstörung und in der Beratung, Begleitung und Therapie. Auch der „Markt“ der kommerziellen sexuellen Ausbeutung sowie die Strukturen und Methoden von Gruppen organisierter ritueller Gewalt weisen – soweit bekannt – eine deutliche Geschlechtsspezifik auf. Es folgt ein Ausblick auf den Handlungsbedarf in Politik und Gesellschaft.
Chapter
Politik und zivilgesellschaftliche Akteur*innen haben sich seit dem Jahr 2010 stärker mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt. Nichtsdestotrotz halten sich gegenüber Jungen und Männern mit Gewalterfahrung stereotypisierende Zuschreibungen und Praktiken, die sexualisierte Gewalt aus ihrem gesellschaftlichen Kontext lösen und männlichen (ehemaligen) Opfern den Umgang mit ihren Erfahrungen erschweren können. Eine zukünftig größere Aufmerksamkeit gegenüber Machtstrukturen und Marginalisierungen ist nicht nur für eine individuelle Aufarbeitung relevant. Sie ist auch überall da von Bedeutung, wo die Beteiligung ehemaliger Opfer als notwendig erkannt wird.
Chapter
Studien und Berichte von Betroffenen verdeutlichen, dass ein großer Teil der Fälle sexualisierten Kindesmissbrauchs in der Familie stattfindet. Die Familienforschung hat dies bislang zu wenig im Blick. Der Beitrag zeigt deshalb zunächst theoretische Anschlussmöglichkeiten aus der Familien- und Kindheitsforschung auf. Dabei geht es um das Verhältnis von privat und öffentlich sowie um generationen- und geschlechtertheoretische Aspekte. Die vorliegenden empirischen Befunde zur Prävalenz schließen daran an, um schließlich neue Thematisierungsweisen und Forschungsfelder zu skizzieren. Dabei sollen auch Themen aus der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs aufgegriffen werden. Insgesamt zeigt sich, dass bestehende Erkenntnisse nicht ausreichen, um diese komplexe Problematik zu erklären.
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Research against sexual violence and trauma-research are often more or less unconnected. To add to this trauma-research has limitations which result from the PTSD-diagnosis. Both phenomena find their reflection in the research actually financed. The author discusses ideas and first attempts to overcome a reduction of survivors of sexual violence to objects of research towards a new relationship between scientists, practitioners and survivors in a common research.
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Organized and ritual child sexual abuse (ORA) is often rooted in the child’s own family. Empirical evidence on possible associations between ORA and trauma-related symptoms in those who report this kind of extreme and prolonged violence is rare. The aim of our study was to explore socio-demographic and clinical characteristics of the individuals reporting ORA experiences, and to investigate protective as well as promotive factors in the link between ORA and trauma-related symptom severity. Within the framework of a project of the Independent Inquiry into Child Sexual Abuse in Germany, we recruited 165 adults who identified themselves as ORA victims via abuse- and trauma-specific networks and mailing lists, and they completed an anonymous online survey. We used variance analyses to examine correlations between several variables in the ORA context and PTSD symptoms (PCL-5) as well as somatoform dissociation (SDQ-5). Results revealed a high psychic strain combined with an adverse health care situation in individuals who report experiences with ORA. Ideological strategies used by perpetrators as well as Dissociative Identity Disorders experienced by those affected are associated with more severe symptoms (η2p = 0.11; η2p = 0.15), while an exit out of the ORA structures is associated with milder symptoms (η2p = 0.11). Efforts are needed to improve health care services for individuals who experience severe and complex psychiatric disorders due to ORA in their childhood.
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In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Studien zur Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung durchgeführt. Die individuellen Erfahrungen und das Wissen von Betroffenen aus Bewältigungs­ und Heilungsprozessen wurden dabei bisher nur unzureichend erfasst und ausgewertet. Im Zentrum der vorliegenden Studie stehen daher Gespräche mit zwölf Frauen, die von früher Kindheit an emotionale Vernachlässigung, massive sexuelle Übergriffe sowie körperliche Gewalt erfahren haben und infolgedessen ihre Persönlichkeit vielfach aufgespalten und eine Dissoziative Identitätsstörung entwickelt haben. Die Ergebnisse der Studie dokumentieren, wie betroffene Frauen jene Prozesse erlebt haben, die zu fortschreitender innerer Kommunikation, Kooperation und so zu mehr Integration führten. Relevante Entwicklungen erfolgten innerhalb der Traumatherapie, über zwischenmenschliche Zeugnisse Beziehungen, die verschiedenen inneren Teilpersönlichkeiten, die eigene Körperlichkeit und Spiritualität. Einige der Frauen wurden Opfer der sog. organisierten Rituellen Gewalt; sie schildern damit verbundene spezifische Auswirkungen, die sich deutlich von den Folgen ausschließlich innerfamiliärer Gewalt unterscheiden. Die Auswertungsergebnisse werden vor dem Hintergrund aktueller psychotraumatologischer Theorien und traumatherapeutischer Behandlungsansätze diskutiert.
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This paper reports on the preliminary findings of a qualitative study of Australian women disclosing organised abuse in adulthood and the mental health professionals who treat them. Drawing on interviews with survivors and mental health professionals, the paper analyses the fraught relationship between mental health and physical safety for adults subject to organised abuse. The therapeutic progress of adult organised abuse victims can be disrupted by ongoing threats, stalking and group violence, which in turn reinforces the dissociative responses and pathological attachments that render them vulnerable to revictimisation. The paper argues that breaking this cycle requires intervention from multiple agencies, and describes the responses of police, medical services and child protection services to adult organised abuse from the perspective of survivors and mental health practitioners. Highlighting systemic failures but also opportunities, the paper calls for a coordinated response to organised abuse in adulthood, including inter-agency partnerships to support safety and bolster the efficacy of therapeutic interventions.
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Hintergrund. Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen leiden häufig an sexuellen Störungen, insbesondere wenn sie sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Obwohl traumaassoziierte sexuelle Störungen mit erheblichen negativen Folgen für die Betroffenen einhergehen, findet das Thema bisher im wissenschaftlichen und klinischen Kontext nur wenig Berücksichtigung. Material und Methoden. Untersucht wurde die Prävalenz sexueller Störungen und traumatischer Erfahrungen bei 189 Patienten (81% Frauen, 19% Männer) mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung. Sexuelle Störungen wurden mit dem Interview zur komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (I-kPTBS) erfasst, die Traumaprävalenz mit dem Traumatic Antecedents Questionnaire (TAQ). Ergebnisse. Über mindestens eine sexuelle Störung berichteten 77,2% der Teilnehmer; hierbei waren hyposexuelle Störungen bei beiden Geschlechtern häufiger als hypersexuelle. Hyposexuelle Störungen waren bei Frauen, hypersexuelle Störungen bei Männern häufiger als beim jeweils anderen Geschlecht. Es berichteten 50,8% der Teilnehmer über sexuelle Missbrauchserfahrungen; Frauen waren hiervon öfter betroffen als Männer. Das Auftreten hyposexueller Störungen war mit dem Vorliegen sexueller Gewalterfahrungen in der Kindheit assoziiert. Schlussfolgerung. Es besteht Bedarf an weiterer Forschung zu traumaassoziierten sexuellen Störungen und wirksamen Konzepten zu deren Behandlung. Die Entwicklung neuer Behandlungsansätze sollte in interdisziplinärer Zusammenarbeit erfolgen.
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Background: Organised abuse (where multiple adults conspire to sexually abuse multiple children) has been one of the most controversial issues in debates over mental health practice with survivors of child sexual abuse. Aims: The aim of this paper is to summarise and analyse the available prevalence data pertinent to organised abuse and to identify the challenges that organised abuse poses for mental health policy and practice. Methods: Prevalence studies of sexual abuse based on community and clinical samples were reviewed for findings pertinent to organised abuse. Key indicators of organised abuse were selected and summarised on the basis of their association with the known characteristics of organised abuse. The literature regarding the health impacts of these indicators was also reviewed. Results: A minority of people reporting contact sexual abuse in the community report experiences indicative of organised abuse. These indicators are elevated in particular settings and they are associated with poor mental and physical health. Conclusions: Organised abuse is rare but it is associated with poor mental and physical health outcomes. There is currently no source of integrated care for adults with histories of organised abuse. Many survivors end up in prison or homeless, chronically disabled by illness, or dead.
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Little empirical evidence exists about the treatment of dissociative identity disorder and dissociative disorder not otherwise specified. Thus, we must rely on the clinical literature, which advocates a staged course of treatment. A survey of 36 international experts in the treatment of dissociative disorder (DD) was conducted to learn what treatment interventions they recommended at each stage of treatment. These highly experienced therapists recommended a carefully staged treatment consisting of three phases. In the initial phase, they advocated emphasizing skill building in development and maintenance of safety from dangerousness to self or others and other high-risk behaviors, as well as emotion regulation, impulse control, interpersonal effectiveness, grounding, and containment of intrusive material. In addition, they recommended specific trauma-focused cognitive therapy to address trauma-based cognitive distortions. They uniformly recommended identifying and working with dissociated self states beginning early in treatment. They advised the use of exposure or abreaction techniques—albeit modified to not overwhelm these complex dissociative patients—balanced with core, foundational interventions for the middle stage. The last stage of treatment is less clearly delineated and more individualized. Unification of self states appears to occur in only a minority of patients with DD. This study provides directions to pursue for future training and research on DD.
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The sexual attitudes and activities of 77 sexually abused and 89 comparison women (mean age = 20.41, SD = 3.38) were assessed 10 years after disclosure in a longitudinal, prospective study of the long-term effects of childhood sexual abuse. Abused participants were more preoccupied with sex, younger at first voluntary intercourse, more likely to have been teen mothers, and endorsed lower birth controlefficacy than comparison participants. When psychological functioning earlier in development was examined, sexual preoccupation was predicted by anxiety, sexual aversion was predicted by childhood sexual behavior problems, and sexual ambivalence (simultaneous sexual preoccupation and sexual aversion) was predicted by pathological dissociation. Findings also indicate that biological father abuse may be associated with greater sexual aversion and sexual ambivalence.
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Some people with DID, despite years of DID-specific therapy (using the three-phase approach, ISSTD, 2011), seem unable to get better. In particular, they seem unable to remain physically safe (‘Phase One’), and report continued exposure to abuse. As every fresh hurt causes fresh dissociation, their DID becomes further entrenched over time. Moreover, as dissociation makes the person more vulnerable to being re-abused, they become caught up in a vicious cycle, which further obstructs their efforts towards recovery. In this paper I propose the existence of two distinct presentations of DID, a Stable and an Active one. While people with Stable DID struggle with their traumatic past, with triggers that re-evoke that past and with the problems of daily functioning with severe dissociation, people with Active DID are, in addition, also engaged in a life of current, on-going involvement in abusive relationships, and do not respond to treatment in the same way as other DID patients. The paper observes these two proposed DID presentations in the context of other trauma-based disorders, through the lens of their attachment relationship. It proposes that the type, intensity and frequency of relational trauma shape—and can thus predict—the resulting mental disorder. It then offers an initial (partial) classification of trauma-based attachment modes and their corresponding symptomatic sequels. The analysis and formulations presented in this paper are based on attachment theory and extensive clinical observations.
Article
Contextualizing Trauma-Approaches to Dealing with Violence against Women The article proceeds from criticism that has been levelled at the contemporary trauma debate. It proposes new ideas related to contextualizing concepts of trauma, moving on from there to outline some initial, provisional findings from an ongoing research project entitled Kontextualisierte Traumaarbeit (»Contextualized Trauma Therapy«). In conjunction with representatives of the Federal Association of Women's Counselling Centres and Emergency Helplines, they investigate what practical efforts to deal with violence against women will look like when counselling takes account of societal (power) relations.
Book
Dissoziative Störungen sind mögliche Folgeerkrankungen bei Menschen, die als Kind seelische, körperliche oder sexuelle Gewalt oder Bindungstraumata erlebt haben. Aufgrund ihrer unterschiedlichen, oft diskreten Ausprägung werden sie im klinischen Alltag häufig übersehen. Dieses Buch gibt dem Leser einen ausführlichen und praxisnahen Überblick zum gegenwärtigen Stand der Theorie sowie zur Diagnostik und Behandlung Dissoziativer Störungen. Dies geschieht vor dem Hintergrund klinischer Fallbeispiele, aktueller neurobiologischer und diagnostischer Konzepte und der Einordnung in das Spektrum posttraumatischer Störungen. Besonderes Augenmerk wird auf die komplexen Dissoziativen Störungen gelegt - einschließlich der Dissoziativen Identitätsstörung, die auch Multiple Persönlichkeit genannt wird.
Article
The aim of this study was to investigate axis-I comorbidity in patients with dissociative identity disorder (DID) and dissociative disorder not otherwise specified (DDNOS). Using the Diagnostic Interview for Psychiatric Disorders, results from patients with DID (n = 44) and DDNOS (n = 22) were compared with those of patients with posttraumatic stress disorder (PTSD) (n = 13), other anxiety disorders (n = 14), depression (n = 17), and nonclinical controls (n = 30). No comorbid disorders were found in nonclinical controls. The average number of comorbid disorders in patients with depression or anxiety was 0 to 2. Patients with dissociative disorders averagely suffered from 5 comorbid disorders. The most prevalent comorbidity in DDNOS and DID was PTSD. Comorbidity profiles of patients with DID and DDNOS were very similar to those in PTSD (high prevalence of anxiety, somatoform disorders, and depression), but differed significantly from those of patients with depression and anxiety disorders. These findings confirm the hypothesis that PTSD, DID, and DDNOS are phenomenologically related syndromes that should be summarized within a new diagnostic category.
Article
Thirty-seven adult dissociative disorder patients who reported ritual abuse in childhood by satanic cults are described. Patients came from a variety of separate clinical settings and geographical locations and reported a number of similar abuses. The most frequently reported types of ritual abuse are outlined, and a clinical syndrome is presented which includes dissociative states with satanic overtones, severe post-traumatic stress disorder, survivor guilt, bizarre self abuse, unusual fears, sexualization of sadistic impulses, indoctrinated beliefs, and substance abuse. Questions relating to issues of reliability, credibility and verifiability are addressed in depth, and the findings and implications are discussed.
Article
This preliminary clinical study of patients who reporr memories of childhood satanic ritual abuse provides further data to support experimental studies by Persinger and others that pseudomemories may be created by therapists in highly suggestible patients.
Article
The aim of this study was to describe the phenomenology of multiple personality disorder as presented in a group of Dutch patients. Seventy-one patients with multiple personality disorder were interviewed with the Dutch version of the Structured Clinical Interview for DSM-III-R Dissociative Disorders (SCID-D); following the SCID-D, the Structured Trauma Interview was administered. Before the interview, patients completed the Dissociative Experiences Scale. The presenting characteristics of the patients showed a striking resemblance to those in several large North American series. Patients had spent an average of 8.2 years in the mental health system prior to correct diagnosis. Patients presented with many different symptoms and frequently received other psychiatric or neurological diagnoses. A history of childhood physical and/or sexual abuse was reported by 94.4% of the subjects, and 80.6% met criteria for posttraumatic stress disorder. Patients with multiple personality disorder have a stable set of core symptoms throughout North America as well as in Europe. To improve the detection of patients at high risk for multiple personality disorder, standardized instruments for inquiry about dissociative pathology should be used as part of routine diagnostic assessment.
Extreme Abuse Survey (EAS). -Internationale Onlinebefragungen. www.extremeabuse-survey
  • Literatur Becker
  • T Overkamp
  • B Karriker
Literatur Becker, T., Overkamp, B. & Karriker, W. 2007. Extreme Abuse Survey (EAS). -Internationale Onlinebefragungen. www.extremeabuse-survey.net (Zugriff 15.12.2017).
Abschlussbericht der unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmißbrauchs. Berlin: Bundesministrium. www.beauftragte-missbrauch.de (Zugriff 16
  • C Bergmann
Bergmann, C. 2011. Abschlussbericht der unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmißbrauchs. Berlin: Bundesministrium. www.beauftragtemissbrauch.de (Zugriff 16.11.2017).
Innenansichten dissoziierter Welten extremer Gewalt. Ware Mensch - die planvolle Spaltung der Persönlichkeit
  • G Breitenbach
Breitenbach, G. (2010). Innenansichten dissoziierter Welten extremer Gewalt. Ware Mensch -die planvolle Spaltung der Persönlichkeit. Kröning: Asanger.
International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems - ICD 10
  • H Dilling
  • W Mombour
Dilling, H. & Mombour, W. (2011). International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems -ICD 10. Bern: Huber.
Executive Summary - Sexual Abuse in Day Care: A National Study
  • D Finkelhor
Finkelhor, D. (1988). Executive Summary -Sexual Abuse in Day Care: A National Study. University of New Hampshire, Durham.
Psychotherapie bei noch bestehendem Täterkontakt
  • C Fliss
Fliss, C. (2013). Psychotherapie bei noch bestehendem Täterkontakt. In M. Sack, U.
Pilotstudie »Rituelle Gewalt in Deutschland«
  • U Fröhling
Fröhling, U. (2005). Pilotstudie »Rituelle Gewalt in Deutschland« 1997 -2005.
Dissoziative Identitätsstörung - häufig fehldiagnostiziert
  • U Gast
  • F Rodewald
  • A Hofmann
  • H Mattheß
  • E Nijenhuis
  • L Reddemann
  • H M Emrich
Gast, U., Rodewald, F., Hofmann, A., Mattheß, H., Nijenhuis, E., Reddemann, L. & Emrich, H. M. (2006). Dissoziative Identitätsstörung -häufig fehldiagnostiziert. Deutsches Ärzteblatt, 103(47), A 3193 -3200.
Viele sein - ein Handbuch
  • M Huber
Huber, M. (2011). Viele sein -ein Handbuch. Paderborn: Junfermann.
Expertenempfehlung für die Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) bei Erwachsenen
ISSTD (International Society for the Study of Trauma and Dissociation) (2014). Expertenempfehlung für die Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) bei Erwachsenen. Trauma & Gewalt, 8(1), auch verfügbar unter http://www.degpt.de/ueber-diedegpt/arbeitsgruppen/ag-dissoziativestoerungen.html.
EU-Richtlinien gegen Menschenhandel
  • E Küblbeck
Küblbeck, E.; (2017). EU-Richtlinien gegen Menschenhandel. Nachrichtendienst des Deutschen Vereins (NDV), 98(4), 172 -176 auch verfügbar unter: www.kok-gegen-
  • A Kownatzki
  • U Fröhling
  • M Huber
  • F Rodewald
  • U Gast
  • Ag Rituelle Gewalt Ruhrgebiet Witten
Kownatzki, A., Fröhling, U., Huber, M., Rodewald, F., Gast, U., AG Rituelle Gewalt Ruhrgebiet Witten, AG RG der ISSSD (2011). Rituelle Gewalt. Umfragestudie zur satanistischen rituellen Gewalt als therapeutisches Problem. Psychotherapeut.
Shattered but unbroken - Voices of Triumph and Testimony
  • A Merwe
  • V Sinason
Merwe, A. & Sinason, V. (Hrsg.) (2017). Shattered but unbroken -Voices of Triumph and Testimony. London: Karnac.
Jenseits des Vorstellbaren
  • A Miller
Miller, A. (2014). Jenseits des Vorstellbaren. Therapie bei Ritueller Gewalt und Mind-Control. Kröning: Asanger.
  • W I S S E N S C H A F T Lizenziert Für
W I S S E N S C H A F T Lizenziert für Susanne Nick am 27.08.2018 um 11:41 Uhr von J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger GmbH TRAUMA & GEWALT 12, 244-261. DOI 10.21706/TG-12-3-244 www.traumaundgewalt.de
Dissoziative Störungen
  • K Priebe
  • C Schmall
  • C Stiegelmayer
Priebe, K., Schmall, C. & Stiegelmayer, C. (2014). Dissoziative Störungen. Berlin: Springer.
Diagnostik dissoziativer Störungen
  • F Rodewald
Rodewald, F. (2011). Diagnostik dissoziativer Störungen. In M. Huber, Viele sein. Komplextrauma und dissoziative Identität -verstehen, verändern, behandeln. Paderborn: Junfermann.
Ergebnisse zu der therapeutischen Versorgungslage von Menschen mit DIS
  • Roth
Roth (2015). Ergebnisse zu der therapeutischen Versorgungslage von Menschen mit DIS. Universität Potsdam (unveröffentlicht).
Rituelle Gewalt in Deutschland
  • N M Rudolph
Rudolph, N. M. (2016). Rituelle Gewalt in Deutschland. Berlin: Neopubli.
Ritual abuse in European countries: A clinician's perspective
  • O Hart
  • Van Der
  • S Boon
  • O Heijtmajer Jansen
Hart, O. van der, Boon, S. & Heijtmajer Jansen, O. (1997). Ritual abuse in European countries: A clinician's perspective. In G. A. Fraser (Hrsg.), The dilemma of ritual abuse: Cautions and guides for therapists, 137 -163.
Organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt -Erfahrungen mit Ausstiegsbegleitung aus der Sicht professioneller BeraterInnen/TherapeutInnen
  • . V Vielfalt E
VIELFALT e. V. (Hrsg.) (2005). Organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt -Erfahrungen mit Ausstiegsbegleitung aus der Sicht professioneller BeraterInnen/TherapeutInnen. Ergebnisse einer Befragung (in Kooperation mit dem Zentrum für Psychotraumatologie Kassel). Bremen: Selbstverlag. www. vielfalt-info.de. VIELSEITS GmbH (2017). VIELSEITS. Die ersten vier Jahre. Innenansichten eines Pionierprojektes. Selbstverlag, zu beziehen über www. vielseits.de.
Kinderlose Frauen und Männer
  • C Wippermann
Wippermann, C. (2014). Kinderlose Frauen und Männer. Berlin. Abgerufen von https://www.bmfsfj.de/blob/94130/ bc0479bf5f54e5d798720b32f998
Den Horizont erweitern. Die transpersonale Dimension in der Psychotherapie
  • U Wirtz
Wirtz, U. (2003). Die spirituelle Dimension in der Traumatherapie. In J. Galuska (Hrsg.), Den Horizont erweitern. Die transpersonale Dimension in der Psychotherapie, 136 -154. Berlin: Leutner Verlag.
Umfragestudie zur satanistischen rituellen Gewalt als therapeutisches Problem
  • Gewalt
Gewalt. Umfragestudie zur satanistischen rituellen Gewalt als therapeutisches Problem. Psychotherapeut.
  • W I S S E N S C H A F T Kostenlos Zur Verfügung Gestellt Von
W I S S E N S C H A F T Kostenlos zur Verfügung gestellt von: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger GmbH TRAUMA & GEWALT 12, 244-261. DOI 10.21706/TG-12-3-244 www.traumaundgewalt.de
VIELSEITS. Die ersten vier Jahre
  • Vielseits Gmbh
VIELSEITS GmbH (2017). VIELSEITS. Die ersten vier Jahre. Innenansichten eines Pionierprojektes. Selbstverlag, zu beziehen über www. vielseits.de.
Extreme Abuse Survey (EAS). - Internationale Onlinebefragungen. www.extreme-abuse-survey.net (Zugriff 15
  • T Becker
  • B Overkamp
  • W Karriker
Becker, T., Overkamp, B. & Karriker, W. 2007. Extreme Abuse Survey (EAS). -Internationale Onlinebefragungen. www.extremeabuse-survey.net (Zugriff 15.12.2017).
Häufigkeitsan-gaben zu sexuellem Missbrauch
  • A Rassenhofer
  • M Witt
  • A Münzer
  • A Fegert
Jud, A., Rassenhofer, M. Witt, A., Münzer, A. & Fegert, J. M. (2016). Häufigkeitsan-gaben zu sexuellem Missbrauch. www. beauftragter-missbrauch.de/presse-service/ hintergrundmaterialien/ (Zugriff 1.2.2018)
Ritual Abuse in the Twenty-First Century: Psychological, Forensic, Social and Political Considerations
  • R Noblitt
  • P Perskin Noblitt
Organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt - Erfahrungen mit Ausstiegsbegleitung aus der Sicht professioneller BeraterInnen/TherapeutInnen. Ergebnisse einer Befragung (in Kooperation mit dem Zentrum für Psychotraumatologie Kassel)
  • . V Vielfalt E
The dilemma of ritual abuse: Cautions and guides for therapists
  • O Hart
  • Van Der
  • S Boon
  • O Heijtmajer Jansen