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Vogelwarte 56, 2018: 21 – 28
© DO-G, IfV, MPG 2018
1. Einleitung
Nach Südbeck & Flade (2004) gilt der Mittelspecht
Dendrocopos medius als Indikator für den ökologischen
Erhaltungszustand mitteleuropäischer Laubwälder und
damit als Zeigerart für naturnahe Wälder mit hoher
Strukturvielfalt und großen Anteilen an rauborkigen,
alten, z. T. abgestorbenen Laubbäumen (Abb. 1). Die
besondere Bindung dieses Spechts an eichenreiche
Mischwälder wurde vor allem in der Schweiz (Bach-
mann & Pasinelli 2002; Bühlmann & Pasinelli 2012;
Pasinelli 2000, 2003, 2007), aber auch im Harz und in
anderen Gebieten Mitteleuropas eingehend untersucht
(Glutz von Blotzheim & Bauer 1980; Günther 1992;
Denz 1999; Domínguez et al. 2017). Vor allem durch den
gezielten Einsatz der Klangattrappe und einer standar-
disierten Methodik können die Bestände gegenwärtig
wesentlich besser erfasst werden (Frick 2005; Froehlich-
Schmitt 2013). So wurde die deutschlandweite Verbrei-
tung kartiert (Gedeon et al. 2014), und es gibt Nachweise
lokaler Bestandszunahmen, z. B. aus der Schweiz (Wegg-
ler et al. 2013; Martinez et al. 2013), und Arealerweite-
rung, besonders im Norden Deutschlands (Südbeck &
Flade 20 04; Colmant 2006; Gatter & Mattes 2008; Böhner
& Schwarz 2012; Börg mann 2013; Sudfeldt et al. 2013).
Wegen des neuerdings positiv bewerteten Bestands trends
wurde die Art inzwischen aus der Roten Liste der Brut-
vögel üringens (Frick et al. 2011) und der Vorwarn-
liste Deutschlands herausgenommen (Südbeck et al.
2007; Grüneberg et al. 2015). Wegen ausbleibender
Der Mittelspecht Dendrocopos medius – Indikator für die
ökologische Qualität mitteleuropäischer Laubwälder
Jochen Wiesner & Siegfried Klaus
Wiesner J & Klaus S 2018: Middle Spotted Woodpecker Dendrocopos medius – an indicator for ecological quality of Central
European deciduous forests. Vogelwarte 56: 21-28.
Between 2001 and 2015 territories of the Middle Spotted Woodpecker were mapped using play-back of the territorial song on
15 deciduous forest plots around Jena (Ilm-Saale-Ohrdruf plateau). Moreover, timber volume and dead wood abundance were
estimated in the Middle Spotted Woodpecker habitats. Almost all plots are situated in NATURE 2000-reserves or other pro-
tected areas. e abundance (territories/100 ha) is correlated positively with timber volume and relative frequency of trees
with rough bark. In uringian state forests including reserves, oak harvest has increased about threefold until the mid 2000s.
Reduced stocks of wood and felling of rough barked trees, especially little-leaf linden, degrade the habitat quality for Middle
Spotted Woodpecker. In contrast to plots with low-intensity cutting (single tree-felling, Plenterwald), the abundance of Mid-
dle Spotted Woodpecker is signicantly lower on plots with high intensity harvesting. It declined on plots of both times until
roughly 2007 before it increased again. e dierence in density was even higher then. Some proposals for the improved
management of Middle Spotted Woodpecker habitats are given, e.g. selective cutting of single trees resulting in multilayered
forests with high mass of timber favouring oak, linden and other rough-barked deciduous tree species, enhancement of timber
volume per > 400 cubic metres of solid wood/ha and maintenance of dead trees.
✉ JW: Oßmaritzer Straße 13, D-07745 Jena. E-Mail: renseiw.j@gmx.de
SK: Lindenhöhe 5, D-07749 Jena. E-Mail: siegi.klaus@gmx.de
Abb. 1: Raue Rinde und totes Holz sind wichtige Requisiten
im Lebensraum des Mittelspechts; Weibchen, Jena,
16.0 4.2010. – Rough-barked deciduous trees and dead wood
are necessary components of Middle Spotted Woodpecker
habitats; female, Jena, 16 April 2010. Foto: S. Klaus
Eichenverjüngung in ausgedehnten Teilen des Areals
wird die letztgenannte Entscheidung allerdings kritisch
gesehen!
Die lokal beobachtete Bestandszunahme des Mittel-
spechts wird mit einer verbesserten Struktur der Laub-
22 J. Wiesner & S. Klaus: Der Mittelspecht – Indikator für die ökologische Qualität mitteleuropäischer Laubwälder
mischwälder (aufgrund der Zunahme naturgemäßer
Waldwirtscha), die Förderung der Beimischung von
Laubbaumarten, das Hineinwachsen in günstigere
Alters klassen, eine Kronenauichtung infolge „neu-
artiger“ Waldschäden, gestiegene Vorräte an stehendem
Totholz und einer klimabedingten Insektenzunahme
(Gatter 2000; Weggler et al. 2013) in Verbindung ge-
bracht.
Frühere Brutbestandsangaben können aufgrund von
Erfassungsmängeln nicht zum Vergleich herangezogen
werden (Weggler et al. 2013). Auch die aktuelle Bestands-
einschätzung beruht auf zu kurzen Erfassungsperioden.
Ein Langzeitmonitoring des Mittelspechts war deshalb
gefordert (Späth & Zang 2008). Die vorliegende Studie
über 15 Jahre soll diese Lücke zumindest auf regionaler
Ebene füllen.
In den letzten Jahren wuchs deutschlandweit der
Nutzungs druck auf den Wald, vor allem verstärkt durch
die Energieholznutzung (Ciais et al. 2008; Panek 2016;
Harthun 2017). Welchen Einuss forcierte Holzeinschlä-
ge auf die Mittelspechtdichte haben, sollte anhand unserer
Langzeiterfassung im Raum Jena untersucht werden.
2. Untersuchungsgebiet und Methodik
2.1 Erfassungsmethodik und Abschätzung der
Siedlungsdichte
Alle 15 Untersuchungsächen (Abb. 2, Größen zwischen 50
und 90 ha, Gesamtäche 1.160 ha, Höhenlagen 120 bis 452 m
ü. NN) liegen im Naturraum „Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte“
(Hiekel et al. 2004) und umfassen artenreiche Laubmischwäl-
der auf dem Muschelkalkplateau bzw. an den Hängen des
Saaletals und seiner Nebentäler bei Jena. Sechs Kontrollächen
benden sich im EG-Vogelschutzgebiet Nr. 33 „Muschelkalk-
hänge der westlichen Saaleplatte“, fünf weitere liegen in FFH-
Gebieten, drei in NSG und eines ist ohne Schutzstatus. Die
15 Probeächen wurden ergänzt durch eine Untersuchungs-
äche im NSG „Schönberg“ bei Reinstädt, einem aus ehema-
ligem Eichenniederwald herausgewachsenen, fast reinem
Eichenbestand mit sehr geringem Holzvorrat. Eine detaillierte
Gebietsbeschreibung des SPA-Gebiets Nr. 33 ndet sich bei
Wiesner et al. (2008). Die Probeächen wurden jährlich im
zeitigen Frühjahr (März-April) in der Regel zweimal entlang
fester Routen begangen und alle beobachteten und auf die
Klangattrappe reagierenden Mittelspechte kartiert (zur
Metho dik vgl. Frick 2004).
Um Jena bieten totholzreiche Eichen-Hainbuchenwälder
mit reicher Beimischung von Ahorn- und Lindenarten, je nach
Standort auch Rotbuche, Esche, Elsbeere, Wildkirsche und
seltener Ulme, optimale Lebensräume, die großenteils jedoch
auf Buchenstandorten stocken. Ein Teil des Gebiets wurde
über Jahrzehnte gering und zumeist plenterartig genutzt
(Klaus & Wiesner 2008, 2010, 2013; Wiesner et al. 2008). Erst
im letzten Jahrzehnt ist vor allem im Landes wald eine ver-
stärkte Holzentnahme zu beobachten, wobei Naturschutz-,
FFH- und EG-Vogelschutzgebiete betroen sind.
2.2 Waldinventuren
Die Waldinventuren erfolgten in etwa der zeitlichen Mitte der
Erfassungsperiode 2008 und 2009 auf Probekreisen nach einer
in der Waldökologie üblichen Standardmethode (u. a. Sewitz
& Klaus 1997). Pro Probeäche wurden sechs Probekreise
(Radius 10 m) in zufälliger Verteilung, aber ausschließlich in
den vom Mittelspecht genutzten Waldteilen, ausgewählt und
dort neben Geländemerkmalen (Höhe ü. NN, Topographie)
folgende Parameter erhoben:
• Stammzahl (Bäume >3 m Höhe) der jeweiligen Baumarten
• Brusthöhendurchmesser (BHD) und Anteil rauborkiger
Stämme (BHD >10 cm)
• Totholz stehend und liegend (ab Stammdurchmesser 5 cm,
keine liegenden Äste)
• Bestandsgrundäche (Messungen mit dem Dendrometer
nach Kramer)
• Grundächenbestimmung nach Winkelzählprobe von
Bitterlich)
• mittlere Höhe des Bestands zur Berechnung der Holzmasse
pro ha.
Rund 60 % der Flächen lagen im Privat- und Kommunalwald,
40 % im Landeswald. Die Zahl toter Bäume (stehend und
liegend) wurde in den Probekreisen ausgezählt und auf An-
zahl/ha bzw. Prozent aller Bäume umgerechnet.
3. Ergebnisse
3.1 Baumarten- und Totholzanteile
Tab. 1 gibt eine Übersicht über die Totholzanteile. In
den Einzelächen schwanken die Prozentwerte für die
beiden Eichenarten (Stiel- und Traubeneiche) zwischen
2,9 und 46,0 (Mittelwert 24,0), für Winterlinde zwischen
4,0 und 35,2 (Mittelwert 15,0), für Hainbuche zwischen
3,3 und 27,5 (Mittelwert 14,4), für Rotbuche zwischen
0 und 27,9 (Mittelwert 11,4), für Berg-, Feld- und Spitz-
ahorn zusammen zwischen 1,6 und 32,1 (Mittelwert
8,8), für Hasel zwischen 0 und 19,3 (Mittelwert 6,4) und
für Esche zwischen 0 und 21,6 (Mittelwert 5,3). Seltener
sind Elsbeere (0 bis 8,2 %; Mittelwert 2,8 %), Birke (0 bis
7,8 %; Mittelwert 1,1 %) und Wildkirsche (0 bis 3,8 %,
Mittelwert 0,3 %). Da durch Wildverbiss die Verjüngung
der seltenen Baum arten, einschließlich der Eichen seit
Jahrzehnten fehlt, betreen die Prozentangaben in Tab. 1
überwiegend Altbäume.
Abb. 2: Karte des Untersuchungsgebiets um Jena mit Lage
der 15 Probeächen (schraert: EG-Vogelschutzgebiete,
Quelle: www.geoproxy-th.de). – Study area near Jena with
location of the 15 study plots (shaded areas: SPA-bird areas).
Vogelwarte 56 (2018) 23
Die prozentualen Anteile an Totholz sind für Wirt-
schaswälder bemerkenswert hoch: stehend zwischen
1,5 und 7,8 (Mittelwert 4,0) und liegend zwischen 2,4
und 8,6 (Mittelwert 6,2). Sie verdeutlichen die bisher
geringe forstliche Nutzung in einem Teil der Flächen.
3.2 Mittelspechtdichte in Abhängigkeit von
Bestands volumen und Anteil rauborkiger
Baumarten
Da Mittelspechte ihre Nahrung von Rindenoberächen
absammeln, sowohl am Stamm als auch im Kronen-
bereich rauborkiger Laubbäume (gelegentlich auch in der
Strauchschicht, eigene unverö. Beob.), erfüllen alte
vorrats reiche Wälder die Habitatansprüche dieses Spechts
am besten (u. a. Pasinelli 2000; Colmant 2006).
Dies gilt vor allem für die laubfreie Zeit des Jahres,
wenn Insektennahrung limitiert ist. Rindenrauigkeit
und Totholzanteile (auch wichtig für den Bruthöhlen-
bau) steigen mit dem Baumalter. Die Untersuchungs-
äche im NSG „Schönberg“ hatte mit 215 Festmetern
pro Hektar (fm/ha) das geringste Bestandsvolumen und
ist vom Mittelspecht bislang nicht besiedelt worden. Das
liegt nicht an der Isolation der Fläche (3 km Entfernung
zu den nächsten Mittelspechtvorkommen). In allen an-
y = 0,014x - 1,901
r = 0,585
p < 0,05
0
2
4
6
8
10
12
0 100 200 300 400 500 600 700 800
Reviere /100 ha
Bestandsvolumen (Festmeter/ha)
Abb. 3: Bes tandsvolumen (Fest meter/ha)
und Mitte lspechtdichte (Reviere/100 ha).
Abundance (territories/100 ha) of Middle
Spotted Woodpeckers and wood biomass
(cubic metres of solid wood/ha).
Untersuchungsgebiet
Nr.
Flächen-
größe [ha]
Eichen
Winterlinde
Hainbuche
Rotbuche
Ahornarten
Hasel
Esche
Elsbeere
Birke
Wildkirsche
Totholz,
stehend
Totholz,
liegend
Isserstedter Holz 1 73 32,0 14,5 7,5 10,0 6,6 12,0 4,1 4,6 0,0 0,4 3,3 5,0
Dorlberg-Kolben 2 71 34,6 6,3 21,3 17,1 3,9 0,8 2,1 1,6 0,0 0,0 3,9 8,1
Zietschkuppe-Flachsleite 3 80 34,4 13,1 3,3 27,9 1,6 2,5 0,0 8,2 0,0 0,0 4,1 4,9
Hohe Lehde 4 86 22,9 15,4 13,3 6,8 8,5 7,2 5,8 3,8 0,0 0,3 7,8 8,2
Wöllmisse 5 66 32,0 10,8 22,5 17,6 5,0 0,0 0,0 3,2 0,0 0,0 3,6 5,4
Rautal bei Closewitz 6 52 2,9 14,6 3,3 21,3 32,1 0,0 13,8 0,8 1,3 0,4 2,9 6,7
Neuengönna-Nerkewitz 7 86 18,8 17,9 15,9 26,6 7,2 0,0 1,0 1,9 0,0 0,0 5,3 5,3
Plattenberg 8 62 5,7 17,6 24,5 14,5 12,6 0,0 8,2 3,1 0,6 3,8 3,1 6,3
Erdengraben 9 79 14,1 9,1 14,6 8,1 21,2 10,1 6,1 2,0 0,5 1,0 4,5 8,6
Jenaer Forst 10 75 46,0 4,0 20,7 0,0 5,3 6,6 0,0 3,2 0,0 0,0 6,4 7,7
Lohholz bei Milda 11 49 21,1 35,2 8,7 2,7 1,8 19,3 5,7 0,3 1,2 0,0 1,5 2,4
Gleisberg bei Kunitz 12 63 16,7 14,9 14,5 13,6 12,7 0,0 10,9 6,3 0,0 0,0 5,0 5,4
Großschwabhäuser Hain 13 46 12,3 21,7 27,5 2,3 10,4 0,0 12,0 0,6 0,0 0,3 4,9 8,1
Stern bei Vollradisroda 14 62 7,8 30,7 17,3 13,8 7,1 0,0 5,3 1,4 7,8 1,8 1,8 5,3
Hirschrodaer Grund 15 85 19,3 20,5 9,1 6,8 13,6 0,0 21,6 0,0 1,1 0,0 2,3 5,7
Mittelwerte 69 24,0 15,0 14,4 11,4 8,8 6,4 5,3 2,8 1,1 0,3 4,0 6,2
Tab. 1: Baumarten- und Totholzanteile (%) in den Probeächen um Jena. Die jewei ls höchsten Anteile sind v iolett markiert .
Tree species and dead wood proportions (%) of forest plots around Jena. Highest values are marked in purple.
24 J. Wiesner & S. Klaus: Der Mittelspecht – Indikator für die ökologische Qualität mitteleuropäischer Laubwälder
deren vom Mittelspecht bewohnten Flächen variieren die
Werte für das Bestandsvolumen zwischen 260 (Nr. 10 –
Jenaer Forst) und 670 fm/ha (Nr. 9 – Erdengraben).
Wie Abb. 3 zeigt, ist die Mittelspechtdichte mit dem
Bestandsvolumen positiv korreliert. Erwartungsgemäß
nimmt die Mittelspechtdichte auch mit dem Anteil an
rauborkigen Bäumen (Abb. 4) zu. Die Größenverteilung
der Brusthöhendurchmesser aller auf den 15 Flächen
vermessenen glatt- und rauborkigen Baumindividuen
unterstreicht dabei die Durchmesservielfalt in diesen
ungleichaltrigen Mittelspechtlebensräumen.
Die beiden Variablen Bestandsvolumen und Rauigkeit
verhalten sich tendenziell gleichsinnig (was auch der
praktischen Erfahrung entspricht), der positive Trend
(r= 0,25) ist aber im vorliegenden Fall statistisch nicht
signikant (p= 0,36). Während die linearen Regressio nen
der Spechtdichte gegen jede Variable einzeln jeweils
etwa 35 % der beobachteten Varianz erklären, werden
in einer multiplen Regression insgesamt sogar 47 % der
Varianz erklärt (mit p = 0,04). Dabei haben beide Va-
riablen etwa gleich starken Einuss, wie eine Abschät-
zung der Eektstärke mit gleich skalierten Variablen
zeigt.
3.3 Veränderungen der Mittelspechtdichte auf
Flächen mit und ohne Einschlag
Entsprechend der oben dargelegten Abhängigkeit der
Mittelspechtrevierdichte vom Holzvorrat und dem An-
teil rauborkiger Bäume war zu erwarten, dass größere
Holzentnahmen, insbesondere von starken Eichen,
Eschen und Linden, zwangsläug zu einem Rückgang
der Mittelspechtdichte führen, zumal der Einschlag von
Eichen im Freistaat üringen bis Mitte der 2000er-
Jahre angestiegen ist (Abb.5, 6).
y = 0,089 x - 1,594
r = 0,588
p < 0,05
0
2
4
6
8
10
12
0 20 40 60 80 100
Reviere/100 ha
Anteil rauborkiger Bäume (%)
Abb. 4: Anteil rauborkiger Laub-
bäume und Mittel specht dichte
(Reviere/100 ha). – Middle Spotted
Woodpecker abun dance (terri-
tories/100 ha) and percentage of
rough-barked deciduous trees.
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Eichen - Einschlag (Festmeter)
Abb. 5: Eichen-Einschlag im Freistaat
üringen von 1997 bis 2015 (Quelle:
Forstbericht 2012 – TMLFUN, bis
2015 Holzstatistik üringenForst -
AöR). – Harvest of oak (cubic metres
of solid wood/ha) in uringian state
Forest (statistics report TMLFUN 1997-
2015).
Vogelwarte 56 (2018) 25
Gestiegen sind im gleichen Zeitraum auch die Holz-
entnahmen bei Rotbuche, Linde (Abb.7) und Hain-
buche. Mit der Verringerung des Holzvorrats ist selbst
in betroenen EG-Vogelschutzgebieten, beispielsweise
im Jenaer Forst, die Mittelspechtdichte zurückgegangen.
Im gesamten Zeitraum 2001 bis 2015 unterschied sich
die Mittelspechtdichte auf unseren Untersuchungsächen
ohne und mit forstlichen Eingrien deutlich (Abb.8):
Zunächst hat die Dichte in der Zeit des zunehmenden
Einschlag von Eichen bis etwa 2007 auf Flächen beider-
lei Typs um etwa 0,5 Reviere/Jahr abgenommen (lineares
Modell mit Jahr als Kovariate und Nutzungsart als Faktor:
t= 6,42; p< 0,0001), wobei sich die Stärke der Abnahme
nicht unterschied (t= 0,39; p= 0,70), die Dichte aber auf
den Flächen ohne forstliche Eingrie im Mittel um 1,6
Reviere pro 100 ha höher lag (t= 5,50; p < 0,001). Etwa
ab 2008 stieg die Dichte wieder an und zwar jährlich um
0,35 Reviere/100 ha (t= 3,13; p< 0,01). Das Ausmaß der
Veränderung unterschied sich wiederum nicht zwischen
den Nutzungstypen (t= 0,26; p= 0,80). Der Unterschied
in der Dichte wurde aber noch viel deutlicher: Sie war
auf den Flächen ohne forstliche Eingrie ab 2008 im Mit-
tel sogar um 3,65 Reviere/100 ha höher als auf den forst-
lich genutzten Flächen (t= 7,13; p< 0,0001).
4. Diskussion – Schlussfolgerungen für
Naturschutzmaßnahmen
Der Mittelspecht als wichtiger Indikator für Struktur-
vielfalt, Baumartendiversität, Vorrats- und Totholz-
reichtum nahm in denjenigen Laubmischwäldern un-
seres Untersuchungsgebiets im Bestand ab, in denen
der Nutzungsdruck erheblich gestiegen ist. Gleiches
fanden Bühlmann & Pasinelli (1996, 2012) im Kanton
Zürich: Im ersten Fall sank die Mittelspechtdichte mit
dem Eichenvolumen (Vorrat), im zweiten Fall mit dem
Totalverlust an Eichenwaldäche. Da der Mittelspecht
als „Sammel- und Stocherspecht“ Baumarten mit rauer
Borke einschließlich alter Buchen (>160 Jahre) benö-
tigt, führt eine Verminderung der Vorräte und der er-
Abb. 6 und 7: Eichen- und Linde neinsch lag im EG-Vogel schutzgebiet Nr. 33 „Muschelkal khänge der west lichen Saaleplatt e“;
Jena, März 2009 und 2016. - Harvested oak and linden in SPA-No. 33 near Jena, March 2009, 2016. Foto: J. Wiesner
Abb. 8: Mit telspecht-Revierdichte im Zeit-
raum 2001 bis 2015 auf forstlich wenig
genutzten Flächen (Plenterung, rotbraune
Symbole) und stärker genutzten Flächen
(Schwertechnikeinsatz, blaue Symbole)
sowie Trendlinien für deren zeitlichen
Verlauf. – Abundance of Middle Spotted
Woodpeckers on plots of strong (blue)
versus we ak (re d) timber har vest intensities
and their trends (2001-2015).
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
8,0
9,0
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016
Reviere/100 ha
26 J. Wiesner & S. Klaus: Der Mittelspecht – Indikator für die ökologische Qualität mitteleuropäischer Laubwälder
höhte Einschlag von Eichen und anderen rauborkigen
Baumarten zu einer Habitatverschlechterung (Klaus
2008, 2009). Es ist anzunehmen, dass Nahrungsmangel
besonders in der laubfreien Zeit ein limitierender Fak-
tor für diesen Specht ist. Nicht auszuschließen ist auch,
dass stärker durchforstete lückenreiche Bestände den
Prädatorendruck und somit die Mortalität erhöhen.
Bei forciertem Einschlag von Eichen mit heute nahe-
zu fehlender Verjüngung sowie verstärkter Nutzung
alter Buchen und anderer rauborkiger Baumarten wer-
den der als FFH-Lebensraumtyp geschützte, baumar-
tenreiche Eichen-Hainbuchenwald sowie die ebenfalls
als FFH-Typ geschützten Rotbuchen-Waldgesellschaf-
ten erheblich beeinträchtigt und damit die Habitatqua-
lität für den anspruchsvollen, vergleichsweise störan-
fälligen Mittelspecht vermindert.
Störanfälligkeit
Dass der Mittelspecht scheuer und störanfälliger ist als
es seine geringe Körpergröße vermuten lässt, wird schon
beim Monitoring mit der Klangattrappe klar: Die meis-
ten Spechte verbergen sich in den höchsten Teilen der
Krone und suchen Deckung hinter Stamm oder Ästen.
Seine Störanfälligkeit zeigt sich außerdem daran, dass
nach Holznutzungen die Abundanz in betroenen Pro-
beächen in mehreren Fällen sank und sich der Bestand
erst in den Folgejahren wieder auaute. Das Verlassen
von Mittelspechtrevieren infolge starker Holzentnahme
beobachtete auch Höser (2017) im üringer EG-Vo-
gelschutzgebiet „Nordöstliches Altenburger Land“, wo
ein Bestandsrückgang von über 50 Prozent festgestellt
wurde. Hierzu sind detailliertere Folgeuntersuchungen
sehr erwünscht.
In den NATURA 2000- und anderen Waldschutzge-
bieten dürfen der gewachsene Holzbedarf, steigende
Holzpreise und andere forstpolitische Erwägungen
nicht über die Biodiversitätsziele dominieren (Panek
2007, 2009; Bibelriether 2008; Klaus 2008; Trommer
2008; Bode 2009; Harthun 2017). Im öentlichen Wald
haben die Wohlfahrtsfunktionen des Waldes Vorrang
vor der Holznutzung (s. Urteil des Bundesverwaltungs-
gerichts 1990). In ganz besonderem Maße muss in den
Natura 2000-Gebieten und anderen Waldschutzgebieten
den festgesetzten Richtlinien und Managementplänen
entsprechend das Schutzziel Vorrang haben. Eine Sen-
kung des Holzvorrats und des Anteils rauborkiger
Baumarten (gleichzusetzen mit einer Verringerung der
Baumartendiversität) in SPA- und FFH-Gebieten mit
Mittelspechtvorkommen stellt daher prinzipiell eine
Verschlechterung gegenüber dem Erhaltungszustand
zum Meldetermin dar. Eine mit dem Schutz des Mittel-
spechts und anderer Laubwaldarten verträgliche forst-
liche Nutzung sollte in einer schonenden Einzelstamm-
Entnahme (Plenterung, ggf. auch femelartige Nutzung)
bestehen und eine gezielte Erhaltung der rauborkigen
Baumarten garantieren, Solange die Verjüngung der
Eiche wegen Wildverbiss als Mischbaumart ausbleibt,
ist das Zielalter der Eiche stark anzuheben und die jähr-
liche Nutzung deutlich zu verringern. Gleiches haben
Bühlmann et al. (2003) für die Schweiz gefordert. Der
FFH-Lebensraumtyp „Eichen-Hainbuchenwald“ kann
dadurch wesentlich länger erhalten werden, weil Nut-
zung und Lichtstellung fast überall zu massiver Buchen-
verjüngung führt. Die Entwicklung zu Buchenwaldge-
sellschaen nach stärkerer Nutzung ist in fast allen
unserer Probeächen zu beobachten.
Das Dilemma, die Verjüngung der Eiche als Licht-
baumart bei gleichzeitig erhöhter Vorratshaltung zu
realisieren, ist uns bewusst. Allerdings schaen es Jung-
eichen in schattigen Schwarzdorngebüschen, die wirk-
sam vor Wildverbiss schützen, aufzuwachsen. Ohne
Verbissschutz fehlt Eichenverjüngung auf allen 15 Pro-
beächen. In durch Nutzung geschaenen Lücken kann
vorerst nur durch Zäunung eine kleinächig verteilte
Eichenförderung gelingen.
Für den Mittelspechtschutz genügt allerdings auch
die Erhaltung anderer rauborkiger Baumarten (Ahorn-
arten, Esche, Elsbeere, Ulmen, Wildkirsche; in Auen
Schwarzerle, Pappel- und Weidenarten) (Weiss 2003;
Flade et al. 2004). So werden in unserem Untersu-
chungsgebiet besonders auch Lindenarten genutzt (vgl.
Miech 1986), die der Mittelspecht im oberen Stamm-
und Kronenbereich „ringelt“: An kleinen Löchern, die
er ringförmig um den Stamm hackt, leckt er ebenso wie
der Buntspecht den austretenden Sa und erbeutet die
sich dort einndenden Insekten. Dem Schutz von Lin-
den als Mischbaumarten sollte daher erhöhte Aufmerk-
samkeit zuteil werden.
Die Anreicherung von stehendem starken Totholz
muss in allen NATURA 2000-Gebieten gefördert und
durchgesetzt werden. Die hohe Bedeutung von Totholz
neben Starkeichen für den Mittelspecht haben auch
Spühler et al. (2016) in ihren Untersuchungen im Kan-
ton Zürich bewiesen. Das bisherige Biotopbaumkonzept
üringens (drei Biotopbäume/ha) reicht nicht aus,
zumal es einen hohen bürokratischen Aufwand erfor-
dert und daher im Kleinprivatwald viel zu wenig ange-
nommen wird. Aus Tab. 1 ist die Bedeutung des Tot-
holzanteils in den Mittelspechthabitaten der 15 Probe-
ächen ersichtlich. Eine starke Verringerung vorhan-
dener Vorräte an toter und lebender Holzmasse bedeu-
tet Verschlechterung im Sinne des Schutzes aller Specht-
und anderer waldbewohnender Arten. In europäischen
Schutzgebieten sind gemäß §33 Abs.5 BNatSchG er-
hebliche Beeinträchtigungen des Erhaltungszustandes
wertgebender Arten untersagt. Generell gilt, dass eine
Beeinträchtigung immer dann erheblich ist, wenn sie
sich auf die Lebensraumtypen oder Arten, um derent-
willen das Gebiet ausgewiesen wurde, negativ auswirkt.
Diese vom Bundesgesetzgeber verankerten Grundsätze
müssen in allen NATURA 2000-Gebieten zukünig
stärker beachtet werden. Die Schweiz hat mit ihrem
Aktionsplan Mittelspecht Schweiz (Bundesamt für Um-
welt 2008) Maßstäbe gesetzt, die nachahmenswert sind.
Vogelwarte 56 (2018) 27
Dies betri u. a. das schweizweite Monitoring und kon-
krete waldbauliche Maßnahmen zur Förderung der
Eiche (Miranda et al. 2006). Über erste Erfolge (neuer-
liche Zunahme des Mittelspechts im Kanton Zürich)
berichten Weggler et al. (2013).
Dank
Für die Bereitstellung weiterer Beobachtungsdaten
danken wir Arnulf Christner und Peter Lauser (Jena),
Gottfried Jetschke und Ommo Hüppop für fördernde
Kritik und Hilfe bei der statistischen Auswertung. Den
anony men Gutachtern gilt unser Dank für Korrekturen
und wertvolle Anregungen.
5. Zusammenfassung
Von 2001 bis 2015 wurde bei Jena im Naturraum „Ilm-Saale-
Ohrdrufer Platte“ mittels Klangattrappe die Mittelspecht-
dichte auf 15 Probeächen ermittelt. Darüber hinaus wurden
die Mittelspechthabitate auf dem Muschelkalkplateau bzw. an
den Hängen des Saaletals und seiner Nebentäler bezüglich
ihrer Holzvorräte und Totholzmengen charakterisiert. Nahe-
zu alle Kontrollächen benden sich in NATURA 2000- oder
anderen unter Naturschutz stehenden Gebieten. Die Sied-
lungsdichte ist mit dem Holzvorrat und der relativen Häug-
keit rauborkiger Baumarten positiv korreliert. Der Eichen-
einschlag im Landeswald von üringen hat in den beiden
letzten Jahrzehnten, auch in geschützten Waldgebieten, in
deutlich zugenommen. Verminderte Holzvorräte und die
gleichzeitig erhöhte Entnahme anderer rauborkiger Baumar-
ten, insbesondere der Winterlinde, führen zu einer Ver-
schlechterung der Habitatqualität für den Mittelspecht. Im
Vergleich mit den weniger forstlich beanspruchten Probeä-
chen ist die Mittelspechtdichte in den stärker vom Einschlag
betroenen Untersuchungsächen signikant niedriger. Auf
Probeächen beiderlei Typs hat sie bis etwa 2007 abgenom-
men, danach ist sie wieder angestiegen, wobei der Unterschied
zwischen den forstlich stark und weniger stark genutzten
Flächen noch deutlicher geworden ist. Für eine künige forst-
liche Behandlung von Mittelspechtvorkommen werden eine
Reihe von Schutzvorschlägen aufgeführt, beispielsweise scho-
nende einzelstammweise Nutzung, Erhaltung der Baumarten-
und Durchmesservielfalt unter besonderer Berücksichtigung
von Eichen- und Lindenarten sowie die Sicherung hoher
Holzvorräte (>400fm/ha) und stehenden Totholzes.
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