Die Zerebralparesen (CP) stellen kein einheitliches Krankheitsbild dar, sondern bilden einen Symptomenkomplex, der eine Gruppe von statischen Enzephalopathien zusammenfasst, die gekennzeichnet sind durch
eine neurologisch klar definierbare Störung – Spastik, Dyskinesie, Ataxie,
eine Entstehung vor dem Ende der Neonatalperiode,
das Fehlen einer Progredienz des zugrunde liegenden Prozesses
... [Show full abstract] und
häufig assoziierte zusätzliche Störungen wie Lernbehinderung, geistige Behinderung, Sehstörungen, Epilepsie.
Einige Autoren kennzeichnen auch statische Enzephalopathien mit entsprechender Symptomatologie, die nach dem Ende der Postneonatalperiode entstehen, als Zerebralparesen; zum Teil wird der Zeitraum mit 1, 2 oder 5 Jahren nach der Geburt angegeben. Da sich diese Bilder ätiologisch und klinisch jedoch von den konnatalen stark unterscheiden und üblicherweise ätiologisch klar zugeordnet werden können, werden sie hier nicht abgehandelt, sondern in den entsprechenden Kapiteln (z. B. Kap. 214, 215, 217).
Den international gebräuchlichen Definitionen, die sich im Wortlaut etwas unterscheiden können, liegt im Prinzip einheitlich zugrunde, dass es sich bei den Zerebralparesen um eine Gruppe von Störungen handelt,
die eine dauerhafte Symptomatologie zeigen, deren Ausprägung sich jedoch im Verlauf der Entwicklung etwas verändern kann,
die die motorischen Funktionen – in klar neurologisch definierter Form – betrifft,
die durch eine nichtprogrediente Erkrankung
des unreifen, sich entwickelnden Gehirns entsteht.