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The effect that seems to exceed its causes

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Als 1929 in Basel ein neues Schulgesetz angenommen wurde, hatte es nicht nur „langer Vorbereitungsjahre“ bedurft, sondern auch die „parlamentarische Verabschiedung des Gesetzes“ hatte sich hingezogen: Das Erziehungsdepartement hatte schon 1920 einen „fertigen Entwurf“ präsentiert (Hauser 1930, S. V). Offiziell wurden mit dem neuen Gesetz nur gerade zwei „Reformen“ verfolgt. Zum einen wurden nämlich, wie der Vorsteher des Erziehungsdepartements, Fritz Hauser, hervorhob, „durchgreifende organisatorische Änderungen“ vorgenommen (Hauser 1930, S. V), die jedoch in so unterschiedlichen Massnahmen wie der Einführung neuer,Sorten‘ von Gymnasien (eines Realgymnasiums mit Latein und Englisch, eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweigs) oder der Schaffung obligatorischer „Fortbildungskurse für schulentlassene Jugendliche, die noch keine Lehre“ begonnen hatten (Stirnimann 2000, S. 390), bestanden.

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Seit Anfang der 1990er Jahren erleben die deutschsprachigen Schulsysteme eine neue Reformphase. Sowohl in der bildungspolitischen und akademischen „Modernisierungs“- Debatte (vgl. Brüsemeister & Eubel 2003) als auch in den letztlich umgesetzten Entwicklungsmaßnahmen erhielt die Frage, wie denn eine Steuerung der weiteren Entwicklung des Schulwesens mit Bezug auf eine optimale Zielerreichung in ökonomischer Weise geleistet werden könnte, nach und nach zentralen Stellenwert (vgl. Altrichter, Brüsemeister & Heinrich 2005a). Das vorliegende Handbuch setzt sich als Aufgabe, eine erste Bilanz dieser wissenschaftlichen und bildungspolitischen Aufmerksamkeit auf Steuerung zu legen und fragt, welche Entwicklungslogiken und welche empirischen Erfahrungen hinter Steuerungsargumenten und -reformen stehen und inwiefern sich die theoretisch postulierten Wirkungen in den empirisch zu beobachtenden Ergebnissen widerspiegeln.
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Kernstück der vorliegenden Arbeit bilden sieben Jugendfürsorgefälle aus dem Archivbestand der Amtsvormundschaft der Stadt Zürich, die sich über den Zugriff der "rationellen Jugendfürsorge" in die Geschichte eingeschrieben haben. Die fürsorgerischen Tätigkeiten haben sich in einer unüberschaubaren Masse von Dokumenten niedergeschlagen, die das Gedächtnis des gewöhnlichen Lebens bilden, für das im ausgehenden 19. Jahrhundert eine neue Regie entstand, die den Menschen das Gesicht der "Verwahrlosung" zuteilte. Von diesem Zeitpunkt an bezog sich soziale Ungleichheit nicht mehr auf den unterschiedlichen Gebrauch der Freiheit und Verantwortlichkeit, sondern markierte eine Differenz im Grad der Gesellschaftlichkeit, wobei der sozialen Arbeit die Aufgabe zukam, die Ursachen und Bedingungenn der Minderwertigkeit der Individuen erkennbar zu machen und die Rassenhygiene die Auswahl derjenigen treffen konnte, deren Förderung für das Gedeihen der Gesellschaft erwünscht war. Die Verwaltung und Frührung der "Verwahrlosung" bildete die Legitimationsbasis für umfassende Strategien und Technologien der Führung der Menschen und der Regierung des Sozialen. Über das Verwahrlosungsdispositiv konnte die Frage des individuellen Zustandes mit der Frage nach dem Leben der Bevölkerung verbunden werden und damit wurde das Wissen, das sich in der Mischzone des Sozialen um die "Verwahrlosung" gebildet hatte, zu einem Einsatz für politische Interventionen. In den neuen Fürsorgepraktiken zeigt sich nicht einfach das Verschwinden einer Machtform, wie Uwe Uhlendorff und Nadja Ramsauer unterstellen, sondern deren Transformation in eine andere. Was heute rückbildend als sozialpädagogische Praxis gefasst wird, ist in der Schweiz weniger aus der Pädagogik hervorgegangen, als aus einem Konglomerat disziplinärer und beruflicher Zusammenhänge, in denen der Pädagogik zunächst eine untergeordnete Rolle zukam. Die akademische Fundierung der sozialen Arbeit, ihre Konzeption als sekundäre Profession scheiterte und führte zur Verengung der sozialen Arbeit auf die soziale Hilfsarbeit und damit auch zu einer Überbewertung der Rolle der bürgerlichen Frau für die Herausbidlung der sozialen Arbeit.
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Seit Anfang der 1990er Jahren erleben die deutschsprachigen Schulsysteme eine neue Reformphase. Sowohl in der bildungspolitischen und akademischen „Modernisierungs“-Debatte (vgl. Brüsemeister und Eubel 2003) als auch in den letztlich umgesetzten Entwicklungsmaßnahmen erhielt die Frage, wie denn eine Steuerung der weiteren Entwicklung des Schulwesens mit Bezug auf eine optimale Zielerreichung in ökonomischer Weise geleistet werden könnte, nach und nach zentralen Stellenwert (vgl. Altrichter et al. 2005). Das vorliegende Handbuch setzt sich als Aufgabe, eine Bilanz dieser wissenschaftlichen und bildungspolitischen Aufmerksamkeit auf Steuerung zu legen und fragt, welche Entwicklungslogiken und welche empirischen Erfahrungen hinter Steuerungsargumenten und -reformen stehen und inwiefern sich die theoretisch postulierten Wirkungen in den empirisch zu beobachtenden Ergebnissen widerspiegeln. In dieser Einführung wollen wir zunächst einige Klärungsvorschläge zu den zentralen Konzepten „Steuerung“ und „Governance“ anbieten (vgl. Abschnitt 1 und 2 dieses Kapitels). Sodann stellen wir eine kurze Skizze unterschiedlicher Akzentuierungen der gegenwärtigen Reformen des Schulwesens zur Diskussion (vgl. Abschnitt 3 dieses Kapitels). In Abschnitt 4 dieses Kapitels formulieren wir eine Reihe von Ansprüchen und Herausforderungen, deren sich die Erforschung von Steuerungsvorgängen im Schulwesen gegenübersieht. Abschließend erläutern wir Konzept, Gesichtspunkte der Gestaltung und Aufbau dieses Handbuchs.
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Das Themenfeld „unvorhergesehene Effekte“ wird gegenwärtig in der Soziologie erneut ebenso intensiv wie unter verschiedenen Vorzeichen und Titeln verhandelt. Dabei muss die Diskussionslage als insgesamt unübersichtlich eingeschätzt werden – und zwar sowohl in konzeptioneller wie auch in analytisch-theoretischer Hinsicht. Diese Diffusität bildet sich nicht zuletzt auf begrifflicher Ebene ab. So wird von „paradoxen Effekten“ oder „Cournot- Effekten“ (Boudon), von nicht-intentionalen Effekten (Jokisch), von Verflechtungen oder Verflechtungsmodellen (Elias), von Kompositionseffekten oder Kontrafinalität (Elster), von latenten Funktionen (Merton) oder latenten Sinnstrukturen (Oevermann), von „unvorhergesehenen Struktureffekten“ (Schimank), von „Transintentionalität“ (Schimank, Greshoff et al.) oder eben (durchaus klassisch) von nicht-intendierten, unbeabsichtigten, unvorhergesehenen, unerwünschten oder ungewollten Handlungsfolgen bzw. Nebenfolgen offenkundig zumeist unter der stillschweigend mitlaufenden Prämisse gesprochen, es handle sich um inhaltlich jeweils Identisches (vgl. Merton, Hayek, Popper, Wippler, van den Daele, Boudon, Baert, Plé, Bös, Dietz).
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Jena, Universiẗat, Diss., 2004. Teil 2 u.d.T.: Wilhelm, Elena: "Degeneriert", "verwahrlost", "moralisch defekt" / von Elena Wilhelm.
Ratschlag und Entwurf zu einem Gesetz betreffend Abänderung des Schulgesetzes vom 4
  • Anonym
Über Errichtung einer Spezialklasse für Schwachbegabte an den Stadtschulen von Luzern
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Psychopathie und antisoziale Persönlichkeitsstörung. Ideengeschichtliche Entwicklung der Konzepte in der deutschen und angloamerikanischen Psychiatrie und ihr Bezug zu modernen Diagnosesystemen
  • T Boetsch
Vorwort In Erziehungsdepartment Basel-Stadt (Hrsg.), Das Basler Schulwesen 1880-1930 (S. V-VI)
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Geschichte des Historismus
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  • J Rüsen
Eintrag „Kausalität“
  • D Junker
Leben und Werk des Basler Psychiaters und Psychoanalytikers Hans Christoffel
  • W Kaiser
Der Armut auf den Leib rücken. Die Professionalisierung der Sozialen Arbeit in der Schweiz (1900-1960)
  • S Matter
Beobachtungsklassen. Ergebnisse der Erfahrungen von drei Jahrzehnten
  • E Probst
„Verwahrlost“. Kindswegnahme und die Entstehung der Jugendfürsorge im schweizerischen Sozialstaat 1900-1945
  • N Ramsauer
Gesetz betreffend Abänderung des Schulgesetzes vom 4 (Vom 12 Kantons-Blatt Basel-Stadt
  • Anonym
Transintentionalität im Bildungswesen
  • I Bormann
  • T Bürsemeister
  • S Niedlich
Psychopathologische „Infrastrukturen“. Der Schulärztliche Dienst der Stadt Basel 1910-1940
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Umstrittene Grenzen: „Psychopathische Persönlichkeiten“ zwischen Psychiatrie und Justiz
  • U Germann
Geschichtswissenschaft im 20
  • G C Iggers
Die Entstehung der Sonderklassen für Erziehungsschwierige. Gründung der Beobachtungsklasse 1926 in Zürich als erster Schritt schulischer Institutionalisierung separater Erziehung verhaltensauffälliger Kinder
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Das Zeitalter der Erschöpfung. Die Überforderung des Menschen durch die Moderne
  • W Martynkewicz
Unzeitgemässe Betrachtungen. Zweites Stück. Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben
  • F Nietzsche
Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler
  • J Radkau
Zur Geschichte des Schularztwesens der Stadt Basel mit besonderer Berücksichtigung des schulzahnärztlichen Dienstes
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Konflikte und Integration - Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in der
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Erziehungs-Akten, B 100, Erziehungsberatungsstelle des Schulpsychologen 1929-1940; B 108.1, Beobachtungsklassen an den Primarschulen 1926-1937; C 28.1, Schularzt und Personal
  • Staatsarchiv Basel-Stadt
  • Älteres Hauptarchiv
Beitrag zur Ätiologie der Melancholie
  • E Villiger
Das kantonale Kinderhaus zur Stephansburg in Zürich
  • H W Maier
Die Bedeutung der heilpädagogischen Beobachtungsstationen für die Schule. Archiv für das schweizerische Unterrichtswesen
  • J Spieler
Die Öffnung des Bildungssystems: Vom Schulgesetz von 1880 zur Bildungsexpansion der 1960er-Jahre
  • C Stirnimann
Der schulärztliche Dienst
  • E Villiger
Dr. Martha Siedler (1889-1960) Begründerin der ersten Beobachtungsklasse in Zürich 1926 (Lizentiatsarbeit)
  • G Wyrsch-Ineichen
Wege zu einer Kinderpsychiatrie in Zürich
  • S Zürrer-Simmen
Kausalität Frankfurt am Main
  • B R Wong
Die neusten Bestrebungen und Erfahrungen auf dem Gebiete der Erziehung der Schwachen
  • W Walker
Kantonale Station zur Beobachtung und Behandlung psychisch und nervös kranker Kinder, eröffnet im Sommer 1921
  • H W Maier
Erziehungsberatungsstelle des Schulpsychologen 1929-1940; B 108.1, Beobachtungsklassen an den Primarschulen 1926-1937
  • Staatsarchiv Basel-Stadt
  • Älteres Hauptarchiv
Begründerin der ersten Beobachtungsklasse in Zürich 1926 (Lizentiatsarbeit)
  • G Wyrsch-Ineichen