Verfahren zur Erfassung von im Ausland formal und informell erworbener beruflicher Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung: Potentiale und Grenzen technologie­basierter Arbeits­platz­simulationen.

Abstract

Verfahren zur Erfassung von im Ausland formal und informell erworbener beruflicher Kompetenzen Potentiale und Grenzen technologiebasierter Arbeitsplatzsimulationen

Die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen bleibt nicht ohne Wirkung auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Der Bedarf an Instrumenten zur Erfassung beruflicher Kompetenzen verschärft sich vor diesem Hintergrund weiter und stellt die berufliche Diagnostikforschung vor große Herausforderungen. Diesen Herausforderungen wird aktuell u. a. mit simulationsbasierten authentischen Testumgebungen begegnet, die Kompetenzstände arbeitsplatzorientiert und lernortunabhängig sichtbar machen sollen. Der Buchbeitrag gibt eine knappe Einführung in die Möglichkeiten der Anerkennung formaler Lernergebnisse in der beruflichen Bildung, bevor er sich der Problematik der Beschreibung und Einordnung informell erworbener Lernergebnisse widmet. Dabei werden anhand konkreter Beispiele im Rahmen der BMBF-geförderten ASCOT-Initiative (Technology-based Assessment of Skills and Competences in Vocational Education and Training) die Möglichkeiten, Grenzen und aktuellen Anpassungsbedarfe simulierter Testumgebungen zur Erfassung beruflicher Kompetenzen bei Migrantinnen und Migranten diskutiert. Im Ergebnis wird deutlich, dass Arbeitsplatzsimulationen als zukunftsweisende Instrumente über vielfältige Potentiale zur validen Beschreibung und ordnungspolitischen Einordnung von Kompetenzen bei Migrantinnen und Migranten verfügen. Aus den dargelegten Grenzen wird jedoch ebenso deutlich, dass die entwickelten Instrumente zum einen ggf. nicht alle für einen Beruf benötigten Kompetenzaspekte abdecken, und zum anderen auf ihrem aktuellen Entwicklungsstand nicht ohne Weiteres für die Zielgruppe der Migranten und Migrantinnen einsetzbar sind. Dementsprechend werden aktuelle Forschungs- und Entwicklungsbedarfe für die Weiterentwicklung der Instrumente zum Zwecke der Anwendung bei Migrantinnen und Migranten formuliert.

Procedures for the assessment of formal and informal acquired vocational competences Potentials and limitations of technology-based workplace simulations

The recent migration of refugees has major impacts on educational systems and labor markets. Due to this development, the need for competence diagnostics grows and poses significant challenges for the development of adequate assessment instruments. One way to tackle the uprising challenges can be seen in technology-based workplace simulations, that capture competences in an authentic way thereby rendering the detection of vocational competences independent from a specific learning site and national an educational system. The chapter gives a brief introduction into the possibilities of the acknowledgement of formal learning within the German vocational system, before focusing on the diagnostics of informal learning results via a technology-based Assessment of Skills and Competences in Vocational Education and Training exemplified. Possibilities, limitations and the need for instrument adjustment of technology-based workplace simulations for the purpose od diagnosing vocational competences of migrants are exemplified through the project ASCOT funded by the Federal Ministry of Education and Research. The discussion suggests that technology-based workplace simulations are forward-looking devices that inhere manifold potentials regarding a valid detection of migrants’ competences. However, there are still several cutbacks that limit their use for the target group of migrants. The chapter finally draws on these developmental deficiencies in order to identify state-of-the-art research and development requirements that need to be addressed in order to render those simulations adequate for the assessment of migrants’ vocational competences.